DE2101417C3 - Überspannungsableiter mit innerem Kurzschluß bei Überlastung - Google Patents
Überspannungsableiter mit innerem Kurzschluß bei ÜberlastungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Überspannungsableiter mit einem gasdichten Gehäuse, in dem einander mit
Abstand Elektroden gegenüberstehen, von denen mindestens eine auf ihrer· der anderen Elektrode zugewandten
Oberfläche mit einem Metallblättchen belegt ist, das bei Überlastung des Überspannungsabieiters
eine galvanische Verbindung mit der gegenüberliegenden Elektrode herstellt.
Ein derartiger Überspannungsableiter ist bekannt (DT-OS 19 24 781). Dabei ist das MetaKblättchen eine
Folie, die formschlüssig auf die Elektrode aufgepreßt und an einem Punkt mit der Elektrodenoberfläche verschweißt
ist. Im Überlastfall des Überspannungsabieiters tritt neben dem Verschweißungspunkt der Metallfolie
eine Überhitzung auf, so daß sich die Metallfolie zum Kurzschluß mit der Gegenelektrode aufrichtet
oder zusammen schmilzt und so einen Kurzschluß bewirkt. Ein Vorteil dieses Schutzes durch Kurzschluß besteht
unter anderem darin, daß die auf den Elektroden aufgebrachte Metallfolie unmittelbar dem Entladungsstrom
ausgesetzt ist. Eine Erhitzung der Metallfolie bei Beanspruchung des Überspannungsabieiters ist deshalb
direkt proportional der über den Ableiter abgeführten elektrischen Energie. Dieser Umstand ermöglicht es,
dem Überspannungsableiter eine Kurzschlußkennlinie zu geben, die stets unter der sogenannten Zerstörungskennlinie des Ableiters verläuft.
Weiterhin ist aus der österreichischen Patentschrift 2 74 105 ein Überspannungsableiter mit innerhalb eines
gasdichten Gehäuses angeordneten Elektroden bekanntgeworden, die bei Überlastung durch Schmelzen
eines Teiles ihres, z. B. aus Nickel bestehenden Materials, in den Dauerkurzschluß überführbar sind. Auf die
Elektroden ist ein höher als diese schmelzendes, lichtbogenfestes Metallstück, beispielsweise durch Punktschweißen,
aufgebracht. Bei diesem bekannten Überspannungsableiter bildet sich bei Überlastung eine
Schmelzperle zwischen den Elektroden aus, da diese 417
den niedrigeren Schmelzpunkt von beiden Materialien aufweisen. Das bedeutet, daß insbesondere bei Überlastung
die gesamte Leistungsübertragung über die Elektroden stattfindet. Hinzu kommt, daß bei dem bekannten
Überspannungsableiter die hochschinelzenden Metallstücke
beim Belasten der Elektroden aus niedriger schmelzendem Materia! aus diesen herausfallen können.
Das hat insbesondere bei Grenzbelastung des Überspannungsabieiters eine erhebliche Unsicherheit
für einen Dauerkurzschluß zur Folge.
Um die Kurzschlußkennlinie eines Überspannungsabieiters
mit innerem Kurzschluß bei Überlastung noch Dünstiger gestalten zu können, wird bei einem Überspannungsableiter
der eingangs erwähnten Art nach der Erfindung vorgeschlagen, daß das Metallblättchen
einen größeren Durchmesser als seine mit der Elektrode verbundene Fläche hat.
Die erfindungsgemäße Maßnahme, das Metallblättchen mit einem größeren Durchmesser als seine Befestigungsfläche
auf den Elektroden eines Ableiters zu versehen, bewirkt zwangläufig eine unterschiedliche
Wärmeableitung des Metallblättchens zur Elektrodenoberfläche. Die Randflächen, welche nicht auf der Elektrode
aufliegen, schmelzen deshalb im Grenzbelastuiigsbereich
des Überspannungsabieiters auf die Gegenelektrode auf oder verschmelzen, falls die Gegenelektrode
zweckmäßig ebenfalls mit einem Metallblättchen be'egt ist, mit diesem anderen Metallblättchen. Es
können sich aber auch, insbesondere bei kleineren Stromstärken im Bereich einer Wechselstrombelastung,
die den Überspannungsableiter ebenfalls zerstören könnte, im Fall geringer Dicken des Metallblättchens
die genannten Randflächen auf Grund von thermisch bedingten Verspannungen als Folge der unterschiedlichen
Wärmeableitung so aufbiegen, daß sie die gegenüberliegende Elektrode galvanisch berühren. Die
entstehende Kurzschlußkennlinie (man versteht darunter diejenige Strom-Zeit-Kennlinie, die angibt, welche
elektrische Leistung über welche Zeitdauer abgeführt werden kann, bis der Überspannungsableiter in einen
Dauerkurzschluß übergeht) kann man durch den Werkstoff und die Dicke des Metallblättchens sowie durch
Wahl der Größe der das Metallblättchen mit der Elektrode verbindenden Wärmeleitfläche in gewünschter
Weise festlegen. Zur Erzielung einer bestimmten, von der Größe der Elektrodenoberfläche weithin unabhängigen
Wärmeleitfläche zwischen dem Metallblättchen und der es tragenden Elektrode eines erfindungsgemäßen
Überspannungsabieiters ist mit Vorteil das Metallblättchen so ausgebildet und angeordnet, daß es in seinem
mittleren Bereich tellerartig vertieft und nur mit der äußeren Stirnfläche der Vertiefung auf der Elektrode
galvanisch befestigt ist. Der Durchmesser der tellerartigen Vertiefung bestimmt dann im wesentlichen die
Kurzschlußkennlinie des Überspannungsabieiters.
Bei einem erfindungsgemäßen Überspannungsableiter sind durch den vergrößerten Durchmesser des auf
mindestens eine Elektrode aufgeschweißten oder aufgelöteten Metallblättchens weitere wesentliche Vorteile
erzielt. Zunächst ist die aktive Elektrodenoberfläche vergrößert und damit die Belastbarkeit des Ableiters
erhöht. Weiterhin schatten die überstehenden Randllächen den Isolierkörper des gasdichten Gehäuses gegenüber
abspratzenden und verdampfenden Elektrodenmaterial in Hinterräumen ab, welche die Isolation
des Ableiters auch nach längerem Betrieb aufrechterhalten. In diesen Hinterräumen liegt auch die gasdichte
Verbindung des Isolierkörpers mit den metallischen
21 Ol 417
Elektroden geschützt.
An Hand der in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele soll die Erfindung nachstehend
näher erläutert werden. Einander entsprechende Teile sind dabei mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgcmäßen Überspannungsableiter
mit einer hohen Kurzschlußkenniinie im Kurzschlußfall.
F i g. 2 einen Ausschnitt aus F i g. 1 im Kurzschluß bei einer Bemessung des Überspannungsabieiters für
eine verhältnismäßig niedrige Kurzschl'ißkennlinie und
F i g. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem der F i g. 2 entsprechendem Ausschnitt.
Der in F i g. 1 dargestellte Überspannungsableiter ist
ein sogenannter Knopfabieiter, der im wesentlichen aus
zwei kegelstumpfförmigen Elektroden 1 und 2 besteht, die mit einander zugekehrten Stirnflächen in einen
rohrförmigen Isolierkörper 3 gasdicht eingesetzt und mit äußeren Anschlüssen 8 in Form von massiven Metallbolzen
versehen sind. Der Isolierkörper 3 kann zweckmäßig aus Keramik bestehen; in diesem Fall
dient der gasdichten Verbindung des Isolierkörpers 3 mit den Elektroden 1 und 2 vorzugsweise eine Metall-Glas-Keramik-Verbindung
unter Verwendung von Glas, welches mit 4 bezeichnet ist; es könnte aber auch eine bekannte Lötverbindung zwischen dem Metall und
der Keramik vorgesehen sein. Die einander gegenüberliegenden Oberflächen der Elektroden I und 2 sind jeweils
mit einem lichtbogenfesten, insbesondere aus Eisen bestehenden Metallblältchen 5 belegt, das erfindungsgemäß
einen größeren Durchmesser als seine mit den Elektroden 1 und 2 beispielsweise durch eine Kupferlötung
fest verbundene Auflagefläche hat. Auf Grund dieser Maßnahme haben die Randbezirke des
Metallblättchens eine schlechtere Wärmeableitung als die übrigen Bereiche, wodurch im Überlastfall die Ränder
der Metallfolie 5, wie mit 6 angedeutet, miteinander verschmelzen. Zusätzlich entsteht durch den geringen
Abstand der Ränder der Metallblättchen 5 vom keramischen Isolierkörper 3 ein Hinterraum, in dem die
Metall-Glas-Keramikverbindung gegenüber verdampfenden Elektrodenmaterial abgeschattet liegt, so daß
insgesamt der Ableiter höher belastbar ist.
Die Erfindung ermöglicht es, einen Überspannungsableiter mit Sicherheit so auszubilden, daß seine Kurzschlußkennlini-.t
stets unterhalb der Zersiörungskennlinie verläuft. Als Zerstörungskennlinie wird analog zur
bereits gegebenen Definition der Kurzschlußkennlinie
die Strom-Zeit-Kennlinie verstanden, welche die Belastbarkeit des Überspannungsabieiters mit einer elektrischen
Leistung in einer bestimmten Zeitdauer bis zu seiner Zerstörung angibt. Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird durch die Wahl von Eisen als Werkstoff für das Metallblättchen 5. seine
Dicke mit 0,5 mm und eine Breite seines überstehenden Randes mit 0,6 mm bei einem Elektrodenabstand von
0.5 mm in allen Überlastungsbereichen ein sicherer
ίο Kurzschluß erzielt. Der vor der Zerstörung eintretende
Kurzschluß braucht jedoch nicht unbedingt in der in F i g. 1 gezeigten Weise durch Aufschmelzen der Metallblättchen
5 aufeinander entstehen. Vielmehr kann, wie die F i g. 2 als Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen
Überspannungsableiter der F i g. 1 zeigt, ein Dauerkurzschluß auch dadurch zustande kommen, daß
die Randflächen der Metallblättchen 5 sich aufbiegen und nach ihrer Berührung aneinanderkleben oder miteinander
verschweißen. Ein solches Verbiegen der Randflächen des Metallblättchens wird immer dann
auftreten, wenn seine Dicke gleich oder kleiner 0,3 mm ist, und bedeutet, daß der Ableiter eine verhältnismäßig
niedrige Kurzschlußkennlinie hat. Der in F i g. 1 dargestellte Kurzschluß ergibt sich bei einer entsprechend
größeren Dicke des Metallblättchens, falls eine hohe Kurzschlußkennlinie verlangt wird.
Wie bereits erwähnt, ist die Kurzschlußkennlinie eines erfindungsgemäßen Überspannungsabieiters
weitgehend auch vom Grad der Wärmeleitung zwisehen den Mei.allblättchen 5 und den zugehörigen Elektroden
1 und 2 bestimmt. Um diese Wärmeleitung in noch größeren Grenzen variieren zu können, sind im
Ausführungsbeispie! der F ig.3 die Metallblättchen 5, die wieder aufeinander gegenüberstehenden Elektroden
1 und 2 aufgebracht sind, in ihren mittlerem Bereich tellerartig vertieft und nur mit der äußeren Stirnfläche
der Vertiefung 7 auf den Elektroden 1 und 2 aufgeschweißt oder aufgelötet. Durch den Durchmesser
der tellerförmigen Vertiefung kann man nun die Kurzschlußkennlinie unabhängig von der Größe der
Stirnfläche der Elektroden 1 und 2 variieren. Im übrigen
soll ein Überspannungsableiter nach F i g. 3 der F i g. 1 gleichen.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel. Insbesondere kann es ausreichend sein, nur auf eine der beiden Elektroden ein Metallblättchen in erfindungsgemäßer Bemessung aufzubringen. Weiterhin ist die Erfindung auch bei anderen Formen von Überspannungsableitern als sogenannten Knopfableitern ausführbar.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel. Insbesondere kann es ausreichend sein, nur auf eine der beiden Elektroden ein Metallblättchen in erfindungsgemäßer Bemessung aufzubringen. Weiterhin ist die Erfindung auch bei anderen Formen von Überspannungsableitern als sogenannten Knopfableitern ausführbar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Überspannungsableiter mit einem gasdichten Gehäuse, in dem einander mit Abstand Elektroden
gegenüberstehen, von denen mindestens eine auf ihrer der anderen Elektrode zugewandten Oberfläche
mit einem Metallblättchen belegt ist, das bei Überlastung des Überspannungsabieiters eine galvanische
Verbindung mit der gegenüberliegenden Elektrode herstellt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallblättchen (5) einen größeren Durchmesser als seine mit der Elektrode (1, 2) verbundene
Fläche hat
2. Überspannungsableiter nach Anspruch 1. dadurch
gekennzeichnet, daß das Metallblättchen (5)
in seinem mittleren Bereich tellerartig vertieft und
nur mit der äußeren Stirnfläche der Vertiefung (7) auf der Elektrode galvanisch befestigt ist.
3. Überspannungsableiter nach Anspruch 1 oder 2, insbesondere nach Art eines Knopfabieiters, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils ein Metallblättchen (5) auf den sich gegenüberliegenden Oberflächen
der Elektroden (1. 2) aufgeschweißt oder aufgelötet ist.
Priority Applications (5)
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US00216524A US3739230A (en) | 1971-01-13 | 1972-01-10 | Overvoltage arrester |
GB98172A GB1329943A (en) | 1971-01-13 | 1972-01-10 | Surge voltage diverters |
JP613372A JPS5512710B1 (de) | 1971-01-13 | 1972-01-13 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712101417 DE2101417C3 (de) | 1971-01-13 | Überspannungsableiter mit innerem Kurzschluß bei Überlastung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2101417A1 DE2101417A1 (de) | 1972-08-03 |
DE2101417B2 DE2101417B2 (de) | 1975-10-09 |
DE2101417C3 true DE2101417C3 (de) | 1976-05-20 |
Family
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