DE4318425C1 - Vorrichtung zum Hochkantrichten eines Federblattes - Google Patents
Vorrichtung zum Hochkantrichten eines FederblattesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Hochkantrichten eines
eine unzuverlässige Hochkantabweichung aufweisenden Federblattes mit
einer dem festen Einspannen des Einspannabschnitts
des Federblattes dienenden Einspannvorrichtung, die einen Anschlagblock mit einer vertikalen
Anschlagfläche für den Einspannabschnitt des Federblattes auf
weist, und mit einem mit Abstand zur Einspannvorrichtung angeord
neten Arbeitszylinder, dessen Arbeitskolben mit einem an seinem
freien Ende befestigten Druckstück an die vordere Seitenflanke des
Federblattes anlegbar ist.
Die gattungsgemäße Vorrichtung ist der Fachwelt bekannt und wird
seit langem zum Hochkantrichten in unmittelbarem Anschluß an das
Warmauswalzen des Federblattes benutzt.
Es ist weiterhin bekannt, ein eben ausgewalztes, noch warmes
Federblatt zwischen zwei aufeinander zu fahrende gerade Richtlei
sten zu legen und so gerade zu richten.
Bei der Herstellung von beispielsweise Parabelfederblättern mit
den Arbeitsvorgängen Warmwalzen des Federblattes, Augenrollen und
der anschließenden mechanischen Endenbearbeitung schließt daran
ein Wiedererwärmen des Federblattes auf etwa 900°C, die Warmform
gebung und schließlich das Vergüten an. Weiterhin folgt eine me
chanische Augenbearbeitung und schließlich ein Spannungsstrahlen
der Zugseite des Federblattes. Im Anschluß daran wird das Feder
blatt lackiert, getrocknet, ggf. mit weiteren Federblättern zu
einer mehrblättrigen Feder montiert, diese gesetzt und geprüft.
Gelangt eine Feder mit unzulässiger Hochkantabweichung bis in die
Endphase der Herstellung einer mehrblättrigen Feder, so muß diese
wieder demontiert und das fehlerhafte Federblatt, falls möglich,
gerichtet werden. Hierfür ist eine vorher aufgebrachte Zinkstaub
beschichtung wieder zu entfernen. Bei diesem nachträglichen Rich
ten wird das Federblatt hochkant gerade und seine Sprengung auf
Härtemusterhöhe kalt gerichtet. Hiernach wird das korrigierte
Federblatt bei ca. 400°C entspannt. Nun kann das Federblatt ohne
Schaden genommen zu haben, ab dem Spannungsstrahlen dem Fertigungs
ablauf wieder zugeführt werden.
Der gattungsgemäßen Vorrichtung, die das Federblatt im Einspann
bereich hält und am freien Ende einer Richtkraft aussetzt, haftet
der Nachteil an, daß eine mehr oder weniger große Hochkantabwei
chung durch das mehr oder weniger starke Biegen des Federblattes,
ggf. mehrmalige Biegen, zu einer mehr oder weniger starken Kalt
verfestigung nahe dem Einspannbereich des Federblattes und somit
zu einer Inhomogenität im Federblatt selbst führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Konzentration der Kaltverfesti
gung durch das Hochkantrichten zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird daher bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung vorgeschlagen, daß an die Anschlagflä
che des Anschlagblocks der Einspannvorrichtung eine
konvex gekrümmte Kurvenflanke eines Widerlagers anschließt,
an die die hintere Flanke des eingespannten Federblattes - vom An
schlagblock ausgehend - mit zunehmendem Hub des Arbeitskolbens
nach und nach zur Anlage bringbar ist.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß sich mit zunehmendem Hub
des Arbeitskolbens der freie Biegearm verkürzt, so daß sich die
Kaltverfestigung einen größeren Abschnitt des Federblattes
verteilt und dessen Inhomogenität wesentlich vermindert wird.
Auf Ausgestaltungen der Erfindung gemäß den Unteransprüchen wird
verwiesen.
Das Hochkantrichten gekrümmter Federblätter, wie beispielsweise
von Parabelfederblättern, erfolgt in der Strecklage, wofür gemäß
Anspruch 2 vorgesehen ist, daß etwa in der horizontalen Ebene
einer in der Einspannvorrichtung vorgesehenen Federblattauflage eine Endenauf
lage für das freie Ende eines Federblattes angeordnet ist, und das
Ende des Federblattes mittels eines Niederhalters auf
die Endenauflage absenkbar ist, wobei die Kurvenflanke des Widerla
gers senkrecht auf der horizontalen Ebene steht.
Anspruch 3 sieht vor, daß das Widerlager in Längsrichtung verschiebbar ist. Mit
einem Verschieben des Widerlagers in Längsrichtung, d. h. parallel
zu einem Federblatt, können bei ein und demselben Federblattyp An
passungen des Richtvorganges an unterschiedliche Formen der Hoch
kantabweichung, also an Unterschiede in der Säbelform berücksich
tigt werden.
Mit der Auswechselbarkeit von Anschlagblock und Widerlager, die
eine Baueinheit sein können, wird unterschiedlichen Federblattypen
Rechnung getragen, vgl. die Ansprüche 5 und 6.
Betrachtet man ein Federblatt von oben, so kann die Hochkantabwei
chung nach rechts oder nach links gerichtet sein. Um nun ein Fe
derblatt zum Hochkantrichten nicht wenden zu müssen, sieht An
spruch 5 entsprechende Maßnahmen vor.
Anspruch 6 befaßt sich mit einer Ausführungsform, die zum Richten von
in ihrer Mitte einzuspannenden Parabelfedern besonders geeignet
ist und es erlaubt, unterschiedliche Hochkantabweichungen der bei
den Seiten entsprechend unterschiedlich zu richten.
Anspruch 6 beinhaltet auch die Kombination mit Anspruch 5, die es
erlaubt, allen Gegebenheiten, also auch entgegengesetzten Hoch
kantabweichungen der beiden Federblattenden, mit der ein und der
selben Vorrichtung gerecht zu werden.
Es ist bekannt, Richtvorrichtungen mit Meßvorrichtungen zu kombi
nieren und das Ergebnis eines Meßvorganges für den Richtvorgang zu
berücksichtigen.
Durch die Erfindung wird insgesamt dafür gesorgt, daß zum Zusam
menbau einer mehrblättrigen Feder nur noch Federblätter gelangen,
die keine Hochkantabweichung aufweisen bzw. deren Hochkantabwei
chung innerhalb eines zulässigen Toleranzbereiches liegt. Das
Hochkantrichten kann somit vor dem Lackieren im Anschluß oder vor
dem Spannungsstrahlen erfolgen, so daß auch ein Nachlackieren ver
mieden wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigt jeweils in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Hochkantrichten eines, eine
Hochkantabweichung aufweisenden Federblattes,
Fig. 2 die Seitenansicht einer Vorrichtung zum Hochkant
richten eines Parabelfederblattes,
Fig. 3 eine ergänzte Draufsicht auf eine Vorrichtung
nach Fig. 2,
Fig. 4 ein gestrecktes Parabelfederblatt,
Fig. 5 eine Vorrichtung zum Richten einer Lenkerfeder,
Fig. 6 eine ergänzte Draufsicht auf eine Vorrichtung
nach Fig. 5.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Hochkantrichten eines hier
einarmigen Federblattes 1 dargestellt. Das Federblatt 1 hat Säbel
form, weist also eine hier übertrieben dargestellte Hochkantabwei
chung H auf.
Zu der Vorrichtung zum Hochkantrichten gehört eine Einspannvor
richtung 2 mit einem hydraulisch bewegbaren Spannblock 3 und einem
feststehenden Anschlagblock 4. Der Anschlagblock 4 hat eine dem
Federblatt 1 zugekehrte Anschlagflanke bzw. -fläche 5.
Die Richtarbeit übernimmt ein Arbeitszylinder 6 mit einem Arbeits
kolben 7, der am Ende ein Druckstück 8 trägt.
In Fortsetzung des Anschlagblockes 4 ist ein Widerlager 9 vorge
sehen, das eine konvex gekrümmte Kurvenflanke 10 aufweist.
Das Federblatt 1 wird mit seinem Einspannabschnitt 11 vom Spann
block 3 und Anschlagblock 4 gehalten. Es liegt mit einem geraden
mittleren Abschnitt seiner hinteren Flanke 12 an dem Widerlager 9
an. Das freie Ende des Federblattes bildet ein nicht detailliert
dargestelltes Federauge 13. Die vordere Seitenflanke 14 des Feder
blattes 1 ist dem Arbeits- bzw. Hydraulikzylinder 6 zugekehrt. Eine Bohrung 15
im Einspannabschnitt 11 dient der späteren Befestigung des Feder
blattes 1.
Es ist weiterhin eine Meßvorrichtung 16 vorgesehen, die berüh
rungslos arbeitet. Ein Pfeil 17 soll den Meßstrahl andeuten. Ein
Doppelpfeil 18 soll auf Einstellmöglichkeiten der Meßvorrichtung
16, beispielsweise auf unterschiedliche Längen des Federblattes 1
hinweisen. Die Meßvorrichtung 16 ist über eine Meßleitung 19 mit
einem Steuergerät 20 verbunden, von dem eine Steuerleitung 21 zum
Arbeitszylinder 6 führt.
Nachdem die Meßvorrichtung 16 eine Hochkantabweichung H erfaßt
hat, ermittelt ein Programm im Steuergerät den notwendigen Hub des
Arbeitskolbens 7, fährt diesen aus und nimmt dabei, sobald das
Druckstück 8 an der vorderen Seitenflanke 14 des Federblattes 1
zur Anlage gekommen ist, unter plastischer Verformung das Feder
blatt 1 mit. Dabei kommt der die Hochkantabweichung H aufweisende
Bereich des Federblattes 1 zunehmend an der Kurvenflanke 10 mit
der hinteren Seitenflanke 12 des Federblattes 1 zur Anlage.
Nach beendetem Richtvorgang fährt der Arbeitskolben 7 wieder zu
rück. Mittels der Meßvorrichtung 16 kann das Ergebnis des Richt
vorganges überprüft werden.
Nun wird der Spannblock 3 zurückgefahren und das Federblatt 1 ent
nommen, um einem weiteren zu richtenden Federblatt Platz zu ma
chen.
Fig. 2 zeigt in Seitenansicht eine Vorrichtung zum Hochkantrichten
eines Federblattes 1 in Form einer zweiarmigen Parabelfeder. Ge
richtet wird die Parabelfeder in ihrer Strecklage, wobei in dieser
Strecklage das Federblatt mit 1s bezeichnet ist. Entsprechend sind
die Federaugen 13 in der Strecklage mit 13s bezeichnet.
Fig. 2 und Fig. 3 werden nachfolgend in der Zusammenschau be
schrieben. Fig. 3 zeigt Arbeitsblöcke bzw. Baueinheiten 22, 23, beidseits eines Fe
derblattes 1 und vier Arbeitszylinder 6. Die zugeordneten Meßvor
richtungen sind nicht dargestellt. Der einem Federblatt 1 zuge
kehrte Mittelteil des Arbeitsblockes 22 bzw. 23 ist sowohl Spannblock 3
wie auch Anschlagblock 4, je nachdem, welcher der Arbeitsblöcke
jeweils festgelegt ist. Der festgelegte Arbeitsblock fungiert dann
auch als Widerlager 9.
Um die Strecklage der Parabelfeder, die in dieser Strecklage in
Fig. 4 perspektivisch dargestellt ist, zu definieren, sind Enden
auflagen 24 und 25 beidseits einer zentralen Federblatt- bzw. Mittelauflage 26 vor
gesehen.
Hydraulisch beaufschlagte Niederhalter 27 drücken die Augenberei
che der Parabelfeder auf die Endenauflagen 24 und 25 und halten
sie dort fest.
Mit der in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellten Vorrichtung zum Hoch
kantrichten können Parabelfederblätter gerichtet werden, die eine
beliebig gerichtete Hochkantabweichung aufweisen.
Zeigt die Hochkantabweichung in der Draufsicht eine S-förmige
Krümmung der Parabelfeder, so werden diagonal gegenüberliegende
Arbeitszylinder 6 zum Richten wirksam gemacht. Ist die Hochkant
abweichung beider Federarme auf die gleiche Seite gerichtet, so
werden die beiden auf einer Seite des Federblattes 1 liegenden
Arbeitszylinder 6 aktiviert.
Fig. 5 und Fig. 6 zeigen eine Vorrichtung zum Hochkantrichten eines Federblattes in Form
einer Feder 30, deren rechter parabelfederförmiger Federarm in
der mit 30s bezeichneten Strecklage gerichtet wird und die einen
Lenkerarm 30′ aufweist.
Eine zentrale, feststehende Auflage übernimmt hier teilweise Funk
tionen der Einspannvorrichtung 2, die hier ergänzend den Einspann
abschnitt 11 der Feder 30 zusammen mit einem Hydraulikzylinder 28
und dessen Hydraulikkolben 29 auch von oben faßt.
Anschlagblock 4 und Widerlager 9 bilden eine auswechselbare Bau
einheit 31 bzw. 32. In Abhängigkeit von der Richtung der Hochkant
abweichung wird einer der vorhandenen Arbeitszylinder 6 wirksam.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Hochkantrichten eines eine unzulässige
Hochkantabweichung aufweisenden Federblattes, mit einer dem
festen Einspannen des Einspannabschnittes des Federblattes
dienenden Einspannvorrichtung, die einen Anschlagblock mit einer
vertikalen Anschlagfläche für den Einspannabschnitt des
Federblattes aufweist, und mit einem mit Abstand zur
Einspannvorrichtung angeordneten Arbeitszylinder, dessen
Arbeitskolben mit einem an seinem freien Ende befestigten
Druckstück an die vordere Seitenflanke des Federblattes
anlegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß an die
Anschlagfläche (5) des Anschlagblocks (4) der Einspannvorrichtung
(2) eine konvex gekrümmte Kurvenflanke (10) eines Widerlagers (9)
anschließt, an die die hintere Flanke (12) des eingespannten
Federblattes (1) - vom Anschlagblock (4) ausgehend - mit
zunehmendem Hub des Arbeitskolbens (7) nach und nach zur Anlage
bringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß etwa in der
horizontalen Ebene einer in der Einspannvorrichtung (2)
vorgesehenen Federblattauflage (26) eine Endenauflage (24; 25)
für das freie Ende des Federblattes (1) angeordnet ist und das
Ende des Federblattes mittels eines Niederhalters (27) auf die
Endenauflage absenkbar ist, wobei die Kurvenflanke (10) des
Widerlagers (9) senkrecht auf der horizontalen Ebene steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager
(9) in Längsrichtung verschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Anschlagblock
(4) und Widerlager (9) eine auswechselbare Baueinheit
(22; 23 bzw. 31; 32) bilden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an
stelle des einen Anschlagblocks - zwei einander
gegenüberliegende, zwischen sich das Federblatt (1; 30) aufnehmende,
relativ gegeneinander verfahrbare Anschlagblöcke (4) und
entsprechend - anstelle des einen Widerlagers - zwei relativ
gegeneinander verfahrbare Widerlager (9) und weiterhin
entsprechend - anstelle des einen Arbeitszylinders - zwei
einander zugekehrte Arbeitszylinder (6) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß dem jeweiligen
Anschlagblock (4) - anstelle des jeweils auf einer Seite
vorgesehenen Widerlagers - beidseits je ein Widerlager (9) und
entsprechend - anstelle des jeweils auf einer Seite vorgesehenen
Arbeitszylinders - beidseits je ein Arbeitszylinder (6)
zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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Country | Link |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1993
- 1993-06-03 DE DE19934318425 patent/DE4318425C1/de not_active Expired - Fee Related
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