DE4323501A1 - Lenker, insbesondere für Zweiradfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Lenker, insbesondere für Zweiradfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Haupt­ anspruchs.

Es sind Lenker für Zweiradfahrzeuge bekannt, die in ihrem Mittenbereich elastisch mit der Vorderradgabel verbunden sind. Dadurch erhält man eine Entkoppelung zwischen Vorderradgabel und Lenker, das heißt, Erschütterungen beispielsweise des Vorderrades und damit der Vorderrad­ gabel oder Vibrationen des Motors werden zum großen Teil an einer Weiterleitung zu den Griffstücken gehindert, der Lenker ist also schwingungstechnisch gesehen von der Vorderradgabel entkoppelt. Die Wirkung solcher Ent­ koppelungselemente an dieser Stelle ist in aller Regel mangelhaft. So können Eigenschwingverhalten der Lenker nicht berücksichtigt werden. Außerdem ist es wünschens­ wert, das linke und rechte Griffstück des Lenkers schwingungsmäßig getrennt voneinander zu entkoppeln.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung einen Lenker so weiterzuentwickeln, daß in einfacher Weise diese Nach­ teile überwunden werden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit dem Kenn­ zeichen des Hauptanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Nach der Erfindung werden demnach die Griffstücke direkt an ihrem Anbringungsort an den Endabschnitten des Lenkers entkoppelt. Dadurch erhält man eine sichere und gezielte Vibrationsentkoppelung und zwar an der Stelle, wo sie sich störend auswirkt. Ebenso ist es möglich, für die linke und die rechte Seite getrennt voneinander eine ge­ zielte Entkoppelung über die Härte der elastischen Elemente einzustellen. Schließlich lassen sich auch ältere Fahrzeuge bequem mit den erfindungsgemäßen Lenkern nachrüsten.

Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Aus­ führungsbeispiels und den dazugehörigen Zeichnungen. Es zeigt:

Fig. 1 einen Lenker nach der Erfindung in Form einer durchgehenden Lenkstange,

Fig. 2 eine Einzelheit des Lenkers nach Fig. 1 entsprechend des Kreises A, im ver­ größerten Maßstab und im Schnitt dar­ gestellt,

Fig. 3 den Lenkerabschnitt nach Fig. 2, unge­ schnitten und mit einer Verdrehsicherung versehen und

Fig. 4 eine Ansicht der Verdrehsicherung nach Fig. 3 in Blickrichtung des Pfeiles X.

Ein Lenker 1 für ein Motorrad ist zu einem großen Teil seiner Länge als gebogenes Rohr ausgeführt und weist einen Mittenabschnitt 2 auf. Mit diesem Mittenabschnitt 2 wird der Lenker an der nicht näher dargestellten Vorder­ radgabel im Bereich eines Gabelkopfes befestigt. Hierfür sind Rändelungen 2a, 2b vorgesehen, um eine Verdrehung des Lenkers gegenüber der Vorderradgabel sicher zu unter­ binden.

Von dem Mittenabschnitt 2 geht der Lenker 1 nach beiden Seiten in gleichermaßen gebogene Zwischenabschnitte 3, 4 über, an die sich Griffstücke 5, 6 für die ebenfalls nicht dargestellten Hände des Fahrers anschließen.

Nach Fig. 2 ist der linke äußere Abschnitt des Lenkers 1 in vergrößertem Maßstab dargestellt. Es ist abschnitts­ weise wieder der gebogene Zwischenabschnitt 4 erkennbar sowie das Griffstück 6. Das Griffstück 6 sitzt auf einem als Rohr ausgeführten Endabschnitt 7 des Lenkers 1. Der Endabschnitt 7 ist in seinem Durchmesser gegenüber dem übrigen Lenkerrohr so verkleinert, daß er über Preß­ sitz in den Abschnitt 4 eingeschoben werden kann. Er ist dort durch Schweißen oder in sonstiger Weise befestigt. An seinem aus dem Abschnitt 4 herausragenden Ende weist der Endabschnitt 7 zwei Gummiwülste 8 und 9 auf, über die das Griffstück 6 mit dem Endabschnitt 7 befestigt ist. Eine solche Verbindung ist allgemein als Vulkanisieren bekannt. Die Gummiwülste 8 und 9 entkoppeln Vibrationen, die über das Mittenstück 2 und den Abschnitt 4 zum End­ abschnitt 7 geleitet werden. Das Griffstück 6 bleibt da­ durch vibrationsfrei. Je nach Härte der Gummiwülste 8 und 9 läßt sich die Entkoppelung in der gewünschten Weise einstellen.

Um sicherzustellen, daß sich das Griffstück 6 nicht ge­ genüber dem Endabschnitt 7 und damit nicht gegenüber dem Lenkerrohr verdrehen kann, ist nach Fig. 3 und 4 eine Verdrehsicherung 10 vorgesehen. Sie besteht aus einer am Zwischenabschnitt 4 befestigten, radial abstehenden Lasche 11, an der wiederum ein Zapfen 12 befestigt ist. Das Griffstück 6 weist seinerseits eine ebenfalls radial abstehende und parallel zur Lasche 11 verlaufenden Gabel 13 auf mit einer Gabelöffnung 13a, die den Zapfen 12 teilweise umgreift. Um auch hier keine Brücke zur Weiter­ leitung der Vibrationen zu bekommen, umgibt den Zapfen 12 an seinem Außenumfang eine dämpfende, elastische Schicht.

Das Griffstück 5 auf der rechten Seite des Lenkers ist in entsprechender Weise ausgelegt.

Claims (7)

1. Lenker, insbesondere für Zweiradfahrzeuge, der mit einem Mittenabschnitt fest mit einer Vorderradgabel verbunden ist und der vom Mittenabschnitt aus beid­ seitig in Endabschnitte ausläuft, an denen Griff­ stücke für die Hände des Fahrers vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffstücke (5, 6) elastisch auf den Endabschnitten (7) angeordnet sind.

2. Lenker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffstücke (5, 6) über einen Verdrehanschlag (10) in ihrer Lage gegenüber den übrigen Lenker­ abschnitten gesichert sind.

3. Lenker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verdrehsicherung eine am Lenker festgelegte, radial abstehende Lasche (11) mit einem Zapfen (12) vorgesehen ist, den eine radial abstehende, am Griffstück (6) befestigte Gabel (13) mit ihrer Gabelöffnung (13a) wenigstens teilweise umgreift.

4. Lenker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Zapfen (12) und der Gabelöffnung (13a) eine elastische Schicht vorgesehen ist.

5. Lenker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Griffstücke (5, 6) durch Vul­ kanisation mit den Endabschnitten (7) verbunden sind.

6. Lenker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Lenker (1) aus einer durch­ gehenden Lenkstange besteht, deren Endabschnitte (7) gegenüber dem Mittenabschnitt (2) im Durchmesser verringert sind und daß die Griffstücke über Gummi­ ringe (8, 9) auf den Endabschnitten (7) befestigt sind.

7. Lenker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittenabschnitt (2) des Lenkers (1) als Rohr ausgeführt ist, in das die Endabschnitte (7) mit ihren daran befestigten Griffstücken (9) einge­ schoben und befestigt sind.