DE4327436C1

DE4327436C1 - Halteelement

Info

Publication number: DE4327436C1
Application number: DE19934327436
Authority: DE
Inventors: Karsten Neumann; Andreas Boerner
Original assignee: Wilhelm Kimmel & Co KG
Current assignee: Wilhelm Kimmel & Co KG
Priority date: 1993-08-14
Filing date: 1993-08-14
Publication date: 1994-12-15
Anticipated expiration: 2013-08-15

Description

Die Erfindung betrifft ein Halteelement, welches mittels eines Nagels in der Art eines Schießbolzens auf einer Unter lage befestigt wird. Zum Ausgleich der unterschiedlichen Eindringtiefen des Schießbolzens, aufgrund wechselnder Unter grundverhältnisse, weist das Halteelemente ein axial verform bares Zwischenstück auf. Das Halteelement dient zum Haltern und Lagern vielfältiger Gegenstände, insbesondere von Kabeln, Leitungen und Rohren.

Nach dem Stand der Technik werden zur Halterung von Gegen ständen wie Kabeln, Leitungen, Rohren sowie Konstruktions elementen auf Untergründen entweder Dübel mit Schrauben oder Befestigungen mit Schießbolzen verwendet. Bei den Schießbol zen werden häufig solche verwendet, die am vom Untergrund vorstehenden Teil ein Außengewinde aufweisen. Die zu befesti genden Gegenstände werden dann am Gewindeteil angeschraubt. Unterschiede in der Eindringtiefe der Schießbolzen infolge wechselnder Untergrundverhältnisse können relativ leicht ausgeglichen werden. Die unterschiedliche Eindringtiefe der Schießbolzen ist ein wesentlicher Grund dafür, daß Schießbol zen in Form von Nägeln für vielfältige Befestigungen ungeeig net sind. Je nach den örtlich vorliegenden Untergrundverhält nissen dringt der Nagel unvorhersehbar tief in den Untergrund ein. Die Folge ist, daß das zu befestigende Element noch locker auf dem Nagel sitzt oder es wird derart stark bela stet, daß es unzulässig verformt wird. Das gewünschte Maß der Eindringtiefe liegt in einem schmalen Bereich zwischen den beiden genannte Extremwerten.

Die DE-OS 37 07 424 gibt ein Befestigungselement an, welches im wesentlichen aus einer Hülse mit Außengewinde besteht, die mittels eines Nagels, der in bekannter Weise durch eine Pulvertreibladung in den Untergrund getrieben wird, am Unter grund befestigt werden kann. Zur Vermeidung von unzulässigen Deformierungen des Außengewindes weist die Hülse zum Kopf des Nagels hin einen Rohrstutzen auf, dessen Außendurchmesser den Kerndurchmesser des Innendurchmessers unterschreitet. Dadurch wird beim Setzvorgang der Rohrstutzen von dem auflaufenden Kopf des Nagels verformt, während die festere Hülse mit Außengewinde nicht verformt wird. Die Länge des Rohrstutzens beträgt das Fünf- bis Zwanzigfache der Wandstärke damit keine störende Wulst entsteht.

Nachteilig an dieser Lösung ist, daß das Befestigungselement mehrteilig ist und die zu befestigenden Gegenstände über aufwendige Schraubverbindungen montiert werden müssen. Die Verformbarkeit des metallischen Rohrstutzens ist stark be grenzt. Bei größeren Deformierungskräften kann die Stirnseite des Rohrstutzens aufreißen und die Anpreßkräfte sinken. Andererseits ist die Deformierung des Gewindeteiles durch hohe Anpreßkräfte nicht ausgeschlossen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Halteelement zur Befestigung mittels eines Nagels in der Art eines Schieß bolzen zu schaffen, welches eine Deformationszone zum Aus gleich von Unterschieden der Eindringtiefe des Schießbolzens aufweist und zur sicheren, festen und visuell sauberen Halte rung von Kabeln, Leitungen Rohren, Konstruktionselemente und sonstigen Gegenständen geeignet ist.

Die Erfindung löst die Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Bei dem erfindungsgemäßen Halteelement werden die Elemente zur Halterung der jeweiligen Montageelemente, z. B. Kabel, funktionell mit dem Befestigungskörper des Halteelementes auf der Unterlage verbunden. Des weiteren weist das Halteelement mit der Hülse ein besonderes Zwischenstück auf, welches einer gezielten Deformation ausgesetzt wird und damit die unter schiedliche Eindringtiefe des Schießbolzens in Form eines Na gels ausgleicht. Erfindungswesentlich ist, daß die Hülse bei der Befestigung mittels Nagel in jedem Fall einer Deformation ausgesetzt wird. Die Anordnung der Hülse erfolgt dabei in nerhalb der Ausnehmung im Halteelement, derart, daß die Deformierung der Hülse visuell im wesentlichen unsichtbar ist.

In seiner bevorzugten Ausgestaltung besteht das Halteelement aus einem homogenen Kunststoffspritzgußteil, welches sowohl das an die jeweiligen Halteobjekte angepaßte Halteelement, den Befestigungskörper und die Hülse umfaßt.

In anderen Ausführungen kann das eigentliche Halteelement auch vom Befestigungskörper getrennt sein. In diesen Fällen ist es vorteilhaft, wenn das jeweilige, dem Verwendungszweck angepaßte Halteelement formschlüssig, z. B. über Führungs nuten, mit dem Befestigungskörper verbunden ist.

In einer weiteren Ausführungsform kann die Hülse ein selb ständiges Teil sein, welches bei der Anwendung mit unter schiedlichen axialen Druckfestigkeiten eingesetzt werden kann. So kann es vorteilhaft sein, das eigentliche Halte element mit dem Befestigungskörper als homogenes Teil herzu stellen, und dem Nutzer mehrere unterschiedlich feste Hülsen zur Verfügung zu stellen, damit das gleiche Halteelement vorteilhaft auf verschiedenartige Untergründe befestigt werden kann.

Zur Erzielung einer visuell einwandfreien äußeren Gestaltung des Halteelementes kann die Ausnehmung im Halteelement auch mit einer Abdeckplatte verschlossen sein.

Je nach der spezifischen Aufgabe, welche Elemente mit dem Halteelement gehaltert oder geführt werden sollen, kann das Halteelement an die jeweiligen Elemente wie Kabel, Leitungen, Rohre, Konstruktionselemente oder Befestigungsmittel für beliebige Gegenstände angepaßt sein.

Bei größeren Haltekräften die über das Halteelement abgefan gen werden müssen, kann es vorteilhaft sein, wenn das Halte element mittels mehrerer Nägel auf der Unterlage befestigt wird. Dazu kann das Halteelement einen Befestigungskörper mit mehreren Bohrungen oder mehrere Befestigungskörper mit einer oder mehreren Bohrungen aufweisen.

In einer weiteren Ausführungsform kann das Halteelement auch zwei- oder mehrteilig ausgeführt sein, wobei die Ausnehmung, in der sich die Hülse befindet, auch in dem Teil angeordnet sein kann, welches nach Abschluß der Montage des Halteelemen tes abschließend aufgesetzt wird.

Das erfindungsgemäße Halteelement hat sich im besonderen Maße zur Halterung und Führung von Kabeln und Rohren als sehr vorteilhaft erwiesen. Bei der bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 4 kann nach der rutschfesten Vormontage des Nagels in der Bohrung, z. B. eine Leitung, nach Aufsetzen des Halteelementes mit einem Schießgerät in einem Arbeitsgang mit relativ geringem Aufwand schnell und sicher auf der Unterlage gehaltert werden.

Die Erfindung soll nachstehend an vier Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.

Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in

Fig. 1 ein Halteelement zur Halterung von Installations materialien im Ausgangszustand.

Fig. 2 zeigt das Halteelement nach Fig. 1 im montierten Zustand.

Fig. 3 zeigt einen Befestigungskörper im montierten Zustand eines mehrteiligen Halteelements.

Fig. 4 zeigt ein Halteelement mit zwei Befestigungsnägeln.

Fig. 5 zeigt ein Halteelement für fünf Kabel.

Beispiel I

Das in Fig. 1 dargestellte, insgesamt mit 1 bezeichnete Halteelement besteht aus einer Halterung 2, dem Befestigungs körper 3, der Hülse 4 und der Ausnehmung 5. Im oberen Teil der Hülse 4 ist eine Lippe 6 angeformt. Diese Lippe 6 verhin dert das Herausrutschen eines in der Vormontage in die Boh rung 7 eingesetzten Nagels.

In Fig. 2 ist das Halteelement 1 gemäß Fig. 1 im montierten Zustand dargestellt. Das Halteelement 1 dient im Beispiel zur Halterung eines elektrischen Kabels 10 auf der Unterlage 11.

Die Befestigung des Halteelementes 1 auf der Unterlage 11 erfolgt dabei über einen Nagel 12, der als Schießbolzen in die Unterlage 11 eingetrieben wurde. Die Eintreibkräfte wurden dabei derart gewählt, daß der Kopf 13 des Nagels 12 in jedem Fall die Hülse 4 deformiert und unter dem oberen Rand der Ausnehmung 5 liegt. Das Halteelement 1 wird über den Kopf 13 des Nagels 12, die Hülse 4 und den Befestigungskörper 3 jeweils gleichmäßig mit einer Kraft auf die Unterlage 11 gedrückt, die der Druckfestigkeit der Hülse 4 entspricht. Mit der Abdeckung 14 ist die Ausnehmung 5 verschlossen. Die Funktionselemente Nagel 12 und deformierte Hülse 4 sind somit für den Betrachter unsichtbar.

Beispiel II

In Fig. 3 ist ein mehrteiliges Halteelement dargestellt. Konstruktiv ist die Halterung 20 vom Befestigungskörper 21 getrennt. Die Verbindung zwischen der Halterung 20 und Befe stigungskörper 21 erfolgt über eine formschlüssige Feder 22 und Nut 23, die umlaufend an den Seitenflächen und der Ober fläche des Befestigungskörpers 21 bzw. der Halterung 20 angeordnet sind. Die Halterung 20 weist eine Bohrung 24 über die ein Konstruktionsteil, z. B. ein Hängeschrank oder Bild, befestigt werden kann. Die Verbindung des Befestigungskörpers 21 zur Unterlage 11 erfolgt in äquivalenter Weise zu Fig. 2.

Beispiel III

In Fig. 4 ist beispielhaft ein Halteelement 1 für drei par allel verlaufende Rohrleitungen 30 ausgebildet, das über zwei Nägel 12 an der Unterlage 11 gehaltert ist. Das Halte element 1 besteht aus einem Unterteil 31 und einem Oberteil 32. Das Unterteil 31 besteht im Beispiel aus einem Aluminium- Gußkörper, der zwischen den Rohrleitungen 30 zwei integrierte Befestigungskörper 3 aufweist, deren Ausmaße mit strich punktierter Linie angedeutet sind. Als erfindungsgemäß defor mierbares Zwischenstück zwischen dem Unterteil 31 und dem Kopf 13 des Nagels 12 sind je eine selbständige Hülse 34 aus einem Kunststoff vorhanden. Die Befestigung des Unterteils 31 auf der Unterlage 11 erfolgt in äquivalenter Weise zu Bei spiel I.

Die Montage der Rohrleitungen 30 erfolgt in diesem Beispiel erst nach der Montage des Unterteils 31 in der Form, daß nach dem Einlegen der Rohrleitungen 30 das Oberteil 32 über Rast elemente 33 am Unterteil 31 befestigt wird. Die erfindungs gemäße Ausnehmung 5 innerhalb des Halteelements 1 befindet sich in dieser Ausführungsform innerhalb des Oberteils 32, welches gleichzeitig als Abdeckung der Elemente Hülse 34 und Nagel 12 dient. Bei der in diesem Beispiel eingesetzten Hülse 34 als selbständiges Teil ist es möglich, Hülsen unter schiedlicher Druckfestigkeit zu verwenden, und damit das Halteelement 1 sicher auf unterschiedlichen Unterlagen 11 anzubringen. Die Halterung 2 kann sowohl bei Unterlagen aus Leichtbeton wie aus Schwerbeton mit hoher Sicherheit einge setzt werden.

Beispiel IV

In Fig. 5 ist ein Halteelement 1 dargestellt, welches zur kompakten parallelen Halterung von bis zu fünf Kabeln ge eignet ist. In diesem Beispiel ist der Befestigungskörper 3 und die Hülse 4 in äquivalenter Weise zu Beispiel I ausge führt. Die Halterung 40 weist fünf Ausbildungen 41 für je ein Kabel gleichen Durchmessers auf. Ein Kabel 42 ist beispiel haft in seiner Lage eingezeichnet. Die Unterlage ist mit der Linie 43 angedeutet. Vorteilhaft ist es bei diesem Halte element 1, wenn sich der Befestigungskörper 3 bei senkrechten Unterlagen gegenüber der Halterung 40 unten befindet. Damit wird ein unbeabsichtigtes Herausrutschen der Kabel in jedem Fall vermieden.

Der erfindungsgemäße Vorteil der Erfindung wird bei allen drei Ausführungsbeispielen gut sichtbar. Die als zwangsweises Deformierungselement eingesetzte Hülse 4 bzw. 34 ermöglicht den Ausgleich sehr erheblicher Unterschiede in den Eindring tiefen des Nagels 12 durch wechselnde Untergrundverhältnisse. Das ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, daß es zu keinen Störungen beim Setzen der Halteelemente 1 bei Monta gearbeiten kommt und damit unnötige aufwendige Nacharbeiten entfallen. Zusätzlich zum Ausgleichen der Eindringtiefe des Nagels 12 durch die Hülse 4 als solche kann im Rahmen der konkreten bekannten Untergrundverhältnisse, wie Schwer- oder Leichtbeton, durch Einsatz von Hülsen 34 aus Materialien mit unterschiedlichen Druckfestigkeiten, wie verschiedene Kunststoffarten oder auch Leichtmetall, die Einsatzbreite der Halteelemente 1 weiter erhöht werden.

Claims

1. Halteelement, bestehend aus einem Befestigungskörper und einer Halterung, welches mittels eines Nagels in der Art eines Schießbolzens auf einer Unterlage befestigbar ist, wobei der Kopf des Nagels über eine axial verformbare Hülse auf den Befestigungskörper druckt und der Befesti gungskörper eine Bohrung zur Führung des Nagels aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Hülse (4, 34) in nerhalb einer Ausnehmung (5) im Halteelement (1) befin det.

2. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungskörper (3) im Halteelement (1) homogen integriert ist.

3. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (4) homogen am Befestigungskörper (3) ange formt ist.

4. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (1), der Befestigungskörper (3) und die Hülse (4) ein homogenes Kunststoffspritzgußteil ist.

5. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungskörper (21) und die Halterung (20) ver schiedene Teile sind, die formschlüssig miteinander verbunden sind.

6. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (1) mehrteilig ist.

7. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (34) ein selbständiges Teil und gegenüber dem Halteelement (1) aus gleichem oder unterschiedlichem Material, insbesondere Kunststoff, besteht.

8. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (1) eine Abdeckung (14) zum Verschließen der Ausnehmung (5) aufweist.

9. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete, daß das Halteelement (1) Ausbildungen (41) zum Führen und Haltern von Kabeln, Leitungen oder Rohren aufweist.

10. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (1) Ausbildungen zum Befestigen von Kon struktionselementen oder zum Haltern von Befestigungs mitteln beliebiger Gegenstände aufweist.

11. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete, daß das Halteelement (1) einen Befestigungskörper (3) mit mehreren Bohrungen oder mehrere Befestigungskörper (3) mit einer oder mehreren Bohrungen (7) aufweist.