DE4324384A1 - Haftvermittler für Ester-härtende Harzbindemittel für die Gießereiindustrie - Google Patents
Haftvermittler für Ester-härtende Harzbindemittel für die GießereiindustrieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von organofunktionellen Silanen als
Haftvermittler für Ester-härtende Harzbindemittel für die Gießereiindu
strie sowie Harzbindemittel die solche Haftvermittler enthalten.
Es ist bekannt, Kunstharze als Bindemittel für anorganisch-oxidische
Materialien, wie z. B. Sand zur Herstellung von Gießereikörpern, einzuset
zen. Eine große Bedeutung haben kalthärtende Harzsysteme auf Basis von
z. B. Phenolharzen, Furanharzen oder 2-Komponenten-Polyurethanharzen. Ein
seit einigen Jahren eingeführtes Harzsystem ist ein Alkali-Phenol-
Formaldehyd-Binder, der durch einen Ester als Begasungsmittel oder als
Flüssigkeit zur Härtung gebracht wird. Diese Gießereiharzsysteme sind
z. B. in der EP-A1-0085512 und der EP-A1-0086615 beschrieben. Ein solches
Harzsystem wird als Ester-härtendes Harz bezeichnet.
Es ist weiterhin bekannt, daß ausgewählte organofunktionelle Silane die
Haftung von Harzen zu anorganisch-oxidischen Materialien verbessern (sie
he DE-A1-28 29 669). In den genannten europäischen Patentanmeldungen ist
offenbart, daß Aminoalkyltrialkoxysilane, z. B. 3-Aminopropyltriethoxysi
lan, als Zusatz zu Ester-härtenden Harzen die Haftung verbessern.
Es bestand das Problem, daß für viele Anwendungen die Haftung zwischen dem
Harzbindemittel und dem anorganisch-oxidischen Material nur gering und
infolgedessen die Festigkeit der daraus hergestellten Formkörper (Kerne
oder Schalen, insbesondere von Gießereiformen) unbefriedigend war. Bei
der Lösung des Problems war zu beachten, daß die Ester-härtenden Harze
wäßrige, hochalkalische Systeme mit einem pH-Wert von mehr als 12 sind.
Mit Ausnahme von aminofunktionellen Silanen sind organofunktionelle Sila
ne im wäßrig-alkalischen Medium nicht stabil und kondensieren sehr
schnell nach Hydrolyse zu Polysiloxanen (Noll, Chemie und Technologie der
Silicone, Verlag Chemie, Weinheim, 1968; Plueddemann, Silane counpling
agents, Plenum, New York, 1982).
Das Problem wurde durch die
Verwendung von Silanen der allgemeinen Formel I
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen Aryl
rest und x 0 oder 1 bedeuten,
oder einer Zubereitung aus einem Silan der allgemeinen Formel I mit einem Alkylsilan der allgemeinen Formel II
oder einer Zubereitung aus einem Silan der allgemeinen Formel I mit einem Alkylsilan der allgemeinen Formel II
in der R und x dieselbe Bedeutung wie in der allgemeinen Formel I haben
und n einen Wert von 1 bis 17 bedeutet,
als Haftvermittler für Ester-härtende Harzbindemittel für die Gießerei industrie gelöst.
als Haftvermittler für Ester-härtende Harzbindemittel für die Gießerei industrie gelöst.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Silane sind in den Ester-härtenden Har
zen über einen technisch ausreichenden Zeitraum stabil und bewirken eine
wesentlich höhere Festigkeit der mittels der Harze hergestellten Formkör
per als aminofunktionelle Silane.
Die epoxyfunktionellen Silane der allgemeinen Formel I und die Alkylsila
ne der allgemeinen Formel II sind bekannte Verbindungen und werden z. B.
als Haftvermittler in nichtwäßrigen Harzsystemen oder für Beschichtungen
aus verdünnter organischer oder wäßriger Lösung, bei einem pH-Wert von
maximal 7, großtechnisch eingesetzt. Beispiele solcher Verbindungen sind:
I 3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan
3-Glycidyloxypropyltriethoxysilan
3-Glycidyloxypropyltri-n-propoxysilan
3-Glycidyloxypropyltri-iso-propoxysilan
3-Glycidyloxypropyl-methyl-dimethoxysilan
3-Glycidyloxypropyl-methyl-diethoxysilan
II Methyltri(m)ethoxysilan
Ethyltri(m)ethoxysilan
n-Propyltri(m)ethoxysilan
n-Propylmethyldimethoxysilan
iso-Butyltri(m)ethoxysilan
Octyltriethoxysilan
Octadecyltrimethoxysilan.
I 3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan
3-Glycidyloxypropyltriethoxysilan
3-Glycidyloxypropyltri-n-propoxysilan
3-Glycidyloxypropyltri-iso-propoxysilan
3-Glycidyloxypropyl-methyl-dimethoxysilan
3-Glycidyloxypropyl-methyl-diethoxysilan
II Methyltri(m)ethoxysilan
Ethyltri(m)ethoxysilan
n-Propyltri(m)ethoxysilan
n-Propylmethyldimethoxysilan
iso-Butyltri(m)ethoxysilan
Octyltriethoxysilan
Octadecyltrimethoxysilan.
Die Silane der allgemeinen Formel I und die Zubereitungen aus Silanen der
allgemeinen Formeln I und II werden dem Ester-härtenden Harz nach dessen
Herstellung bei einer Temperatur von 0 bis 40°C, vorzugsweise von weniger
als 30°C, zugesetzt. Die Zugabemenge beträgt 0,05 bis 2 Gew.-%, vorzugs
weise 0,1 bis 0,6 Gew.-%. Die haftvermittelnde Wirkung und die Stabilität
der erfindungsgemäß verwendeten Silane in den hochalkalischen, wäßrigen
Systemen sind überraschend. So erfolgt bei Zugabe von 0,5 Gew.-Teilen
3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan zu 99,5 Gew.-Teilen Wasser mit dem pH-
Wert 11 innerhalb von weniger als 5 Minuten Bildung eines wasserunlösli
chen Feststoffs durch Hydrolyse des Silans und sofort anschließende Kon
densation zu Polysiloxanen, die als Haftvermittler unwirksam sind. Die
erfindungsgemäß eingesetzten Silane sind in den wäßrigen Alkali-Phenol-
Formaldehyd-Harz-Lösungen mit einem pH-Wert von ca. 11 bis 12 während des
üblichen Gebrauchszeitraums von 3 Monaten stabil und zeigen eine ausge
zeichnete haftvermittelnde Wirkung. Die Silane werden als reines epoxy
funktionelles Silan vom Typ I oder als Zubereitung mit einem Alkylsilan
eingesetzt, wobei das Gewichtsverhältnis von I zu II etwa 1 : 2 bis 10 : 1
beträgt. Besonders geeignet sind die epoxyfunktionellen Silane mit Al
koxygruppen, welche mehr als ein Kohlenstoffatom enthalten, wie die Tri
ethoxysilane und Tripropoxysilane.
Als Härtungsmittel für die Ester-härtenden Harze werden bei der Gashär
tung niedrig siedende und leicht hydrolysierbare Ester, insbesondere
Ameisensäuremethylester, eingesetzt, die Begasungszeit beträgt wenige
Sekunden. Als Flüssighärter werden insbesondere Ester der Essigsäure mit
Polyalkoholen, wie Ethylenglykol oder Glycerin, verwendet. Die Härter
menge des Flüssighärters beträgt ca. 15 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das
Harz. Die Harzmenge beträgt üblicherweise 1,0 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf
den Sand.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beispiele beschrieben. Das da
rin genannte Harz 1 ist ein wäßrig-alkalisches Phenol-Formaldehyd-Polyme
res mit einer Viskosität von 190 mPa·s bei 25°C, einem pH-Wert von 12,2 und
einer Dichte von 1,29 g/cm³ bei 20°C. Harz 2 ist ein wäßrig-alkalisches
Phenol-Formaldehyd-Polymeres mit einer Viskosität von 160 mPa·s bei 25°C
einem pH-Wert von 12,5 und einer Dichte von 1,22 g/cm bei 20°C.
2 kg Quarzsand H 31 werden in einem Planetenmischer vorgelegt und mit
25 g Harz 1, dem das Silan zu unterschiedlichen Zeiten zugefügt war, ca.
3 Minuten intensiv vermischt. Die Verarbeitung der fertigen Mischung er
folgte innerhalb von 30 Minuten durch Einbringen in eine spezielle +GF+-
Form und Verdichtung durch dreimaliges Rammen. Die +GF+-Form besteht aus
einem Stahlkörper der Maße 22 × 22 × 170 mm³ mit 4 eingearbeiteten Boden
sieben und einer Gaszuführung im fest aufsitzenden Deckel. Es wird 30
Sekunden mit Methylformiat, das von einem Stickstoff-Gasstrom getragen
wird, begast und 1 Minute mit Stickstoff gespült. Dann wird entformt,
nach unterschiedlichen Lagerzeiten der Prüfkörper bei Normalbedingungen
(50% relative Luftfeuchtigkeit, 23°C, NB) die Biegefestigkeit anhand von
3 Prüfkörpern in einem +GF+-Biegeprüfgerät bestimmt und der Durch
schnittswert ermittelt. Die Streubreite der Einzelwerte ist sehr gering.
Die Versuchsergebnisse belegen die haftverbessernde Wirkung des epoxyfunktionellen Silane 3-Glycidyloxytrimethoxysilan
im Vergleich zu den gemäß dem Stand der Technik eingesetzten Aminosilanen, insbesondere
nach längerer Lagerzeit des Silans im Harz.
2 kg Quarzsand H 31 werden in einem Planetenmischer vorgelegt und mit
40 g Harz 2, dem 0,12 g Silan zu unterschiedlichen Zeiten zugefügt war,
ca. 3 Minuten intensiv vermischt. Anschließend erfolgt die Zugabe von 8 g
Glycerintriacetat und nochmaliges Mischen für einen Zeitraum von 3 Minu
ten. Die weitere Verarbeitung erfolgt innerhalb von 30 Minuten. Die
feuchte Sandmischung wird in eine 10-fach-Form aus Holz mit den Maßen für
die Probekörper von 22 × 22 × 170 mm³ gegeben und durch 10 Aufschläge auf
einem Schlaggerät verdichtet. Anschließend wird die überstehende Mischung
abgezogen. Nach ca. 60 Minuten werden die teilgehärteten Stäbe entformt.
Die Messung der Biegefestigkeit erfolgt nach unterschiedlichen Lagerzei
ten der Prüfkörper bei Normalbedingungen (50% relative Luftfeuchtigkeit,
23°C, NB) bzw. nach 24 Stunden Lagerung der Prüfkörper bei Normalbedin
gungen und anschließender Lagerung von 3 Tagen bei 95% relativer Luft
feuchtigkeit und 23°C (LF) anhand von 3 Prüfkörpern in einem +GF+-Biege
formgerät. Angegeben ist der Durchschnittswert, wobei die Streubreite der
Einzelwerte sehr gering ist.
Die Versuchsergebnisse belegen die haftverbessernde Wirkung der epoxy
funktionellen Silane, insbesondere von 3-Glycidyloxypropyltriethoxysilan,
im Vergleich zu den gemäß dem Stand der Technik eingesetzten Aminosila
nen, insbesondere nach längerer Lagerzeit des Silans im Harz und bei ho
her Feuchtigkeitsbelastung.
Claims (2)
1. Verwendung von Silanen der allgemeinen Formel I
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen
Arylrest und x 0 oder 1 bedeuten,
oder einer Zubereitung aus einem Silan der allgemeinen Formel I mit einem Alkylsilan der allgemeinen Formel II in der R und x dieselbe Bedeutung wie in der allgemeinen Formel I haben und n einen Wert von 1 bis 17 bedeutet,
als Haftvermittler für Ester-härtende Harzbindemittel für die Gieß ereiindustrie.
oder einer Zubereitung aus einem Silan der allgemeinen Formel I mit einem Alkylsilan der allgemeinen Formel II in der R und x dieselbe Bedeutung wie in der allgemeinen Formel I haben und n einen Wert von 1 bis 17 bedeutet,
als Haftvermittler für Ester-härtende Harzbindemittel für die Gieß ereiindustrie.
2. Ester-härtende Harzbindemittel für die Gießereiindustrie, gekenn
zeichnet durch einen Gehalt an Haftvermittlern gemäß Anspruch 1.
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1994
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