DE4328716B4 - Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Kraftfahrzeug
mit wenigstens einem korrosionsgefährdeten Bauelement, welches
ein Karosserieabschnitt ist, wobei diesem Bauelement wenigstens
ein korrosionshemmendes Mittel zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement mindestens einen zu schützenden Hohlraum aufweist,
dass als korrosionshemmendes Mittel ein flüchtiger Korrosionsinhibitor dient und dass für den Korrosionsinhibitor am Bauelement selbst und/oder an einem dem Bauelement benachbarten Bauelement ein Trägermittel (12) vorgesehen ist, welches lösbar in einer Öffnung (13) des Kraftfahrzeugs anbringbar ist.
dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement mindestens einen zu schützenden Hohlraum aufweist,
dass als korrosionshemmendes Mittel ein flüchtiger Korrosionsinhibitor dient und dass für den Korrosionsinhibitor am Bauelement selbst und/oder an einem dem Bauelement benachbarten Bauelement ein Trägermittel (12) vorgesehen ist, welches lösbar in einer Öffnung (13) des Kraftfahrzeugs anbringbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug ist aus der
DE 38 19 495 C1 bekannt. Dort wird ein Korrosionsschutzelement verwendet, welches aus einem Laminat aus zwei übereinander angeordneten Reinzinkfolien besteht, zwischen denen eine Schicht eines elastischen Dichtungsmaterials angeordnet ist. Zusätzlich kann eine dauerelastische Klebstoffschicht vorhanden sein, so dass das Korrosionsschutzelement durch Aufkleben aufgebracht werden kann. Dieses bekannte Korrosionsschutzelement ist jedoch nicht spezifisch für den Schutz von Hohlräumen in Karosserieteilen vorgesehen. - In der
DE 27 18 064 C2 sind rohrförmige Isolierelemente für den Sanitär- oder Heizungsbau beschrieben. Dabei wird ein Rohrisolierschlauch zum Korrosionsschutz auf das Rohr aufgezogen. Der Rohrisolierschlauch umfasst einen Außenmantel und einen Innenmantel, wobei der Innenmantel ein Korrosionsinhibitorgemisch aufnimmt. Die Bestandteile des Korrosionsinhibitors sind so gewählt, dass diese auch bei höheren Temperaturen nur wenig verdampfen, um eine Verwendung an Heizungsanlagen zu ermöglichen. Der Korrosionsinhibitor hat somit nur eine geringe Flüchtigkeit. - Die
DE 39 22 637 C1 beschreibt ein Flachdichtungsmaterial für die Herstellung von Zylinderkopfdichtungen. Dabei wird eine Hartstoffträgerplatte mit aufgeklebten Weichstoffschichten verwendet, wobei der Klebstoff ein wärmebeständiges Elastomer, ein wärmebeständiges Phenolharz und einen Korrosionsinhibitor enthält. Die Druckschrift betrifft Zylinderkopfdichtungen für Verbrennungskraftmaschinen, so dass ganz andere Anforderungen bestehen als bei einem Korrosionsschutz für Karosseriehohlräume. - Ein weiteres Kraftfahrzeug ist aus der US-2,914,377 bekannt. Dort wird in das ganze Innere eines Panzers ein sich selbst tragender Ballon eingeblasen, der auf der Außenseite einen Korrosionsinhibitor trägt und damit die Innenwände des Panzers schützt. Es handelt sich also gleichsam um eine Innenverpackung. Der Panzer selbst ist in diesem Zustand nicht mehr einsatzbereit.
- Im Personenkraftfahrzeugbau ist man für den Schutz vor Korrosion bei betriebsbereiten Fahrzeugen einen anderen Weg gegangen. So zeigt beispielsweise die DE-27 47 721-A1, wie ein Hohlraum einer Kraftfahrzeugkarosserie mit einem Schaumstoff beschichtet wird, um einerseits gute Dämpfungseigenschaften, andererseits aber auch Korrosionshemmung zu erzielen. Darüber hinaus ist es im Personen- und zivilen Nutzkraftfahrzeugbau auch bekannt, Hohlräume in der Karosserie mit Wachs zu fluten, um eine frühzeitige Korrosionsbildung zu unterbinden. Die zuvor genannten Maßnahmen haben sich im Hinblick auf die Korrosionsschutzwirkung im allgemeinen bewährt, sind jedoch in ihrer produktionstechnischen Umsetzung sehr aufwendig.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für den Fahrbetrieb bestimmte Kraftfahrzeuge im Karosseriebereich mit einem geringeren Aufwand wirksam vor Korrosion zu schützen.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
- Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, für den flüchtigen Korrosionsinhibitor an dem zu schützenden Bauelement selbst oder an einem diesem benachbarten Bauelement ein Trägermittel vorzusehen. Als flüchtige Korrosionsinhibitoren können Substanzen verwendet werden, wie sie beispielsweise aus der DE-26 00 989-A1, US-4290912, DE-28 52 099-A1, DE-32 10 360-A1 oder einem Prospekt der Firma Noncor GmbH, Hann. Münden, bekannt geworden sind. Insbesondere den beiden letztgenannten Schriften sind Hinweise darauf entnehmbar, daß mit flüchtigen Korrosionsinhibitoren Einbauteile von Kraftfahrzeugen oder lose Blechteile geschützt werden können. Das Schutzprinzip beruht dort darauf, daß die zu schützenden Gegenstände zeitweilig mit einer Verpackung umhüllt oder bedeckt werden, die gleichzeitig Träger des Korrosionsinhibitors ist. Der Korrosionsschutz bezieht sich somit bei diesen Teilen nur auf deren Lagerung, Transport oder auf Schutzmaßnahmen bei Reparaturarbeiten und zielt somit in die gleiche Richtung wie die eingangs erwähnte US-2914377. Demgegenüber werden gemäß der Erfindung die flüchtigen Korrosionsinhibitoren über ihre gesamte Lebensdauer dem zu schützenden Karosserieabschnitt zugeordnet.
- Aufgrund ihrer flüchtigen Natur kann für bestimmte Einsatzzwecke von Zeit zu Zeit eine Nachfüllung des Trägermittels mit Korrosionsinhibitor-Flüssigkeit notwendig sein. Zu diesem Zweck kann beispielsweise das Trägermittel mit wenigstens einer von außen zugänglichen Nachfüllöffnung versehen sein. Vorstellbar ist aber auch der komplette Austausch eines Trägermittels, indem man dieses beispielsweise nach der Art einer Patrone ausführt, die an der Karosserie selbst oder an einem dem zu schützenden Karosserieteil benachbarten Einbauteil angeschraubt, festgeklemmt oder eingesteckt werden kann.
- Besonders vorteilhaft als Trägermittel können auch mikroporöse Schaumstoffe oder Fasermatten benutzt werden, die als Dämmschutzmaterialien an verschiedenen Stellen des Kraftfahrzeugs ohnehin vorhanden sind. Gleichfalls als Trägermittel nutzbar können beispielsweise Klebermassen sein, die in einer Karosseriefalz angebracht werden. Durch eine Beimengung von sich verflüchtigenden Korrosionsinhibitoren zur Klebermasse können die die Falz umgebenden Karosserieabschnitte wirksam vor Korrosion geschützt werden.
- Gegenüber den bislang im Personenkraftfahrzeug vorkorgenommen Schutzmaßnahmen hat der Einsatz eines flüchtigen Korrosionsinhibitors den bedeutenden Vorzug, daß beim Recycling alter Fahrzeuge keine arbeitsaufwendige Trennung des Wachses oder Schaumpolsters vom Fahrzeug notwendig ist.
- Insgesamt ist darauf zu achten, daß die flüchtigen Korrosionsinhibitoren dort eingesetzt werden, wo im Kraftfahrzeug möglichst wenig Konvektion stattfindet. Eine starke Konvektion hätte nämlich zur Folge, daß der flüchtige Korrosionsinhibitor keine für einen wirksamen Korrosionsschutz erforderliche Sättigung im Bereich des zu schützenden Karosserieabschnitts oder Bauteils bewirken kann.
- Besonders vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
-
1 : einen Querschnitt durch die Mitte einer Fahrzeugtür, -
2 : eine Vergrößerung des in1 mit Z bezeichneten Bereiches, -
3 : einen mit einer Dämmschutzmatte versehenen Deckel, -
4 : ein von der Karosserie lösbares Trägermittel. - Man erkennt in
1 eine Kraftfahrzeugtür1 , die im wesentlichen ein Innenblech2 und ein Außenblech3 aufweist. Am unteren Ende der Kraftfahrzeugtür1 wird das Innenblech2 in einer Falz4 gehalten. Der in der1 mit Z angegebene Bereich ist in der2 vergrößert dargestellt und zeigt eine Klebung5 , die mit zwei Klebelinien5.1 und5.2 in die Falz4 eingebracht worden ist. Korrosionsgefährdet sind besonders die dicht oberhalb der Falz4 liegenden Karosserieabschnitte, weil sich dort Feuchtigkeit ansammeln kann. Die Einbringung eines – nicht dargestellten – Korrosionsinhibitors in die Klebung5 würde also Korrosionsschutz an einer besonders gefährdeten Stelle bewirken. Hinsichtlich der dem Kleber beizusetzenden Substanzen wird auf die gemäß den oben genannten Schriften verwendeten Materialien verwiesen. - Ergänzend oder alternativ zu dem in den
1 und2 dargestellten Ausführungsbeispiel können aber beispielsweise auch in den unteren Hohlraum der Kraftfahrzeugtür1 Matten eingelegt werden, die den flüchtigen Korrosionsinhibitor enthalten. Vorstellbar ist auch die Bedeckung der Karosserieteile mit einer Folie, die eine Dampfsperre aufweist und an der dem Karosserieteil zugewandten Seite die Korrosionsinhibitor-Substanz trägt. -
3 zeigt ein deckelartiges Bauteil6 , an dem eine Dämmschutzmatte7 angebracht ist. Wesentliche Merkmale dieser Dämmschutzmatte7 sind ein Verteilkanal8 sowie Nachfüllöffnungen9 und10 in einer die Dämmschutzmatte7 vollständig bedeckenden Dampfsperrschicht11 . Diese ist zweckmäßigerweise folienartig ausgebildet und kann aus Aluminium oder Polyester bestehen. Sollte sich mit fortschreitendem Alter des Kraftfahrzeuges der Gehalt an Korrosionsinhibitor in der Dämmschutzmatte7 verringern, besteht die Möglichkeit, über die Nachfüllöffnungen9 und10 diesen wieder über den Verteilkanal8 großflächig einzubringen. Es ist empfehlenswert, die Dampfsperrschicht11 immer an solchen Stellen einzusetzen, an denen eine besonders starke Konvektion zu erwarten ist. -
4 zeigt eine Patrone12 , die hier in eine Öffnung13 eines Blechteils14 eingesteckt worden ist. Ein mit dem Korrosionsinhibitor getränkter Schwamm15 ist in der stirnseitig offenen Patrone12 verliersicher eingeklemmt und kann im Bedarfsfalle neu benetzt werden. vorstellbar ist allerdings auch der komplette Austausch einer verbrauchten Patrone12 gegen eine neue Patrone. - Besonders vorteilhaft ist eine in der Zeichnung nicht dargestellte Warneinrichtung, die den Verbrauch des Korrosionsinhibitor anzeigt. Eine solche Warneinrichtung kann beispielsweise ein gut sichtbar angeordneter Probenkörper sein, dessen Material weitaus korrosionsempfindlicher ist als der zu schützende Karosserieabschnitt. Eine rostbedingte Verfärbung dieses Probenkörpers könnte dann als Signal zur Auswechslung der Patrone
12 oder Neubefüllung der Dämmschutzmatte7 (siehe3 ) genutzt werden. - Weitere Möglichkeiten für den Einsatz eines flüchtigen Korrosionsinhibitors am Kraftfahrzeug können beispielsweise wachs- oder bitumenartige Beschichtungen sein, die dem Unterbodenschutz dienen. Vorstellbar ist auch die Einbringung einer Trägersubstanz direkt in die die Karosserie bedeckende Lackschicht.
- Zum Korrosionsschutz für empfindliche elektronische Geräte (Steuergerät für Motor, Getriebe, Antiblockiersystem und ähnliches) werden an deren Gehäuse innenseitig Haltemittel zur Anbringung von Schutzeinlagen vorgesehen, die mit dem Korrosionsinhibitor getränkt sind. Ein anderes vorteilhaftes Ausführungsbeispiel weist diesbezüglich für ein Steuergerät ein Gehäuse aus Polyamid oder ähnlichem Kunststoff auf, das nur einseitig – und zwar in Richtung der zu schützenden Bauteile – für den Korrosi onsinhibitor durchlässig ist und von außen mit einer den Korrosionsinhibitor tragenden Schicht bedeckt ist.
- Allgemein ist darauf hinzuweisen, daß der Einsatz flüchtiger Korrosionsinhibitoren besonders wirksam in dicht verschlossenen Hohlräumen ist. Die in den Unteransprüchen aufgezeigten Einsatzmöglichkeiten sind je nach Anwendungsfall beliebig miteinander kombinierbar und eröffnen so ein breites Spektrum zum wirksamen Korrosionsschutz in einem Kraftfahrzeug.
Claims (12)
- Kraftfahrzeug mit wenigstens einem korrosionsgefährdeten Bauelement, welches ein Karosserieabschnitt ist, wobei diesem Bauelement wenigstens ein korrosionshemmendes Mittel zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement mindestens einen zu schützenden Hohlraum aufweist, dass als korrosionshemmendes Mittel ein flüchtiger Korrosionsinhibitor dient und dass für den Korrosionsinhibitor am Bauelement selbst und/oder an einem dem Bauelement benachbarten Bauelement ein Trägermittel (
12 ) vorgesehen ist, welches lösbar in einer Öffnung (13 ) des Kraftfahrzeugs anbringbar ist. - Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermittel ein den Korrosionsinhibitor aufnehmendes Behältnis (Patrone
12 ) ist. - Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermittel an der Karosserie oder einem Anbauteil verliersicher fixierbar ist.
- Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung eine Schraubverbindung ist.
- Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung eine Klemmverbindung ist.
- Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung eine Steckverbindung ist.
- Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung an einem von außen zugänglichen Karosserieabschnitt erfolgt.
- Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Trägermittel eine den Verbrauch des Korrosionsinhibitors anzeigende Warneinrichtung zugeordnet ist.
- Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das korrosionshemmende Mittel einen mit dem Korrosionsinhibitor getränkten Schwamm (
15 ) umfasst. - Kraftfahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Korrosionsinhibitor getränkte Schwamm (
15 ) in einer stirnseitig offenen Patrone (12 ) verliersicher eingeklemmt und im Bedarfsfalle neu benetzbar ist. - Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine den Korrosionsinhibitor enthaltende Patrone (
12 ), die verbraucht ist, gegen eine neue Patrone austauschbar ist. - Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verfärbung eines Probenkörpers vorgesehen ist, die als Signal zur Auswechselung der Patrone (
12 ) oder Neubefüllung einer Dämmschutzmatte (7 ) dient.
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