DE4316052C2 - Laminierte Kunststoffkarte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine laminierte Kunststoffkarte für die Anwendung als Staatsangehörigkeitsschein, Kennkarte, Reisepaß, Führerschein und dgl., aufweisend eine Schichtung aus einer farbannehmenden Schicht 5, einem Substrat 6 aus Papier oder synthetischem Papier und einer Rückenüberzugsschicht 7, wobei auf die Schichtung mindestens ein Muster 8 mit einer flüchtigen Farbe aufgedruckt ist, sowie ein transparenter Kunststoff-Film 1, der mittels eines Klebemittels 21 aus gesättigtem Polyesterharz auf die bedruckte Schichtung aufgeklebt ist.

Laminierte Kunststoffkarten werden weitverbreitet verwendet als Staatsangehörigkeitsschein, Kennkarten, Reisepässe, Führerscheine und dgl. Sie bestehen im allgemeinen aus einem Papier oder einem Plastikfilm mit einer aufgedruckten schriftlichen Information, wie den Namen, den Wohnort, den Titel oder dgl. des Besitzers der Karte und einer aufgeklebten Fotografie des Halters. Die obere oder untere Oberfläche der Karte oder beide sind mit einem Kunststoffilm abgedeckt.

Da diese Karten oft das Ziel von Fälschungen sind, wurden verschiedene Anstrengungen unternommen, um solche Fälschungen schwieriger zu machen.

Eine Methode, Fälschungen von laminierten Kunststoffkarten zu verhindern, ist der Ersatz der Fotografie durch ein Bild, welches durch elektronisch-grafische Technologie erzeugt wird. Gemäß dieser Technik wird schriftliche und grafische Information in einer elektronischen Speichereinrichtung gespeichert und durch einen Video-Drucker, der auf einem thermalen Transfer-Drucksystem basiert, auf das Papier gedruckt. Die Tinte dieser Drucksysteme enthält eine oder mehrere Farben, die durch Erhitzung sublimiert und auf ein Substrat übertragen werden, z. B. Papier, Polyesterharzfilm oder einen Ethylenvinylacetatharzfilm. Die obere oder untere Oberfläche, oder beide des Substrats, wird durch einen oder mehrere transparente Kunststoffilme aus Polyethylenterephthalat oder Polycarbonat abgedeckt. Ethylenethylacrylat oder Ethylenvinylacetat wird dazu verwendet, den Film aus Polyethylenterephthalat oder Polycarbonat auf die Oberfläche des Video-Druckers aufzukleben.

Ein Beispiel einer laminierten Kunststoffkarte, die im Stand der Technik zur Verfügung steht, ist in Fig. 1 gezeigt. Eine Schichtung 10 enthält eine farbannehmende Schicht 5 aus einem Polyesterharz oder einem Ethylenvinylacetatharz, ein Substrat 6 aus Papier oder synthetischem Papier und eine Rückenüberzugsschicht aus Acrylatharz. Die farbannehmende Schicht nimmt eine oder mehrere aus der flüchtigen Farbmixtur sublimierte Farben an und fixiert sie fest, und die Rückenüberzugsschicht 7 erlaubt die Kontrolle der Förderung der Schichtung 10 in einem Video-Drucker. Der Video-Drucker wird benutzt, um Muster 8, die beschreibende und grafische Information enthalten, durch ein thermales Transfer-Drucksystem zu drucken, mit welchem eine oder mehrere aus der flüchtigen Farbe sublimierte Farben auf die farbannehmende Schicht 5 übertragen werden. Ein transparenter Kunststoffilm 1 aus Polyethylenterephthalat oder Polycarbonat wird durch ein Klebemittel aus Ethylenethylacrylat oder Ethylenvinylacetat auf die Schichtung 10 aufgeklebt. Eine ausgehärtete Klebstoffschicht 10 ist mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet.

Eine auf diese Weise hergestellte laminierte Kunststoffkarte ist geeignet, um Fälschungen zu verhüten, weil alle sichtbaren Informationen in einer Ebene auf dasselbe Blatt gedruckt sind.

Diese bekannten Karten haben jedoch den Nachteil, daß die Farbe von der farbannehmenden Schicht in die Klebschicht wandert. Hierdurch werden das Bild und die Schrift diffus und unlesbar. Ferner kleben Ethylenethylacrylat und Ethylenvinylacetat nicht fest an der farbannehmenden Schicht aus Polyesterharzen oder Ethylenvinylacetatharzen. Hierdurch kann man den Kunststoffilm aus Polyethylenterephthalat oder Polycarbonat leicht von der farbannehmenden Schicht aus Polyesterharz oder Ethylenvinylacetatharzen abschälen und dazu zu verwenden, einen anderen, zum Zwecke der Fälschung vorbereiteten Videodruck aufzunehmen.

Die Erfindung geht aus von einer laminierten Kunststoffkarte, wie sie beispielsweise in dem US-Patent 3 871 119 offenbart ist. Es wird dort u. a. eine Klebemittel aus gesättigtem Polyesterharz zur Befestigung eines Kunststoff- Filmes auf einem Farbfilm verwendet. Über die Zusammensetzung des Farbfilmes wird jedoch in dieser Druckschrift nichts ausgesagt. Insbesondere ist ein besonderes Anhaften des mit dem Verfahren dieser Druckschrift hergestellten Klebemittels auf der farbannehmenden Schicht nicht sichergestellt.

Ferner sind Kunststoffkarten zur Verwendung als Kreditkarten bekannt (Kunststoffberater 9, 1985, S. 43-46), die aus einem opakweißen, mikroporösen Kern aus Polyesterfolie bestehen, der mit einer klaren, heißsiegelfähigen Polyesterfolie beschichtet ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Angabe einer laminierten Kunststoffkarte für die Anwendung als Staatsangehörigkeitsschein, Kennkarte, Reisepaß, Führerschein und dgl., die einen besonders engen Verbund zwischen Klebemittel und farbannehmender Schicht sicherstellt.

Dies wird erfindungsgemäß bei einer laminierten Kunststoffkarte gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 dadurch erreicht, daß das Klebemittel ein gesättigtes Polyesterharz, welches ein Durchschnitts-Molekulargewicht von etwa 18 000 g/mol aufweist, ist und die farbannehmende Schicht aus Polyesterharz und Ethylenvinylharz gebildet ist.

Vorzugsweise ist das gesättigte Polyesterharz durch Polykondensation von Polypropylenglycol oder Trimethylpropan und Adipinsäure oder Azelainsäure hergestellt.

Nachfolgend wird die weitere Beschreibung anhand der Figuren wiedergegeben. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer laminierten Plastikkarte gemäß dem Stand der Technik und zeigt die Schichtkonstruktion,

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer laminierten Kunststoffkarte gemäß der Erfindung.

Bezugnehmend auf Fig. 2 wird eine farbannehmende Schicht 5 aus einem Polyesterharz oder einem Ethylenvinylacetatharz, ein Substrat 6 aus Papier oder synthetischem Papier aus Polypropylen, und eine Rückenüberzugsschicht 7 aus einem Acrylatharz zusammengeklebt, um eine Schichtung 10 zu bilden.

Ein Video-Drucker (nicht gezeigt) wird vorzugsweise verwendet, um ein Muster 8 mit einer flüchtigen Farbe, die eine Mischung aus einem oder mehreren Farben und einem Puder ist, zu drucken, wobei die Mischung leicht sublimierbar ist. Der Video-Drucker benützt ein thermales Transfer- Drucksystem, mit dem eine oder mehrere in der flüchtigen Farbe enthaltene Farben durch Erhitzung sublimiert und auf die vorbeschriebene farbannehmende Schicht 5 übertragen werden. Das Muster 8 enthält eine schriftliche Information, z. B. den vollen Namen, Titel usw. des Inhabers der laminierten Kunststoffkarte und eine grafische Information, z. B. eine Fotografie, einen Bar-Code usw. des Inhabers der laminierten Kunststoffkarte. Auf diese Weise wird ein Träger 4 gebildet.

Ein transparenter Kunststoffilm 1, ausgewählt aus der Gruppe von Polyethylenterephthalat und Polycarbonat, wird auf den Träger 4 oder die Schichtung 10, auf der das Muster mit der flüchtigen Farbe aufgedruckt ist, geklebt, um eine laminierte Kunststoffkarte zu erzeugen. Das für diesen Zweck verwendete Klebemittel ist gesättigtes Polyesterharz, d. h. ein gesättigtes Polyesterharz, welches ein Durchschnitts- Molekulargewicht von ungefähr 18 000 g/mol hat und welches hergestellt ist durch Kondensationspolymerisation unter Verwendung von Polypropylenglycol oder Trimethylolpropan als polyhydrischer Alkohol und Adipinsäure oder Azelainsäure als polybasische Säure. Die ausgehärtete Schicht dieses Klebemittels ist in Fig. 2 mit 21 bezeichnet.

Da gesättigte Polyesterharze stabil sind, wenn sie in Kontakt mit flüchtigen Farben nach der Erfindung sind, kann keine Wanderung eintreten. Deshalb werden die durch die Farbe gebildeten Muster niemals ausbluten oder diffus werden und die schriftliche oder grafische Information bleibt für lange Zeit lesbar. Weil die gesättigte Polyesterharze fest an den die farbannehmende Schicht bildenden Polyesterharzen oder Ethylenvinylacetatharzen haften, ist es darüber hinaus schwierig, den transparenten Film von der farbannehmenden Schicht abzuschälen. Deshalb widersteht die laminierte Kunststoffkarte gemäß der Erfindung Fälschungen. Die gute Adhäsion kommt aufgrund besonders guter Adhäsionseigenschaften aufgrund chemischer Affinität zwischen den beteiligten chemischen Verbindungen zustande.

Es soll gewürdigt werden, daß eine verbesserte Kunststoffkarte, die haltbar ist, für lange Zeit lesbar ist und Fälschungen widersteht, beschrieben wurde. Modifikationen der nachfolgenden Ansprüche sind für den Fachmann einleuchtend.

Claims (3)

1. Laminierte Kunststoffkarte für die Anwendung als Staatsangehörigkeitsschein, Kennkarte, Reisepaß, Führerschein und dgl., aufweisend eine Schichtung aus einer farbannehmenden Schicht (5), einem Substrat (6) aus Papier oder synthetischem Papier und einer Rückenüberzugsschicht (7), wobei auf die Schichtung mindestens ein Muster (8) mit einer flüchtigen Farbe aufgedruckt ist, sowie ein transparenter Kunststoff-Film (1), der mittels eines Klebemittels (21) aus gesättigtem Polyesterharz auf die bedruckte Schichtung aufgeklebt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel (21) ein gesättigtes Polyesterharz, welches ein Durchschnitts- Molekulargewicht von etwa 18 000 g/mol aufweist, ist und die farbannehmende Schicht (5) aus Polyesterharz und Ethylenvinylacetatharz gebildet ist.

2. Laminierte Kunststoffkarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Rückenüberzugsschicht ein Acrylatharz ist und daß das Material des transparenten Kunststoff-Filmes aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polyethylenterephthalat und Polycarbonat besteht.

3. Laminierte Kunststoffkarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gesättigte Polyesterharz durch Kondensations-Polykondensation von Polypropylenglycol oder Trimethylolpropan und Adipinsäure oder Azelainsäure hergestellt ist.