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"Abschirmung gegen mit Schadstoffen beladene
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Umgebungsluft" Die Erfindung betrifft eine Abschirmung gegen mit
Schadstoffen beladene Umgebungsluft mit Hilfe eines einem abzuschirmenden Bereich
zugeordneten, eine Vielzahl von Austrittsöffnungen für einen Schutzgas- und/oder
Reinluftschleier aufweisenden Zuführkanal für das Schutzgas bzw. die Reinluft.
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Bekannt ist eine Abschirmung der vorstehenden Art, bei der der Zuführkanal
von einem formsteifen Kasten oder Rohr mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt
gebildet wird, und bei der lediglich die dem abzuschirmenden Bereich zugewandte
Wand des Kastens bzw. Rohrs mit Austrittsöffnungen versehen ist.
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Die bekannte Abschirmung vermag vor allem dann nicht zu befriedigen,
wenn sie - wie dies z.B. bei -ihrer Anwendung an einem Operationstisch der Fall
ist - zwischen dem abzuschirmenden Bereich und jemandem angeordnet ist, der mit
den Händen bzw. von diesen gehaltenen Werkzeugen in den abgeschirmten Bereich greifen
muß, um dort Arbeiten zu verrichten. In solchen Situationen erweist sich der Zuführkanal
aufgrund seiner Formsteifigkeit regelmässig als zumindest störendes Hindernis. Nachteilig
ist außerdem, daß die Formsteifigkeit eine einwandfreie Auflage des Zuführkanals
auf unregelmässigen Oberflächen praktisch unmöglich macht und durch zwischen dem
Zuführkanal und der Auflagefläche vorhandene Spalte nicht keimfreie Umgebungsluft
in den abzuschirmenden Bereich strömen kann. Besonders groß werden die angedeuteten
Schwierigkeiten z.B. beim Einsatz einer Abschirmung für eine Unterleibsoperation,
bei der man den Wundbereich durch einen ihn vergleichsweise eng umschliessenden
ringförmigen Zuführkanal umgeben möchte. Hier kommt es nämlich zusätzlich zu einer
Belästigung des Patienten, da dieser den Zuführkanal mit seinem Körper tragen muß.
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Schließlich erschwert die wegen ihrer Formsteife sperrige Ausbildung
des Zuführkanals der bekannten Abschirmung eine Sterilisation des Zuführkanals.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abschirmung der in
Betracht gezogenen Art zu schaffen, die die angedeuteten Nachteile nicht aufweist,
sondern weniger störend, leichter sowie besser an unterschiedliche örtliche Gegebenheiten
anpaßbar ist als die bisher bekannten Abschirmungen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Zuführkanal
aus einem flexiblen und nachgiebigen Schlauch, Kissen oder dergleichen besteht.
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Die erfindungsgemässe Abschirmung besitzt keine Stoßkante.
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Sie kann Unebenheiten einer Auflagefläche ausgleichen und unter Druck
nachgeben. Wegen der fehlenden Steifigkeit läßt sich ihre Form an unterschiedliche
Gegebenheiten anpassen. Zu den funktionsmässigen Vorteilen tritt der Vorteil einer
einfacheren Herstellbarkeit. Für die Wand des Zuführkanals läßt sich ein preiswertes
Material verwenden, das so dünn sein kann, daß es sich unter dem Druck des durch
den Zuführkanal strömenden Mediums aufbläht. Aufgrund der Preiswürdigkeit des Materials
für den Zufuhrkanal eignet sich die erfindungsgemässe Abschirmung für den Einmalgebrauch.
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Neben den eingangs bereits geschilderten Nachteilen weist die bekannte
Abschirmung eine weitere Unzulänglichkeit auf.
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Diese hat ihre Ursache darin, daß bei der bekannten Abschirmung das
Schutzgas bzw. die Reinluft durch vergleichsweise große Austrittsöffnungen lediglich
in eine Richtung, und zwar in Richtung auf den abzuschirmenden Bereich, ausströmt.
Die Verwendung großer Austrittsöffnungen und die Wahl der geschilderten Strömungsführung
scheinen zwar auf den ersten Blick plausibel, sie bieten indessen nicht die Gewähr
für eine einwandfreie Abschirmung des keimfrei zu haltenden Bereiches. Der Grund
hierfür besteht darin, daß die mit der Verwendung vergleichsweise großer Austrittsöffnungen
einhergehende große Lochteilung zwischen den Löchern einerseits zu Induktionserscheinuynführt
und andererseits an der Außenfläche des Führungskanals eine Ansammlung und Ablagerung
von Partikeln erfolgt. Dieser Nachteil läßt sich dadurch eliminieren, daß der Zuführkanal
einen porösen Wandabschnitt aufweist, dessen Poren die Austrittsöffnungen bilden.
Bei einer Abschirmung der vorstehenden Art lassen sich grosse Volumenströme realisieren,
ohne die geschilderten Nachteile der bekannten Vorrichtung in Kauf nehmen zu müssen.
Eine Induktion von mit Partikeln beladener Umgebungsluft ist nur im Bereich des
Randes des porösen Wandabschnittes
denkbar. Um auch hier die Induktion
auszuschliessen, weist bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der Zuführkanal
eine allseitig poröse Wandung auf, deren Poren die Austrittsöffnungen bilden. Durch
die Verwendung einer allseitig porösen Wandung erhält man einen radialen turbulenzarmen
Schutzgas- bzw. Reinluftstrom. Es kann sich mithin kein Strahl bilden, und die Gefahr
einer Induktion von durch Streuquellen verunreinigter Luft entfällt.
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Als Material für die Wandung des Zuführkanals kommen insbesondere
dünne Gewebe feiner Garnnummer oder dichte Faservliese in Betracht.
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In bestimmten Fällen kann es zur Stabilisierung der Strömung gegenüber
einer Außenströmung vorteilhaft sein, dem Schutzgas bzw. der Reinluft an den Austrittsöffnungen
einen Drall zu erteilen. Dies ist bei einer Abschirmung möglich, bei der der Zuführkanal
aus einem Velourstoff besteht, dessen Flor schräg zur Gewebeoberflächegeneigt ist.
Das Medium strömt bei einer solchen Abschirmung unter einem schiefen Winkel aus
dem Zuführkanal aus.
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Für bestimmte Fälle kann es zweckmässig sein, wenn der Zuführkanal
auf einem Teil seines Umfangs mit Austrittsöffnungen versehen ist, deren Größe die
Größe der Poren spürbar überschreitet. Bei einer derartigen Lösung erhält man zwar
eine Induktionswirkung, die Induktion bleibt aber auf das aus der übrigen Auslaßfläche
ausströmende Medium beschränkt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der beigefügten Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 die Seitenansicht
eines Operationstisches;
Fig. 2 die Stirnansicht eines Operationstisches;
Fig. 3 die Draufsicht auf einen auf einem Operationstisch liegenden Patienten; Fig.
4 eine der Fig. 3 entsprechende Draufsicht auf einen Patienten mit einer abgewandelten
Abschirmung; Fig. 5 eine den Fig. 3 und 4 entsprechende Draufsicht auf einen Patienten
mit einer dritten Abschirmung; Fig. 6 einen Schnitt durch einen als Schlauch ausgebildeten
Zuführkanal und Fig. 7 die Anwendung einer Abschirmung im Pflegebereich eines Krankenhauses.
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In Fig. 1 ist 11 ein Operationstisch, auf dem ein Patient 12 ruht.
Neben dem Operationstisch steht ein fahrbarer Instrumententisch 13. Auf der Vorderseite
des Oberkörpers des Patienten 12 ruht ein Zuführkanal 14 für Reinluft oder ein Schutzgas,
der von einem Ringschlauch aus porösem, flexiblem und leichtem Material gebildet
wird. Er umschließt die Operationswunde. Aufgrund seiner Porösität strömt Luft über
die gesamte Oberfläche des Schlauches radial nach allen Seiten aus. Der Zuführkanal
14 ist, wie aus Fig. 2 hervorgeht, über eine Leitung 15 mit dem Gehäuse 16 eines
Schwebstoffilters verbunden. Es ist möglich, im Gehäuse 16 außerdem einen Ventilator
und einen Wärmeaustauscher vorzusehen und die ganze Einheit als Zuluftgerät auszubilden.
über eine Ansaugleitung 17 läßt sich Luft aus einem Zuluftnetz oder direkt aus dem
Operationsraum ansaugen.
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Der Zuführkanal 14 paßt sich den Unebenheiten und der Krümmung der
Körperoberfläche an. Je nach Art und Größe kann der Zuführkanal
14
oval (Fig. 3), kreisförmig (Fig. 4) oder hufeisenförmig (Fig. 5) ausgebildet sein
oder eine andere geometrische Form aufweisen.
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In Fig. 1 sind aufs dem schlauchförmigen Zuführkanal 14 ein weiterer
schlauchförmiger Zuführkanal 18, ein kissenförmiger Zuführkanal 19 und ein beutelförmiger
Zuführkanal 20 dargestellt.
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Der schlauchförmige Zuführkanal 18 umschließt die sterilen für die
Operation benötigten Instrumente. Sein Aufbau entspricht im wesentlichen dem Zuführkanal
14.
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Der kissenförmige Zuführkanal 19 stützt sich auf einem Halter 21 ab.
Da die Luft auf der gesamten freien Fläche des Zuführkanals senkrecht zur Fläche
nach außen strömt, wird auch hier eine induktionsfreie turbulenzarme Strömung erzeugt.
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Mit Hilfe des beutelförmigen Zuführkanals 20 kann der Wundbereich
von der dem kissenförmigen Zuführkanal 19 gegenüberliegenden Seite mit steriler
Luft oder einem Schutzgas beauf schlagt werden.
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Der Einsatz von kissen- und beutelförmigen Zuführkanälen anstelle
von schlauchringförmigen Zuführkanälen erweist sich bei Operationen mit wechselnder
Lage des Patienten bzw. des Wundbereiches als zweckmässig.
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In Fig. 6 ist der Querschnitt eines Zuführkanals 14 dargestellt, der
an der rechten Seite mit größeren Austrittsöffnungen versehen ist. Durch eine Ausbildung
der angedeuteten Art ist es möglich, durch einen aus den vergleichsweise großen
Austrittsöffnungen austretenden stärkeren Strahl 22 induzierte Reinluft aus dem
übrigen Austrittsbereich anzusaugen.
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Fig. 7 zeigt schließlich eine weitere Anwendungsmöglichkeit für erfindungsgemässe
Abschirmungen. 23 ist ein Bett für einen
Patienten 12 z. B. auf
einer Intensiv-Pflegestation oder einer Isolierstation. Um die Von-Bett-zu-Bett-Keimübertragung
zu unterbinden, verwendet man einen schlauchförmigen Zuführkanal 24 und/oder einen
kissenförmigen Zuführkanal 25 und/oder einen als Schlafdecke ausgebildeten Zuführkanal
26. Es ist darüberhinaus möglich, den ganzen Körper des Patienten auf einen als
Unterlage ausgebildeten Zuführkanal zu betten. Auf diese Weise läßt sich nicht nur
eine Abschirmung des Patienten erreichen, sondern auch die Gefahr des Wundliegens
reduzieren. Insbesondere im zuletzt genannten Fall wird man als Material für den
Zuführkanal Gewebe- oder Faservliese verwenden.
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Es versteht sich, daß die beschriebenen Abschirmungen nicht nur im
Krankenhausbereich nutzbringend eingesetzt werden können. Es ist vielmehr auch möglich,
Abschirmungen in Form von Schutzgasringschläuchen um das Gesichtsfeld oder den Hals
von Personen zu legen, die sich an besonders heißen, staubigen oder von toxischen
Gasen gefährdeten Arbeitsplätzen aufhalten. Der Vorteil einer solchen Lösung gegentiber
der Verwendung von Staub- und Gasmasken liegt im Wegfall der durch das Atemfilter
bedingten erhöhten Tätigkeit der Bauchmuskeln, in der größeren Bewegungsfähigkeit
und in den unbeeinträchtigten Sprachverständigungsmöglichkeiten.
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L e e r s e i t e