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Langgestrecktes, kernloses Hohlfadenbündel zur Verwendung als
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Strömungsmittel-Trennelement b zw. Dialysator und Verfahren zu seiner
Herstellung (Zusatz zu Patent . ... ... ( P 27 0 5 81 1 . 3 ) ) 27 05 311.3)) Die
Erfindung betrifft ein Kohlfadenbündel zur Herstellung von Hohlfadendialysatoren
für sog. künstliche Fixieren sowie einen aus einem solchen Hohlfadenbündel hergestellten
Dialysator und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Hohlfadenbündels.
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Künstliche Nieren weisen Dialysatoren oder Membrandiffusionsvorrichtungen
auf, durch welche das Blut eines Patienten zur Schlandlung hindurc?-iströrnt. Eine
spezielle Art eines Dialysators ist ein Hohlfadendialysator.
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Ein Hohlfadendialysator weist ein langgestrecktes, im wesentzeichen
zylindrisches Gehäuse auf, in welchem zahlreiche sehr feine, hohle, halbdurchlässige
Fäden oder Fasern angeordnet und mit ihren Enden am Gehäuse befestigt sind. Das
vom Patienten kommende Blut durchströmt den Dialysator durch das Innere der Fäden
hindurch. Die den Dialysator durchströmende Dialyseflüssigkeit strömt mit den Fäden
in Berührung um diese herum,
wobei sie die Körper-Ausscheidungsstoffe
aus dem Blut aufnimmt und diese stoffe aus dem Dialysator aus trägt.
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Die Fäden bestehen dabei aus einem langen Hohlfaden aus Zellophan-
bzw. Zellglas oder einem Zellulosederivat, wie es z.B. unter der IIandelsbezeichnung
Cuprophan vertrieben wird.
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Das Fadenmaterial wird in ununterbrochener Form auf einer Spule geliefert.
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Bei der Fertigung des Dialysators ist es in der Praxis unvorteilhaft,
den Faden durch Einzelsc,nitte in SinzelfEden zu unterteilen, die Einzelfäden zu
Gruppen zusammenzustellen oder zu bündeln und dann den Dialysator zusammenzubauen.
Ein bereits vorgeschlagenes Verfahren zum Bündeln der Fäden besteht darin, das Fadenmateria'
durch Aufwickeln desselben auf ein-Rad bzw. eine Spule zu einem Strang oder Bündel
zu formen, das aufgewickelte Fadenmaterial an zwei Stellen zu erfassen oder zu verspannen
und den Strang von der Spule abzunehmen. Hierauf wird der Strang bzw. das Bündel
in ein zylindrisches Gehäuse eingezogen. In dieser Form ist das Fadenmaterial immer
noch ununterbrochen, wobei nach weiterer Vorbereitung die Schlingenenden des Strangs
aufgeschnitten werden, so tß die offenendigen Fäden gebildet werden. Ersichtlicaerweise
kann in diesem Fall aus jedem Strang jeweils nur eine Vorrichtung hergestellt werden.
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Bei anderen Wickelsystemen wird der Hohlfaden auf einen Träger aufgewickelt,
der schließlich zu einem Teil der Vorrichtung wird. Nachteilig ist dabei, daß der
Dialysator-Träger ein inaktives Element darstellt, das Raum einnimmt und dadurch
die Wirksamkeit des Geräts vermindert.
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Hohlfaserdialysatoren anderer Diffusionsvorrichtungen werden aus Bündeln
von Hohlfasern hergestellt, die im wesentlichen parallel zur Faserbündel-Längsachse
angeordnet sind.
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jiierdurch werden im Betrieb vergleichsweise inhomogene otrömungsräume
um die Außenflächen der Hohlfasern herum gebildet, in denen ein "Nebenschluß" der
über die Außenflächen der ilohlfasern fließenden Dialyseflüssigkeit oder sonstigen
F üssig};eit auftritt, was zu ungleichmäßigen und mangelhaften Dialyseergebnissen
führt. Außerdem werden im Dialysator tagnationsbereiche gebildet, die eine Blutgerinnung
begünstigen können.
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Einige handelsübliche Hohlfadendialysatoren verwenden Hohlfasern bzw.
Hohlfäden aus Zelluloseacetat, das dann zu Zellulose regeneriert wird. Im feuchten
Zustand sind diese Hohlfäden sehr weich, so daß sie keine gute, im wesentlichen
selbsttragende Hohlfadenmatrix zur Gewährleistung im wesentlichen homogener etrömungskanäle
durch die Hohlfadenbündel bilden.
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Infolgedessen zeigen die in paralleler Längs anordnung angeordneten
Hohlfadenbündel, insbesondere wenn sie7Zellulose bestehen, die aus einem Zelluloseester
regeneriert worden ist, Dialyse -Durchlaßgrößen und Blutgerinnungs eigenschaften,
die unterhalb der optimalen Werte liegen.
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Außerdem werden die weichen Zellulose-Hohlfäden im allgemeinen so
dicht aneinander angeordnet, daß ein unvorteilhaft geringer "Hohlraumanteil" entsteht
(entsprechend dem Anteil des Hohlfadenbündels, der nicht von den Hohlfäden eingenommen
wird und welcher bei einem Dialysator die Strömungsbahn für die DialYseflüssigkeit
darstellt). Da die feuchten, weichen Hohlfäden bei einem Hohlraumanteil irvler Größenordnung
von 0,4 nicht sehr selbsttragend sind, verstärkt sich die Neigung der weichen Hohlfäden,
die Bildung von Nebenschlußwegen für die Flüssigkeit durch den Raum zwischen den
Hohlfäden zuzulassen.
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Steifere Zellulose-Hohlfäden können aus nach dem Kupferoxidammoniakverfahren
regenerierter Zellulose erhalten werden. Derartige Fäden sind im Handel erhältlich,
beisnielsweise von der Firma Enka Glanzstoff AG. Wuppertal. Es erweist sich jedoch
als schwierig, diese Fäden bzw. Hohifäden auf industrieller Basis zu einem wirksamen
Dialysator zusammenzusetzen..
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Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung eines verbesserten ilohlfadenbündels
zur Herstellung eines verbesserten Dialysators sowie eines Verfahrens zur Herstellung
solcner Hohlfadenbündel.
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Diese Aufgabe wird bei einem langgestreckten, kernlosen Bündel aus
im wesentlichen längs verlaufenden, halbdurchlässigen, nicht unmittelbar mechanisch
miteinander verbundenen IIohlfäden oder -fasern zur Verwendung als Strömungsmittel-Trennelement
bei einer Diffusionsvorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fäden oder
Fasern so im Bündel angeordnet sind, daß der größte Teil der Fadenlängen und ihre
Gesamterstreclwng bzw. allgemeine Verlaufsrichtung (overall direction) einen Winkel
zur Längsachse des Fadenbündels festlegen, daß die Fäden oder Fasern in überkreuzender
und übergreifender Beziehung zu angrenzenden Fäden oder Fasern angeordnet sind und
daß der größte Teil der einzelnen Fäden oder Fasern jeweils über 15 - 50% der Breite
des Fadenbündels verläuft.
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Mit der Erfindung wird also ein neuartiges Hohlfadenbündel geschaffen,
das auf die beschriebene Weise hergestellt und zu einem Dialysator oder einer anderen
Diffusionsvorrichtung, etwa einem Oxygenator, einer Rückosmosevorrichtung, einem
Ultrafiltrationsapparat o.dgl,, zusammengesetzt werden kann.
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Das Hohlfadenbündel kennzeichnet sich vorteilhaft durch einen Hohlraumanteil
von mindestens 0,4 und vorzugsweise etwa
0,6 - 0,8, wodurch das
wünschenswert größere Volumen für die Strömung der Dialyselösung an den Außenflächen
der Hohlfäden entlang durch das Bündel hindurch unter Gewährleistung verbesserter
Diffusionseigenschaften zur Verfügung gestellt wird. Vorzugsweise werden ve nllältnismäßi
g steife Hohl fäden verwendet, z.B. aus nach dem Kupferoxidammoniakverfahren regenerierter
Zellulose, Folycarbonatfasern oder andere Fasern eines ähnlichen Steifheitsgrads,
die auch im feuchten Zustand im Bündel selbsttragende Eigenschaften besitzen.
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Weiterhin bestehen die erfindungsgemäßen Hohlfadenbündel aus Hohlfäden,
bei dene#n der größte Teil einen Winkel von vorzugsweise 1 - 50 zur Längsachse des
Bündels festlegt und welche die benachbarten Hohlfäden ohne Verflechtung (nonwoven)
damit kreuzen, wobei die Fäden vorzugsweise jeweils eigener parallele, flache Orte
bzw. Ebenen einnehmen. Hierdurch wird eine verbesserte und allgemein geichmäßigere
Konfiguration des Strömungsraums an den Außenseiten der Hohlfäden des Bündels gewährleistet,
wodurch eine wesentliche Verbesserung der Diffusions- und Dialyseeigenschaften geboten
wird.
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Die einander kreuzende Winkelbeziehung zwischen den Hohlfäden bietet
damit im Hinblick auf längsverlaufende, untereinander nicht verbundene Hohlfadenbündel
eine ganz spezielle Konstruktion, die eine wesentlich verbesserte Strömung der Dialyselösung
in den Zwischenräumen zwischen den Hohlfäden des Bündels gewährleistet.
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Vorzugsweise erstrecken sich die einzelnen Hohlfäden über etwa 20
- 355/# der Breite des Bündels.
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Ein anderes Merkmal der beschriebenen Kontruktion besteht darin, daß
der größte Teil und vorzugsweise alle Hohlfadenstücke unter einem vorzugsweise im
wesentlichen gleichmäßigen
Winkel zur Längsachse des Bündels und
außerdem unter eine Winkel zu einer durch die Längsachse des Bünde 15 verlaufenden
Ebene angeordnet sind, die senkrecht zu der in Einzelfäden enthaltenden Ebene liegt.
Vorzugsweise schneidet diese ers -genannte Ebene 15 - 50', und bevorzugt 20 - 35Cß
der ,lo'l1favaen im Bündel, wodurch ein Hohlfadenbündel geboten wird, das eine verbesserte
Strömungsmittelbahn, insbesondere für Dialyselösung, außerhalb der Hohlfäden durch
das Bündel hindurch festlegt.
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Eine weitere Eigenart der bevorzugten Hohlfaserbündel gemäß der Erfindung
besteht darin, daß sie aufgrund ihrer speziellen Struktur quer zur Längsachse und
parallel zu den die einzelnen Hohlfäden einschließenden Ebenen, im Gegensatz zu
einer Richtung quer zur Längsachse und senkrecht zu den die einzelnen Hohlfäden
enthaltenden Ebenen, einem Auseinanderziehen einen erhöhten Widerstand entgegensetzen.
Die erfindungsgemäßen Hohlfadenbündel besitzen daher eine verstärkte, unabhängige,
selbsttragende Charakteristik ohne Rücksicht darauf, daß sie nicht miteinander verwebt
bzw. verschlungen sind und keine unmittelbare mechanische Verbindung untereinander
aufweisen.
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Die Hohlfäden sind somit bestrebt, in einem zusammenhängenden, allgemein
geordneten Bündel zusammenzubleiben, während dieses zu einem Dialysator zusammengesetzt
wird.
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Wie erwähnt, beträgt der Hohlraumanteil der erfindungsgemäßen Faserbündel
mehr als 0,4; vorzugsweise liegt er zwischen etwa 0,6 und 0,8. Infolgedessen steht
ein größerer Raum für die Strömung der Dialyselösung oder eines anderen Strömungsmittels
durch das Bündel zwischen den Hohlfäden hindurch zur Verfügung, so daß eine verbesserte
Dialyselösung-Strömungsbahn gewährleistet wird, die insbesondere einen guten Zugang
der Dialyselösung zu den Hohlfäden im Mittelbereich des Bündels ermöglicht. Bei
den bisher verwendeten Hohifadenbündeln kann der Hohlraumanteil bei nur 0,1 liegen.
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Vorzugsweise liegt der Schnittwinkel zwischen den Hohlfäden uld einem
zweiten Satz paralleler Ebenen, die senkrecht zu den die einzelnen Hohlfäden enthaltenden
Ebenen liegen, bei etwa 1 - 50 und bevorzugt bei 2 - 3°.
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Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Darstellung der einen Seite einer Spulvorrichtung zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Ilohlfadenbündels, zur Veranschaulichung der Aufnalunespule, zweier Fadenmaterial-Vorratsspulen
und des Fadenführers, Fig. 2 eine schematische perspektivische Darstellung einer
Antriebsanordnung zum Antreiben der Aufnahmespule und zum Bewegen des Fadenführers,
Fig. 3 eine teilweise im Schnitt gehaltene perspektivische Darstellung einer zwei
(1-lerz- ) 5 teuerkurven verwendenden Einriclltung zur Steuerung der Bewegung von
Fadenführern auf beiden Seiten der Vorrichtung, Fig. 3A eine perspektivische Darstellung
einer wahlweise verwendbaren, eine einzige Steuerkurve aufweisenden Einrichtung
zur Steuerung der Fadenführer, Fig. 4 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene perspektivische
Darstellung einer Fadenführeranordnung, Fig. 5 eine SeitenaSicht der Aufnahmespule,
Fig. 6 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Teilschnitt längs der Linie 6-6
in Fig. 5 zur Veranschaulichung eines Naben/Sperrmechanismus der Aufnahmespule,
Fig.
7 eine in weiter vergrößertem Maßstab gehaltene Teilseitenansicht eines Abschnitts
der Aufnahmespule, Fig. 8 einen in stark vergrößertem Maßstab gehaltenen Schnitt
längs der Linie 8-8 in Fig. 7 zur Darstellung der Fadenüberkreuzung, Fig. 9 eine
perspektivische Darstellung einer geteilten Hülse zur Bündelung des Fadenmaterials
zum Zurechtscfflneiden für die Herstellung der Einzel-Hohlfäden, Fig. 10 eine Stirnseitenansicht
der an der einen Seite geöffneten geteilten Hülse, Fig. 11 eine schematische Darstellung
eines erfindungsgemäßen Hohlfadenbündels zur beispielhaften Verdeutlichung der typischen
Anordnung einiger weniger IIohlfäden im Bündel, Fig. 12 einen Schnitt längs der
Linie 12-12 in Fig. 11 und Fig. 13 eine perspektivische Darstellung eines das erfindungsgemäße
Fas e rbünde 1 verwendenden Dialysators.
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Gemäß Fig. 1 weist die Spulvorrichtung 10 einen Körper bzw.
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Sockel 12 auf, der auf beiden Seiten je einen Spulmechanismus trägt.
Der Sockel bzw. Vorrichtungskörper umfaßt einen kastenförmigen Hauptteil 14, der
von zwei Füßen 16 und 18 getragen wird. Am hinteren Ende des Hauptteils 14 sind
eine Steuerkonsole und ein Vorratsspulen-Halterungsabschnitt 20 frei auskragend
angebracht.
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An den beiden Seiten des Sockels sind zwei einander praktisch identische
Spulmechanismen vorgesehen. Infolgedessen können gewünschtenfalls zwei Aufwickel-
bzw. Spulvorgänge gleichzeitig
durchgefizhrt werden.
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Jeder Spulmechanismus weist eine obere und eine untere Spulenträgerwelle
22 bzw. 24 auf, die vom Halterungsabschnitt 20 seitlich abstehen. Auf die Wellen
22 und 24 sind zwei Fadenmaterial-Vorratsspulen 26 bzw. 28 aufgesetzt, auf die jeweils
ein ununterbrochener Hohlfaden aufgewickelt ist. Die Fadenmaterialien 30 und 32
verlaufen dabei von den Spulen über eine Fadenführeranordnung 34 zur betreffenden,
angetriebenen Aufnahmespule 36. Ein vom Vorrichtungs-Hauptteil getragenes, durchsichtiges
Schutzgehäuse 38 mit zwei Zugangs türen 38a und 38b umschließt die Fadenführeranordnung
sowie die Aufnahmespule.
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Die Drehbewegung der Aufnahmespule 36 sowie die Bewegung der Fadenführeranordnung
34 werden durch eine Antriebsanordnung gesteuert, die im Vorrichtungs-Hauptteil
14 angeordnet ist, Diese Anordnung umfaßt einen Elektromotor 40, welcher sowohl
die Aufnahmespule als auch den Fadenführer antreibt und dessen Drehzahl im Bereich
von O - 2000 U/min regelbar ist.
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Der Elektromotor 40 ist auf noch näher zu beschreibende Weise mit
der Aufnahmespule über ein Zahnrad und einen Steuer- bzw.
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Zahnriemen verbunden. Dabei ist der Elektromotor 40 mit einem 5:1
untersetzten S chnecken/S chneckenrad-Untersetzungs getriebe 42 mit einem Abtriebsrad
44 verbunden. Ein Abtriebs-Zahnriemen 46 ist um das Rad 44 sowie um ein auf einer
Querwelle 50 sitzendes Abtriebsrad 48 herumgelegt. Daneben sitzt auf der Querwelle
50 ein Abnahmerad 52, das mittels eines Zahnriemens 56 mit einem Drehzahlzähler
bzw. -regler 54 verbunden ist. Diese Antriebsanordnung ist so ausgelegt, daß der
Zähler bzw. Regler mit der Aufnahmespule synchronisiert ist und somit deren Drehzahl
anzeigt.
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Weiterhin sitzt auf der Querwelle 50 ein Spulen-Antriebsrad 58,
das
über ein ZaJ#inrad bzw. eine Zahnriemenscheibe 62 auf einer Spulen-Antriebswelle
60 und einen Zahnriemen 64 mit der Welle 60 verbunden ist. Die nufnailmespulenanordnung
36 ist dabei am einen Ende der Welle befestigt, Der Antrieb der Aufnahmespule erfolgt
daher durch den Elektromotor 40 über das Untersetzungsgetriebe 42, das Zahnrad 44,
den Riemen 46 und das Zahnrad 48, die Welle 50, das Zahnrad 58, den Zahnriemen 64
und das Zannrad 62 sowie die Tlelle 60. Mittels dieser anordnung kann die Aufnahmespule
mit Drehzahlen im Bereich von 0 - 400 U/min angetrieben werden.
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Die Fadenführeranordnung 34 ist so ausgelegt, daß das Fadenmaterial
mit einer auf die Drehbewegung der Aufnahmespule bezogenen Geschwindigkeit in hin-
und hergehende Schwingung bzw.
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Querbewegung relativ zur Aufnahmespulenanordnung 36 versetzt wird.
Der Fadenführer wird dabei durch den Elektromotor 40 angetrieben. Am Elektromotor
40 ist ein Drehzahlregler 64 angebracht, der eine Iiand-Drehzahleinstellung 65 und
ein Abtriebs zahnrad 66 aufweist. Die Drehzahl des Zahnrads 66 ist dabei im Bereich
von 0 - 400 U/min regelbar. Der Antr#szahnriemen 68 verläuft um das Abtriebsrad
66 und ein kleineres, angetriebenes Zahnrad 70. Bei jeder Umdrehung des Abtriebsrads
66 führt das angetriebene Zahnrad 70 2,25 Umdrehungen durch, so daß ein Übersetzungsverhältnis
von 2,25:1 hergestellt ist. Das Zahnrad 70 sitzt an einem Ende einer Welle 72, die
in ein Getriebegehäuse 74 eintritt. Aus dem Getriebegehäuse erstreckt sich eine
zweite, mit der Welle 72 fluchtende Welle 76 nach außen, an deren Außenende ein
Zahnrad bzw. eine Zahnriemenscheibe 78 befestigt ist. Aus dem Getriebegehäuse erstreckt
sich eine drehbare, durch die Welle 72 angetriebene Steuerkurven-Antriebswelle 80
nach oben. Im Getriebegehäuse befindet sich eine nicht dargestellte Kegelradanordnung
für den Antrieb der Wellen 76 und 80.
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Ein weiterer Zahnriemen 82 ist um das Rad 78 und um ein Rad 84 herumgelegt,
von denen letzteres über eine Getriebeanordnung 89, welche dem vorher beschriebenen
Getriebegehäuse im wesentlichen entspricht, eine zweite drehbare lDteuerkurven-Antriebswelle
86 und einen Drehzahlzähler 88 antreibt. Der Drehzahlzähler 88 ist mit der Drehbewegung
der Wellen 80 und 86 synchronisiert, deren Drehung wiederum auf die Hin- und Herbewe
gungs geschwindigkeit des Fadenführerarms bezogen ist, so daß der Zähler die Geschwindigkeit
der Schwingbewegung des Fadenführerarms angibt.
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Gemäß Fig. 3 tragen die Wellen 80 und 86 an ihrem oberen Ende jeweils
eine Steuerkurve 90 bzw. 92, durch welche die Schwing-bzw. Traversierbewegung des
Fadenführers 34 und der Fadenmaterialien gesteuert wird. Eine sich durch eine Seitenwand
14a aus dem Vorrichtungssockel 14 nach außen erstreckende, hin-und hergehende Steuerstange
94 ist an ihrem Außenende mit der Fadenführeranordnung 34 verbunden. Am Innenende
trägt die Stange 94 einen Kurvenfühler 96, der durch eine sich an einer Andruckplatte
100 und am iturvenfühler 96 abstützende Schraubendruckfeder 98 gegen die Steuerkurve
90 vorbelastet ist.
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Bei der Drehung der Steuerkurve 90 wird die Stange 94 in hin-und hergehende
Bewegung versetzt. Ersichtlicherweise wird der an der anderen Seite der Vorrichtung
vorgesehene, nicht dargestellte Fadenführerarm auf ähnliche Weise gesteuert.
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Mittels der beschriebenen Anordnung kann die Schwingungsfrequenz des
Fadenführerarms im Bereich von 0 - 900 Schwingungen pro Minute geregelt werden.
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Bei der abgewandelten Steuerkurvenkonstruktion gemäß Fig. 3a ist eine
einzige Rillen- bzw. Innensteuerkurve 102A vorgesehen. Hierbei ist nur eine einzige
Antriebswelle 80a zum Antreiben der einzigen Steuerkurve vorgesehen, die ihrerseits
die beiden Steuerstangen 93a und 94a steuert.
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Ersichtlicherweise kann die Drehzahl der Steuerlrurven-Antriebswelle
80 relativ zur Aufnahmespulen-Antriebsw0lle 60 mit Hilfe der Drehzahleinstellung
65 geregelt und eingestellt werden. Falls keine Einstellung erfolgt, bleibt das
Verhältnis zwischen der Schwingbewegung des Fadenführerarms und der Drehbewegung
der Aufnahmespule unabhängig von der Drehzahl der Aufnahinespule konstant. Hit Hilfe
der Drehzahleinstellung 65 läßt sich jedoch dieses Verhältnis beliebig einstellen
und regeln.
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Die Fadenführeranordnung 34 ist an der Außenseite der Seitenwand 14a
mittels einer lotrecht verstellbaren Montageplatte 101, einer schwenkbar verstellbaren
Seitenplatte 102 und einer rückwärts verstellbaren, quer verlaufenden bzw. seitlichen
Tragplatte 104 montiert. An der Oberseite der Platte 104 ist ein oberer Faden-Fühlschalter
106 vorgesehen, während an der Unterseite der Platte 104 von dieser ein unterer
Faden-Fühlschalter 108 getragen wird. Jeder dieser Schalter weist ein blatt- bzw.
zungenartiges Element 110 auf, das gegen den Faden vorbelastet ist und an diesem
angreift, so daß es das Vorhandensein des Fadens, etwa des Fadens 30, feststellt.
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Bei einem Fadenbruch während des Aufspulvorgangs verlagert sich das
Element 110 nach oben und betätigt dabei eine nicht dargestellte Einrichtung zum-Abschalten
der Antriebsanordnung und zur Ausübung einer kontrollierten Bremswirkung auf die
Vorratsspulenwellen sowie auf die Aufnahmespule, um einen Fadenbruch an anderen
Spulen möglichst auszuschließen.
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Ein langgestreckter, schwenkbarer Führungsarm 112 ist an seinem hinteren
Ende vorderhalb des Schalters 106 mit Hilfe eines Zapfens 114 an der Tragplatte
104 angelenkt. Die Steuerstange 94 ist dabei an einer zwischen den Enden des Fünrungsarms
gelegenen Stelle mit Hilfe eines Universal- bzw. Kardangelenks 116 mit dem Führungsarm
verbunden. Ein Kopf 112a am Vorderende des Führungsarms trägt obere und untere,
federartige
Fadenführer 118, die mit anderen, den Schaltern zugeordneten,
federartigen Fadenführern 119 zusammenwirken. Bei der hin-und hergehenden Bewegung
der Steuerstange schwingt der Kopf 112a unter der Steuerung durch die Steuerkurve
90 hin und her.
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Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Aufnahmespulenanordnung 36 umfaßt
eine Fadenspulplatte 120 sowie eine Naben/Sperreinrichtung 122 zur abnehmbaren Anbringung
der Spulplatte an der Vorrichtung.
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Die Spulplatte 120 weist eine große, kreisförmige, zentral angeordnete
Öffnung mit einer Innenkante 124 und sechs Tragteile 126, 128, 130, 132, 134 und
135 auf. Die einzelnen Tragteile sind dabei vom Zentrum der Platte radial nach außen
gerichtet und um ihren Umfang herum auf gleiche Abstände voneinander verteilt.
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An jedem Tragteil, beispielsweise am Tragteil 126, ist jeweils ein
V-förmiger Fadenhalter 136 angebracht, von denen jeder zwei nach außen ragende,
U-förmige Fadenhalteelemente 138 und 140 aufweist, die ihrerseits jeweils in einer
unteren Schrägkante 138a, 140a auslaufen. Jedes Element 138 und 140 ist an in der
Platte 120 vorgesehenen Gewindebohrungen mit der Platte verschraubt. Gemäß Fig.
5 sind die Fadenhalter in eine von drei verschiedenen Radialpositionen verstellbar.
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Bei der dargestellten Ausführungsform können die Fadenhalteelemente
138 und 140 aus der dargestellten inneren Stellung in eine Zwischenstellung bei
142 und 144 oder in eine äußere Stellung bei 146 und 148 verstellt werden.
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Ersichtlicherweise kann durch diese Lagenänderungen die Länge der
Fadenbündel zwischen den verschiedenen Fadenhaltersätzen vergrößert oder verkleinert
werden. Indem die Fadenhalter beispielsweise radial nach außen versetzt werden,
wird die Größe der Fadenbündel zwischen den einander benachbarten Fadenhaltern vergrößert.
Auf diese Weise ist die Herstellung von Hohlfaserdialysatoren unterschiedlicher
Länge möglich.
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Die Naben/Sperreinrichtung 122 zur Befestigung der Spulplatte 120
an der Vorrichtung ist in den Fig. 5 und 6 veranschaulicht. Diese Einrichtung umfaßt
eine Nabenanordnung 150, die mittels einer Stellschraube 151 am einen Ende der -puiwelle
60 befestigt ist. Die Nabenanordnung weist ein mit Flansch versehenes, angußartiges
Element 152 auf, an dem eine scheibenartige Tragplatte 154 befestigt ist. Letztere
weist ihrerseits drei radiale Speichen 156, 158 und 160 auf, von denen jede mit
einem Führungslangloch 162 versehen ist.
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Der Außenumfang der Platte besitzt einen L-förmigen Querschnitt, welcher
eine axial bzw. quer verlaufende Schulter 164 und eine Umfangsschulter 166 festlegt.
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Die Spulplatte 120 für die Aufnahmespule ist so ausgelegt, daß ihre
Innenkante 124 auf die Schulter 164 aufgesetzt werden kann, wobei die Platte an
der Umfangsschulter 166 anliegt.
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Durch diesen Sitz wird eine Radialverschiebung der Spulplatte 120
relativ zur Nabe 150 verhindert. Die abnehmbare, antriebsmäßige Befestigung der
Spulplatte 120 an der Nabenanordnung erfolgt durch sechs Bolzen 167a, die von der
Schulter 166 nach außen ragen und in sechs entsprechende Bohrungen 1 67b in der
Spulplatte eingreifen.
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Drei im wesentlichen radial verlaufende Sperrarme 168, 170 und 172
dienen zur Befestigung der Spulplatte 120 an der Tragplatte 154 unter Verhinderung
einer Axialverschiebung der Spulplatte gegenüber der Tragplatten-Schulter 166. Die
Sperrarme sind dabei jeweils an ihrem Innenende mit Hilfe eines Stifts 174 und eines
drehbaren, manschettenförmigen Elements 176 an der Nabe 150 befestigt. Jeder Sperrarm
trägt einen Führungsblock 178, der im zugeordneten Langloch 162 im Arm verschiebbar
ist. Der Führungsblock 178 ist mit Hilfe eines Stifts 180 am Arm und im Langloch
festgelegt. Die einzelnen Sperrarme besitzen jeweils eine solche Länge, daß sich
in der ausgestreckten, radial ausgerichteten Sperrstellung der
Sperrarme
das Außenende jedes Sperrarms radial über die Schulter 164 hinaus erstreckt und
die Spulplatte 120 übergreift. Aufgrund dieser Konstruktion vermögen die Sperrarme
die Spulplatte an der Spulvorrichtung in fester Lage relativ zur Welle 60 zu arretieren
und zu sichern.
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Die Manschette 176 ist relativ zur zelle 60 und zu den Tragarmen drehbar.
Gemäß Fig. 5 begrenzt ein Anschlagstift 182 die Bewegung der Manschette 176. Die
Manschette wird hierbei durch eine federbelastete, nicht dargestellte Reasteinrichtung
in der Sperrstellung gehalten. In der in Fig. 5 in ausgezogenen Linien eingezeichneten
Position sind die Arme so ausgerichtet, daß sie die Spulplatte in ihrer Lage sichern.
Beim Verdrehen der Manschette 176 werden die Arme zurückgezogen, wobei sich die
Führungselemente, etwa der Führungsblock 178, in den Langlöchern 162 verschieben,
bis die Außenenden der Sperrarme innerhalb der Innenkante der Schulter 164 zu liegen
kommen. Bei zurückgezogenen Sperrarmen kann die Spulplatte 120 axial nach außen
gezogen und von der Vorrichtung abgenommen werden.
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Im folgenden ist die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
näher erläutert.
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Bei der dargestellten Ausführungsform sind zwei Vorratsspulen für
Hohlfadenmaterial auf die Wellen 22 und 24 aufgesetzt, wobei jeder Mohlfaden durch
die Fadenführeranordnung 24 hindurchgezogen und zum Aukickeln an der Aufnahmespule
36 befestigt wird. Hierauf wird die Vorrichtung in Betrieb gesetzt, wobei der Elektromotor
die Aufnahmespulenanordnung 36 in Drehung versetzt. Infolgedessen zieht die Aufnahmespule
das Hohlfadenmaterial über die Fadenführeranordnung von der Vorratsspule ab. Aufgrund
der Wirkung der Steuerkurven, etwa der Steuerkurve 90, bewegt sich der Führungsarm
112 bei der Drehung der Aufnahmespule schwingend bzw. hin- und hergehend
asechselnd
nach innen und außen. Die Steuerkurve ist dabei so ausgelegt, daß eine gleichmäßige
Verteilung des Fadenmaterials auf den Fadenführern bzw. durch diese gewährleistet
wird. Infolge der Form der Steuerkurve wird eine Anhäufung des Fadenmaterials an
den Rändern der Fadenhalter verhindert, indem die Geschwindigkeit des Fadenführerarms
an jedem Ende seiner Schwingbewegung beschleunigt wird. Außerdem kann die Steuerkurve
so geformt sein, daß ein HotAfaden unter einem im wewesentlichen konstanten Winkel
zur Bündelachse abgelegt wird.
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Außerdem verhindert die Steuerkurve ein zu festes Aufwickeln der
Fadenmateriallagen, während gleichzeitig die einzelnen Windungslagen des aufgespulten
Fadenmaterials die jeweils vorhergehende Windungslage überkreuzen. Diese überkreuzende
Wicklungsart ist in Fig. 8 schematisch veranschaulicht, aus welcher hervorgeht,
daß eine obere Fadenwindungslage 190 eine untere Fadenwindungslage 192 unter einem
bestimmten Winkel überkreuzt.
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Es hat sich weiter.1##in herausgestellt, daß die Verwendung der beiden
Spulen (Vorratsspulen) insofern vorteilhaft ist, als die Aufnahmespule der Vorrichtung
hierbei kontinuierlich mit einer ausreichenden Menge an Fadenmaterial beschickt
und dadurch die Notwendigkeit vermieden wird, den Aufspulvorgang zu unterbrechen
und eine zweite Vorratsspule in Betrieb zu nehmen. Eine solche Betriebsunterbrechung
hat sich nZmlich für die Wirksamkeit des Dialysators als nachteilig erwiesen, da
an der Stelle, an welcher die eine :pule auslief und die nächste anlief, unerwünscht
große Strömungskanäle gebildet werden können. Es wird in diesem Zusammenhang angenommen,
daß sich derartige Strömungskanäle infolge der Unterschiede in der Fadenspannung
am Ende der ersten Vorratsspule und am Anfang der zweiten Vorratsspule bilden können.
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Beim Aufspul- oder Wickelvorgang hat es sich häufig als wünschenswert
erwiesen, die Aufnahmespule mit einer größeren
(Umfangs-)Geschwindigkeit
als der Schwingungs (bewegungs) geschwindigkeit des Fadenführerarms anzutreiben.
Dieses Vorgehen kann nach dem Abschneiden von 1ozon der Länge des Bündels beim Abnehmen
von der Spule bestenfalls Einzelfäden liefern, die etwa 30% der Breite des Bündels
einnehmen. In spezieller Ausführungsform wird die fflufnahmespule mit einer Drehzahl
von 200 U/min angetrieben, während der Fadenführerarm mit 160 oder 180 Schwingungen
pro Minute betrieben wird. Allgemein ist es vorteilhaft, wenn pro Umdrehung der
Aufnahmespule etwa 0,45 - 1,7 Hin- und Her- bzw. Pendelschwingungen erfolgen, insbesondere
bei einer Aufnahmespule der dargestellten Konstruktion, bei welcher sechs Hohlfadenbündel
gleichzeitig hergestellt werden. Das angegebene Verhältnis kann bei Aufnahmespulen,
auf denen eine unterschiedliche Zahl von Abschnitten der Bündel hergestellt werden,
entsprechend variiert werden.
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Im Falle einer unterschiedlichen Geometrie der Aufnahmespule, beispielsweise
bei anderer Größe und anderem Durchmesser derselben, muß mithin die Schwingungszahl
des Fadenführers entsprechend geändert werden, um eine einwandfreie Kreuzspulwirkung
zu gewährleisten.
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Sobald das Fadenmaterial auf die Aufnahmespule aufgespult worden ist
und die Fadenbündel eine für die Verwendung bei Hohlfadendialysatoren ausreichende
Größe erreicht haben, wird der Aufspulvorgang unterbrochen.
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Im folgenden ist nunmehr die Fertigung der Fadenbündel näher erläutert.
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Eine langgestreckte, geteilte Hülse 200 der in Fig. 9 dargestellten
Art wird für die Anfertigung der Fadenbündel aus dem Fadenmaterial und zur Abnahme
der Fadenbündel von der Aufnahmespule verwendet. Die geteilte Hülse weist ein oberes
und ein
unteres halbzylindrisches lement 202 bzw. 204 auf, die
durch zwei flexible Sc-arniere bzw. Gelenke 206 und 208 miteinander verbundengind.
Gemäß Fig. 10 können die Hülsenteile geöffnet, um ein aufgespultes Fadenmaterialbündel
herumgelegt und gegen dieses Bündel wrkRemmt werden.
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Wenn die tjülsenteile gemäß Fig. 7 angebracht worden sind, verspannen
sie das Fadenbundel mit festem Griff zwischen sich, ~#orauf das Fadenmaterial an
beiden Enden der Hülse geschnitten werden kann, so daß offenendige Fasern bzw. Fäden
gebildet werden und die Fadenbündel von der Spule abgenommen werden können. Durch
das Durchtrennen wird das endlose Fadenmaterial in die einzelnen Hohlfäden für die
Verwendung beim Dialysator umgewandelt. Nac# dem Durchtrennen und Abnehmen werden
die einzelnen Fadenbim.del entsprechend behandelt und zu Hohlfadendialysatoren umgeformt.
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Fig. 11 0 veranschaulicht schematisch ein erfindungsgemäß hergestellte
Faserbündel 210, bei dem der größte Teil der Fasern bzw. :1ohlfäden zur besseren
Veranschaulichung der gegenseitigen Beziehung zwischen den Hohlfäden weggelassen
ist. Grundsätzlich entspricht der größte Teil der Hohlfäden des Bündels 210 der
in Fig. 8 veranschaulichten allgemeinen Anordnung, was durch das erfindungsgemäß
angewandte Wickelverfahren erreicht wird. Die ;ickelspannung beträgt dabei vorzugsweise
etwa 0,5 - 5 g pro aufgewickeltem Hohlfaden und bevorzugt weniger als 1 g pro Hohlfaden.
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Es ist auch darauf hinzuweisen, daß dann, wenn zwei oder mehr llohlfäden
auf die speziell beschriebene Weise gleichzeitig auf die Spule aufgewickelt werden,
die Hohlfadenpaare nebeneinander in einer Anordnung zueinander liegen, in welcher
jeder Hohlfaden, wie in Fig. 8 und 11 gezeigt, mehrere getrennte, parallele Fadenstücke
bilden kann, die im Hohlfadenbündel nebeneinander liegen. Der benutzte Ausdruck
"Faden" oder "Hohlfaden't soll dabei diese Mehrfachstruktur mit einschließen.
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Das Kohlfadenbüldel 210 kann gemäß einer speziellen Ausführungsform
mindestens 5000 im wesentlichen längs verlaufende, halbdurchlässige, getrennte Fäden
umfassen, die nicht mechanisch miteinander verbunden sind und für Dialysezwecke
aus Zellulose und für andere Diffus ions funktionen aus einem anderen geeigneten
Werkstoff bestehen. Vorzugsweise bestehen die Dialysenohlfäden aus nach dem Kupfe
roxidammoniakve rfahren regenerierter Zellulose, wobei die Einzelfäden eine ausreichende
ITaß-Zugfestigkeit (z.B. mindestens etwa 100 g) besitzen und in genügender Zahl
vorhanden sind, um in der Hauptsac?#e die einander kreuzende, übergreifende Struktur
gemäß Fig. 8 und 11 beizubehalten, in welche sie gebracht worden sind. "Weischeren
Fäden, etwa solche aus Zelluloseacetat-Derivat, können in nassem Zustand wahllos
im Bündel durhängen und dadurch an ihren Außenseiten ungleiciimä#ge Strömungswege
bilden.
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Vorzugsweise besitzen die verwendeten Zelluloseeinzelfäden einen Außendurchmesser
von 100 - 400 Fm. Es sind dabei vorteilhaft mindestens 9000 getrennte Hohlfäden
vorhanden, die eine Gesamtoberfläche von mindestens 0,5 m2 und vorzugsweise von
1 - 2 m2 festlegen. Die Wanddicke jedes Hohlfadens beträgt dabei vorzugsweise 10
- 30 Fun, beispielsweise 16 µm.
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Gemäß Fig. 8 liegen die Hohlfadengruppen 190, 192 unter einem linkel
vozueinander und zur Längsachse 212 des Fadenbündels (Fig. 11). Bei der Herstellung
des erfindungsgemäßen Hohlfadenbündels werden die Hohlfäden 190 abgelegt, während
der Führungsarm 112 in der einen Richtung quer zur Längsachse 212 schwingt. Die
Fäden 192 werden bei der Schwingung des Führungsarms 112 in der entgegengesetzten
Querrichtung abgelegt.
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Wie aus Fig. 8 im einzelnen hervorgeht, wird der Hohlfaden 190a während
der Drehung der Spulenanordnung 36 mittels einer ersten Schwingung des Führungsarms
112 in einer ersten
Osuerrichtung abgelegt. Bei der weiteren Drehung
der Spulenanordnung 36 wird dann der Faden 192a über dem ersten Faden 190a abgelegt,
während der Führungsarm 112 in der entgegen gesetzten -Cuerrichtung schwingt, so
daß der Faden 192a den Faden 190a übergreift. Bei der nächsten Umdrehung der Spule
36 und der Rückschwingbewegung des Führungsarms 112 wird sodann der Faden 190b über
dem Faden 192a abgelegt. nn dann der Führungsarm 112 wieder in Gegenrichtung zurückschwingt,
wird bei sich drehender Spule 26 der Faden 192b abgelegt, so daß er über# den Faden
190b zu liegen kommt. Dieser Vorgang wiederholt sich während des gesamten Wickelrozesses
unter Bildung der angestrebten Fadenbündelschleife, die bei der dargestellten Ausführungsfoim
in sechs Fadenbündel 210 geschnitten wird.
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Das fertiggestellte IXohlfadenbündel 210 kann vor dem Einsetzen in
ein Dialysatorgehäuse eine Länge von 15 - 25 cm und speziell von 20,5 cm besitzen
und aus etwa 11 500 Einzelfäden mit einem Außendurchmesser von 247 µm und einem
Innendurchmesser von 215 tun bestehen, so daß es eine Dialysatoreinheit mit einer
Netzfläche von etwa 1,5 m² bildet. Mit Ausnahme der abgewinkelten Fäden 216 kann
jeder Iiohlfaden über etwa 279'# der Breite des Bündels verlaufen.
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Es ist zu beachten, daß die Kreuzungspunkte 214 der einzelnen Hohlfäden
gemäß Fig. 8 ungefähr linear aufeinander ausgerichtet sind. Dies braucht jedoch
nicht notwendigerweise der Fall zu sein. Die Anordnung der verschiedenen Kreuzungspunkte
hängt nämlich von der Drehzahl (pro min) der Spule im Vergleich zur Schwingungszahl
(pro min) des Führungsarms 112 ab.
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Tatsächlich ist es allgemein vorteilhafter, wenn die Kreuzungspunkte
bei jeder Umdrehung der Spule in verschiedenen Positionen zu liegen kommen, um eine
ungleichmäßige Fadenanhäufung bzw. "Resonanz" zu vermeiden.
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Die Fäden 216 gemäß Fig. 11 sind auch als eine Fadenkategorie zu betrachten,
die sich mit W&#scheinlichkeit in den meisten Fadenbwldeln 210 bildet. Ersichtlicherweise
werden diese Hohlfäden auf der Spule dann abgelegt, wenn der Führungsarm 112 in
Querrichtung die Grenze seiner Schwingbewegung erreicGlt und in Gegenrichtung zurückzuschwingen
beginnt, so daß der dabei abgelegte oder gewickelte Hohlfaden zunächst in der einen
Winkelrichtung gegenüber der Achse 212 verläuft, dann seine Richtung umkehrt und
alter einem ähnlichen Winkel in die entgegengesetzte Richtung zur Achse 212 verläuft,
so daß am Rand des Bündels ein seitlicher ~Scheitel" 218 gebildet wird. Bei dem
tatsächlich erfindungsgemäß hergestellten Hohlfadenbündel können sich offensichtlich
einige dieser und anderer Hohlfäden begradigen and dabei bis zu einem gewissen Grad
wellige Biegungen bilden und somit nicht die ideale Konfiguration gemäß Fig. 11
einnehmen. Dennoch gewährleistet das Hohlfadenbündel insgesamt die wesentliche truktur,
die Eigenschaften und die Vorteile, wie sie vorstehend beschrieben sind.
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Bevorzugt liegen die idealen Winkel der Fäden 190, 192 und 216 zur
Achse 212 konstant bei vorzugsweise 2 - 30 und beispielsweise 2,150 oder 2,59#O.
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Bei dem beschriebenen Fadenbündel kann der Hohiraumanteil etwa 0,64
betragen, was eine ganz erhebliche Vergrößerung des Dialysefrei- oder -hohlraums
gewährleistet, wenn das Fadenbündel in ein Dialysatorgehäuse eingesetzt ist. Das
erfindungsgemäße Dialysator-Hohlfadenbündel aus nach dem Kupferoxidammoniakverfahren
regenerierten Zellulosefäden gewährleistet dabei eine geringe Blutgerinnung.
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Das erfindungsgemäße Hohlfadenbündel besitzt die bemerkenswerte Eigenschaft,
daß es einem seitlichen Auseinanderziehen in Richtung des Doppelpfeils 218 (Fig.
12) in einem Ausmaß
widerstehl, das merklich und erheblich größer
i,-t als sein fiderstand gegen ein Auseinanderziehen in Richtung des Doppelpfeils
220. Dieser widerstand in Richtung 220 entspricht im wesentlichen demjenigen bei
den bisherigen Hohlfadenbtindeln, wo er tatsächlich sehr niedrig ist. Während das
er-findungsge.r:jäße Mohlfaserbündel somit für seinen Zusammenhalt eine äußere ;z.^lte-
oder Verspanneinrichtung benötigt, zeigt es beim Einbau in einen Dialysator eine
größere Tendenz zu einer Aufrec'iter':1altung seiner Strulctur als die bIsherigen
Fadenbündel.
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In Fig. 13 ist ein das erfindungsgemäße Hohlfadenbündel 210 auweisender
Dialysator für Blut dargestellt. Der Dialysator kann dabei von der derzeit üblicherweise
bei Hoi#fadenbündeln verwendeten Art sein.
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Das Bündel 210 ist in ein rohrförmiges Gehäuse 222 eingesetzt, welches
das mit etwa quadratischem Querschnitt gewickelte Bündel 210 (Fig. 12) umschließt
und es zur Gewährleistung optimaler trömungseigenschaften in zylindrischer Form
hält. Die aohlfadenenden durchsetzen Elemente 224 aus ausgehärteter Vergußmasse
jeweils in Form einer Scheibe, die unter Abdichtung in erweiterten Kammerenden 226
des Gehäuses 222 angeordnet sind, so daß die Hohlfäden des Bündels 210 die scheibenförmigen
Elemente 224 durchsetzen, um eine Strömung durch die Hohlfäden zuzulassen.
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Auf die Enden des rohrförmigen Gehäuses 222 sind unter Abdichtung
Verschluß-Kappen 228 aufgesetzt, die jeweils ein« Zulaß 230 aufweisen. Die Vergußmasse-Scheiben
224 sind unter Bildung einer Verteilerkammer in einem kleinen Abstand von den Innenenden
der Kappen 228 angeordnet, so daß ein abgedichteter Flüssiglveitsströmungsweg zwischen
den Zulässen 230 durch die Hohlfasern des Bündels 210 hindurch hergestellt wird.
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Ein zweiter Strömungsweg für den Dialysator wird durch zweite Zulässe
232 hergestellt, die seitlich nahe der Enden des Gehäuses 222 an dessen gegenüberliesenden
Seiten vorgesehen sind. Die erweiterten Abschnitte bzw. Kammerenden 226 des Gehäuses
bilden zweite Verteiler zur gleichmäßigen Verteilung des :Jtrömui#smittels um die
Außenfläche des Bündels 210 innerhalb des Ringraums, der in diesem Bereich zwischen
dem Bündel und der Innenwandfläche des Gehäuses festgelegt ist.
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Im zentralen, verengten Teil des Gehäuses 222 liegt das Bündel 210
eng an der Gehäusewand an, ohne dabei den außenseitigen Zwischenraum wie in den
erweiterten Kammerenden 226 aufzuweisen.
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Infolgedessen wird ein zweiter Flüs 5 igke its 5 trömungs weg von
einem Zulaß 232, um ein erweitertes Kammerende 226 herum und dann mit einer Sickerströmung
durch die einander kreuzenden Hohlfäden des Bündels 210 zur gegenüberliegenden erweiterten
Kammer 226 und zum anderen Zulaß 232 hergestellt.
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Der Strömungsweg zwischen den Zulässen 230 wird typischerweise von
Blut durchströmt, während der Strömungsweg zwischen den Zulässen 232 für Dialyselösung
vorgesehen ist.
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Die beiden Strömungswege sind so gegeneinander abgedichtet, daß, mit
Ausnahme der Diffusion durch die Wände der Hohlfäden des Bündels 210 hindurch, keine
Vermischung der über diese trömungswege strömenden Strömungsmittel auftritt.
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Vorzugsweise wird ein Gegenstromschema angewandt, bei dem das B'ut
den Dialysator in der einen Richtung und die Dialyselösung in der anderen Richtung
durchströmt.
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Dialysatoren der speziellen, offenbarten Art mit etwa 11 500 dünnwandigen
Haar- oder Kapillarkanälen einer Weite von etwa Fun, und die eine aktive Oberfläche
von etwa 1,5 m2
festlegen, besitzen erwiesenermaßen überlegene
Durchlaßeigenschaften (clearance c:laracteristics) im Bereich kleiner und mittlerer
Moleküle in Verbindung mit über einen weiten Jereic-n steuerbarem Ultrafiltrationsvermögen.
Das Vorfüllvolumen des erfindungsgemäßen Dialysators kann 125 ml in flutraum betragen,
und zwar bei einer Volumenänderung, die gegenüber Druckschwankungen ve rgleic 5
weise unempfindlich i,t.
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Der nach dem Kupferoxidammoniakverfahren erhaltene Zellulosefäden
enthaltende Dialysator gemäß der Erfindung kann trocken verpackt werden, so daß
das bei einigen der bisherigen Dialysatoren angewandte Durchspülen mit Formaldehyd
entfällt.
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Ersichtliche rwe is e sind dem Fachmann verschiedene Änderungen und
Abwandlungen der dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung
möglich, ohne daß vom itanmen und Grundgedanken der Erfindung abgewichen wird.