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Klimakammer insbesondere Operationskammer Gegenstand der Erfindung
ist eine Slimakammer, und zwar ist diese dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Gehäuse
v£n etwa der Form eines stehenden Prismas darstellt, dessen Mantel aus durchsichtige:n
Material von über die ganze Mantelfläche gleicher möglichst geringer Wärmeleitfähigkeit
besteht und dessen Luftzuführungt n und -ahleitungell an Decke und Bcden im solcher
Verteilung angeordnet sind, daß sich in Richtung senkrecht von oben nach unten eine
langsame Strömung von klimatisierter Luft mit gleichmäßig fortschreitender Front
ausbildet. Vorzugsweise bestehen auch Decke und Boden der Kammer aus dem gleichen
Material wie der Mantel, wie es an sich für Klimakammern anderer Bauart bekannt
ist.
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Die Klimakammer gemäß der Erfindung ist überall doIt von Bedeutung,
wo eine genaue Einhaltung günstigster klimatischer Verhältnisse eine Rolle spielt.
In erster Linie ist sie als Operationskammer von Wichtigkeit da sie die Mängel der
üblichen Operationssäle beseitigt. Ferner ist sie zur Schaffung eindeutig definierter
günstigster Verhältnisse für medizinische und andere wissenschaftliche Forschungslaboratorien
geeignet. Es bestehen für die Kammer aber auch technische Anwendungsmöglichkeiten,
beispielsweise zur Lagerung von klimaempfindlichen Waren, wie etwa Tabak, Textilien,
hochwertigen Uhren und anderen feinmechanischen Erzeugnissen. In gleicher Weise
wie für die Lagerung bietet sie auch für die Fertigung, insbesondere höchstempfindlicher
feinmechanischer Erzeugnisse, ideale Bedingungen.
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Die Erfindung ist das Ergebnis eingehender Untersuchungen des Erfinders,
die die Klarstellung klimatischer Einflüsse auf das Wohlbefinden des Menschen zum
Gegenstand hatten. Diese Untersuchungen haben zu der Feststellung geführt, daß unkontrollierte
Luftströmungen, die die Verhältnisse in einem Raum ständigen Schwankungen unterwerfen,
von starkem ungünstigem Einfluß sind. Es hat sich dann weiter die Tatsache ergeben,
daß selbst in Räumen, in denen eine Luftumwälzung durch mechanische oder thermische
Mittel nicht erfolgt, trotzdem ganz erhebliche Strömungen stattfinden, und zwar
infolge der unterschiedlichen Eigenschaften derjenigen Materialien, die die Begrenzung
des Raumes bilden. In einem Wohnraum beispielsweise finden sich Elemente aus Bausteinen,
Holz, Glas, Keramik, Textilien und noch vielen anderen Materialien mit voneinander
abweichenden Wärmespeicher- und Wärmedurchlässigkeitseigenschaften. Diese unterschiedlichen
Eigenschaften verursachen selbst in einem völlig leeren Raum ganz er hebliche Luftströmungen.
In besonders starkem Maße ist dieses natürlich der Fall, wenn zusätzlich noch besondere
Störungsquellen vorhanden sind, wie beispielsweise Heizungsanlagen oder Ein- und
Ausström öffnungen von Klimaanlagen.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diesen bei Klimakammern
bisher nicht erkannten ungünstigen Einflüssen mit zwei Hauptmitteln entgegengewirkt
werden kann. Das eine Mittel besteht darin, die Wandung des Raumes durchgehend aus
einem einzigen Material zu fertigen, so daß sämtliche Punkte der Wandung die gleichen
wärmetechnischen Eigenschaften aufweisen, wobei es vorteilhaft ist, wenn die Wärmeleitfähigkeit
möglichst gering ist, um die Einflüsse des Raumes außerhalb der Wandung weitgehend
zu verringern. Das zweite Mittel besteht darin, der klimatisierten Luft eine eindeutig
definierte und gleichmäßige Bewegung von oben nach unten zu erteilen.
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Es ist in der Regel natürlich nicht möglich, diese Erfordernisse
beim Bau von Häusern für die einzelnen Räume zu berücksichtigen. Infolgedessen wird
den erfinderischen Erkenntnissen dadurch Rechnung getragen daß eine besondere Klimakammer
geschaffen wird, die in einen beliebigen Raum hineingestellt werden kann, also beispielsweise
in einen Operationssaal.
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Die üblichen Operationssäle weisen eine Bodenfläche von etwa 5 6 m
auf. Für den Operationsvorgang selbst genügt jedoch ein wesentlich kleinerer Raum,
so daß eine Kammer beispielsweise mit kreisförmiger Bodenfläche von etwa 4 m Durchmesser
vollauf genügt.
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Die Höhe der Kammer kann, je nach der Höhe des Operations saales,
in der Größenordnung von etwa 3 bis 4 m liegen.
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Innerhalb einer solchen Operationskammer finden also der Operationstisch,
ein Instrumenten- und Medikamententisch sowie das medizinische Personal ausreichend
Platz. Die Grundform und die Bemessung der Kammer richtet sich dabei nach den jeweils
vor-
liegenden Erfordernissen. So kann die Grundfläche auch einen
größeren oder kleineren Kreis darstellen.
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Sie kann auch die Form einer Ellipse oder eines kreis-I>zw. ellipsenähnlichen
Vielecks aufweisen, wobei also die Alantelfläche eines solchen mehrseitigen Prismas
sich aus einzelnen ebenen Teilflächen rechteckiger Form zusammensetzt.
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W enngleich die Kammer eine senkrechte Trennfuge aufweisen mag, an
der sie geöffnet werden kann, um das Betreten oder Beschicken des Innenraumes zu
ermöglichen, worauf die Kammer an dieser Fuge wieder geschlossen wird, so ist es
doch zweckmäßig, besondere Türen und Fenster vorzusehen, die den Ein-und Austritt
in die Kammer bzw. das Durchreichen von Material, beispielsweise Operationsinstrumenten,
gestatten. Besonders vorteilhaft ist es, diese öffnung gen in an sich bekannter
Weise als Schleusen auszu-:ilden.
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In allen Fällen ist die Herstellung der Kammer aus durchsichtigem
Alaterial aus psychologischen Gründen von großem Xrorteil, insbesondere bei Ner'vendung
als Operationskammer. Die Herstellung aus undurchsichtigem Material wirkt auf empfindliche
Personen, wie also gerade auf einen Patienten, niederdrückend.
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Demgegenüber kann ein durchsichtiges Gehäuse keinerlei ungünstige
Vorstellungen erwecken, sondern wirkt im Gegenteil infolge des Eindrucks der hygienischen
Absonderung vcm Außenraum auf den Patienten günstig ein, ganz abgesehen von der
STutzbarmachung des Tageslichtes. So kommt für die Herstellung der Kammer beispielsweise
splitterfreies Glas in Frage. wie es für Kraftfahrzeugfenster bekannt ist.
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Geeignet sind auch Kunststoffe, die die erforderlichen Eigenschaften
aufweisen. Solche Kunststoffe sind in großer Zahl bekannt und werden ständig neu
entwickelt. Gerade bei Verwendung von Kunststoffen kann man sich in der Entwicklung
dieser Stoffe in ständig steigendem Maße an die erstrebten Eigenschaften annähern.
Unter diesen Eigenschaften seien folgende erwähnt: Auf das Erfordernis der wärmetechnischen
Gleichmäßigkeit des Bilaterials über die gesamte Fläche wurde schon hingewiesen.
Dieses läßt sich ohne weiteres erfüllen, wenn man ein einziges Material verwendet.
Was die Durchsichtigkeit anbelangt, gibt es bereits zahlreiche Kunststoffe, die
in dieser Hinsicht dem ebenfalls in Frage kommenden körnig zerfallenden Sidlerheitsglas
nicht nachstehen. Auch gibt es Kunststoffe, die die störenden elektrostatischen
Aufladungen ableiten. Bei Verwendung von Glas, das diese Eigenschaft nicht aufweist,
kann man allerdings die gltiche Wirkung erzielen, indem man die Oberfläche des Glases
behandelt, beispielsweise mit einem Belang aus Kunststoff von solcher Eigenschaft
versieht.
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Aus hygienischen Gründen sollen die Oberflächen der Kammer möglichst
glatt Und blank sein, so daß sie einwandfrei gereinigt und keimfrei gemacht werden
können. Wichtig ist schließlich, daß das Material gegenüber den auftretenden chemischen
Einflüssen, wie sie l,eispielsweise durch die Narkosedämpfe ausgeübt werden. unempfindlich
sein muß.
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Die Strömungsrichtung von oben nach unten ist deshalb u-esentlich,
weil -im Gegensatz zu der umgekehrten Stiömungsrichttmg diedie Aufwirbelullg von
Bodenveruii reinigungen vermieden und somit die iiuircchtrrhaltung eines sauberen
Zustandes der Luft gewährleistet wird. Zur Vermeidung unregelmäßiger lokaler Strömungen
muß angestrebt werden, daß die prisinatische Luftsäule sich möglichst gleichmäßig
von oben nach unten verscbieät. Wenngleich beim Vor-
liegcn geringerer Anforderungen
Eintrittsöffnungen am oberen Rand des Mantds genügen, so kann man doch eine wesentlich
gleichmäßigere Strömung erhalten, indem man diese Öffnungen über die Deckenfläche
verteilt. Dieses kann man in der Weise verwirklichen, daß man die Decke doppelwandig
mit ausreichendem Hohlraum ausbildet und die Zuführungsleitung an diesen Hohlraum
anschließt. Es ist dabei aber keineswegs erforderlich, daß die Einführungsöffnungen
für die aufbereitete Luft über die Decke völlig gleichmäßig verteilt sind. Die \;erteilungsdichte
richtet sich vielmehr nach den Strömungsverhältnissen innerhalb der Kammer und kann
entsprechend den Strömungsgesetzen unter Berücksichtigung der Strömungswiderstände
rechnerisch oder auch empirisch ermittelt werden. Der Idealfall, der weitestgehend
anzustreben ist, ist jedenfalls eine über den gesamten waagerechten Querschnitt
möglichst gleichmäßige Strömung, wodurch sich also die notwendige Verteilung der
Eintrittsöffnungen bestimmt.
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Ebenso wie die oben hefindlichen Eintrittsöffnungen kann man auch
die unten vorzusehenden Austrittsöffnungen nach den gleichen Überlegungen anordnen,
beispielsweise über den Fußboden verteilen, den man zu diesem Zweck ebenfalls doppelwandig
mit ausreichendem Hohlraum ausbilden würde. Dieses kann aber in manchen Fällen unerwünscht
sein. So wäre es beispielsweise bei Operationskammern ungünstig, wenn die Bodenfläche
innerhalb der Kammer um eine Stufe höher liegt als der Fußboden des Operationsraumes,
in den die Kammer hineingestellt ist. Mit ausreichender Annäherung kann man sich
daher bei der Anbringung der Luftaustrittsöffnungen damit begnügen, daß man diese
am unteren Rand des Kammermantels - also seitlich - anordnet. Es genügt ja doch
meist, die abzuführende Luft einfach in den Außenraum offen abströmen zu lassen.
Soll aber innerhalb der Kammer mit Unterdrucl; gearbeitet werden, so kann man auch
bei seitlicher Anbringung der Ausströmöffnungen diese in einen Saugraum einmünden
lassen, beispielsweise in ein rundherum geführtes Rohr, das seinerseits an ein Saugrohr
angeschlossen ist.
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Bei Operationskammern ist eine unvermeidbare strönungsteehnische
Störung durch die Operationsleuchte gegeben. Diesen störenden Einfluß kann man weitgehend
dadurch beseitigen, daß man eine Luftzuführung zentral durch die Operationsleuchte
hindurchführt, gleichgültig, ob es sich um eine in der Mitte aufgehängte, in ihrer
Höhe verstellbare oder um eine seitlich einschwenkbare Leuchte handelt.
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Gegebenenfalls kann man überhaupt mit einer solchen zentralen Lufteinführung
allein auskommen - also auf die Einströmöffnungen in der Kammerdecke verziehen -,
weil der in erster Linie interessierende Raum derjenige um die Mittelachse des stehenden
Prismas ist, und zwar oberhalb des Patienten. Das Hauptaugenmerk muß ja doch darauf
gerichtet werden, in diesem mittleren Raum jede Luftstauung auszuschließen und die
Bildung einer schädlichen Klimazone im Bereich des Patienten zu verhindern.
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Die Bildung einer solchen schädlichen Klimazone im Operationsfeld
wird iI1 den üblichen Operationssälen in stal-kem AIaße durch die Operationsleuchte
hewirkt, die eine Wärmestauung erzeugt. Das um den Patienten herum stehende medizillische
Personal bildet gewissermaßen einen nach oben oidellell Sessel, in den die Leuchte
hineinstrahlt und in dem sich auch -die Dämpfe und die Kohlensäure des Atems stauen.
Infolgedessen ist die erwähnte Luftzuführung zentral
durch die Leuchte
hindurch schon sehr wesentlich. Es ist aber auch möglich, die Wärmewirkung zu vermindern,
und zwar kann dieses dadurch geschehen, daß man die Operationsleuchte durch eine
lichtdurchlässige Doppelwand abschirmt und durch den Hohlraum dieses Schirmes einen
wärmeabführenden Luftstrom hindurchleitet.
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Die Eigenschaften der die Kammer von oben nach unten durchströmenden
Luft können in an sich bekannter Weise selbsttätig auf den erforderlichen Sollwert
eingeregelt werden, wobei der Sollwert sich nach den jeweils vorliegenden Verhältnissen
bestimmt. Bei einer Operationskammer beispielsweise kommt es zunächst einmal auf
die Einhaltung einer konstanten Temperatur und eines konstanten Feuehtigkeitsgrades
an. Wichtig ist weiterhin, daß die Luft staubfrei und keimfrei gemacht, gegebenenfalls
auch ozonisiert und ionisiert wird. Die letztgenannte Eigenschaft ist deshalb nützlich,
weil dadurch die elektrostatischen Aufladungen der Gummischutzbekleidung unschädlich
gemacht werden, so daß die Gefahr einer Entzündung der Narkosedämpfe durch elektrische
Funken ausgeschaltet wird. Infolge der einwandfreien, und zwar fortlaufenden Abführung
aller Dämpfe, auch der Ausatmungsdämpfe und -kohlensäure, insbesondere aus dem oberhalb
des Patienten begrenzten kesselartigen Raumteil, ist die Operationskammer stets
mit einwandfreier Luft von völlig konstanten Eigenschaften erfüllt.
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Die Kammer gemäß der Erfindung gestattet es auch, Sondererfordernissen
für spezielle Fälle Rechnung zu tragen. Es kann für die Herstellung des Kammer gehäuses
beispielsweise je nach Bedarf an sich bekanntes NIaterial verwandt werden, das für
ultraviolette oder für infrarote Strahlen durchlässig ist oder, umgekehrt, die eine
oder die andere Strahlungsart fernhält. Die Kammer ist auch nicht auf die Verwendung
unter Atmosphärendruck beschränkt. Sie kann vielmehr bei Bedarf auch als Unterdruckkammer
oder als Überdruckkammer benutzt werden.
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Wenngleich vorstehend als weitaus wichtigstes Anwendungsgebiet die
Verwendung der Klimakammer gemäß der Erfindung als Operationskammer behandelt ist,
so sind doch auch viele andere Anwendungsmöglichkeiten gegeben. Die Kammer kann
für Zwecke der Diagnostik benutzt werden, da sie es gestattet, die lçlimatischen
Verhältnisse in weiten Grenzen wahlweise, gegebenenfalls periodisch zu verändern,
so daß man die Reaktion - auch die Reaktionsgeschwindigkeit - des Patienten auf
Änderungen des Klimazustandes untersuchen kann. In gleicher Weise ist die Anwendung
für therapeutische Zwecke gegeben.
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Ein wichtiges Anwendungsgebiet bedeutet die Gewährleistung konstanter
klimatischer Bedingungen für wissenschaftliche Untersuchungen medizinischer oder
anderer Art, beispielsweise Züchtung von Bakterienkulturen, Untersuchung klimatischer
Einflüsse auf biologische Vorgänge, beispielsweise bei Pflanzen-oder Tierversuchen.
Auch für die Durchführung höchstempfindlicher physikalischer Messungen ist die Einhaltung
von einwandfreien konstanten Raumbedingungen von entscheidender Bedeutung. Die Erfüllung
der hierfür bestehenden Erfordernisse ist durch die Ausgestaltung von Räumen in
Gebäuden nicht möglich. Wohl aber kann dieses Ziel auf einfache und billige Weise
durch die Klimakammer gemäß der Erfindung erreicht werden, die in jeden beliebigen
Raum hineingesetzt werden kann, wobei ihre Große und Ausstattung sich nach den jeweils
vorliegenden Erfordernissen richtet.
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Nachdem durch vorstehende Erläuterungen das Wesen der Erfindung ausreichend
klargestellt sein dürfte, sei hierdurch im Hinblick auf den Stand der Technik zusammenfassend
festgehalten, daß einzelne der benutzten Merkmale an sich bekannt sind. So gibt
es Behandlungskammern, in denen der Patient einem vom Normaldruck abweichenden Druck
unterworfen wird. Bekannt ist es auch, innerhalb geschlossener Kammern Luftströmungen
zu erzeugen, unter anderem beispielsweise in Richtung von oben nach unten.
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Gebräuchlich ist ferner die Behandlung von Patienten mit versprühten
Medikamenten. Bekannt ist es schließlich auch, Behandlungskammern aus durchsichtigem
Material herzustellen. Demgegenüber ist für die Klimakammern gemäß der Erfindung
eine Kombination mehrerer an sich bekannter Merkmale mit neuen Merkmalen entscheidend.
Unter letzteren ist von maßgeblicher Bedeutung die Ausgestaltung in der Weise, daß
die Kammerwandungen - möglichst auch Decke und Boden - über die ganze Fläche die
gleiche Wärmeleitfähigkeit aufweisen, wodurch unkontrollierbare Luftströmungen vermieden
werden. Das zweite besonders wichtige und ebenfalls neue Merkmal besteht darin,
die Luftzuführungen und -ableitungen an Decke bzw. Boden in solcher Verteilung anzuordnen,
daß die in an sich bekannter Weise senkrecht von oben nach unten verlaufende Strömung
völlig gleichmäßig ist, sich also mit gleichmäßig fortschreitender Front abwärts
bewegt. Das an sich ebenfalls bekannte Merkmal, die Kammerwandungen aus durchsichtigem
Material herzustellen, ist zwar unter dem Gedanken der Ausbildung eines günstigen
Klimas innerhalb der Kammer unbeachtlich, ist aber aus psychologischen Gründen sehr
wesentlich und dürfte daher wohl stets in Frage kommen, zumindest dort, wo es sich
um die Behandlung von Patienten handelt.
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Zur Veranschaulichung der Erfindung sei an Hand der schematischen
Zeichnung ein Ausführungsbeispiel erläutert.
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Fig. 1 zeigt dieses Ausführungsbeispiel in einem senkrechten Schnitt
und Fig. 2 in einem waagerechten Schnitt. r Das dargestellte Ausführungsbeispiel
hat die Form eines stehenden Zylinders, dessen Mantelfläche 1 vollständig geschlossen
ist. Das Betreten der Kammer erfolgt durch eine Schleusentür 2, während außerdem
ein ebenfalls schleusenartig ausgebildetes Fenster 3 zum Durchreichen von Material,
beispielsweise zusätzlich benötigten Operationsinstrumenten, Medikamenten od. dgl.,
dient.
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Die Decke der Kammer ist doppelwandig, und zwar wird sie durch die
beiden Wände4 und 5 gebildet.
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Dem Hohlraum zwischen diesen beiden Wänden wird über eine Leitung
6 die- desinfizierte und gegebenenfalls ionisierte Luft konstanter Temperatur und
Feuchtigkeit zugeführt, um durch Ausströmöffnungen 7 der inneren Deckenwand 5 langsam
nach unten zu strömen. Der Boden 8 der Kammer ist einfach ausgeführt. Die Ausströmöffnungen
9 sind am unteren Rand des Mantels 1 rundherum angeordnet und führen unmittelbar
in den Aullenraum. Der Luftstrom bewegt sich also gleichmäßig von geben nach unten.
Die Geschwindigkeit kann etwa in der Größenordnung von 0,1 bis 1 m pro Sekunde liegen.
Gegebenenfalls kann die Geschwindigkeit natürlich auch höher gewählt werden, beispielsweise
kurzzeitig, um eine Ansammlung störender Dämpfe schnell abzuführen.
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Ebenso können bei Verwendung der Kammer für andere Zwecke natürlich
auch andere Strömung geschwindigkeiten in Frage kommen.
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Oberhalb des Operationstisches 10 ist die Leuchte 11 aufgehängt,
die in der üblichen Weise auf und nieder bewegbar ist. Auch diese Leuchte wird bei
dem dargt stellten .Rusftihrungsbeispiel zur Zuführung der klimatisierten Luft benutzt,
und zwar ist an den Hohlraum der Decke ein Schlauch 12 angeschlossen, der zentral
durch die Leuchte hindurchführt und diesen Teilstrom in den in erster Linie wichtigen
Bereich oberhall> des Operationsfeldes einströmen läßt. Dieser zentrale Strom
aufbereiteter Luft führt somit die Narkosedämpfe sowie die Dämpfe und die Kohlensäure
des atoms laufend ab, so daß es auch innerhalb des kesselartigen Operationsfeides
nicht zur Ansammlung und zur Entstehung einer schädlichen Klimazone kommen kann.
Dieses Erfordernis ist in den Operationssälen bisher in keiner Weise berücksichtigt,
obwohl es sowohl für den Patienten als auch für das medizinische Pcrsonal von größter
Bedeutung ist.
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Die Stirnfläche der Operationsleuchte 11 ist durch eine Doppel wand
13/14 aus durchsichtigem Material abgescllirlnt. An den Hohlraum dieser Doppelwand
sind ein Zuführungsschlauch 15 und ein Ableitungsschlauch 16 angeschlossen, so daß
durch den Hohlraum der Abschirmung 13/14 kalte Luft hindurchgeblasen werden kann,
die zumindest einen wesentlichen Teil der entwickelten Wärme al>führt.
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Dem Luftzuführungsrohr 6 ist die schon erwähnte Klimaanlage 17 vorgeschaltet,
die in der Zeichnung dienfalls nur schematisch angedeutet ist. Diese Klimaanlage
17 enthält also in an sich bekannter Weise das Gebläse nebst Antriebsmotor, ein
Luftreinigungsfilter und andere Reinigungsvorrichtungen, ferner Vorrichtungen zum
Desinfizieren, Ozonisieren, Ionisieren und zur Beeinflussung der Temperatur und
der Luftfeuchtigke it sowie eine selbsttätig arbeitende Regelvorrichtung, die die
gewünschten Bedingungen konstant aufrechterhält.
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Ergänzend zu der Beschreibung des Ausführungsbeispiels seien noch
einige weitere Möglichkeiten der Ausgestaltung erwähnt, und zwar insbesondere für
Iammern, die medizinischen Zwecken dienen. Wird die Kammer als Röntgenkammer benutzt,
so kann man die Wandung 1 zugleich als Strahlenschutz ausbilden.
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So kann man beispielsweise den unteren Teil der Wandung bis zu der
erforderlichen Höhe aus Bleiglas herstellen. Gegebenenfalls genügt es auch, nur
einzelne Teile der Wandung als Strahlenschutz auszubilden, und zwar diejenigen Teile,
die den durch das medizinische Personal in erster Linie zu benutzenden Teil des
Außenraumes abdecken. Erfahrungsgemäß werden die Sicherheitsvorschriften infolge
Gewöhnung an den Umgang mit Röntgenanlagen doch nicht beachtet. Die zweckentsprechende
Ausgestaltung der Kammer in der angegebenen Weise kann hier Abhilfe schaffen.
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Die Kammer gemäß der Erfindung ermöglicht es auch, die für viele
Untersuchungen erforderliche Verdunkelung auf einfache Weise vorzunehmen. Bei den
üblichen Untersuchungsräumen müssen zu diesem Zweck in umständlicher Weise die Vorhänge
der Fenster bedient werden. An der Kammer jedoch lassen sich Verdunkelungsvorhänge
anbringen, die sehr viel einfacher und schneller zu handhaben sind. Eine Möglichkeit
besteht darin, den Verdunkelungsvorhang an
einer Haltestange zu befestigen, die an
der oberen Kante der Kammer außen rundherum läuft, und ihn zum Zweck der Verdunkelung
herabzulassen, während das Öffnen durch Aufziehen (Reffen) nach oben erfolgt. Man
kann den Vorhang an der genannten Stange, aber zweitens auch seitlich verschiebbar
haltern, so daß er in gleicher Weise wie beispielsweise Zimmergardinen - etwa mit
Schleuderstangen oder -schnüren - durch seitliches Verschiehen geöffnet und geschlossen
werden kann. Da Vorhäng-e immer dazu neigen, Staub festzuhalten, der beim Verschieben
der Vorhänge aufgewirbelt wird, ist die Kammer gemäß der Erfindung gegenüber den
Verdunkelungsvorrichtungen der gebräuchlichen Untersuchuiigsraume insofern überlegen,
als die Nerdunkelungsvorllänge auf der Außenseite der Kammer. d. h. also außerhalb
des Untersuchungsraumes, angeordnet sind.
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PATENTSSPROCHE: 1. Klimakammer, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
Gehäuse ven etwa der Form eines stehenden Prismas darstellt, dessen Mantel aus durchsichtigem
Material von über die ganze Mantelfläche gleicher. möglichst geringer Wärmeleitfähigkeit
besteht und dessen Luftzuführungell und -ableitungen an Decke und Boden in solcher
Verteilung anangeordnet sind, daß sich in Richtung senkrecht von oben nach unten
eine langsame Strömung von klimatisierttr Luft mit gleichmäßig fortschreitender
Front ausbildet.