DE4326759A1 - Brandschutzeinrichtung zur Abschottung eines Luftweges - Google Patents
Brandschutzeinrichtung zur Abschottung eines LuftwegesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brandschutzeinrichtung zur
Abschottung bzw. Unterbrechung eines Luftweges, insbesondere
einer Lüftungsleitung, vorzugsweise eines Lüftungsrohres,
eines Lüftungssystems im Brandfalle, umfassend ein den Luftweg
im Brandfalle sperrendes Abschottungsorgan.
Das Leitungsnetz eines Lüftungssystems führt häufig durch
die Grenzen sogenannter Brandabschnitte eines Gebäudes. Eine
solche Durchbrechung ist aus Sicherheitsgründen nur dann zu
lässig, wenn eine Brandschutzeinrichtung der eingangs genann
ten Gattung vorgesehen ist, die im Brandfalle den Luftweg im
Übergangsbereich von einem Brandabschnitt zum nächsten unter
bricht und so abschottet, daß die gewünschte feuerbeständige
Trennung der Abschnitte gewährleistet ist. Insbesondere muß
diese Abschottung sowohl einen Hitzeübertritt als auch einen
Rauchdurchtritt von einem Brandabschnitt in den angrenzenden
Brandabschnitt verhindern, wenigstens für eine vorbestimmte
Zeitdauer, beispielsweise wenigstens für 90 Min. Hierdurch
soll gewährleistet werden, daß im Brandfalle wenigstens in den
vom Brand noch nicht betroffenen Brandabschnitten, aber
gefährdeten Brandabschnitten genügend Zeit zur Evakuierung
dieses Brandabschnittes zur Verfügung steht, bevor der Brand
auch auf diesen Brandabschnitt übergreift.
Um eine Abschottung im Brandfalle zu gewährleisten, sind
an geeigneter Stelle in Lüftungssystemen zumeist bewegliche
Klappen, Schieber oder dergleichen vorgesehen, die in Schließ
richtung unter einer Federbelastung oder dergleichen stehen,
aber in Öffnungsstellung durch eine Art Lot fixiert sind,
welches sich unter Hitzeeinwirkung eines Brandes löst, so daß
dann das bewegliche Abschottungsorgan der Federbelastung nach
gibt und den Luftweg schließt bzw. unterbricht.
Derartige Brandschutzeinrichtungen werfen jedoch das Pro
blem auf, daß sie in regelmäßigen Zeitabständen auf ihre Funk
tionsfähigkeit geprüft werden müssen, damit Sicherheit be
steht, daß auch tatsächlich eine Auslösung im Brandfalle er
folgt. Derartige Überprüfungsarbeiten sind zeit- und arbeits
aufwendig, eventuell sogar gar nicht möglich, wenn nämlich die
Brandschutzeinrichtung an schwer zugänglicher Stelle in einer
Wand oder einer Decke eingebaut ist.
Im günstigsten Falle sind derartige Überprüfungsarbeiten
daher ein ständiger Kostenfaktor, im ungünstigsten Falle
werden die Überprüfungsarbeiten wegen der Schwierigkeiten ganz
unterlassen, so daß durch die Brandschutzeinrichtungen unter
Umständen nicht die gewünschte Sicherheit gewährleistet ist.
Für Kunststoffrohrleitungen, beispielsweise Wasserlei
tungen, die die Grenzen zwischen zwei Brandabschnitten durch
brechen, sind Brandschutzeinrichtungen auf dem Markt, die war
tungsfrei und dennoch sicher sind. Bei derartigen Brandschutz
einrichtungen wird im Übergangsbereich von einem Brandab
schnitt zum nächsten um das betroffene Kunststoffrohr eine Art
Manschette gelegt, die im wesentlichen aus einem Material be
steht, welches sich unter Hitzeeinwirkung, beispielsweise bei
etwa 80°C, ausdehnt, also sein Volumen vergrößert, eventuell
um einen Faktor 7, und dabei einen so großen Druck ausübt, daß
hierdurch das umschlossene Kunststoffrohr im umschlossenen Be
reich soweit zusammengequetscht wird, daß es in diesem Bereich
verschlossen ist.
Speziell bei Lüftungsanlagen sind jedoch Kunststoffrohr
leitungen nicht zulässig, vielmehr werden Rohre aus Metall
verwendet, so daß die vorgenannten Brandschutzeinrichtungen
für die Unterbrechung von Luftwegen in der geschilderten Weise
nicht eingesetzt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brand
schutzeinrichtung der eingangs genannten Gattung anzugeben,
die die erforderliche Sicherheit gewährleistet und wartungsär
mer ist als bisherige Brandschutzeinrichtungen für Luftwege,
vorzugsweise wartungsfrei ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als
Abschottungsorgan eine im Bereich des Luftweges angeordnete
Masse vorgesehen ist, die aus einem Material besteht, welches
sein ursprüngliches Volumen unter Hitzeeinwirkung vergrößert,
vorzugsweise um ein Vielfaches vergrößert, und daß die Masse
derart angeordnet ist, daß die Volumenvergrößerung bzw. -aus
dehnung der Masse in den Luftweg hinein unter Verschluß des
selben erfolgt.
Bei der erfindungsgemäßen Brandschutzeinrichtung wird also
mit Vorteil eine Masse, wie sie für Manschetten von Kunst
stoffrohren grundsätzlich bekannt ist, verwendet, um in einem
Luftweg selbst als Abschottungsorgan verwendet zu werden,
indem sie an geeigneter Stelle in dem Luftweg oder im Bereich
des Luftweges plaziert wird und ihr innerhalb dieses Luftweges
für eine eventuelle Volumenausdehnung, beispielsweise durch
Zwangsführungen, nur ein solcher Ausdehnungsweg gelassen wird,
daß die Ausdehnung zwangsläufig zum völligen Verschluß des
Luftweges führen muß. Die Menge der zu verwendenden Masse
richtet sich nach deren Ausdehnungsvermögen und insbesondere
dem Querschnitt des zu verschließenden Luftweges. Damit liegt
erfindungsgemäß für den Brandschutz im Bereich eines Luftwe
ges, beispielsweise eines Lüftungsrohres gemäß DIN 18017 zur
Entlüftung innenliegender Badezimmer und Küchen, ein Abschot
tungsorgan vor, welches wartungsfrei ist, da die verwendete
Masse ihre Ausdehnungseigenschaft mit der Zeit mit Sicherheit
nicht verliert, so daß die erfindungsgemäße Brandschutzein
richtung auch ohne Überprüfung über lange Jahre verläßlich
ist. Die erfindungsgemäße Brandschutzeinrichtung kann damit
beispielsweise auch in Bereichen angeordnet werden, die für
Wartungsarbeiten nur sehr schwer zugänglich sind, beispiels
weise innerhalb einer Decke in einem Gebäude.
Eine zweite, auch alternativ vorzusehende erfindungsgemäße
Lösung der Aufgabe, für die auch selbständiger Schutz bean
sprucht wird, sieht vor, daß als Triebmittel zum Antrieb des
Abschottungsorgans einer erfindungsgemäßen Brandschutzein
richtung eine Masse vorgesehen ist, die aus einem Material
besteht, welches sein ursprüngliches Volumen unter Hitzeein
wirkung vergrößert, vorzugsweise um ein Vielfaches vergrößert.
Gemäß dieser zweiten unabhängigen Lösung wird also mit
Vorteil nicht die Masse selbst als Abschottungsorgan einge
setzt, sondern bei dem Abschottungsorgan kann es sich weiter
hin um einen Schieber, eine Klappe oder dergleichen handeln.
Die ausdehnungsfähige Masse wird lediglich als Triebmittel,
also als Antrieb, für dieses Abschottungsorgan im Brandfalle
vorgesehen. Je nachdem, welche Anordnung hierfür gewählt
wird, kann auch eine solche erfindungsgemäße Brandschutzein
richtung wartungsfrei oder zumindest wartungsarm sein. Unter
Umständen muß von Zeit zu Zeit die Gängigkeit des Abschot
tungsorgans überprüft werden.
Es ist auch eine Kombination beider Lösungen möglich und
denkbar, bei der die ausdehnungsfähige Masse zum Teil selbst
zur Abschottung im Brandfalle vorgesehen ist, zum Teil aber
auch (zusätzliche) Abschottungsorgane oder ein Abschottungs
organ zur (noch) sichereren Abschottung bewegt werden bzw.
wird.
Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Brandschutzein
richtung sieht vor, daß das Abschottungsorgan im weitesten
Sinne als Schieber ausgebildet ist und von der ausdehnbaren
Masse im Brandfalle verschoben werden kann, um in diesen Be
reich den Luftweg abzuschotten bzw. zu sperren. Dies kann
nach einer Weiterbildung insbesondere dadurch geschehen, daß
der Schieber parallel an einer Fläche mit wenigstens einer
Luftdurchtrittsöffnung verschiebbar geführt ist und (selbst)
wenigstens eine Durchtrittsöffnung aufweist, die durch Schie
bebewegung des Schiebers aus einer Lage, in der die Schieber
öffnung mit der Flächenöffnung (wenigstens teilweise) korres
pondiert, in eine Lage verschiebbar ist, in der die Öffnungen
nicht mehr miteinander korrespondieren, ein Luftdurchtritt
also gesperrt ist. Der Schieber selbst ist natürlich nach
Möglichkeit aus einem nichtbrennbaren bzw. schwerentflammbaren
Material, welches nach Möglichkeit auch eine besonders geringe
Wärmeleitfähigkeit aufweist.
Vorzugsweise weisen sowohl die Fläche als auch der Schie
ber mehrere, vorzugsweise regelmäßig verteilt angeordnete Öff
nungen auf, beispielsweise kreisrunde Bohrungen oder derglei
chen, die z. B. in Reihen und/oder in Spalten angeordnet sind.
Eine nächste Weiterbildung sieht vor, daß der Schieber
(sandwichartig) zwischen zwei miteinander korrespondierende
Öffnungen aufweisenden Flächen, die vorzugsweise Front- und
Rückseite einer Kammer bilden, geführt ist. Dadurch entsteht
eine relativ kompakte Baueinheit, die einen beweglichen Schie
ber beinhaltet und in verschiedensten Bereichen einer Lüftungs
einrichtung plazierbar wäre. Eine besonders vorteilhafte Aus
bildungsform der erfindungsgemäßen Brandschutzeinrichtung
sieht vor, daß diese kompakte Baueinheit als eintrittsseitige
Frontabdeckung eines Lüfters ausgebildet ist, so daß im Brand
falle bereits der Lufteintritt gesperrt wird und so die Lüf
tungseinrichtung insgesamt blockiert wird.
Die ausdehnbare Masse ist vorzugsweise entlang einer Seite
des Schiebers angeordnet, der beispielsweise in vertikaler
Richtung oder auch in horizontaler Richtung angeordnet und be
wegt werden könnte.
Die Fläche bzw. Flächen weisen vorzugsweise im Bereich der
ausdehnbaren Masse Öffnungen auf, die einen Hitzezugang zu der
Masse erleichtern, so daß diese Masse auf eventuelle Hitze mög
lichst rasch reagiert und daher relativ frühzeitig in der Lage
ist, sich auszudehnen und den Schieber in Schließrichtung zu
betätigen.
Nächste Weiterbildungen der Erfindung sehen vor, daß die
Masse aus einem Material ist, welches sich unter Hitzeeinwir
kung aufbläht und welches einen niedrigen Wärmeleitungskoeffi
zienten aufweist. Geeignet ist ein an sich bekanntes Graphit
material.
Eine nächste Weiterbildung der Erfindung, für die auch
selbständiger Schutz beansprucht wird, zeichnet sich aus durch
eine in eine Lücke zwischen zwei Luftwegabschnitten zu deren
Verbindung einsetzbare Kammer, in der die Masse in einer
solchen Menge angeordnet ist, daß sie die Kammer nach hitzebe
dingter Volumenvergrößerung im wesentlichen ausfüllt.
Bei dieser Weiterentwicklung der Erfindung wird die aus
dehnungsfähige Masse mit Vorteil nicht unmittelbar und unter
Schwierigkeiten in eine Rohrleitung eingebracht, in der sie
sich, außer im Brandfalle, nur störend auswirken könnten,
sondern es wird als kompakte Brandschutzeinrichtung im wesent
lichen eine Kammer zwischen zwei Leitungsabschnitte gesetzt,
in der die ausdehnungsfähige Masse bereits in geeigneter Weise
untergebracht ist. Dabei könnten vorzugsweise die Leitungsab
schnitte so an der Kammer angeschlossen werden, daß sich die
Endöffnungen dieser Leitungsabschnitte gegenüberliegen und
somit die Lüftung unbeeinträchtigt durch die Kammer hindurch
erfolgt. Die Masse kann in Kammerbereichen untergebracht sein,
die sich seitlich des eigentlichen Luftweges befinden. Im
Brandfalle dehnt sich die Masse vorzugsweise soweit aus, daß
sich im wesentlichen die Kammer ganz ausfüllt, so daß der
Luftweg zwischen den Leitungsabschnitten unterbrochen ist und
im Prinzip die gesamte Kammer nur noch ein einziges Schott
darstellt. Eine solche Kammer kann beispielsweise in eine Wand
oder eine Decke eines Zimmers eingesetzt werden.
Eine weitere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
wenigstens ein Teil der Masse in Form wenigstens eines Kissens
angeordnet ist, welches so geführt bzw. von Führungen flan
kiert ist, daß es sich bei hitzebedingter Volumenvergrößerung
der Masse stempelartig ausdehnt bzw. bewegt und die Endöffnung
wenigstens eines der in die Kammer einmündenden Luftwegab
schnitte abdeckt.
Die Masse wird erfindungsgemäß also vorzugsweise nicht in
einer zufälligen, unregelmäßigen Form angeordnet, sondern sie
wird vorzugsweise zu einem Kissen ausgebildet, das sich bei
Hitzeeinwirkung insbesondere weitgehend nur in einer Richtung
ausdehnt, insbesondere dicker wird, und sich so schottartig
vor wenigstens eine Einmündung eines Leitungsabschnittes
schiebt. Da sich das Kissen stempelartig ausdehnt, ist insbe
sondere die in Ausdehnungsrichtung weisende Fläche des Kissens
definiert, vorzugsweise eben, so daß es bei einem letztendli
chen Anschlag dieser Fläche, beispielsweise an eine Kammer
wand, zu einer sicheren Abdichtung kommt, ein sich eventuell
entwickelnder Rauch also auch nicht um das Kissen herumgelei
tet werden kann.
Eine nächste Weiterbildung sieht vor, daß zwei Massenkis
sen einander gegenüberliegend angeordnet sind, derart daß sie
sich bei stempelartiger Ausdehnung klemmbackenartig aufeinan
der zu bewegen und den zwischen ihnen befindlichen Luftdurchlaß
verschließen. Die in Bewegungsrichtung weisenden Flächen
dieser beiden Kissen stoßen bei der hitzebedingten Ausdehnung
flächig und dichtend aufeinander, so daß ein zuverlässiger
Schott-Verschluß gegeben ist, zumal dieses Aufeinanderstoßen
der Flächen mit einer relativ hohen Druckbeaufschlagung
erfolgt.
Die in Bewegungsrichtung des Kissens weisende Fläche kann
noch dadurch vorzugsweise genauer vorgegeben werden, daß das
bzw. jedes Kissen in einer Schale eingebettet ist, deren Boden
an der der Hauptausdehnungsrichtung des Kissens bei Volumen
vergrößerung zugewandten Seite des Kissens angeordnet ist,
also der Hauptbewegungsrichtung zugewandt ist.
An der dem Kissen abgewandten Seite des Bodens der Schale
ist vorzugsweise eine Kleb- und/oder Dichtungsmasse angeord
net, die aus demselben Material sein kann wie die Kissenmasse
selbst. Insbesondere bei zwei klemmbackenartig vorhandenen
Kissen, deren Flächen schließlich aufeinanderstoßen, kann die
zusätzliche Masse an der Außenseite des Schalenbodens dafür
sorgen, daß auch der Zwischenraum zwischen den Kissen sicher
verschlossen wird, obwohl ein sicherer Verschluß zumeist be
reits durch den herrschenden Druck gewährleistet ist.
Die Wände der Kammer weisen vorzugsweise ein wärmedämmen
des, hitzebeständiges Material auf, wozu beispielsweise ein
zementgebundenes Silikatmaterial geeignet ist, welches an sich
bekannt ist.
Die in die Kammer eingebrachte Masse kann im Inneren der
Kammer vorzugsweise befestigt, fixiert oder verankert sein,
damit sie ihre Lage zunächst einmal beibehält, bis sie eventu
ell unter Hitzeeinwirkung im Brandfalle in Funktion treten
muß. Eine solche Fixierung kann relativ einfach mit Schrauben,
beispielsweise Holz- oder Spaxschrauben, geschehen.
Ausführungsbeispiele, aus denen sich weitere erfinderische
Merkmale ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt. Sie
zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch die Kammer einer erfindungsge
mäßen Brandschutzeinrichtung,
Fig. 2 einen zum Schnitt gemäß Fig. 1 senkrecht verlaufen
den Schnitt durch die Kammer gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Brandschutzeinrichtung als Frontabdeckung
eines Lüfters in Öffnungsstellung und
Fig. 4 die Brandschutzeinrichtung gem. Fig. 3 in Schließ
stellung.
Die Fig. 1 und 2 zeigen Schnitte in senkrecht zueinander
verlaufenden Schnittebenen durch die Kammer einer erfindungs
gemäßen Brandschutzeinrichtung. Gleiche Bauelemente sind in
den beiden Figuren mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet.
Die Kammer 1 der in den Figuren gezeigten Brandschutzein
richtung ist im wesentlichen quaderförmig aus sechs Kammerwän
den gebildet. Zwei einander gegenüberliegende Kammerwände der
Kammer 1 weisen Rohrstutzen 2 auf, an die Rohrleitungsab
schnitte von Lüftungsrohren 3 angesetzt sind. Eine Luftleitung
erfolgt also von einem Lüftungsrohr 3 in das nächste durch die
Kammer 1 hindurch.
Die die Rohrstutzen 2 aufweisenden Kammerwände 4 sind aus
Metallblech gefertigt. An ihren den Rohrstutzen 2 abgewandten
Seiten bilden sie einen Mauerrahmen 5, mit dessen Hilfe die
Kammer 1 in einer Wand oder einer Decke eines Zimmers befe
stigt werden kann. Die übrigen Kammerwände 6 der Kammer 1 sind
aus einem wärmedämmenden, hitzebeständigen zementgebundenen
Silikatmaterial.
Innerhalb der Kammer 1 sind neben dem von einem Lüftungs
rohr 3 in das nächste Lüftungsrohr führenden Luftweg zwei kis
senförmige Massen 7 aus einem unter Hitzeeinwirkung sich auf
blähenden Material, beispielsweise einem Graphitmaterial, an
geordnet. Diese beiden Massenkissen 7 sind jeweils in Schalen
8 eingebettet, deren Böden einander zugewandt sind. Mit Hilfe
von Schrauben 9 sind die Massenkissen 7 an Kammerwänden 6 be
festigt.
Unter Hitzeeinwirkung bläht sich das Material der Massen
kissen 7 auf, wobei sich das Volumen der Kissen 7 etwa um ein
Siebenfaches vergrößern kann. Da die Kissen 7 in den Schalen 8
eingebettet sind, welche an den Kammerwänden 4 geführt sind,
und weil die Kissen 7 nur einen relativ geringen Abstand zu
den Wänden 6 der Kammer 1 haben, erfolgt die Volumenausdehnung
der Kissen 7 im wesentlichen in Richtung auf die Längsachse 10
des Luftweges, bis schließlich die Böden der beiden Schalen 8
im Bereich dieser Längsachse 10 unter einer relativ großen
Druckbeaufschlagung aneinanderstoßen. Die Massenkissen 7 bil
den dann zusammen mit den Schalen 8, die durch die Ausdehnung
der Massenkissen 7 bewegt werden, Abschottungsorgane, die den
Luftweg durch die Kammer 1 verschließen, indem sie die Endöff
nungen der Lüftungsrohre 3 abdecken bzw. versperren. Im
wesentlichen ist nach einer solchen Hitzeeinwirkung die ge
samte Kammer 1 mit aufgeblähter Masse der Massenkissen 7 ge
füllt, so daß der Luftweg durch die Lüftungsrohre 3 sicher
verschlossen ist.
Die Fig. 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Brandschutzeinrichtung.
Flächen 11, vorzugsweise metallische Flächen 11 begrenzen
dort als Frontwand und als Rückwand eine im wesentlichen qua
derförmige Kammer, in der ein verschiebbarer Schieber 8 als
Abschottungsorgan parallel zu den Flächen 11 verschiebbar ge
lagert geführt ist. Dieser Schieber 8 lagert auf einem unteren
Polster aus einer bei Hitze ausdehnbaren Masse 7, die im unte
ren Bereich der Kammer untergebracht ist. Sowohl die Flächen
11 weisen miteinander korrespondierende Luftdurchtrittsöffnun
gen 12 auf, als auch der Schieber 8 weist Durchtrittsöffnungen
13 auf. In der Fig. 3 ist die Brandschutzeinrichtung in ihrer
luftdurchlässigen Öffnungsstellung gezeigt, in der sich der
Schieber 8 in seiner unteren Stellung befindet und die Masse 7
noch nicht ausgedehnt ist, wobei die Durchtrittsöffnungen 13,
die als Bohrungen ausgeführt sind, mit den Luftdurchtrittsöff
nungen 12 der Flächen 11 korrespondieren. In den Fig. 3 und 4
ist die Frontfläche 11 und die Oberseite der Kammer hälftig
geschnitten dargestellt, um einen Einblick in die Kammer auf
den Schieber 8 und die Masse 7 zu ermöglichen und erkennbar zu
machen, daß sich in der Öffnungsstellung der Fig. 3 die Durch
trittsöffnungen 13 in der gleichen Höhe befinden wie die Luft
durchtrittsöffnungen 12, mit denen sie auch anzahlmäßig über
einstimmen, nämlich insgesamt zwölf. Natürlich können bei an
deren Ausführungsbeispielen auch mehr oder weniger Durch
trittsöffnungen jeweils vorhanden sein.
In der Fig. 4 ist die Brandschutzeinrichtung in ihrer
Schließstellung gezeigt. Dort hat sich die Masse 7 unter Hit
zeeinwirkung ausgedehnt und dadurch ihr Volumen in etwa ver
doppelt. Der Schieber 8 ist hierdurch bis zur Oberseite der
Kammer angehoben worden, so daß sich die Durchtrittsöffnungen
13 des Schiebers 8 nunmehr auf Lücke zwischen den Luftdurch
trittsöffnungen 12 der Flächen 11 befinden. Die Öffnungen 12
und 13 korrespondieren also nicht mehr miteinander, so daß die
Brandschutzeinrichtung für einen Luftdurchtritt gesperrt ist.
Die vordere Fläche 11 weist im Bereich der Masse 7 kleine
re Öffnungen 14 auf, die eine Hitzeeinwirkung auf die in der
Kammer befindliche Masse 7 erleichtern, so daß die Masse 7 auf
eine äußere Hitzeeinwirkung besonders schnell reagieren kann,
sich besonders schnell ausdehnen kann und dadurch die Brand
schutzeinrichtung möglichst schnell schließen kann.
Claims (19)
1. Brandschutzeinrichtung zur Abschottung bzw. Unterbre
chung des Luftweges, insbesondere einer Lüftungsleitung,
vorzugsweise eines Lüftungsrohres, eines Lüftungssystems im
Brandfalle, umfassend ein den Luftweg im Brandfalle sperrendes
Abschottungsorgan,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Abschottungsorgan eine im Bereich des Luftweges ange
ordnete Masse (7), vorgesehen ist, die aus einem Material be
steht, welches sein ursprüngliches Volumen unter Hitzeeinwir
kung vergrößert, vorzugsweise um ein Vielfaches vergrößert,
und daß die Masse (7) derart angeordnet ist, daß die Volumen
vergrößerung bzw. -ausdehnung der Masse in den Luftweg hinein
unter Verschluß desselben erfolgt.
2. Brandschutzeinrichtung zur Abschottung bzw. Unterbre
chung eines Luftweges, insbesondere einer Lüftungsleitung,
vorzugsweise eines Lüftungsrohres, eines Lüftungssystems im
Brandfalle, umfassend ein den Luftweg im Brandfalle sperrendes
Abschottungsorgan,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Triebmittel zum Antrieb des Abschottungsorgans (8)
eine Masse (7) vorgesehen ist, die aus einem Material besteht,
welches sein ursprüngliches Volumen unter Hitzeeinwirkung ver
größert, vorzugsweise um ein Vielfaches vergrößert.
3. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abschottungsorgan (8) im weitesten Sinne als
Schieber ausgebildet ist.
4. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schieber (8) parallel an einer Fläche (11)
mit wenigstens einer Luftdurchtrittsöffnung (12) verschiebbar
geführt ist und wenigstens eine Durchtrittsöffnung (13) auf
weist, die durch Schiebebewegung des Schiebers (8) aus einer
Lage, in der die Schieberöffnung (13) mit der Flächenöffnung
(12) (wenigstens teilweise) korrespondiert, in eine Lage
verschiebbar ist, in der die Öffnungen (12, 13) nicht mehr
miteinander korrespondieren, ein Luftdurchtritt also gesperrt
ist.
5. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fläche (11) und der Schieber (8) mehrere,
vorzugsweise regelmäßig verteilt angeordnete Öffnungen (12, 13)
aufweisen.
6. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schieber (8) (sandwichartig) zwischen
zwei miteinander korrespondierende Öffnungen (12) aufweisenden
Flächen (11), die vorzugsweise Front- und Rückseite einer
Kammer bilden, geführt ist.
7. Brandschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die ausdehnbare Masse (7) ent
lang einer Seite des Schiebers (8) angeordnet ist.
8. Brandschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (11) bzw. Flächen im
Bereich der ausdehnbaren Masse (7) Öffnungen (14) aufweisen,
die einen Hitzezugang zu der Masse (7) erleichtern.
9. Brandschutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als eintrittsseiti
ge Frontabdeckung eines Lüfters ausgebildet ist.
10. Brandschutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse (7) aus einem
Material ist, welches sich unter Hitzeeinwirkung aufbläht.
11. Brandschutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse (7) aus einem
Material ist, welches einen niedrigen Wärmeleitungskoeffizi
enten aufweist.
12. Brandschutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse (7) aus einem
Graphitmaterial ist.
13. Brandschutzeinrichtung zur Abschottung bzw. Unterbre
chung eines Luftweges eines Lüftungssystems, insbesondere nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2 oder 10 bis 12, gekenn
zeichnet durch eine in eine Lücke zwischen zwei Luftwegab
schnitten (3) zu deren Verbindung einsetzbare Kammer (1), in
der die Masse (7) in einer solchen Menge angeordnet ist, daß
sie die Kammer (1) nach hitzebedingter Volumenvergrößerung im
wesentlichen ausfüllt.
14. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Masse (7) in Form
wenigstens eines Kissens angeordnet ist, welches so geführt
bzw. von Führungen flankiert ist, daß es sich bei hitzebe
dingter Volumenvergrößerung der Masse (7) stempelartig aus
dehnt und die Endöffnung wenigstens einen der in die Kammer
(1) einmündenden Luftwegabschnitte (3) abdeckt.
15. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwei Massenkissen (7) einander gegenüber
liegend angeordnet sind, derart, daß sie sich bei stempel
artiger Ausdehnung klemmbackenartig aufeinander zu bewegen und
den zwischen ihnen befindlichen Luftdurchlaß verschließen.
16. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 14 oder 15, da
durch gekennzeichnet, daß das bzw. jedes Kissen (7) in einer
Schale (8) eingebettet ist, deren Boden an der der Hauptaus
dehnungsrichtung des Kissens (7) bei Volumenvergrößerung zu
gewandten Seite des Kissens (7) angeordnet ist, also der
Hauptbewegungsrichtung zugewandt ist.
17. Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der dem Kissen (7) abgewandten Seite des
Bodens eine Kleb- und/oder Dichtungsmasse angeordnet ist, vor
zugsweise aus demselben Material wie die Kissenmasse (7).
18. Brandschutzeinrichtung nach einem oder mehreren der An
sprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einige der Kammerwände (6) ein wärmedämmendes, hitzebeständi
ges Material aufweisen, vorzugsweise ein zementgebundenes
Silikatmaterial.
19. Brandschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis
18, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse (7) in der Kammer
(1) an einer Kammerwand (6), vorzugsweise mit Schrauben (9),
befestigt bzw. verankert ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4326759A DE4326759C2 (de) | 1992-08-12 | 1993-08-10 | Brandschutzeinrichtung zur Abschottung eines Luftweges |
DE9321084U DE9321084U1 (de) | 1992-08-12 | 1993-08-10 | Brandschutzeinrichtung zur Abschottung eines Luftweges |
Applications Claiming Priority (3)
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---|---|---|---|
DE9218176 | 1992-08-12 | ||
DE9214600U DE9214600U1 (de) | 1992-08-12 | 1992-10-28 | |
DE4326759A DE4326759C2 (de) | 1992-08-12 | 1993-08-10 | Brandschutzeinrichtung zur Abschottung eines Luftweges |
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DE4326759C2 DE4326759C2 (de) | 1997-02-27 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4326759A Expired - Fee Related DE4326759C2 (de) | 1992-08-12 | 1993-08-10 | Brandschutzeinrichtung zur Abschottung eines Luftweges |
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