DE4328876A1 - Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch Eliminierung organischer Störstoffe - Google Patents
Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch Eliminierung organischer StörstoffeInfo
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- C25D21/18—Regeneration of process solutions of electrolytes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verlängerung der Nut
zungsdauer von Elektrolytlösungen, vornehmlich von Prozeßlösun
gen in der Galvano- und Leiterplattentechnik, wo vorzugsweise
chemische-, autokatalytische- und galvanische Behandlungslösun
gen bei der Beschichtung von Metallen, nichtleitenden Substra
ten und Leiterplatten zur Anwendung kommen, durch die Eliminie
rung von organischen Störstoffen.
Bei der Herstellung von galvanischen Metallüberzügen und Me
tallfolien werden schwermetallhaltige Elektrolytlösungen ver
wendet, denen zum Erzielen von bestimmten Oberflächeneigen
schaften (Glanz, Duktilität, Zugfestigkeit usw.) diverse orga
nische Verbindungen zugesetzt werden können. Diese organischen
Stoffe unterliegen während des Abscheidungsprozesses chemischen
Veränderungen, so daß Störstoffe entstehen, die bei einer ver
lustfreien Prozeßführung bzw. bei einer vollständigen Rückfüh
rung von prozeßbedingten Elektrolytverschleppungen in die Pro
zeßstufe zu Prozeßstörungen führen würden. Die Anreicherung or
ganischer Störstoffe in Elektrolytlösungen kann auch durch Ein
trag von Störstoffen erfolgen.
Eine bekannte Lösung zur Entfernung von organischen Störstoffen
stellen die Adsorbtion an Aktivkohle und die Oxidation mittels
Wasserstoffperoxid bzw. Kaliumpermanganat dar (DD 2 80 560).
Durch diese Vorgehensweise sind jedoch nicht alle Bestandteile
dieser organischen Störstoffe aus dem Aktivbad entfernbar.
Nachteile des Aktivkohle-Einsatzes sind ferner die hohen
Schwermetallverluste sowie die Adsorbensverluste bis 20% je Re
generierung. Beladene Aktivkohle stellt aufgrund der Schwerme
tallbeladung und der schwierigen Regenerierbarkeit Sonderabfall
dar. Der Einsatz von Oxidationsmitteln fördert in vielen Fällen
sogar die Störstoffanreicherung.
Eine andere Verfahrensvariante zur Eliminierung organischer
Störstoffe aus galvanischen Elektolytlösungen geht von der Öff
nung des internen Stoffkreislaufes aus und beinhaltet die Ver
fahrenstufen Schwermetallfällung im Spülwasser als Hydroxid,
Sedimentation des Schwermetallhydroxidschlammes, Entwässerung
durch Filtration, Wiederauflösung mit Schwefelsäure, Rückfüh
rung der Elektrolytlösung in das galvanische Prozeßbad oder zur
Gewinnungselektrolyse, katodische Schwermetallabscheidung und
-rückgewinnung bei der Gewinnungselektrolyse, anodische Rückge
winnung der Schwefelsäure für die Schlammauflösung. Die organi
schen Störstoffe verbleiben nach der Schwermetallfällung und
Schlammabtrennung im Filtrat, so daß eine Anreicherung im galva
nischen Elektrolyt unterbunden werden kann (Galvanotechnik 71
(1980)7, 712-720).
Eine weitere Vefahrensvariante geht ebenfalls von der Öffnung
des internen Stoffkreislaufes aus und beinhaltet die Verfah
renskombination Ionenaustausch Gewinnungselektrolyse. Das elek
trolytbelastete Spülwasser gelangt über den Ionenaustauscher
zur Trennung Organik-Schwermetallionen. Die Organik verbleibt
im aufbereiteten Spülwasser und wird dadurch aus der Elektro
lytlösung entfernt, während die schwermetallhaltigen Ionenaus
tauscher Eluate entweder in die Elektrolyt-Lösung zurückgeführt
oder mit Hilfe der Gewinnungselektrolyse auf Metall aufgearbei
tet werden (Acta hydrochim et hydrobiol. 12 (1984) 2, 183.202).
Alle erwähnten Regeneriervarianten haben den Nachteil, daß viel
zu hohe Stoffverluste auftreten und stellen deshalb keine Pro
blemlösung im Sinne schadstoffarmer Prozeßtechniken dar.
Das Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Eliminierung von
organischen Störstoffen aus Elektolytlösungen zur Verlängerung
deren Nutzungsdauer und zur Minimierung von Abwasser und Abfäl
len. Die Entfernung der Störstoffe soll mit regenerierbaren Ad
sorberpolymeren erfolgen, wobei organische Lösungsmittel als
Regeneriermittel für die beladene Adsorberpolymere auszuschlie
ßen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch
Eliminierung organischer Störstoffe mit regenerierbaren Adsor
berpolymeren bereitzustellen. Nach der adsorptiven Störstoff-
Eliminierung muß die Elektrolytlösung uneingeschränkt weiter
nutzbar sein. Entscheidende Voraussetzung für eine Verfahrens
anwendung ist die vollständige Regenerierung der Adsorberpoly
mere, mit wäßrigen Lösungen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Lehre der Patentansprüche.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch eine oxidative
Vorbehandlung der beladenen Adsorberpolymere, beispielsweise
mit einer verdünnten Wasserstoffperoxid-Lösung die Adsoptive
strukturell so verändert werden, daß anschließend mit einer al
koholischen Lösung, beispielsweise einer verdünnten Natronlauge
und nur einer Regenerierstufe zuverlässig eine vollständige
Regenerierung der Adsorberpolymere ermöglicht wird. Die Behand
lung kann ebenfalls einstufig durch Kontakt mit einer alkali
schen wäßrigen Lösung eines Oxidationsmittels erfolgen. Als
Oxidationsmittel können neben Wasserstoffperoxid-Lösungen auch
wasserlösliche Persulfate oder Peroxidsulfate eingesetzt wer
den.
Ein mit organischen Störstoffen hoch belasteter galvanischer
Vernicklungselektrolyt (Total Organic Carbon) = 25,5 g/l C,
Nickel-Konzentration = 95,9 g/l), der bedingt durch die hohe
Organik-Konzentration keine Funktionstüchtigkeit mehr besaß,
wurde mit Hilfe von Adsorberpolymeren regeneriert. Die adsorp
tive Regenerierung des galvanischen Vernicklungselektrolyten
erfolgte mit dem Adsorberpolymer [Ethylvinylbenzen-Divinylben
zen-Copolymerisat ohne polare Gruppen (Wofatit EP 61)] im Säu
lenverfahren im Abstrom mit einer Fließgeschwindigkeit von ca.
2,5 m/h. Der Säuleninnendurchmesser betrug ca. 3 cm, die
Schütthöhe des Adsorberpolyiners ca. 70 cm. Es wurden unverdünn
ter Elektrolyt und die Verdünnung Elektrolyt : Wasser = 1 : 5
untersucht. Die Beladung der Adsorptionssäule wurde bis zur
Ausnutzung der GVK durchgeführt. Die GVK ist die Gesamtvolumen
kapazität des Adsorberpolymers für die Gesamtorganik (GO), d. h.
Summe Einsatzorganik + gebildete bzw. eingetragene Fremdorga
nik, ausgedrückt als organisch gebundener Kohlenstoff in g/l C
Adsorber. Die Bestimmung der GVK erfolgt durch Auswertung von
Durchbruchskurven unter der Bedingung, daß die Beladung der Ad
sorptionssäule bis TOCzulauf = TOCablauf.
Es wurden folgende Ergebnisse erreicht:
GVK bei der Regenerierung des unverdünnten Elektrolyten:
ca. 63 g/l C Adsorber
GVK bei der Regenerierung des 1 : 5 verdünnten Elektrolyten:
ca. 37 g/l C Adsorber.
ca. 63 g/l C Adsorber
GVK bei der Regenerierung des 1 : 5 verdünnten Elektrolyten:
ca. 37 g/l C Adsorber.
Durch die Regenerierung des Elektrolyten wurde der TOC von 25,5
g/l C auf 10,4 g/l C abgesenkt.
Nach der Regenerierung des Elektrolyten erfolgte eine Korrektur
der Einsatzorganik entsprechend der Firmen-Rezeptur. Anschlie
ßende Untersuchungen in der Hull-Zelle zeigten, daß der Elek
trolyt wieder uneingeschränkt einsetzbar war.
Eine mit dem Adsorberpolymer Ethylvinylbenzen-Divinylbenzen-Co
polymerisat ohne polare Gruppen (Wofatit EP 61) gefüllte Säule
(Innendurchmesser der Säule : 0,9 cm; Schütthöhe des Adsorber
polymers: 16 cm) wurde mit nicht mehr funktionstüchtigen galva
nischen Vernicklungselektrolyten (TOC = 4,8 g/l C, Nickel-Kon
zentration = 78,1 g/l) beschickt. Die Beladung erfolgte im Ab
strom mit einer Fließgeschwindigkeit von ca. 2,5 m/h bis zum
Erreichen der GVK.
Der Regenerierung des beladenen Adsorberpolymers erfolgte in der
gleichen Säule nach folgendem Regenerierschema:
- 1. Rückspülen der Säule mit Wasser, bis kein Nickel mehr im Waschwasser nachweisbar ist (Fließgeschwindigkeit 3 m/h).
- 2. Behandlung des Adsorberpolymers mit 5 Bettvolumina ca. 2,5%iger Wasserstoffperoxid-Lösung im Abstrom und Kreislaufbetrieb (Fließgeschwindigkeit: ca. 1,7 m/h; Dauer max. 1 h).
- 3. Waschen mit Wasser bis kein Wasserstoffperoxid im Waschwas ser nachweisbar ist.
- 4. Behandlung des Adsorberpolymers mit 5 Bettvolumina ca. 6%iger Natronlauge im Abstrom und Kreislaufbetrieb (Fließgeschwindigkeit: ca. 1,7 m/H, Dauer max. 1 h).
- 5. Waschen mit Wasser bis das Waschwasser alkalifrei ist. An schließend erfolgt die erneute Beladung des Adsorberpolymers. Die GVK blieb während der untersuchten 5 Zyklen konstant und betrug jeweils ca. 16 g/l C Adsorber.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolyt
lösungen durch Eliminierung von organischen Störstoffen, da
durch gekennzeichnet, daß
- a.) das regenerierbare Adsorberpolymer mit der mit organischen Störstoffen belasteten Elektrolytlösung in Kontakt gebracht wird,
- b.) gegebenenfalls Spülen des Adsorberpolymers mit Wasser,
- c.) Behandlung des Adsorberpolymers mit einer wäßrigen Lösung eines Oxidationsmittels,
- d.) gegebenenfalls Spülen des Adsorberpolymers mit Wasser,
- e.) Behandlung des Adsorberpolymers mit einer wäßrigen alkali schen Lösung und
- f.) gegebenenfalls Spülen des Adsorberpolymers mit Wasser.
2. Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolyt
lösungen durch Eliminierung von organischen Störstoffen, da
durch gekennzeichnet, daß
- a.) das regenerierbare Adsorberpolymer mit der mit organischen Störstoffen belasteten Elektrolytlösung in Kontakt gebracht wird,
- b.) gegebenenfalls Spülen des Adsorberpolymers mit Wasser,
- c.) Behandlung des Adsorberpolymers mit einer alkalischen wäß rigen Lösung eines Oxidationsmittels,
- d.) gegebenenfalls Spülen des Adsorberpolymers mit Wasser.
3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die alkalische wäßrige Lösung Natron- oder Kalilauge im
Konzentrationsbereich 2 bis 10% ist.
4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die wäßrige Lösung eines Oxidationsmittels Wasserstoff
peroxid und/oder Persulfate enthält.
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- 1993-12-04 DE DE59307164T patent/DE59307164D1/de not_active Expired - Lifetime
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Derwent Abstract zu JP 01067253(A) * |
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DE59307164D1 (de) | 1997-09-25 |
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