DE4330182A1 - Balgabdichtung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Balgabdichtung, bestehend aus
einer Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-Elastomeren; sie bezieht
sich insbesondere auf eine blasebalgartige Gelenkschutzmanschette für den Ein
satz beispielsweise bei synchronisierten Gelenken in Autos.
In Autos oder Industriemaschinen verwendete Gelenke werden für gewöhnlich
mittels einer Schutzmanschette gegen das Eindringen von Staub in das Schmier
mittel oder das Gelenk selbst abgeschirmt.
Derartige Gelenkschutzmanschetten (Balgabdichtungen) wurden bislang im
Spritzguß aus Kautschukmaterialien, beispielsweise aus Chloropren-Kautschuk,
hergestellt.
Im Laufe der vergangenen Jahre wurde in der Automobilindustrie vermehrt
der Wunsch nach verlängerten Zeiträumen bei der Teilegarantie geäußert (z. B.
fünf anstelle von drei Jahren); die obengenannten Kautschukmaterialien haben
sich jedoch als wenig widerstandsfähig gegen Ozoneinflüsse und Verschleiß erwie
sen. Aus diesem Grunde werden die Balgabdichtungen nun verstärkt aus thermo
plastischen Polyester-Elastomeren anstelle von Chloropren-Kautschuk gefertigt.
Solche thermoplastischen Polyester-Elastomere zeichnen sich durch eine überaus
große Beständigkeit gegen Ozoneinflüsse und Verschleiß aus und ermöglichen
somit Garantiezeiträume von fünf Jahren.
Bei der Fertigung von Balgabdichtungen aus thermoplastischen Polyester-Ela
stomeren im Spritzguß muß allerdings aufgrund der im Vergleich zum herkömm
lichen Kautschukmaterial um 50-70% geringeren Zugfestigkeit der Balgabschnitt
der Balgabdichtung durch eine größere Anzahl von Ausbuchtungen verlängert
werden. Darüber hinaus muß die Wandstärke der Balgabdichtung wegen des
hohen Elastizitätsmoduls der Elastomere auf Werte im Bereich von 0,7 bis 1,8
mm vergrößert werden.
Bei der Fertigung von Balgabdichtungen entsprechend der vorangegangenen
Beschreibung im Spritzguß aus thermoplastischen Polyester-Elastomeren ergeben
sich jedoch aufgrund des hohen Elastizitätsmoduls der thermoplastischen Poly
ester-Elastomere Schwierigkeiten bei der Herauslösung des Werkstücks aus der
Spritzform. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit besonderer Maßnahmen, bei
spielsweise der Optimierung des Unterschneidungsverhältnisses und des Schnitt
konuswinkels für günstigere Formen der Balgabdichtung sowie der Teilung der
Spritzform. Darüber hinaus treten auch bei erfolgreicher Anwendung des Spritz
gusses zur Herstellung der Balgabdichtungen häufig plastische Verformungen
auf, und zur Herauslösung der Balgabdichtung aus der Spritzform müssen kom
plizierte Techniken eingesetzt werden. Alle diese Faktoren können zur Minderung
der Effektivität bei der Herstellung von Balgabdichtungen führen.
Daher werden Balgabdichtungen aus thermoplastischen Polyester-Elastomeren
bislang vorwiegend durch Blasformverfahren erzeugt, beispielsweise durch direk
tes Blasformen oder durch Spritzblasen.
Bei diesen Blasformverfahren ergeben sich jedoch bestimmte Probleme. Beim
direkten Blasformen, bei dem ein mittels einer Schnecke o. ä. gespritzter zylin
drischer Vorformling zur Anfertigung eines gespritzten Werkstücks so ausgedehnt
wird, daß er die Gußform ausfüllt, neigen beispielsweise die Balgabschnitte der
gespritzten Balgabdichtungen trotz Kontrolle der Dicke des gespritzten Vorform
lings zu uneinheitlich dicken Aus- und Einbuchtungen. In ähnlicher Weise läßt
sich beim Spritzblasen, bei dem ein geschmolzenes Harz im Spritzguß zu einer
Röhre geformt und hierauf zur Anfertigung des gespritzten Werkstücks Luft in
diese Röhre eingeblasen wird, eine verbesserte Maßhaltigkeit im Inneren der
gespritzten Werkstücke nur schwer erreichen. Die erwähnte uneinheitliche Dicke
der gespritzten Balgabdichtungen stellt ein gewichtiges Problem hinsichtlich ihrer
Funktionen dar und hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensdauer der Balg
abdichtungen.
Selbst wenn die aufgeführten Schwierigkeiten beim Blasformen durch genaue
Kontrolle der Form des Vorformlings oder durch Verbesserung der Formmaschine
durch spezielle Vorrichtungen, etwa mit Hilfe eines Formkerns, gelöst werden
können, so ergeben sich allein schon aufgrund der Steifigkeit der im Spritzguß
aus thermoplastischen Polyester-Elastomeren angefertigten Balgabdichtungen
zahlreiche Probleme bei deren Anbringung am Gelenk. Wegen ihres hohen Elasti
zitätsmoduls sind aus derartigen Materialien hergestellte Balgabdichtungen näm
lich nur schwer verformbar. Somit verschlechtert sich die Effizienz solcher Balg
abdichtungen, und der Befestigungsring für die Balgabdichtung ist bei deren Ver
formung großen Kräften ausgesetzt. Des weiteren eignen sich ausschließlich aus
thermoplastischen Polyester-Elastomeren hergestellte Balgabdichtungen nur be
grenzt für den Einsatz bei ständiger Druckverformung, so daß deren Klemmkräfte
auch bei Befestigung an einem Abschnitt mit geringem Durchmesser unweigerlich
abnehmen.
Die Verwendung eines einfachen One-Touch-Rings für herkömmliche Gummi
schutzmanschetten ist bei Balgabdichtungen aus thermoplastischen Polyester-
Elastomeren somit nicht möglich, da die Balgabdichtung mit Hilfe eines stärkeren
Befestigungsrings auf spezielle Art und Weise festgeklemmt werden muß. Hieraus
ergeben sich Probleme für den Produktionsablauf.
Wie oben ausgeführt, weisen ausschließlich aus thermoplastischen Polyester-
Elastomeren im Spritzguß hergestellte Balgabdichtungen (Gelenkschutzmanschet
ten) hervorragende mechanische Eigenschaften, eine ausgezeichnete Öl- und
Hitzebeständigkeit sowie eine gute Haltbarkeit auf; die hohe Steifigkeit des Mate
rials bereitet jedoch erhebliche Schwierigkeiten beim Spritzguß. Auch wenn dieser
durchgeführt werden kann, bleibt die Auswahl an möglichen Produktformen be
grenzt. Beim Blasformen neigt der Balgabschnitt zu uneinheitlicher Dicke, so daß
zur Gewährleistung der Haltbarkeit des Produktes besondere Maßnahmen ergrif
fen werden müssen. Darüber hinaus weisen aus derartigen Materialien im Spritz
guß gefertigte Balgabdichtungen eine nur geringe Flexibilität sowie eine ständige
Druckverformung auf, so daß die Verwendung einfacher Ringe für Gummischutz
manschetten nicht möglich ist.
Die Erfinder haben intensive Forschungen bezüglich der genannten Problem
stellungen betrieben und als deren Ergebnis festgestellt, daß durch Vermengung
eines thermoplastischen Polyester-Elastomers mit einer bestimmten Menge Kau
tschuk und - soweit erforderlich - durch dynamische Vernetzung eine Zusammen
setzung mit thermoplastischen Polyester-Elastomeren unter Beibehaltung von Öl- und
Hitzebeständigkeit bei gleichzeitigen Verbesserungen hinsichtlich Flexibilität
und ständiger Druckverformung hergestellt werden kann. Als Ergebnis weiterer
Untersuchungen haben die Erfinder festgestellt, daß diese Zusammensetzung zur
Herstellung von Balgabdichtungen einer bestimmten Form im Spritzgußverfahren
verwendet werden kann.
Darüber hinaus haben die Erfinder Untersuchungen an der genannten Balg
abdichtung angestellt; hierbei sind sie zu dem Ergebnis gekommen, daß eine
Balgabdichtung mit einem bestimmten Aufbau über eine ähnliche Haltbarkeit
verfügt wie eine ausschließlich aus einem thermoplastischen Polyester-Elastomer
im Spritzguß hergestellte Balgabdichtung, dabei aber mit einem einfachen One-
Touch-Ring für herkömmliche Gummischutzmanschetten befestigt werden kann.
Somit beschreibt die hier vorgestellte Erfindung eine im Spritzgußverfahren
aus einer flexiblen, durch Vermischung von 20-99% Massenanteilen eines thermoplastischen Polyester-Elastomers (A) mit 80-1% Massenanteilen Kau tschuk (B) gewonnene Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-Elasto meren (C) hergestellte Gelenkschutzmanschette (Balgabdichtung). Die "Gelenke", für die die Gelenkschutzmanschetten entsprechend der hier vorgestellten Erfin dung verwendet werden, bezeichnen hierbei Universalgelenke, die den Ver bindungsabschnitt zwischen einer Antriebswelle und einem Rad bzw. einem Ge triebe zur Übertragung der Antriebskräfte in Autos oder Industriemaschinen darstellen.
aus einer flexiblen, durch Vermischung von 20-99% Massenanteilen eines thermoplastischen Polyester-Elastomers (A) mit 80-1% Massenanteilen Kau tschuk (B) gewonnene Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-Elasto meren (C) hergestellte Gelenkschutzmanschette (Balgabdichtung). Die "Gelenke", für die die Gelenkschutzmanschetten entsprechend der hier vorgestellten Erfin dung verwendet werden, bezeichnen hierbei Universalgelenke, die den Ver bindungsabschnitt zwischen einer Antriebswelle und einem Rad bzw. einem Ge triebe zur Übertragung der Antriebskräfte in Autos oder Industriemaschinen darstellen.
Bei dem obengenannten thermoplastischen Polyester-Elastomer (A) kann es
sich um ein Blockcopolymer aus hochschmelzenden Polyestersegmenten und nied
rigschmelzenden Polymersegmenten handeln.
Eine aromatische Polyestereinheit aus einem hochschmelzenden Kristallin
segment (A-1), ein hartes Segment, kann aus einer Säurekomponente und einer
Glykolkomponente gebildet werden. Bei der Säurekomponente handelt es sich im
wesentlichen um Terephthalsäure und/oder um 2,6-Naphthalindikarbonsäure.
Zusätzlich zur Terephthalsäure und/oder zur 2,6-Naphthalindikarbonsäure kann
eine geringe Menge einer weiteren aromatischen Dikarbonsäure hinzugefügt wer
den, beispielsweise Isophthalsäure, oder eine aliphatische Dikarbonsäure, bei
spielsweise Adipinsäure, Sebacinsäure, Cyclohexan-1,4-Dikarbonsäure oder eine
Dimersäure.
Als Glykolkomponente, d. h. als aromatische Polyestereinheit, können zum Bei
spiel Glykole mit zwei bis zwölf Kohlenstoffatomen, wie etwa Ethylenglykol, Pro
pylenglykol, Tetramethylenglykol, Neopentylglykol, Hexanediol oder Dekanediol,
verwendet werden.
Eine als niedrigschmelzendes Polymersegment (A-2) fungierende aliphatische
Polyethereinheit, das weiche Segment, kann aus einem Polyalkylenglykol erzeugt
werden; Beispiele für Polyalkylenglykole sind Polyethylenglykol, Polypropylen
glykol, Polytetramethylenglykol sowie das Blockcopolymer aus Polyethylenglykol
und Polytetramethylenglykol. Vorzugsweise ist Polytetramethylenglykol zu wäh
len. Sämtliche Polyalkylenglykole können einzeln oder in Mischung verwendet
werden, solange das Verhältnis zwischen der Anzahl der Kohlenstoffatome und
der Anzahl der Sauerstoffatome im Bereich 2 bis 4,5 liegt.
Eine andere als niedrigschmelzendes Polymersegment (A-2) fungierende ali
phatische Polyethereinheit kann in der Hauptsache aus einer aliphatischen Di
karbonsäure und einem Glykol hergestellt werden. Beispiele für aliphatische Di
karbonsäuren, den wichtigsten Säurebestandteil der Einheit, sind Succinsäure,
Adipinsäure, Sebacinsäure und Dekanedikarbonsäure. Zusätzlich zu diesen ali
phatischen Dikarbonsäuren kann eine geringe Menge einer aromatischen Di
karbonsäure, beispielsweise Isophthalsäure, hinzugefügt werden.
Bei der als aliphatische Polyestereinheit fungierenden Glykolkomponente han
delt es sich um ein Glykol mit zwei bis zwölf Atomen; Beispiele hierfür sind die
selben Zusammensetzungen wie die für die Herstellung der aromatischen Poly
mereinheit des hochschmelzenden Kristallinsegments (A-1) zu verwendenden
(siehe Aufzählung oben).
Die aliphatische Polyestereinheit kann durch herkömmliche Polykondensation
der genannten Komponenten aliphatische Dikarbonsäure und Glykol hergestellt
werden; es kann sich um einen Homopolyester, einen Copolymer-Polyester oder
ein durch Öffnung des Ringes eines ringförmigen Lactons bei der Polymerisation
erzeugtes Polylacton (z. B. Poly-ε-Caprolacton) handeln. Für die obere Grenze des
Schmelzpunktes des niedrigschmelzenden Polymersegments (A-2) gelten keine
besonderen Einschränkungen; im Normalfall beträgt der Wert 130°C oder weni
ger, besser noch 100°C oder weniger. Das Molekulargewicht des niedrigschmel
zenden Polymersegments (A-2) beträgt normalerweise zwischen 400 und 6000.
Das Verhältnis zwischen hochschmelzendem Kristallinsegment (A-1) und nied
rigschmelzendem Polymersegment (A-2) im thermoplastischen Polyester-Elasto
mer (A) sollte zwischen 95/5 und 5/95 betragen, besser noch zwischen 70/30 und
30/70. Das am besten geeignete thermoplastische Polyester-Elastomer weist einen
Erweichungspunkt von 100°C oder höher auf.
Ein besonders gut als thermoplastisches Polyester-Elastomer (A) geeignetes
Polyester-Blockcopolymer kann unter Verwendung von Polytetramethylentereph
thalat oder von Polytrimethylenterephthalat-2,6-Naphthalat als hochschmelzendes
Kristallinsegment (A-1) und eines Polyethers, beispielsweise Polytetramethylen
glykol, oder eines Polyesters, beispielsweise Polytetramethylenadipat und Poly-ε-
Caprolacton, als niedrigschmelzendes Polymersegment (A-2) hergestellt werden.
Eine andere Möglichkeit besteht in der Verwendung eines durch Kopolymerisa
tion einer Polykarbonsäure hergestellten Kopolymers, einer polyfunktionalen
Hydroxyverbindung oder einer Oxysäure als Teil der Dikarbonsäure oder des
Glykols. Diese polyfunktionalen Komponenten tragen erheblich zur Steigerung
der Viskosität bei, wenn sie zu 3 mol% oder weniger kopolymerisiert sind. Bei
spiele für polyfunktionale Komponenten sind Trimellithsäure, Trimesonsäure,
Pyromellithsäure, Benzophenontetrakarbonsäure, Butantetrakarbonsäure, Glyze
rin, Pentaerythrit sowie die zugehörigen Ester und acidischen Anhydride.
Das thermoplastische Polyester-Elastomer (A) kann durch einen herkömm
lichen Polymerisationsvorgang hergestellt werden. Geeignete Polymerisations
vorgänge sind: Eine Methode, bei der eine aromatische Dikarbonsäure oder deren
Dimethylester und ein Diol, das ein niedrigschmelzendes Segment bilden kann,
bei Vorhandensein eines Katalysators auf 150-260°C erhitzt werden, so daß eine
Veresterungsreaktion erfolgt und überschüssiges niedermolekulares Diol unter
Vakuum entfernt wird; eine Methode, bei der zwei vorweg hergestellte Vorpoly
merisate, eines, das ein hochschmelzendes Polyestersegment bildet, und eines, das
ein niedrigschmelzendes Polymersegment bildet, mit einer bifunktionalen Ketten
erweiterung vermischt werden, die mit den Endgruppen der Vorpolymerisate
reagieren kann und die Reaktion der Mischung ermöglicht, woraufhin nach Ent
fernen der flüchtigen Bestandteile unter Hochvakuum das gewünschte thermopla
stische Polyester-Elastomer vorliegt; eine Methode, bei der ein Lacton und ein
hochpolymerisierter hochschmelzender Polyester erhitzt und vermischt werden,
hierauf das Lacton einer Esteraustauschreaktion bei gleichzeitiger Ringöffnung
durch Polymerisation unterzogen wird, woraufhin das gewünschte thermopla
stische Polyester-Elastomer vorliegt.
Was den obengenannten Kautschuk (B) anbelangt, können unterschiedliche
Arten synthetischer und natürlicher Kautschuke einzeln oder in Kombination
verwendet werden. Beispiele für vorzugsweise zu verwendende Kautschuke sind
polare Kautschuke auf Dienbasis, hydrierte polare Kautschuke auf Dienbasis,
Acrylkautschuke, Hydrinkautschuke, Urethankautschuke, Chlorophosphagen
kautschuke, thermoplastische Polyurethanelastomere und thermoplastische Poly
amidelastomere. Darüber hinaus sind wegen ihrer Ölbeständigkeit auch Silikon
kautschuke und fluorhaltige Kautschuke gut zur Verwendung als Kautschuk (B)
geeignet.
Besonders zur Verwendung für vorliegende Erfindung geeignete Beispiele für
Kautschuke (B) sind halogenfreie Kautschuke auf Dienbasis, hydrierte halogen
freie Kautschuke auf Dienbasis und Epichlorohydrinkautschuke. Typische Bei
spiele für Kautschuke (B) sind Kautschuke aus Acrylnitril-Butadien-Copolymer,
aus hydriertem Acrylnitril-Butadien-Copolymer, aus hydriertem Acrylat-Butadien-
Copolymer und aus Ethylen-Propylen-Copolymer.
Für das Mischverhältnis zwischen dem thermoplastischen Polyester-Elastomer
(A) und den Kautschuk (B) in der Zusammensetzung mit thermoplastischen Poly
ester-Elastomeren gelten folgende Vorschriften: Komponente (A) : Komponente
(B) = 99-20 : 1-80% Massenanteile, besser 95-51 : 5-49% Massenanteile, noch
besser 85-55 : 15-5% Massenanteile. Bei einem zu großen Anteil der Kom
ponente (A) wird der Anteil an Komponente (B) zu gering, so daß sich möglicher
weise keine ausreichenden Verbesserungen hinsichtlich der Flexibilität und stän
diger Druckverformung der Zusammensetzung (C) ergeben. Damit sich aus
reichende Verbesserungen ergeben, muß der Anteil der Komponente (A) 95%
Massenanteile oder weniger betragen. Ein Anteil der Komponente (A) von weniger
als 20% Massenanteilen führt zu schlechter Bearbeitbarkeit und Fluidität der
Zusammensetzung (C). Eine solche Zusammensetzung (C) ist kaum als Material
für eine Balgabdichtung geeignet. Bei der Verwendung der Zusammensetzung (C)
als Spritzgußmaterial ist ein Anteil der Komponente (A) von 51% Massenanteilen
besonders günstig.
Die hier beschriebene Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-Ela
stomeren (C) läßt sich zwar durch einfache Mischung des thermoplastischen Poly
ester-Elastomers (A) und des Kautschuks (B) herstellen; durch anschließende
dynamische Vernetzung läßt sich jedoch der Gebrauchswert der Zusammen
setzung (C) noch erhöhen. Bei der dynamischen Vernetzung handelt es sich um
eine von W. M. Fischer und anderen Angehörigen der Firma Uniroyal Inc. sowie
von A. Y. Coran und anderen Angehörigen der Firma Monsanto Chemical Co.
entwickelte Technik, bei der ein Kautschuk mit der Matrix eines thermopla
stischen Harzes vermischt wird; hierauf wird die Mischung zusammen mit einem
Vernetzungsmittel durchgeknetet, so daß sich ein hochvernetzter und fein
disperser Kautschuk ergibt.
Zu den bei der dynamischen Vernetzung verwendbaren Vernetzungsmitteln
gehören Peroxide, Harzvernetzungsmittel und Schwefel; hierbei handelt es sich
um die für herkömmliche Kautschuke verwendeten Vernetzungsmittel. Typische
Beispiele für Vernetzungsmittel sind die im "Handbuch der Vernetzungsmittel"
(Kakyozai Handobukku; Shinzo Yamasita und Tousuke Kaneko, Taiseisha Co.,
Ltd.) aufgeführten Vernetzungsmittel, Vernetzungshilfsmittel und Vernetzungs
beschleuniger.
Beispiele für vorzugsweise für die hier beschriebene Erfindung zu verwendende
Vernetzungsmittel sind somit 1,3-Di(t-Butylperoxyisopropyl)benzol, 2,5-Dimethyl-
2,5-Di(t-Butylperoxy)hexin-3 und t-Butylcumylperoxid.
Die Menge des hinzuzufügenden Vernetzungsmittels richtet sich nach der Ver
wendung der Zusammensetzung (C) und nach der Art des Vernetzungsmittels; im
allgemeinen gilt jedoch der Bereich 0,01 bis 8 Massenanteile pro 100 Massen
anteile Kautschuk (B). Ein Anteil des Vernetzungsmittels von mehr als acht
Massenanteilen ist unwirtschaftlich, da sich hierbei kein weiterer Vernetzungs
effekt ergibt. Darüber hinaus können unerwünschte Nebenreaktionen wie eine
Zersetzung des Polymers eintreten. Bei einem Anteil von unter 0,01 Massen
anteile tritt keine ausreichende Vernetzung ein.
Die dynamische Vernetzung kann bei der hier beschriebenen Erfindung durch
das Durchkneten der obengenannten Komponenten mittels eines Extruders, eines
Banburymischers, eines Kneters oder einer Kombination hieraus erfolgen. Der
Herstellungsprozeß gestaltet sich jedoch bei fortwährender Produktion der Zu
sammensetzung (C) mit Hilfe eines Doppelschneckenextruders am effizientesten.
In diesem Fall werden Weichmacher und Vernetzungsmittel nach der Hälfte der
Extrudiervorgänge beigefügt.
Das thermoplastische Polyester-Elastomer (A) an sich weist eine Härte HD von
45 Punkten oder mehr (HS beträgt 96 Punkte oder mehr) und bei normaler Tem
peratur (23°C ± 5) ein Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung von 600 kgf/cm²
oder mehr auf. Im Unterschied hierzu liegt die Härte HD der durch Mischung mit
Kautschuk (B) erstellten Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-Ela
stomeren (C) im Bereich 20 bis 44 Punkte (HS beträgt 60-95 Punkte); ihr Elasti
zitätsmodul bei Zugbeanspruchung beträgt 400 kgf/cm², d. h. die Zusammen
setzung (C) ist weich.
Bei der hier beschriebenen Erfindung beträgt das günstigste Elastizitätsmodul
der Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-Elastomeren (C) zwischen
30 und 400 kgf/cm². Die Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-Ela
stomeren kann durch dynamische Vernetzung zweier Komponenten hergestellt
werden: (1.) eines unter Verwendung von Polytetramethylenterephthalat oder von
Polytrimethylenterephthalat-2,6-Naphthalat als hochschmelzendes Kristallin
segment (A-1) und eines Polyethers, beispielsweise Polytetramethylenglykol, oder
eines Polyesters, beispielsweise Polytetramethylenadipat oder Poly-ε-Caprolacton,
als niedrigschmelzendes Polymersegment (A-2) hergestellten thermoplastischen
Polyester-Elastomers und (2.) eines Kautschuks (B) (Komponente (B)), beispiels
weise eines Kautschuks aus Acrylnitril-Butadien-Copolymer, aus hydriertem
Acrylnitril-Butadien-Copolymer, aus hydriertem Acrylat-Butadien-Copolymer und
aus Ethylen-Propylen-Copolymer. Hierbei beträgt bei Vorhandensein des oben
genannten Vernetzungsmittels das Verhältnis Komponente (A) : Komponente (B)
= 85-55% : 15-45% der Massenanteile.
Die Verwendung der Zusammensetzung (C) mit einem Elastizitätsmodul bei
Zugbeanspruchung zwischen 30 und 400 kgf/cm² ermöglicht die Herstellung einer
Balgabdichtung im Spritzguß mit gutem Dehnungswiderstand bei Rotation und
guter Unterdruckbeständigkeit. Des weiteren ermöglicht die Verwendung der
Zusammensetzung (C) mit einem Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung zwi
schen 50 und 390 kgf/cm² die Verbesserung der Spanneigenschaften der im Spritz
guß hergestellten Balgabdichtung mittels eines One-Touch-Rings. Die Härte der
Zusammensetzung (C) gemäß JIS A liegt im Bereich 60 bis 95 Punkte, vorzugs
weise im Bereich 65 bis 95 Punkte, so daß eine Balgabdichtung mit gutem Deh
nungswiderstand bei Rotation und guter Unterdruckbeständigkeit hergestellt
werden kann (JIS steht für Japanese Industrial Standard).
Wenn demzufolge das Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung und die Härte
der Zusammensetzung (C) unterhalb der obengenannten Bereiche liegt, ergibt sich
ein nur geringer Dehnungswiderstand bei Rotation, so daß sich der Balgabschnitt
der gespritzten Abdeckung aufgrund der Zentrifugalkräfte bei schneller Rotation
weitet. Darüber hinaus ergibt sich eine nur geringe Unterdruckbeständigkeit, so
daß der Innendruck der Balgabdichtung bei einem Absinken der Umgebungs
temperatur abnimmt und die langen Balgwände sich "festbeißen" oder dauerhaft
umstülpen können.
Wenn hingegen das Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung und die Härte der
Zusammensetzung (C) oberhalb der obengenannten Bereiche liegt, bleiben die
gewünschten Effekte der hier beschriebenen Erfindung aus.
Die Zerreißfestigkeit der Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-
Elastomeren (C) liegt vorzugsweise im Bereich 50 bis 300 kgf/cm², besser noch bei
60 bis 280 kgf/cm² und am besten bei 70 bis 250 kgf/cm². Bei einer Zerreißfestig
keit unter 50 kgf/cm² ist die Festigkeit der im Spritzguß hergestellten Balgabdich
tung nicht ausreichend; bei einer Zerreißfestigkeit über 300 kgf/cm² muß der Kau
tschukgehalt auf ein Minimum begrenzt werden, so daß sich keine ausreichende
Flexibilität ergibt.
Um die Verwendung von One-Touch-Ringen zu ermöglichen, muß die ständige
Druckverformung von Zusammensetzung (C) vorzugsweise 80% oder weniger (JIS
K-6301, 120°C, 22 Stunden), besser noch 75% oder weniger und am besten 70%
oder weniger betragen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann die Loslösung
des Rings aus einem Befestigungsabschnitt mit geringem Durchmesser verhindert
werden, da Balgabdichtungen häufig an einem solchen Befestigungsabschnitt
fixiert werden.
Was die Härtemessungen anbelangt, so wird die Härte HD entsprechend ASTM
D2240 mittels eines Shore-Härteprüfers von Typ D, die Härte HS entsprechend
JIS K630 mittels eines Shore-Härteprüfers vom JIS-Typ A gemessen. Das Elasti
zitätsmodul bei Zugbeanspruchung wird als Wert für das dynamische Elastizitäts
modul bei 23 ± 5°C erzwungener, resonanzfreier Schwingung gemessen. Die Mes
sung des Elastizitätsmoduls bei Zugbeanspruchung wird bei Sinuswellenbelastung
mit der Frequenz 10 Hz und der Verschiebungsamplitude 3 µm an einem ca.
2 mm langen, ca. 1 mm dicken und ca. 30 mm langen Probestück durchgeführt:
gemessen werden hierbei dynamische Beanspruchung, dynamische Verschiebung
und Phasenwinkel. Anschließend wird das dynamische Elastizitätsmodul unter
Zugbeanspruchung entsprechend der folgenden Formel ermittelt:
E′ = E*cos (P) (kgf/cm²)
E* = komplexes Elastizitätsmodul (kgf/cm²)
E′ = dynamisches Elastizitätsmodul unter Zugbeanspruchung (kgf/cm²)
CD = Länge des Probestücks (cm)
DF = dynamische Beanspruchung (gramf)
DD = dynamische Verschiebung (cm)
P = Phasenwinkel (Grad)
W = Breite des Probestücks (cm)
T = Dicke des Probestücks (cm)
E* = komplexes Elastizitätsmodul (kgf/cm²)
E′ = dynamisches Elastizitätsmodul unter Zugbeanspruchung (kgf/cm²)
CD = Länge des Probestücks (cm)
DF = dynamische Beanspruchung (gramf)
DD = dynamische Verschiebung (cm)
P = Phasenwinkel (Grad)
W = Breite des Probestücks (cm)
T = Dicke des Probestücks (cm)
Bei der hier beschriebenen Erfindung wird die Zusammensetzung mit thermo
plastischen Polyester-Elastomeren im Spritzguß verarbeitet. Aus der Verwendung
des Spritzgußverfahrens resultiert eine einheitliche Dicke der so gefertigten Balg
abdichtung.
Die Fluidität der Zusammensetzung (C) zum Zeitpunkt des Spritzgusses hat
vorzugsweise einen MFR-Wert von 0,1 g/min (bei 230°C und einer Belastung von
10 kg gemessene Fluidität) oder mehr, da die Fluidität geschmolzener Polymere
entsprechend JIS K-7210 gemessen wird. Liegt der MFR-Wert unter 0,1 g/min,
ergibt sich eine ungenügende Fluidität der Zusammensetzung (C) in der Gußform,
so daß kein gutes Gußergebnis zu erwarten ist.
Für das obengenannte Spritzgußverfahren gelten folgende Voraussetzungen:
Umdrehungsgeschwindigkeit der Schnecke: 100-400 rpm
Zylindertemperatur: 180-230°C
Düsentemperatur: etwa 210°C (entspricht ungefähr dem Schmelzpunkt der Zusammensetzung)
Spritzdruck: 400-1600 kgf/cm²
Spritzdauer: 1-3 Sekunden
Abkühldauer: 15-60 Sekunden
Gußformtemperatur: 20-50°C
Zylindertemperatur: 180-230°C
Düsentemperatur: etwa 210°C (entspricht ungefähr dem Schmelzpunkt der Zusammensetzung)
Spritzdruck: 400-1600 kgf/cm²
Spritzdauer: 1-3 Sekunden
Abkühldauer: 15-60 Sekunden
Gußformtemperatur: 20-50°C
Mit Hilfe der zuvor beschriebenen Erfindung kann eine Balgabdichtung mit der
gewünschten Form und Struktur angefertigt werden.
Für die mit Hilfe der hier beschriebenen Erfindung hergestellten Balgabdich
tungen gelten keine speziellen Einschränkungen hinsichtlich Form und Aufbau;
eine Balgabdichtung mit dem im folgenden beschriebenen Aufbau ist hinsichtlich
ihrer Haltbarkeit jedoch mit einer ausschließlich aus einem thermoplastischen
Polyester-Elastomer hergestellten vergleichbar und kann mit einem einfachen
One-Touch-Ring für Gummischutzmanschetten befestigt werden.
Somit bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf eine Balgabdichtung, die
über einen Balgabschnitt 3 mit Einbuchtungen 4 und Ausbuchtungen 5 zwischen
einer Öffnung mit großem Durchmesser 1 und einer Öffnung mit kleinem Durch
messer 2 entsprechend Abb. 1 verfügt; die besagte Balgabdichtung zeichnet
sich hierbei dadurch aus, daß die Winkel α₁, α₂, α₃, α₄ und α₅, die jeweils von der
auf der Seite der Öffnung mit dem großen Durchmesser gelegenen geneigten Flä
che einer Einbuchtung und der auf der Seite der Öffnung mit dem kleinen Durch
messer gelegenen geneigten Fläche der danebenliegenden Einbuchtung gebildet
werden, bei allen Balgeinbuchtungen im wesentlichen gleich sind und daß das
Verhältnis des äußeren Durchmessers einer Ausbuchtung auf der Seite der Öff
nung mit dem großen Durchmesser zu dem einer benachbarten Ausbuchtung auf
der Seite der Öffnung mit dem kleinen Durchmesser im Bereich 1 : 1,0-0,50 liegt.
In Abb. 1 bezeichnet Positionsnummer 6 eine Verbindungshülse, 7 eine
ringförmige Nut und 8 eine Antriebswelle. Der Winkel zwischen den geneigten
Flächen der beiden Einbuchtungen (der im weiteren als "Einbuchtungswinkel"
bezeichnet wird) läßt sich als Winkel α definieren (in Abb. 1 α₂), der von den
entlang der beiden geneigten Flächen 9a und 9b der Einbuchtung gezogenen ge
raden Linien gebildet wird.
Wird die obengenannte Balgabdichtung als Schutzmanschette für ein synchro
nisiertes Gelenk in einem Auto verwendet, so ist eine maximale Mantelkurve
entlang den Balgausbuchtungen zu bestimmen, damit zwischen der Schutzman
schette selbst und den Teilen in deren Umgebung (z. B. einem Stabilisator) unter
normalen Bedingungen wie auch bei maximaler Verformung im Gebiet der Aus
sparung zur Anbringung der Schutzmanschette für das synchronisierte Gelenk in
einem Auto ein ausreichender Zwischenraum ohne Überlagerungen vorgesehen
werden kann. Darüber hinaus sind Länge und Wandstärke des Balges sowie die
Anzahl der Ausbuchtungen anhand des Volumens des zusammengestauchten
Balges und des Volumens des auseinandergezogenen Balges bei maximalem Be
triebswinkel zu bestimmen.
Aus diesem Grunde beträgt die Anzahl der Ausbuchtungen im Balgabschnitt
der Balgabdichtung bei vorliegender Erfindung entsprechend dem Volumen des
auseinandergezogenen Balges bei maximalem Betriebswinkel vorzugsweise vier
oder mehr. Entsprechend dem Volumen des zusammengestauchten Balges beträgt
dabei die Anzahl der Ausbuchtungen neun oder weniger, um größere Reibungen
bei einer Dicke der Balgwände über 0,5 mm zu verhindern. Infolgedessen muß die
Anzahl der Ausbuchtungen des Balgabschnitts im Bereich vier bis neun, besser
noch im Bereich vier bis acht, am besten im Bereich fünf bis sieben liegen.
Bei oben beschriebener Balgabdichtung sind die Winkel, die jeweils von der auf
der Seite der Öffnung mit dem großen Durchmesser gelegenen geneigten Fläche
einer Einbuchtung und der auf der Seite der Öffnung mit dem kleinen Durch
messer gelegenen geneigten Fläche der danebenliegenden Einbuchtung gebildet
werden, bei allen Balgeinbuchtungen im wesentlichen gleich, und das Verhältnis
des äußeren Durchmessers einer Ausbuchtung auf der Seite der Öffnung mit dem
großen Durchmesser zu dem einer benachbarten Ausbuchtung auf der Seite der
Öffnung mit dem kleinen Durchmesser liegt im Bereich 1 : 1,0-0,50. Daher
kommt es bei maximaler Verformung der Balgabdichtung zum gleichmäßigen
Kontakt zwischen den jeweiligen Wänden des Balgabschnittes, woraus sich wie
derum eine hervorragende Verschleißfestigkeit ergibt.
Der äußere Durchmesser der größten Ausbuchtung der Balgabdichtung ist
vorzugsweise bis zu 1,2mal so groß wie der äußere Durchmesser des äußeren
Rings des Gelenks; ein geringerer Durchmesser kann gewählt werde, wenn für die
Anbringung der Balgabdichtung nur begrenzter Platz zur Verfügung steht.
Aufgrund der Fluidität des geschmolzenen Harzes zum Zeitpunkt des Spritz
gusses und in Anbetracht der Tatsache, daß das Elastizitätsmodul der Zusam
mensetzung mit thermoplastischen Polyester-Elastomeren (C) 400 kgf/cm² oder
weniger beträgt, liegt die Dicke (d) des Balgabschnittes vorzugsweise im Bereich
0,5 bis 2,5 mm. Bei einer Dicke des Balgabschnittes unter 0,5 mm ergeben sich
ungünstige Eigenschaften hinsichtlich des Dehnungswiderstandes bei Rotation
und der Unterdruckbeständigkeit, die die Funktionsfähigkeit der Balgabdichtung
beeinträchtigen. Bei einer Dicke über 2,5 mm kommt es bei maximalem Betriebs
winkel zu großen Reibungen, und zwar auch dann, wenn der Balgabschnitt nur
drei Ausbuchtungen aufweist.
Die Balgabdichtung entsprechend vorliegender Erfindung kann durch Befesti
gung des Abschnittes mit dem großen Durchmesser 1 und des Abschnittes mit
dem kleinen Durchmesser 2 mittels eines One-Touch-Rings (im weiteren als "Ring
A" bezeichnet) am Gelenkkorpus entsprechend Abb. 2 angebracht werden.
Ring A in Abb. 2 verfügt über einen gebogenen Abschnitt 11, der durch
Biegen eines etwa 0,3 mm dicken und etwa 7 mm breiten Stahlblechs geformt
wird, und einen Verlängerungsabschnitt 12, der durch Verlängerung eines der
Enden des gebogenen Teils 11 geformt wird. Der Verlängerungsabschnitt 12 ist
auf das andere Ende des gebogenen Teils 11 aufgeschraubt. Die Befestigung der
Balgabdichtung mit Hilfe von Ring A geschieht durch Umlegen des Verlänge
rungsabschnitts in Richtung von Pfeil A und anschließendes Umlegen der an
geeigneter Stelle am gebogenen Teil 11 angebrachten Klammerglieder. Da alle
diese Vorgänge leicht von Hand verrichtet werden können, ist die Anbringung
einer Balgabdichtung entsprechend vorliegender Erfindung äußerst einfach.
Der One-Touch-Ring in Abb. 3 (im weiteren als "Ring B" bezeichnet) ver
fügt über einen gebogenen Abschnitt 11′, der durch Biegen eines 0,4-0,7 mc
dicken und etwa 10 mm breiten Stahlblechs geformt wird, den Nasen 15 an einem
Ende des gebogenen Abschnitts 11′ und Einrastlöchern 16 an dessen anderem
Ende, worin die Nasen 15 einrasten können. Die Befestigung der Balgabdichtung
mit Hilfe von Ring B geschieht durch Einrastenlassen der Nasen 15 in den Ein
rastlöchern 16, woraufhin eine an geeigneter Stelle im gebogenen Abschnitt 11′
befindliche Klammervorrichtung 18 gleichzeitig in Richtung der Pfeile B und B′
zusammengedrückt wird, so daß sich der Ring um die Balgabdichtung spannt.
Ring B kann vorzugsweise zur Befestigung von ausschließlich aus einem thermo
plastischen Polyester-Elastomer gefertigten Schutzmanschetten verwendet wer
den, so zum Beispiel der Marke Hytorel (Warenzeichen). Ausschließlich aus einem
thermoplastischen Polyester-Elastomer gefertigte Schutzmanschetten weisen ein
hohes Elastizitätsmodul von 600 kgf/cm² und darüber auf, so daß sich die Notwen
digkeit eines etwa 0,5-0,7 mm dicken Befestigungsringes, zur Verwendung ge
eigneter Spannwerkzeuge und zur Durchführung zahlreicher Einzelschritte beim
Spannen ergibt.
Bei Balgabdichtungen entsprechend vorliegender Erfindung wird eine aufgrund
des Kautschukzusatzes flexible Zusammensetzung mit thermoplastischen Poly
ester-Elastomeren verwendet, deren Elastizitätsmodul bis auf 400 kgf/cm² und
weniger reduziert werden kann. Für Balgabdichtungen entsprechend vorliegender
Erfindung kann Ring A für herkömmliche Gummischutzmanschetten verwendet
werden, so daß sich der Herstellungsprozeß erheblich vereinfachen läßt. Balg
abdichtungen entsprechend vorliegender Erfindung können nämlich am Gelenk
korpus befestigt werden, ohne daß hierfür auf Ringe vom Typ B zurückgegriffen
werden müßte.
Eine Bewertung der Balgabdichtung kann im großen und ganzen mit Hilfe der
folgenden Prüfungen vorgenommen werden: Haltbarkeitsprüfung, Unterdruck
prüfung und Prüfung des Dehnungswiderstandes bei Rotation. Bei der Haltbar
keitsprüfung wird zunächst ein Schmiermittel auf die Balgabdichtung aufgetra
gen; diese wird hierauf bei einer Umgebungstemperatur von -5°C, einem Gelenk
winkel von 30 Grad und einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 400 rpm für 50
Stunden in Betrieb genommen, wobei festgestellt wird, wie viele Stunden bis zum
Bruch der Balgabdichtung verstreichen. Ist auch nach 50 Stunden Testdauer noch
kein Bruch der Balgabdichtung eingetreten, wird die Prüfung beendet und die
Haltbarkeit der Balgabdichtung als zufriedenstellend eingestuft. Bei der Unter
druckprüfung wird im Inneren der Balgabdichtung ein Unterdruck erzeugt; an
schließend werden anhand des Grades der Verformung der Balgabdichtung deren
Form und Material bewertet. Bei der Prüfung des Dehnungswiderstandes bei
Rotation schließlich wird der Betrag der Ausdehnung der Balgabdichtung bei
schneller Rotation mit Hilfe eines Lichtmikroskops gemessen.
Im Spritzguß aus einem thermoplastischen Polyester-Elastomer mit beigemeng
tem Kautschuk hergestellte Balgabdichtungen entsprechend vorliegender Erfin
dung verfügen nicht nur über hervorragende Grundeigenschaften bezüglich Zer
reißfestigkeit, ständiger Druckverformung, Hitzebeständigkeit, Beständigkeit
gegenüber Witterungseinflüssen, Kältebeständigkeit und Schmiermittelbeständig
keit sowie über günstige praktische Eigenschaften bezüglich Dauerfestigkeit und
Abnutzungsbeständigkeit, sie sind darüber hinaus auch noch sehr flexibel. Hier
durch ergeben sich erhebliche Verbesserungen gegenüber herkömmlichen, aus
schließlich aus einem thermoplastischen Polyester-Elastomer im Spritzguß herge
stellten Balgabdichtungen, die eine nur ungenügende Flexibilität und Beständig
keit bei ständiger Druckverformung aufweisen. Balgabdichtungen entsprechend
vorliegender Erfindung lassen sich aufgrund ihrer Flexibilität auch bei kompli
zierter Formgebung leicht aus der Gußform herauslösen. Dies ermöglicht die Nut
zung des Spritzgusses.
Darüber hinaus ergibt sich bei entsprechend vorliegender Erfindung im Spritz
guß hergestellten Balgabdichtungen eine wesentlich größere Bandbreite von Kon
struktionsmöglichkeiten und eine sichere Maßhaltigkeit bei gleichmäßiger Wand
stärke der Balgabdichtung.
Des weiteren verfügen Balgabdichtungen entsprechend vorliegender Erfindung
über eine wesentlich verbesserte Haltbarkeit, und ihre Flexibilität erleichtert die
Anbringung am Gelenk im Laufe des Herstellungsprozesses. Da die Balgabdich
tung außerdem eine geringe ständige Druckverformung aufweist, kann sie mittels
eines einfachen One-Touch-Rings für Gummischutzmanschetten befestigt werden.
Somit ergibt sich bei Balgabdichtungen entsprechend vorliegender Erfindung eine
gegenüber ausschließlich aus einem thermoplastischen Polyester-Elastomer herge
stellten Balgabdichtungen erheblich gesteigerte Wirtschaftlichkeit.
Abb. 1 ist ein Halbaufriß einer an einem Gelenk angebrachten Balgab
dichtung entsprechend vorliegender Erfindung.
Abb. 2 ist eine perspektivische Ansicht eines One-Touch-Rings zur Be
festigung einer Balgabdichtung entsprechend vorliegender Erfin
dung.
Abb. 3 ist eine perspektivische Ansicht eines One-Touch-Rings, wie er
vorzugsweise zu Befestigung von ausschließlich ein thermoplasti
sches Polyester-Elastomer enthaltenden Balgabdichtungen zu ver
wenden ist.
Abb. 4 ist ein Aufriß der Balgabdichtung aus Beispiel 1.
Abb. 5 ist ein Aufriß der Balgabdichtung aus Beispiel 2.
Abb. 6 ist ein Aufriß der Balgabdichtung aus Beispiel 3.
Abb. 7 ist ein Aufriß der Balgabdichtung aus Beispiel 4.
Abb. 8 ist ein Aufriß der Balgabdichtung aus Beispiel 5.
Abb. 9 ist ein Aufriß der Balgabdichtung aus Vergleichsbeispiel 2.
Im folgenden werden einige Beispiele für vorliegende Erfindung im Detail unter
Bezugnahme auf Zeichnungen beschrieben, ohne daß das Einsatzgebiet der vor
liegenden Erfindung hierdurch in irgendeiner Weise eingegrenzt würde.
Ein thermoplastisches Polyester-Elastomer (Handelsbezeichnung PIBIFLEX 46M,
hergestellt von Enichem Polymeri Co., Ltd.) und ein Acrylnitril-Butadien-Kau
tschuk (Handelsbezeichnung JSR NBR N230SV, hergestellt von Japan Synthetic
Rubber Co., Ltd.; im weiteren als "NBR" bezeichnet) wurden auf herkömmliche
Weise bei 210°C und einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 200 rpm in den in
Tabelle 1 dargestellten Mischverhältnissen mit Hilfe eines Biaxialextruders zur
Herstellung einer Zusammensetzung in Kügelchenform (Zusammensetzung Nr. 3
in Tabelle 1) durchgeknetet; unter Beimengung eines Vernetzungsmittels wäh
rend des Knetvorgangs zur Durchführung einer dynamischen Vernetzung, anson
sten aber gleichen Bedingungen wurden darüber hinaus weitere Zusammenset
zungen in Kügelchenform (Zusammensetzungen Nr. 1 und 2 in Tabelle 1) herge
stellt. Die so hergestellten Kügelchen wurden hinreichend getrocknet und dann
mit Hilfe einer Spritzgußmaschine bei 210°C zu 2 mm dicken Sheets geformt.
Diese wurden daraufhin verschiedenen Prüfungen unterzogen.
In diesem Zusammenhang sind zum Vergleich auch die physikalischen Eigen
schaften eines unvermengten thermoplastischen Polyester-Elastomers (Zusam
mensetzung Nr. 4) in Tabelle 4 dargestellt.
Folgende Prüfungen wurden zur Bewertung der physikalischen Eigenschaften
herangezogen:
(1) Fluidität: MFR, 230°C×10 kg
(2) Härte
HS: JIS K-6301 mit JIS-Härte A
HD: ASTM D-2240 mit Shore-Härte D
(3) Zerreißfestigkeit TB: JIS K-6301
JIS Nr. 3 dumbbell
(4) Ausdehnung bei Zugbeanspruchung EB: JIS K-6301
JIS Nr. 3 dumbbell
(5) Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung: ebenso
(6) Alterungsbeständigkeit unter Hitzeeinfluß: JIS K-6301
Die Zerreißfestigkeit nach 300 Stunden bei 120°C wurde mit Hilfe eines Alterungsprüfgeräts vom Getriebetyp gemessen; die Alterungsbeständigkeit unter Hitzeeinfluß wurde durch die Änderung (%) der gemessenen Zer reißfestigkeit des Probestücks vor und nach der Hitzeeinwirkung dar gestellt.
(7) Ölbeständigkeit: JIS K-6301
Gemessen wurde die Zerreißfestigkeit nach Eintauchen in Öl von Typ JIS Nr. 3 bei 120°C über 70 Stunden; die Ölbeständigkeit wurde durch die Änderung (%) der gemessenen Zerreißfestigkeit des Probestücks vor und nach dem Eintauchen in Öl dargestellt.
(8) Abnutzungsbeständigkeit: ASTM D 1044,
kegeliges Abnutzungsrad CS-17, Gewicht 1000 kg
(9) Ständige Druckverformung: JIS K-6301, 120°C, 22 Stunden.
(2) Härte
HS: JIS K-6301 mit JIS-Härte A
HD: ASTM D-2240 mit Shore-Härte D
(3) Zerreißfestigkeit TB: JIS K-6301
JIS Nr. 3 dumbbell
(4) Ausdehnung bei Zugbeanspruchung EB: JIS K-6301
JIS Nr. 3 dumbbell
(5) Elastizitätsmodul bei Zugbeanspruchung: ebenso
(6) Alterungsbeständigkeit unter Hitzeeinfluß: JIS K-6301
Die Zerreißfestigkeit nach 300 Stunden bei 120°C wurde mit Hilfe eines Alterungsprüfgeräts vom Getriebetyp gemessen; die Alterungsbeständigkeit unter Hitzeeinfluß wurde durch die Änderung (%) der gemessenen Zer reißfestigkeit des Probestücks vor und nach der Hitzeeinwirkung dar gestellt.
(7) Ölbeständigkeit: JIS K-6301
Gemessen wurde die Zerreißfestigkeit nach Eintauchen in Öl von Typ JIS Nr. 3 bei 120°C über 70 Stunden; die Ölbeständigkeit wurde durch die Änderung (%) der gemessenen Zerreißfestigkeit des Probestücks vor und nach dem Eintauchen in Öl dargestellt.
(8) Abnutzungsbeständigkeit: ASTM D 1044,
kegeliges Abnutzungsrad CS-17, Gewicht 1000 kg
(9) Ständige Druckverformung: JIS K-6301, 120°C, 22 Stunden.
Als nächstes wurden aus den Zusammensetzungen Nr. 1 bis 3 aus Tabelle 1 unter
den im folgenden aufgeführten Bedingungen Balgabdichtungen I mit der in
Abb. 4 gezeigten Form im Spritzguß hergestellt.
Bedingungen beim Spritzguß
Umdrehungsgeschwindigkeit der Schnecke: 100 rpm
Zylindertemperatur: 210°C
Düsentemperatur: 210°C
Spritzdruck: 800 kgf/cm²
Spritzdauer: 2 Sekunden
Abkühldauer: 20 Sekunden
Gußformtemperatur: 40°C
Zylindertemperatur: 210°C
Düsentemperatur: 210°C
Spritzdruck: 800 kgf/cm²
Spritzdauer: 2 Sekunden
Abkühldauer: 20 Sekunden
Gußformtemperatur: 40°C
Jede der so hergestellten Balgabdichtungen verfügte über eine Öffnung mit gro
ßem Durchmesser 21 und eine Öffnung mit kleinem Durchmesser 22 sowie über
einen zwischen diesen liegenden Balgabschnitt 23 entsprechend Abb. 4. Der
Balgabschnitt 23 setzte sich aus vier Einbuchtungen 24₁, 24₂, 24₃ und 24₄ sowie
aus vier Ausbuchtungen 25₁, 25₂, 25₃ und 25₄ zusammen, wobei die Einbuchtungs
winkel α₁, α₂, α₃ und α₄ der vier Einbuchtungen 24 im wesentlichen gleich waren.
Die äußeren Durchmesser der Ausbuchtungen 25₁, 25₂, 25₃ und 25₄ waren im
wesentlichen gleich, und das Verhältnis des äußeren Durchmessers (R₃) von Aus
buchtung 25₃ zum äußeren Durchmesser (R₄) von Ausbuchtung 25₄ betrug un
gefähr 3 : 2. Darüber hinaus betrug die Dicke des Balgabschnittes 1,0 mm.
Nach Bewertung der Spritzgußeigenschaften der Balgabdichtung wurde jede
der Balgabdichtungen I an einem synchronisierten Gelenk für Autos entsprechend
Abb. 1 angebracht. Hierauf wurden die Klemmeigenschaften und die Le
bensdauer der Balgabdichtungen bewertet.
Bei der Bewertung wurden folgende Schlüssel verwendet:
Die Spritzgußeigenschaften wurden als gut bewertet, wenn keine Fehlschüsse
auftraten und die Probestücke keine offensichtlichen Mängel aufwiesen (d. h.
wenn keine Fließlinien und Delaminierungen vorhanden waren).
Die Klemmeigenschaften wurden aufgrund der Bedingungen zum Zeitpunkt der
Klemmfeststellung der Öffnung mit großem Durchmesser 21 und der Öffnung
mit kleinem Durchmesser 22 mit Hilfe von Ring A (Abb. 2) und Ring B
(Abb. 3) entsprechend dem folgenden Schlüssel bewertet:
Die Note "o" wurde in den folgenden Fällen vergeben:
Wenn sich die Balgabdichtung leicht von Hand festklemmen ließ und
keine Probleme wie etwa ein ungenügender Verschluß auftraten.
Wenn sich die Balgabdichtung mit Hilfe eines Spannwerkzeugs fest
klemmen ließ und keine Probleme wie etwa ein ungenügender Ver
schluß auftraten.
Die Note "x" wurde in den folgenden Fällen vergeben:
Wenn eine Klemmfeststellung von Hand nicht möglich war und ein
Spannwerkzeug benötigt wurde oder
wenn der Ring beim Festklemmen brach oder
wenn Probleme wie etwa ungenügende Verschlußeigenschaften auf
traten.
Wenn eine Klemmfeststellung auch mit Hilfe eines Spannwerkzeugs
nicht möglich war oder
wenn der Ring brach oder
wenn Probleme wie etwa ungenügende Verschlußeigenschaften auf
traten.
Die Lebensdauer des mit Ring A festgeklemmten Probestücks wurde unter den
folgenden Bedingungen in der oben dargestellten Weise bewertet:
Umgebungstemperatur: -5°C
Gelenkwinkel: 30 Grad
Umdrehungsgeschwindigkeit: 400 rpm
Gelenkwinkel: 30 Grad
Umdrehungsgeschwindigkeit: 400 rpm
Bewertung: Die mit einem Schmiermittel versehene Balgabdichtung wurde für
50 Stunden in Betrieb genommen, wobei festgestellt wurde, wie viele Stunden
bis zum Bruch der Balgabdichtung verstrichen. War auch nach 50 Stunden
Testdauer noch kein Bruch der Balgabdichtung eingetreten, wurde die Prüfung
beendet und die Haltbarkeit der Balgabdichtung als zufriedenstellend ein
gestuft. Die Ergebnisse der Bewertung der physikalischen Eigenschaften sind
in Tabelle 2 dargestellt.
Mit Hilfe des gleichen Verfahrens wie bei Beispiel 1 wurde eine Balgabdichtung II
hergestellt, die mit Balgabdichtung I weitgehend identisch war. Allerdings
setzte sich bei Balgabdichtung II der Balgabschnitt 23 aus fünf Einbuchtungen
24₁, 24₂, 24₃, 24₄ und 24₅ sowie aus fünf Ausbuchtungen 25₁, 25₂, 25₃, 25₄ und 25₅
entsprechend Abb. 5 zusammen. Hierauf wurden die physikalischen Eigen
schaften der Balgabdichtung bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung der physi
kalischen Eigenschaften sind in Tabelle 2 dargestellt.
Mit Hilfe des gleichen Verfahrens wie bei Beispiel 1 wurde eine Balgabdichtung
III hergestellt, die mit Balgabdichtung I weitgehend identisch war. Allerdings
setzte sich bei Balgabdichtung III der Balgabschnitt 23 aus fünf Einbuchtungen
24₁, 24₂, 24₃, 24₄ und 24₅ sowie aus fünf Ausbuchtungen 25₁, 25₂, 25₃, 25₄ und 25₅
zusammen, und die Verhältnisse der äußeren Durchmesser der Ausbuchtungen
betrugen R₁ : R₂ = 1 : 0,92, R₂ : R₃ = 1 : 0,913, R₃ : R₄ = 1 : 0,84 und R₄ : R₅ =
1 : 0,83 entsprechend Abb. 6. Die Ergebnisse der Bewertung der physikali
schen Eigenschaften sind in Tabelle 2 dargestellt.
Mit Hilfe des gleichen Verfahrens wie bei Beispiel 1 wurde eine Balgabdichtung
IV hergestellt, die mit Balgabdichtung I weitgehend identisch war. Allerdings
setzte sich bei Balgabdichtung IV der Balgabschnitt 23 aus fünf Einbuchtungen
24₁, 24₂, 24₃, 24₄ und 24₅ sowie aus fünf Ausbuchtungen 25₁, 25₂, 25₃, 25₄ und 25₅
zusammen, und die Verhältnisse der äußeren Durchmesser der Ausbuchtungen
betrugen R₁ : R₂ = 1 : 0,973, R₂ : R₃ = 1 : 0,972, R₃ : R₄ = 1 : 0,928 und R₄ : R₅ =
1 : 0,877 entsprechend Abb. 7. Die Ergebnisse der Bewertung der physikali
schen Eigenschaften sind in Tabelle 2 dargestellt.
Mit Hilfe des gleichen Verfahrens wie bei Beispiel 1 wurde eine Balgabdichtung
V hergestellt, die mit Balgabdichtung I weitgehend identisch war. Allerdings
setzte sich bei Balgabdichtung V der Balgabschnitt 23 aus fünf Einbuchtungen
24₁, 24₂, 24₃, 24₄ und 24₅ sowie aus sechs Ausbuchtungen 25₁, 25₂, 25₃, 25₄, 25₅
und 25₆ zusammen, und die Verhältnisse der äußeren Durchmesser der Ausbuch
tungen betrugen R₁ : R₂ = 1 : 0,932, R₂ : R₃ = 1 : 0,927, R₃ : R₄ = 1 : 0,922,
R₄ : R₅ = 1 : 0,864 und R₅ : R₆ = 1 : 0,843 entsprechend Abb. 8. Die Ergeb
nisse der Bewertung der physikalischen Eigenschaften sind in Tabelle 2 dar
gestellt.
Mit Hilfe eines ähnlichen Verfahrens wie bei Beispiel 1, allerdings unter Verwen
dung von Zusammensetzung Nr. 4 aus Tabelle 1 wurde eine Balgabdichtung VI
entsprechend Abb. 9 hergestellt. Der Balgabschnitt 23 von Balgabdichtung
VI setzte sich aus drei Einbuchtungen 24₁, 24₂ und 24₃ sowie aus drei Ausbuch
tungen 25₁, 25₂ und 25₃ zusammen, wobei die Einbuchtungswinkel α₁, α₂ und α₃
vollkommen verschieden waren und die Verhältnisse der äußeren Durchmesser
der Ausbuchtungen R₁ : R₂ = 1 : 0,84 bzw. R₂ : R₃ = 1 : 0,82 betrugen. Die Ergeb
nisse der Bewertung der physikalischen Eigenschaften sind in Tabelle 3 darge
stellt.
Unter gleichen Bedingungen wie in den Beispielen 1 bis 5, allerdings unter Ver
wendung von Zusammensetzung Nr. 4 aus Tabelle 1 wurden Versuche zur Spritz
gußherstellung von Balgabdichtungen mit den Formen der in den Beispielen 1 bis
5 hergestellten Balgabdichtungen unternommen. Bei Wahrung der Form der
Balgabdichtung war jedoch keine Herauslösung aus der Gußform möglich. Die
Ergebnisse der Bewertung der physikalischen Eigenschaften sind in Tabelle 3
dargestellt.
Aus den in den Tabellen 2 und 3 dargestellten Ergebnissen geht hervor, daß die
Spritzgußerzeugnisse I bis V in den Beispielen 1 bis 5, die aus Zusammen
setzungen mit thermoplastischen Polyester-Elastomeren unter Beimengung von
Kautschuk zur Steigerung der Flexibilität hergestellten Balgabdichtungen, mit
Hilfe von Ring A befestigt werden konnten und eine ausreichende Lebensdauer
als Balgabdichtungen aufwiesen.
Im Gegensatz hierzu konnte das Spritzgußerzeugnis VI aus Vergleichsbeispiel
1 nicht mit Hilfe von Ring A befestigt werden. Darüber hinaus konnten die
Spritzgußerzeugnisse I bis V aus den Vergleichsbeispielen 2 bis 6 bei Wahrung
der Form der Balgabdichtung nicht aus der Gußform herausgelöst werden, und
sie konnten nicht mit Hilfe von Ring A befestigt werden.
Claims (9)
1. Eine im Spritzgußverfahren aus einer Zusammensetzung mit thermoplasti
schen Polyester-Elastomeren hergestellte Balgabdichtung, wobei die Zusam
mensetzung durch Vermischung von 20-99% Massenanteilen eines thermo
plastischen Polyester-Elastomers und 80-1% Massenanteilen eines Kau
tschuks hergestellt wird.
2. Eine Balgabdichtung entsprechend Anspruch 1, bei der das Elastizitäts
modul bei Zugbeanspruchung der Zusammensetzung mit thermoplastischen
Polyester-Elastomeren im Bereich 30 bis 400 kgf/cm² liegt.
3. Eine Balgabdichtung entsprechend Anspruch 1, bei der die Zerreißfestigkeit
der Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-Elastomeren im Be
reich 50 bis 300 kgf/cm² liegt.
4. Eine Balgabdichtung entsprechend Anspruch 1, bei der die ständige Druck
verformung der Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-Elasto
meren 80% oder weniger beträgt.
5. Eine Balgabdichtung entsprechend Anspruch 1, bei der das Elastizitäts
modul bei Zugbeanspruchung, die Zerreißfestigkeit und die ständige Druck
verformung der Zusammensetzung mit thermoplastischen Polyester-Elasto
meren 30-400 kgf/cm², 50-300 kgf/cm² beziehungsweise 80% oder weniger
betragen.
6. Eine Balgabdichtung entsprechend sämtlichen vorangehenden Ansprüchen
1 bis 5, wobei besagte Balgabdichtung über einen Balgabschnitt mit Ein- und
Ausbuchtungen zwischen einer Öffnung mit großem Durchmesser und einer
Öffnung mit kleinem Durchmesser verfügt, bei dem die Winkel, die jeweils
von der auf der Seite der Öffnung mit dem großen Durchmesser gelegenen
geneigten Fläche einer Einbuchtung und der auf der Seite der Öffnung mit
dem kleinen Durchmesser gelegenen geneigten Fläche der danebenliegenden
Einbuchtung gebildet werden, bei allen Balgeinbuchtungen im wesentlichen
gleich sind und das Verhältnis des äußeren Durchmessers einer Ausbuch
tung auf der Seite der Öffnung mit dem großen Durchmesser zu dem einer
benachbarten Ausbuchtung auf der Seite der Öffnung mit dem kleinen
Durchmesser im Bereich 1 : 1,0-0,50 liegt.
7. Eine Balgabdichtung entsprechend Anspruch 6, bei die Anzahl der Ausbuch
tungen im Balgabschnitt im Bereich vier bis neun liegt.
8. Eine Balgabdichtung entsprechend Anspruch 6, bei der die Wandstärke im
Balgabschnitt im Bereich 0,5 bis 2,5 mm liegt.
9. Eine Balgabdichtung entsprechend Anspruch 6, bei der die Anzahl der Ausbuch
tungen im Balgabschnitt vier bis neun beträgt und die Wandstärke im Balg
abschnitt 0,5 bis 2,5 mm beträgt.
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