DE4319960A1 - Vorrichtung zum Führen und Bremsen eines Fadens - Google Patents
Vorrichtung zum Führen und Bremsen eines FadensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bei einer aus WO 91-05728 bekannten Vorrichtung dieser
Art wird dem in modernen fadenverarbeitenden Systemen
fast unabdingbaren Problem der automatischen Einfädelung
bereits Rechnung getragen, um teure und lange Still
standszeiten für manuelles Einfädeln des Fadens in die
Fadenbremse zu vermeiden. Es wird jedoch der vom Faden
geber kommende und durch die pneumatische Einfädelvor
richtung geförderte Faden auf dem Laufweg des normalen
Fadenlaufs durch den Klemmbereich durchgefördert, wobei
entweder ein Antrieb die Bremselemente in eine voneinan
der abgehobene Einfädelstellung verstellen oder der
Luftstrom so kräftig ausgebildet sein muß, daß er die
Bremselemente voneinander wegdrückt, um einen Durchgang
für den Faden freizumachen. Bei diesem Prinzip sind auf
wendige technische Mittel für die Verstellung der Brems
elemente in die Einfädelstellung erforderlich. Der Fa
dennehmer nimmt am Einfädelvorgang nicht teil. Für Vor
richtungen mit einer Tellerbremse ist dieses Prinzip
schwierig zu realisieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der das
Einfädeln des Fadens in die Fadenbremse einfacher und
mit einfacheren baulichen Mitteln durchführbar ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei dieser Ausbildung wird der einzufädelnde Faden be
wußt aus dem Fadenlaufweg bei normalem (gebremstem) Fa
denlauf herausbewegt und zur Umgehung des Klemmbereichs
gezwungen. Dies hat den Vorteil, daß die Einstellung der
Bremselemente für das Einfädeln nicht verändert zu wer
den braucht, und daß für das Einfädeln auch keine Hilfs
mittel zum Verstellen der Bremselemente notwendig sind.
Nachdem der Faden unter Umgehung des Klemebereichs zum
Fadennehmer gelangt ist, wird die Zugwirkung im Faden
auf einfache Weise genutzt, um zunächst den den Klemmbe
reich umgehenden und vom Leitglied geführten Faden dann
quer zu seiner Laufrichtung durch Strecken in den Klemm
bereich einzuführen. Dies ist günstig, weil die unter
der Zugwirkung entstehende Querkraft des die Bremsele
mente berührungslos umgehenden Fadens die Bremselemente
leicht voneinander wegzudrücken vermag, so daß der Faden
ohne nennenswerte mechanische Belastung erst dann in den
Klemmbereich eingeführt wird, wenn das freie Fadenende
schon den Fadennehmer erreicht hat und der Faden auch
von diesem abgestützt ist. Der Faden bleibt somit beim
Einführen in den Klemmbereich nicht sich selbst überlas
sen. Der den Klemmbereich zunächst umgehende Umweg des
Fadens wird bewußt in Kauf genommen, um erst anschlie
ßend über die Zugwirkung zwischen dem Fadengeber und dem
Fadennehmer den Faden in den normalen Fadenlaufweg und
den Klemmbereich zu überführen. Das Einfädeln gestaltet
sich einfach und mit einfachen baulichen Mitteln. Die
Quote fehlerhafter Einfädelungen wird praktisch auf Null
reduziert.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 2 ist baulich einfach
und funktionssicher.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 3 trägt mit dem Krüm
mungsverlauf des Leitglieds einer möglichst widerstands
armen Förderung des einzufädelnden Fadens Rechnung.
Bei der alternativen Ausführungsform gemäß Anspruch 4
stören die stumpfen Ecken im Verlauf des Leitgliedes die
Förderung des Fadens nicht. Das Leitglied ist einfach
herstellbar und an die baulichen Verhältnisse der Brems
elemente angepaßt.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 5 folgt die Luft
strömung zuverlässig dem Leitglied. Der Faden wird dem
Leitglied entlang mitgenommen und zweckmäßigerweise in
die Beuge des U oder V gezwungen, so daß er nicht seit
lich auszuweichen vermag.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform geht aus
Anspruch 6 hervor. Sobald der Faden in das Leitglied
eingetreten ist, kann er seitlich nicht mehr von seinem
vorbestimmten Umgehungsweg abweichen. Erst bei Auftreten
der den Faden streckenden Zugwirkung wird der Faden
durch den Längsschlitz heraus und in den Klemmbereich
hineingezogen.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform geht aus An
spruch 7 hervor. Tellerbremsen sind häufig eingesetzte
Fadenbremsen in fadenverarbeitenden Systemen. Mit dem
Leitglied wird das bisher schwierig zu beherrschende
Problem der automatischen Einfädelung einfach gelöst.
Das Leitglied erstreckt sich fast über den halben Umfang
der Bremsteller. Die Bremsteller kooperieren mit der von
ihren Umfängen gebildeten Einschnürung mit dem Leit
glied, so daß der Luftstrom gleichmäßig geführt und der
Faden rasch vorwärts gefördert wird.
Die alternative Ausführungsform gemäß Anspruch 8 ist ei
ne sogenannte Lamellenbremse (Blattfederbremse) mit einer
Bremslamelle und einem Widerlager, wie einem Zapfen oder
Stift bzw. mit zwei Bremslamellen. Das Leitglied führt
den einzufädelnden Faden am Klemmbereich vorbei, in den
der Faden dann leicht von der Seite her hineingezogen
wird.
Bei der Ausbildung gemäß Anspruch 9 dient das Fadenführ
element bei normalem Fadenlauf zum korrekten Abstützen
des Fadens, um ihn im Klemmbereich zu halten. Beim Ein
fädeln hat der Faden im Fadenführelement einen Ausgangs
punkt, von dem er zuverlässig entlang des Leitgliedes
bis in Richtung zum Fadennehmer gelangt. Sobald seitens
des Fadennehmers die Zugwirkung im Faden eintritt, wird
der Faden zwischen dem Fadennehmer und dem Fadenführele
ment abgestützt und gestreckt, damit er leicht in den
Klemmbereich eintritt. Gegebenenfalls ist aber auch ab
laufseitig in der Fadenbremse ein weiteres Fadenführ
element vorgesehen, das beim Strecken des Fadens unter
der Zugwirkung das leichte Hineingleiten des Fadens in
den Klemmbereich unterstützt.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 zielt zwar die
Ausblaserichtung der Richtungsdüse auf den Klemmbereich.
Dort wird die Luft so zur Seite abgelenkt, daß die Luft
strömung und mit ihr der einzufädelnde Faden vom Leit
glied und dem Klemmbereich umgeleitet wird.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 11 ist durch die
schräggestellte Ausblasrichtung der Richtungsdüse si
chergestellt, daß der Faden beim Einfädeln zuverlässig
in das Leitglied eintritt und von diesem in der vorbe
stimmten Bahn geführt wird.
Besonders zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform ge
mäß Anspruch 12, weil die Ejektor-Saug- und Blasdüse den
vom Fadengeber kommenden Faden einsaugt und mit Druck in
Richtung zum Leitglied weiterfördert. Es ist allerdings
auch denkbar, die Düsenfunktionen zu trennen und ge
trennte Blas- und Saugdüsen vorzusehen, um den Faden in
die Fadenbremse und dann durch diese hindurchzufördern.
Eine baulich einfache und herstellungs- sowie montage
technisch günstige Ausführungsform geht aus Anspruch 13
hervor.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 14 bezieht sich auf
eine Fadenbremse mit einer Abschirmfläche, deren Aufgabe
es ist, ein Verwickeln des Fadens an der Fadenbremse zu
vermeiden und das Einfädeln zu erleichtern. Die
Ejektor-Saug- und Blasdüse läßt sich baulich einfach in
den Fußteil des Abschirmelements integrieren. Der in be
liebiger Weise zum Abschirmelement gebrachte, einzufä
delnde Faden wird in den Durchgangskanal gesaugt und
dann in der Fadenbremse zum Leitglied gebracht, das ihn
um den Klemmbereich herum in Richtung zum Fadennehmer
leitet, ehe dieser durch Zugwirkung den Faden streckt
und in den Klemmbereich bringt.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 15 ist baulich ein
fach, weil der Grundkörper oder der Fußteil zum Befesti
gen des Leitglieds benutzt wird. Die Einstellbarkeit des
Leitglieds ermöglicht die Anpassung an die jeweiligen
Betriebeverhältnisse.
Bei der Ausbildung gemäß Anspruch 16 ist von vornherein
dafür gesorgt, daß der einzufädelnde Faden auf jeden
Fall zum Fadennehmer gelangt, unabhängig davon, an wel
che Seite des Klemmbereichs er gefördert wird. Speziell
bei einer Tellerbremse, deren runde Bremsteller die
Luftströmung aufteilen, besteht nämlich die Möglichkeit,
daß der Faden einmal zur einen und einmal zur anderen
Seite des Klemmbereichs gefördert wird. Wenn zwei Leit
glieder symmetrisch angeordnet sind, ist in jedem Falle
ein korrektes Einfädeln sichergestellt.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Er
findungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht
einer Vorrichtung zum Führen
und Bremsen eines Fadens, wobei
die Vorrichtung eine Teller
bremse enthält,
Fig. 2 einen Schnitt in der Ebene
II-II von Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht einer anderen
Ausführungsform,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer wei
teren Variante,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Fa
denbremse vom Typ einer Lamel
lenbremse,
Fig. 6 eine Seitenansicht zu Fig. 4,
Fig. 7 eine Schnittansicht in der Ebe
ne VI-VI von Fig. 5,
Fig. 8 eine Seitenschnittansicht einer
Variante,
Fig. 9 eine Seitenschnittansicht einer
weiteren Ausführungsform, und
Fig. 10 eine Detailvariante aus Fig. 9
in Blickrichtung X.
Eine Vorrichtung V zum Führen und Bremsen eines in etwa
linear laufenden Fadens Y ist auf nicht detailliert ge
zeigte Weise in ein fadenverarbeitendes System inte
griert. Die Vorrichtung V weist einen Fadengeber G auf,
von dem der Faden Y zu einem Fadennehmer N verläuft, der
auf den Faden Y eine Zugwirkung Z ausübt. Teil der Vor
richtung ist eine Fadenbremse B, die zwischen dem Faden
geber G und dem Fadennehmer N im strichliert angedeute
ten, normalen Fadenlaufweg 7 vorgesehen ist. Der Faden
geber G ist beispielsweise eine Vorratsspule 1, von der
Faden Y abgezogen wird. Der Fadennehmer N kann ein
Fadenspeicher- und -liefergerät oder die Eintragvorrich
tung einer Webmaschine oder ein anderes Gerät (z. B. an
einer Strickmaschine), das Faden verbraucht oder weiter
liefert, sein. Beispielsweise ist der Fadennehmer N eine
auf den Faden Y die Zugwirkung Z ausübende Einlaßvor
richtung 2 eines Fadenliefer- und -speichergeräts.
Die Fadenbremse B gemäß den Fig. 1 und 2 weist einen
Grundkörper 3 mit einem Flansch 4 auf, in dem ein Faden
führelement 5, z. B. eine Fadenöse, im normalen Faden
laufweg 7 angebracht ist. In der Fadenbremse B liegen
zwei Bremselemente E federnd nachgiebig aneinander. Es
handelt sich um kreisrunde Bremsteller 9, 10, die einen
kreisringförmigen Klemmbereich K definieren, durch den
der Faden Y im normalen Fadenlaufweg 7 durchläuft, um
gebremst zu werden. Die Bremsteller 9, 10 sind auf einem
am Grundkörper 3 angeordneten Stift 11 beweglich gela
gert. Gegebenenfalls ist zwischen den Bremstellern 9, 10
ein Fadenführungshaken 12 vorgesehen, in den der Faden Y
exzentrisch zur Achse der Bremsteller 9, 10 eingehängt
ist.
In der Fadenbremse B ist ein wie ein Fahrrad-Kotflügel
die Bremselemente E berührungsfrei umgehendes Leitglied
L angebracht, das zum Einfädeln des Fadens Y in die Fa
denbremse B benutzt wird. Ferner ist eine pneumatische
Einfädelvorrichtung P vorgesehen, die bei der gezeigten
Ausführungsform eine mit einer Druckluftquelle 14 ver
bundene Richtungsdüse 13 enthält. Die Richtungsdüse 13
hat eine Ausblasrichtung, die in etwa in Richtung des
Fadenlaufweg 7 oder schräg dazu verläuft, so daß eine
Luftströmung F erzeugbar ist. Das Leitglied L liegt in
der Ebene des Klemmbereichs K und des normalen Faden
laufweges 7 und hat bogenförmige Gestalt. Das Leitglied
L besitzt ein Aufnahmeende 18 nahe dem Fadenführelement
5 und ein Auslaufende 19, das in Fadenlaufrichtung hin
ter den Bremselementen E liegt und zum Fadennehmer N
weist. Im Leitglied L ist ein zum Klemmbereich K offener
Leitkanal 6 für die Luftströmung F und den Faden Y vor
gesehen.
Gemäß Fig. 2 hat der Leitkanal 6 einen U- oder V-förmi
gen Querschnitt. Der obere Bremsteller 9 ist entlang ei
nes Gewindestiftes 15 verschiebbar und wird im Klemmbe
reich mittels eines verstellbaren Anschlages 16 und eine
Feder 17 gegen den Bremsteller 10 gedrückt.
In den Fig. 1 und 2 ist das Leitglied L mit einem Quer
abstand von den Bremselementen E dargestellt. Die Weite
des Leitkanals 6 entspricht in etwa dem Abstand der Rän
der der aneinanderliegenden Bremsteller 9 und 10. Es ist
aber denkbar, die Weite des Leitkanals 6 kleiner oder
größer als den Abstand der Ränder der Bremsteller 9, 10
zu gestalten. Gegebenenfalls greift der Leitkanal 6
seitlich um die Ränder der Bremsteller 9, 10 herum, zu
mindest in dem Bereich, in dem in Fig. 1 das Leitglied L
nahe an den Bremstellern 9, 10 verläuft. Der Leitkanal 6
kann statt eines U-förmigen Querschnitts einen V- oder
einen Rinnenquerschnitt haben. Die Tiefe des Leitkanals
6 kann über die Längserstreckung des Leitgliedes L va
riieren, wie auch die Neigung der Seitenwände des Leit
kanals 6 oder die Innenkrümmung des Leitkanals 6. Ferner
kann das Leitglied L nahe beim Fadenführelement 5 ver
breitert ausgebildet sein, um den Faden Y leichter zu
übernehmen. Die offene Seite des Leitkanals 6 kann durch
eine oder zwei elastische Lippen oder weiche Borsten ab
gedeckt sein, die der Faden beim Strecken wegdrückt.
Die Richtungsdüse 13, die auch in das Fadenführelement 5
oder den Flansch 4 integriert sein kann, ist zweckmäßi
gerweise mit schräg zum Leitglied L geneigter Ausblas
richtung ausgebildet. Die Ausblasrichtung kann aber auch
in etwa in Richtung des Fadenlaufweges 7 weisen. Dann
ist symmetrisch ein zweites Leitglied L (Fig. 1, strich
liert gezeigt) vorzusehen. Die Luftströmung wird in die
sem Fall an den Bremstellern 9, 10 aufgeteilt, so daß
der Faden Y entlang des einen oder des anderen Leit
glieds L gefördert wird. Der Fadenführhaken 12 ist zwei
seitig ausgebildet, damit der Faden Y nach dem Einfädeln
zuverlässig vom Fadenführhaken 12 zwischen den Bremstel
lern 9, 10 geführt wird.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform bei der die Fadenbrem
se B zulaufseitig mit einer Abschirmfläche 20 ausge
stattet ist, die am Flansch 4 des Grundkörpers 3 befe
stigt ist. Ferner ist ein zweiter Flansch 4′ an der Ab
laufseite der Fadenbremse B vorgesehen, der eine Durch
gangsöffnung 32 für den Faden enthält. Bei den Bremsele
menten E ist strichliert eine nach oben bzw. unten ge
richtete Auswölbung angedeutet. Zwischen den Auswölbun
gen findet der Fadenführhaken 12 Platz. Die Abschirmflä
che 20, die entweder eben oder zulaufseitig konvex ge
krümmt ist, enthält ggfs. eine Fadenöse 21 und einen
Längsdurchgang 22 in einem Fußteil 26, mit dem die Ab
schirmfläche 20 am Flansch 4 in einer Öffnung 25 festge
legt ist. Der Flansch 4 ist schräggestellt, wie auch die
Anlagefläche des Fußteils 26. Eine Spannmutter 24 spannt
den Fußteil 26 gegen den Flansch 4. Durch Drehen der Ab
schirmfläche 20 in der Öffnung 25 läßt sich die Ab
schirmfläche 20 auf die jeweilige Zulaufrichtung des Fa
dens Y einstellen.
In den Fußteil 26 ist als Richtungsdüse 13′ eine
Ejektor-Saug- und Blasdüse eingegliedert, die über eine
Leitung 23 an die Druckquelle 14 angeschlossen ist und
die Luftströmung F in Richtung zum Leitglied L sowie ei
ne Saugströmung an der Zulaufseite erzeugt. Falls nur
ein Leitglied L vorgesehen ist, dann ist die Luftströ
mung F schräg zum Leitkanal 6 gerichtet. Sind wie in
Fig. 1 zwei symmetrisch angeordnete Leitglieder L vorge
sehen, dann kann die Luftströmung F auch mittig auf die
Bremselemente E zielen. Da bei einer Verdrehung der Ab
schirmfläche 20 in Fig. 3 der Längsdurchgang 22 seine
Winkellage verändert und damit die Luftströmung F ihre
Richtung unerwünscht verändern könnte, ist es zweckmä
ßig, wenn die Richtungsdüse 13′ in dem den Bremselemen
ten E zugewandten Teil des Kopfteils 26 untergebracht
ist, der seine Ausrichtung bei einer Verdrehung des Fuß
teils 26 nicht verändert. Es wäre auch denkbar, eine ge
trennte Blas- und eine Saugdüse vorzusehen, um den Faden
Y einsaugen und ihn in den Leitkanal zu fördern.
Die Fadenbremse B der Vorrichtung V gemäß Fig. 4 ent
spricht annähernd der Fadenbremse B von Fig. 3. Unter
schiedlich ist, daß die Abschirmfläche 20 mit ihrem Fuß
teil 26 in fester Position am Flansch 4 gehaltert ist.
Der Fußteil 26 besteht aus zwei ineinander gesteckten
Formteilen 26a, 26b, die die Richtungsdüse 13′, d. h. ei
ne Ejektor-Saug- und Blasdüse, bilden. Diese ist über
den Anschluß 23 mit der nicht gezeigten Druckquelle 14
verbunden und wirkt in den Längsdurchgang 22 ein, um an
der dem Fadengeber G zugewandten Seite eine Saugströmung
und die Luftströmung F in den Leitkanal 6 des Leitglieds
G zu erzeugen. Das Leitglied G ist, z. B. einstückig, mit
dem Teil 26a des Fußteils 26 verbunden und ähnlich dem
Kotflügel eines Fahrrads ausgebildet, so daß es die
Bremsteller 9, 10 umfaßt und mit seinem Auslaßende 19
zum normalen Fadenlaufweg 7 weist. Die Fadenbremse B ist
am Fadennehmer N angebracht, beispielsweise bei einer
Einlaßdüse oder einer Einlaß-Fadenöse eines
Fadenspeicher- und -liefergeräts 34. Damit die Luftströ
mung F in den Leitkanal 6 zielt, ist am den Bremselemen
ten E zugewandten Ende des Längsdurchganges 22 eine Ab
weisenase 33 angeformt, und der Auslaß des Längsdurch
gangs 22 nach oben erweitert. Anstelle der Abweisenase
33 könnte auch ein Querzapfen aus verschleißfestem Mate
rial (Keramik) vorgesehen sein, der jedoch den Faden Y
im normalen Fadenlaufweg 7 nicht behindert. Der normale
Fadenlaufweg 7, verläuft in etwa geradlinig vom Längs
durchgang 22 zum Fadennehmer N.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen eine Lamellen-Fadenbremse B,
die anstelle der Tellerbremse in die Vorrichtung gemäß
den Fig. 1 bis 3 eingesetzt werden kann. Die Fadenbremse
B gemäß den Fig. 5 bis 7 weist den Grundkörper 3 mit dem
Flansch 4 und dem Fadenführelement 5 auf. Die Bremsele
mente E sind zwei in etwa rechteckige Bremslamellen 9′,
10′, die an Stützen 27 gehaltert sind und einen sich in
Fadenlaufrichtung bis zum Klemmbereich K verjüngenden
Einlaufspalt bilden. Die beiden Bremslamellen 9′, 10′
werden federnd gegeneinander gedrückt und definieren den
senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 5 und senkrecht zur
Fadenlaufrichtung liegenden Klemmbereich K. Anstelle der
zweiten Bremslamelle 10′ könnte auch ein stationäres Wi
derlager 10′′, z. B. ein Zapfen oder ein Stift, vorgesehen
sein.
Das Leitglied L beginnt in der Nähe des Fadenführelemen
tes 5 und greift in diesem Bereich gegebenenfalls sogar
zwischen die Bremslamellen 9′, 10′. Im Anschluß daran
verläuft das Leitglied L mit seinem Leitkanal 6 nach
oben über die Bremslamellen 9′, 10′ hinweg und dann mit
einer abschließenden Krümmung nach unten. Über die
Längserstreckung des Leitgliedes kann der Leitkanal 6
gemäß Fig. 5 unterschiedliche Krümmungsradien 28 besit
zen. Es ist auch denkbar, das Leitglied L aus geraden
Abschnitten zusammenzusetzen oder mit geraden Abschnit
ten auszubilden, die jeweils über stumpfe Winkel anein
ander anschließen (strichliert bei 29 angedeutet).
Alternativ ist in Fig. 7 strichliert angedeutet, daß das
Leitglied L nach Art eines geschlossenen Rund- oder Pro
filrohres 30 mit einem Längsschlitz 31 ausgebildet ist,
an dessen Rand ggfs. eine elastische Abdeckfläche oder
Borsten vorgesehen sein können. Der Längsschlitz 31 ist
dem Klemmbereich K zugewandt.
Die in Fig. 8 gezeigte Fadenbremse B entspricht im we
sentlichen der Fadenbremse B der Fig. 5 bis 7. Unter
schiedlich ist die Anordnung der Abschirmfläche 20 am
Flansch 4 des Grundkörpers 3, wobei der zum Befestigen
der Abschirmfläche 20 vorgesehene Fußteil 26 der Ab
schirmfläche 20 die Richtungsdüse 13′ in Form einer
Ejektor-Saug- und Blasdüse enthält, die in den Längs
durchgang 22 einwirkt. Am den Bremslamellen 9′, 10′ zu
gewandten Ende des Längsdurchganges 22 ist eine Abweise
nase 33 angeformt, die die Luftströmung in den Leitkanal
6 des Leitgliedes L ablenkt. Das Leitglied L greift über
die in Fadenlaufrichtung hintenliegenden Enden der bei
den Bremslamellen 9′, 10′. Bei 35 ist angedeutet, daß
die obenliegenden Ecken der beiden Bremslamellen 9′, 10′
weggeschnitten sein können, um hier einen Abstand zum
Leitglied zu schaffen und den Flug des eingefädelten Fa
dens nicht zu behindern.
Bei der Ausführungsform der Fadenbremse B gemäß den Fig.
9 und 10 handelt es sich um eine sogenannte "kleine"
Lamellenbremse, die einer Tellerbremse ähnlich ist. In
einem auf dem Grundkörper 3 befestigten Gehäuse 36 sind
zwei nach Art von Bremslamellen ausgebildete, in etwa
rechteckige und federbelastete Bremsflächen 9′, 10′ mit
nach außen gerundeten Rändern gehaltert, zwischen denen
der Faden im normalen Fadenlaufweg 7 eingeklemmt wird.
Am Flansch 4 ist die Abschirmfläche 20 mit ihrem Fußteil
26 festgelegt. Der Fußteil 26 ist zweiteilig und enthält
die Richtungsdüse 13′, d. h. eine Ejektor-Saug- und Blas
düse, die in den Längsdurchgang 22 eingreift. Das Leit
glied L ist einstückig mit dem Fußteil 26 bzw. mit des
sen einem, eine Abweisenase 33 formenden Teil des Fuß
teils 26 ausgebildet und greift über das Gehäuse 36
hinweg.
In Fig. 10 ist gezeigt, daß das Gehäuse 36 einen zwic
kelförmigen Einlaß 40 zu den Bremsflächen 9′, 10′ bil
det, der mit dem Leitkanal 6 zumindest über einen Teil
der Längserstreckung des Leitgliedes L einen strömungs
begünstigenden und weitgehend geschlossenen Strömungs
durchgang definiert, in dem der im Leitkanal 6 geför
derte Faden zuverlässig gegen den Grund des Leitkanals 6
verlagert wird. Es wäre denkbar, das Leitglied L so aus
zubilden, daß es in Fig. 10 bis in den zwickelförmigen
Einlaufspalt 40 des Gehäuses 36 hinein verlagert ist.
Bei allen gezeigten Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis
10 wird zum Einfädeln des Fadens Y die Richtungsdüse 13,
13′ aktiviert. Das auf beliebige Weise zum Aufnahmeende
18 des Leitglieds L gebrachte Fadenende bzw. durch die
Saugwirkung der Ejektor-Saug- und Blasdüse angesaugte
freie Fadenende wird in den Leitkanal 6 gefördert. Die
Luftströmung F schiebt dann den Faden Y entlang des
Leitkanals unter Umgehung des Klemmbereichs vorwärts,
bis das freie Fadenende vom Fadennehmer N ergriffen und
mit einer Zugwirkung beaufschlagt wird. Durch die Zug
wirkung wird der zunächst noch dem Umweg 34 folgende Fa
den Y gestreckt und quer zum normalen Fadenlaufweg 7 in
den Klemebereich überführt, wobei er entweder aus dem
offenen Leitkanal 6 herausgehoben oder durch den Längs
schlitz 31 (Fig. 7) gezogen wird. Sobald der Faden Y
wieder ordnungsgemäß im normalen Fadenlaufweg 7 ange
langt ist, wird die Beaufschlagung der Richtungsdüse 13,
13′ beendet.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Führen und Bremsen eines in etwa li
near laufenden Fadens, mit einem den Faden zum Ausgeben
bereithaltenden Fadengeber und einem im Fadenlaufweg in
etwa darauf ausgerichteten, den Faden unter Zugwirkung
übernehmenden Fadennehmer, mit einer im Fadenlaufweg
zwischen dem Fadengeber und dem Fadennehmer angeordneten
Fadenbremse, die zwei quer zur Fadenlaufrichtung nach
giebig gegeneinander gedrückte, bei normalem Fadenlauf
den Faden in einem Klemmbereich bremsend beaufschlagende
Bremselemente aufweist, und mit einer pneumatischen Ein
fädelvorrichtung, mit der in etwa in Fadenlaufrichtung
wenigstens ein den Faden vorwärts fördernder Luftstrom
erzeugbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Faden
bremse (B) wenigstens ein den Klemmbereich (K) der
Bremselemente (E) berührungslos umgehendes Luft- und
Faden-Leitglied (L) vorgesehen ist, das ein in Faden
laufrichtung vor dem Klemmbereich (K) und seitlich neben
dem Fadenlaufweg (7) liegendes Aufnahmeende (18) und ein
hinter dem Klemmbereich (K) liegendes und zum Fadenlauf
weg (7) gerichtetes Auslaufende (19) sowie dazwischen
einen zu den Bremselementen (E) offenen Leitkanal (6)
aufweist, aus dem der zum Einfädeln mittels Luftstroms
am Klemmbereich (K) vorbei zum Fadennehmer (N) ge
förderte Faden (Y) unter der im Faden (Y) erzeugten Zug
wirkung (Z) in den Klemmbereich (K) einführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitglied (L) nach Art eines Fahrrad-Kotflügels
ausgebildet und in der vom Fadenlaufweg (7) und Klemmbe
reich (K) der Bremselemente (E) definierten Ebene mit
zum Klemmbereich (K) weisender offener Seite verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Leitglied (L) - in einer Seitenansicht -
gleichförmig oder ungleichförmig gebogen (28) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Leitglied (L) - in einer Seitenansicht
- mehrere gerade und unter Einschluß wenigstens eines
stumpfen Winkels aneinander anschließende Abschnitte
(29) aufweist.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitkanal (6) in etwa
U- oder V-förmig ist.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitglied (L), zumin
dest in einem Längsabschnitt, rund- oder kantrohrförmig
(30) und bis auf einen schmalen Längsschlitz (31) ge
schlossen ist, der zum Klemmbereich (K) weist.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremselemente (E)
zwei runde Bremsteller (9, 10) mit einem kreisringförmi
gen Klemmbereich (K) sind, und daß Leitglied (L) die
Bremsteller (9, 10) Über einen Bereich zwischen ca. 100°
bis maximal 180° ihres Außenumfanges faßt.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremselemente (E)
zwei in etwa rechtecktige Bremslamellen (9′,10′) oder
eine Bremslammelle (9) und ein Widerlager (10′′) mit einem
linien- oder balkenförmigen Klemmbereich (K) senkrecht
zur Fadenlaufrichtung sind, und daß das Leitglied (L)
den Klemmbereich (K) bogen oder hakenförmig umgeht.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenbremse (B) zu
mindest ein zulaufseitiges und an einem Grundkörper (3)
der Fadenbremse (B) angebrachtes Fadenführelement (5)
wie eine Fadenöse aufweist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Ein
fädelvorrichtung (P) zumindest an der Zulaufseite der
Fadenbremse (B) eine Richtungsdüse (13, 13′) aufweist,
deren Ausblasrichtung in etwa in Fadenlaufrichtung auf
den Klemmbereich (K) zielt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Richtungsdüse (13, 13′) mit in Richtung zum
Aufnahmeende (18) des Leitglieds (L) schräggestellter
Ausblasrichtung ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Richtungsdüse (13′) eine
Ejektor-Saug- und Blasdüse ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ejektorsaug- und Blasdüse zwischen zwei ineinan
dergesteckten Formteilen (26a, 26b) gebildet wird, und
daß vorzugsweise, das Leitglied (L) am einen Formteil
(26a), zweckmäßigerweise einstückig mit diesem, angeord
net ist.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Fadenfüh
rungselement (5) ein einen Durchgangskanal (22) aufwei
sendes Abschirmelement (20) angeordnet ist, und daß das
Abschirmelement (20) einen, vorzugsweise aus den Form
teilen (26a, 26b) bestehenden Fußteil (26) aufweist, in
dem die in den Durchgangskanal (22) einwirkende Rich
tungsdüse (13, 13′), z. B. die Ejektor-Saug- und Blasdü
se, untergebracht ist.
15. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitglied (L) am
Grundkörper (3) der Fadenbremse (B), vorzugsweise ver
stellbar, oder am Fußteil (26) der Abschirmfläche (20),
vorzugsweise mit diesem einstückig, angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7 und 10, 12,
13, 14, 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwei bezüglich
des Fadenlaufwegs (7) bei normalem Fadenlauf symmetrisch
angeordnete, gleiche Leitglieder (L) beiderseits der
Bremsteller (9, 10) vorgesehen sind.
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