DE10022328A1 - Verfahren zum Eingeben eines Trennmittels in eine Druckgießmaschine - Google Patents
Verfahren zum Eingeben eines Trennmittels in eine DruckgießmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Eingeben eines Trennmittels in eine Gießform und in eine Druckgießmaschine. Die Gießform weist einen Gießformraum und einen Entlüftungskanal auf. In der Druckgießmaschine wird während des Gießvorgangs für den Spritzling über den Entlüftungskanal Luft aus der Gießform abgesaugt. Zwischen solchen Gießvorgängen sind Mittel zur Absaugung des Trennmittels vorgesehen. In die Gießform wird das Tennmittel eingespritzt, wobei die Einspritzung des Trennmittels bei geschlossener Gießform erfolgt. Gleichzeitig erfolgt eine Absaugung dieses Mittels aus dem Gießformraum über den Entlüftungskanal.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Eingeben eines Trennmittels in eine
Druckgießmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Druckgieß
maschine zur Durchführung des Verfahrens.
Durch die WO-A1-9301910 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Druckgieß
maschine bekannt, bei der in einem Vorratsbehälter befindliche Metallschmelze
in dosierter Menge in einen Gießzylinder gelangt und von dort mittels eines
Gießkolbens in einen Gießformraum gepresst wird. Nach einer wählbaren Anzahl
von Gießzyklen wird die Zufuhr der Metallschmelze zum Gießzylinder bzw.
Füllkammer unterbrochen, wonach über Einspritzmittel, die dem Gießzylinder im
Bereich einer Metallschmelzeneinfüllöffnung des Gießzylinders zugeordnet sind,
eine Reinigung der Metallschmelzeneinfüllöffnung sowie ein Begasen des Zylin
ders und des Gussformraums zum Zwecke der Reinigung und/oder Trennmittel
beschichtung einleitbar ist. Die Gießform ist mit einem Entlüftungskanal
versehen, über den beim Gießvorgang des Spritzlings die im Gießformhohlraum
vorhandene Luft abströmen kann.
Wenn kompliziertere Formen gegossen werden müssen, so ist jedoch nicht
gesichert, dass das Reinigungs- bzw. Trennmittel auch alle Teile des
Gießformraums erreicht, so dass die Reinigung unvollkommen ist und der
Spritzling schlecht zu lösen ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass als
Trennmittel ein Pulver verwendet wird und Reste dieses Pulvers nach dem
Öffnen der Form als kräftige Wolke die Umgebung beeinträchtigen.
Eine ähnliches Verfahren ist durch die DE-A1-35 18 635 bekannt, bei dem
zusätzlich während des Spritzvorgangs für den Spritzling die im Gießformraum
vorhandene Luft über den Entlüftungskanal abgesaugt wird.
Aus der EP-A1-0 983 812 ist ein Verfahren zur Applikation eines Trenn- oder
Schmierstoffs bekannt, das auf die Oberfläche eines Gießkolbens und/oder die
Innenwandung einer Gießkammer, eines Gießkanals und/oder eines Formhohl
raums einer Druckgießmaschine gegeben wird. Dabei wird der Trenn- oder
Schmierstoff außerhalb der Druckgießeinheit verdampft und dieser Stoff bei
geschlossener Gießform in die Druckgießeinheit geleitet. Es wird dann
abgewartet, bis dieser Stoff auf der genannten Oberfläche kondensiert, ehe der
Gießvorgang beginnen kann. Dieser Stoff besteht aus einer oder mehreren
Substanzen, deren jeweilige Verdampfungstemperatur höher als die Temperatur
der genannten Oberfläche ist. Der verdampfte Trenn- oder Schmierstoff tritt
dabei in den Gießzylinder ein und wird gleichzeitig mittels einer an einen
Entlüftungskanal angeschlossenen Vakuumanlage abgesaugt. Ein ähnliches
Verfahren ist durch die DE-A1-199 06 770 bekannt. Die Verteilung des Trenn-
oder Schmierstoffs im Gießhohlraum ist bei diesen beiden bekannten Verfahren
jedoch unvollkommen.
Durch die DE-A1-38 42 720 ist ferner eine Vorrichtung zum Absaugen von
Schadstoffen von Gießmaschinen für Metallteile bekannt, die eine die
Gießmaschine gegen die Umgebung abschirmende Luftschranke aufweist.
Druckluftdüsen und Absaugöffnungen dieser Vorrichtung sind eng an den
Öffnungsspalt der Gussformhälften angepast und werden nur während der
Öffnungszeiten der Gussformhälften aktiviert. Diese Vorrichtung bildet einen
erheblichen, zusätzlichen Aufwand für die Gießmaschine und hält nicht alle
Schadstoffe von der Umgebung fern.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, mit dem neben einer umweltfreund
lichen Entsorgung des Trennmittels eine bessere Verteilung des Trennmittels
unter geringem Material- und Kostenaufwand möglich ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Eingabe des Trennmittels über einen besonderen Kanal, der bei
spielsweise etwa in der Mitte der einen Gießformhälfte verläuft, und den
Absaugvorgang des Trennmittels an mindestens zwei verschiedenen Stellen des
Gießformraums wird eine bessere Verteilung dieses Mittels im Gießformraum
erzielt, so dass die für eine Trennmitteleinspritzung benötigte Menge reduziert
werden kann. Gleichzeitig erfolgt eine hervorragende Schmierung des Gieß
zylinders und des Druckkolbens, da das Trennmittel auch als Schmiermittel
wirkt.
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird ein pulverförmiges oder
flüssiges Trennmittel verwendet. Insbesondere die Verwendung eines flüssigen
Trennmittels führt an sich schon dazu, dass beim Öffnen der Formhälften die
Rauchentwicklung, die durch das verbrannte Trennmittel bedingt ist, gering ist.
Das pulverförmige oder flüssige Trennmittel trägt vor allem auch zur Kühlung
der Gießform bei, während sich mit dem hocherhitzten Trennmittel wie bei der
EP-A1-0 983 81 die Gießform im Verlauf des Gießbetriebs auf unzulässige
Temperaturen aufzuheizen droht. Die Temperatur der Gießform sollte aber unter
etwa 200°C gehalten werden.
Um die Verteilung des Trennmittels noch zu verbessern, erfolgt gemäß einer
weiteren Ausbildung des Verfahrens die Absaugung auch über zusätzliche
Absaugkanäle, die einerseits in den Gießformraum und andrerseits in den
Entlüftungskanal münden.
Alternativ kann auch gemäß einer weiteren Ausbildung des Verfahrens die
Absaugung des Trennmittels über besondere Absaugkanäle vorgenommen
werden.
Die Erfindung schlägt auch eine Druckgießmaschine zur Durchführung des
Verfahrens vor, bei der der besondere Einspritzkanal mittels eines Ventils
verschließbar ist. Dadurch wird vermieden, dass in diesen Einspritzkanal
Gießmaterial eindringen kann.
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind alle Absaugkanäle über ein
und dasselbe Filter an eine Unterdruckquelle angeschlossen. Dadurch werden
vom Gießvorgang herrührende Partikel von der Unterdruckquelle fern gehalten.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Druckgießmaschine zur
Erläuterung des Verfahrens gemäß der Erfindung und
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Gießformhälfte mit Absaugkanälen der
Druckgießmaschine nach Fig. 1.
In den Figuren sind von der Druckgießmaschine nur die für die Erfindung
wesentlichen Teile dargestellt. Zwei Gießformhälften 1, 2 schließen einen
Gießformraum 3 ein, der die Metallschmelze aufnimmt und die Form des
Spritzlings bestimmt.
Der Gießformraum 3 steht über Gießkanäle 4 mit einem durch die Gießform
hälfte 2 geführten Gießzylinder 5 in Verbindung, in dem ein Druckkolben 6
angeordnet ist. Der Gießzylinder 5 ist mit einem verdrehbaren Verschlussring 22
versehen, der eine Eingießöffnung 7 hat, über die eine dosierte Menge der
Metallschmelze in den Gießzylinder 5 eingebbar ist. Der Gießzylinder weist
ferner eine Absaugöffnung 8 auf, die durch den Verschlussring 22 verschließbar
ist. Der Verschlussring 22 kann andrerseits durch Drehung eine Verbindung
zwischen der Absaugöffnung 8 und einem an den Verschlußring angeschlosse
nen Absaugrohr 9 herstellen.
Der Gießformraum 3 steht andrerseits über in der Gießformhälfte 1 gebildete
besondere Absaugkanäle 10, 11, über einen Entlüftungskanal 12 und über ein
in beiden Gussformhälften 1, 2 gebildetes, sogenanntes Waschbrett 13 mit
einem Filter 14 in Verbindung, an das eine nicht dargestellte Unterdruckquelle
angeschlossen ist. Die Absaugkanäle 10, 11 münden dabei einerseits an geei
gneten Stellen links und rechts des Entlüftungskanals 12 in den Gussformraum
3 und andrerseits in den Entlüftungskanal 12. Diese Absaugkanäle haben dabei
eine etwa mäanderförmige Struktur, damit die eindringende Metallschmelze sich
schnell abkühlen kann. Über diese Absaugkanäle wird auch das Trennmittel im
Gussformraum 3 verteilt. Das Waschbrett 13 dient zur schnellen Abkühlung der
aufsteigenden Metallschmelze und garantiert eine fehlerfreie Ausbildung des
Spritzlings, während das Filter 14 beim Gießvorgang entstehende Partikel von
der Unterdruckquelle fernhält. An das Filter 14 ist auch das Absaugrohr 9
angeschlossen. Die Steuerung für die Unterdruckquelle ist nicht gezeigt. Es ist
lediglich ein Ventil 15 dargestellt, das die Absaugleitung vor dem Filter 14
unterbrechen kann.
Ferner mündet seitlich in den Gießformraum 3 in der Gießformhälfte 1 ein
besonderer Einspritzkanal 16, an den von außen ein Trennmittelbehälter 17 über
ein Magnetventil 18 und ein Dosierbehälter 19 angeschlossen sind. An diesen
Dosierbehälter ist über ein Magnetventil 20 eine nicht dargestellte Druck
luftquelle angeschlossen. Der Einspritzkanal 16 kann mit einem Ventil 21
verschlossen werden. Das Trennmittel im Trennmittelbehälter ist vorzugsweise
flüssig.
Ein Trennmitteleingabezyklus läuft folgendermaßen ab, wobei die einzelnen
Vorgänge durch eine nicht dargestellte Steuervorrichtung bewirkt werden.
Zunächst wird die Gießform 1, 2 geschlossen und die Gießöffnung 7 mittels des
Verschlussrings 22 geschlossen. Der Einspritzkanal 16 ist mittels eines
Kanalverschlussbolzens des Ventils 21 geschlossen. Das Magnetventil 18 öffnet
dann für ein vorgegebenes Zeitintervall und lässt damit eine bestimmte,
verhältnismäßig geringe Menge an Trennmittel in den Dosierbehälter 19. Das
Ventil 21 öffnet anschließend für ein vorgegebenes Zeitintervall. Gleichzeitig
öffnet das Magnetventil 20 entsprechend einem vorgegebenen Zeitintervall, so
dass das im Dosierbehälter 19 vorhandene Trennmittel über den Einspritzkanal
16 in den Gießformraum 3 gelangt. Etwa 0,2 s danach öffnet ein Vakuumventil
an der Unterdruckquelle für ein bestimmtes Zeitintervall, wobei das eingespritzte
Trennmittel unter Verwirbelung einerseits über Absaugkanäle 10, 11, 12 und
das Waschbrett 13 und andrerseits über das Absaugrohr 9 abgesaugt wird. Das
Trennmittel wird dabei durch Zerstäubung (Aerosolbildung) an der Wandung im
Gießformraum 3 gleichmäßig verteilt und kühlt dabei die Gießform. Dann kann
die Eingießöffnung 7 geöffnet werden und der Gießvorgang beginnen.
Da das Trennmittel auch über das Absaugrohr 9 abgesaugt wird, werden
Gießzylinder 5 und Druckkolben 6 ausgezeichnet geschmiert. Es werden somit
eine gute Schmierung und eine gute Entformung, eine Verminderung der
Umweltbelastung, eine Verbesserung der Arbeitsumgebung und ein geringer
Trennmittelverbrauch erreicht.
Denkbar sind auch anstelle der Absaugkanäle 10, 11 Absaugkanäle, die nicht in
den Entlüftungskanal 12 führen, sondern getrennt aus der Gießformhälfte 1
herausgeführt und dann über ein eigenes Filter mit der Unterdruckquelle
verbunden sind. Diese Kanäle können zweckmäßigerweise auch jeweils mittels
eines an ihren Mündungen in den Gießformraum wirkenden Ventils verschließ
bar sein, so dass keine Metallschmelze, sondern nur das Trennmittel in diese
Kanäle eindringen kann.
In derselben Weise ist auch die Einspritzung und die Absaugung eines Rei
nigungsmittels möglich.
Claims (8)
1. Verfahren zum Eingeben eines Trennmittels in eine einen Gießformraum
(3) und einen Entlüftungskanal (12) aufweisende Gießform (1, 2) und in
den Gießzylinder (5) einer Druckgießmaschine, bei der während des
Gießvorgangs für den Spritzling über den Entlüftungskanal (12) Luft aus
der Gießform (1, 2) abgesaugt wird und bei der zwischen solchen Gieß
vorgängen in die Gießform das Trennmittel eingespritzt wird und Mittel
zur Absaugung des Trennmittels vorgesehen sind, wobei die Einspritzung
des Trennmittels (17) bei geschlossener Gießform (1, 2) erfolgt und
gleichzeitig eine Absaugung dieses Mittels aus dem Gießformraum (3)
über den Entlüftungskanal (12) stattfindet,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einspritzung des Trennmittels über einen besonderen, in der
Gießform angeordneten Kanal (16) und die Absaugung des Trennmittels
zusätzlich über eine im Gießzylinder angeordnete Öffnung (8) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trennmittel (17) pulverförmig oder flüssig ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absaugung über zusätzliche Absaugkanäle (10, 11) erfolgt, die
einerseits in den Gießformraum (3) und andrerseits in den Entlüftungs
kanal (12) münden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Absaugung des Mittels zusätzlich über besondere Absaugkanäle
erfolgt.
5. Druckgießmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der besondere Einspritzkanal (16) mittels eines Ventils (21)
verschließbar ist.
6. Druckgießmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Absaugkanäle (9-13) über ein und dasselbe Filter (14) an eine
Unterdruckquelle angeschlossen sind.
7. Druckgießmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drucküberwachungseinrichtung den Druckverlauf an der
Unterdruckquelle mitanzeigt.
8. Druckgießmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drucküberwachungseinrichtung eine Vergleichseinrichtung
umfasst, die die Druckmesswerte mit Sollwerten vergleicht und beim
Überschreiten bestimmter Differenzwerte ein Signal zur Alarmgabe oder
Stillsetzung der Druckgießmaschine ableitet.
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