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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Sicherheits- und/oder Wertdokument mit einer
personalisierten graphischen Gesamtinformation, wobei die graphische
Gesamtinformation aus zumindest zwei einander in Richtung (R) orthogonal
zu einer Hauptfläche (H) des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes überlagernden
und sich zu der graphischen Gesamtinformation ergänzenden
graphischen Teilinformationen besteht, wobei die Teilinformationen
mittels gleicher oder verschiedener bildgebender Technologien dargestellt
sind, wobei die Teilinformationen in gleichen oder verschiedenen
Schichten des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes abgebildet sind,
wobei über, unter und/oder zwischen den Schichten mit den Teilinformationen
ein Sicherheitselement oder mehrere Sicherheitselemente zumindest
in einem Teilbereich der graphischen Gesamtinformation, in Richtung
orthogonal zu einer Hauptfläche des Sicherheits- und/oder
Wertdokumentes betrachtet, angeordnet ist. Die Erfindung betrifft
desweiteren ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Sicherheits- und/oder
Wertdokumentes.
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Hintergrund der Erfindung und Stand der
Technik.
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Sicherheitselemente
dienen dazu, ein Sicherheits- und/oder Wertdokument gegen Fälschung oder
Kopieren zu sichern.
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Ein
Sicherheits- und/oder Wertdokument des eingangs genannten Aufbaus,
mit Ausnahme des Sicherheitselements, ist beispielsweise aus der
Literaturstelle
EP
0537484 A1 bekannt. Demgemäß wird eine
personalisierte graphische Gesamtinformation, ein Passbild, in zwei
graphische Teilinformationen aufgeteilt und die beiden graphischen
Teilinformationen werden mit verschiedenen Technologien, Lasergravur
und Farbdruck, in verschiedenen Schichten des Sicherheits- und/oder
Wertdokumentes eingebracht, und zwar registergenau, so dass sich
die beiden Teilinformationen zur Gesamtinformation fügen. Ähnliches
ist in der Literaturstelle
EP
1044826 A1 beschrieben, wobei jedoch die Einrichtung eines
mit der graphischen Gesamtinformation überlappenden Sicherheitselementes
nicht offenbart ist.
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Aus
der Praxis ist es bekannt, beispielsweise ein in einer einzigen
Druckschicht dargestelltes Passbild dadurch gegen Fälschungen
abzusichern, dass eine Schutzfolie mit einem Sicherheitselement, beispielsweise
einem Hologramm, zumindest über Teilbereiche des Passbildes
geklebt oder laminiert wird. Da dieses Sicherheitselement nicht
personalisiert ist, kann eine unberechtigte Person diese Schutzfolie
mit dem Sicherheitselement zerstörungsfrei ablösen
und für die Herstellung von Eindrucksfälschungen
benutzen, beispielsweise durch Applikation auf ein anderes gefälschtes
Sicherheits- und/oder Wertdokument, oder durch Veränderung
oder Austausch der personalisierten Gesamtinformation, beispielsweise
eine Passbildes und Reapplikation des Sicherheitselementes.
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Technisches Problem der Erfindung
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Der
Erfindung liegt daher das technische Problem zu Grunde, ein Sicherheits-
und/oder Wertdokument des aus der Praxis bekannten Aufbaus dahingehend
weiterzubilden, dass das Sicherheits- und/oder Wertdokument besser
gegen Fälschung gesichert ist und dass desweiteren das
Sicherheitselement nicht mehr zerstörungsfrei abgelöst
und anderweitig weiterverwendet werden kann.
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Grundzüge der Erfindung und bevorzugte
Ausführungsformen.
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Zur
Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung
ein Sicherheits- und/oder Wertdokument mit einer personalisierten
graphischen Gesamtinformation, wobei die graphische Gesamtinformation
aus zumindest zwei einander in Richtung orthogonal zu einer Hauptfläche
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes überlagernden
und sich zu der graphischen Gesamtinformation ergänzenden graphischen
Teilinformationen besteht, wobei die Teilinformationen mittels gleicher
oder verschiedener bildgebender Technologien dargestellt sind, wobei die
Teilinformationen in gleichen oder verschiedenen Schichten des Sicherheits-
und/oder Wertdokumentes abgebildet sind, wobei über, unter,
und/oder zwischen den Schichten (5, 6) mit den
Teilinformationen ein Sicherheitselement oder mehrere Sicherheitselemente
zumindest in einem Teilbereich der graphischen Gesamtinformation,
in Richtung orthogonal zu einer Hauptfläche des Sicherheits-
und/oder Wertdokumentes betrachtet, angeordnet sind, und wobei die Oberfläche
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes durch eine Schutzschicht,
optional ohne Sicherheitselement, gebildet ist.
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Mit
der Erfindung wird erreicht, dass die graphische Gesamtinformation
in mehreren Ebenen bzw. Schichten des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes
verteilt sind, wodurch die graphische Gesamtinformation nicht nur
zweidimensional, sondern dreidimensional eingebracht ist. Dadurch
wird eine Manipulation der graphischen Gesamtinformation erschwert,
wenn nicht verhindert, da bei der Entfernung einer der Schichten
mit einer graphischen Teilinformation die Gesamtinformation zerstört
oder zumindest verstümmelt wird, i. e. nicht mehr vollständig
erkennbar ist. Dies kann sich durch fehlende Bereiche der graphischen
Gesamtinformation aber auch durch veränderte farbliche
Darstellung der graphischen Gesamtinformation dem Betrachter zeigen.
Desweiteren ist erreicht, dass das Sicherheitselement nicht mehr
unmittelbar zugänglich ist, wie beim Stand der Technik,
sondern in den Schichtaufbau des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes
integriert ist. Es ist nicht mehr durch die oberste und damit exponierte Schicht
gebildet.
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Bildgebende
Technologien sind alle bekannten Techniken der Erzeugung einer optisch
wahrnehmbaren Information. Hierunter fallen insbesondere alle im
Bereich der Sicherheits- und/oder Wertdokumente üblichen
Drucktechniken sowohl in schwarz/weiss als auch in Farbe.
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Hierunter
fällt aber beispielsweise auch die Lasergravur. Der Begriff
der verschiedenen Technologien bezieht sich dabei auf jede einzelne
und im Verfahren der Erzeugung eines Bildes unterschiedliche Technologie.
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Ein
Sicherheitselement ist eine meist optisch wahrnehmbare graphische
Darstellung, welche nicht personalisiert ist, i. e. nicht Informationen über
eine Person enthält, die Trägerin des Sicherheits- und/oder
Wertdokumentes ist. Ein Sicherheitselement kann für alle
Sicherheits- und/oder Wertdokumente eines Typs gleich sein. Sicherheitselemente können
aber auch individualisiert sein, beispielsweise mittels einer (nicht
personenbezogenen) Seriennummer oder dergleichen. Andere Beispiele
für nicht-optische Sicherheitsmerkmale sind z. B. Substratmerkmale,
die maschinell detektierbar sind, haptische Merkmale, usw. Diese
sind dem Fachmann einschlägig bekannt.
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Eine
aus graphischen Teilinformationen zusammengesetzte graphische Gesamtinformation
bildet eine graphische Einheit, i. e. das Entfernen einer graphischen
Teilinformation für zu einer Verfremdung oder Verstümmelung
der wahrgenommenen Gesamtinformation. Im Falle von Bildern als graphische
Gesamtinformation können sich die Teilinformationen beispielsweise
als Zusammensetzungen aus Kombinationen verschiedener Teilfarbbilder,
einem schwarz/weiss Bild, welches mit einem oder mehreren verschiedenen
Farb(teil)bildern überlagert ist, usw., darstellen. In
jedem Fall ist wesentlich, dass die Teilinformationen in der räumlichen
Anordnung zueinander definiert und einander zugeordnet sind. Dadurch
wird eine registergenaue Anbringung im Zuge eines Herstellungsprozesses
gewährleistet. Jede Teilinformation weist daher auch einen
Satz Ortskoordinaten auf, welche die Lage und Orientierung der Teilinformation
definieren.
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Ein
Sicherheits- und/oder Wertdokument ist typischerweise aufgebaut
mit einem flächigen Substrat, auf dessen einer Seite oder
dessen beiden Seiten zumindest eine Schicht, beispielsweise eine Druckschicht,
aufgebracht ist. Als Materialien für ein Substrat kommen
alle fachüblichen Werkstoffe auf Papier- und/oder Kunststoff
in Frage. Das Substrat ist nicht notwendigerweise aus einer Schicht
gebildet, sondern kann seinerseits aus einer Mehrzahl von Schichten,
beispielsweise Folien (laserfähig, nichtlaserfähig,
opak, Inlay mit Chip, usw.) aufgebaut sein. Es kann auch transparent
oder transluzent sein, oder ein transparentes oder transluzentes
Fenster aufweisen. Im Falle eines mehrschichtigen Substrates kann die
Verbindung der verschiedenen Substratschichten miteinander im gleichen
Zuge wie die Verbindung mit erfindungsgemäß auf
das Substrat aufgebrachten Schichten erfolgen, beispielsweise in
einem einzigen Fügeschritt, z. B. Laminieren oder Kleben.
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Zwei
Schichten eines Sicherheits- und/oder Wertdokuments bzw. die graphischen
Teilinformationen, welche in oder an den Schichten angebracht sind,
sind registergenau übereinander angeordnet, wenn die graphischen
Teilinformationen, die in verschiedenen Schichten angeordnet sind,
in Projektion in Richtungen orthogonal zu einer Hauptfläche
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes, sich zu der Gesamtinformation
fügen.
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Im
Einzelnen bestehen verschiedene Möglichkeiten der Weiterbildung
der Erfindung.
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Die
graphische Gesamtinformation wird in der Regel, aber nicht zwingend,
ein Abbild einer Person oder eines Körperteils einer Person,
insbesondere ein Passbild oder ein Fingerabdruck, sein. Bei der Gesamtinformation
kann es sich aber auch um Personen-bezogene Angaben, wie beispielsweise
Name, Adresse, usw., handeln. Neben personalisierten Informationen
können auch individualisierte, also z. B. dokumentenbezogene
Informationen, wie eine Seriennummer, die Gesamtinformation bilden.
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Als
Sicherheitselemente kommen alle im Bereich der Sicherheits- und/oder
Wertdokumente bekannten Varianten in Frage. Hierzu zählen
insbesondere optisch variable Elemente, diffraktive Elemente, Hologramme,
Volumenhologramme, Prägehologramme, Transparent Kinegram
Overlay, Kinegramm, Zero Order Gratings, sichtbare oder unsichtbare
lumineszierende, insbesondere fluoreszierende oder phosphoreszierende,
Elemente, Substratmerkmale, wie photochrome Farben, thermochrome
Farben, usw., und Kombinationen solcher Elemente. Dem Fachmann ist
die Herstellung solcher Sicherheitselemente wohl vertraut und daher
kann hier von einer detaillierten Darstellung abgesehen werden.
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Im
Einzelnen kann der Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen
Sicherheits- und/oder Wertdokumentes unterschiedlich gestaltet sein.
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Zum
ersten kann der folgende Schichtaufbau vorgesehen sein:
- a) Eine Substratschicht
- b) Optional eine Schicht mit einer lasersensitiven Komponente,
lasergraviert mit einer ersten Teilinformation,
- c) Eine Farbdruckschicht mit einer zweiten Teilinformation
- d) Eine Schicht mit dem Sicherheitselement, und
- e) Eine Schutzschicht, welche optional mit einer lasersensitiven
Komponente versehen und mit der ersten oder einer weiteren Teilinformation
lasergraviert ist.
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Eine
Alternative ist der folgende Schichtaufbau:
- a)
Eine Substratschicht
- b) Optional eine Schicht mit einer lasersensitiven Komponente,
lasergraviert mit einer ersten Teilinformation,
- c) Eine Schicht mit dem Sicherheitselement,
- d) Eine Farbdruckschicht mit einer zweiten Teilinformation,
und
- e) eine Schutzschicht, welche optional mit einer lasersensitiven
Komponente versehen und mit der ersten oder einer weiteren Teilinformation
lasergraviert ist.
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Eine
weitere Alternative ist der folgende Schichtaufbau:
- a) Eine Substratschicht
- b) Optional eine Schicht mit einer lasersensitiven Komponente,
lasergraviert mit einer ersten Teilinformation,
- c) Eine erste Farbdruckschicht mit einer zweiten Teilinformation,
- d) Eine Zwischenschicht mit einer Topographie umfassend zumindest
zwei Höhenniveaus,
- e) Eine zweite Farbdruckschicht mit einer dritten Teilinformation,
welche auf beiden Höhenniveaus oder nur auf einem der beiden
Höhenniveaus der Zwischenschicht aufgebracht ist,
- f) Eine Schicht mit dem Sicherheitselement, und
- g) Eine Schutzschicht, welche optional mit einer lasersensitiven
Komponente versehen mit der ersten oder einer weiteren Teilinformation
lasergraviert ist.
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Eine
Substratschicht kann aus einer oder aus mehreren Substratteilschichten
gebildet sein. Als Werkstoffe kommen einerseits transparente, opake oder
undurchsichtige Polymerwerkstoffen, wie beispielsweise PC (Polycarbonat,
insbesondere Bisphenol A Polycarbonat), PET (Polyethylenglykolterephthalat),
PMMA (Polymethylmethacrylat), TPU (Thermoplastische Polyurethan
Elastomere), PE (Polyethylen), PP (Polypropylen), PI (Polyimid oder
Poly-trans-Isopren), PVC (Polyvinylchlorid) und Copolymere solcher
Polymere". Bevorzugt ist der Einsatz von PC-Werkstoffen für
zumindest eine Schicht der Substratschicht, wobei vorzugsweise sogenannte nieder-Tg- Werkstoffe einsetzbar sind. Nieder-Tg-Werkstoffe sind Polymere, deren Glastemperatur
unterhalb von 140°C liegt. Eine Substratschicht wird auch
als Karten- oder Dokumentenrohling bezeichnet. Er ist in der Regel
aus einer Mehrzahl von Polymerschichten gebildet, wobei zumindest
eine der Polymerschichten, meist mehrere Polymerschichten, eine
konventionelle Druckschicht, beispielsweise eine Guilloche, tragen
kann bzw. können. Eine der Polymerschichten kann auch einen
elektronischen Schaltkreis (engl. Integrated Circuit, IC), ein Displaymodul
oder eine andere elektronische Schaltung tragen oder diese Komponente
eingebettet enthalten. Die Polymerschichten der Substratschicht
sind miteinander verbunden beispielsweise durch Kleben, oder auch
durch thermische Lamination. Der Begriff der Substratschicht umfasst
aber auch monolithisch hergestellte Kartenrohlinge, beispielsweise
im Wege des Spritzguss oder Spritzpressen, reaktiv oder nicht reaktiv.
Insofern muss eine Substratschicht nicht notwendigerweise aus mehreren
Polymerschichten hergestellt sein. Dies wird aber bei den meisten
Sicherheits- und/oder Wertdokumenten der Fall sein.
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Eine
Druckschicht kann mittels einer Schicht aus einer Druckfarbe gebildet
sein, der Begriff umfasst aber auch eine Polymerschicht, in welche
die Druckfarbe auf- oder eingebracht ist, beispielsweise durch Diffusion
der Farbstoffe der Druckfarbe. In letzterem Fall kann die Druckschicht
auf Basis eines (bedruckten und ansonsten vorzugsweise transparenten)
Polymers, wie PVC, ABS, PETG, gebildet sein. Dabei handelt es sich
um Polymere, in die die Farbmittel einer aufgebrachten Druckfarbe
bei erhöhter Temperatur hinein diffundieren können.
Als Druckverfahren kommen hierzu beispielsweise prinzipiell alle Digitaldruckverfahren,
beispielsweise Thermodruckverfahren, wie Thermosublimationsdruck,
in Frage. Eine solchermaßen ausgebildete Druckschicht kann unmittelbar
auf und/oder unter einer polymeren Sperrschicht angeordnet sein,
welche für das Farbmittel nicht aufnahmefähig
ist, beispielsweise auf Basis PET oder PC. Hierdurch wird gewährleistet,
dass eine weitere Diffusion des Farbmittels während der Lebensdauer
des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes in Richtungen orthogonal
zur Hauptfläche des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes
unterbunden wird, wodurch ein Verwaschen des Druckbildes reduziert
wird. Das Druckbild ist folglich langzeitbeständiger als
ohne Einrichtung der Sperrschicht. Weitere Druckverfahren sind Re-Transfer-Verfahren, Inkjet,
Xerographie, usw. Eine Farbdruckschicht kann aus einer Farbe (einschließlich
Schwarz) oder auch aus mehreren verschiedenen Farben gebildet sein. Insofern
kann die graphische Gesamtdarstellung schwarz/weiss, einfarbig oder
mehrfarbig sein.
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Ein
erfindungsgemäßes Sicherheits- und/oder Wertdokument
kann zumindest eine Schicht mit einer lasersensitiven Komponente
enthalten. Dabei ist die lasersensitive Komponente in einer Polymermatrix
eingebettet oder durch diese gebildet. Bei der Polymermatrix kann
es sich grundsätzlich um einen der für andere
Schichten beschriebenen, in der Regel transparenten Polymerwerkstoff
handeln. Bei der lasersensitiven Komponente kann es sich um ein Polymer
handeln, welches per se sich durch Lasereinstrahlung lokal pyrolysieren
und so schwarz färben läßt. Geeignete
Polymere sind folgend im Zusammenhang mit lasersensitiven Pigmenten
erläutert. Es kann sich bei der lasersensitiven Komponente
aber auch um ein lasersensitives Pigment handeln, welches dem Polymerwerkstoff
der betreffenden Polymerschicht beigemischt und hierin verteilt
ist. Als lasersensitive Pigmente sind alle im technologischen Bereich
der Sicherheits- und/oder Wertprodukte bekannte Pigmente einsetzbar.
Sie können beispielsweise aus organischen Polymeren gebildet
sein, welche eine hohe Absorption der Laserstrahlung aufweisen,
beispielsweise PET, ABS, Polystyrol, PPO, Polyphenylensulfid, Polyphenylensulfon,
Polyimidsulfon. Es kann sich aber auch beispielsweise um LCPs handeln.
Besonders geeignet sind mikrovermahlene Thermoplaste mit einem sehr
hohen Schmelzbereich von mehr als 300°C. Die Teilchengröße
ist typischerweise im Bereich von 0,01 bis 100 μm, insbesondere 0,1
bis 50 μm, vorzugsweise 1 bis 20 μm. Die Polymerpartikel
können des weiteren lichtsensitive Füllstoffe
oder Pigmente enthalten, beispielsweise in einer Menge von 0,1 bis
90 Gew.-% bezogen auf das lasersensitive Pigment. Dabei kann es
sich auch um elektrisch leitfähige Pigmente und/oder Effektpigmente
und/oder Farbstoffe, wie vorstehend beschrieben handeln. Es kann
sich aber auch um Oxide, Hydroxide, Sulfide, Sulfate oder Phosphate
von Metallen, wie beispielsweise Cu, Si, Sn, Zn, Ag, Sb, Mn, Fe,
Ni, oder Cr handeln. Insbesondere basisches Cu(II)hydroxidphosphat
ist einsetzbar. Speziell zu nennen ist ein Produkt der Erhitzung
von blauem Cu(II)orthophosphat (Cu3(PO4)2·3H2O) auf 100 bis 200°C entsteht und
eine Summenformel Cu3(PO4)2·Cu(OH)2 aufweist.
Weitere geeignete Kupferphosphate sind: Cu3(PO4)2·3Cu(OH)2, Cu3(PO9)2·2Cu(OH)2·2H2O,
4CuO·P2O5, 4CuO·P2O5·3H2O, 4CuO·P2O5·1,5H2O
und 4CuO·P2O5·1,2H2O.
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Geeignete
Laserstrahlung für die Lasergravur weist eine Wellenlänge
im Bereich 150 nm bis 10600 nm, insbesondere 150 nm bis 1100 nm,
auf. Einsetzbar sind beispielsweise CO2-Laser
(10600 nm), Nd:YAG-Laser (1064 nm bzw. 532 nm), und gepulste UV-Laser
(Excimer-Laser). Die Energiedichte liegt im Allgemeinen im Bereich
von 0,1 mJ/cm2 bis 50 J/cm2,
insbesondere im Bereich 0,3 mJ/cm2 bis 20 J/cm2.
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Eine
Schutzschicht ist in der Regel transparent und aus einer der Polymerwerkstoffe
gebildet, die vorstehend für andere Schichten beschrieben sind.
Bei einer Schutzschicht kann es sich um eine Polymerfolie oder eine
Lackschicht mit polymerem Bindemittel handeln.
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Im
Rahmen eines erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder
Wertdokumentes können eine oder mehrere (transparente)
Zwischenschichten jeweils zwischen den vorstehend beschriebenen Schichten
angeordnet sein.
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Ein
erfindungsgemäßes Sicherheits- und/oder Wertdokument
kann beispielsweise ein Personalausweis, ein Reisepass, eine ID-Karten,
ein Zugangskontrollausweis, ein Visum, ein Steuerzeichen, ein Ticket,
ein Führerschein, ein Kraftfahrzeugpapier, eine Banknote,
ein Scheck, ein Postwertzeichen, eine Kreditkarte, eine Bankkarte,
eine Chipkarte oder ein Haftetikett sein.
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Die
Erfindung betrifft desweiteren ein Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokuments,
mit den folgenden Verfahrensstufen:
- a) eine
2-dimensionale personalisierte graphische Gesamtinformation wird
in zumindest zwei zweidimensionale graphische Teilinformationen
zerlegt, wobei die beiden zweidimensionalen graphischen Teilinformationen
abgespeichert und einander in Bezug auf die Anordnung und Orientierung
in den zwei Dimensionen zugeordnet werden,
- b) eine Substratschicht wird optional mit einer Schicht mit
lasersensitiven Pigmenten beschichtet und mit einer ersten graphischen
Teilinformation lasergraviert oder mit einer Druckschicht beschichtet,
welche die ersten graphischen Teilinformation darstellt,
- c) auf die Substratschicht oder die Schicht wird eine Druckschicht
mit der zweiten graphischen Teilinformation registergenau zur ersten
graphischen Teilinformation aufgebracht,
- d) auf die Druckschicht wird eine optional mit lasersensitiven
Pigmenten versehene Schutzschicht aufgebracht und optional mit der
ersten graphischen Teilinformation registergenau zur zweiten graphischen
Teilinformation lasergraviert oder mit der ersten graphischen Teilinformation registergenau
zur zweiten graphischen Teilinformation bedruckt,
wobei
die erste graphische Teilinformation entweder in der Schicht mit
lasersensitivem Pigment oder in der Schutzschicht lasergraviert,
und wobei die Schicht und/oder die Schutzschicht durch eine Druckschicht
mit der ersten graphischen Teilinformation ersetzt und optional
mit einer Schutzschicht abgedeckt sein kann, wobei zwischen der
Druckschicht und der Substratschicht oder zwischen der Druckschicht
und der Schutzschicht eine Schicht mit einem Sicherheitselement
eingebracht wird und wobei im Falle der Lasergravur die Lasergravur
in einer beliebigen zeitlichen Stufe des Verfahrens, insbesondere auch
zum zeitlichen Abschluss des Verfahrens angebracht werden kann.
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Im
Einzelnen kann der chronologische Schichtaufbau entsprechend den
räumlichen Schichtaufbauten, wie vorstehend beschrieben,
erfolgen, wobei meist als letzter Verfahrensschritt die Lasergravur
erfolgen wird, sofern die erste Teilinformation als Lasergravur
und nicht als Druckschicht eingebracht wird. Sofern Zwischenschichten
eingerichtet sind, wird deren Einbringung entsprechend ihrer Anordnung
chronologisch zwischengeschaltet. Auch im Falle einer Druckschicht
mit der ersten Teilinformation als die Druckschicht mit der zweiten
Teilinformation überliegend wird in der Regel zuoberst eine
Schutzschicht eingerichtet sein, welche optional eine lasersensitive
Komponente enthält und weiterhin optional mit einer Information,
beispielsweise einer dritten Teilinformation oder einer von der
Gesamtinformation unabhängigen sonstigen Information lasergraviert
ist. Entsprechendes gilt für Zwischenschichten oder Druckschichten
selbt.
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Schließlich
betrifft die Erfindung ein Sicherheits- und/oder Wertdokument, welches
mit den erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich
ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1:
Aufsicht auf ein erfindungsgemäßes Sicherheits-
und/oder Wertdokument,
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2:
im Querschnitt den Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen
Sicherheits- und/oder Wertdokuments in einer ersten Variante,
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3:
im Querschnitt den Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen
Sicherheits- und/oder Wertdokuments in einer zweiten Variante,
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4:
im Querschnitt den Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen
Sicherheits- und/oder Wertdokuments in einer dritten Variante,
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5:
im Querschnitt den Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen
Sicherheits- und/oder Wertdokuments in einer vierten Variante,
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6:
im Querschnitt den Schichtaufbau eines erfindungsgemäßen
Sicherheits- und/oder Wertdokuments in einer fünften Variante,
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In
der 1 erkennt man ein Sicherheits- und/oder Wertdokument 1,
beispielsweise ein Personalausweis 1, mit einer graphischen
Gesamtinformation 2, im Ausführungsbeispiel ein
farbiges Passbild. Die Betrachtungsrichtung R ist orthogonal zur
Hauptfläche H des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes 1.
Dieser Figur nicht entnehmbar, jedoch aus einer vergleichenden Betrachtung
mit den 2 bis 6 ersichtlich,
ist, dass die graphische Gesamtinformation 2 aus zumindest
zwei graphischen Teilinformationen 3, 4 gebildet
ist, welche sich registergenau überlagern. Desweiteren
erkennt man ein Sicherheitselement 7, beispielsweise ein
Hologramm 7, welches die graphische Gesamtinformation (2)
zumindest teilweise überlappt und diese dadurch absichert.
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In
der 2 erkennt man eine erste Variante der Erfindung.
Sie weist den folgenden Schichtaufbau auf. Eine Substratschicht 9 weist
drei Substratteilschichten auf. Auf die Substratschicht 9 ist
eine Schicht 5a, optional mit einer lasersensitiven Komponente,
aufgebracht. Hierauf ist eine Farbdruckschicht 6 mit einer
zweiten Teilinformation 4 aufgebracht. Diese ist teilweise überlappend
mit einer Schicht 10 mit dem Sicherheitselement 7 abgedeckt.
Auf dem so entstandenen Verbund ist als oberste Schicht eine Schutzschicht 8,
welche optional mit einer lasersensitiven Komponente versehen ist,
angebracht. Die erste Teilinformation 3 ist in einer der
beiden (oder beiden) Schichten 5a und/oder 8 lasergraviert,
wozu zumindest eine der beiden Schichten 5a und/oder 8 zwingend
eine lasersensitive Komponente aufweist. Die Schicht mit lasergravierter
erster Teilinformation 3 kann auch durch eine (nicht dargestellte)
Druckschicht ersetzt sein, welche die erste Teilinformation 3 darstellt.
Dann wird auf dieser Druckschicht optional noch eine Schutzschicht
angeordnet sein.
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In
der 3 erkennt man eine zweite Variante der Erfindung.
Auf der (zumindest zweischichtigen) Substratschicht 9 ist
eine Schicht 5a mit einer lasersensitiven Komponente, lasergraviert
mit einer ersten Teilinformation 3, angeordnet. Hieran
schließt sich eine Farbdruckschicht 6 an. Diese
ist abgedeckt mit einer Schicht 10 mit einem Sicherheitselement 7, welches
hier als TKO (Transparent Kinegram Overlay) ausgebildet ist, an.
Schließlich ist eine Schutzschicht 8 vorgesehen,
welche optional mit einer lasersensitiven Komponente versehen und
(ggf. alternativ zur Schicht 5a) mit der ersten Teilinformation 3 lasergraviert
ist. Auch hier kann die Schicht mit lasergravierter erster Teilinformation 3 durch
eine Druckschicht ersetzt sein, welche die erste Teilinformation 3 darstellt.
Sofern die Druckschicht mit der ersten Teilinformation 3 über
der Farbdruckschicht 6 angeordnet ist, wird es sich empfehlen,
erstere wiederum mit einer Schutzschicht abzudecken.
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In
der 4 erkennt man eine dritte Variante der Erfindung.
Auf der (zweischichtigen) Substratschicht 9 ist eine Schicht 5a mit
einer lasersensitiven Komponente, lasergraviert mit einer ersten
Teilinformation 3, angeordnet. Hieran schließt
sich eine Schicht 10 mit einem Sicherheitselement 7 an.
Hierauf ist eine Farbdruckschicht 6 mit einer zweiten Teilinformation 4 angeordnet.
Schließlich ist eine Schutzschicht 8 vorgesehen,
welche optional mit einer lasersensitiven Komponente versehen und
(ggf. alternativ zur Schicht 5a) mit der ersten Teilinformation 3 lasergraviert
ist. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass das Sicherheitselement 7 zwischen
den Schichten 5a, 6 angeordnet und so in den Verbund eingebettet
und so besonders gut gegen unerlaubte Manipulation oder Entfernung
geschützt ist. Auch sind eine der beiden Teilinformationen 3, 4 oder
beide Teilinformationen 3, 4 im Falle der unmittelbaren
Verbindung mit dem Sicherheitselement 7 besser gesichert.
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Generell
ist anzumerken, dass bei allen vorstehenden und nachfolgenden Varianten
die Schicht mit als Lasergravur ausgebildeter ersten Teilinformation
natürlich statt dessen auch als schwarz/weiss- oder Farbdruckschicht
ausgebildet sein kann. So können beispielsweise mehrere
Farbdruckschichten mit verschiedenfarbigen Teilinformationen 3, 4 sich zu
einer Gesamtinformation 2 überlappen, die als Farbbild
in Echtfarben erscheint. Desweiteren kann die Substratschicht auch
ein Hintergrundbild, beispielsweise ein statisches (ggf. farbiges)
Muster enthalten oder tragen. Die erste Teilinformation 3 kann dann
zur Abdeckung dieses Musters dienen mit der Maßgabe, dass
die zweite Teilinformation 4 in Verbindung mit der ersten
Teilinformation 3 ein nicht durch das statische Muster
verfälschte Gesamtinformation 2 ergibt.
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In
der 5 erkennt man eine vierte Variante der Erfindung.
Eine Substratschicht 9 trägt eine Schicht 5a mit
einer lasersensitiven Komponente, lasergraviert mit einer ersten
Teilinformation 3. Die Schicht 5a hat gleichzeitig
die Funktion einer Zwischenschicht 11 mit einer Topographie
umfassend zumindest zwei Höhenniveaus. Hierauf ist auf
einem Höhenniveau eine erste Farbdruckschicht 6a mit
einer zweiten Teilinformation 4 und auf dem anderen Höhenniveau
eine zweite Farbdruckschicht 6b mit einer dritten Teilinformation 4,
aufgebracht. Die zweite Teilinformation 4 und die dritte
Teilinformation 4 dieser Ausführungsform entsprechen
zusammen der zweiten Teilinformation der vorstehenden Ausführungsformen,
wobei jedoch eine Aufspaltung auf zwei Höhenniveaus erfolgt
ist. Hierfür muss allerdings keine Zerlegung in weitere „Teilteilinformationen"
erfolgen, vielmehr können die Farbdruckschichten 6a, 6b,
in einem einzigen Druckprozess, beispielsweise einer im Bereich
der Sicherheits- und Wertdokumente üblichen digitalen Drucktechnologie, wie
Tintenstrahldruck, aufgebracht werden. Anschließend ist
eine Schicht 10 mit dem Sicherheitselement 7 aufgebracht,
welche mit einer Schutzschicht 9 abgedeckt ist. Die Variante
der 6 unterscheidet sich von der Variante der 5 im
wesentlichen dadurch, dass die Zwischenschicht 11 als diskrete
und von der Schicht 5a mit der lasersensitiven Komponente
verschiedenen Schicht ausgebildet ist, und dass die Schicht 10 mit
dem Sicherheitselement 7 zwischen der Schicht 5a mit
der lasersensitiven Komponente und der Zwischenschicht 11 angeordnet
ist. Die hier letztgenannte Variante hat den zusätzlichen
Vorteil, dass aufgrund der Topographie der Zwischenschicht 11 auch
letztlich die Schutzschicht 8 eine entsprechende Topographie
aufweisen kann, was sich beispielsweise bei einfachem Auflaminieren
der Schutzschicht 8 auf die Zwischenschicht 11 durch
hineinlaufen des Materials der Schutzschicht 8 ergibt.
Ein solche Topographie auch der Schutzschicht 8 ist haptisch
erfassbar und kann als zusätzliches Sicherheitsmerkmal
dienen.
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Grundsätzlich
ist vorteilhaft die verschiedenen Schichten, zumindest jedoch einige
der Schichten in Hinblick auf die verwendeten Werkstoff und der Fügetechnik
so zu gestalten, dass zwischen den Schichten eine stoffschlüssige
Verbindung entsteht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0537484
A1 [0003]
- - EP 1044826 A1 [0003]