DE4321650C1 - Mähfaden für ein Freischneidegerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Mähfaden für ein Frei­ schneidegerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE 29 30 468 C2 ist ein Freischneidegerät bekannt geworden, welches einen von einem Antriebsmotor rotierend ange­ triebenen Schneidkopf aufweist. Im Schneidkopf ist eine Vorratsspule mit einem darauf aufgewickelten Mähfaden aus Kunststoff angeordnet. Die Vorratsspule ist relativ zum Gehäuse des Schneidkopfes drehbar, so daß ein aus dem Gehäuse hervorstehender Endabschnitt des Schneidfadens nach Betätigen einer Weiterschalteinrichtung oder dgl. nachgeför­ dert wird.

In der Praxis hat sich herausgestellt, daß aufgrund von auf­ tretenden Schwingungen Relativbewegungen zwischen den Windungen des auf der Vorratsspule aufgewickelten Mähfadens auftreten, wodurch Reibungshitze entsteht; die Erwärmung des Mähfadens kann dabei so stark werden, daß es zu einem Schmelzen bzw. Verschweißen von aufeinanderliegenden Faden­ wicklungen kommen kann, wodurch das Abspulen von der Vorratsspule behindert ist.

Bei dem Fadenschneider nach der DE 29 30 468 C2 ist zur Vermeidung eines Verschweißens des Fadens auf der Vorratsspule ein über eine Windung sich erstreckendes Aluminiumröhrchen vorgesehen, durch das der Endabschnitt des Mähfadens vor Austritt aus dem Gehäuse des Schneidkopfes geführt ist. Durch diese konstruktive Ausbildung kann zwar die letzte Windung des aufgewickelten Mähfadens von den übrigen Windungen isoliert werden, jedoch besteht die Gefahr, daß aufgrund der durch Vibrationen entstehenden Reibungshitze der Mähfaden im Führungsröhrchen schmilzt und dieses verstopft. Auch kann die Anordnung eines Führungs­ röhrchens das Verschweißen der anderen Fadenwindungen nicht unterbinden; insbesondere bei teilabgewickeltem Mähfaden ist zwischen dem Führungsrohr und den verbleibenden Fadenwin­ dungen ein Leerraum, so daß zumindest die äußeren Faden­ windungen frei vibrieren und Reibungshitze erzeugen können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schmelzen bzw. Verschweißen der Mähfadenwicklungen auf der Vorratsspule sicher zu verhindern.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Mähfaden zumindest einen Überzug aus einem flexiblen, teilvernetzten Kunststoff aufweist.

Bei einem teilvernetzten Kunststoff sind die polymeren Hauptketten durch einzelne, unregelmäßige Querverbindungen miteinander verbunden. Dadurch weist der Kunststoff keinen definierten Schmelzpunkt auf, so daß er bei auftretender Reibungshitze zwar noch erweicht, aber nicht mehr fließt. Dadurch ist ein Verschweißen der Windungen auf der Spule vermieden. Trotz auftretender Schwingungen und der dadurch erzeugten Reibungshitze ist ein leichtes Abwickeln von der Vorratsspule gewährleistet. Durch die Erweichung des Materials ist dessen Flexibilität erhöht, was ein leichtes Abspulen von der Vorratsspule begünstigt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen eines Mähfadens nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Bevorzugt ist der Mähfaden selbst aus einem flexiblen, teilvernetzten Kunststoff gefertigt, wobei vorzugsweise ein teilvernetztes Polyamid zur Anwendung kommt.

Die Teilvernetzung kann dadurch geschaffen werden, daß dem Polyamid vor Herstellung des Schneidfadens ein Vernetzungs­ hilfsmittel zugegeben wird, um dann den hergestellten Schneidfaden einer Strahlenbehandlung auszusetzen, wodurch die Teilvernetzung initiiert wird.

Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungs­ beispiels wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.

Die einzige Figur zeigt einen Schneidkopf 1, der über eine Antriebswelle 3 von einem nicht näher dargestellten Antriebsmotor drehend angetrieben ist. Das Gehäuse 4 des Schneidkopfes 1 besteht im wesentlichen aus einem zylin­ drischen, becherförmigen Grundkörper, der zum Boden hin offen ist. In der Aufnahme 10 ist eine Vorratsspule 6 angeordnet, welche durch einen Verschlußdeckel 9 drehbar im Gehäuse 1 fixiert ist. Auf der Vorratsspule 6 ist ein Mähfaden 7 aufgewickelt; mehrere Windungen 7a liegen auf- und nebeneinander. Der Endabschnitt 7b des Mähfadens ist durch eine Führungsöse 8 durch die Umfangswand des Gehäuses 1 nach außen geführt. Bei Rotation des Schneidkopfes 1 richtet sich der aus dem Gehäuse 4 herausstehende Endab­ schnitt 7b etwa radial aus und dient als Schneidelement zum Schneiden von niedrigem Bewuchs wie Rasen, Unkraut und dgl.

Da der Faden einer natürlichen Abnutzung unterliegt, muß von Zeit zu Zeit von der Vorratsspule 6 ein neuer Abschnitt des Mähfadens 7 abgewickelt werden, um den abgenutzten Endab­ schnitt 7b zu ersetzen. Hierzu wird eine Weiterschalteinrichtung 14, 15, 16 betätigt, durch die die drehfeste Verbindung der Vorratsspule 6 mit dem Schneidkopf 1 kurz­ zeitig aufgehoben wird, so daß sich die Vorratsspule relativ zum Gehäuse 4 des Schneidkopfes 1 drehen kann, wodurch der Mähfaden abspult.

Um ein Verschweißen des Mähfadens 7 auf der Vorratsspule 6 zu vermeiden, ist vorgesehen, diesen zumindest mit einem Überzug aus einem flexiblen teilvernetzten Kunststoff zu versehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Mähfaden selbst aus einem teilvernetzten Polyamid. Es kann auch vorteilhaft sein, als Kunststoff teilvernetztes Polyäthylen vorzusehen. Durch die Teilvernetzung der molekularen Hauptketten ergeben sich Änderungen der Materialeigenschaften; unter anderem verliert der teilver­ netzte thermoplastische Kunststoff seinen definierten Schmelzpunkt. Dadurch werden sich die auf der Vorratsspule 6 aufgewickelten Windungen 7a aufgrund der durch die Vibra­ tionen entstehende Reibungshitze zwar noch erweichen, es kommt jedoch nicht mehr zu einem Fließen des Materials, so daß ein Verschweißen der Windungen untereinander sicher vermieden ist. Das Erweichen des teilvernetzten Kunststoffes begünstigt sogar das Abwickeln von der Vorratsspule, so daß Funktionsstörungen beim Nachfördern des Mähfadens weitgehend ausgeschlossen sind.

Zur Herstellung des Mähfadens wird dem thermoplastischen Kunststoff ein Vernetzungshilfsmittel zugegeben und der Mähfaden in bekannter Weise gefertigt. Nach Fertigung des Mähfadens wird dieser einer Strahlenbehandlung ausgesetzt, wodurch die Vernetzungsreaktionen in dem polymeren Kunst­ stoff ausgelöst werden. Der definierte Schmelzpunkt des Mähfadenmaterials geht verloren, so daß dessen Verschweißen auf der Vorratsspule verhindert ist.

Claims (4)

1. Mähfaden für ein Freischneidegerät, welches einen von einem Antriebsmotor drehend angetriebenen Schneidkopf (1) mit einer Vorratsspule (6) aufweist, auf die der aus thermoplastischem Kunststoff bestehende Mähfaden (7) über mehrere Windungen (7a) aufgewickelt ist, wobei der Endabschnitt (7b) des Mähfadens (7) bei Rotation des Schneidkopfes (1) etwa radial nach außen absteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Mähfaden (7) zumindest einen Überzug aus einem flexiblen, teilvernetzten Kunst­ stoff aufweist.

2. Mähfaden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mähfaden (7) selbst aus einem flexiblen, teilvernetzten Kunststoff besteht.

3. Mähfaden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der thermoplastische Kunst­ stoff ein teilvernetztes Polyamid ist.

4. Mähfaden nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilvernetzung des Kunststoffs auf strahlen­ chemischem Wege erfolgt.