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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments
wie beispielsweise einer Sicherheitskarte, das bzw. die Sicherheitszeichen
trägt.
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Kunststoffkarten
werden seit vielen Jahren benutzt. Es gibt zwei typische Arten.
Die eine wird hauptsächlich
für Finanzkarten
verwendet und ist aus PVC hergestellt. Ein weißer PVC-Kern wird mit der Dekoration
oder den Sicherheitszeichen bedruckt. Der Kern kann entweder aus
einer beidseitig bedruckten Schicht oder zwei Schichten bestehen,
wobei die frontseitige Dekoration auf der einen und die rückseitige
auf der anderen Schicht aufgedruckt ist. Auf der Vorderseite und
der Rückseite
ist eine klarsichtige Laminatfolie aufgebracht, und das drei- oder vierschichtige „sandwich" wird dann in einer
Presse zwischen hochglanzpolierten Metallplatten angeordnet, und
dann werden die Schichten unter Hitze und Druck verschmolzen. Das
Verfahren ist sehr arbeits- und energieaufwendig. Durch das Pressen
werden Verzerrungen hervorgerufen, die eine komplizierte Registereinrichtung
erfordern, um sicher zu stellen, daß jede Karte in der richtigen
Lage gestanzt wird. Die Anwesenheit von Druckfarbe zwischen dem
Kern und dem Laminat hat üblicherweise
einen nachteiligen Einfluß auf
die Befestigung des Laminats. Dies kann die Gefahr einer Delamination
bedeuten und verringert die Widerstandsfähigkeit der Karte gegen Biegungsbeanpruchung.
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Die
resultierenden Karten haben sich als brauchbar für Finanzkarten erwiesen, deren
Lebensdauer in der Größenordnung
von zwei Jahren liegt. Sie sind weniger geeignet, wenn eine lange
Lebensdauer von beispielsweise etwa 10 Jahren erforderlich ist,
weil das PVC mit zunehmendem Alter brüchig und rissig wird. Die Personalisierung
von auf der Basis von PVC hergestellten Finanzkarten umfaßt gewöhnlich das
Einprägen
personenbezogener Daten, wodurch Spannungen in der Kartenstruktur
erzeugt werden, die die Lebensdauer der Karte beeinträchtigen
können.
Ferner wird PVC derzeit aus Umweltgründen nicht favorisiert. Um
die Nachteile von PVC zu vermeiden, sind Karten aus Polyester und
Polycarbonat eingeführt
worden. Diese sind jedoch sehr viel kostspieliger, erfordern eine
Laminierung bei höheren
Temperaturen und sind infolgedessen weniger energieeffizient. Nur
bestimmte Arten dieser Polymere ergeben Karten, die geprägt werden
können.
Das Prägen
ist jedoch nur bei Finanzkarten erforderlich; auf vielen anderen
Anwendungsgebieten, z. B. als Identifikationskarten, werden andere
Personalisierungsverfahren, bei denen kein Prägen erforderlich ist, angewandt.
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Die
JP-A-8-290539 beschreibt
eine mehrschichtige Polyester-Folie, die für Magnetkarten und insbesondere
für Pinball-Karten
geeignet ist. Insbesondere wird ein laminierter Polyesterfilm aus
extrusionslaminierter biaxial orientierter Polyesterfolie beschrieben,
die eine Schicht mit Pigmenten auf der einen Seite wenigstens der äußersten
Schicht und wenigstens eine Schicht mit Fluoreszenzlicht emittierenden
Teilchen aufweist. Karten der in diesem vorveröffentlichten Dokument beschriebenen
Art werden als Durchgangs-Tickets usw. benutzt und haben eine Dicke
in der Größenordnung
von 250 μm.
Sie sind üblicherweise
auf der Oberfläche
dekorativ bedruckt.
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Die
US-A-5830561 offenbart
eine ID-Karte, die durch Lamellierung einer Anzahl coextrudierter Polypropylenschichten
hergestellt ist.
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Wenn
eine Karte als Identitätskarte
benutzt werden soll, müssen
auf der Karte auf ihre Besitzer hinweisende persönliche Informationen aufgebracht werden.
Neben Textangaben, wie Name und Geburtsdaten, ist ein Porträt des Besitzers,
möglicherweise
von einem biometrischen Kennzeichen begleitet, z. B. einem Fingerabdruck,
erforderlich. Solche persönlichen
Daten müssen
gegen Fälschungsversuche
resistent sein, da ihre Änderung
es ermöglichen
könnte,
daß die
Karte durch jemand anders als den Kartenbesitzer benutzt wird. Seit
vielen Jahren werden „umhüllte" Ausweiskarten (Identitätskarten) benutzt.
Dabei ist ein mit einem Sicherheitsaufdruck und einer Fotografie
versehenes Stück
Papier in einer Klarsichthülle
eingeschweißt.
Die Hülle
besteht aus gefal tetem klarsichtigem Kunststoff und ist an den Rändern verschweißt. Normalerweise
haben diese Karten eine Lebensdauer von 10 Jahren. Sie sind jedoch
nicht mehr erwünscht,
weil sie nicht so gut aussehen wie eine PVC-Karte und nicht ohne weiteres an die
internationalen Normen für
magnetische oder Chipkarten angepaßt werden können. Die bei dieser Art von
Karte angewandte klarsichtige dicht eingeschweißte Kunststofflaminatfolie
ist üblicherweise
aus einem biaxial orientierten Polyester mit einer Haftvermittlerschicht
hergestellt. Diese Schicht kann durch Extrusionsbeschichtung oder
Coextrusion eines Polyesters mit hohem Schmelzpunkt zusammen mit
einem Polyester mit niedrigem Schmelzpunkt und anschließender biaxialer
Orientierung aufgebracht werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments aus Kunststoff mit einer
Vielzahl aus polymeren Kunststoffen, von denen wenigstens zwei verschiedene
Eigenschaften haben, aber weder der eine noch der andere Kunststoff
biaxial orientiert ist, werden alle polymeren Kunststoffe, die das
Dokument aufweist, so coextrudiert, daß ein Substrat gebildet wird,
und auf dem Substrat werden Sicherheitszeichen ausgebildet.
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Die
Herstellung eines coextrudierten Substrats hat mehrere Vorteile.
Zwischen den beiden Kunststoffen ergibt sich eine sehr gute Verbindung, so
daß sie
sehr viel schwieriger zu trennen sind als bei herkömmlichen
Sicherheitsgegenständen.
Dies ist besonders dann wichtig, wenn die Kunststoffe als coextrudierte übereinander
angeordnete Schichten ausgebildet werden.
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Wir
haben festgestellt, daß ein
erheblicher Nachteil der vorstehend beschriebenen Materialien und
insbesondere der in der
JP-A-8-290539 beschriebenen
die Verwendung von biaxial orientiertem Polyester ist. Obwohl die
biaxiale Orientierung den dünnen
Folien eine gewisse Festigkeit verleiht, bewirkt sie auch ein Zusammenziehen
der Moleküle,
so daß es
besonders schwierig ist, bestimmte Markierungsmaterialien, insbesondere
sublimable Farbstoffe, zwischen ihnen eindringen zu lassen. Ferner
erreichen biaxial orientierte Kunststoffolien selten eine Dicke
von mehr 250 μm.
Sie sind daher für
viele Anwendungsfälle,
mit denen sich die Erfindung befaßt, ungeeignet.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich aus der Verwendung von Kunststoffen
mit verschiedenen Eigenschaften. Diese Eigenschaften können sich
aus der Verwendung verschiedener Kunststoffe ergeben, doch ergeben
sie sich bei der bevorzugten Ausführung durch Einfügung eines
maschinell feststellbaren Sicherheitszusatzes in einem oder mehreren
der Kunststoffe. So kann beispielsweise ein fluoreszierendes Material
in einer der Schichten, vorzugsweise einer frei liegenden Schicht
einer mehrschichtigen Struktur, enthalten sein, so daß, wenn
versucht wird, diese Schicht zu entfernen, um beispielsweise Zugang
zu darunterliegenden Zeichen zu erhalten, dies offensichtlich wird,
wenn versucht wird, das Sicherheitsdokument zu validieren, indem
versucht wird, die Fluoreszenz zu erzeugen. Normalerweise ist die Fluoreszenz bei
optischer Belichtung nicht sichtbar, so daß sie eine verdeckte Sicherheit
gibt.
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Andere
Sicherheitszusätze,
die verwendet werden können,
enthalten optisch veränderbare
Materialien, magnetische Materialien, mittels Laser beschreibbare
Materialien und antistokesche Materialien. Eine weitere Möglichkeit
ist die Einfügung
eines Materials in Form von Teilchen oder Fasern, deren Verteilung
individuell in einem Stück
aus Kunststoff durch eine geeignete Nachweiseinrichtung bestimmt werden
kann. Dies kann die Basis eines maschinellen Verifikationssystems
bilden, die es ermöglicht, jede
Karte eindeutig zu identifizieren. Beispielsweise kann die ermittelte
Verteilung dann in Form von Sicherheitsdaten irgendwo auf dem Gegenstand
gespeichert sein.
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Bei
komplizierteren Anordnungen könnten verschiedene
Additive (Zusätze)
in verschiedenen Schichten enthalten sein.
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Die
Sicherheitszeichen können
auf die verschiedenste Weise ausgebildet sein. Die derzeit bevorzugte
Lösung
besteht darin, daß die
Sicherheitszeichen auf einem Träger,
z. B. aus Papier, unter Verwendung einer oder mehrerer Druckfarben,
in der bzw. denen wenigstens ein sublimabler Farbstoff enthalten
ist, aufgedruckt werden. Der Träger
wird dann mit einer Oberfläche
des Substrats in Berührung
gebracht und erwärmt,
um den bzw. die Farbstoff(e) zu sublimieren, auf das Substrat zu übertragen
und in das Substrat einzudiffundieren. Eine andere Lösung kann
darin bestehen, daß die
Sicherheits zeichen unmittelbar auf das Substrat unter Verwendung
von Druckfarben mit oder ohne sublimablem Farbstoff oder sublimablen
Farbstoffen aufgedruckt werden. Eine weitere Alternative kann darin
bestehen, daß Druckfarben
mit sublimablem oder sublimablen Farbstoff(en) direkt auf das Substrat
gedruckt werden und anschließend
Wärme aufgebracht
wird, um den oder die Farbstoff(e) in das Substrat eindiffundieren
zu lassen.
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Weitere
Vorteile werden erzielt, insbesondere bei übereinander abgeordneten Schichten,
wenn für
die Sicherheits- und/oder personalisierten Zeichen sublimable(r)
Farbstoff(e) verwendet werden, da diese durch eine Schicht hindurch
eindiffundiert werden können,
so daß sie
eine angrenzende Schicht wenigstens markieren, und vorzugsweise
in die angrenzende Schicht eindiffundieren. Dadurch wird der Sicherheitsgegenstand äußerst sicher
gegen eine Fälschung,
da ein Versuch, die Zeichen zu ändern,
das Entfernen der ersten Schicht und zumindest einen Teil der zweiten
Schicht erfordert, was leicht feststellbar wäre.
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In
den meisten Fällen
werden Kunststoffe in übereinander
angeordneten Schichten coextrudiert. In einigen Fällen kann
jedoch der eine Kunststoff als Streifen am anderen Kunststoff entlang
coextrudiert werden. Das resultierende Substrat wird dann durch wenigstens
zwei Seite an Seite coextrudierte Kunststoffe gebildet. Auch hier
könnten
die verschiedenen Kunststoffe verschiedene Zusätze zur Steigerung der Sicherheit
enthalten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Art wird der Streifen seitlich zwischen zwei anderen Kunststoffen
coextrudiert. Auf diese Weise kann das resultierende Substrat mit
dem Effekt eines Sicherheitsfadens oder dergleichen versehen sein. Vorzugsweise
sind die beiden anderen extrudierten Kunststoffe einander gleich,
so daß das
Substrat mit einem sandwichartigen Aufbau extrudiert wird.
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In
einigen Fällen
kann ein Faden in dem Extrusionsformling angeordnet werden. Obwohl
dies stromoberhalb des Coextrusionsformwerkzeugs geschehen könnte, wird
der Faden vorzugsweise nach der Coextrusion der Kunststoffe und
vor der Aushärtung
des Substrats eingefügt,
so daß der
Faden in dem Substrat eingebettet wird. Vorzugsweise werden die
Kunststoffe nach der Coextrusion einem Kalandersystem zugeführt, wobei
der Faden unmittelbar stromoberhalb dieses Systems eingefügt werden kann.
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Der
Faden selbst kann auf irgendeine herkömmliche Weise ausgebildet und
beispielsweise mit einer optisch veränderbarer Struktur versehen,
z. B. einem Beugungsgitter oder Hologramm, und/oder wenigstens teilweise
auf der einen Oberfläche
metallisiert werden. Es könnte
auch irgendein anderer herkömmlicher
bei Banknoten üblicher
Faden verwendet werden.
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Der
Faden kann aus PET oder einem PET-PBT-Laminat hergestellt werden,
bei dem das PET unmittelbar mit einer Prägung versehen wird. Der Faden
kann mit einer Linienstruktur geprägt werden, um einen optisch
veränderbaren
Effekt zu bewirken und/oder einen größeren Oberflächen bereich
zu begrenzen, so daß eine
feste Verbindung mit den coextrudierten Kunststoffen erreicht wird.
Es kann auch ein geeigneter Klebstoff verwendet werden, um die Verbindung
zu verbessern. Wichtig ist, daß das
Basismaterial (Polymer) des Fadens einen höheren Schmelzpunkt als das
Substratmaterial hat.
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Ein
weitere Vorteil der Verwendung eines Fadens besteht darin, daß bei Verwendung
eines sublimablen Farbstoffs oder sublimabler Farbstoffe nach der
Ausbildung von Sicherheitszeichen (und ggf. personalisierter Sicherheitszeichen)
man diese nicht nur in das Substrat, sondern auch in das Fadenmaterial eindiffundieren
lassen kann.
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Der
Faden kann auch durch Verwendung eines Mikroextruders gebildet werden,
und zwar unmittelbar bevor er den Kalanderwalzen zugeführt wird. Bei
dieser Ausbildung wird der Faden vorzugsweise aus dem bevorzugten
Substratmaterial zusammen mit den geeigneten Sicherheitszusätzen, wie
oben angegeben, ausgebildet. Die Hitze aus dem geschmolzenen Polymer
bewirkt eine hinreichende Erweichung des Fadenmaterials, um eine
Schmelzverbindung zwischen dem Faden und der Kunststoffschicht zu
gewährleisten.
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Vorzugsweise
sind alle extrudierten Kunststoffe gleich, wobei ein bevorzugtes
Material mit langer Lebensdauer Polybutylenterephthalat (PBT) und dessen
Legierungen sind. Dieses Material hat sich nicht nur als langlebig
erwiesen, sondern ermöglicht auch
eine sehr gute Verbindung zwischen den coextrudierten Schichten.
In eini gen Fällen
können
jedoch auch andere Kunststoffe extrudiert werden, z. B. Polycarbonat,
Polypropylen und PET. Wenn gleiche Kunststoffe benutzt wird, können sie
durch Verwendung verschiedener Zusätze unterscheidbar gemacht
werden.
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Das
Sicherheitsdokument könnte
einfach zusammen mit den Sicherheitszeichen, z. B. als Wertgegenstand,
verwendet werden. Die Erfindung befaßt sich jedoch besonders mit
der Herstellung von Identifikationskarten und dergleichen, wobei
das Verfahren ferner die Ausbildung personalisierter Zeichen auf
dem Substrat bezüglich
des Besitzers des Sicherheitsgegenstands umfaßt. Zweckmäßigerweise werden die personalisierten
Zeichen in ähnlicher
Weise wie die Sicherheitszeichen ausgebildet. So können die
personalisierten Zeichen auf einem Träger aufgedruckt werden, z.
B. auf Papier mittels eines Tintenstrahldruckers oder dergleichen
mit einer Tinte (Druckfarbe), die einen oder mehrere sublimable(n) Farbstoff(e)
aufweist. Diese Farbstoffe werden dann übertragen und in das Substrat
eindiffundiert, indem das gleiche Verfahren wie bei den Sicherheitszeichen
angewandt wird. Andere Verfahren, die im Zusammenhang mit den Sicherheitszeichen
vorstehend beschrieben wurden, können
ebenfalls zur Ausbildung der personalisierten Zeichen angewandt
werden.
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Außerdem können die
Sicherheitszeichen und/oder personenbezogenen Zeichen durch ein Aufzeichnungsverfahren
mittels Laser ausgebildet werden, wenn eines der Kunststoffsubstrate
mit einem Zusatz versehen ist, der mittels Laser beschreibbar ist.
Insbesondere im Falle zweier übereinander
angeordneter Schichten, die das Substrat bilden, könnte die
eine Schicht einem Laserstrahl durch die andere hindurch ausgesetzt
werden, wobei die untere Schicht markiert wird, wenn sie ein geeignetes Zusatzmaterial
enthält.
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Die
Erfindung ist besonders für
diese Anwendungsfälle
geeignet, da sich eine Dicke eines Sicherheitsgegenstands von 400 μm oder mehr
leicht erreichen läßt, so daß die Erfindung
besonders zur Herstellung von Finanzkarten mit einer Nenndicke von 760 μm geeignet
ist.
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Die
Erfindung ist grundsätzlich
bei Banknoten, bei Schecks (seien es Bank- oder Reiseschecks), Bonds,
Anteilszertifikaten, Erlaubnisscheinen, einige Arten von Identitätskarten
(Ausweiskarten), Chipkarten, Pässen,
Visatickets, Sparbüchern, Gutscheinen,
Urkunden, Fälschungen
erkennbarmachenden Etiketten, Markenauthentizitätsetiketten und dergleichen
anwendbar. Tatsächlich
kann irgendein Sicherheitsdokument auf der Basis eines Kunststoffs
erfindungsgemäß hergestellt
werden oder sein. Wenn dagegen ein flexibles Sicherheitsdokument
gewünscht
wird, z. B. eine Banknote, dann sollten geeignete Kunststoffe gewählt werden,
z. B. Polypropylen.
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Nachstehend
werden einige Beispiele erfindungsgemäßer Verfahren anhand der beiliegenden Zeichnungen
beschrieben. Darin stellen dar:
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1 eine
schematische Ansicht eines Beispiels einer Vorrichtung zur Durchführung eines
Beispiels des Verfahrens,
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2 einen
schematischen Querschnitt durch einen Coextrusionsformling, der
mittels der in 1 dargestellten Vorrichtung
hergestellt wurde,
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3 eine ähnliche
Ansicht wie die in 2 dargestellte, jedoch von einem
zweiten Beispiel,
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4 eine
schematische Draufsicht auf ein drittes Beispiel eines Coextrusionsformlings,
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5 einen
Querschnitt durch ein viertes Beispiel eines Coextrusionsformlings
und
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6 eine
schematische Draufsicht auf eine fertige Identifikationskarte.
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Die
in 1 schematisch dargestellte Vorrichtung enthält ein erstes
und ein zweites Extrusionsmaterial-Beschickungssystem 1, 2 mit
jeweils einer (nicht dargestellten) Beschickungsschnecke, die Kunststoffe
aus Trichtern 2, 4 einer Extrusionsdüse 5 zuführen. Bei
diesem Beispiel werden die beiden Kunststoffe aus der Düse 5 als
Coextrusionsformling 9 in Form übereinander liegender Schichten 6, 7 extrudiert,
wie es in 2 dargestellt ist. Es sei darauf hingewiesen,
daß der
Extrusionsformling nicht seitlich gestreckt bzw. gedehnt wird, so
daß er
nicht biaxial orientiert und vorzugsweise unorientiert ist. Jede Schicht
enthält
PBT. Die Schicht 7 hat eine Dicke in der Größenordnung
von 30 μm
und die Schicht 6 eine Dicke in der Größenordnung von 700 μm. Die coextrudierten
Schichten 6, 7 werden dann einem Kalanderwalzenstapel 8 zugeführt, um
die sich der Coextrusionsformling 9 herum erstreckt, bis
er bei 10 abgezogen und einem (nicht dargestellten) Folienschneider
zugeführt
wird, in dem er zugeschnitten wird und die zugeschnittenen Folien
gestapelt werden.
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Von
einer Spule 12 wird ein bei Banknoten üblicher Faden 11 abgewickelt
und dem Kalanderwalzenstapel 8 zur Aufnahme in das coextrudierte Laminat
zugeführt.
Der Faden 11 besteht typischerweise aus PET oder enthält ein PET-PBT-Laminat und
kann mit einem herkömmlichen
Banknoten-Sicherheitsmerkmal versehen sein, z. B. einem Hologramm
oder Beugungsgitter, einem Klartext, einer Metallisierung (teilweise
oder vollständig)
und dergleichen. Vorzugsweise ist der Faden wenigstens mit einer
Linienstruktur geprägt,
um seinen Oberflächenbereich
zu vergrößern und
eine feste Verbindung mit den coextrudierten Kunststoffen zu erzielen.
Ferner ist der Faden vorzugsweise mit einer Klebstoffschicht 13 versehen,
wie es in 2 dargestellt ist. Der Faden
kann ferner auf seiner Rückseite
ein Merkmal aufweisen, das eine maschinenlesbare digitale Information
enthält.
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Nachdem
die Coextrusion abgeschlossen ist, wird der Coextrusionsformling
einer Sicherheitsaufdruckstation zugeführt, in der Sicherheitszeichen, z.
B. ein regenbogenfarbiger Aufdruck, ein Mikrotext, Guilloche-Muster
(verschlungene Verzierungen bzw. eine Schlangenverzierung) und dergleichen,
auf der oberen Oberfläche
der Schicht 7 aufgebracht werden. Wie schon erwähnt wurde,
werden die Sicherheitszeichen zunächst auf einem Träger aus
Papier in herkömmlicher
Weise aufgedruckt, wobei ein Druckverfahren angewandt wird, das
für die
spezielle Art der benutzten Sicherheitszeichen geeignet ist. Beispiele
solcher Druckverfahren sind das Hochdruckverfahren, Tiefdruckverfahren,
Typendruckverfahren, Gravur- und flexographische Druckverfahren. Das
Drucken wird mit einer oder mehreren Druckfarben ausgeführt, die
einen oder mehrere sublimable(n) Farbstoff(e) enthalten, und diese
Druckfarben werden dann mit dem geschichteten Coextrusionsformling
in Berührung
gebracht. Dann werden Wärme
(und Druck) aufgebracht, um zu bewirken, daß der Farbstoff oder die Farbstoffe
durch die Schicht 7 hindurch in die Schicht 6 eindiffundiert
bzw. eindiffundieren, wie es schematisch bei 14 in 2 dargestellt
ist. Wenn die Schicht 7 eine Dicke von etwa 30 μm aufweist,
können
die Druckfarben oder Farbstoffe normalerweise bis zu einer Tiefe
von etwa 50 μm
eindiffundieren.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, schlägt jeder Versuch fehl, die
Schicht 7 zu entfernen, um die Sicherheitszeichen zu ändern, weil
sich die Sicherheitszeichen bis in die Schicht 6 erstrecken.
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Ein
wichtiges Sicherheitsmerkmal wird dadurch erzielt, daß ein Zusatz
oder mehrere Zusätze einem
oder mehreren der Kunststoffe zugesetzt wird bzw. werden, der bzw.
die der Düse 5 zugeführt wird bzw.
werden. Beispielsweise kann dem Material der Schicht 7 ein
UV-reaktives Fluoreszenzmaterial zugesetzt werden, das rot fluoresziert,
wenn es mit nicht-optischer Bestrahlung im UV-Bereich des Spektrums bestrahlt wird.
Dies ist normalerweise nicht mit bloßem Auge sichtbar und ist nur
er kennbar, wenn es bei nicht-optischer Bestrahlung betrachtet wird.
Wenn die Schicht 7 durch Abschleifen oder dergleichen entfernt
und durch ein scheinbar ähnliches Material
ersetzt würde,
dann würde
das resultierende Laminat bei nicht-optischer Bestrahlung wegen
der fehlenden roten Fluoreszenz anders aussehen. Eine zusätzliche
Sicherheit könnte
dadurch erreicht werden, daß ein
anderes Fluoreszenzmaterial in der Schicht 6 eingebettet
würde,
z. B. ein Material, das grün
fluoresziert, wenn es mit nicht-optischer Strahlung bestrahlt würde. Andere
Verfahren, um die beiden Schichten mit anderen Eigenschaften zu
versehen, sind weiter oben beschrieben worden.
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Die
Hinzunahme des Fadens 11 ergibt eine noch höhere Sicherheit,
da derartige Fäden
schwierig herzustellen und leicht zerstörbar sind, wenn versucht wird,
die Schicht 7 abzuschleifen. Ferner hat der Faden 11 von
der frei liegenden Oberfläche
der Schicht 7 einen Abstand, so daß diese Oberfläche glatt
ist.
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In
einigen Fällen
kann der Faden 11 auch nur in die Schicht 7 eingedrückt sein,
so daß er
mit der Oberfläche
der Schicht 7 bündig
ist, wie es in 3 dargestellt ist.
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Bei
den soweit beschriebenen Beispielen sind die Kunststoffe übereinanderliegend
extrudiert worden. Eine andere Möglichkeit
besteht beispielsweise darin, die Kunststoffe Seite an Seite zu
extrudieren. Auf diese Weise könnten
zwei oder mehr derartige Kunststoffe extrudiert werden, und 4 stellt eine
Coextrusion von drei Kunststoffen dar, wozu drei getrennte Extruder
erforderlich sind, die eine einzige Düse beschicken. Dies ergibt
einen mittleren Streifen 20, der auf beiden Seiten mit
einem breiteren Streifen 21, 22 versehen ist.
Diese coextrudierte seitliche Anordnung würde dann wie zuvor kalandriert,
wonach eine Sicherheitsbedruckung und -diffusion erfolgt, wie es
bei 14 dargestellt ist.
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Bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel verleiht
der Streifen 20 den Streifen 21, 22 eine
andere optische Antwort, die ihrerseits einander die gleiche oder
verschiedene optische Antworten verleihen können. Vorzugsweise sind die
Streifen 21, 22 opak, um den Sicherheitsaufdruck
zu tragen. Die Streifen 20–22 bestehen vorzugsweise
alle aus dem gleichen Polymer, z. B. aus PBT.
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5 stellt
als weiteres Beispiel eine Kombination der in den 2 und 4 dargestellten
Beispiele dar. Dabei werden vier verschiedene Materialien coextrudiert,
so daß eine
primäre
Schicht 23 gebildet wird, auf der zwei seitliche Streifen 24, 25 und ein
mittlerer Streifen 26 angeordnet sind. Wie zuvor wird ein
Sicherheitsaufdruck 14 gebildet, der in die Schicht 23 eindiffundiert,
und auch ein Faden 11 ist in dem Sicherheitsgegenstand
eingebettet.
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Durch
Zerschneiden der sich ergebenen coextrudierten Formlinge in separate
Elemente können die
Sicherheitsdokumente in großen
Stückzahlen hergestellt
werden, und wie es für
eine Massenproduktion typisch ist, erstre cken sich diese Elemente quer
oder längs
zur extrudierten Bahn.
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Wenn
das Sicherheitsdokument eine Sicherheitskarte oder Identifikationskarte
mit personenbezogenen Zeichen bilden soll, wird das sicherheitsbedruckte
Material einer Personalisierungsstation zugeführt. Hier wird die personalisierte
bzw. die personenbezogene Information, z. B. der Name 36 und
ein Foto 37 des Besitzers, auf der frei liegenden Oberfläche des
Materials aufgebracht (6). Zweckmäßigerweise wird diese Information
weitgehend in der gleichen Weise wie die Sicherheitszeichen aufgebracht.
So wird die personenbezogene Information beispielsweise mittels
eines Tintenstrahldruckers mit Tinte, die einen oder mehrere sublimable
Farbstoff(e) aufweist, auf Papier gedruckt, das dann mit der Oberfläche des
Sicherheitsdokuments in Berührung
gebracht wird. Die sublimablen Farbstoffe werden dann unter Anwendung
von Wärme
in das Sicherheitsdokument eindiffundiert. Das Eindiffundieren verbessert die
Sicherheit des fertigen Erzeugnisses erheblich.
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Nach 6 ist
der Sicherheitsfaden 11 zwar zur einen Seite der Identifikationskarte
hin versetzt, doch überlappt
das Foto 37 den Sicherheitsfaden. Dies ergibt eine zusätzliche
Sicherheit, da die für
das Foto verwendeten Farbstoffe nach der Diffusion in den Faden
eindiffundieren, so daß es
noch schwieriger wird, das Foto gegen ein anderes auszutauschen.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß es,
im Gegensatz zu herkömmlichen
Sicherheitskarten und dergleichen, nicht er forderlich ist, Schutzüberzugsschichten
vorzusehen. Da die Farbstoffe durch die eine Schicht in die nächste eindiffundiert
werden, ist es sehr schwierig, die Zeichen zu ändern, und gleichzeitig ist
die Karte gegen Abnutzung und dergleichen durch normale Benutzung
widerstandsfähig.
Auf der Basis von PBT hergestellte Karten haben sich auch als sehr
haltbar erwiesen, auch nach extensiven Biegeversuchen, wobei mehr
als das 100fache der Anforderungen der derzeitigen internationalen
Norm erreicht wurde.