DE4318904A1 - Verfahren zur Bewehrung eines Betonbauwerks, und Bewehrungselemente hierfür - Google Patents
Verfahren zur Bewehrung eines Betonbauwerks, und Bewehrungselemente hierfürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Bewehrung von Beton
bauwerken gemäß dem Oberbegriff der Anspruche 1, 3, 17.
Betonbauwerke müssen bewehrt werden. Üblicherweise verwendet
man hierzu schlaffe Stahlstäbe oder Stahlmatten. Diese haben
den Vorteil, daß man sie beliebig zuschneiden und biegen
kann, je nach den örtlichen Gegebenheiten. Dieses Verfahren
ist auf Stähle geringer Güte beschränkt. Stähle hoher Güte
sind wegen der hohen Dehnung nicht mit Vorteil einsetzbar.
Es ist daher vorgeschlagen worden, zur Bewehrung von
Betonbauwerken in den Ortbeton schlaffe Betonstab-Fertig
teile einzulegen, die ihrerseits mit Stahlstäben hoher Güte
vorgespannt sind. Diese haben sich jedoch nicht durchge
setzt, da sich vor allem aus der Natur dieser Bewehrungsele
mente als vorgespannte Betonfertigteile eine Beschränkung
auf gerade Stücke ergab. Damit kommen sie als allgemeiner
Ersatz für schlaffen Bewehrungsstahl nicht in Frage.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Bewehrungsverfahren
und vorgespannte Bewehrungselemente am Beton für dieses
Verfahren zu schaffen, bei dem Bewehrungselementhalbware auf
Lager, vorzugsweise endlos, gefertigt werden kann und bei
Gebrauch, d. h. vor dem Einbetonieren, gegebenenfalls nach
Zuschneiden auf die benötigte Länge, nachträglich die
erforderlichen Krümmungen erhalten.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß den Ansprüchen
gelöst. Versuche an zentrisch hochvorgespannten, dünnen
Betonteilen haben überraschenderweise gezeigt, daß diese
Teile, wenn sie über eine Rolle gebogen werden, große
Verkrümmungen mitmachen können, ohne daß eine Zerstörung mit
einem Verlust der Vorspannung erfolgt. Entscheidend ist, daß
nicht über scharfe Ecken gebogen wird, sondern daß der
Biegerollendurchmesser auf die Betondicke und Betonart sowie
die Vorspannung abgestimmt wird. Je nach dem Verhältnis von
Betondicke zu Biegerollendurchmesser treten an der Außen
seite Risse auf. Läßt man den gebogenen Stab nach kurzer
Zeit los, so zeigt es sich, daß er wieder seine gerade Form
annimmt. Versuche haben jedoch ergeben, daß bei hinreichend
dünnen Elementen, die längere Zeit in der gebogenen Form
gehalten wurden, die äußeren Risse verschwinden und die
Teile nach dem Loslassen die gebogene Form behalten. Die
Erklärung für dieses Verhalten ist in der Kriechfähigkeit
des Betons zu suchen. Beton verformt sich plastisch unter
Dauerlast. Diese Verformung ist umso höher, je höher die
Betondruckspannung ist. Beim Biegen über die Rolle wirkt die
Vorspannung nur auf die Fläche des ungerissenen Quer
schnitts, und zu dieser Erhöhung der mittigen Spannung kom
men sehr hohe Spannungsspitzen am Druckrand an der Rolle.
Der Beton verkürzt sich, und er verkrümmt sich, weil der
Rand an der Rolle sich viel stärker plastisch verformt als
die Mitte.
Dieser Effekt zwangsweise verkrümmter, dünner vorgespannter
Betonteile wird erfindungsgemäß dazu benutzt, beim Beton
Techniken anzuwenden, wie sie bei Bändern und Drähten
gebräuchlich sind. Es werden sehr dünne, hochvorgespannte
Betonelemente hergestellt, die unter Ausnutzung der zwangs
weisen Verkrümmung zu gebogenen oder laminar geschichteten
oder flächig oder körperlich zusammengesetzten Elementen
weiterverarbeitet werden können. Die Dicke der Elemente
beträgt 3 bis 20, vorzugsweise 5 bis 10 mm. Sie sind
vorzugsweise aus einem hochfesten Mörtel hergestellt, der
eventuell als Zusatz gerichtete oder ungerichtete Fasern
enthält. Mit Hilfe von dünnen Spanngliedern aus Filamenten
aus Glas, Kunststoff, Aramid, Basalt oder aus dünnen
Stahldrähten wird eine Betondruckvorspannung von mindestens
20 N/mm² aufgebracht. Die Formgebung durch Kriechen kann
unterstützt werden, indem im gebogenen Zustand die Risse mit
Kunstharz gefüllt werden oder indem die gebogene Form durch
das Laminieren fixiert wird. Die Betonelemente werden in
Form von Betondrähten, Betonbändern oder als flächige
Strukturen mit der Vorspannung in einer oder mehreren
Richtungen ausgeführt. Sie werden vorzugsweise in einem
Endlosverfahren hergestellt und für den Einbau oder für die
Weiterverarbeitung als gerade Elemente oder aufgewickelt auf
Spulen transportiert.
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß sie die Erwei
terung des Einsatzes der Betonstabbewehrung auf gebogene und
flächige Bewehrungselemente ermöglicht. Außerdem kann man
aus dünnen Bändern durch Laminieren dickere Stäbe fertigen.
Es genügt also ein einziges, im Durchlaufverfahren betreib
bares Spannbett.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1a, b einen schematischen Längsschnitt durch eine
intermittierende Fertigung mit zwei
verschiedenen Arten der Zugaufbringung im
Spannbett,
Fig. 2a, b einen schematischen Längsschnitt durch eine
kontinuierliche Fertigung mit zwei
verschiedenen Arten der Zugaufbringung im
Spannbett,
Fig. 3a, b eine schematische Darstellung von 2
gekoppelten, längsverschieblichen Klemmver
ankerungen bei kontinuierlicher Fertigung,
Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt durch eine
Betonierstation mit umlaufenden Ketten
schalungselementen und Spritzdüsen für Beton
und Fasern,
Fig. 5a-e Schnitte entlang den Linien a-a bis e-e der
Fig. 1,
Fig. 6 einen schematischen Längsschnitt durch eine Be
tonierstation mit umlaufenden Kettenschalungs
elementen und Einzug eines Faserflieses,
Fig. 7a-e Schnitte entlang den Linien a-a bis e-e,
Fig. 8 einen Schnitt durch ein Kettenschalungselement
bei der Betonierung mehrerer Teile im Verband,
Fig. 9 einen schematischen Schnitt durch eine
Extrudiereinrichtung,
Fig. 10a, b vertikale und horizontale Längsschnitte durch
eine Betoniereinrichtung mit Injektionslanzen,
Fig. 11 einen Längsschnitt durch einen Teil der
Betoniereinrichtung mit beidseitigem Eindrücken
von Faserfliesen,
Fig. 12 eine Draufsicht auf einen Spannrahmen zum
Spannen von Querspanngliedern von Betonmatten,
Fig. 13a, b zwei gekrümmte Elemente vor und nach dem
Laminieren zu einem geraden Stab,
Fig. 14 einen Schnitt durch ein Element beim Biegen
über eine Rolle,
Fig. 15 eine Ansicht eines laminierten Bügelbeweh
rungselementes,
Fig. 16a, b Draufsichten auf geflochtene und laminierte,
flächige Bewehrungselemente,
Fig. 17 eine perspektivische Darstellung eines
Wickelvorganges auf einen Zylinder,
Fig. 18 eine Seitenansicht eines laminierten
Gitterträgers,
Fig. 19 eine Draufsicht auf die Spannglieder eines in
zwei Richtungen vorgespannten Bewehrungs
elementes,
Fig. 20 eine Ansicht eines aus Betonbändern laminierten
Hallenbinders.
In Fig. 1 ist die Fertigung einer band- oder drahtförmigen
Bewehrungselement-Halbware schematisch dargestellt. Die
Spannglieder 2 werden von Vorratsrollen 4 abgewickelt. Es
können unterschiedliche Materialien wie Stahl, Glas-,
Kohlenstoff- oder Kunststoff-Filamente verwendet werden. Zur
Verbesserung des Brandverhaltens können auch hitzebeständige
Fasern wie Basalt eingesetzt werden. Die Dicke der
Spannglieder ist auf die Betondicke abgestimmt. Vorzugsweise
kommen Spannglieder von 3 bis 6 mm Dicke zur Anwendung, und
es werden im Regelfall je Betonquerschnitt mehrere
Spannglieder angeordnet, die von mehreren Vorratsrollen
abgewickelt werden. Alternativ werden auf einer Rolle
speziell vorgefertigte Spannelemente eventuell mit den
Fasern eingesetzt. Sie erstrecken sich durch ein
Betonierbett 6 mit einer hin- und herbewegbaren
Betonschütteinrichtung 8. Zum Anfahren der Anlage werden die
Spannglieder 2 mit ihrem freien Ende an einer Wickelspule 10
verankert. Sie werden sodann mit einer Vorspannkraft
vorgespannt, die sich aus dem Betonquerschnitt und der
vorgesehenen Betondruckvorspannung ergibt. Bei kleinen
Querschnitten kann gemäß Fig. 1a der Zug über die
Vorratsrolle 4 und über die Wickelspule 10 direkt
aufgebracht werden. Sodann wird bei ruhenden Spanngliedern 2
betoniert. Nachdem der Beton mindestens teilweise
ausgehärtet ist, wird die Wickelspule 10 in Pfeilrichtung
gedreht. Dabei wird das biegeweiche vorgespannte Betonband
12 unter der Zugspannung aufgewickelt. Dabei wird ein neuer
Abschnitt der Spannglieder 2 in das Betonierbett 6
eingezogen.
Es wird ein Mörtel verwendet, der eine sehr hohe
Endfestigkeit kombiniert mit einer schnellen
Festigkeitsentwicklung besitzt. Die hohe Endfestigkeit wird
durch ein dichtes Korngefüge unter Verwendung von feinstem
Silikastaub mit geringem Wasseranteil erreicht, während die
Frühfestigkeit durch schnellbindenden Zement und eine
Wärmebehandlung erreicht wird. Alternativ werden als
Bindemittel auch ganz oder teilweise Polymere eingesetzt.
Der Beton wird in der Betonformzone, vorzugsweise bei
Bändern, von beiden Seiten aus gleichmäßig eingebracht und
durch Walzen oder Rütteln oder durch Pressen in einen Trog
verdichtet. Er gleitet dann auf einem Tisch in dem
Erhärtungsbereich. Die Länge dieses Bereiches hängt von der
Festigkeitsentwicklung des Betons ab. Erst wenn der Beton
ausreichende Festigkeit erreicht hat, kann die Vorspannung
aufgebracht werden.
Zur Feinverteilung der Risse, zur Spaltzugaufnahme und zur
Erhöhung der Robustheit beim Transport können dem Mörtel
Fasern zugesetzt werden. Die Wirkung der Fasern steigt mit
dem Fasergehalt. Bis zu einem Fasergehalt von ca. 5% können
die Fasern dem Mörtel beigemischt werden. Höhere
Fasergehalte, die bis zu 30% gehen, können durch
Sprühmischen erreicht werden. Alternativ werden die Fasern
vor dem Betonieren als Flies um die Spannglieder herum
eingebracht, und der Beton wird in einer geschlossenen Form
durch Injizieren eines dünnflüssigen Mörtels in die
vorgefertigten Faserfliese eingebracht. Eine Alternative
besteht darin, die Faserfliese in den vorher steif geformten
Mörtel von beiden Seiten der Bänder einzuwalzen. Die
Nachbehandlung des Mörtels erfolgt z. B. durch Heizen im
Autoklaven oder durch Mikrowellen mit eventuellem Tränken
mit Polymeren und/oder durch das Aufbringen einer
Schutzschicht gegen Austrocknung.
Die Betonelemente werden auf eine Spule aufgewickelt oder in
Standardlängen geschnitten. Bei dem Aufbringen der Spannung
an den halberhärteten Elementen durch Zug über die Trommeln
selbst, wird die Betonhalbware unter Zug auf die Trommeln
gewickelt, und die Vorspannung wirkt zunächst nicht als
Vorspannung auf den Betonquerschnitt. Dadurch wird das
Kriechbelastungsalter bis auf den Zeitpunkt des späteren
Abwickelns von der Trommel verschoben.
Die Bewehrungshalbfertigwaren werden zu der Baustelle oder
zu dem Weiterverarbeitungsbetrieb transportiert.
Üblicherweise wird für jedes Bauteil ein Bewehrungsplan
erstellt, der alle Längen und Biegungen für jedes einzelne
Bewehrungselement enthält. Nach diesen Angaben werden nun
die Teile passend geschnitten, gebogen und laminiert oder
auch geflochten oder gewickelt. Es ist wirtschaftlich
sinnvoll, dabei größere Bewehrungseinheiten zur einfacheren
Montage vorzufertigen. Für flächige Bewehrungselemente
werden eventuell auch neue Standardprodukte wie Lagermatten
durch Flechten oder Laminieren erstellt. Eine Besonderheit
der Weiterverarbeitung wird bei Halbwaren angewandt, die den
Querschnitt eines Drahtes haben und dadurch mit Techniken
bearbeitet werden können, wie sie aus der Seiltechnik
bekannt sind. Diese Seil- oder Litzenteile lassen sich zu
neuen Bewehrungselementen weiterverarbeiten, und sie sind
auch direkt wie Seile oder Litzen verwendbar.
In Fig. 1b ist eine intermittierende Fertigung gezeigt, bei
der die Spannbettspannung der Spannglieder 2 über eine
längsspannbare Klemmvorrichtung 14, 16 erzeugt wird. Eine
Klemmvorrichtung 14 greift an den Spanngliedern 2 an, die
andere 16 an dem erhärteten Bewehrungselement 12.
Kraftpfeile symbolisieren das Klemmen und das Spannen.
Anstelle der Klemmvorrichtung für die Spannglieder 2 können
auch gebräuchliche Keilverankerungen eingesetzt werden. Bei
der Ausbildung der Fertigungsanlage nach Fig. 1b können
auch Bewehrungselemente gefertigt werden, die nicht
aufgewickelt werden, sondern gerade bleiben und auf
Standardlängen geschnitten werden.
In Fig. 2a ist eine kontinuierliche Fertigung schematisch
im Längsschnitt dargestellt. Im Gegensatz zur intermit
tierenden Fertigung nach Fig. 1 ist jetzt die Betonier
einrichtung 8 stationär. Der Beton wird in der Betonierform
22 eingebracht und wandert kontinuierlich in den Erhär
tungsbereich 11. Dabei werden die Betonierformen vorzugs
weise als wandernde Kettenschalelemente ausgebildet, die
über den Erhärtungsbereich hinauslaufen. Die Länge des
Erhärtungsbereiches kann je nach Betonzusammensetzung,
Nachbehandlungsmaßnahmen und Vorschubgeschwindigkeit 50 bis
100 m betragen. In Fig. 2a ist die Zugerzeugung über die
beiden Spulen 4 und 10 dargestellt. Die Bewegung der
Vorratsspule 16 und der Aufwickelspule 18 erfolgt kon
tinuierlich. In Fig. 2b ist die kontinuierliche Fertigung
mit längsverschieblichen Klemmvorrichtungen 30 dargestellt.
Wie bei der Fig. 1b können dabei auch gerade
Bewehrungselemente ohne Aufwicklung gefertigt werden.
Die Wirkungsweise der kontinuierlich längsverschieblichen,
gekoppelten Klemmvorrichtungen 30 ist in Fig. 3a, b
erläutert. Dabei wird nur die Vorrichtung an der
Spanngliedseite dargestellt. Die Vorrichtung an der Seite
der Bewehrungselemente wirkt entsprechend. Die Vorrichtung
besteht aus zwei gleichartigen Klemmvorrichtungen 30, die
miteinander gekoppelt sind und gegenläufige Bewegungen
ausführen. Die Spannkraft wird über die Riffelplatten 32
aufgebracht, die mit Klemmpressen 34 zusammengedrückt
werden. Sie wird über ein Gehäuse 35 auf Längszylinder 36
übertragen. Diese Zylinder bewegen sich in Längsrichtung,
wie durch den Bewegungspfeil 38 dargestellt. Im folgenden
soll die Arbeitsweise erläutert werden. In dem in Fig. 2b
gezeigten Zustand sind die Pressen 30a und 30c geöffnet
und die Pressen 30b und 30d geschlossen. Dieser Zustand
ist in Fig. 3a für 30a und 30b vergrößert dargestellt.
Die Pressen 30b und 30d bewegen sich kontinuierlich nach
rechts, wobei sie die Spannglieder 2 und das Bewehrungs
element 12 unter Zugspannung halten und gleichzeitig
transportieren. Während dieser Zeit sind die Pressen 30a
und 30b geöffnet und werden nach links bewegt. Noch bevor
die Längszylinder 36 der Pressen 30b und 30d an ihrem
Hubende ankommen, werden die Pressen 30a und 30c ange
halten, geschlossen und zusammen mit den Pressen 30b und 30d
in umgekehrte Richtung (nach rechts) bewegt. Danach werden
die Pressen 30b, 30d geöffnet. Dieser Zustand ist in Fig.
3b gezeigt. Nun übernehmen die Pressen 30a und 30c den
Transport unter Zugspannung. Die Pressen 30b und 30d
werden nun im geöffneten Zustand nach links bewegt. Dieser
Vorgang wiederholt sich intermittierend, wobei jedoch das
Bewehrungselement 12 und die Spannglieder kontinuierlich
unter Zugspannung bewegt werden. Kurzzeitig arbeiten jeweils
alle Klemmpressen. Bei der Krafteinleitung in die
Spannglieder kann anstelle der Klemmpressen mit
Riffelplatten auch die bei Spanngliedern gebräuchliche
Keilverankerung verwendet werden.
In den Fig. 4 und 5a bis d ist eine Fertigungsanlage
gezeigt, bei der der Beton und die Fasern in umlaufende
Kettenschalungselemente 40 gespritzt wird. Das Einspritzen
erfolgt in zwei Phasen. Fig. 5a zeigt die leere Schalform
40. Es wird eine Betonsprühvorrichtung 42 und eine
Fasersprühvorrichtung 44 verwendet. Zunächst wird in die
leere Schalform 40 mit überlappenden Spritzkegeln im
Luftstrom auf die gleiche Stelle der Schalung der Faserbeton
46 bis zu etwa halber Schalungshöhe eingespritzt (Fig. 5b).
Dann wird die halbgefüllte Schalform unter der Umlenkrolle
48 hindurchgeführt (Fig. 5c). Dabei werden die Spannglieder
2 umgelenkt und in den frischen Beton eingedrückt und durch
die Umlenkrolle gleichzeitig zentriert. Schließlich wird das
restliche Beton-Fasergemisch wiederum mit Spritzanlagen für
Beton und Fasern 42, 44 eingebracht (Fig. 5d), und bei der
Weiterbewegung der gefüllten Schalform unter einer
Abschlußwalze 50 wird der Beton verdichtet und geglättet
(Fig. 5e). Danach wird das Betonbewehrungselement
nachbehandelt und gehärtet.
In den Fig. 6 und 7a bis d ist ein Herstellungsverfahren
erläutert, das ebenfalls umlaufende Kettenschalungselemente
40 verwendet. Die Fasern werden hierbei jedoch in Form von
Fliesen 60, 62 eingelegt. In die leere Schalform 40 (Fig. 7a)
wird über eine Umlenkrolle 64 von einer Vorratsrolle 66
das untere Flies 60 in die Schalung eingedrückt. Bei der
Weiterbewegung der Schalung wird an der stationären
Betonieranlage 8 der Beton bis zur Schalungsmitte
dünnflüssig eingefüllt, oder er wird eingespritzt. Dann
werden über die Umlenkrolle 48 die gespannten Spannglieder 2
in den Beton eingedrückt. Danach wird der restliche Beton
eingebracht, und das obere Flies 62 wird in den frischen
Beton mit der Walze 64 eingedrückt und gleichzeitig
gerüttelt und geglättet.
In Fig. 8 ist der Querschnitt eines Verbandes von Schalungs
elementen dargestellt. Es werden mehrere Bewehrungselemente
in einem Arbeitsgang gemäß Fig. 6 gefertigt, indem der
Schalungsboden Längstrennstege 70 nahe an die Mitte auf
weist. Eine Abschlußwalze 72 hat an den gleichen Stellen
Schneiden 74, so daß die Bewehrungselemente mit einem
kleinen Zwischensteg verbunden sind. Dieser wird später
durchtrennt.
In Fig 9 ist schematisch eine Extrudiereinrichtung 80
dargestellt, bei der über eine Schnecke oder eine ähnliche
Einrichtung der Beton unter Druck in die Schalung
eingebracht wird. Die Spannelemente 2 laufen dabei in
Längsrichtung, und der Beton 84 wird von der Seite her an
diese herum extrudiert. Die Formgebung erfolgt dabei durch
eine geschlossene Düse 86.
In den Fig. 10a, b ist eine Betoniereinrichtung für eine
kontinuierliche Fertigung dargestellt, bei der zunächst
Faserfliese 90, 92 von unten und oben um die gespannten
Spannglieder 2 in eine Betonierform 94 eingezogen werden.
Der dünnflüssige Beton wird dann über stationäre
Injektionslanzen 96 ähnlich Fig. 8 eingepreßt.
In Fig. 11 ist ein Teil einer Betoniereinrichtung darge
stellt, bei der in den noch frischen Beton der Beton
bewehrungsstäbe von beiden Seiten mittels Stachelwalzen 100
Faserfliese 102 und 104 unter eventuellem Rütteln ein
gedrückt werden. Die Betonierform 94 weist hierzu ent
sprechende Ausnehmungen 106 auf.
In Fig. 12 ist eine Draufsicht auf einen Spannrahmen 110
dargestellt. Die Bewegungsrichtung der Fertigung ist durch
den Pfeil 112 angegeben. Es sind einerseits Längs
spannglieder 2 vorgesehen. Die Spanneinrichtungen sind hier
nicht dargestellt. Die Fertigung hat 4 Bereiche. Im ersten
Bereich wird ein Querspannglied 114 in Verankerungen 116
eingefädelt, welche beidseitig je eine umlaufende Kette
bilden. Sie werden vorzugsweise über Klemmvorrichtun
gen verankert. Die Verankerungen 116 werden in Führungen in
Bewegungsrichtung verschoben; dabei laufen die Führungen im
Aufweitungsbereich auseinander. Die Abschnitte des
Querspanngliedes erhalten dabei eine dem Maß der Dehnung aus
der Aufweitung entsprechende Vorspannung. Der Abstand der
Verankerungen 116 wird dann im Betonierbereich und im
Erhärtungsbereich wieder konstant gehalten, und die Vor
spannung bleibt ebenfalls konstant. Erst nach dem Ende des
Erhärtungsbereiches, das kann je nach der Art der Nach
behandlung in 50 oder 100 m sein, wird der Abstand der
umlaufenden Verankerungen verringert, und die Klemm
verankerungen 116 werden gelöst. Dabei wird die Spannung auf
den Beton aufgebracht. Dabei erhält man eine flächig
vorgespannte Matte. Es können Aussparungen durch die
Betonform vorgesehen sein oder später ausgestanzt werden.
In Fig. 13a, b ist die Erstellung von geraden Beweh
rungselementen aus gekrümmten, von einer Aufwickelspule
abgewickelten bandartigen Stücken 120 durch Laminieren
dargestellt. Die beiden Teile werden mit jeweils der
konkaven Seite (Fig. 13a) aufeinandergeklebt. Bei dem
Geraderichten entstehen an den zugewandten Flächen feine
Risse, die mit dem Verkleben geschlossen werden. Die
Außenflächen erhalten durch das Laminieren eine zusätzliche
Druckspannung.
In Fig. 14 ist das Biegen von zwei dünnen vorgespannten
Betonbändern 130 über eine Rolle 132 dargestellt. Beim
Biegen entstehen an den Außenrändern Risse. Durch das
Laminieren und eventuell zusätzliches Füllen der äußeren
Risse wird die gebogene Form fixiert.
In Fig. 15 ist ein aus zwei Bändern 140, 141 laminiertes
Bewehrungselement in Form eines Schubbügels 143 in
Seitenansicht dargestellt. Solche Formen werden individuell
für jedes Bauteil nach dem Bewehrungsplan gefertigt.
In Fig. 16 sind weitere Beispiele für die Weiterverarbeitung
von Bewehrungs-Halbware erläutert. Aus den bandförmigen
Elementen werden durch Flechten (Fig. 16a) oder Laminieren
(Fig. 16b) flächige Elemente in Form von Matten herge
stellt.
In Fig. 17 ist ein weiterer Arbeitsgang zur Verarbeitung von
dünnen Betonbewehrungselementen dargestellt; dabei wird, z. B.
zur Herstellung von Rohren, Stützen oder Rundbehältern,
ein vorgespanntes Betonband 150 von einer Wickelspule 152
abgewickelt und anschließend um ein Rohr 154 gewickelt.
In Fig. 18 ist in Seitenansicht ein Gitterträger 160
gezeigt, der aus vorgespannten Betonbewehrungselementen
durch Laminieren hergestellt ist. Dabei können im Obergurt
162 und Untergurt 164 auch dickere Betonbewehrungselemente
mit eingefügt werden. Ein Stegelement 166 ist in Form eines
gewellten bandförmigen vorgespannten Bewehrungselementes am
Beton vorgesehen. Solche komplexeren Bewehrungselemente
eignen sich zur Vorfertigung und schnelleren Verlegung von
Bewehrungselementen. Es ist auch möglich, solche laminierten
Teile direkt als Bauteile zu verwenden.
In Fig. 19 ist eine Draufsicht auf ein flächiges Netz von
Spanngliedern dargestellt. Solche Matten lassen sich
vorfertigen und erleichtern den Einbau der Bewehrung.
Im folgenden werden wichtige Anwendungen beschrieben.
Für Stahlbeton muß die Betondeckung, d. h. der Abstand der
äußeren Eisen zur Außenfläche aus Korrosionsgründen
mindestens 3 bis 6 cm betragen. In diesem Bereich wird eine
engmaschige Matte nach vorliegender Erfindung mit nicht
rostenden Spanngliedern als Hautbewehrung eingelegt. Denn
die Risse gehen im Regelfall von der Oberfläche der
Betonteile in das Bauteilinnere. Die Oberfläche hat eine
Vielzahl potentieller Rißansätze in Form feinster Kerben,
die mit dem Auge nicht wahrnehmbar sind. Diese Schwach
stellen entstehen beim Austrocknen der Bauteile durch
Zugeigenspannungen oder bei schockartigen Abkühlungen, z. B.
bei Schlagregen an einem Sommertag. Die Kerben sind nicht
sehr tief, aber potentielle Wurzeln größerer Risse. Eine
Hautbewehrung im Bereich der Betondeckung kann ein
Weiterwachsen dieser Risse stoppen. Diese Hautbewehrung ist
um so notwendiger, je dicker man die Betonüberdeckung zum
Schutz der tragenden Bewehrung wählen muß. Die Hautbewehrung
gemäß vorliegender Erfindung hat gegenüber allen anderen
möglichen Hautbewehrungen wie Stahlmatten oder wie
Faserzusätze den Vorteil, daß sie nicht korrosionsanfällig
ist und daß sie vor allem wegen ihrer großen Steifigkeit
sehr viel geringere Risse und beste Rißverteilung ergibt.
Dadurch sorgt die Hautbewehrung für Bauteildichtheit gegen
Flüssigkeiten aller Arten, für Wetterbeständigkeit und für
optisch einwandfreie Bauteiloberflächen. Sie bewirken also
Unempfindlichkeit gegen lokale Schwachstellen und eignen
sich so für fast alle Einsatzgebiete von Betonbauteilen wie
dichte Behälter, sog. weiße Wannen, Außenbauteile aller Art,
Decken oder Stege von Unterzügen. Sie haben darüber hinaus
den Vorteil, daß sie wegen ihrer Kriechfähigkeit den jungen
Beton gezielt unter Druck setzen können.
Mit hitzebeständigen Fasern dienen Hautbewehrungsmatten als
Brandschutzschicht für Betonkonstruktionen. Sie verhindern
ein vorzeitiges Abplatzen größerer Betonteile. Es können
dadurch höhere Feuerwiderstandsklassen erreicht werden.
Bewehrungselemente aus dünnen Bändern oder Matten eignen
sich zur Sanierung oder Verstärkung von Betonkonstruktionen,
die in der Zugzone große Risse oder Abplatzungen ausweisen,
indem die Matten auf alte Bauteile aufgeklebt werden. Sie
passen sich der unebenen Betonoberfläche besser an als die
üblicherweise verwendeten Stahllaschen.
Besondere Anwendungen von Bewehrungselementen gemäß
vorliegender Erfindung bieten sich dort, wo für Stahl
bewehrungen hohe Aufwendungen für den Korrosionsschutz
gemacht werden müssen. Das trifft zu bei Bauteilen aus
Porenbeton oder anderen Betonen, deren Gefüge wegen
mangelnder Dichtigkeit den Korrosionsschutz nicht
gewährleistet oder auch bei bewehrtem Mauerwerk, bei dem die
Bewehrung in den Mörtel der Fugen eingelegt wird.
Im Erd- und Deponiebau können biegsame Betonbeweh
rungselemente nach vorliegender Erfindung die heute vielfach
verwendeten Geotextilien vorteilhaft ersetzen. Beispiele
sind rückverankerte Böschungen, bewehrte Erde, Verstärkung
von Isolierschichten im Deponiebau oder Erd- und Felsanker.
Versuche haben gezeigt, daß Betonstabbewehrungen sehr viel
steifer sind als übliche Stahlbewehrungen. Das hat zur
Folge, daß das Tragverhalten beim Schub günstiger wird.
Besonders bei Platten können bei einer Bewehrung mit
Betonstabmatten größere Stützweiten ohne Schubbewehrung
erzielt werden. Auch bei der Bewehrung von Durchstanz
bereichen von Flachdecken mit Betonstabmatten ist das
Tragverhalten verbessert, so daß geringere Deckenstärken
möglich werden.
Biegsame Betonbewehrungen eignen sich zum Wickeln von runden
Behältern und Rohren; dabei kann bei der Verwendung von
kriechfähigem Beton in den Elementen eine Ringdruckvorspan
nung erzielt werden. Auch bei Rundstützen und bei Pfahl
bewehrungen können gewickelte Bewehrungen eingesetzt werden.
Betonbänder können schließlich auch für die Herstellung von
Bauteilen wie Hallenbinder oder Gitterträger verwendet
werden. In Fig. 20 ist als Beispiel ein laminierter
Hallenbinder in Seitenansicht dargestellt. Ähnlich den
Leimbindern im Holzbau können Bauteile als gerade oder
gekrümmte Betonschichtelemente gefertigt werden. Dabei ist
es möglich, Stahlanschlußteile 94 oder vorgefertigte
Betonteile in die Schichten mit einzukleben.
Claims (35)
1. Verfahren zur Bewehrung eines Betonbauwerks
durch Herstellen von vorgespannten Bewehrungselementen mit
im wesentlichen zentrisch angeordneten Spanngliedern in
einer Mörtelmatrix und durch schlaffes Einlegen derselben in
Umgebungsbeton, gekennzeichnet durch die folgenden Stufen
- (A) Kontinuierliche Herstellung einer bandförmigen oder
drahtförmigen Bewehrungselement-Halbware mit einer Dicke
in mindestens einer Richtung quer zur Längserstreckung
der Spannglieder von 3 bis 20 mm, wobei mindestens
- (a) ein Endlosspannglied von einer Vorratsspule abgenommen wird,
- (b) unter Zugspannung durch eine Mörtelformzone und eine Mörtelhärtezone geführt wird und
- (c) die mindestens teilweise ausgehärtete Halbware auf eine Trommel aufgewickelt wird;
- (B) Weiterverarbeitung der Halbware der Stufe A durch
- (a) Abwickeln von der Trommel und gegebenenfalls Zuschneiden auf gewünschte Länge,
- (b) Formgebung durch Richten, Biegen, Laminieren, Flechten, Seilen oder Wickeln; und
- (c) Einlegen in Umgebungsbeton.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Zugspannung zwischen der Trommel
und den Vorratsspulen aufbaut, gegebenenfalls unter
Verwendung von vorratsspulenseitigen Umlenkrollen und/oder
trommelseitigen Greifrollen.
3. Verfahren zur Bewehrung eines Betonbauwerks
durch Herstellen von vorgespannten Bewehrungselementen mit
im wesentlichen zentrisch angeordneten Spanngliedern in
einer Mörtelmatrix und durch schlaffes Einlegen derselben in
Umgebungsbeton, gekennzeichnet durch die folgenden Stufen
- (A) Kontinuierliche Herstellung einer bandförmigen oder
drahtförmigen Bewehrungselement-Halbware mit einer
Dicke in mindestens einer Richtung quer zur
Längserstreckung der Spannglieder von 3 bis 20 mm,
wobei mindestens
- (a) ein Endlosspannglied von einer Vorratsspule abgenommen wird,
- (b) unter Zugspannung durch eine Mörtelformzone und eine Mörtelhärtezone geführt wird und
- (c) die mindestens teilweise ausgeführte Halbware auf Standardlängen geschnitten wird;
- (B) Weiterverarbeitung der Halbware der Stufe A durch
- (a) gegebenenfalls Zuschneiden auf Paßlänge,
- (b) gegebenenfalls Formgebung der Paßlänge durch Biegen und/oder Laminieren und/oder Flechten oder durch Wickeln und
- (c) Einbringen in Umgebungsbeton.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man in der Mörtelformzone
Mörtelpreßwalzen oder -rollen vorsieht.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Mörtelformzone eine
Mörtelextrudiereinrichtung verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man die grüne Halbware in der
Mörtelhärtezone erhitzt und/oder mit einer Polymermasse
tränkt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die grüne Halbware in der
Mörtelhärtezone und gegebenenfalls in der Mörtelformzone in
einer Rinne oder Röhre oder auf einen Tisch gleitet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Mörtelhärtezone eine
Behandlungszone zum Auftragen einer die Austrocknung
verhindernden Schutzschicht anschließt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe (B)(b) mindestens
zwei bandförmige Bewehrungselemente im geraden oder
biegeverformten Zustand zu einem Verbundbewehrungselement
laminiert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man jeweils von der Trommel abgenommene,
zugeschnittene oder endlos vorliegende Bewehrungselemente
mit gegenseitiger Krümmungsorientierung, vorzugsweise mit
einander zugewandter konkaver Fläche zu einem geraden
Verbindungselement laminiert.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man mindestens zwei bandförmige
Bewehrungselemente gleichartig biegt und ihre Biegung durch
Laminierung fixiert.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens zwei gleichartige
oder verschiedenartige Scharen von bandförmigen
Bewehrungselementen zu einem gitterförmigen, flächigen,
laminierten oder geflochtenen Verbundbewehrungselement
verarbeitet.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Schar von bandförmigen
Bewehrungselementen mit einer Schar von Betonbewehrungs
stählen zu einem gitterförmigen, flächigen Verbundgebilde
verarbeitet.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß man mehrere der drahtförmigen
oder bandförmigen Bewehrungselemente zu einem strangförmigen
Seil- oder Flechtgebilde oder zu einem röhrenförmigen
Flechtgebilde, gegebenenfalls mit Einarbeitung von
Betonbewehrungsstählen verarbeitet.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens ein
Bewehrungselement auf ein zylindrisches Substrat aufwickelt.
16. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man einen Gitterträger aus einem gewellt
laminierten Verbundbewehrungselement als Steg mit zwei
Bewehrungselementen als Ober- und Untergut durch punktuelles
Laminieren herstellt, wobei gegebenenfalls die örtliche
Wellenlänge an die statischen Erfordernisse angepaßt wird
und wobei man gegebenenfalls mehrere Gitterträger mit
weiteren Bewehrungselementen zu einem körperlichen Gebilde
verarbeitet.
17. Verfahren zur Bewehrung eines Betonbauwerks
durch Herstellen von vorgespannten Bewehrungselementen mit
sich in mindestens einer Richtung erstreckenden, im
wesentlichen zentrisch angeordneten Spanngliedern in einer
Mörtelmatrix und durch schlaffes Einlegen derselben in
Umgebungsbeton, gekennzeichnet durch die folgenden Stufen
- (A) Herstellung einer gitterförmigen, flächigen Bewehrungs
element-Halbware mit einer Dicke von 3 bis 20 mm, wobei
man
- (a) mindestens zwei Scharen von Spanngliedern in einem flächigen Spannbett vorspannt,
- (b) eine Mörtelmatrix einbringt und zum Erhärten bringt, wobei die Gitteraussparungen im Spannbett vorgegeben sind oder in die noch nicht vollständig ausgehärtete Mörtelmatrix eingebracht werden,
- (c) in einem mindestens teilweise erhärteten Zustand die Spannglieder löst und
- (d) die flächige Halbware aus dem Spannbett entnimmt;
- (B) Weiterverarbeitung der gitterförmigen, flächigen
Bewehrungselement-Halbware durch
- (a) gegebenenfalls Zuschneiden auf Paßmaße,
- (b) gegebenenfalls Formgebung durch Biegen und/oder Laminieren mit gleichartigen oder andersartigen Bewehrungselementen und
- (c) Einbringen in Umgebungsbeton.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß man in Stufe (A)(a) die Scharen von
Spanngliedern in verwobenem Zustand vorspannt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Bewehrungselemente über
eine Biegerolle mit auf die Dicke des Bewehrungselementes
abgestimmtem Radius biegt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß man die durch Biegen
entstehenden Risse mit Kunstharz füllt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Dicke der Bewehrungs
element-Halbware in mindestens einer Richtung quer zur
Längserstreckung der Spannglieder 5 bis 10 mm beträgt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß man in die Mörtelmatrix schlaffe
biegsame Kunststoff-, Glas-, Karbon- oder Metallfasern oder
schlaffe steife Verstärkungsdrähte oder -streifen aus Metall
in einer für die Vergleichmäßigung der Rißverteilung
wirksamen Menge einbringt.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Mörtelmatrix mit Kriech
festausrüstung verwendet.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mörtelmatrix so gewählt ist,
daß das vorgespannte Bewehrungselement in Spannrichtung eine
bleibende Druckspannung von mindestens 20 N/mm² aufweist.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mörtelmatrix eine für eine
teilweise Übertragung der Druckspannung auf den
Umgebungsbeton bemessene Kriechfähigkeit aufweist.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mörtelmatrix für die
Verträglichkeit mit den Spanngliedern oder gegebenenfalls
den Fasern inert ist.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß Spannglieder aus Stahl, Glas,
Kohlenstoff, Aramid oder hitzebeständigen Filamenten,
vorzugsweise aus Basalt, bestehen.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mörtel als Bindemittel
mindestens teilweise ein Polymer enthält.
29. Bewehrungselement-Halbware, erhalten nach dem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, 17 bis 28.
30. Verbund-Bewehrungselemente, erhalten nach den
Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16 aus der Halbware
nach Anspruch 29.
31. Betonbauwerk, erhalten mit den Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 30.
32. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 28, gekennzeichnet durch ein
Betonierbett; mindestens eine Vorratsspule für einen
kontinuierlichen oder intermittierenden Transport mindestens
eines Endlosspanngliedes durch das Betonierbett;
Spanneinrichtungen, mit denen die Zugspannung zwischen den Endlosspanngliedern und der mindestens teilweise erhärteten Bewehrungselement-Halbware während der Bewegung aufrecht erhalten wird; und eine kontinuierlich arbeitende stationäre Betoniereinrichtung oder eine intermittierend arbeitende hin- und herbewegbare Betoniereinrichtung.
Spanneinrichtungen, mit denen die Zugspannung zwischen den Endlosspanngliedern und der mindestens teilweise erhärteten Bewehrungselement-Halbware während der Bewegung aufrecht erhalten wird; und eine kontinuierlich arbeitende stationäre Betoniereinrichtung oder eine intermittierend arbeitende hin- und herbewegbare Betoniereinrichtung.
33. Anlage nach Anspruch 32 zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 17 bis 28, gekenn
zeichnet durch einen Quer-Spannrahmen mit als umlaufende
Endloskette ausgebildeten beidseitigen Spannankern, an denen
Querspannglieder verankert werden können und die in in
Bewegungsrichtung auseinanderlaufenden Führungen geführt
sind.
34. Bewehrungsmatte für ein Betonbauwerk, ins
besondere zur Hautbewehrung, gekennzeichnet durch eine
gitterförmige Anordnung einer Vielzahl von einstückig aus
bildeten, gekreuzt laminierten oder geflochtenen, vorge
spannten bandförmigen Bewehrungselementen, deren jedes im
wesentlichen zentrisch angeordnete Spannglieder in einer
Mörtelmatrix enthält.
35. Verwendung der Bewehrungsmatte nach Anspruch
33 zur Hautbewehrung von Betonbauwerken.
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