DE4303192A1

DE4303192A1 - Beleuchtungsanordnung mit sterilem Luftstrom für ein Operationsfeld

Info

Publication number: DE4303192A1
Application number: DE4303192A
Authority: DE
Inventors: Alois Rieth
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-02-04
Filing date: 1993-02-04
Publication date: 1994-08-11

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Beleuchtungsanordnung in Verbindung mit steriler Luftzuführung, z. B. in Operationsräu men, zur Abdeckung eines Operationsbereiches mit steriler Luft.

Bekannt sind Operationsleuchten mit getrennt davon einstellbaren Zusatzleuchten und die Zuführung keimarmer Luft in die Operations räume. Ein in vielen Operationsräumen realisiertes System besteht aus einem keimarmen Zuluftfeld mit Lochdeckenauslaß, direkt über dem Operationstisch. Diese Luftzuführung, und auch jede zur Zeit praktizierte, wird durch eine Reihe von unvermeidlichen Stör faktoren beeinflußt. Zu diesen zählen vor allem die Operations leuchten, die innerhalb des Zuluftstromes positioniert werden müssen. Sie stellen je nach Größe, Formgebung und Wärmeerzeug ung mechanische bzw. thermische Strömungshindernisse dar, durch die eine gerichtete Luftströmung zu einer stark turbulenten Strömung werden kann. Dabei besteht die Gefahr, daß sowohl kontaminierte Luft aus den peripheren Zonen des Operations raumes in das eigentliche Operationsgebiet gelangt als auch Mikrobielle Emissionen nicht mehr aus dem aseptischen Bereich abgeführt werden. Aber nicht nur die Operationsleuchten, auch das Operationsteam sind Störfaktoren, so verwenden z. Bsp. Chirurgen für Hüftgelenk- Operationen (freiliegende Knochen) Atemschutzhelme, die ohne Zweifel eine Arbeitsbehinderung sind. Zur Abdeckung eines Operationsbereiches mit steriler Luft sind die folgend aufgeführten Anmeldungen bekannt: In der Auslegeschrift 2455143 führt ein steriler Luftstrom durch die Deckenaufhängung einer Operationsleuchte über eine separate Versorgungsleitung direkt auf den Operationsbereich. Nicht nur, daß diese Versorgungsleitung, wegen deren Unbeweg lichkeit, eine Behinderung des Operationsteams ist, bläst diese auch das Operationsteam an und es besteht die Gefahr, daß un reine Luft in die Operationswunde gelangt.

Die Auslegeschrift 1617977 zeigt eine Operationsleuchte die von der Unterseite die sterile Luft austreten läßt. Abgesehen von der erforderlichen Luftmenge, die wegen der Einstellmöglichkei ten der Operationsleuchten, mittels eines parallel zur Leuchten aufhängung geführten Versorgungsschlauches unmöglich ist, ist es auch nicht möglich, trotz Beimischung von Raumluft zum sterilen Luftstrom, ohne Verschiebung der Operationsleuchte während einer Operation, den sterilen Luftstrom so einzustellen daß dieser nicht das Operationsteam berührt.

Die Gefahr das Operationsteam von dem sterilen Luftstrom zu berühren, wird somit verunreinigte Umluft in die Operations wunde gelangt, besteht auch bei den folgenden Auslegeschriften: DT-AS 10 91 710, GB 1065644 und USP 3107863.

Aufgabe ist es eine Beleuchtungsanordnung zu schaffen, wobei weder die Operationsleuchte noch das Operationsteam (freilie gende Körperteile) von dem, auf den Operationsbereich gelei teten, sterilen Luftstrom berührt werden.

Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabenstellung dadurch, daß sterile Luft von der Decke, durch die gesamte Aufhängung in die mittlere Hauptleuchte strömt und aus dieser, durch ei nen Feinstfilter, auf das Operationsfeld geleitet wird. Die sterile Luft überdeckt in Höhe des freiliegenden Gewebes ei nen Bereich von ca. 50 cm Durchmesser, wobei die Geschwindig keit des Luftstromes am Umfang gering ist und zur Mitte kon tinuierlich zunimmt. Damit das Operationsteam nicht berührt wird, wird nach dem Einjustieren des Leuchtfeldes, was vor der Operation vorgenommen wird, von dem in Position gegang enen Operationsteam, z. B. mittels eines Fußschalters, der sterile Luftstrom so eingestellt, daß dieser das Operations team nicht anbläst. Hinzu kommt die Möglichkeit durch her ausfahren des Luftfilters aus der Hauptleuchte den Abstand von Luftauslaß und Operationsbereich zu verringern. Außer dem ist ein Abschirmluftstrom, am unteren Rand des Luftfil ters vorgesehen. Um ein Austrocknen des freiliegenden Gewe bes, während einer Operation, zu vermeiden, ist es erforderlich, daß nicht nur die Temperatur gering ist, sondern auch die rela tive Luftfeuchte sollte den Anforderungen entsprechen. Diese For derung wird dadurch erfüllt, daß die sterile Luft vor dem Ein tritt in die Leuchtenaufhängung, also innerhalb von Massiv- und Zwischendecke, oder auch außerhalb des Operationsraumes, aufbe reitet wird. Die Temperatur und die relative Luftfeuchte wird dort entweder automatisch, mittels eines Kontrollgerätes, oder manuell durch den Anästhesisten, gesteuert.

Bei der vorliegenden Erfindung ist für die Operation, von der Decke, kein zusätzlicher steriler Luftstrom erforderlich. Das gibt die Möglichkeit die Operationsleuchte beliebig groß zu gestalten. Somit kann die Hauptleuchte (drehbare Innenleuchte) wie auch die Außenleuchte so groß ausgeführt werden, daß ein optimales schattenarmes Licht erzielt wird. Die in der Außen leuchte installierten Scheinwerfer können während einer Opera tion von dem Operationsteam, z. Bsp. mittels eines Fußschalters, entweder zu oder abgeschaltet werden. Das gibt die Möglichkeit, aus jedem beliebigen Winkel, zusätzliches Licht zu bekommen, was heute nur mit separat installierten unsterilen Zusatzleuch ten möglich ist. Wird jeder zweite Scheinwerfer in der Außen leuchte mit einer anderen Filterkombination ausgerüstet, so kann die Farbtemperatur des Gesamtleuchtfeldes verändert werden z. B. kann eine Farbtemperaturveränderung dazu verhelfen das Venen- vom Arterienblut besser unterscheiden zu können. In Anbetracht der Tatsache, daß die Strahlungswärme einer Ope rationsleuchte störend auf das Operationsteam wirken kann, ist eine Abführung der inneren Wärme nach außen, mittels einer Rohr leitung, vorgesehen.

Anhand einer Zeichnung wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel näher beschrieben:

In der Operationsleuchte 1, mit einem oder mehreren Scheinwer fer 2 ausgestattet, ist ein Luftaustrittsfilter 3 , außerhalb der Leuchtmitte, angebracht. Dieser ist aus der Operations leuchte herausfahrbar und enthält, zur Abschirmung, rundum Austrittsöffnungen 15. Die Operationsleuchte 1 ist in dem äußeren, fest mit der Aufhängung 4, verbundenen Leuchten kranz 6 unendlich drehbar, ohne den Fokusierungspunkt des Leuchtfeldes 8 und des Luftstromes 9 zu verändern. Mittels eines Fußschalters 7 z. B. ist es während einer Opera tion möglich den eingestellten sterilen Luftstrom in seiner Richtung beliebig zu verändern. Der Leuchtenkranz 6 bein haltet mehrere Zusatzleuchten 12 die ebenfalls während ei ner Operation, z, Bsp. mittels eines Fußschalters 13, zu oder abgeschaltet werden können. Außerdem ist es möglich, durch wechselweises Installieren einer zweiten Filterkombination 14, die Farbtemperatur des Leuchtfeldes 8 zu verändern. Um die relative Luftfeuchte und die Temperatur, für die Opera tionswunde, günstig zu gestalten wird die sterile Luft, vor Austritt aus der Zwischendecke 5 , in einem Gerät 10 aufbe reitet. Die Steuerung kann entweder automatisch, mittels eines Steuergerätes 11, oder durch den Anästhesisten er folgen. Die innere Wärme der Innenleuchte 1, wie auch der Außenleuchte 6, wird durch die Leitung 16 nach draußen ab geführt.

Die vorliegende Erfindung gibt dem Operationsteam die Gewißheit, daß der Operationsbereich von krankheitserregenden Keimen vollständig abgeschirmt wird, was bei dem heutigen Stand der Technik nicht der Fall ist.

In allen anderen Räumen, wo Sterilität gefordert wird, kann diese beschriebene Beleuchtungsanordnung natürlich auch an gewendet werden.

Claims

1. Beleuchtungsanordnung mit sterilem Luftstrom für ein Operationsfeld dadurch gekennzeichnet, daß sterile Zu luft von der Zwischendecke (5) durch die Beleuchtungsan ordnung (4) in eine drehbare Mittelleuchte (1), die mit einem oder mehreren Scheinwerfer (2) und einem Feinstluftfilter (3) bestückt ist und sich innerhalb einer, fest mit der Beleucht ungsanordnung (4) verbundenen, Außenleuchte (6) befindet, geleitet wird.

2. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß während einer Operation, z. B. mittels ei nes Fußschalters (7), die Richtung des sterilen Luftstromes um 360 Grad verändert werden kann, ohne die Fokusierung, weder des Leuchtfeldes (8) noch des Luftstromes (3), zu verändern.

3. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 1 u. 2 dadurch gekenn zeichnet, daß der Feinstluftfilter (3) aus der Mittelleuchte (1) nicht nur herausgezogen werden kann um näher an das Operations feld zu gelangen, sondern auch die am unteren Filterrand (15) rundum ausströmende sterile Luft verhindert, daß verunrei nigte Umluft (freiliegende Körperteile des Operationsteams) durch Injektion mitgerissen wird.

4. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekenn zeichnet, daß die relative Luftfeuchte und die Temperatur des sterilen Luftstromes, vor dem Eintritt in die Beleucht ungsanordnung (4), durch das Aufbereitungsaggregat (10), entweder automatisch mittels eines Gebers (11), oder durch den Anästhe sisten, verändert werden kann.

5. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzleuchten (12) von dem Operationsteam wahlweise zu oder abgeschaltet werden können, z. B. mittels Fußschalters (13).

6. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß jede zweite Zusatzleuchte (12) mit einer anderen Filterkombination ausgerüstet ist, so daß die Farbtemperatur des Gesamtleuchtfeldes ver ändert werden kann.

7. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß die störende Wärme, innerhalb der Operationsleuchte, durch die Leitung (16) nach draußen abgeleitet wird.