DE4328612C2 - Gleitlager für ein Gehäuse aus einer leichten Legierung - Google Patents
Gleitlager für ein Gehäuse aus einer leichten LegierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gleitlager für ein Gehäuse aus
einer leichten Legierung, das in Verbrennungsmotoren von
Automobilen oder dgl. verwendet wird. Dieses Lager weist
eine Stützmetallschicht aus einer Kupferlegierung und eine
Lagerschicht aus einer Aluminiumlegierung auf.
Es sind bereits verschiedene Arten von Gleitlagern be
kannt. Im allgemeinen weist ein Gleitlager aus einer Alu
miniumlegierung eine Lagerschicht aus einer Al-Sn-Legierung,
Al-Pb-Legierung, Al-Zn-Legierung oder dgl. auf, die
auf einem Stützmetall von JIS 3141SPCC, SAE 1010 oder dgl.
gebildet ist. Die meisten in Gleitlagern verwendeten
Stützmetalle bestehen aus kohlenstoffarmem Stahl, dessen
Kohlenstoffgehalt gewöhnlich nicht mehr als 0,20% beträgt.
Gehäuse von solchen Lagern bestehen aus Gußstahl, Gußei
sen, Kohlenstoffstahl oder legiertem Stahl. Sein Wärmeaus
dehnungskoeffizient entspricht demjenigen des Stützmetalls
des Lagers. Daher verbleiben selbst bei einem Temperatur
anstieg während des Betriebs das Lager und das Gehäuse
miteinander in einem innigen Kontakt, ohne daß sich dazwi
schen ein Spalt ausbildet. Es ergeben sich daher beim Be
trieb keine besonderen Probleme.
Was die Eigenschaften von herkömmlichen Gleitlagern be
trifft, so hat man sich bislang hauptsächlich mit den Ei
genschaften der Lagerlegierungsschicht beschäftigt. Was
das Stützmetall betrifft, so haben seine Verarbeitbarkeit
und seine Bindungseigenschaften Aufmerksamkeit gefunden.
In neuerer Zeit besteht im Hinblick auf die energiespa
rende Bauart und das geringe Gewicht von Verbrennungsmoto
ren von Automobilen die steigende Tendenz, zur Bildung der
Motorblöcke, der Pleuelstangen und dgl., Aluminiumlegie
rungen zu verwenden.
Wenn ein Gehäuse für ein Lager aus einer Aluminiumlegie
rung hergestellt worden ist, dann unterscheidet sich der
Wärmeausdehnungskoeffizient des Lagers mit einer herkömm
lichen Stützmetallschicht erheblich von demjenigen des Ge
häuses. Daher kann bei erhöhten Temperaturen kein enger
Kontakt zwischen dem Lager und dem Gehäuse aufrecht erhal
ten werden, so daß Fehlfunktionen, wie ein Ermüden oder
ein fressender Verschleiß (d. h. eine Oberflächenbeschädi
gung, die sich entwickelt, wenn eine geringe relative Be
wegung periodisch zwischen zwei Kontaktoberflächen wieder
holt wird) oder Wanderungserscheinungen (d. h. Erscheinun
gen, bei denen sich eine Kupferplattierung, eine Flash-Plattierung
und Ölcarbid lokal als Ergebnis einer periodi
schen relativen Bewegung konzentrieren), auftreten. Ande
rerseits besteht bei scharfen Betriebsbedingungen, wie
beispielsweise bei hohen Motorgeschwindigkeiten, die als
Ergebnis einer Hochleistungsbauart des Motors erhalten
werden, das weitere Problem, daß sehr häufig Beschädigun
gen, wie ein Festfressen, auftreten.
Es ist schon versucht worden, ein Übermaß zu erhöhen, um
den Zustand eines engen Kontakts des Lagers mit dem Ge
häuse bei hohen Temperaturen oder unter hohen Lasten zu
verbessern. Ein Lager mit einem herkömmlichen Stützmetall
aus kohlenstoffarmem Stahl hat aber nur eine niedrige Fe
stigkeit. Beim Anheften an das Lager mit hoher Zusammen
stellungsspannung verformt es sich über seine Elastizi
tätsgrenze hinaus, wodurch ein Verziehen erfolgt. Schließ
lich hat ein solches Lager einen niedrigen Wärmeübertra
gungskoeffizienten, und es hat eine schlechtere Wärmeab
leitung. Aus diesen Gründen ist es daher hinsichtlich der
Beständigkeit gegenüber fressendem Verschleiß nicht ganz
zufriedenstellend.
In der GB 692 190 wird ein mehrschichtiges Gleitlager be
schrieben, das aus einer Lagerschicht aus einer Aluminium
legierung und einer aus Kupfer hergestellten Stützmetall
schicht besteht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues Gleitlager
aus einer Aluminiumlegierung bereitzustellen, das zusammen
mit einem Gehäuse aus einer leichten Legierung (wie es
durch Verwendung eines Aluminiumblocks unter Erhalt einer
kompakten Bauart mit geringem Gewicht realisiert werden
kann) verwendet werden kann, das Hochtemperaturbedingungen
bestehen kann (d. h., daß es Deformationen des Gehäuses
leicht folgen kann), welche bei einem Hochleistungsmotor
auf grund eines Hochgeschwindigkeits- und Hochmotorenge
schwindigkeitsbetriebs auftreten, und das schließlich aus
gezeichnete Eigenschaften hinsichtlich der Abnutzungsbe
ständigkeit, der Wanderungsbeständigkeit und der Bestän
digkeit gegenüber fressendem Verschleiß bei Verwendung ei
nes Stützmetalls aus einer Kupferlegierung mit ausgezeich
neter Wärmeableitung aufweist.
Erfindungsgemäß wird, damit das Gleitlager mit einem
leichten Gehäuse verwendet werden kann und damit auch Be
schädigungen (z. B. ein Ermüden und ein Festfressen) bei
hohen Temperaturen und hoher Belastung in einem Hochlei
stungsmotor verhindert werden können, ein Stützmetall aus
einer Kupferlegierung mit höherem Wärmeausdehnungskoeffi
zienten und höherem Wärmeübertragungskoeffizienten als ei
nes Stützmetalls aus Stahl verwendet. Dieses Stützmetall
hat eine genügende Festigkeit, daß es als Stützmetall ein
gesetzt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher das in den Patent
ansprüchen definierte mehrschichtige Gleitlager zur Ver
wendung für ein Gehäuse aus einer leichten Legierung.
Nachstehend werden die Grenzen der einzelnen Gehaltsberei
che näher erläutert.
- (1) Das Stützmetall der Kupferlegierung hat einen Wärme ausdehnungskoeffizienten von nicht weniger als 15 × 10-6/°C, eine 0,2% Streckfestigkeit bzw. Streckgrenze von nicht weniger als 295 N/mm² und einen Wärmeübertragungsko effizienten von nicht weniger als 0,40 Cal/cm·sec·°C.
- (i) Im Hinblick auf die Materialien für die in her kömmlichen Gleitlagern verwendeten Stützmetalle ist die plastische Verarbeitbarkeit von Wichtigkeit, die erhält lich ist, wenn das Lager gebildet wird, beispielsweise in eine Halb-Spaltungskonfiguration oder eine Flanschkonfigu ration. Die meisten solcher Stützmetallmaterialien sind kohlenstoffarme Stähle mit einem Kohlenstoffgehalt von nicht mehr als 0,20% und einem niedrigen Deformationswi derstand.
Das Lager für ein Gehäuse aus einer leichten Legierung muß
ein erhöhtes Übermaß haben, wenn es an das Gehäuse an
geheftet wird, damit das Lager dem Gehäuse verbessert fol
gen kann. Zu diesem Zeitpunkt verkrümmt sich unter einer
Zusammenstellungsspannung ein Lager mit niedriger Festig
keit, d. h. aus einem kohlenstoffarmen Stahl mit einem Koh
lenstoffgehalt von nicht mehr als 0,20%.
Daher ist eine 0,2% Streckfestigkeit bzw. Streckgrenze von
nicht weniger als 295 N/mm² erforderlich.
Wenn der Wärmeausdehnungskoeffizient geringer als 15 ×
10-6/°C ist, dann ist die Differenz zu dem Aluminiumge
häuse zu groß, so daß das Übermaß bei hohen Temperaturen
vermindert wird. Dies bewirkt eine Abnutzung oder eine
Wanderung.
- (ii) Bei einem Hochgeschwindigkeitsmotor steigt unter dem Einfluß der Reibungswärme die Temperatur des Lagers sowie die Temperatur des Öls an, wodurch die Dicke des Öl films vermindert wird und auch die Verschleißbeständigkeit der obersten Schicht verringert wird. Es ist daher zusätz lich zu den herkömmlichen Lagereigenschaften wichtig, daß die Wärme von dem Lager wirksam abgeleitet wird. Ein Lager mit einem Stützmetall aus einer Kupferlegierung mit hohem Wärmeübertragungskoeffizienten hat ausgezeichnete Wärme ableitungseigenschaften und überwindet daher das oben ge nannte Problem.
Wenn der Wärmeübertragungskoeffizient weniger als 0,40
Cal/cm·sec·°C beträgt, dann kann ein zufriedenstellender
Effekt nicht erhalten werden.
Kupferlegierungen mit einem derart hohen Wärmeausdehnungs
koeffizienten und derart hohem Wärmeübertragungskoeffizi
enten sind Cu-Cr-Legierungen, Cu-Cd-Legierungen, Cu-Zr-Legierungen,
Cu-Fe-P-Mg-Legierungen, Cu-Fe-P-Zn-Legierungen,
Cu-Fe-Co-P-Sn-Legierungen oder Cu-Ni-Si-Mg-Legierungen.
Wenn der Gesamtgehalt von Sn, In, Cu und Sb in der ober
sten Schicht aus der Pb-Legierung für das Gleitlager weni
ger als 2 Gew.-% beträgt, dann ist die mechanische Festig
keit (z. B. die Härte und die Zugfestigkeit) schlechter.
Weiterhin ist in diesem Fall auch die Korrosionsbeständig
keit gegenüber organischen Säuren, die in dem Schmieröl
vorliegen, verschlechtert.
Wenn andererseits dieser Gehalt über 30 Gew.-% hinausgeht,
dann wird, insbesondere im Temperaturbereich von 100 bis
150°C, in dem das Gleitlager verwendet wird, die mechani
sche Festigkeit stark erniedrigt. Der Gesamtgehalt der
obigen Metalle in der obersten Schicht aus der Pb-Legierung
ist daher auf 2 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise auf 5 bis
25 Gew.-% begrenzt.
Im allgemeinen wird die oberste Schicht aus der Pb-Legierung
durch Elektroplattieren gebildet. Sie kann aber auch
durch alle beliebigen anderen Verfahren, wie Aufspritzen,
gebildet werden. Das Herstellungsverfahren dieser obersten
Schicht ist daher keinen besonderen Begrenzungen unterwor
fen.
Der Hauptzweck der Flash-Plattierung besteht darin, rost
verhindernde Eigenschaften und eine Anfangskompatibilität
zu erhalten. Bei einer Dicke von weniger als 0,1 µm wird
kein zufriedenstellender Effekt erhalten. Wenn anderer
seits die Dicke höher als 10 µm ist, dann werden eher
nachteilige Effekte bewirkt, anstatt daß der gewünschte
Effekt erhöht wird. Weiterhin können in diesem Falle Wan
derungserscheinungen vorliegen.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen na
her erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt, der die Teile zeigt, die bei der
Durchführung des Hochgeschwindigkeits-DS-Tests gegenüber
fressendem Verschleiß verwendet werden; und
Fig. 2 ein Diagramm, das die Lastaufbringungseigenschaften
beim Hochgeschwindigkeits-DS-Test gegenüber fressendem
Verschleiß zeigt.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Die einzelnen Legierungen zur Bildung einer Lagerschicht
mit den Zusammensetzungen gemäß Tabelle 1 wurden bei 700-
800°C geschmolzen und durch Stranggießen zu Blöcken mit
einer Dicke von 26 mm und einer Breite von 270 mm gegos
sen.
Der gegossene Barren wurde bei 350-450°C vergütet. Sodann
wurde die Oberfläche des Barrens abgeschnitten, und der
Barren wurde gewalzt. Hierauf wurde das Walzprodukt wie
derholt vergütet und zu einem Streifen mit einer Dicke von
1 mm fertiggewalzt. Sodann wurde der Streifen durch Walzen
an ein Stützmetall (Streifen aus einer Cu-Cr-Legierung,
Streifen aus einer Cu-Fe-Zn-P-Legierung und Streifen aus
SPCC-Stahl (Vergleichsmaterial)) durch eine Aluminium
zwischenschicht druckgebunden, um ein Bimetall-Material
herzustellen. Das Bimetall-Material wurde sodann einer
Wärmebehandlung unterworfen, und durch Pressen und spanab
hebende Behandlung zu einem halbkreisförmigen Lager verar
beitet (erfindungsgemäße Produkte: Probe Nrn. 1 bis 3 und
8 bis 10; herkömmliche Produkte: Probe Nrn. 15 bis 17).
Der Außendurchmesser des halbkreisförmigen Lagers war
56 mm, und die Dicke des Stützmetalls betrug 1,2 mm. Die
Dicke der Zwischenbindungsschicht betrug 0,05 mm, und die
Dicke der Schicht aus der Lagerlegierung betrug 0,25 mm.
Die einzelnen Legierungen zur Bildung einer Lagerschicht
mit den Zusammensetzungen gemäß Tabelle 1 wurden durch
Pulverkompaktierung und Extrudieren zu einem Legierungs
streifen mit einer Dicke von 1 mm verarbeitet. Dieser Le
gierungsstreifen wurde wiederholt gewalzt und vergütet, um
zu den vorbestimmten Abmessungen fertiggestellt zu werden.
Sodann wurde der Legierungsstreifen durch Walzen auf ein
Stützmetall durch eine Aluminiumzwischenschicht druckge
bunden, wodurch ein Bimetall-Material gebildet wurde. Die
ses Bimetall-Material wurde einer Wärmebehandlung unter
worfen und sodann durch Pressen und spanabhebende Behand
lung in ein halbkreisförmiges Lager verarbeitet (erfin
dungsgemäße Produkte: Probe Nrn. 4, 5, 11 und 12; herkömm
liche Produkte: Probe Nrn. 18 und 19). Dieses halbkreis
förmige Lager hatte die gleichen Abmessungen wie das halb
kreisförmige Lager des Beispiels 1.
Gußbarren wurden nach der gleichen Verfahrensweise wie im
obigen Beispiel 1 hergestellt. Jeder Barren wurde wieder
holt vergütet und gewalzt, um zu einem Streifen mit vorbe
stimmten Abmessungen fertiggestellt zu werden. Sodann
wurde der Streifen durch Walten an ein Nickel-plattiertes
Stützmetall druckgebunden, wodurch ein Bimetall-Material
erhalten wurde. Sodann wurde das Bimetall-Material einer
Wärmebehandlung unterworfen und sodann durch Pressen und
spanabhebende Behandlung zu einem halbkreisförmigen Lager
verarbeitet (erfindungsgemäße Produkte: Probe Nrn. 6, 7,
13 und 14; herkömmliche Produkte: Probe Nrn. 20 und 21).
Dieses halbkreisförmige Lager hatte die gleichen Abmessun
gen wie das halbkreisförmige Lager des Beispiels 1.
Eine Deckoberflächenschicht mit einer Dicke von 20 µm
wurde durch herkömmliches Elektroplattieren auf der Ober
fläche der einzelnen halbkreisförmigen Lager, die nach den
Verfahren der Beispiele 1 bis 3 hergestellt worden waren,
gebildet. Auf diese Weise wurden Endprodukte (halbkreis
förmige Lager) erhalten (erfindungsgemäße Produkte: Probe
Nrn. 6, 7, 13 und 14; herkömmliche Produkte: Probe Nrn. 20
und 21). Die so erhaltenen halbkreisförmigen Lager hatten
die gleichen Abmessungen wie das halbkreisförmige Lager
des Beispiels 1.
Es wurden verschiedene Eigenschaften, wie die Zugfestig
keit und der Wärmeausdehnungskoeffizient der in den obigen
Beispielen verwendeten Kupferlegierungsstreifen und
Stahlstreifen, bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
zusammengestellt.
Um die Veränderung der Eigenschaften (Übermaß, Lager
spannung und dgl.) der Lager je nach dem Material des Ge
häuses und der Temperaturveränderung zu vergleichen, ist
in Tabelle 3 ein Rechenbeispiel angegeben, bei dem der Pr-Wert
(Druck in Radialrichtung) bei 20°C gleich 1 gesetzt
wurde. Aus den Rechenergebnissen der Tabelle 3 wird er
sichtlich, daß, obgleich im Falle eines Stahlgehäuses bei
einem Lager mit einem herkömmlichen Stahlstützmetall keine
Veränderungen auftreten, bei Lagern mit einem Stützmetall
aus einer Kupferlegierung das Übermaß, die Lagerspannung
und dgl. mit steigender Temperatur erhöht werden.
Andererseits nehmen bei einem Aluminiumgehäuse sowohl das
Übermaß als auch die Lagerspannung bei steigender Tem
peratur ab, und das Übermaß eines Lagers mit einem Stahl
stützmetall bei 150°C ist nur halb so groß wie diejenige,
die bei 20°C erhalten wird. Dies führt dazu, daß ein sol
ches Lager hinsichtlich seiner Lagerfunktion ausfällt. An
dererseits haben Lager mit einem Stützmetall aus einer
Kupferlegierung selbst bei 150°C noch ein genügendes Über
maß, so daß diese insbesondere für ein Aluminiumgehäuse
ziemlich vorteilhaft sind.
Zum Vergleich der Beständigkeit gegenüber fressendem Ver
schleiß bei Hochgeschwindigkeitsbedingungen wurde ein Ver
gleichstest unter Verwendung einer Hochgeschwindigkeits-Testvorrichtung
zur Bestimmung des fressenden Verschleißes
durchgeführt. Die Testbedingungen sind in Tabelle 5 zusam
mengestellt. Die Durchführungsweise des Tests auffressen
den Verschleiß ist in Fig. 1 gezeigt. Der Zustand der
Lastaufbringung beim Test auffressenden Verschleiß ist in
Fig. 2 gezeigt.
Die Testvorrichtung wurde zuerst eine Stunde lang laufen
gelassen und in einer solchen Weise betrieben, daß die
statische Last bei einer Schmierölbeschickung mit einer
Geschwindigkeit von 150 ml/min kumulativ zunahm. Ein fres
sender Verschleiß wurde dann angenommen, wenn die Tempera
tur der Hinterseite des Lagers über 200°C angestiegen war
oder wenn ein Band als Ergebnis einer Veränderung der Dre
hung glitt. Die Testergebnisse, d. h. die Lagerdrücke vor
dem Auftreten eines fressenden Verschleißes (d. h. die ma
ximalen Lagerdrücke, die keinen fressenden Verschleiß be
wirkten), sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
Aus den Testergebnissen der Tabelle 4 wird ersichtlich,
daß die Beständigkeit der erfindungsgemäßen Produkte ge
genüber fressendem Verschleiß im Vergleich zu herkömmli
chen Produkten, insbesondere im Hochgeschwindigkeitsbe
reich, stark verbessert worden sind.
Aus den Testergebnissen der Tabellen 3 und 4 wird ersicht
lich, daß die erfindungsgemäßen Gleitlagermaterialien, die
ein Lager zur Verwendung in einem Gehäuse aus einer leich
ten Legierung (Gehäuse aus einer Aluminiumlegierung) und
zur Verwendung in einem Hochgeschwindigkeitsmotor bilden,
herkömmlichen Produkten (Vergleichsmaterialien) in ver
schiedener Hinsicht überlegen sind.
Insbesondere haben die erfindungsgemäßen Gleitlagermate
rialien bezüglich einem Gehäuse aus einer leichten Legie
rung eine ausgezeichnete Fähigkeit, eine Deformation des
Gehäuses zu absorbieren, da sie einen hohen Wärmeausdeh
nungskoeffizienten haben. Auch sind bezüglich Hochge
schwindigkeitsmotoren die erfindungsgemäßen Gleitlagerma
terialien ziemlich wirksam, um den Temperaturanstieg des
Lagers und des Schmieröls zu beschränken, da sie einen ho
hen Wärmeübertragungskoeffizienten haben. Die erfindungs
gemäßen Lager üben daher ihre Funktion sicher aus. Hier
durch werden die vorteilhaften Effekte der vorliegenden
Erfindung klar.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die erfindungsgemä
ßen Gleitlager mit einem Stützmetall aus einer Kupferle
gierung selbst dann ein sehr gutes Verhalten zeigen, wenn
bezüglich eines Gehäuses aus einer leichten Legierung ein
großes Übermaß nicht erhalten wird. Sie können weiterhin
bei scharfen Bedingungen, beispielsweise wenn die Tem
peraturen des Lagers und des Schmieröls in den Hochge
schwindigkeitsbereich von Verbrennungsmotoren hinein an
steigen oder wenn die Trägheitskräfte des Gehäuses zuneh
men, eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber fressen
dem Verschleiß, eine ausgezeichnete Ermüdungsbeständigkeit
und eine ausgezeichnete Abriebbeständigkeit haben. Diese
ausgezeichneten Eigenschaften werden durch herkömmliche
mehrschichtige Gleitlager nicht erreicht.
- 1. Lagerabmessungen
Außendurchmesser: 56 mm
Dicke des Stützmetalls: 1,2 mm
Verhältnis von Gehäuseaußenseite/-innenseite
(Außendurchmesser des Gehäuses/Innendurchmesser des Gehäuses) : 1,5 - 2. Material des Stützmetalls
- 3. Material des Gehäuses
Claims (3)
1. Mehrschichtiges Gleitlager zur Verwendung für ein Ge
häuse aus einer leichten Legierung, gekenn
zeichnet durch eine Lagerschicht aus einer Alumi
niumlegierung, in der die Massenanteile der Komponenten
mindestens 5 bis 30% Sn, Cu, Pb, Sb, Si und/oder Zn und
zum Rest Al und erschmelzungsbedingten Verunreinigungen
betragen, durch eine Zwischenbindungsschicht, die zwischen
die Lagerschicht und die Stützmetallschicht aus der Kup
ferlegierung gelegt ist, wobei die Zwischenbindungsschicht
aus Aluminium oder Nickel besteht, und eine Stützmetall
schicht, wobei die Stützmetallschicht aus einer Kupferle
gierung, in der die Massenanteile der Komponenten entweder
1,15% Cr und zum Rest Cu oder 2,35% Fe, 0,12% Zn, 0,07% P
und zum Rest Cu betragen, besteht.
2. Mehrschichtiges Gleitlager nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche der
Lagerschicht eine oberste Schicht aus einer Pb-Legierung
ausgebildet ist, in der die Massenanteile der Komponenten
2 bis 30% mindestens eines Elements aus der Gruppe Sn, In,
Cu und Sb und zum Rest Pb betragen.
3. Mehrschichtiges Gleitlager nach einem der Ansprüche 1
bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
gesamten Oberfläche des Gleitlagers eine Flash-Plattie
rungsschicht mit einer Dicke von 0,1 µm bis 10 µm ausge
bildet ist, wobei die Flash-Plattierungsschicht aus Sn
oder Pb hergestellt ist.
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