DE4328985C2 - Maschine zum Feinschleifen von vorbearbeiteten, ringscheibenförmigen metallischen Werkstücken - Google Patents
Maschine zum Feinschleifen von vorbearbeiteten, ringscheibenförmigen metallischen WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Feinschleifen von
vorbearbeiteten, ringscheibenförmigen metallischen Werk
stücken, insbesondere von Kraftfahrzeugbremsscheiben mit
ringscheibenförmigem Bremsscheibenkranz und Bremsscheiben
topf, - mit einer Werkstückaufnahme und einem Schleifkopf
mit einer beim Schleifvorgang außenseitig über den Rand des
ringscheibenförmigen Werkstückes vorkragenden Schleif
scheibe, die auf zueinander parallele Antriebswellen
sitzen. - Vorbearbeitete ringscheibenförmige Werkstücke
bezeichnen solche, die ihre konstruktiv vorgegebene
Endgeometrie durch eine spanende Bearbeitung, z. B. auf
eine Drehbank, erfahren haben. Die spanende Formgebung hat
jedoch auf der Oberfläche Bearbeitungsspuren, z. B. spiral
förmig verlaufende Bearbeitungsspuren, hinterlassen. Diese
stören je nach den Anforderungen, die an die
ringscheibenförmige Werkstücke im Einsatz in funktioneller
Hinsicht gestellt werden. Sie stören insbes. bei Kraftfahr
zeugbremsscheiben und beeinträchtigten die Reproduzier
barkeit und Sicherheit des Bremsvorganges. Daher erfolgt in
der Praxis regelmäßig noch eine korrigierende Feinschleif
bearbeitung der in der beschriebenen Weise vorbearbeiteten
ringscheibenförmigen Werkstücke.
Bei bekannten Maschinen des eingangs beschriebenen grund
sätzlichen Aufbaus und der beschriebenen Zweckbestimmung
sind die Werkstückaufnahmen und die Werkzeugaufnahmen
rotierende, jedoch starre Bauteile. Die Rotation erfolgt
aus Toleranzgründen bei der Lagerung der Antriebswellen,
der nicht vollständigen Rundheit der Antriebswellen und der
Aufspannung der Werkzeuge bzw. Werkstücke nie ohne sog.
Schlag, der in Kauf genommen werden muß. Wellen laufen
grundsätzlich, wenn auch in engen Toleranzen, unrund.
Daraus resultieren bei einer Vorrichtung des eingangs be
schriebenen Aufbaus unkontrollierte Ungenauigkeiten an den
fertig bearbeiteten Werkstücken, so daß diese hohen
Qualitätsanforderungen nicht mehr genügen.
Bei der bekannten Maschine, von der die Erfindung ausgeht
(US 3 456 401), sind Maßnahmen verwirklicht, die aus
reichend sicherstellen sollen, daß die fertig geschliffenen
kreisringförmigen Werkstücke, nämlich die Bremsscheiben
kränze von Kraftfahrzeugbremsscheiben, planparallele Ober
flächen aufweisen. Auf der Antriebswelle für die
Schleifwerkzeugaufnahme befindet sich koaxial zur Achse der
Antriebswelle die Gelenkkugel einer Einrichtung, die als
Kugelgelenk funktionieren soll. Die mit einer hülsen
förmigen Nabe auf diese Antriebswelle aufgesetzte Schleif
werkzeugaufnahme faßt mit einem Ring, der eine
kugelgelenkschalenförmige Ausbildung aufweist, auf der dem
Werkstück abgewandten Seite unter diese Gelenkkugel. Die
Schleifwerkzeugaufnahme insgesamt ist von einer zentralen
Schraubenfeder beaufschlagt, die den Ring mit der kugel
gelenkschalenförmigen Ausbildung gegen die Gelenkkugel
drückt. Die Gelenkkugel trägt zwei diametral einander
gegenüberliegende Zapfen, die orthogonal zur Achse der
Antriebswelle angeordnet und in Langlöchern der schon
erwähnten hülsenförmigen Nabe geführt sind, so daß die
Schleifwerkzeugaufnahme unter dem Einfluß der aufgebrachten Schleif
kraft gegen die Kraft der Schraubenfeder zurückdrück
bar ist. Daraus resultiert, daß das Kugelgelenk bei
arbeitendem Schleifwerkzeug seine genaue Führung verliert:
Die hülsenförmige Nabe kann sich in bezug auf die Gelenk
kugel, die Gelenkkugel kann sich nach Maßgabe der Passung
der Zapfen der von dem Ring mit der kugelgelenkschalen
förmigen Ausbildung freien Gelenkkugel in den Langlöchern
unkontrollierbar bewegen, wenn auch nur in engen Grenzen. Sie
sitzt insoweit, nach Maßgabe der vorgegebenen Toleranzen,
lose in der hülsenförmigen Nabe. Das führt häufig zu
rattermarkenähnlichen Strukturen auf den durch den Schleif
vorgang bearbeiteten Oberflächen. Zur Ausbildung dieser
störenden Strukturen trägt im übrigen bei, daß mit einer
Schraubenfeder gearbeitet wird und daß das Schleifwerkzeug
eine großflächige Stirnschleifscheibe ist, bei der verstärkt mit
Unebenheiten in der Arbeitsfläche zu rechnen ist. Im Ergebnis ist festzustellen, daß
auch die insoweit bekannten Maßnahmen hohen Qualitäts
anforderungen in bezug auf die bearbeiteten Werkstücke
nicht genügen und verbesserungsbedürftig sind.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, die
eingangs beschriebene Maschine mit geringem Aufwand so
weiter auszubilden, daß die bearbeiteten Werkstücke in
bezug auf die bearbeiteten Oberflächen auch extrem hohen
Qualitätsanforderungen genügen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung eine
Maschine zum Feinschleifen von vorbearbeiteten, ring
scheibenförmigen metallischen Werkstücken, insbes. von
Kraftfahrzeugbremsscheiben mit ringscheibenförmigem Brems
scheibenkranz und Bremsscheibentopf, - mit einer Werkstück
aufnahme und einem Schleifkopf mit einer beim Schleif
vorgang außenseitig über den Rand des ringscheibenförmigen
Werkstückes vorkragenden Schleifscheibe, die auf zueinander
parallelen Antriebswellen sitzen, wobei die Kombination der
folgenden Merkmale verwirklicht ist:
- a) Die Schleifscheibe ist ringförmig ausgebildet,
- b) die Antriebswelle weist auf ihrer dem Schleifkopf auf der orthogonal zur Achse der Antriebswelle zugewandten Stirnfläche eine koaxial zur Achse der Antriebswelle angeordnete halbkugelförmige Kugelkalotte auf, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser der Stirnfläche ist,
- c) der Schleifkopf stützt sich gegen die Kugelkalotte mit einer zentralen, der Kugelkalotte angepaßten Kugel gelenkschale ab,
- d) zwischen dem Schleifkopf und der von der Kugelkalotte freigelassenen Stirnfläche der Antriebswelle sowie zwischen dem/den Befestigungselement(en), mit dem/denen der Schleifkopf an der Antriebswelle gehalten ist, befinden sich gummielastische Federelemente.
Bei der erfindungsgemäßen Maschine, d. h. bei einer
Kombination der Merkmale a) bis d) bleibt auch unter Last,
d. h. also während des Schleifvorgangs mit der sich der Lage des Werkstücks
anpassenden ringförmigen Schleifscheibe, deren genaue Führung durch das von der
Kugelkalotte und der Kugelschale gebildete Kugelgelenk uneingeschränkt
erhalten und führt zu hohen
Oberflächenqualitäten der bearbeiteten Werkstücke, ohne erst
durch den Feinschleifvorgang erzeugte störende Strukturen.
Positiv in bezug
auf die Genauigkeit wirkt sich ferner aus, daß das Schleifwerkzeug
nicht mehr eine vollständige Schleifscheibe ist, sondern in
an sich bekannter Weise eine ringförmige Schleifscheibe,
beispielsweise eine sog. Topfscheibe. Da nach der Lehre der
Erfindung die ringförmige Schleifscheibe beim Schleif
vorgang außenseitig über den Rand des ringscheibenförmigen
Werkstückes vorsteht, erfolgt beim Aufsetzen des
rotierenden Schleifkopfes auf die Oberfläche des zu
schleifenden, bereits rotierenden Werkstückes ein Selbst
schärfvorgang an der Schleifscheibe selbst. Daraus resul
tiert, daß bei der erfindungsgemäßen Maschine auch bei
langer Betriebszeit Ungenauigkeiten, die darauf beruhen,
daß der Schleifkopf sich abarbeitet, nicht auftreten
können.
Insbesondere kann der Schleifkopf topfförmig ausgebildet
sein, wobei die Kugelgelenkschale in den Boden des
Schleifkopfes eingelassen ist. Bei einer anderen Ausführung
kann der Schleifkopf aus einem die Kugelgelenkschale auf
weisenden Grundkörper sowie einem daran befestigten
Werkzeugträger mit der ringförmigen Schleifscheibe be
stehen. Vorzugsweise bestehen die gummielastischen Feder
elemente aus Kreisringscheiben. Es versteht sich,
daß die gummielastischen Federelemente unter
Vorspannung angeordnet sein können. Ihre Shore-Härte wird
den speziellen Verhältnissen angepaßt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Maschine
mit Werkstückaufnahme und Schleifwerkzeugaufnahme
im Schnitt,
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem
Maßstab den Ausschnitt A aus dem Gegenstand der
Fig. 1,
Fig. 3 im Maßstab der Fig. 2 den Ausschnitt B aus dem
Gegenstand der Fig. 1 und
Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes der
Fig. 1.
Die in den Figuren dargestellte Maschine dient zum
Feinschleifen von vorbearbeiteten, ringscheibenförmigen
metallischen Werkstücken 1, insbes. von Kraftfahrzeugbrems
scheiben mit ringscheibenförmigem Bremsscheibenkranz 2 und
Bremsscheibentopf 3. Eine solche Kraftfahrzeugbremsscheibe
2, 3 ist in den Fig. 1 und 4 angedeutet. Zum grundsätz
lichen Aufbau der Maschine gehören u. a. eine Werkstück
aufnahme 4 sowie eine Schleifwerkzeugaufnahme 5, die um
nach der konstruktiven Vorgabe parallelen Achsen ihrer
Antriebswellen 6 bzw. 7 rotieren. Die besondere Ausbildung
der Schleifwerkzeugaufnahme 5 ist für die Erfindung
wesentlich.
Man entnimmt aus den Figuren zunächst, daß das Schleif
werkzeug ein Schleifkopf 8 mit einer ringförmigen
Schleifscheibe 9 ist, die beim Schleifvorgang außenseitig
über den Rand des ringscheibenförmigen Werkstückes 1 vor
steht. Auf der orthogonal zur Achse der Antriebswelle 6
angeordneten Stirnfläche 10 der Antriebswelle 6 für die
Schleifwerkzeugaufnahme befindet sich koaxial zur Achse
der Antriebswelle 6 eine Kugelkalotte 11, die starr mit der
Antriebswelle 6 verbunden ist. Der Schleifkopf 8 besitzt
eine zentrale, der Kugelkalotte 11 angepaßte Kugelgelenk
schale 12. Insbes. aus den Fig. 2 und 3 entnimmt man, daß
zwischen dem Schleifkopf 8 und der Stirnseite 10 der
Antriebswelle 6 für die Schleifwerkzeugaufnahme 5 sowie,
erforderlichenfalls, den Befestigungselementen 13 für den
Schleifkopf 8 gummielastische Federelemente 14 angeordnet
sind.
Die Anordnung und Auslegung ist unter Zwischenschaltung von
Spalträumen 15, die ebenfalls insbes. in den Fig. 2 und 3
mit übertriebener Spaltweite erkennbar sind, so getroffen,
daß sich der gegen das ringscheibenförmige Werkstück 1
angedrückte Schleifkopf 8 mit der ring
förmigen Schleifscheibe 9 lagemäßig nach dem ringscheibenförmigen
Werkstück 1 durch Auslenkung
um den Gelenkpunkt 16 des aus der Kugelkalotte 11 und der
Kugelgelenkschale 12 gebildeten Kugelgelenkes 11, 12
einstellen kann.
In der Ausführungsform nach Fig. 4 ist der Schleifkopf 8
als Topfwerkzeug ausgebildet und mit einem Befestigungs
element 13′ an der Kugelkalotte 11 gehalten. Der Boden 17
des Topfwerkzeuges weist die Kugelgelenkschale 12 auf.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 besteht der
Schleifkopf 8 aus einem Grundkörper 18, der die
Kugelgelenkschale 12 aufweist, einem daran angeschraubten,
ringförmigen Werkzeugträger 21 sowie der darauf befestigten
ringförmigen Schleifscheibe 9. Die Kugelkalotte 11 ist im
Ausführungsbeispiel als Halbkugel ausgebildet und an einen
zylindrischen Kugelkalottenträger 19 angeformt.
Die gummielastischen Federelemente 14, 20 bestehen im Aus
führungsbeispiel aus einer Kreisringscheibe, welche die
Kugelkalotte 11 bzw. den Kugelkalottenträger 19 umgibt,
sowie aus Unterlegscheiben an den Befestigungselementen 13
des Schleifkopfes 8 an der Antriebswelle 6 für die
Schleifwerkzeugaufnahme 5.
In den Fig. 1 und 4 deuten strichpunktierte Linien 22 über
trieben die möglichen Auslenkungen an.
Claims (4)
1. Maschine zum Feinschleifen von vorbearbeiteten, ring
scheibenförmigen metallischen Werkstücken (1), insbes. von
Kraftfahrzeugbremsscheiben mit ringscheibenförmigen Brems
scheibenkranz (2) und Bremsscheibentopf (3), mit
einer Werkstückaufnahme (4) und einem Schleifkopf (8) mit einer beim Schleifvorgang außenseitig über den Rand des ringscheibenförmigen Werkstückes (1) vor kragenden Schleifscheibe (9),
die auf zueinander parallelen Antriebswellen (6; 7) sitzen, wobei die Kombination der folgenden Merkmale verwirklicht ist:
einer Werkstückaufnahme (4) und einem Schleifkopf (8) mit einer beim Schleifvorgang außenseitig über den Rand des ringscheibenförmigen Werkstückes (1) vor kragenden Schleifscheibe (9),
die auf zueinander parallelen Antriebswellen (6; 7) sitzen, wobei die Kombination der folgenden Merkmale verwirklicht ist:
- a) die Schleifscheibe (9) ist ringförmig ausgebildet,
- b) die Antriebswelle (6) weist auf ihrer dem Schleif kopf (8) auf der orthogonal zur Achse der Antriebswelle zugewandten Stirnfläche (10) eine koaxial zur Achse der Antriebswelle (6) angeord nete halbkugelförmige Kugelkalotte (11) auf, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser der Stirnfläche (10) ist,
- c) der Schleifkopf (8) stützt sich gegen die Kugel kalotte (11) mit einer zentralen, der Kugelkalotte (11) angepaßten Kugelgelenkschale (12) ab,
- d) zwischen dem Schleifkopf (8) und der von der Kugelkalotte (11) freigelassenen Stirnfläche (10) der Antriebswelle (6) sowie zwischen dem/den Be festigungselement(en) (13; 13′), mit dem/denen der Schleifkopf (8) an der Antriebswelle (6) gehalten ist, befinden sich gummielastische Federelemente (14; 20).
2. Maschine nach Anspruch 1, wobei der Schleifkopf (8)
topfförmig ausgebildet ist und die Kugelgelenkschale (12)
in den Boden (17) des Schleifkopfes (8) eingelassen ist.
3. Maschine nach Anspruch 1, wobei der Schleifkopf (8) aus
einem die Kugelgelenkschale (12) aufweisenden Grundkörper
(18) sowie einem daran befestigten Werkzeugträger (21) mit
der ringförmigen Schleifscheibe (9) besteht.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die
gummielastischen Federelemente (14; 20) aus Kreisring
scheiben bestehen.
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