DE4316605A1 - Verpackung aus Kunststoffvlies oder -filz - Google Patents

Verpackung aus Kunststoffvlies oder -filz

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DE4316605A1
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Georg Koch
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Deuter Sport und Leder GmbH
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Deuter Sport und Leder GmbH
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Description

Die Erfindung betrifft eine Verpackung, also ein Behältnis für Gegenstände aller Art für Transport und Lagerung, ins­ besondere zum Schutz der verpackten Gegenstände gegen Ver­ schmutzung und Beschädigung.
Zur Verpackung von Gegenständen unter den genannten Gesichts­ punkten finden gegenwärtig hauptsächlich Kartonkisten, Styro­ porverpackungen oder Kombinationen hiervon Anwendung. Diese können auch mehrfach wiederverwendet werden, was bedeutsam ist, wenn es sich beispielsweise um Transportverpackungen von Möbeln, Möbelteilen, Elektrogeräten oder dergleichen handelt, wo der Kunde ohnehin Wert darauf legt, daß der Lieferant die Verpackung möglichst gleich wieder mitnimmt.
Problematisch ist dabei allerdings der Umstand, daß solche herkömmlichen Verpackungen im leeren Zustand nicht zusammen­ falzbar sind, sondern die leeren Kisten oder dergleichen für den Rücktransport das volle Frachtvolumen in Anspruch nehmen. Das ist aber unwirtschaftlich und deshalb in hohem Maße uner­ wünscht. Lediglich Umzugskisten aus Karton sind zusammenleg­ bar, diese finden aber im übrigen Bereich von Handel und Ge­ werbe keine Anwendung, wohl weil das Aufbauen und Zusammen­ legen umständlich ist. Die Zusammenlegbarkeit dient hier der platzsparenden Lagerung vor dem Gebrauch, nicht aber für platzsparenden Rücktransport.
Andererseits sind aber schon zusammenlegbare Transportver­ packungen in Form weicher, biegsamer Schutzhüllen aus Baum­ wollgeweben vorgeschlagen worden, die sich zwar im leeren Zustand zusammenlegen und ohne großen Aufwand zurücktrans­ portieren lassen, die aber den Nachteil haben, daß sie für viele Anwendungsfälle einfach zu dünn und zu weich sind, um der verpackten Ware den notwendigen Schutz gegen mechanische Beschädigungen zu geben. Teilweise wird dieser Nachteil da­ durch kompensiert, daß man in den Eckbereichen dicke Filz­ streifen einnäht, was allerdings einen ganz erheblichen Fertigungsaufwand bedeutet, der wieder das Problem der Wirtschaftlichkeit aufwirft.
Ein weiteres Problem herkömmlicher Verpackungen ist die um­ weltschonende Müllbeseitigung, wenn die Verpackung für eine weitere Verwendung nicht mehr brauchbar ist. Ein ganzes oder teilweises Recycling ist nur insoweit möglich, als die ver­ schiedenen Stoffe Karton, Styropor, Textilien etc. sortenrein getrennt werden können. Dies verursacht wieder Aufwand und bei Kartonagen verbleibt üblicherweise ohnehin nur der Weg der Verbrennung.
Aus dem DE-Gbm 75 06 246 ist es bekannt, eine Schutzhülle als Transportverpackung aus Vliesmaterial herzustellen, das min­ destens teilweise aus thermoplastischen Kunststoffasern be­ stehen kann, wobei bereits vorgeschlagen ist, Kanten eines Zuschnitts für die Schutzhülle durch Schweißen untereinander zu verbinden. Ungünstig ist dabei aber, daß die Schweißnähte bei einfachem Verschweißen brettartig und nicht recht flexi­ bel sind, während die Hülle im übrigen recht weich und bieg­ sam ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ver­ packung zu schaffen, die noch besser den notwendigen Anforde­ rungen in Bezug auf Schutz der verpackten Ware gegen Ver­ schmutzung und mechanische Beschädigung gerecht wird, mehr­ fach verwendbar und bei Nichtgebrauch kompakt zusammenlegbar ist, und die nach verschleißbedingtem Unbrauchbarwerden einem vollständigen Recycling zuführbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das in den Schutzansprüchen angegebene Verpackungsbehältnis gelöst.
Das erfindungsgemäße Verpackungsbehältnis hat folgende Vor­ teile:
Es besteht aus einem einheitlichen Material, nämlich voll­ ständig aus einem Vlies oder Filz (wobei nachstehend der Begriff "Vlies" immer auch "Filz" mit einschließt) eines sortenreinen thermoplastischen Kunststoffs, der ein voll­ ständiges Recycling des Materials ermöglicht. Das Vlies­ material kann je nach den Anforderungen, also auch unter Berücksichtigung von Größe, Gewicht und Empfindlichkeit der zu verpackenden Gegenstände mit mehr oder weniger großer Dicke und mehr oder weniger großer Steifigkeit sowie mehr oder weniger großer Dichte hergestellt werden. Das Vlies besteht aus thermoplastischen Fasern, die durch gezielte und wohldosierte Wärmeanwendung in mehr oder weniger großem Umfang an ihren Berührungsteilen miteinander verschweißt werden können, wodurch das Vlies sich verfestigt und eine mehr oder weniger große Steifigkeit erhält, und die Dichte läßt sich durch mehr oder weniger dichtes Vernetzen oder auch Verfilzen der Polyesterfäden variieren.
Als thermoplastische Kunststoffe kommen insbesondere Poly­ ester, Polypropylene und Polyamide in Betracht.
Näharbeiten sind zur Verbindung aneinandergrenzender Wandbe­ reiche in Ecken oder dergleichen, zum Herstellen von Verstär­ kungen, Aufdoppelungen, Faltungen oder sonstiger Verbindungen zwischen Vliesmaterialteilen überhaupt nicht erforderlich, da alle Verbindungen durch Schweißen, insbesondere durch Ultra­ schallschweißen erfolgen können, wobei keine geschlossenen Schweißnahtlinien gebildet werden, sondern die Verschweißung in Form einer bandartigen Anordnung zwar nahe beieinanderlie­ gender, aber doch unzusammenhängender und durch nicht zu kleine Zwischenräume voneinander getrennter punktartiger Verschweißungsstellen erfolgt. Damit bleibt die gesamte Quasi-Schweißnaht hochflexibel.
Das erfindungsgemäße Verpackungsbehältnis ist außerordentlich widerstandsfähig, vollkommen feuchtigkeitsunempfindlich und von großer mechanischer Festigkeit. Zur Herstellung von Ver­ schlüssen bietet sich der Einsatz von Klettenhaftstreifen oder dergleichen an, und zum Nichtgebrauch läßt sich das Verpackungsbehältnis flach zusammenlegen. Dies kann durch vorgeprägte bzw. weich belassener Knicklinien erleichtert werden, die bei entsprechender Anordnung ein selbsttätiges Zusammenklappen des leeren Verpackungsbehältnisses in die gewünschte Faltform bewirken können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den anliegenden Zeichnungen dargestellt, in welchen zeigen:
Fig. 1 das Verpackungsbehältnis im auf­ geklappten Gebrauchszustand,
Fig. 2 das Verpackungsbehältnis in zu­ sammengelegtem Zustand,
Fig. 3 den Vliesmaterialzuschnitt zur Herstellung des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Verpackungsbe­ hältnisses,
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung die Ausbildung einer Eckver­ schweißung, und
Fig. 5 die Ausbildung eines Verstär­ kungsbereichs durch Z-Faltung.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Verpackungsbehältnis aus Kunststoffvliesmaterial zur Aufnahme eines (nicht darge­ stellten) würfelförmigen Gegenstands, beispielsweise eines Möbelteils, eines Haushaltsgeräts oder dergleichen, wobei das Behältnis aus einem Bodenteil 1, aus Wandteilen 2 und Deckel­ laschen 3 besteht und Verbindungen durch Verschweißungen in Form von bandartigen Punktschweißreihen 4 gebildet sind. Klettverschlüsse 5 ermöglichen das sichere Verschließen des Behältnisses. Vorgeprägte bzw. weiche Knicklinien 6 in den sonst etwas steiferen Wand teilen lassen das leere Behältnis bei Nichtgebrauch von selbst in die in Fig. 2 dargestellte zusammengelegte Faltform zusammenfallen.
Es versteht sich von selbst, daß sich, je nach Größe, Form und Einsatzzweck beliebig abgewandelte Formen anbieten.
Fig. 4 zeigt vergrößert die Form einer Eckverbindungs-Punkt­ schweißnaht 4.
Fig. 5 zeigt, wie sich durch Z-Faltung des Kunststoffvlieses, durch Punktschweißreihen 7 gesichert, band- oder gürtelartige Verstärkungsbereiche 8 in Wandteilen einschließlich Boden beliebig herstellen lassen. In gleicher Weise (nicht darge­ stellt) lassen sich Verstärkungen auch durch aufgedoppelte Vliesteile herstellen, die durch Punktschweißungsreihen am Grundvlies befestigt sind.
An dem gesamten Behältnis findet also nur ein einziges sor­ tenreines Kunststoffmaterial, Anwendung, was nach längerem Gebrauch des Behältnisses und verschleißbedingtem Unbrauch­ barwerden ein vollständiges Recycling ohne irgendwelche Trennarbeiten ermöglicht.
Als Kunststoffmaterial eignet sich insbesondere Polyester, Polypropylene und/oder Polyamide.

Claims (7)

1. Mehrfach verwendbares, bei Nichtgebrauch zusammenlegbares Verpackungsbehältnis für Gegenstände aller Art, insbesondere für große, sperrige Gegenstände mit einteilig oder durch ent­ lang der Nahtlinien verlaufende Nahtverbindungen (4) zusam­ mengehaltenen Wandteilen (1, 2) einschließlich Boden (1), dadurch gekennzeichnet, daß
das Verpackungsbehältnis voll­ ständig aus einem Vlies oder Filz eines thermoplastischen Kunststoffs hergestellt ist, und
das Vlies bzw. der Filz entlang Nahtlinien von zu verbinden­ den Zuschnittkanten in Form eines Bandes (4) nahe beieinan­ derliegender, jedoch Unzusammenhängender und durch Zwischen­ räume getrennter punktartiger Verschweißungsstellen ver­ schweißt ist.
2. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß es mit mindestens einem Verschlußelement in Form eines Klettenhaftstreifens (5) versehen ist.
3. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß seine Wandteile (2) mit eingeprägten Knick­ linien (6) versehen sind, die das Zusammenfalten bei Nicht­ gebrauch in eine vorbestimmte Faltform bestimmen.
4. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß seine Wandteile (2) aus relativ steifem Vlies oder Filz hergestellt sind und innerhalb der Wandteile Knicklinien (6) in Form eines dünnen, weicher als die Wand­ teile im übrigen belassenen Vlies- bzw. Filzstreifens ver­ sehen sind, die das Zusammenfalten bei Nichtgebrauch in eine vorbestimmte Faltform bestimmen.
5. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Eckbereichen oder im Ver­ lauf von Wandteilen durch Z-Faltung des Vlies- bzw. Filz­ materials hergestellte Verstärkungsstreifen (8) aufweist, die durch Bänder von separaten punktförmigen Verschweißungen (7) gesichert sind.
6. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch Aufdoppelungen des Vlies- bzw. Filzmaterials, die durch eine Vielzahl punktförmiger Schweißstellen mit dem Grundmaterial verbunden sind, Ver­ stärkungsbereiche hergestellt sind.
7. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß das Kunststoffmaterial ein Poly­ ester- und/oder Polypropylen- und/oder Polyamidmaterial ist.
DE4316605A 1992-05-30 1993-05-18 Verpackung aus Kunststoffvlies oder -filz Withdrawn DE4316605A1 (de)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5476216A (en) * 1994-06-27 1995-12-19 Robertella; Richard Restrainable disposabale box
EP3150086B1 (de) 2015-09-30 2020-03-18 Vitra Patente AG Möbelrohling, möbel und verfahren zum herstellen eines möbels

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