DE4327081C2 - Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase - Google Patents
Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder GaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Erfindung wird beispielsweise dort vorteilhaft eingesetzt, wo Laserlicht in mit
organischen Giftstoffen verunreinigte Flüssigkeiten und/oder Gase, zum Zwecke des
photochemischen Abbaues zu vergleichsweise umweltfreundlichen Produkten (z. B.
Salzsäure, Kohlendioxid, Wasser) effektiv eingestrahlt werden soll.
Bei bisherigen Anordnungen zum photochemischen Schadstoffabbau in Flüssigkeiten
werden üblicherweise Photoreaktoren verwendet, um die Quecksilberhochdrucklampen
und/oder Quecksilberniederdrucklampen, als Strahlungsquelle angeordnet sind (Fa.
WEDECO, Herford; Fa. Vita Tech UV-Systeme GmbH, Freigericht).
Wird statt der Quecksilberlampe ein Laser als Strahlungsquelle benutzt
(Patentanmeldung JP 5-27 7359 A2), muß das Laserlicht effektiv in einen Behälter
eingekoppelt werden, in dem die verunreinigten Flüssigkeiten und/oder Gase zersetzt
werden. Die Lichteinkopplung ist bei den üblichen Anordnungen nur mit geringerer
Effizienz möglich.
Die Erfindung verfolgt das Ziel, ein Höchstmaß an Laserstrahlung in die verunreinigten
Flüssigkeiten und/oder Gase einzukoppeln und einen vergleichsweise einfachen
Aufbau eines Durchflußreaktors zu realisieren.
Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einem Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder
Gase gemäß dem Oberbegriff mit den kennzeichnenden Merkmalen des 1. Anspruchs.
Die Grundidee besteht darin, einen Reaktionsraum zum Abbau der Schadstoffe in die
Laseranordnung selbst zu integrieren, indem dieser so in den Lichtweg im Laser
eingebracht wird, daß eine vollständige Energieeinkopplung in das zu reinigende
Medium erfolgt.
Durch die Lage des Reaktionsraumes im Lichtweg des Lasers ist neben der hohen
Energieausbeute insbesondere eine problemlose Steuerung des Lasers in
Abhängigkeit von den zu zersetzenden Schadstoffen und ihrer Konzentration möglich.
Eine Laserkammer und eine Reaktorkammer sind so miteinander verbunden, daß
getrennte Räume entstehen. Der Lichtweg zwischen der Laserkammer und der
Reaktorkammer ist durch ein lichtdurchlässiges Fenster realisiert, welches für die
verwendete Laserwellenlänge höchste Transmission aufweist.
Der Lichtweg wird durch einen Resonatorspiegel an der dem Fenster
gegenüberliegenden Wandung der Reaktorkammer und einem Resonatorspiegel an
der dem Fenster gegenüberliegenden Seite der Laserkammer eingegrenzt.
An den Resonatorspiegeln wird das Laserlicht so reflektiert, daß eine Lasertätigkeit mit
der für den photochemischen Abbau nötigen Energie einsetzt. Somit steht ein
Maximum der erzeugten Laserstrahlung zur photochemischen Reinigung zur
Verfügung.
Der Abstand zwischen dem Resonatorspiegel in der Reaktorkammer und dem Fenster
ist so einstellbar und regulierbar, daß das vom Laserpumpteil eingestrahlte Licht
genügend tief in die Reaktorkammer eindringen kann, um an dem Resonatorspiegel
reflektiert zu werden, und die Laserfunktion gewährleistet ist.
Durch die Abstandsänderung a kann gleichzeitig eine Regulierung des
Volumenstromes der zu reinigenden Flüssigkeiten und/oder Gase durch die
Reaktorkammer erfolgen.
Mit dem Lambert-Beerschen-Gesetz
I = I₀e-α d
folgt für
Damit läßt sich der maximal mögliche Abstand a zwischen dem Resonatorspiegel und
dem lichtdurchlässigen Fenster der Reaktorkammer abschätzen.
dem lichtdurchlässigen Fenster der Reaktorkammer abschätzen.
Dabei muß der Abstand a kleiner als die Eindringtiefe der Laserstrahlung in das
Medium d sein.
Die Reaktorkammer ist aus chemisch resistentem Materialien gefertigt (z. B. Edelstahl,
Quarzglas, keramische Schichten).
Zur Erhöhung der Effektivität der Zersetzung der Giftstoffe kann Luftsauerstoff oder
reiner Sauerstoff mit in das zu reinigende Medium beigemischt werden. Durch das
Einblasen entsteht eine gute Vermischung im zu reinigenden Medium.
Die entstehenden Wirbel und Blasen bewirken weiterhin, daß Schichtbildungen auf
dem lichtdurchlässigen Fenster, dem Resonatorspiegel sowie der Reaktorkammer
vermindert werden.
Zur Aktivierung der chemischen Reaktion kann ein Katalysator auf den Wandungen
der Reaktorkammer angebracht oder als dünne Schicht, vorbehaltlich genügender
Reflexion für die Lasertätigkeit, auf dem Resonatorspiegel selbst aufgebracht sein.
Katalysatoren sind vorzugsweise Eisen, Mangan, Titanoxid. Solche Stoffe können auch
kontinuierlich über die Zuleitungen zugegeben werden.
Die Erfindung soll an einem Beispiel näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 Prinzip des Durchflußreaktors,
Fig. 2 konstruktive Ausgestaltung des Durchflußreaktors.
Der Durchflußreaktor besteht gemäß Fig. 1 im wesentlichen aus der Laserkammer 1
und der Reaktorkammer 2. Der Lichtweg 10 des Laserlichtes ist zwischen dem ersten
Resonatorspiegel 4 in der Reaktorkammer 2 und dem zweiten Resonatorspiegel 5 in
der Laserkammer 1.
Die Laserkammer 1 und die Reaktorkammer 2 sind unmittelbar aneinander gekoppelt,
wobei eine räumlich abgeschlossene Trennung der Teile durch ein lichtdurchlässiges
Fenster 3 in der Reaktorkammer 2 und ein lichtdurchlässiges Fenster 11 in der
Laserkammer 1 im Lichtweg zwischen den Resonatorspiegeln 4, 5 erreicht wird.
Die Trennung durch zwei Fenster 3 und 11 ist zweckmäßig, um bei der Montage oder
der Demontage der Laserkammer 1 und der Reaktorkammer 2 abgeschlossene und
handhabbare Baugruppen zu erhalten.
Als Laserstrahlungsquelle kommt ein Multigasexcimerlaser zum Einsatz.
Excimerlaser sind gepulste Gaslaser und zeichnen sich durch hohe mittlere Leistungen
bei den Wellenlängen λ = 308 nm, 248 nm, 193 nm, 157 nm aus.
Die entlang des Lichtweges 10 gerichtete Laserstrahlung des Excimerlasers in der
Laserkammer 1 gelangt durch die lichtdurchlässigen Lichteintrittsfenster 11 und 3 aus
CaF₂, MgF₂ oder LiF in die mit dem zu reinigenden Medium durchströmte
Reaktorkammer 2.
Der Abstand a zwischen dem ersten Resonatorspiegel 4 und dem lichtdurchlässigen
Fenster 3 ist variabel und so bemessen, daß die Lasertätigkeit und ein
photochemischer Reinigungsprozeß einsetzen.
Fig. 2 zeigt den prinzipiellen konstruktiven Aufbau eines Durchflußreaktors. Ein
lichtdurchlässiges Fenster 11 ist auf einer Stirnseite der Laserkammer 1 befestigt. Die
Reaktorkammer 2 ist mit der Laserkammer 1 an der Seite der lichtdurchlässigen
Fenster 3 und 11 dicht verbunden.
Die Reaktorkammer 2 besteht aus dem chemisch resistentem Material Kynar.
Parallel zum lichtdurchlässigen Fenster 3 ist mit einer Wandung der Reaktorkammer 2
ein für die verwendete Wellenlänge λ hochreflektierender erster Resonatorspiegel 4
mit einer Aluminium-Beschichtung befestigt.
Zwischen dem Fenster 3 und dem Resonatorspiegel 4 wird das zu reinigende Medium
an der Eintrittsöffnung 6 eingelassen, welches an der Austrittsöffnung 7 gereinigt die
Reaktorkammer 2 verläßt.
Rechtwinkelig zur Eintrittsöffnung 6 sind Eintrittsöffnungen 8 angeordnet, durch
welche Luft oder reiner Sauerstoff eingeblasen wird.
Die Wandungen der Reaktorkammer 2 zwischen dem ersten Resonatorspiegel 4 und
der lichtdurchlässigen Fenster 3 sind aus einem flexiblen Material als Faltbalg
ausgebildet. Eine nicht dargestellte Steuer- und Regeleinrichtung reguliert die
Medienströme, den Abstand a und die Laserfunktion so, daß ein optimales
Reinigungsergebnis mit einem möglichst kleinen Energieaufwand erreicht wird.
Bezugszeichenliste
1 Laserkammer-Pumpteil
2 Reaktorkammer
3 lichtdurchlässiges Fenster an der Reaktorkammer
4 erster Resonatorspiegel in der Reaktorkammer
5 zweiter Resonatorspiegel in der Laserkammer
6 Mediumseintrittsöffnung
7 Mediumsaustrittsöffnung
8 Eintrittsöffnung für Oxydationsmittel und Zusatzstoffe
9 Laserelektroden
10 Lichtweg
11 lichtdurchlässiges Fenster an der Laserkammer
a Abstand zwischen Spiegel und Fenster an der Reaktorkammer
I₀ eingestrahlte Laserintensität
I Laserintensität im Medium am Ort
d Eindringtiefe der Laserstrahlung im Medium
α Absorptionskoeffizient des Mediums.
2 Reaktorkammer
3 lichtdurchlässiges Fenster an der Reaktorkammer
4 erster Resonatorspiegel in der Reaktorkammer
5 zweiter Resonatorspiegel in der Laserkammer
6 Mediumseintrittsöffnung
7 Mediumsaustrittsöffnung
8 Eintrittsöffnung für Oxydationsmittel und Zusatzstoffe
9 Laserelektroden
10 Lichtweg
11 lichtdurchlässiges Fenster an der Laserkammer
a Abstand zwischen Spiegel und Fenster an der Reaktorkammer
I₀ eingestrahlte Laserintensität
I Laserintensität im Medium am Ort
d Eindringtiefe der Laserstrahlung im Medium
α Absorptionskoeffizient des Mediums.
Claims (7)
1. Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase bestehend aus einem Reaktorteil
und einer Laserlichtquelle, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktorkammer (2) im
Lichtweg eines Laserresonators angeordnet und Bestandteil des Lasers ist.
2. Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
eine Laserkammer (1) und die Reaktorkammer (2) so miteinander verbunden sind, daß
getrennte Räume entstehen und der Lichtweg zwischen der Laserkammer (1) und der
Reaktörkammer (2) mittels eines lichtdurchlässigen Fensters (3, 11) realisiert und
weiterhin der Lichtweg durch einen Resonatorspiegel (4) an der dem Fenster
gegenüberliegenden Wandung der Reaktorkammer (2) und einen Resonatorspiegel (5)
an der dem Fenster gegenüberliegenden Seite der Laserkammer (1) eingegrenzt ist.
3. Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
der Abstand (a) zwischen dem ersten Resonatorspiegels (4) und dem lichtdurchlässigen Fenster
(3) einstellbar ist.
4. Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
der Abstand (a) durch Faltbälge in der Wandung der Reaktorkammer, die zwischen der
Seite des ersten Resonatorspiegels (4) und der Seite des Fensters (3) angeordnet
sind, einstellbar ist.
5. Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
der Abstand a in Abhängigkeit von der Absorption des Laserlichtes, der Konzentration
der Verunreinigungen der Flüssigkeiten und/oder Gase und den zu erzeugenden
Endprodukten einstellbar oder steuerbar ist.
6. Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
der Abstand a zur Regulierung des Volumenstromes der zu reinigenden Flüssigkeiten
und/oder Gase einstellbar oder steuerbar ist.
7. Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
eine Meß-, Regel- und Steuereinheit mit dem Durchflußreaktor verbunden ist, wobei
mit der Meßeinheit die Zusammensetzung der Medienströme und die Laserfunktion
registrierbar ist, mit der Regeleinheit aus den Ist-Größen und den Soll-Größen
Stellwerte für die Laserfunktion und/oder für den Abstand (a) ermittelbar und einer
Stelleinheit zuführbar sind.
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DE19934327081 DE4327081C2 (de) | 1993-08-12 | 1993-08-12 | Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934327081 DE4327081C2 (de) | 1993-08-12 | 1993-08-12 | Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4327081A1 DE4327081A1 (de) | 1995-02-16 |
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Family
ID=6495024
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934327081 Expired - Fee Related DE4327081C2 (de) | 1993-08-12 | 1993-08-12 | Durchflußreaktor für Flüssigkeiten und/oder Gase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998049433A1 (es) * | 1997-04-29 | 1998-11-05 | Lamata Cortes Luis Leon | Dispositivo descontaminador para vehiculos mediante laser |
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US6849334B2 (en) | 2001-08-17 | 2005-02-01 | Neophotonics Corporation | Optical materials and optical devices |
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1993
- 1993-08-12 DE DE19934327081 patent/DE4327081C2/de not_active Expired - Fee Related
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