DE4321788C1 - Interface für serielle Datenübertragung zwischen einem Hörgerät und einem Steuergerät - Google Patents
Interface für serielle Datenübertragung zwischen einem Hörgerät und einem SteuergerätInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Interface für serielle
Datenübertragung zwischen einem Hörgerät und einem Steu
ergerät, wenigstens umfassend einen ersten Datenanschluß
für bidirektionale Datenübertragung zu bzw. von dem Hör
gerät und einen zweiten Datenanschluß für ein von dem
Steuergerät gesendetes Datenformat mit Startbit sowie
einen dritten Datenanschluß für von dem Steuergerät zu
empfangende Daten.
Bei bekannten Interfaces der eingangs genannten Art werden
die ankommenden Daten mit relativ aufwendigen technischen
Mitteln im Interface kurzzeitig zwischengespeichert und/
oder bezüglich des Datenformates aufbereitet, also trans
formiert. Dadurch entstehen in jedem Fall zeitliche Ver
zögerungen zwischen den am Interface eingehenden und am
Interface ausgehenden Daten.
Titze, Schenk "Halbleiterschaltungstechnik", 6. Auflage,
1983, Springer Verlag Berlin, S. 658-661, beschreiben eine
serielle V.24-Schnittstelle für die Datenübertragung zwi
schen einem Computer und Bildschirm- bzw. Drucker-Termi
nal. Dabei sind die erforderlichen Datenanschlüsse und
zur Überdrückung von Störsignalen eine Potentialtren
nung vorgesehen, wobei die Koppelmittel als Optokoppler
ausgebildet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Inter
face für serielle Datenübertragung zwischen einem Hörge
rät und einem Steuergerät die Datenübertragung mit tech
nisch einfachen Mitteln zu ermöglichen und dabei die Pa
tientensicherheit zu gewährleisten. Dabei sollen zeitliche
Verzögerungen in der Datenübertragung über das Interface
vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Interface nach Anspruch 1
gelöst. Durch die Koppelmittel entfällt eine Zwischen
speicherung und/oder eine Aufbereitung bzw. Transformation
des Datenformates und es wird die notwendige Patienten
sicherheit sowie eine Potentialtrennung zwischen Steuer
gerät und Hörgerät erreicht. Von wesentlichem Vorteil ist
auch, daß ein z. B. über den zweiten Datenanschluß emp
fangbares und Daten enthaltendes Datenformat zeitgleich
zu dem ersten Datenanschluß und zu dem dritten Datenan
schluß übertragbar ist. Des weiteren sind auch über den
ersten Datenanschluß von dem Hörgerät erhaltene Daten ohne
Verzögerung im Interface zu dem dritten Datenanschluß
übertragbar. Mit dem erfindungsgemäßen Interface wird
folglich ein von dem Steuergerät ausgesandtes Datenformat
ohne zeitliche Verzögerung dem Hörgerät zugeführt. Im Hör
gerät können in dem Datenformat enthaltene Datenbits aus
gewertet werden. Falls das von dem Steuergerät ausgesandte
Datenformat keine Datenbits für das Hörgerät enthält, kann
das Hörgerät seinerseits in das empfangene Datenformat
Datenbits einfügen und dadurch über das Interface ohne
zeitliche Verzögerung und/oder Umformung des Datenformats
zu dem Steuergerät zurücksenden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungs
beispielen anhand der Zeichnung und in Verbindung mit den
Ansprüchen.
In der Figur ist ein erfindungsgemäßes Interface 1 darge
stellt, das ein Steuergerät 2, z. B. einen Computer (PC),
Programmiergerät oder Fernsteuergerät, mit einem ersten
Hörgerät 3, z. B. für ein rechtes Ohr, oder mit einem zwei
ten Hörgerät 4, z. B. für ein linkes Ohr, für serielle Da
tenübertragung verbindet. Das Interface 1 umfaßt einen
ersten Datenanschluß 5 für bidirektionale Datenübertra
gung zu bzw. von dem Hörgerät 3 und einen zweiten Daten
anschluß 6 für von dem Steuergerät 2 gesendete Daten (Si
gnale) sowie einen dritten Datenanschluß 7 für von dem
Steuergerät 2 zu empfangende Daten (Signale). Das Inter
face 1 weist zur Datenübertragung von dem zweiten Daten
anschluß 6 zu dem ersten Datenanschluß 5 ein erstes Kop
pelmittel 8 auf. Des weiteren weist das Interface 1 zur
Datenübertragung von dem ersten Datenanschluß 5 zu dem
dritten Datenanschluß 7 ein zweites Koppelmittel 9 auf.
Die Koppelmittel 8 und 9 können beliebig oder als uni
direktional wirkende Koppelmittel, z. B. als Optokoppler,
ausgebildet sein.
In dem Interface 1 ist an einem Verzweigungspunkt 10 zwi
schen dem ersten Datenanschluß 5 und dem zweiten Datenan
schluß 6 erfindungsgemäß ein erster logischer Pegel vor
gesehen, der sowohl durch Signale (Daten) des Steuergerä
tes 2 als auch durch Signale (Daten) des Hörgerätes 3 in
einen zweiten logischen Pegel änderbar ist. Der erste
logische Pegel kann z. B. mit einem pull-up-Widerstand 11
oder mit einem pull-down-Widerstand (nicht dargestellt)
durch Verbinden mit einer entsprechenden Spannungsquelle
auf technisch einfache Weise erzeugt werden.
An dem pull-up-Widerstand 11 ist an einem Anschluß 12 eine
positive Spannung angeschlossen, wodurch an dem Verzwei
gungspunkt 10 der logische Pegel hochgezogen wird, sofern
keine entgegengesetzten Signale über den ersten Datenan
schluß 5 oder über den zweiten Datenanschluß 6 eintreffen.
Wenn dagegen von dem ersten Datenanschluß 5 oder von dem
zweiten Datenanschluß 6 Signale (Daten) mit entgegenge
setztem Pegel eintreffen, wird der erste logische Pegel
an dem Verzweigungspunkt 10 für die Dauer des jeweils ein
treffenden entgegengesetzten Pegels auf einen zweiten
(entgegengesetzten) logischen Pegel geändert (herunter
gezogen).
In Ausbildung der Erfindung sind die Koppelmittel 8 und 9
zugleich als galvanische Trennmittel zwischen den Daten
anschlüssen 5 und 6 bzw. 5 und 7 ausgebildet. Dazu können
z. B. Optokoppler oder transformatorische Koppler verwendet
werden. Durch die galvanische Trennung mit den Koppelmit
teln 8 und 9 wird auf technisch einfache Weise eine höhere
Patientensicherheit und eine Potentialtrennung zwischen
dem Steuergerät 2 und dem Hörgerät 3 bzw. 4 erreicht.
Des weiteren können die Koppelmittel 8 und 9 zugleich zur
Anpassung von an den jeweiligen Datenanschlüssen 5 bis 7
vorgebbaren unterschiedlichen logischen Spannungspegeln
ausgebildet werden. Dies kann z. B. mit dem pull-up-Wider
stand 11 und einer entsprechenden Spannungsquelle am An
schluß 12 auf technisch einfache Weise bewirkt werden,
wenn die Koppelmittel selbst Transistorfunktionen auf
weisen, wie es in der Zeichnung bei den als Optokoppler
ausgebildeten Koppelmitteln 8 und 9 angedeutet ist. Zur
Erzeugung des ersten logischen Pegels an dem Verzwei
gungspunkt 10 können auch weitere Koppelmittel und/oder
Transistorfunktionen, z. B. eines integrierten Schaltkrei
ses, verwendet werden.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das die Daten
übertragung von dem zweiten Datenanschluß 6 zu dem ersten
Datenanschluß 5 bewirkende erste Koppelmittel 8 ausgangs
seitig mit dem ersten logischen Pegel am Verzweigungspunkt
10 verbunden. Des weiteren ist das die Datenübertragung
von dem ersten Datenanschluß 5 zu dem dritten Datenan
schluß 7 bewirkende zweite Koppelmittel 9 eingangsseitig
mit dem ersten logischen Pegel an dem Verzweigungspunkt 10
verbunden.
In Ausbildung der Erfindung weist das Interface 1 einen
Taktgenerator 13 auf, von dem Taktsignale über eine Lei
tung 14 und einen Taktanschluß 15 an dem Interface 1 dem
Hörgerät 3 zuführbar sind. Der Taktgenerator 13 erzeugt
die Taktsignale synchron zu der Bitfolge des über den
zweiten Datenanschluß 6 empfangbaren Datenformats. Dazu
wird über einen Selektor 16, z. B. D-Flip-Flop in Verbin
dung mit Zählern, Teilern od. dgl., das Startbit aus dem
Datenformat selektiert und über eine Leitung 17 dem Takt
generator 13 zugeführt.
Das selektierte Startbit wird des weiteren in dem vorlie
genden Ausführungsbeispiel über einen Inverter 18 und ein
NAND-Glied 19 dem dritten Datenanschluß 7 an dem Interface
1 zugeführt und kann sonach als Startinformation für einen
Lesevorgang in dem Steuergerät 2 verwendet werden. Das mit
dem Selektor 16 selektierte Startbit wird durch das Inter
face 1 folglich doppelt ausgenutzt.
Der Selektor 16 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
nach dem ersten Koppelmittel 8 mit dem Verzweigungspunkt
10 verbunden. Es ist aber auch möglich, den Selektor 16
vor dem ersten Koppelmittel 8 an den zweiten Datenan
schluß 6 anzuschließen. Je nach Polarität des an der An
schlußstelle des Selektors vorhandenen logischen Pegels
kann der Inverter 18 auch entfallen.
Das NAND-Glied 19 erhält über eine Leitung 20 die von dem
Hörgerät 3 über den ersten Datenanschluß 5 gesendeten Si
gnale (Datenbits). Diese von dem Hörgerät 3 gesendeten Si
gnale werden durch Zufügen des Startbits in dem NAND-Glied
19 für die Steuereinrichtung 2 lesbar. Anstelle des NAND-
Gliedes 19 kann auch eine andere gleichwertige logische
Verknüpfung eingesetzt werden.
In Weiterbildung der Erfindung kann mit dem Selektor 16
aus dem empfangbaren Datenformat auch ein Steuerbit selek
tiert werden, das über eine Leitung 21 einem Schaltmittel
22 zugeführt ist. Das Schaltmittel 22 kann z. B. elektro
nisch mit einem ersten Umschalter 23 und/oder einem zwei
ten Umschalter 24 ausgebildet sein. Mit dem ersten Um
schalter 23 wird die Leitung 14 für die Taktsignale des
Taktgenerators 13 entweder auf den ersten Taktanschluß 15
oder auf einen dazu korrespondierenden zweiten Taktan
schluß 25 umgeschaltet. Zusätzlich kann mit dem zweiten
Umschalter 24 eine Signalleitung 26 am Verzweigungspunkt
10 von dem ersten Datenanschluß 5 auf einen dazu korres
pondierenden vierten Datenanschluß 26 umgeschaltet wer
den.
Mit einer derartigen Ausbildung des Interfaces 1 können an
dem erfindungsgemäßen Interface zwei Hörgeräte gleichzei
tig angeschlossen werden, die durch das vom Steuergerät 2
ausgesandte Steuerbit wahlweise zu- oder abschaltbar sind.
Dadurch kann mit einfachen technischen Mitteln mit nur
einem Interface sowohl das Hörgerät 3, z. B. für das rechte
Ohr, als auch das Hörgerät 4, z. B. für das linke Ohr, bei
einem Hörgeräteträger angesteuert und abgeglichen werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Interface kann die serielle
Schnittstelle, z. B. V24 oder RS232, des Steuergerätes 2
mit der Schnittstelle des Hörgerätes 3 bzw. des Hörgerätes
4 verbunden werden. Das Interface 1 kann weitere Anschlüs
se aufweisen, z. B. Stromversorgungsanschlüsse 27 und 28
sowie einen Masseanschluß 29. Dadurch kann das Interface 1
von dem Steuergerät 2 auf technisch einfache Weise mit
Strom versorgt werden. Zwischen dem Interface 1 und den
Hörgeräten 3 bzw. 4 können ebenfalls Strom- und Massever
bindungen vorgesehen sein.
Das vom Steuergerät 2 ausgesandte Datenformat wird sofort
und automatisch zur Erzeugung des Datenformats der vom
Steuergerät zu empfangenden Information verwendet. Das
Hörgerät fügt im Falle einer Rückantwort nur einige Daten
bits in das gesendete Datenformat ein. Dazu kann das In
terface die vom Taktgenerator 13 erzeugten Taktsignale an
das jeweilige Hörgerät absenden.
Durch die in Ausbildung der Erfindung vorgenommene Auf
spaltung des vom Steuergerät 2 gesendeten Datenformats in
Datenbits und in ein Startbit mit Hilfe des erfindungsge
mäßen Interfaces 1 kann jedes der anschließbaren Hörgeräte
3 bzw. 4 Daten ohne irgendeine informationstechnische Än
derung im Interface 1 zu dem Steuergerät 2 zurücksenden.
Da durch das im Interface erzeugte Taktsignal die zeit
richtige Übernahme bzw. die zeitrichtige Bereitstellung
der Information durch das Hörgerät bestimmt wird, kann
eine zu übertragende Information auch auf mehrere Daten
formate (Übertragungsrahmen) verteilt sein.
Claims (6)
1. Interface für serielle Datenübertragung zwischen einem
Hörgerät (3) und einem Steuergerät (2), wenigstens umfas
send einen ersten Datenanschluß (5) für bidirektionale
Datenübertragung zu bzw. von dem Hörgerät (3) und einen
zweiten Datenanschluß (6) für ein von dem Steuergerät (2)
gesendetes Datenformat mit Startbit sowie einen dritten
Datenanschluß (7) für von dem Steuergerät (2) zu empfan
gende Daten, wobei das Interface (1) zur Datenübertragung
von dem zweiten Datenanschluß (6) zu dem ersten Datenan
schluß (5) wenigstens ein erstes Koppelmittel (8) und von
dem ersten Datenanschluß (5) zu dem dritten Datenanschluß
(7) wenigstens ein zweites Koppelmittel (9) aufweist und
wobei die beiden Koppelmittel (8, 9) über einen gemeinsa
men Verzweigungspunkt (10) im Interface (1) mit dem ersten
Datenanschluß (5) des Hörgerätes (3) verbunden sind, der
art, daß zur Datenübertragung zum Hörgerät das Steuergerät
(2) Signale über den zweiten Datenanschluß (6) an das
Interface, über das erste Koppelmittel (8) zum Verzwei
gungspunkt (10) und über den ersten Datenanschluß (5) zum
Hörgerät überträgt, wobei Daten vom Hörgerät über den er
sten Datenanschluß (5) dem Verzweigungspunkt (10) zuführ
bar sind, an dem die vom Hörgerät zugesandte Information
in das vom Steuergerät ausgesandte Datenformat einfügbar
und das ergänzte Datenformat über das zweite Koppelmittel
(9) und den dritten Datenanschluß (7) dem Steuergerät (2)
zuführbar ist.
2. Interface nach Anspruch 1, wobei aus dem über den
zweiten Datenanschluß (6) empfangbaren Datenformat das
Startbit selektierbar ist, welches im Interface (1) einen
Taktgenerator (13) derart steuert, daß synchron zu der
Bitfolge des Datenformates ein Taktsignal erzeugbar ist,
das über einen Taktanschluß (15) des Interfaces (1) dem
Hörgerät (3) zuführbar ist.
3. Interface nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei die Da
tenübertragung zu bzw. von dem ersten Datenanschluß (5)
und/oder die Taktsignalübertragung zum ersten Taktanschluß
(15) im Interface (1) über ein Schaltmittel (22) erfolgt,
das mit einem im Interface (1) aus dem empfangbaren Daten
format selektierten Steuerbit auf einen zum ersten Daten
anschluß (5) korrespondierenden vierten Datenanschluß (26)
bzw. zum ersten Taktanschluß (15) korrespondierenden zwei
ten Taktanschluß (25) umschaltbar ist.
4. Interface nach Anspruch 1, wobei die Koppelmittel (8,
9) wenigstens je eine Transistorfunktion aufweisen.
5. Interface nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die
Koppelmittel (8, 9) zugleich als galvanische Trennmittel
zwischen den jeweiligen Datenanschlüssen (5, 6, 7, 26)
ausgebildet sind.
6. Interface nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die
Koppelmittel (8, 9) zugleich zur Anpassung von an den je
weiligen Datenanschlüssen (5, 6, 7, 26) vorgebbaren unter
schiedlichen Spannungspegeln ausgebildet sind.
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