DE4318793A1 - Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch Eliminierung organischer Störstoffe - Google Patents
Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch Eliminierung organischer StörstoffeInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D21/00—Processes for servicing or operating cells for electrolytic coating
- C25D21/16—Regeneration of process solutions
- C25D21/18—Regeneration of process solutions of electrolytes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verlängerung der Nut
zungsdauer von Elektrolytlösungen, vornehmlich von Prozeß
lösungen in der Galvano- und Leiterplattentechnik, wo
vorzugsweise chemische, autokatalytische und galvanische
Behandlungslösungen bei der Beschichtung von Metallen,
nichtleitenden Substraten oder Leiterplatten zur Anwendung
kommen, durch die Eliminierung von organischen Störstoffen.
Bei der Herstellung von galvanischen Metallüberzügen und Me
tallfolien werden schwermetallhaltige Elektrolytlösungen ver
wendet, denen zum Erzielen von bestimmten Oberflächeneigen
schaften (Glanz, Duktilität, Zugfestigkeit usw.) diverse orga
nische Verbindungen zugesetzt werden können. Diese organischen
Stoffe unterliegen während des Abscheidungsprozesses chemischen
Veränderungen, so daß Störstoffe entstehen, die bei einer
verlustfreien Prozeßführung bzw. bei einer vollständigen
Rückführung von prozeßbedingten Elektrolytverschleppungen in
die Prozeßstufe zu Prozeßstörungen führen würden. Die
Anreicherung organischer Störstoffe in Elektrolytlösungen kann
auch durch Eintrag von Störstoffen erfolgen.
Eine bekannte Lösung zur Entfernung von organischen Störstoffen
stellen die Adsorption an Aktivkohle und die Oxidation mittels
Wasserstoffperoxid bzw. Kaliumpermanganat dar (DD 2 80 560).
Durch diese Vorgehensweise sind jedoch nicht alle Bestandteile
dieser organischen Störstoffe aus dem Aktivbad entfernbar.
Nachteile des Aktivkohle-Einsatzes sind ferner die hohen
Schwermetallverluste sowie die Adsorbensverluste bis zu 20% je
Regenerierung. Beladene Aktivkohle stellt aufgrund der
Schwermetallbeladung und der schwierigen Regenerierbarkeit
einen Sonderabfall dar. Der Einsatz von Oxidationsmitteln
fördert in vielen Fällen sogar die Störstoffanreicherung.
Eine andere Verfahrensvariante zur Eliminierung organischer
Störstoffe aus galvanischen Elektolytlösungen geht von der
Öffnung des internen Stoffkreislaufes aus und beinhaltet die
Verfahrenstufen Schwermetallfällung im Spülwasser als Hydroxid,
Sedimentation des Schwermetallhydroxidschlammes, Entwässerung
durch Filtration, Wiederauflösung mit Schwefelsäure, Rückfüh
rung der Elektrolytlösung in das galvanische Prozeßbad oder zur
Gewinnungselektrolyse, kathodische Schwermetallabscheidung und
-rückgewinnung bei der Gewinnungselektrolyse, anodische
Rückgewinnung der Schwefelsäure für die Schlammauflösung. Die
organischen Störstoffe verbleiben nach der Schwermetallfällung
und Schlammabtrennung im Filtrat, so daß eine Anreicherung im
galvanischen Elektrolyten unterbunden werden kann
(Galvanotechnik 71 (1980) 7, 712-720).
Eine weitere Verfahrensvariante geht ebenfalls von der Öffnung
des internen Stoffkreislaufes aus und beinhaltet die Verfah
renskombination von Ionenaustausch und Gewinnungselektrolyse.
Das elektrolytbelastete Spülwasser gelangt über den
Ionenaustauscher zur Trennung Organik-Schwermetallionen. Die
Organik verbleibt im aufbereiteten Spülwasser und wird dadurch
aus der Elektrolytlösung entfernt, während die
schwermetallhaltigen Ionenaustauscher-Eluate entweder in die
Elektrolyt-Lösung zurückgeführt oder mit Hilfe der
Gewinnungselektrolyse auf Metall aufgearbeitet werden (Acta
hydrochim et hydrobiol. 12 (1984) 2, 183.202). Alle erwähnten
Regeneriervarianten haben den Nachteil, daß viel zu hohe
Stoffverluste auftreten und stellen deshalb keine Problemlösung
im Sinne schadstoffarmer Prozeßtechniken dar.
Das Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Eliminierung von
organischen Störstoffen aus Elektrolytlösungen zur Verlängerung
deren Nutzungsdauer und zur Minimierung oder Vermeidung von
Abwasser und Minimierung von Abfällen. Die Entfernung der
Störstoffe soll mit regenerierbaren Adsorberpolymeren erfolgen,
wobei organische Lösungsmittel als Regeneriermittel für die
beladenen Adsorberpolymere auszuschließen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch
Eliminierung organischer Störstoffe mit regenerierbaren Adsor
berpolymeren bereitzustellen. Nach der adsorptiven Störstoff-
Eliminierung muß die Elektrolytlösung uneingeschränkt weiter
nutzbar sein. Entscheidende Voraussetzung für eine Verfahrens
anwendung ist die wirksame Regenerierung der Adsorberpolymere,
mit wäßrigen Lösungen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Lehre der Patentansprüche.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch eine oxidative
Vorbehandlung der beladenen Adsorberpolymere, beispielsweise
mit einer verdünnten Wasserstoffperoxid-Lösung, die Adsorptive
strukturell so verändert werden, daß anschließend mit einer
alkalischen oder sauren Lösung, beispielsweise einer verdünnten
Natronlauge oder Salzsäure und nur einer Regenerierstufe
zuverlässig eine wirksame Regenerierung der Adsorberpolymere
ermöglicht wird. Die Behandlung kann ebenfalls einstufig durch
Kontakt mit einer alkalischen oder sauren wäßrigen Lösung
eines Oxidationsmittels erfolgen. Als Oxidationsmittel können
neben Wasserstoffperoxid-Lösungen auch wasserlösliche
Monopersulfate oder Peroxodsulfate eingesetzt werden.
Ein mit organischen Störstoffen hoch belasteter galvanischer
Vernicklungselektrolyt (Total Organic Carbon) = 25,5 g/l C,
Nickel-Konzentration = 95,9 g/l), der bedingt durch die hohe
Organik-Konzentration keine Funktionstüchtigkeit mehr besaß,
wurde mit Hilfe von Adsorberpolymeren regeneriert. Die adsorp
tive Regenerierung des galvanischen Vernicklungselektrolyten
erfolgte mit dem Adsorberpolymer [Ethylvinylbenzen-Divinylben
zen-Copolymerisat ohne polare Gruppen (Wofatit EP 61)] im Säu
lenverfahren im Abstrom mit einer Fließgeschwindigkeit von ca.
2,5 m/h. Der Säuleninnendurchmesser betrug ca. 3 cm, die
Schütthöhe des Adsorberpolymers ca. 70 cm. Es wurden
unverdünnter Elektrolyt und die Verdünnung Elektrolyt : Wasser
= 1 : 5 untersucht. Die Beladung der Adsorptionssäule wurde bis
zur Ausnutzung der GVK durchgeführt.
Die GVK ist die Gesamtvolumenkapazität des Adsorberpolymers für
organische Stoffe (GO), ausgedrückt als organisch gebundener
Kohlenstoff in Gramm Kohlenstoff je Liter Adsorber. Die
Bestimmung der GVK erfolgt durch Auswertung von
Durchbruchskurven unter der Bedingung, daß die Beladung der
Adsorptionssäule bis TOCzulauf = TOCablauf durchgeführt wird.
Es wurden folgende Ergebnisse erreicht:
GVK bei der Regenerierung des unverdünnten Elektrolyten: ca. 63 g Kohlenstoff/l Adsorber
GVK bei der Regenerierung des 1 : 5 verdünnten Elektrolyten: ca. 37 g Kohlenstoff/l Adsorber.
GVK bei der Regenerierung des unverdünnten Elektrolyten: ca. 63 g Kohlenstoff/l Adsorber
GVK bei der Regenerierung des 1 : 5 verdünnten Elektrolyten: ca. 37 g Kohlenstoff/l Adsorber.
Durch die Regenerierung des Elektrolyten wurde der TOC von 25,5
g/l C auf 10,4 g/l C abgesenkt.
Nach der Regenerierung des Elektrolyten erfolgte eine Korrektur
der Einsatzorganik entsprechend der Firmen-Rezeptur. Anschlie
ßende Untersuchungen in der Hull-Zelle zeigten, daß der Elek
trolyt wieder uneingeschränkt einsetzbar war.
Eine mit dem Adsorberpolymer Ethylvinylbenzen-Divinylbenzen-
Copolymerisat ohne polare Gruppen (Wofatit EP 61) gefüllte
Säule (Innendurchmesser der Säule: 0,9 cm; Schütthöhe des
Adsorberpolymers: 16 cm) wurde mit nicht mehr funktions
tüchtigen galvanischen Vernicklungselektrolyten
(TOC = 4,8 g/l C, Nickel-Konzentration = 78,1 g/l) beschickt.
Die Beladung erfolgte im Abstrom mit einer Fließgeschwindigkeit
von ca. 2,5 m/h bis zum Erreichen der GVK.
Die Regenerierung des beladenen Adsorberpolymers erfolgte in
der gleichen Säule nach folgendem Regenerierschema:
- 1. Rückspülen der Säule mit Wasser, bis kein Nickel mehr im Waschwasser nachweisbar ist (Fließgeschwindigkeit 3 m/h).
- 2. Behandlung des Adsorberpolymers mit 5 Bettvolumina ca. 2,5%iger Wasserstoffperoxid-Lösung im Abstrom und Kreislaufbetrieb (Fließgeschwindigkeit: ca. 1,7 m/h; Dauer max. 1 h).
- 3. Waschen mit Wasser bis kein Wasserstoffperoxid im Waschwas ser nachweisbar ist.
- 4. Behandlung des Adsorberpolymers mit 5 Bettvolumina ca. 6%iger Natronlauge im Abstrom und Kreislaufbetrieb (Fließgeschwindigkeit: ca. 1,7 m/H, Dauer max. 1 h).
- 5. Waschen mit Wasser bis das Waschwasser alkalifrei ist. An schließend erfolgt die erneute Beladung des Adsorberpolymers. Die GVK blieb während der untersuchten 5 Zyklen konstant und betrug jeweils ca. 16 g Kohlenstoff/l Adsorber.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von
Elektrolytlösungen durch Eliminierung von organischen
Störstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
- a.) das regenerierbare Adsorberpolymer mit der mit organischen Störstoffen belasteten Elektrolytlösung in Kontakt gebracht wird,
- b.) gegebenenfalls Spülen des Adsorberpolymers mit Wasser,
- c.) Behandlung des Adsorberpolymers mit einer wäßrigen Lösung eines Oxidationsmittels,
- d.) gegebenenfalls Spülen des Adsorberpolymers mit Wasser,
- e.) Behandlung des Adsorberpolymers mit einer wäßrigen alkalischen oder sauren Lösung und
- f.) gegebenenfalls Spülen des Adsorberpolymers mit Wasser.
2. Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von
Elektrolytlösungen durch Eliminierung von organischen
Störstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
- a.) das regenerierbare Adsorberpolymer mit der mit organischen Störstoffen belasteten Elektrolytlösung in Kontakt gebracht wird,
- b.) gegebenenfalls Spülen des Adsorberpolymers mit Wasser,
- c.) Behandlung des Adsorberpolymers mit einer alkalischen oder sauren wäßrigen Lösung eines Oxidationsmittels,
- d.) gegebenenfalls Spülen des Adsorberpolymers mit Wasser.
3. Verfahren gemäß Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die alkalische wäßrige Lösung Natron- oder
Kalilauge im Konzentrationsbereich 2 bis 10% enthält.
4. Verfahren gemäß Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die saure wäßrige Lösung Schwefel-,
Salz- oder Salpetersäure im Konzentrationsbereich 2 bis
10% enthält.
5. Verfahren gemäß Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung eines
Oxidationsmittels Wasserstoffperoxid und/oder Persulfate
enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934318793 DE4318793A1 (de) | 1992-12-11 | 1993-06-07 | Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch Eliminierung organischer Störstoffe |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924241867 DE4241867A1 (de) | 1992-12-11 | 1992-12-11 | Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch Eliminierung organischer Störstoffe |
DE19934318793 DE4318793A1 (de) | 1992-12-11 | 1993-06-07 | Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch Eliminierung organischer Störstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4318793A1 true DE4318793A1 (de) | 1994-12-08 |
Family
ID=25921245
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934318793 Withdrawn DE4318793A1 (de) | 1992-12-11 | 1993-06-07 | Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch Eliminierung organischer Störstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4318793A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10226224A1 (de) * | 2002-06-13 | 2004-01-08 | Jörg Schiffer GmbH & Co. KG | Galvanikanlage und Verfahren zum Vernickeln von Gegenständen |
EP1803837A1 (de) | 2005-11-25 | 2007-07-04 | Enthone, Inc. | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Prozesslösungen |
-
1993
- 1993-06-07 DE DE19934318793 patent/DE4318793A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10226224A1 (de) * | 2002-06-13 | 2004-01-08 | Jörg Schiffer GmbH & Co. KG | Galvanikanlage und Verfahren zum Vernickeln von Gegenständen |
EP1803837A1 (de) | 2005-11-25 | 2007-07-04 | Enthone, Inc. | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Prozesslösungen |
US8202431B2 (en) | 2005-11-25 | 2012-06-19 | Enthone Inc. | Method for removing impurities from a metal deposition process solution |
EP1803837B1 (de) | 2005-11-25 | 2018-09-12 | MacDermid Enthone Inc. | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Prozesslösungen |
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