DE4316927A1 - Gießgarnitur für eine Druckgießmaschine - Google Patents
Gießgarnitur für eine DruckgießmaschineInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D17/00—Pressure die casting or injection die casting, i.e. casting in which the metal is forced into a mould under high pressure
- B22D17/20—Accessories: Details
- B22D17/2015—Means for forcing the molten metal into the die
- B22D17/2038—Heating, cooling or lubricating the injection unit
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gießgarnitur für eine
Druckgießmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der Literaturstelle Ernst Brunhuber: Praxis der
Druckgußfertigung, dritte Auflage 1980, Seite 28 i.V.m. Seite
41 sowie Seiten 126, 127 ist eine Gießgarnitur in einer
Gießeinheit einer Druckgießmaschine bekannt geworden, mit
einer Gießkolbenschmierung zur Verbesserung der Qualität der
Druckgußteile. Dabei kann eine automatische Schmierung des
Gießkolbens dadurch erzielt werden, daß von einer Fettpumpe
Leitungen zu zwei, drei oder vier Bohrungen an der Gießkammer
führen, die in eine Ringnut münden. Der Schmiervorgang wird
von der Maschinensteuerung ausgelöst und die Dosierung der
Schmiermittelmenge erfolgt zeitabhängig. Nachteilig ist, daß
die pastösen Schmiermittel nach Betriebspausen u. U.
verhärten und die Leitungen verstopfen. Als günstiger werden
deshalb sprühbare Schmier- und Trennmittel bezeichnet.
Aus der weiteren Literaturstelle CH-PS 436 588 ist ebenfalls
eine Einrichtung zur selbsttätigen Schmierung des Gießkolbens
einer Kaltkammer-Druckgießmaschine bekannt geworden. Bei
dieser Einrichtung wird das Schmiermittel über radiale
Bohrungen durch die Gießkammerwandung zur Innenmantelfläche
der Gießkammer geführt. Dabei werden die drei am Umfang der
Mantelfläche symmetrisch angeordneten Bohrungen mittels eines
federunterstützten kugelförmigen Verschlußelements
verschlossen. Hierfür ragt die kugelförmige Außenkontur des
Verschlußelements in den Zylinderraum hinein und wird durch
die Gießkolben-Außenmantelfläche radial nach außen
verschoben, um den Schmiermittelzufluß zum Gießkolben zu
ermöglichen.
Diese Ausführungsform weist zunächst die gleichen Nachteile
auf, wie zu der Literaturstelle Brunhuber zuvor beschrieben.
Darüber hinaus kann mittels einer solchen Anordnung nur an
mehreren Stellen der Gießkammer-Innenmantelfläche ein
Schmiermittelaustritt erfolgen. Eine gleichmäßige
Beschichtung des Gießkolbens mit Schmiermittel ist deshalb
mit einer solchen Anordnung mit fehlender Ringnut nicht
möglich.
Grundsätzlich stellt sich bei derartigen Anordnungen das
Problem der Gießkolbenschmierung dahingehend, daß eine genaue
und reproduzierbare Dosierung inbesondere auch deshalb nicht
möglich ist, da das Schmiermittel aufgrund der
Hitzeeinwirkung der Metallschmelze verklebt und sich
insbesondere an unzugänglichen Stellen verfestigt, so daß
eine ungleichmäßige Schmierung des Gießkolbens erfolgt.
Aus der DE-AS 21 62 186 ist darüber hinaus eine automatische
Sprühölschmierung für den Gießkolben einer Kaltkammer-
Druckgießmaschine bekannt geworden, bei welcher die
Kolbenstange der Gießgarnitur mit einer Durchgangsbohrung
oder einem Kanal durchsetzt ist, durch welchen die
Schmiermittelzufuhr zum Gießkolben erfolgt. Dabei werden
ähnlich wie in Brunhuber, Seite 127 beschrieben, sprühbare
Schmiermittel verwendet, die mittels Spritzdüsen unmittelbar
hinter dem Gießkolben auf die Innenwandung der Gießkammer
ausgetragen werden. Auf diese Weise wird das sprühbare
Schmiermittel bei dieser bekannten Einrichtung gemäß der DE-AS
durch die Kolbenstange direkt auf die Innenwandung der
Gießkammer aufgebracht und durch die Bewegung des Gießkolbens
gleichmäßig über die gesamte Länge der Gießkammer verteilt.
Eine derartige Anordnung des Schmiermittelauftrages hat
jedoch hohen technischen bzw. baulichen Aufwand zur Folge, da
separate Leitungen durch den Gießkolben gelegt werden müssen.
Für die Weiterführung von der Kolbenstange zu dem
Schmieraggregat werden flexible Leitungen benötigt, die die
Kolbenbewegung mitmachen müssen. Speziell im Bereich der
Metalldosierung sind diese Schläuche jedoch absolut
unerwünscht. Weiterhin wird die Mantelfläche des Gießkolbens
selbst nicht gezielt geschmiert. Eine Schmierung erfolgt
demnach durch Besprühung der Gießkammer-Innenwandung.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE-GM 19 39 227 ist eine
Einrichtung zur Druckschmierung der Kolben an
Druckgießmaschinen mit vertikal angeordneter Gießkammer
bekannt. Dabei wird der Gießkammer in ihrem oberen Bereich
ein Schmierblock aufgesetzt, der einen Ringkanal um den
Gießkolben bildet, das Schmiermittel wird über eine
Schmiermittel-Zuführleitung mittels einer Kolben-
Schmiermittelpumpe dem Ringkanal zugeführt, wobei eine
Steuerkurve die Schmiermittelmenge während der Zuführung
regelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige
Schmiersysteme für den Gießkolben insbesondere einer
Kaltkammer-Druckgießmaschine noch weiter zu verbessern, wobei
insbesondere eine möglichst gleichmäßige Schmierung von
Gießkolben und Gießkammer erzielt werden soll.
Aufgabe ist es weiterhin, eine möglichst stufenlos
einstellbare Dosiermenge zu erhalten.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Gießgarnitur nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige
Weiterbildungen der Druckgießgarnitur nach Anspruch 1
angegeben.
Die erfindungsgemäße Gießgarnitur mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 hat gegenüber den bekannten
Einrichtungen den Vorteil, daß zunächst eine stark
verbesserte und gleichmäßige Schmierung des Gießkolbens
möglich ist. Dabei wird der Grundgedanke verfolgt, daß der
Gießkolben zum einen ringsherum mit Schmier- und Trennmittel
- im weiteren "Schmiermittel" genannt - zu benetzen ist, um
eine gleichmäßige Schmierung des Gießkolbens an allen Stellen
zu erhalten. Durch die langsame Vorwärtsbewegung des
Gießkolbens während des Schmiervorganges wird der Kolben in
seiner ganzen Länge ringsherum geschmiert. Dabei ist das
Schmiersystem derart ausgelegt, daß der den Gießkolben
umschließende Ringkanal in der Druckgießkammer von einer
Schmiermittel-Zuleitung mit Schmiermittel beaufschlagt wird,
wobei eine weitere, separate Schmiermittel-Abführleitung
vorgesehen ist, in die das Schmiermittel gepreßt wird. Dabei
sind Zuführleitung und Abführleitung derart angeordnet, daß
das Schmiermittel rings um den Gießkolben herumgepreßt wird.
Hierdurch ist sichergestellt, daß der gesamte Gießkolben
gleichmäßig mit Schmiermittel beaufschlagt wird. Der
Restschmierstoff kann in einem separaten Behälter aufgenommen
und wiederverwendet werden.
In Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, daß eine
stufenlos einstellbare Dosiermenge des Schmiermittels dem
Gießkolben zugeführt werden kann. Durch die zusätzliche
Abführleitung können dabei der Restschmierstoff aufgefangen
und wiederverwendet werden.
Es ist weiterhin vorgesehen, daß nach der
Schmiermitteldosierung die Schmiermittel-Zuführleitung und
der Ringkanal mit Druckluft beaufschlagt wird. Diese
Druckluft dient dann als Transportmedium für das
Schmiermittel, um dieses gleichmäßig auf dem Kolbenumfang zu
verteilen. Die Austrittsbohrung garantiert die Vermeidung
eines Rückstaus in dem Ringkanal und zusätzlich kann auch
überdosiertes Schmiermittel abgeführt werden. Hierdurch wird
auch sichergestellt, daß keine überflüssigen
Schmiermittelreste im Schmierstoffkanal und insbesondere in
der Gießkammer verbleiben, die zu Verbackungen und
Verfestigungen führen können. Es wird weiterhin vermieden,
daß beim nächstfolgenden Zyklus der Schmierstoff überdosiert
wird.
Der Schmierstoff kann über eine Schmiermitteldosierpumpe oder
direkt aus einem Druckbehälter ohne zusätzliche Dosierpumpe
zugeführt werden. Hierdurch ist sichergestellt, daß keine
Verstopfungen in einer Schmierstoffleitung vorkommen können.
Die erfindungsgemäße Gießgarnitur läßt sich weiterhin sowohl
an konventionellen Druckgießmaschinen als auch bei Vakuum-
Maschinen mit einem Vakuumsystem vorteilhaft einsetzen. Dabei
kann der Ringkanal zur Zuführung des Schmiermittels
gleichermaßen zur Herstellung des Unterdrucks am Gießkolben
verwendet werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den
Zeichnungen, die in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
unter Angabe weiterer Vorteile näher erläutert sind.
Es zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Gießgarnitur bei einer
herkömmlichen Horizontal-Kaltkammer-
Druckgießmaschine, wobei
Fig. 1a eine Teilansicht der Gießkammer mit
Gießkolben und
Fig. 1b eine Ansicht entsprechend der Darstellung
nach Schnittlinie A-A in Fig. 1a und
Fig. 1c eine Ausführungsvariante der
Schmiermittelzuführung darstellt und
Fig. 2a-2c eine entsprechende Darstellung einer
Gießgarnitur bei einer Vakuum-
Druckgießmaschine.
Der grundsätzliche Aufbau einer Kaltkammer-Druckgießmaschine
ist in der einleitend genannten DE-AS 21 62 186 beschrieben.
Auf den sachlichen Inhalt dieser Druckschrift wird hiermit
Bezug genommen.
Bei einer solchen Kaltkammer-Druckgußmaschine wird gemäß der
Darstellung in Fig. 1a eine Gießgarnitur 1 verwendet, die
aus einer Gießkammer 2 und einem, in der Gießkammer 2
geführten Gießkolben 3 besteht, der von einer
Gießkolbenstange 4 durch einen nicht näher dargestellten
Gießantrieb betätigbar ist.
Der Gießkolben 3 weist eine zylindrische Außenmantelfläche 5
mit der Länge 11 auf. Über einen Konus 6 schließt sich die
Kolbenstange 4 an.
Die Außenmantelfläche 5 des Kolbens 3 mit einem Durchmesser
d₁ ist an die zylindrische Innenmantelfläche 7 des
Gießkammer-Innenraums 8 der Gießkammer 2 mit dem Durchmesser
d₂ angepaßt. Eine Einfüllöffnung 9 im hinteren Bereich der
Gießkammer 2 dient zur Beschickung des Gießkammer-Innenraums
8 mit Metallschmelze.
Um die Außenmantelfläche 5 des Gießkolbens 3 zu schmieren,
weist die Gießkammer 2 in ihrem, hinter der Einfüllöffnung
liegenden Wandungsabschnitt eine umlaufende, zylindrische
Schmiermittelnut 10 auf, die eine Tiefe t₁ zur Bildung eines
Ringdurchmessers d₃ aufweist. Über diese Schmiermittelnut
bzw. diesen Schmiermittel-Kanal 10 wird der Außenmantelfläche
5 des Gießkolbens 3 das Schmier- und Trennmittel - im
weiteren "Schmiermittel" genannt - zugeführt.
Wie aus Fig. 1b ersichtlich, ist für die Zuführung des
Schmiermittels eine Zuführleitung 11 vorgesehen, die mit
einem Anschlußstutzen 12 in die Gießkammerwandung eingeführt
wird. Dabei mündet der Zuführkanal 13 der Schmiermittel-
Zuführleitung 11 möglichst tangential in den Schmiermittel-
Kanal 10, wie dies in Fig. 1b dargestellt ist. Hierdurch
wird das eingepreßte Schmiermittel gemäß der Pfeildarstellung
14 tangential in den ringförmigen Schmiermittel-Kanal 10
eingepreßt und ringförmig möglichst um die gesamte
Außenmantelfläche des Gießkolbens 3 herumgeführt. Nach einer
Führungsstrecke über einen Winkelbereich von mindestens 270°
gelangt das Schmiermittel zu einer Austrittsleitung 15 mit
einem weiteren Anschlußstutzen 16 in der Gießkammerwandung
der Gießkammer 2. Der Anschlußstutzen 16 ist mit einer
Schmiermittel-Abführleitung 17 verbunden. Eine regelbare
Drossel 18 in der Schmiermittel-Abführleitung 17 regelt den
Gegendruck für das durchzupressende Schmiermittel. Ein
Schmiermittel-Auffangtank 19 dient zur Aufnahme des
überschüssigen Schmiermittels.
Zur Führung des Schmiermittels im ringförmigen Schmiermittel-
Kanal 10 kann dieser durch eine Sperrnase 20 geschlossen
sein, um eine Zwangsführung des Schmiermittels im
Schmiermittel-Kanal 10 zur Austrittsleitung 15 zu erzielen.
Die Austrittsleitung 15 ist gemäß der Darstellung in Fig. 1b
nicht in einer tangential fortgesetzten Richtung des
Schmiermittelflusses im Schmiermittel-Kanal 10 entsprechend
der Pfeildarstellung 21, sondern in einem spitzen Winkel
α hierzu angeordnet. Diese Winkelumlenkung im
Bereich der Sperrnase 20 dient ebenfalls zur Drosselung des
Schmiermittelflusses beim Austritt des Schmiermittels aus dem
Schmiermittel-Kanal 10.
Der Schmiermittel-Zuführkanal 13 kann auch unmittelbar neben
der in Fig. 1b in oberster Stellung angeordneten Sperrnase
20 in den Schmiermittel-Kanal 10 möglichst tangential
einmünden, um eine nahezu vollständige Umspülung der
Gießkolben-Außenmantelfläche 5 mit Schmiermittel zu erzielen.
Gleichermaßen kann auch die Austrittsleitung 15 tangential in
Strömungsrichtung aus dem Schmiermittel-Kanal 10
herausgeführt sein.
Das Schmiermittel selbst kann auf verschiedene Weise dem
Schmiermittel-Kanal 10 zugeführt werden. Gemäß der
Darstellung in Fig. 1b erfolgt dies über eine
Schmiermittelpumpe 22, die unmittelbar an die Schmiermittel-
Zuführleitung 11 im Punkt 23 angeschlossen ist. Über eine
über den Punkt 23 fortgesetzte Leitung 24 kann über ein
Schaltventil 25 Druckluft (Pfeil 26) dem System zugegeben
werden. Die Schmiermittelpumpe 22 ist als Dosierpumpe
ausgebildet, wobei dem Schmiermittel Druckluft zur Förderung
des Schmiermittels zugegeben werden kann. Hierdurch entsteht
ein Schmierstoff-Luftgemisch, welches dem Schmiermittel-Kanal
10 und damit dem Gießkolben 3 zugeführt wird. Die
Druckluftzuführung 26 kann aber auch zur Entleerung aller
Leitungen bzw. Schmiermittelkanäle dienen, um Restbestände
von Schmiermittel zu entfernen. Hierdurch können keine
Schmiermittel verkrusten bzw. Restbestände das System
überschmieren und zur Gasbildung in der Schmelze führen.
Anstelle der Dosierpumpe 22 und der Druckluftzuführung 26
über das Schaltventil 25 (Magnetventil) kann auch ein
Schmierstoff-Luftgemisch 27 direkt aus einem Druckbehälter 28
entnommen und über ein ggf. zeitgesteuertes Schaltventil 25
der Schmiermittel-Zuführleitung 11 zeitabhängig zugeführt
werden. Diese Variante ist in Fig. 1c symbolisch neben der
Variante in Fig. 1b dargestellt. Das Schaltventil 25 kann
über eine Zeitschaltung betätigt werden, so daß eine dosierte
Zuführung des Schmiermittels bzw. des Schmierstoff-
Luftgemisches zum Schmiermittel-Kanal 10 erfolgt.
Um den Gießkolben 3 ist demnach ein spezieller, umlaufender
Schmiermittel-Kanal 10 als Schmierstoffkammer gelegt, der mit
einem Zulauf 13 und einem Ablauf 15 versehen ist, so daß das
Schmiermittel bzw. ein Schmierstoff-Gemisch aus Luft und
Schmiermittel unter Druck um den Gießkolben herum geführt
wird und dieser somit ringsherum mit Schmierstoff benetzt
wird. Mittels der Dosierpumpe 22 bzw. des Schaltventils 25
kann das Schmierstoff-Gemisch dem Gießkolben 3 dosiert
zugegeben werden. Dadurch, daß in den Ablauf des
Schmiermittels eine Drossel 18 eingebaut ist, kann die Abluft
geregelt werden.
Während des Schmiervorganges des Gießkolbens 3 wird dieser
langsam vorwärts gefahren, so daß sich die gesamte Lauffläche
bzw. Außenmantelfläche 5 des Gießkolbens 3 mit Schmierstoff
benetzt. Unterstützt wird dieser Vorgang durch die
zugeschaltete Druckluft. Hiernach wird der Gießkolben
komplett durch die Gießkammer gefahren und kann dadurch den
Schmierstoff von der Gießkolbenoberfläche in die Gießkammer
verteilen, d. h. die gesamte Innenwandung 7 des Gießkammer-
Innenraums 8 wird über die ganze Länge mit Schmierstoff
benetzt, bevor der eigentliche Arbeitshub mit Metall erfolgt.
Nach dem erfolgten Schmieren des Gießkolbens 3 bzw. der
Gießkammer 7 kann nach Rücklauf des Gießkolbens 3 in seine
Ausgangsstellung gemäß Fig. 1a der gesamte Ringkanal 10 mit
Druckluft ausgeblasen werden. Dabei wird der Restschmierstoff
in den Schmiermittel-Auffangtank 19 befördert und kann von
dort aus wiederverwendet werden.
Das Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 2a-2c zeigt
eine Ausführungsvariante mit einer Vakuum-Druckgußmaschine.
Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen wie in Fig.
1a-1c bezeichnet.
Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 besitzt
die Gießgarnitur nach Fig. 2 eine Gießkammer 2, deren
Innenraum 8 über eine Unterdruckleitung 29 mit Metallschmelze
befüllt wird. Hierfür ist die Schmelzen-Zuführleitung 29 im
unteren Bereich der Gießkammerwandung angeschlossen. Eine
entsprechende Druckgießmaschine ist beispielsweise in der
DE 41 01 592 A1 der Anmelderin dargestellt. Auf diese
Beschreibung wird hiermit Bezug genommen.
Zur Zuführung der Metallschmelze durch die als Saugrohr
ausgebildete Zuführleitung 29 wird an die Gießkammer ein
Unterdruck angelegt, der als "Vakuum" bezeichnet wird.
Hierdurch strömt die Metallschmelze von einer nicht näher
dargestellten Warmhalteeinrichtung entsprechend der
Pfeildarstellung 30 in den Gießkammer-Innenraum 8.
Die Anordnung zur Schmierung des Gießkolbens 3 über den
Schmiermittel-Kanal 10 wird hierfür durch ein
Rückschlagventil 31 in der Schmiermittel-Zuführleitung 11
ergänzt. Dabei sitzt das Rückschlagventil zwischen dem
Knotenpunkt 23 zum Anschluß der Dosierpumpe 22 und dem
Anschlußstutzen 12 zur Gießkammer 2. Das Rückschlagventil 31
weist eine Druckfeder 32 auf, die das Ventil derart
verschließt, daß der durch das Vakuumsystem aufgebaute
Unterdruck im Schmiermittel-Kanal 10 das Rückschlagventil 31
noch nicht zu öffnen vermag. Hierdurch wird durch den
Unterdruck kein Schmiermittel und keine unerwünschte Luft aus
der hinter dem Rückschlagventil 31 gelegenen Leitung
angesaugt.
Umgekehrt kann der Druck der Dosierpumpe 22 bzw. der
Druckluftzufuhr 26 das Rückschlagventil 31 gegen die
Federkraft 32 öffnen und das Schmiermittel bzw. das
Schmierstoff-Gemisch in den Schmierstoff-Kanal 10 befördern.
Für die Ausführungsvariante nach Fig. 2c mit der Zuführung
des Schmierstoff-Gemisches aus dem Druckbehälter 28 gilt
entsprechendes.
In Fig. 2b ist ergänzend zur Darstellung in Fig. 1b ein
Mehrwegeventil 33 in der Schmiermittel-Abführleitung 17 nach
der Drossel 18 dargestellt. Dieses Mehrwegeventil 33 führt in
der eingezeichneten Stellung zum Schmiermittel-Auffangtank
19. In einer anderen Schaltstellung des Mehrwegeventils 33
kann der Kanal 10 über einen Unterdruckbehälter 34 evakuiert,
d. h. mit Unterdruck beaufschlagt werden, um ein Vakuum bzw.
einen Unterdruck an der Gießkolben-Mantelfläche 5 zu
erzeugen. Hierdurch wir der Schmiermittel-Kanal 10 nicht nur
zur Schmierung des Gießkolbens 3 sondern auch zur Herstellung
eines Unterdrucks am Gießkolben 5 verwendet, d. h. der Kanal 10
hat eine Doppelfunktion für seinen Einsatz. Der
eingestellte Unterdruck am Gießkolben verhindert das
Eindringen von atmosphärischer Luft in die Gießkammer. Dieser
Vakuumanschluß über den Unterdruckbehälter 34 geschieht über
die Anschlußleitung 35 an das Mehrwegeventil 33.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt. Es umfaßt auch vielmehr alle
fachmännischen Weiterbildungen und Verbesserungen im Rahmen
des erfindungsgemäßen Gedankens.
Bezugszeichenliste
1 Gießgarnitur
2 Gießkammer
3 Gießkolben
4 Gießkolbenstange
5 Außenmantelfläche
6 Konus
7 Innenmantelfläche
8 Gießkammer-Innenraum
9 Einfüllöffnung
10 Schmiermittel-Kanal
11 Schmiermittel-Zuführleitung
12 Anschlußstutzen
13 Zuführkanal
14 Pfeil
15 Austrittsleitung
16 Anschlußstutzen
17 Schmiermittel-Abführleitung
18 Drossel
19 Schmiermittel-Auffangtank
20 Sperrnase
21 Pfeil
22 Schmiermittelpumpe
23 Punkt
24 Leitung
25 Schaltventil
26 Druckluftzuführleitung
27 Schmierstoff-Luftgemisch
28 Druckbehälter
29 Schmelzen-Zuführleitung
30 Pfeil
31 Rückschlagventil
32 Druckfeder
33 Mehrwegeventil
34 Unterdruckbehälter
2 Gießkammer
3 Gießkolben
4 Gießkolbenstange
5 Außenmantelfläche
6 Konus
7 Innenmantelfläche
8 Gießkammer-Innenraum
9 Einfüllöffnung
10 Schmiermittel-Kanal
11 Schmiermittel-Zuführleitung
12 Anschlußstutzen
13 Zuführkanal
14 Pfeil
15 Austrittsleitung
16 Anschlußstutzen
17 Schmiermittel-Abführleitung
18 Drossel
19 Schmiermittel-Auffangtank
20 Sperrnase
21 Pfeil
22 Schmiermittelpumpe
23 Punkt
24 Leitung
25 Schaltventil
26 Druckluftzuführleitung
27 Schmierstoff-Luftgemisch
28 Druckbehälter
29 Schmelzen-Zuführleitung
30 Pfeil
31 Rückschlagventil
32 Druckfeder
33 Mehrwegeventil
34 Unterdruckbehälter
Claims (15)
1. Gießgarnitur für eine Druckgießmaschine, bestehend aus
einer Gießkammer, einem in der Gießkammer geführten
Gießkolben mit Gießkolbenstange, die von einem Gießantrieb
betätigbar ist, wobei zur Schmierung des Gießkolbens
wenigstens eine Schmiermittel-Zuführleitung zur
Kolbenmantelfläche vorgesehen ist, der sich ein in der
Gießkammer umlaufender ringnutförmiger Schmiermittel-Kanal
anschließt, dadurch kennzeichnet, daß der ringnutförmige
Schmiermittel-Kanal (10) mit einem Zulauf (11) und mit einem
Ablauf (17) für das Schmiermittel versehen ist und daß das
Schmiermittel unter Druck dem Schmiermittel-Kanal (10) derart
zuführbar ist, daß die Gießkolben-Außenmantelfläche (5)
weitestgehend mit Schmiermittel benetzt ist.
2. Gießgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Schmiermittel-Kanal (10) in dem der Gießform
abgewandten Endbereich der Gießkammer (2) befindet und als im
Querschnitt rechteckiger umlaufender Ringkanal an der
Innenwandung des Gießkammer-Innenraums (8) ausgebildet ist.
3. Gießgarnitur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zuführkanal (13) des Schmiermittels
zum ringförmigen Schmiermittel-Kanal (10) tangential in
diesen einmündet und daß das Schmiermittel weitestgehend
durch den Ringkanal (10) derart gepreßt wird, daß die
Gießkolben-Außenmantelfläche (5) ringsherum mit Schmierstoff
benetzt ist.
4. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schmiermittel-Kanal (10) eine
Sperrnase (20) aufweist, die sich bis zur
Gießkolbenoberfläche (5) erstreckt und zu einem
Schmiermittel-Auslauf (15) angrenzt.
5. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schmiermittel-Auslauf (15)
mit dem Auslaufbereich des Schmiermittel-Kanals (10) (Pfeil
21) einen spitzen Winkel α einschließt.
6. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an die Zuführleitung (11) für das
Schmiermittel eine Schmiermitteldosierpumpe (22) unmittelbar
angeschlossen ist.
7. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schmiermittel-Zuführleitung
(11) eine Dosierpumpe (22) für Schmiermittel und eine
Druckluftleitung (26) mit Schaltventil (25) zugeordnet ist.
8. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schmiermittel-Zuführleitung
(11) ein Druckbehälter (28) für ein Schmierstoff-Gemisch aus
Luft und Schmiermittel zugeordnet ist, welches über ein,
vorzugsweise zeitgesteuertes Schaltventil (25) zuführbar ist.
9. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Schmiermittel-
Zuführleitung (11) ein Rückschlagventil (31) mit
Gegendruckfeder (32) integrierbar ist, wobei das
Rückschlagventil (31) bei angeschlossenem Unterdruck einer
Vakuum-Druckgießmaschine geschlossen bleibt.
10. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schmiermittel-Abführleitung
(17) eine regelbare Drossel (18) aufweist.
11. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schmiermittel-Abführleitung
(17) in einen Schmiermittel-Auffangtank (19) mündet.
12. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an die Schmiermittel-
Abführleitung (17) über ein Mehrwegeventil (33) ein
Unterdruckbehälter (34) zur Unterdruckbeaufschlagung des
Gießkolbens (3) anschließbar ist.
13. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gießkammer-Innenraum (8) über
eine obere Einfüllöffnung (9) oder über eine untere
Ansaugleitung (29) mit Metallschmelze auffüllbar ist.
14. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gießkolben (3) nach erfolgter
Benetzung mit Schmier- und Trennmittel einen Leerhub in der
Gießkammer zur Gießkammerschmierung ausführt.
15. Gießgarnitur nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß nach erfolgter Schmierung der Gießkammer der
Schmiermittel-Kanal (10) einschließlich zugehöriger Zu- und
Abführleitungen einer zusätzlichen Druckluftbeaufschlagung
unterziehbar ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4316927A1 true DE4316927A1 (de) | 1994-11-24 |
Family
ID=6488569
Family Applications (2)
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