DE4315375A1 - Verfahren zur Zerlegung von Altkraftfahrzeugen - Google Patents
Verfahren zur Zerlegung von AltkraftfahrzeugenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwertung von Alt
kraftfahrzeugen durch Abtrennen von wiederverwendbaren Teilen, Abtrennen
der Fahrzeugflüssigkeiten und von Glas und die weitere Zerlegung des Alt
kraftfahrzeugs mit Hilfe von Maschinen, die mit Zerlegewerkzeugen ausge
stattet sind, die durch hydraulische oder elektrohydraulische Kraftübertra
gung betätigt werden, wobei die weitere Zerlegung bevorzugt automatisch er
folgt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Zerlegevorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Es ist allgemein bekannt, daß die Beseitigung von Altkraftfahrzeugen eines
der wichtigsten Entsorgungsprobleme darstellt.
1990 wurden in den alten Bundesländern etwa 2,5 Mio. Kraftfahrzeuge aus dem
Verkehr genommen und verschrottet. Die Verschrottung erfolgte hierbei in
der Weise, daß die Fahrzeuge zumindest teilweise manuell zerlegt wurden
oder durch den Einsatz von Ganzfahrzeugshreddern aufgearbeitet wurden. Das
Shreddergut wird anschließend einer Metallabtrennung zugeführt, bei der le
diglich Eisenmetalle abgetrennt werden und der sonstige Anteil in Form von
Shredderrückständen anfällt.
Größenordnungsmäßig fielen 1990 ca. 400 000 bis 450 000 t Shredderrück
stände an, die nicht einer Wiederverwertung zugeführt werden konnten.
Da in Kraftfahrzeugen zunehmend Kunststoffe eingesetzt werden, nimmt der
Anfall nicht wiederverwertbaren Abfalls zu. Gleichzeitig wird der Deponie
raum immer knapper, wobei bei noch zur Verfügung stehenden Deponien, die
Deponieabsicherung immer aufwendiger wird.
Es besteht daher in zunehmendem Maße die Aufgabenstellung, Altkraftfahr
zeuge gezielt zu demontieren und den wiederverwertbaren Wertstoffanteil zu
erhöhen.
Der Gesetzgeber trägt dieser Aufgabenstellung Rechnung durch zwei gesetzge
berische Maßnahmen, nämlich durch
- - die neue TA-Shredderrückstände zur Verbesserung und Verringerung der Shredderrückstände und die
- - Altauto-Rücknahmeverordnung, welche die Vermeidung, Verringerung und Ver wendung der Abfälle aus Kraftfahrzeugen nach dem Muster der Verpackungs verordnung anstrebt.
Die Fachwelt hat sich bereits um Lösungsmöglichkeiten für diese Aufgaben
stellung bemüht.
So wird in der DE-OS 36 40 501 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Demon
tage von zu verschrottenden Altkraftfahrzeugen offenbart. Hierbei wird das
zu verschrottende Kraftfahrzeug von einer Fördereinrichtung nacheinander
unterschiedlichen spezialisierten Demontagestationen zugeführt.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist durch eine Greif-,
Ruck- und Schwenkeinrichtung gekennzeichnet, durch die sich das zu demon
tierende Fahrzeug in jede für den Bearbeitungsvorgang notwendige Position
bewegen läßt, wobei die Greifeinrichtung bevorzugt aus im wesentlichen
kreisausschnittförmigen, wenigstens bereichsweise aufschwenkbaren, doppel
ten Greifarmen gebildet ist. Die Greifarme greifen hierbei im wesentlichen
im Bereich der zum Wagenheben vorhandenen Chassis-Verstärkungen am Fahrzeug
an.
Vorteile des Verfahrens sind u. a. die optimale Einbeziehung manueller Ar
beitsplätze in den Materialfluß, die Bereitstellung der an den Arbeitsplät
zen jeweils benötigten Werkzeuge und die Erstellung von arbeitsplanähnli
chen Arbeitspapieren.
In der europäischen Patentanmeldung EP-A-0299812 ist ein Modulverfahren zur
Demontage von Fahrzeugen bis zu einem Gewicht von 2,5 t beschrieben.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, in dem die Summe des Zeitauf
wands für Fahrzeugprüfung, Transport, Demontage, Wiedergewinnung, Sortie
rung, Lagerung der wiederverwendbaren Fahrzeugteile und Zusammenpressen und
Beseitigung der Fahrzeugkarossen dividiert durch die Anzahl der verarbei
teten Fahrzeuge in einem Abschnitt konstant ist, der wie folgt bestimmt
ist:
- - durch eine Transportlinie, die durch die Anzahl der Demontagestationen, jedoch nicht durch die Anzahl einheitlicher Fahrzeugteile bestimmt ist und
- - durch eine Versorgungslogistik, welche die Versorgung jeder Demontagesta tion gemäß Abruf des Betriebspersonals sicherstellt, unabhängig vom Be trieb der vorgeschalteten Demontagestation.
Aus wirtschaftlichen und funktionalen Gründen besteht die Demontagevor
richtung aus drei Ebenen, nämlich einer oberen Transportebene, einer mitt
leren Zerlegeebene und einer unteren Ebene, auf der das Verpressen und La
gern von Materialien stattfindet.
Jede Demontagestation ist mit Betriebspersonal besetzt und vollständig mit
Zerlegewerkzeugen ausgestattet, welche das jeweilige Betriebspersonal von
anderen unabhängig macht.
In der DE-PS 39 40 959 wird ein Verfahren zur Autoverschrottung mit Zerlegen
und Zerkleinern von PKW-Karossen in einer Shredderanlage mit nachgeschal
teter Separierung offenbart, bei der vor der Aufgabe in den Shredder die
PKW-Karossen durch manuelle Arbeiten oder in Demontagestationen von Flüs
sigkeiten und Kunststoffen befreit werden, wobei das herausgelöste Material
aufgeteilt wird in
- a, Schrott mit Öl und Kunststoffen, wie Motor, Räder, Getriebe und Restka rosse,
- b, Schrott ohne Öl mit recyclefähigen Kunststoffen wie Türen, Hauben, Dach, Armaturenbrett, Stoßstangen,
- c, Schrott ohne Öl mit nicht recyclefähigen Kunststoffen, wie Sitze, Tep piche.
Hierbei erfolgt die Zerlegung in die Komponenten a, b, und c, in einer De
montagestation, in der die Karossen durch Krallen auf eine Grundplatte ge
spannt werden, wobei die Krallen an den Rädern anfassen.
Die abgetrennten Fahrzeugbestandteile a, b, und c, werden nunmehr getrennt
geshreddert und das jeweilige Shreddermaterial einer Separieranlage zuge
führt. Das Kunststoffgemenge wird in Polyethylen, Polyurethan und Polyvi
nylchlorid zerlegt.
Obgleich nach dem geschilderten Stand der Technik Fortschritte bei der
Fahrzeugdemontage erzielt wurden, besteht nach wie vor die Aufgabe, die
Auftrennung von Kraftfahrzeugen in einzelne Wertstoffkomponenten weiter zu
verbessern, insbesondere unter Vermeidung bzw. weitgehender Vermeidung ma
nueller Tätigkeiten und Verminderung des Anteils an unbrauchbaren Rückstän
den.
Der Anmelderin ist nunmehr eine weitere Verbesserung der
Altkraftfahrzeugaufarbeitung durch ein Verfahren zur Verwertung von Alt
kraftfahrzeugen gelungen, durch Abtrennen wiederverwendbarer Teile, Abtren
nen der Fahrzeugflüssigkeiten und Abtrennen von Glas und weitere Zerlegung
des Altkraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Zerlegung
mit Hilfe einer oder mehrerer Maschinen erfolgt, die mit Zerlegewerkzeugen
ausgestattet sind, wobei angepaßt an den jeweiligen Zerlegevorgang entspre
chende geeignete Werkzeuge eingesetzt werden und die bei der Zerlegung auf
die abzutrennenden Teile des Altkraftfahrzeugs, das während der Zerlegung
in einer Haltevorrichtung festgehalten wird, eine solche Kraft ausüben, daß
die Teile abgetrennt werden, wobei die von der (den) mit Zerlegewerkzeugen
ausgestattete(n) Maschine(n) ausgeübte maximale Abtrennkraft kleiner ist,
als die auf das Altkraftfahrzeug ausgeübte Haltekraft.
Fig. 1 stellt beispielhaft ein erfindungsgemäßes Zerlegeschema dar.
Fig. 2 stellt beispielhaft eine erfindungsgemäße Glasabtrennung dar.
Fig. 3 stellt beispielhaft eine erfindungsgemäße Reifenabtrennung dar.
Fig. 4 stellt beispielhaft eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung dar.
Fig. 5 stellt beispielhaft ein weiteres erfindungsgemäßes Zerlegeschema
dar.
Die Verbesserung gemäß vorliegender Erfindung wird dadurch erreicht, daß
die Zerlegung des Altkraftfahrzeugs nach vorbereitenden Abtrennvorgängen
mit Hilfe einer oder mehrerer Maschinen erfolgt, die mit geeigneten Zerle
gewerkzeugen ausgestattet sind, wobei angepaßt an den jeweiligen Zerlege
prozeß entsprechende geeignete Werkzeuge eingesetzt werden und die bevor
zugt automatisch eine solche Kraft auf die abzutrennenden Kraftfahrzeug
teile auszuüben vermögen, daß diese abgetrennt werden, wobei die von den
Maschinen ausgeübte maximale Abtrennkraft kleiner ist als die auf das Alt
kraftfahrzeug ausgeübte Haltekraft.
Hierzu wird das Altkraftfahrzeug mit Greifeinrichtungen festgehalten, die
zahlreiche Stahlspitzen aufweisen, welche in die Karosserie bevorzugt seit
lich eindringen, jedoch auch von unten, z. B. an Türschwellen und Bo
denblechen eindringen können.
Die Maschinen sind mit speziellen Zerlegewerkzeugen ausgerüstet. Hierzu ge
hören beispielsweise Haken, Zangen, Schaufeln, Sägen, Schaber, Greifer und
Scheren.
Die Maschinen können sowohl hydraulisch als auch kombiniert elektrisch bzw.
elektronisch gesteuert sowie hydraulisch arbeiten. Unter den Begriff Ma
schinen fallen erfindungsgemäß auch einschlägige Roboter und Handhabungsau
tomaten. Die Maschinen können automatisch und/oder manuell arbeiten.
Im einfachsten erfindungsgemäßen Abtrennvorgang wird der gewünschte Kraft
fahrzeugteil losgerissen.
Bei Einsatz mehrerer bzw. mindestens zweier Maschinen können diese sich ge
genseitig unterstützen, z. B. kann eine Maschine die Haltekraft der Greif
vorrichtung zusätzlich unterstützen, eine Maschine kann schneiden, die an
dere ziehen, beide können ziehen, schneiden, oben reißen, unten schneiden
oder drücken oder eine Maschine kann der anderen abgetrennte Teile zur Ab
lage auf das entsprechende Förderband übergeben usw.
Einige, mit Hilfe dieser Maschinen-gestützten Werkzeuge ausführbaren
Zerlegevorgänge seien beispielhaft beschrieben.
- - Durch einen Trennschnitt mit einer Schere werden die Autoreifen senkrecht zur Lauffläche durchschnitten und mit einem Greifwerkzeug von der Felge abgetrennt.
- - Anhängerkupplung, Hinterachse, Vorderachse, Getriebe, Motor und Hauben werden mit Haken, Scheren, Zangen und Greifern abgetrennt.
- - Das Karosseriedach wird mit Scheren und/oder Sägen abgetrennt.
- - Sitze, Armaturenbrett und Lenkrad werden mit speziellen Greifwerkzeugen bzw. Schneidgreifern abgetrennt.
- - Die Innenverkleidung wird mit Schabern, Haken oder Greifern abgetrennt.
Die erfindungsgemäßen Maschinen arbeiten bevorzugt automatisch, können aber
manuell oder sowohl automatisch als auch manuell arbeiten.
Auch der gesamte Demontageprozeß erfolgt bevorzugt automatisch bzw. weitge
hend automatisch. Hierbei wird die gesamte Demontage zentral gesteuert. Be
vorzugt erfolgt erfindungsgemäß jedoch eine gekoppelte zentrale und dezen
trale Steuerung.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird wie beschrieben mit einer erfindungsge
mäßen Zerlegevorrichtung durchgeführt, die eine Vorrichtung zum Abtrennen
wiederverwendbarer Teile aufweist, eine Vorrichtung zum Abtrennen von Fahr
zeugflüssigkeiten und eine Vorrichtung zum Abtrennen von Glas, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zerlegevorrichtung eine oder mehrere Maschinen auf
weist, die mit Zerlegewerkzeugen ausgestattet sind und einer Haltevorrich
tung zum Festhalten des Altkraftfahrzeugs während der Zerlegung, wobei wäh
rend der Zerlegung durch die Maschine(n) eine solche Kraft auf die abzu
trennenden Teile ausübbar ist, daß die ausgeübte maximale Abtrennkraft
kleiner ist, als die auf das Altkraftfahrzeug ausgeübte Haltekraft.
Die erfindungsgemäße Zerlegevorrichtung ist mit speziellen Werkzeugen aus
gestattet, wie Haken, Zangen, Schaufeln, Sägen, Schabern, Greifer, Scheren
und Schneidgreifern.
Die gesamte erfindungsgemäße Zerlegedemontageanlage ist bevorzugt mit einer
gekoppelten zentralen und dezentralen Steuerung ausgestattet.
Die der Zerlegung vorgeschaltete Glasabtrennung besteht bevorzugt aus einem
kombinierten Schlag- und Sauggerät.
Zur Zerlegung wird das Altkraftfahrzeug mit einer Stahlspitzen aufweisenden
Haltevorrichtung festgehalten, die bevorzugt am Fahrzeugkörper seitlich an
greift, jedoch auch von unten angreifen kann.
Eine Gesamtdemontageanlage kann aus einer oder mehreren erfindungsgemäßen
Zerlegevorrichtungen bestehen.
Vor einer erfindungsgemäßen Zerlegeanlage sind im allgemeinen Untersu
chungsvorrichtungen vorgeschaltet, die es erlauben, das aufzuarbeitende
Altkraftfahrzeug im einzelnen oder nur grob zu analysieren. Demgemäß können
der Fahrzeugtyp, der Fahrzeugzustand, der Zustand der Einzelfahrzeugbe
standteile, das Fahrzeugalter, Fehlteile und dgl. ermittelt werden.
Diese Daten können zur Steuerung der Demontage verwendet werden. So kann
ermittelt werden, welche Teile als wiederverwendbare Ersatzteile zu demon
tieren sind. Hierbei haben zusätzliche marktwirtschaftliche Daten Einfluß,
nämlich der Bedarf an bestimmten Ersatzteilen. Beispielhaft seien Motoren,
Getriebe, Lichtmaschinen, Kühler, Stoßstangen, Stoßdämpfer, Anlasser, Fel
gen, Blechteile und dgl. genannt.
Vor einer erfindungsgemäßen Zerlegevorrichtung sind bestimmte Abtrennvor
richtungen angeordnet. Als wichtigste Abtrennvorrichtungen seien Vorrich
tungen zur Abtrennung wiederverwendbarer Ersatzteile, von
Kraftfahrzeugflüssigkeiten und von Glas genannt.
Bestimmte sortenreine Materialien, wie bestimmte Kunststoffe, Kupfer, Alu
miniumstahl und dgl. können gezielt vorab demontiert werden.
Die Anzahl der vorgeschalteten Abtrennvorrichtungen richtet sich nach dem
Durchsatz der Zerlegevorrichtung, wobei erfindungsgemäß ein möglichst hoher
Durchsatz angestrebt wird.
Die Abtrennung wiederverwendbarer Ersatzteile und Reinmaterialien erfolgt
bevorzugt zur Schonung dieser Teile manuell.
Die Abtrennung der Kraftfahrzeugflüssigkeiten, wie Schmieröl, Kühlflüssig
keit und Hydrauliköl kann automatisch und/oder manuell erfolgen.
Hierbei können beispielsweise mit Sauggreifern kombinierte Bohr- und Ab
sauggeräte eingesetzt werden. Häufig ist beispielsweise das Anbohren und
Absaugen bei Behältern wie Ölwannen und Kraftstofftanks die schnellste und
sauberste Lösung.
Die Flüssigkeiten sollen den gesetzgeberischen Richtlinien entsprechend
vorschriftsmäßig aufgearbeitet bzw. entsorgt werden.
Die Abtrennung von Glas erfolgt erfindungsgemäß bevorzugt durch ein kombi
niertes Schlag- und Absauggerät. Hierzu wird die Glasscheibe durch ein an
gepaßtes Gehäuse eingehaust und anschließend letzteres unter Vakuum ge
setzt. Durch pneumatisch angetriebene Meißel und/oder Rotoren wird nunmehr
die Scheibe zertrümmert. Das zertrümmerte Glasmaterial wird abgesaugt und
einem Container zugeführt. Ggf. kann die Scheibe auch als Ganzes mit einem
Sauggreifer abgetrennt werden.
Wie oben bereits ausgeführt, ist das Verhältnis der vorgeschalteten Ab
trennvorrichtung zu der Zerlegevorrichtung so zu wählen, daß ein optimaler
Durchsatz bei maximaler Wertschöpfung erreicht wird.
Die vorliegende Erfindung wird mit Hilfe der Figuren näher erläutert.
In Fig. 1 ist beispielhaft ein erfindungsgemäßes Zerlegungsschema darge
stellt.
Der Transport der Altkraftfahrzeuge von den LKW′s, Bahnwaggons u. dgl. zu
den einzelnen Stationen (Abtrenn- und Zerlegevorrichtungen) kann mit mobi
len Fahrzeugen mit oder ohne Fahrer und/oder über moderne Transportbänder
erfolgen.
In Zerlegungsphase I (1) werden durch Abtrennvorrichtungen (2) bestimmte
Materialien abgetrennt. Hierzu gehören die Abtrennung von Ersatzteilen, de
ren Wiedergewinnung wirtschaftlich lohnend ist (3). Ferner erfolgt eine so
genannte Trockenlegung (4), d. h. Altkraftfahrzeugflüssigkeiten werden ab
getrennt, wie Motoren- und Getriebeöl, Bremsöl, Akku-Säure, Kraftstoff,
Kühlerflüssigkeiten, Flüssigkeit aus der Klimaanlage und ggf. sonstige
Flüssigkeiten. Die Anzahl der Abtrennvorrichtungen (2) wird der Kapazität
der Zerlegungsphasen angepaßt.
In Zerlegungsphase I (1) erfolgt ferner die Abtrennung von Glas (5).
Der Zerlegungsphase I schließt sich eine Zerlegungsphase 11 (6) an.
In dieser Phase wird die nach Zerlegungsphase I verbleibende Restkarosserie
zunächst mit den erfindungsgemäßen Halterungen fixiert (7). Anschließend
erfolgt die Maschinen-gestützte Zerlegung (8) in Fahrzeugteile wie Stoß
stangen, Reifen, Vorderachse (links und rechts), Hinterachse (links und
rechts), Differential, Motor, Getriebe, Auspuffanlage, Tank, Dach, Sitze,
Sitzbänke, Armaturenbrett, Lenkrad, Hauben und dgl.
In Zerlegungsphase III (9) erfolgt die Nachzerlegung. Diese kann automa
tisch aber auch manuell erfolgen.
Hierbei werden Kabel, Textilien, verbleibende Kunststoffe und sonstige für
die Stahlverschrottung nachteilige Bestandteile abgetrennt. Hierzu gehören
beispielsweise auch die Kupferanteile in den Kabeln.
Im Falle einer Shredderaufarbeitung der verbleibenden Bestandteile kann
eine automatische Sortierung mit Hilfe fortgeschrittener Sortiertechnologie
eingesetzt werden, um weitere reine Materialien zurückzugewinnen, wie Ei
senmetalle, Nicht-Eisenmetalle, wie Aluminium, Kupfer u. dgl., spezielle
Kunststoffe, wie Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyterephthalsäu
reester, Polyvinylchlorid, Polycarbonate, Polyurethane und dergleichen.
Bezüglich des Sortierens wird auf neue Entwicklungen hingewiesen, die für
den Fachmann ermittelbar oder bekannt sind.
Die genannten Sortiereinrichtungen können auch ohne Shreddermaßnahmen ein
gesetzt werden. Fortgeschrittene Sortiertechnologien sind geeignet, quali
tativ und quantitativ spezielle Materialien auszusortieren und einer Wie
derverwertung zuzuführen.
Nach den geschilderten Zerlegungsphasen schließt sich üblicherweise das
Pressen der Restkarosserie (10) an.
In Fig. 2 stellt (1) beispielhaft einen Glascontainer dar, auf dem sich
ein Vakuumanschluß (2) befindet. Der Sauggreifer (3) mit der Gummilippe (4)
wird auf die abzutrennende Glasscheibe gedrückt.
Bei angelegtem Vakuum wird mit Hilfe der Schlagmeißel (Schlagrotoren) (5)
die Scheibe zertrümmert, wobei die Glassplitter in den Container (1) ge
saugt werden.
Fig. 3 stellt beispielhaft dar, wie erfindungsgemäß Autoreifen von Alt
kraftfahrzeugen abgetrennt werden.
(1) stellt jeweils einen Reifen an beiden Seiten der Felge (2) im Quer
schnitt dar. (3) stellt ein als Schere ausgebildetes, maschinengeführtes
Werkzeug mit Getriebe (4) dar. Die Schere schneidet den Reifen an einer
Stelle, dies ist im allgemeinen ausreichend, quer zur Lauffläche durch.
Anschließend wird der durchschnittene Reifen von einem ebenfalls maschinen
geführten Greifwerkzeug (5) mit Greiferführungsgetriebe (6) von der Felge
heruntergezogen.
In Fig. 4 ist beispielhaft eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung für das
Altkraftfahrzeug dargestellt.
Die Haltevorrichtung besteht vorzugsweise aus einem feststehenden Greifer
teil (1), der mit zahlreichen Stahlspitzen (2) ausgestattet ist. Diese
dringen bevorzugt seitlich in die Karosserie (3) mit Heck (4) und Frontteil
(5) des Fahrzeugs (6) ein. Gegenüber befindet sich ein verfahrbarer Grei
ferteil (7), der ebenfalls mit zahlreichen Stahlspitzen (2) ausgestattet
ist und in die Karosserie eingepreßt werden kann.
Von unten können ebenfalls Bodenblechgreifer (8) mit Stahlspitzen (2) ein
gesetzt werden.
In Fig. 5 ist beispielhaft ein weiteres erfindungsgemäßes Zerlegeschema
dargestellt.
(1) stellt das Altkraftfahrzeug mit den Rädern (2) dar. (3) ist der fest
stehende Greiferteil. (4) der verfahrbare Greiferteil. (5) und (6) stellen
erfindungsgemäße Maschinen dar, welche die Fahrzeugteile abtrennen und auf
die Förderbänder (7) (z. B. für die Leichtfraktion) und (8) (z. B. für die
Schwerfraktion) oder auch mehrere Förderbänder ablegen. (9) und (10) sind
Aktoren für die Haltedorne (11) und (12). (13) und (14) stellen verschieb
bare Böden dar, die geschlossen sind, bis das Altfahrzeug von den Greifern
erfaßt wird. Nach Fixierung zwischen den Greifern (3) und (4) können die
Böden zur Zerlegung geöffnet werden, so daß das Altfahrzeug für die Zerle
gevorgänge zugänglich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Zerlegevorrichtung
stellen wesentliche Verbesserungen gegenüber dem Stand der Technik dar. Ma
nuelle Tätigkeiten und die Menge der verbleibenden Shredderrückstände kön
nen durch die maschinengestützte Zerlegeanlage wesentlich verringert wer
den.
Die Erfindung ermöglicht pro Anlage einen Durchsatz von mindestens 100 Alt
kraftfahrzeugen pro Schicht, also von mehr als 300 Fahrzeugen pro Tag, wo
bei eine wesentlich größere Zerlegetiefe und eine wesentlich differen
ziertere Wertstoffgewinnung bei starker Reduzierung der Shredderrückstände
ermöglicht werden.
Claims (21)
1. Verfahren zur Verwertung von Altkraftfahrzeugen durch Abtrennen wieder
verwendbarer Teile, Abtrennen der Fahrzeugflüssigkeiten und Abtrennen
von Glas und weitere Zerlegung des Altkraftfahrzeugs, dadurch gekenn
zeichnet, daß die weitere Zerlegung mit Hilfe einer oder mehrerer Ma
schinen erfolgt, wobei angepaßt an den jeweiligen Zerlegevorgang ent
sprechende geeignete Werkzeuge eingesetzt werden, die mit Zerlegewerk
zeugen ausgestattet sind und die bei der Zerlegung auf die abzutrennen
den Teile des Altkraftfahrzeugs, das während der Zerlegung in einer Hal
tevorrichtung festgehalten wird, eine solche Kraft ausüben, daß die
Teile abgetrennt werden, wobei die von der (den) mit Zerlegewerkzeugen
ausgestattete Maschine(n) ausgeübte maximale Abtrennkraft kleiner ist
als die auf das Altkraftfahrzeug ausgeübte Haltekraft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerlegung
durch Maschinen automatisch erfolgt.
3. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zerlegung mit Maschinen erfolgt, die mit speziellen
Werkzeugen ausgestattet sind.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Festhalten des Altkraftfahrzeugs mit Haltegreifern er
folgt, die Stahlspitzen aufweisen, die in den Fahrzeugkörper bevorzugt
seitlich eindringen.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reifen quer zur Lauffläche durchschnitten werden und
anschließend abgetrennt werden.
6. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anzahl der Abtrenneinheiten dem Durchsatz der Zerlege
einheit angepaßt wird.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der gesamte Demontageprozeß mit Hilfe einer gekoppelten
zentralen und dezentralen Steuerung erfolgt.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Glasabtrennung durch ein kombiniertes Schlag- und
Sauggerät erfolgt.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fahrzeugkörper im Zerlegeprozeß seitlich und von unten
gehalten wird.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Maschinen als spezifische Werkzeuge Haken, Zangen,
Schaufeln, Sägen, Schaber, Greifer, Schneidgreifer und Scheren aufwei
sen.
11. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Demontageprozeß eine Auftrennung in ölverschmutzte und
nicht ölverschmutzte Teile erfolgt.
12. Zerlegevorrichtung zur Verwertung von Altkraftfahrzeugen, enthaltend
eine Vorrichtung zum Abtrennen wiederverwendbarer Teile, eine Vorrich
tung zum Abtrennen von Fahrzeugflüssigkeiten und eine Vorrichtung zum
Abtrennen von Glas, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerlegevorrichtung
eine oder mehrere Maschinen aufweist, die mit Zerlegewerkzeugen ausge
stattet sind und eine Haltevorrichtung zum Festhalten des Altkraftfahr
zeugs während der Zerlegung, wobei während der Zerlegung durch die mit
Zerlegewerkzeugen ausgestattete(n) Maschine(n) eine solche Kraft auf
die abzutrennenden Teile ausübbar ist, daß die ausgeübte maximale Ab
trennkraft kleiner ist als die auf das Altkraftfahrzeug ausgeübte Hal
tekraft.
13. Zerlegevorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zerlegevorrichtung automatisch betreibbar ist.
14. Zerlegevorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 12 und 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Maschine spezifische Zerlegewerkzeuge
aufweist.
15. Zerlegevorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung Stahlspitzen aufweist,
die bevorzugt seitlich in den Fahrzeugkörper eindringen.
16. Zerlegevorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß diese als spezifisches Werkzeug eine Schere
zum Durchschneiden der Reifen quer zur Fahrrichtung aufweist.
17. Zerlegevorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Abtrenneinheiten dem Durchsatz
der Zerlegeeinheit angepaßt ist.
18. Zerlegevorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß zur Steuerung des gesamten Demontageprozesses
eine gekoppelte zentrale und dezentrale Steuerung vorliegt.
19. Zerlegevorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die Glasabtrenneinheit ein kombiniertes
Schlag- und Sauggerät aufweist.
20. Zerlegevorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß diese eine seitlich am Altkraftfahrzeug an
greifende Haltevorrichtung aufweist.
21. Zerlegevorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß als spezifische Werkzeuge Haken, Zangen,
Schaufeln, Sägen, Schaber, Greifer, Schneidgreifer und Scheren vorhan
den sind.
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Country | Link |
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DE (1) | DE4315375C2 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0299812A1 (de) * | 1987-06-16 | 1989-01-18 | Hugues Boyenval | Modulares Verfahren zum Demontieren von leichten Automobilen |
DE3940959C1 (de) * | 1989-12-12 | 1990-08-30 | Thyssen Industrie Ag, 4300 Essen, De | |
DE3640501C2 (de) * | 1986-11-27 | 1991-11-28 | Arbeit Und Umwelt Gmbh | |
DE4143251A1 (de) * | 1991-03-18 | 1992-09-24 | Salzmann Ottomar | Verfahren und vorrichtung zur pkw-demontage |
-
1993
- 1993-05-08 DE DE19934315375 patent/DE4315375C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4315375C2 (de) | 1996-05-15 |
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