DE4327397A1 - Pflegebett mit lüftungstechnischer Versorgungseinrichtung - Google Patents
Pflegebett mit lüftungstechnischer VersorgungseinrichtungInfo
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- A61B2090/401—Apparatus fixed or close to patients specially adapted for providing an aseptic surgical environment using air flow
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur lüftungstechnischen Ab
schirmung eines Bereichs höherer Temperatur von einem solchen mit
niederer Temperatur, insbesondere ein Pflegebett für Patienten mit
schweren Verbrennungen, durch Therapie oder Krankheit gestörtem Im
munsystem, oder anderen, das Infektionsrisiko erhöhenden Faktoren;
sie betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum Erzeugen eines solchen
Abschirmbereichs.
Gegen Material- oder (Wärme-)Energieaustausch abgeschirmte Bereiche
werden im allgemeinen mit Trennwänden gebildet, die ortsfest oder
versetzbar installiert werden. Solche Trennwände schützen gegen ein
Eindringen von störenden Teilchen oder gegen ein Austreten von im Be
reich freigesetzten Teilchen, die etwa aus arbeitshygienischen Grün
den nicht nach außen gelangen sollen. Der Nachteil derartiger Trenn
wände ist ihre Undurchdringbarkeit, was den Arbeitsfluß dann behin
dert, wenn in den abgeschirmten Bereich von außen eingegriffen wer
den muß und der Bereich selbst von Personal frei zu halten ist. Die
se Bereiche können dabei sowohl im Bereich der Herstellung empfind
licher Produkte als auch im Pflegebereich eingesetzt sein, wo das
Produkt bzw. die zu pflegende Person gegen unerwünscht von außen ein
dringende Teilchen zu schützen ist; sie können jedoch auch die Umge
bung abschirmen, indem dadurch ein Austreten von im abgeschirmten
Bereich freigesetzten Teilchen oder auch Dämpfe oder Gase in die Um
gebung verhindert wird. Ein wichtiges Anwendungsfeld für derartige
Vorrichtungen ist das Unterbrechen aerogener Infektionswege in der
Pflege von Patienten, die infolge ihrer Erkrankung oder ihrer Thera
pie besonders infektionsanfällig sind. Hier ist ein Eingreifen von
außen notwendig, das durch Trennwände in nicht tolerierbarer Weise
behindert wird.
Für den Pflegebereich sind mit Trennwänden hermetisch geschlossene
Pflegeeinheiten geworden, in denen ein Patient unter "Steril-Bedin
gungen" gepflegt werden kann, wobei diese auch einen Keimaustritt
unterbinden, so daß diese auch für Patienten einsetzbar sind, die
für ihre Umgebung ein Infektionsrisiko darstellen. Nachteilig ist,
daß der Patient wegen der (oftmals auch nachgiebigen) Trennwände
nicht "direkt" erreichbar ist und so Noteingriffe erschwert sind. Um
eine "offene" Abschirmung zu erreichen, wurden reinraumtechnische
Einrichtungen vorgeschlagen, bei denen der Patient in einem abge
schlossenen Bereich unter einem gerichteten Luftstrom einer turbu
lenzarmen Verdrängungsströmung gepflegt wird, der auf den Patienten
gerichtet ist (Fallstrom-Einrichtungen) oder über den Patienten
(Querstrom-Einrichtungen) geführt wird; dabei wird der Luftstrom mit
hochgefilterter Luft gespeist und als turbulenzarme Verdrängungs
strömung so geführt, daß diese Luft kolbenartig "Fremdluft" der Um
gebung, in der Keime vorhanden sein können, "verdrängt". Diese rein
raumtechnischen Pflegeeinrichtungen haben einen erheblichen Platz-
und Leistungsbedarf und sind nicht überall nach Wunsch installier
bar. Offene Pflegebereiche können mit von einer lüftungstechnischen
Anlage erzeugten Raumströmungen realisiert werden, wobei die Raum
strömung mittels eines Stützstrahles stabilisiert wird. Bei diesen
Einrichtungen ist - abhängig vom Pflegefall - zusätzlich zur verdrän
genden Wirkung der Strömung auch auf das Einhalten eines optimalen
Pflege-Klimas zu achten; so sind einige Patienten mit schweren Ver
brennungen bei Lufttemperaturen um 32 bis 38°C und relativen feuch
ten, die oftmals unter 25% liegen (Wüstenklima), zu pflegen, während
bei anderen Pflegefällen andere Feuchtewerte einzuhalten sind. Auch
andere Indikationen bedürfen anderer Klima-Werte. Dabei wird das
Pflegepersonal, das im allgemeinen intensivstations-gemäß bekleidet
ist, durch die im gesamten, den Pflegebereich enthaltenden Raum
herrschende Übertemperatur erheblich belastet.
Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, eine
gattungsgemäße Vorrichtung, mit der eine lüftungstechnische Abschir
mung eines Bereichs höherer Temperatur von einem solchen mit niede
rer Temperatur vorzuschlagen, die einfach und wirtschaftlich in vor
handenen Räume einbaubar ist, die sicher betreibbar ist, und die
eine wirksame Abschirmung des höher temperierten Bereichs und das
Einstellen der gewünschten Klimawerte erlaubt; sie betrifft darüber
hinaus ein Verfahren zum Erzeugen eines solchen Abschirmbereichs.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch ein die Grundflä
che des Abschirmbereichs zumindest teilweise umgebendes, an eine Ge
bläseeinheit anschließbares, und mit Luftaustrittsöffnungen versehe
nes Luftverteilrohr als Strömungsquelle, und durch eine vertikal
über der Grundfläche vorgesehene, in ihrer Fläche der Grundfläche
des abzuschirmenden Bereichs entsprechende Absaugehaube als Strö
mungssenke. Bei einem rechteckig begrenzten Bereich liegen diese
Luftverteilrohre zweckmäßig beidseits der Grundfläche längs deren
Längsseiten.
Dieses Luftverteilrohr erlaubt zumindest von beiden Bett-Seiten her
das Erzeugen eines ein Reinluftfeld aufrecht erhaltenden Luftschlei
ers im abzuschirmenden Bereich, wobei dieses Reinluftfeld mit aus
der Strömungsquelle austretenden Luft gespeist wird, die in ihren
Klima-Werten (nahezu) frei wählbar ist. In den Fällen, wo die Luft
reinheit bedeutend ist, versteht es sich von selbst, daß diese über
die Strömungsquellen austretende Luft hochwertig gefiltert ist. Um
im Abschirmbereich eine gegenüber dem übrigen Raumbereich erhöhte
Temperatur aufrecht zu erhalten, ist die aus den Strömungsquellen
austretende Luft gegenüber der Raumluft so erwärmt, daß ihre Tempe
ratur über der gewünschten oder erforderlichen Temperatur im Ab
schirmbereich liegt. Die aus dem Luftverteilrohr/Luftverteilrohren
austretenden Luft strömt allein aufgrund ihres thermischen Auftriebs
aufwärts und bildet einen Luftschleier, der einen den Bereich ab
schirmenden "Luftvorhang" bilden. Dabei wird der Bereich mit der
austretenden Luft aufgefüllt, so daß in ihm die Klimawerte herr
schen, die von der zugeführten Luft bestimmt sind. Die den Luft
schleier erzeugende Luft verdrängt in den Abschirmbereich eindrin
gende Fremdluft und erlaubt über den Luftschleier dessen lüftungs
technisches Abschirmung vom Außenraum, wobei der Luftschleier durch
Induktion Luft aus den übrigen Raumbereichen aufnimmt und der Strö
mungssenke mit zuführt. Dabei liegt die Zulufttemperatur - abhängig
vom vorliegenden Einsatzfall - im Bereich von 5 bis 40 K über der im
Abschirmbereich angestrebten oder gewünschten Temperatur. Die Strö
mungssenke wird so ausgelegt, daß sie die für den Luftschleier benö
tigte Luft einschließlich der durch Induktion angesaugten Luft zu
schlucken in der Lage ist; bei nicht zu hoher Anbringung über der
Grundfläche des Abschirmbereichs liegt dieser Absaugeluftstrom etwa
bei dem 2- bis 10fachen der aus den Strömungsquellen in der
Zeiteinheit austretenden Luft. Bei der Anwendung von Luftverteilroh
ren mit einem einer Quellüftung entsprechenden Luftdurchtritt liegt
die Austrittsgeschwindigkeit der Luft für den Luftschleier dabei im
Bereich um 0,1 bis 0,3 m/s, so daß die Austrittsimpulse (nahezu)
vernachlässigbar sind; werden Luftdurchlässe im Sinne von
Schlitzdurchlässen eingesetzt, können die Luftaustrittsgeschwindig
keiten im Bereich von 2 bis 4 m/s erreicht werden, wobei der Luft
strom für den Luftschleier wegen der größeren Austrittsfläche der
Quelldurchlässe gegenüber den Schlitzdurchlässen in beiden Fällen
nicht unterschiedlich ist, jedoch die Ausbildung des Luftschleiers
durch den Ausströmimpuls begünstigt wird.
Vorteilhaft sind rechteckige Abschirmbereiche. Bei wandständigem Ab
schirmbereich mit rechteckigem Grundriß sind drei Luftverteilrohre
vorgesehen, die an den drei freien Seiten der Grundfläche des Ab
schirmbereichs angeordnet sind; analog dazu sind für einen frei
stehenden Abschirmbereich vier Luftverteilrohre vorgesehen, die an
allen vier Seiten der Liegefläche des Pflegebettes angeordnet sind.
Auf diese Weise gelingt es, einen "umlaufenden" Luftschleier zu er
zeugen, der den Abschirmbereich umgibt. Dabei ist zu beachten, daß
dies auch für rund oder abgerundet begrenzte Abschirmbereiche sinn
gemäß gilt: Es ist nicht notwendig, daß die Luftverteilrohre den Ab
schirmbereich voll umgeben, es ist hinreichend, wenn Luftverteilroh
re an sich einander gegenüber liegende Sektoren vorgesehen sind, wo
bei der damit belegte Teil des Umfanges größer ist, als der unbeleg
te Teil; bei ovaler Begrenzung ist es angezeigt, die der kleinen
Achse zugeordneten Seiten mit Luftverteilrohren zu belegen.
Ein derartiger Anwendungsfall, für den diese Vorrichtung vorteilhaft
einsetzbar ist, ist ein Pflegebett für Patienten mit schweren Ver
brennungen, durch Therapie oder Krankheit gestörtem Immunsystem,
oder anderen, das Infektionsrisiko erhöhenden Faktoren. Diese ein
zeln oder auch mehrfach in einem Raum mit Abstand über dem Fußboden
aufgestellten Betten sind gegen aerogene Infektionswege abzuschir
men, so daß die Patienten gegen Infektionsübertragungen weitgehend
geschützt sind.
Die Luftaustrittsöffnungen der Luftverteilrohre sind dabei vorteil
haft als Schlitzöffnungen zur Erzeugung ebener Strahlen ausgebildet.
Die ebenen Strahlen haben gegenüber runden Strahlen den Vorteil, daß
geringere Misch-Turbulenzen auftreten, und ihre Form der gewünschten
Form der Luftschleier entsprechen. Alternativ werden die Luftver
teilrohre als mit Lochblechstreifen abgedeckte Rinnen ausgebildet,
wobei vorteilhaft unter den Lochblechstreifen offenporige Schaum-
Einlagen zur Luftverteilung und zur Geräuschdämmung vorgesehen sind.
Eine weitere Alternative ist dadurch gegeben, daß an den Seiten des
Pflegebettes Rinnen vorgesehen sind, in die Luftverteilschläuche
eingelegt werden. Diese Rinnen können zusammen mit dem Pflegebett
sterilisiert werden, die Luftverteilschläuche selbst sind sterili
sierbar.
Die Absaugung wird vorteilhaft an der Raumdecke befestigt, wobei ein
an eine Rückluftleitung angeschlossener Luftsammelraum, abgedeckt
mit einem Lochblech, vorgesehen ist. Alternativ dazu kann eine Dop
pel-Absaugung vorgesehen sein, bei der über den Längsseiten des Pfle
gebettes und parallel zu diesen einander gegenüberliegende Drall-Ab
saugungen vorgesehen sind. Diese Art der Absaugung erlaubt ein Erfas
sen des Luftstromes mit geringem Druckverlust, was die aufzubringen
de Ventilatorleistung in Grenzen hält. Dabei sind die beiden einan
der gegenüber liegenden Drallabsaugungen vorteilhafter Weise so an
geordnet, daß die Achsen der im wesentlichen zylinderförmigen Drall
hauben parallel zu den Längsseiten des Pflegebettes ausgerichtet
sind und mittig oder geringfügig zur Mitte des Pflegebettes hin ver
schoben über diesem im Deckenbereich angeordnet sind.
Zur Erzeugung des Abschirmbereichs wird vorgeschlagen, daß längs zu
mindest eines Teils der Grenzen des Schirmbereichs Luft in Form von
Strahllüftung oder von Quellüftung austritt, deren Temperatur sowohl
gegenüber der Umgebung und gegenüber dem abgeschirmten Innenraum um
zumindest 5 K erhöht ist, wobei diese Temperaturerhöhung gegenüber
dem Innenraum bis zu 40 K beträgt, daß oberhalb der Grundfläche des
Schirmbereichs ein Luftstrom abgesaugt wird, der im Bereich des 2
bis 10fachen des längs der Begrenzung des Schirmbereichs austreten
den Luftstromes liegt, und daß der Absaugeüberschuß durch Zuluft
über an sich bekannte Zuluftverteiler in den übrigen Raum ergänzt
wird. Vorteilhaft beträgt beim Einsatz im Pflegebereich die Übertem
peratur 15 bis 20 K. Der oberhalb der Grundfläche abgesaugte Luft
strom ist abhängig sowohl von der Aufnahme an Umgebungsluft über In
duktionen und von der Höhe der Absaugehaube über der Grundfläche des
Schirmbereichs. Im Pflegebereich mit freien Höhen zwischen 2 und 2,5
m liegt der Absaugeluftstrom im Bereich des 3 bis 6fachen des Stro
mes der aus den Luftverteilrohren austretenden Luft.
Das Wesen der Erfindung wird an Hand des in den beigefügten Figuren
als Ausführungsbeispiel dargestellten Pflegebettes näher erläutert,
ohne die Erfindung darauf zu begrenzen; dabei zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Raumes mit
Pflegebett, wobei das freistehende Bett mit Luftver
teilrohren zur Erzeugung eines Luftschleiers und mit
Absaugung im Deckenbereich versehen ist;
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch den Pflegeraum mit Pfle
gebett mit Aufsicht auf das Pflegebett (schematisch);
Fig. 3 einen schematischen Vertikalschnitt durch den Pflege
raum mit Pflegebett und Absaugung über Drallströ
mungs-Haube in Seitenansicht (schematisch);
Fig. 4 einen schematischen Vertikalschnitt durch den Pflege
raum mit Pflegebett und Absaugung über Flächensenke
in Seitenansicht mit eingezeichneten Strömungslinien
(schematisch);
Fig. 5 eine Übersicht über Temperaturprofile in unterschied
lichen Höhen über der Liegefläche des Pflegebettes.
Die Fig. 1 zeigt eine Übersicht über einen Pflegeraum 1 mit einem
Pflegebett 2, das frei stehend im Raum angeordnet ist. Dadurch wird
die Möglichkeit gegeben, den Patienten von allen Seiten behandeln zu
können, wobei es sich von selbst versteht, daß das Pflegebett auch
mit einer Schmalseite, im allgemeinen die Kopfseite, an der Raumwand
anstehen kann. Unmittelbar unterhalb der von der Höhe der Liegeflä
che 3 gegebenen Ebene sind an der freien Seite des Pflegebettes 2
an dessen Längsseiten die Luftversorgungsrohre 4 und an dessen
Querseiten die Luftverteilrohre 5 (Fig. 3) vorgesehen, die der bes
seren Übersichtlichkeit halber in den Fig. 1 und 2 weggelassen
worden sind. Oberhalb des Pflegebettes 2 ist eine Absaugehaube 7
vorgesehen, die an der Decke oder frei hängend im Pflegeraum 1 vor
gesehen sein kann. Diese Absaugehaube 7 ist dabei zweckmäßig als
doppelte Drallhaube mit beidseits angeordneten Drallkammern 8 ausge
bildet, die zur Verbesserung der Einströmung mit den Drallströmungs
bereich einengenden Blenden 9 versehen sind. Beide Drallkammern 8
sind endständig verschlossen (diese Endplatten sind zur Darstellung
der Strömung in der Fig. 1 entfernt). Die Absaugung kann symme
trisch über in den Endplatten vorgesehenen, oder - wie in Fig. 3 nä
her dargestellt - mit mittig angeordneten Einlaufdüsen erfolgen. Die
Einlaufdüsen sind an eine Absaugeleitung 10 angeschlossen, ein quer
verlaufendes Verbindungsrohr 11 führt zu den beiden Drallkammern 8,
wobei die beiden Enden des Verbindungsrohres 11 mit diesen Einlauf
düsen 12 so versehen sind, daß die Achsen dieser in jeder der Drall
kammern 8 paarweise angeordneten Einlaufdüsen mit der Achse des im
wesentlichen zylindrischen Mantels der Drallkammern zusammenfallen
und die Achsen der Einlaufdüsen 12 eines jeden der Düsen-Paare ge
geneinander gerichtet sind.
Die Fig. 2 zeigt eine schematische Aufsicht auf das Pflegebett 2 in
einem Pflegeraum 1 (etwa entsprechend der Aufsicht auf "Meßebene 2 -
Fig. 3). Die allseitig umlaufenden Luftversorgungsrohre 4 und 5 sind
dabei zu erkennen. In dem Pflegeraum selbst sind zur allgemeinen
Raumbelüftung Zuluft-Durchlässe 6 vorgesehen, über die die zur
Raumbelüftung notwendige Luft eingebracht wird, wobei diese Luft von
der Deckenabsaugung mit erfaßt und ausgebracht wird. Auf Art und La
ge dieser Luftdurchlässe kommt es bei der Erfindung nicht wesentlich
an; es versteht sich jedoch von selbst, daß diese nicht so ausgebil
det sein dürfen, daß die von ihnen erzeugte Luftströmung den Luft
schleier stört.
Die Fig. 3 und 4 zeigen zwei Vertikalschnitte durch einen Pflege
raum 1 mit Pflegebett und decken-naher Absaugung über die Absauge
haube 7 bzw. 18, die mit beidseits parallel zu den Längsseiten des
Pflegebettes 2 verlaufenden Drallkammern 8 versehen sind. In die
Fig. 4 sind Strömungspfeile eingetragen, die in gleicher Weise auch
für die Fig. 3 gelten. Die aufsteigende Strömung der Luft des Luft
schleiers wird so erfaßt, wobei das Aufsteigen allein schon durch
die Thermik der mit etwa 6 bis 10 K Übertemperatur aus den Luftver
sorgungsrohren austretenden Luft gewährleistet ist. Die Luftverteil
rohre 4 sind bei dem Pflegebett nach Fig. 3 als rechteckige Kanäle
ausgebildet, die mit einem Lochblech 14 abgedeckt sind, wobei sich
unter der Lochblechabdeckung eine poröse Schicht 15 aus einem Hart
schaum befindet, zur Egalisierung der Luftverteilung und zur Dämmung
von über die Luftleitungen übertragenen Geräuschen (Strömungsrau
schen). Die Luftverteilrohre 4 in der Fig. 4 sind regenrinnenartige
Halbschalen 16, in die Gewebeschläuche 17 eingelegt sind. Beide
Luftverteileinrichtungen gewährleisten einen einer Quellüftung ent
sprechenden Luftaustritt. Die Absaugung erfolgt über eine decken-nah
angeordnete Absaugehaube 7, die in Fig. 3 als doppelte Drallhaube
und in Fig. 4 als Flächensenke ausgebildet sind. Die Drallhaube der
Fig. 3 besteht - wie schon beschrieben - aus zwei Drallkammern 8, de
ren Mäntel mit je einer die Drallströmung einengenden Blende 9 ver
sehen sind, wobei die Abluft mittig von an einem Querrohr angeordne
ten Einlaufdüsen erfaßt und der Absaugeleitung 10 zugeführt wird.
Die Flächensenke gemäß Abb. 4 ist als etwa der Größe des Pfle
gebettes 1 angepaßter Kasten 18 ausgebildet, dessen dem Pflegebett
zugewandte Anströmseite über die gesamte Fläche mit einem Lochblech
19 abgedeckt ist, wobei das Lochblech 19 zur Egalisierung und Ver
besserung der Absaugung noch mit porösen Schichten abgedeckt sein
kann.
Die Fig. 5 zeigt die Temperaturverteilung, gemessen in verschiede
nen Höhen über der Liegefläche des Pflegebettes. Zur Vereinfachung
der Darstellung wurden die im wesentlichen spiegelsymmetrischen zur
(strich-punktiert eingezeichneten) vertikalen Mittelachse liegenden
Temperaturverteilungen in den Höhen 0 mm, 200 mm, 500 mm und 800 mm
über der Liegefläche quer zur Längserstreckung des Pflegebettes je
weils nur auf einer Seite dieser Mittelachse eingezeichnet. In der
Ebene der Liegefläche (0 mm) zeigen sich beidseits des Pflegebettes
Temperaturspitzen, die mit etwa 8-10 K gegenüber dem auf 32°C
gehaltenen Pflegebereichs. Diese Temperaturspitzen sind bereits 200
mm höher abgebaut, ohne daß sich die Temperaturverteilung zwischen
den äußeren Luftschleiern wesentlich verändert hätte. Erst bei Höhen
über 500 mm oberhalb der Liegefläche beginnt die Innentemperatur ab
zunehmen. Die für das Personal maßgebende Außentemperatur liegt da
bei im Bereich von 24 bis 25°C und damit wesentlich unter der In
nentemperatur des Pflegebereichs, so daß die Temperaturwerte außen
den Bedürfnissen des Pflegepersonals und die Temperaturwerte innen
den Erfordernissen der Pflege, beispielsweise verbrennungsgeschädig
ter Patienten, Rechnung tragen.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur lüftungstechnischen Abschirmung eines Be
reichs höherer Temperatur von einem solchen mit niederer
Temperatur, insbesondere Pflegebett für Patienten mit
schweren Verbrennungen, durch Therapie oder Krankheit ge
störtem Immunsystem, oder anderen, das Infektionsrisiko
erhöhenden Faktoren, gekennzeichnet durch ein die Grund
fläche des abzuschirmenden Bereichs zumindest teilweise
umgebendes, an eine Gebläseeinheit anschließbares und mit
Luftaustrittsöffnungen versehenes Luftverteilrohr als
Strömungsquelle, und durch eine vertikal über der Grund
fläche vorgesehene, in ihrer Fläche der Grundfläche des
abzuschirmenden Bereichs entsprechende Absaugehaube als
Strömungssenke.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 für einen im wesentlichen
rechteckigen Abschirmbereich, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest zwei Luftverteilrohre (4) vorgesehen sind, die
an den zwei Längsseiten der Grundfläche des Abschirmbe
reichs angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, insbesondere für einen wand
ständigen Abschirmbereich, dadurch gekennzeichnet, daß
drei Luftverteilrohre (4; 6) vorgesehen sind, die an den
drei freien Seiten der Grundfläche des Abschirmbereichs
angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, insbesondere für einen frei
stehenden Abschirmbereich, dadurch gekennzeichnet, daß
vier Luftverteilrohre (4; 6) vorgesehen sind, die an allen
vier Seiten der Grundfläche des Abschirmbereichs angeord
net sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abschirmbereich ein Pflegebett (3)
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftverteilrohre (4; 5) als neben oder unter der zuge
ordneten Seite des Pflegebettes (3) verlaufende Kanäle aus
gebildet sind, die mit Luftaustrittsöffnungen in Form von
Schlitzöffnungen zur Erzeugung ebener Strahlen versehen
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftverteilrohre (4; 5) als neben oder unter der zuge
ordneten Seite des Pflegebettes (3) verlaufende Kanäle
(13) mit einer offenen Luftaustrittsseite ausgebildet
sind, wobei die offene Seite mit Lochblechstreifen (14)
abgedeckt sind, deren Löcher die Luftaustrittsöffnungen
bilden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lochblechstreifen (14) mit Streifen (15) von offenpo
rigem Schaummaterial unterlegt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftverteilrohre (4; 5) als neben oder unter der zuge
ordneten Seite des Pflegebettes (3) verlaufende Rinnen
(16) ausgebildet sind, in die luftdurchlässige Gewebe
schläuche (17) eingelegt sind und die Poren des Schlauch
gewebes die Luftaustrittsöffnungen bilden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gewebeschlauch (17) im Bereich der Auflage auf den
Rinnen (16) luftundurchlässig ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strömungssenke gebildet ist von
einer über Kopf angeordneten Absaugehaube (18), deren of
fene Seite mit einem Lochblech (19) abgedeckt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lochblech (19) der Abdeckung ein Edelstahl-Lochblech
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strömungssenke gebildet ist von
einer über Kopf angeordneten Absaugehaube (7) , die mit
zwei einander gegenüberliegenden Drallabsaugungen (8) ver
sehen ist, wobei die Achsen der der Drallabsaugungen (8)
vorzugsweise parallel zu den Längsseiten des Abschirmbe
reichs ausgerichtet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Drallabsaugungen (8) über eine mittig angeschlossene
Absaugeleitung (10, 11), deren Öffnungen mit Einlaufblen
den (12) versehen sind, mit einem Luftabsaugesystem ver
bunden sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich
net, daß der Mantel der Drallabsaugungen (8) längs des An
saugschlitzes eine zur Achse der Drallabsaugung hin abge
winkelte Strömungseinschnürung (9) bildet.
16. Verfahren zum Erzeugen eines Abschirmbereichs nach einem
der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß längs,
zumindest eines Teils der Grenzen des Abschirmbereichs,
Luft in Form von Strahllüftung oder von Quellüftung aus
tritt, deren Temperatur sowohl gegenüber der Umgebung und
gegenüber dem abgeschirmten Innenraum um zumindest 5 K er
höht ist, wobei diese Temperaturerhöhung gegenüber dem In
nenraum bis zu 40 K beträgt, daß oberhalb der Grundfläche
des Abschirmbereichs ein Luftstrom abgesaugt wird, der im
Bereich des 2 bis 10fachen des längs der Begrenzung des
Abschirmbereichs austretenden Luftstromes liegt, und daß
der Absaugeüberschuß durch Zuluft über an sich bekannte
Zuluftverteiler in den übrigen Raum ergänzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4327397A DE4327397A1 (de) | 1993-08-14 | 1993-08-14 | Pflegebett mit lüftungstechnischer Versorgungseinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4327397A DE4327397A1 (de) | 1993-08-14 | 1993-08-14 | Pflegebett mit lüftungstechnischer Versorgungseinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4327397A1 true DE4327397A1 (de) | 1995-02-16 |
Family
ID=6495236
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4327397A Withdrawn DE4327397A1 (de) | 1993-08-14 | 1993-08-14 | Pflegebett mit lüftungstechnischer Versorgungseinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4327397A1 (de) |
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- 1993-08-14 DE DE4327397A patent/DE4327397A1/de not_active Withdrawn
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EP2258991A3 (de) * | 2009-05-19 | 2012-02-29 | Imtech Deutschland GmbH & Co. KG | Lüftungsvorrichtung |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |