DE4330178A1 - Gasgefüllter Überspannungsableiter mit Kupferelektroden - Google Patents
Gasgefüllter Überspannungsableiter mit KupferelektrodenInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der elektrischen Bauele
mente und ist bei der konstruktiven Ausgestaltung der An
schlüsse von solchen Überspannungsableitern anzuwenden, de
ren Elektroden napfartig ausgebildet sind, aus Kupfer be
stehen und mit einem rohrförmigen Keramikisolator verlötet
sind.
Gasgefüllte Überspannungsableiter mit napfartig ausgebilde
ten Kupferelektroden sind bekannt. Die Verwendung von
Kupfer als Elektrodenmaterial bietet dabei die Vorteile
kleiner Abmessungen und hoher Strombelastbarkeit. Dabei
können die Elektroden in einem Fließpreßverfahren oder in
einem Prägeverfahren hergestellt werden. Wegen der
erheblichen Unterschiede im Wärmeausdehnungskoeffizienten
von Kupfer und Keramik haben die Elektroden im Bereich der
Lötverbindungsstelle mit dem Keramikisolator eine Wand
starke von weniger als 0,6 mm. Wärmespannungen können sich
daher über die plastische Verformbarkeit des Kupfers aus
gleichen. - Die Kontaktierung von Kupferelektroden erfolgt
in axialer Richtung entweder formschlüssig über den für die
Verlötung mit dem Keramikisolator vorgesehenen Rand oder
stoffschlüssig über Anschlußdrähte, die an einen Stutzen im
rückwärtigen Bodenbereich der eigentlichen Elektrodenfläche
angeschweißt sind (US-PS 4 266 260, US-PS 4 433 354)
Derartig angeschweißte Anschlußdrähte können auch in
radialer Richtung abgebogen werden (US-PS 4 866 563). - Die
radiale Zuführung von Anschlußdrähten beansprucht in
axialer Richtung einen gewissen Raum, der beim Einbau von
Überspannungsableitern in elektronische Geräte nicht immer
gegeben ist. In diesen Fällen kann eine axiale
Kontaktierung nicht verwendet werden. Eine solche Kontak
tierung der Elektroden kann auch dann nicht verwendet wer
den, wenn die Elektroden axial mit einer Zusatzeinrichtung
wie einer Überlastschutzeinrichtung belegt sind. In diesen
Fällen können die Elektroden mit radial angeschweißten An
schlußdrähten versehen sein, sofern der Elektrodenrand eine
genügende Wandstärke aufweist, wie es bei Elektroden aus
einer sonst hierfür üblichen Eisen-Legierung üblich ist
(US-PS 4 984 125).
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, mit dem Lötrand
einer Kupferelektrode stirnseitig einen Anschluß stoff
schlüssig zu verbinden, der in diesem Bereich die Form ei
nes Ringes hat. Dabei sind der Ring und der radial abste
hende Anschlußdraht einstückig ausgebildet. Der Ring dient
zugleich zur Zentrierung eines zusätzlichen zylindrischen
Bauteiles (DE-Anmeldung P 43 18 366.2).
Ausgehend von einem Überspannungsableiter mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 liegt der Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, eine axial möglichst wenig aus
ladende und fertigungstechnisch leicht handbare Kontaktie
rung der Kupferelektrode zu schaffen. Zur Lösung dieser
Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß der Rand
jeder Kupferelektrode stirnseitig mit einem Kontaktring aus
einem schweißbaren Material mit einem
Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 120 × 10-7/°C ist,
wobei der Kontaktring eine Höhe aufweist, die größer als
die Wanddicke der Kupferelektrode ist, und der Kontaktring
mit dem Rand der Kupferelektrode verlötet ist, und daß auf
die äußere Mantelfläche des Kontaktringes ein Anschlußdraht
aufgeschweißt ist.
Mit einer derartigen Ausgestaltung des Überspannungsablei
ters ist auf axial engstem Raum eine radiale Kontaktierung
durch tangential oder durch radial stumpf angeschweißte An
schlußdrähte gegeben. Die Verwendung eines Kontaktringes
mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa
120 × 10-7/°C führt dabei zu einer Reduzierung der
Scherbeanspruchung der Lötverbindung zwischen der
Kupferelektrode und dem Keramikteil, weil der Kontaktring
hinsichtlich seines Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen
den Wärmeausdehnungskoeffizienten der Keramik
(75 × 10-7/°C) und des Kupfers (etwa 170 × 10-7/°C) liegt
und somit Schrumpfspannungen der Kupferelektrode in deren
Randbereich teilweise auf fängt. Demzufolge sind für den
Kontaktring vorzugsweise eisenhaltige Legierungen geeignet,
es kommt aber auch die Verwendung von reinem Nickel in Be
tracht. - Die Reduzierung der Scherbeanspruchung im Bereich
der Lötverbindung zwischen Kupferelektrode und Keramikiso
lator führt dabei zu einer höheren elektrischen und damit
thermischen Belastungsmöglichkeit des Ableiters. - Die Ver
wendung eines speziellen Kontaktringes, an den erst im Ver
lauf des Fertigungsprozesses des Ableiters ein Anschluß
draht angeschweißt wird, bietet weiterhin fertigungstechni
sche Vorteile dadurch, daß der zunächst nur mit Kontaktrin
gen versehene Überspannungsableiter Fertigungsvorgängen wie
Trommelschleifen, Beizen, Versilbern oder Verzinnen, Be
drucken und Formieren unterzogen werden kann, ohne daß
hierbei bereits vorhandene Drahtanschlüsse hinderlich wä
ren. - Für die Verlötung des Kontaktringes mit dem Rand der
Kupferelektrode wird zweckmäßig Silber verwendet, das auf
den Kontaktring galvanisch mit einer Schichtdicke von etwa
5 µm aufgebracht ist. Diese Silberschicht bildet bei der
Löttemperatur des Ableiters mit der Oberflächenschicht des
Randes der Kupferelektrode eine Lötverbindung in der Nähe
des eutektischen Punktes. Auf diese Weise ist gewährlei
stet, daß die Verlötung des Kontaktringes und der Kupfer
elektrode gleichzeitig mit der Verlötung der Kupferelektro
de und des Keramikisolators durch geführt werden kann.
Der gemäß der Erfindung verwendete Kontaktring kann aus ei
nem Runddraht geformt sein. Man kann hierfür auch einen
Profildraht verwenden, dessen Querschnitt von der Kreisform
abweichend im Bereich der Auflagefläche auf der Kupferelek
trode abgeflacht, an der äußeren Mantelfläche ebenfalls ab
geflacht und an der inneren Mantelfläche kuppenartig zuge
spitzt ist. Hierbei stehen im Bereich der vorgesehenen
stoffschlüssigen Verbindungen größere Verbindungsflächen
zur Verfügung, während die kuppenartige Zuspitzung der Zen
trierung eines zusätzlichen Bauteiles dienen kann. - Als
besonders vorteilhaft hat es sich aber erwiesen, wenn der
Kontaktring aus einem Stanzformteil mit etwa rechteckigem
Querschnitt besteht. Durch Trommelschleifen können dabei an
den Kanten des Ringes Fasen gebildet werden, die im Bereich
der Anlagefläche an den Rand der Kupferelektrode eine ra
dial nicht auftragende Lötnaht gewährleisten. - Ein ge
stanzter Kontaktring kann gegebenenfalls auch so ausgebil
det sein, daß sein Querschnitt an der Innenfläche eine fla
che kegelförmige Zuspitzung aufweist.
Mit Rücksicht auf die an gasgefüllte Überspannungsableiter
angeschweißten Anschlußdrähte mit einem Drahtdurchmesser
von 1 mm beträgt die Höhe des Kontaktringes zweckmäßig etwa
0,8 bis 1 mm. Als Material für den Kontaktring haben sich
insbesondere magnetische, rostfreie Stähle mit einem Wärme
ausdehnungskoeffizienten von etwa 120 × 10-7 bewährt, bei
spielsweise ein Stahl der Bezeichnung X8Cr17 oder auch die
Legierung N42 sowie der für Vakuumzwecke handelsübliche
Werkstoff Vacon (ein Kobalt-Nickel-Stahl).
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Fig. 1
bis 4 dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Dreielektrodenableiter mit an den
Endelektroden angeordneten Kontaktringen
aus einem Profildraht und mit einem ange
schweißten Anschlußdraht,
Fig. 2 einen Kontaktring aus einem Runddraht mit
angeschweißtem Anschlußdraht und die
Fig. 3 und 4 gestanzte Kontaktringe mit angeschweißtem
Anschlußdraht.
Fig. 1 zeigt einen gasgefüllten Drei-Elektroden-Ableiter
mit der Mittelelektrode 1, den beiden Endelektroden 2 und 3
und den rohrförmigen Keramikisolatoren 4 und 5. Jede der
beiden Endelektroden 2 und 3 ist napfförmig gestaltet und
weist einen dicken Boden 6, eine Wandung 7 und einen dünnen
Rand 8 auf. Der Rand 8 hat eine Wandstärke von etwa 0,5 mm.
Die beiden Endelektroden 2 und 3 sind mit ihrem Rand 8 mit
dem Keramikisolator 4 bzw. 5 stirnseitig verlötet. - Die
Elektroden 2 und 3 bestehen aus Kupfer und sind durch
Fließpressen hergestellt.
Auf den Rand 8 jeder Elektrode 2 bzw. 3 ist ein Kontaktring
9 aufgelötet, der aus einer magnetischen, rostfreien Eisen
legierung mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa
120 × 10-7/°C besteht. Jeder Kontaktring 9 ist mit einer
Silberschicht 10 versehen, die beim Lötvorgang schmilzt und
mit der oberflächlichen Kupferschicht des Randes 8 eine
Silber-Kupferlegierung eingeht. - Die Höhe h jedes Kontakt
ringes ist größer als die Wanddicke D des Randes 8 und
liegt bei etwa 0,8 bis 1 mm.
An den Kontaktring 9 ist ein Anschlußdraht 11 tangential
angeschweißt. Der Anschlußdraht 11 besteht in aller Regel
aus Kupfer und ist verzinnt oder versilbert.
Die Kontaktringe 9 bestehen jeweils aus einem Profildraht,
der zu einem Ring geformt ist. Das Profil dieses Profil
drahtes ist dabei so gewählt, daß die Auflagefläche auf dem
Rand 8 sowie die äußere Mantelfläche im wesentlichen eben
ausgebildet sind, während die innere Mantelfläche kuppenar
tig zugespitzt ist.
Gemäß Fig. 2 wird der Kontaktring von einem Runddraht 12
gebildet.
Gemäß Fig. 3 besteht der Kontaktring 13 aus einem Stanz
teil mit ebener Ausgestaltung der Auflagefläche, der Deck
fläche und der äußeren Mantelfläche. Die innere Mantelflä
che weist eine flache kegelförmige Zuspitzung 15 auf.
Gemäß Fig. 3 besteht der Kontaktring 14 aus einem Stanz
teil mit rechteckigem Querschnitt, wobei an den Kanten
durch Trommelschleifen Fasen 16 gebildet sind.
Claims (9)
1. Gasgefüllter Überspannungsableiter mit zwei napfartig
ausgebildeten Kupferelektroden, die mit ihrem Rand jeweils
stirnseitig auf einen rohrförmigen Keramikisolator aufgelö
tet sind, wobei der Rand eine Wanddicke von weniger als
0,6 mm aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rand (8) jeder Kupferelektrode (2, 3) stirnseitig mit einem Kontaktring (9) aus einem schweißbaren Material mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 120 × 10-7/°C versehen ist,
wobei der Kontaktring eine Höhe (h) aufweist, die größer als die Wanddicke (D) des Randes (8) der Kupferelektrode ist, und der Kontaktring (9) mit dem Rand (8) der Kupferelektrode verlötet ist,
und daß auf die Außenfläche des Kontaktringes (9, 12) ein Kupferdraht (11) aufgeschweißt ist.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rand (8) jeder Kupferelektrode (2, 3) stirnseitig mit einem Kontaktring (9) aus einem schweißbaren Material mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 120 × 10-7/°C versehen ist,
wobei der Kontaktring eine Höhe (h) aufweist, die größer als die Wanddicke (D) des Randes (8) der Kupferelektrode ist, und der Kontaktring (9) mit dem Rand (8) der Kupferelektrode verlötet ist,
und daß auf die Außenfläche des Kontaktringes (9, 12) ein Kupferdraht (11) aufgeschweißt ist.
2. Überspannungsableiter nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktring (9) aus Nickel besteht.
3. Überspannungsableiter nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktring (9) aus Eisen (Fe) oder einer Fe-
Legierung besteht.
4. Überspannungsableiter nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktring (12) aus einem Runddraht geformt ist.
5. Überspannungsableiter nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktring (9) aus einem Profildraht geformt ist,
dessen Querschnitt von der Kreisform abweichend im Bereich
der Auflagefläche auf der Kupferelektrode abgeflacht, an
der äußeren Mantelfläche ebenfalls abgeflacht und an der
inneren Mantelfläche kuppenartig zugespitzt (17) ist.
6. Überspannungsableiter nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktring (14) aus einem Stanzformteil mit etwa
rechteckigem Querschnitt besteht.
7. Überspannungsableiter nach Patentanspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt des Kontaktringes (13) an der inneren
Mantelfläche eine flache kegelförmige Zuspitzung (15)
aufweist.
8. Überspannungsableiter nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe (h) des Kontaktringes etwa 0,8 bis 1 mm be
trägt.
9. Überspannungsableiter nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktring (9) mit einer galvanisch aufgebrachten
Silberschicht (10) mit einer Dicke von etwa 5 µm versehen
ist.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: EPCOS AG, 81541 MUENCHEN, DE |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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R071 | Expiry of right |