DE4315062A1 - Verfahren zur Herstellung eines Katalysators und nach diesem Verfahren hergestellter Katalysator - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Katalysators und nach diesem Verfahren hergestellter KatalysatorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines eine katalytisch
aktive Molybdän-Vanadium-Sauerstoff-Phase (Mo-V-O-Phase) enthaltenden Kata
lysators und auf einen nach diesem Verfahren hergestellten Katalysator.
Durch die europäische Patentanmeldung 91107 237.9 ist ein arsenresistenter
DeNOx-Katalysator und ein Verfahren zu seiner Herstellung bekannt. Bei Anwen
dung des in dieser Patentschrift offenbarten Herstellverfahrens entsteht eine sauer
stoffreiche Mo-V-O-Phase, die abgekühlt, vermahlen und sodann einer reduzieren
den Behandlung unterworfen wird. Dabei entstehen Sauerstoff-Defektstellen. Das
so gewonnene Material wird sodann gemahlen, mit Zuschlagstoffen zu einem
Schlicker verarbeitet, auf einem Trägermaterial, wie zum Beispiel Streckmetall,
aufgetragen und zusammen mit diesem calciniert. Der Katalysator, der nach diesem
in der obigen Patentanmeldung offenbarten Verfahren hergestellt wird, zeichnet
sich durch eine erhebliche Arsenresistenz und gute katalytische Aktivität bei der
Reduktion der Stickoxide mit Ammoniak aus. Bei diesem Verfahren ist jedoch die
Reindarstellung einer sauerstoffreichen oder sauerstoffarmen Mo-V-O-Phase prak
tisch nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand, möglich. Wird dieser Aufwand
nicht getrieben, so können z. B. V₂O₅-Ausscheidungen unerwünschte Neben
reaktionen katalysieren. So ist es beispielsweise bekannt, daß V₂O₅ außer der er
wünschten katalytischen Aktivität bei der Reduktion der Stickoxide mit NH₃ auch
eine unerwünschte katalytische Aktivität bei der SO₂-SO₃-Konversion entfaltet, die
bei Unterschreitung des Taupunktes zu einer allmählichen Verstopfung nachge
schalteter Bauelemente durch Ammoniumsulfat bzw. Ammoniumhydrogensulfat
führt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu weisen, wie ein Ka
talysator mit einer katalytisch aktiven Mo-V-O-Phase hergestellt werden kann, der
in hinreichend reiner Form anfällt, so daß aufwendige Nachreinigungen der kataly
tischen Substanz entbehrlich werden.
Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß Vanadiumoxid
(V₂O₅) und Molybdänoxid (MoO₃) oder ihre Vorläufer miteinander im Verhältnis
von etwa 0,7 : 1 Gew.-% bezogen auf V₂O₅ und MoO₃ oder einem höheren Anteil
an MoO₃ vermischt, die Mischung zur Erzeugung einer Mo-V-O-Phase auf eine
Temperatur über 500°C aufgeheizt, die erzeugte Mo-V-O-Phase abgekühlt, ge
mahlen und danach einer reduzierenden Behandlung unterworfen wird, auf einem
erhitzten oxidischen Träger dispergiert und sodann das dispergierte Material ge
mahlen, gegebenenfalls zusammen mit weiteren Zuschlagstoffen auf einem geeig
neten makroskopischen Träger aufgetragen und calciniert wird. Dieses Verfahren
führt ohne weiteres und vor allem ohne besondere zwischengeschaltete Reini
gungsschritte zu einer reinen Mo-V-O-Phase, die nach dem Auftragen auf einen
geeigneten makroskopischen Träger auf diesem fest aufsinterbar ist. Bei diesem
Verfahren ist die entstehende Mo-V-O-Phase gänzlich frei von Vanadiumoxid.
Zwar ist es durch die DE 37 34 429 A1 bekannt, katalytisch wirkende pulverför
mige Mischphasen aus Vorläufern, die die Elemente der Mischphasen enthalten,
unter thermischer und mechanischer Behandlung dadurch herzustellen, daß der in
einer Lösung oder Suspension enthaltene Vorläufer auf erwärmte Oberflächen be
wegter Wärmeträgerteilchen aufgebracht, auf diesen unter Verdampfung des Lö
sungsmittels in monomolekularer Schicht dispergiert und zersetzt wird und die auf
den Wärmeträgerteilchen gebildeten monomolekularen Mischphasenschichten von
den Wärmeträgerteilchen entfernt werden. Gemäß dieser Vorveröffentlichung kön
nen derartige Mischphasen, beispielsweise Eisenmolybdad- oder Wismut-Nickel-
Eisen-Molybdad-Mischphasen sein. Auch werden in dieser Vorveröffentlichung
Mischphasen aus Titanoxid und Vanadiumoxid beschrieben. Dabei wurde, im
Gegensatz zu dem bei dieser Erfindung angestrebten Ziel, jedoch eine gewisse
Menge an freiem Vanadiumpentoxid in der gemäß dieser Vorveröffentlichung er
stellten Mischphase nachgewiesen, die mit einer 0,5-molaren Oxalsäure herausge
waschen werden kann.
Bezüglich des Katalysators läßt sich bei Anwendung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens eine Reinheit erzielen, bei der der Anteil an freiem V₂O₅ unter
0,05 Gew.-% liegt. Diese Reinheit des Katalysators verhindert es, daß unerwünschte
Nebenreaktionen katalysiert werden.
In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die gemahlene Mo-V-
O-Phase vor dem Dispergieren in einem geeigneten Dispergierungsmittel aufge
schlämmt und in dieser Form auf den erhitzten oxidischen Träger aufgebracht wer
den. Dabei kann Wasser als Dispergierungsmittel eingesetzt werden. Dieses ver
dampft zusammen mit anderen Verunreinigungen, wie zum Beispiel MoO₃ beim
Auftreffen auf den heißen oxidischen Träger und läßt die Mo-V-O-Phase allein auf
dem oxidischen Träger dispergieren. Die verdampften Verunreinigungen können
mit dem Abgas fortgetragen werden.
In Ausgestaltung der Erfindung kann die gemahlene Mo-V-O-Phase vor der Auf
schlämmung in einem geeigneten Dispergierungsmittel einer reduzierenden Be
handlung unterworfen werden. Dies hat zur Folge, daß die die katalytische Aktivität
maßgeblich beeinflussenden Sauerstoffdefektstellen in der Mo-V-O-Phase bereits
vor dem Dispergieren in der gewünschten Dichte vorhanden sind. Diese reduzie
rende Behandlung bewirkt zusätzlich, daß allenfalls vorhandene Spuren von V₂O₅
mit reduziert werden. In der niedrigen Oxidationszahl vermag aber das Vanadium
oxid die unerwünschte SO₂-SO₃-Konversion nicht mehr zu katalysieren.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die gemahlene Mo-V-O-Phase
beim Dispergieren auf einen oxidischen Träger einer reduzierenden Behandlung
unterworfen werden. Damit ist der Vorteil verbunden, daß beide Arbeitsgänge, die
reduzierende Behandlung und die Dispersion auf einen oxidischen Träger, in einem
einzigen Arbeitsgang zusammengefaßt werden können. Aber auch bei der Disper
sion eines bereits vorher einer reduzierenden Behandlung unterworfenen Materials
wirkt sich die reduzierende Behandlung insoweit weiter positiv aus, als sie eine
erneute Oxidation dieses Materials verhindert.
Es empfiehlt sich, den oxidischen Träger in Weiterbildung der Erfindung bei der
Dispersion auf 250 bis 600°C zu erhitzen. Eine Erhitzung über 600°C kann zu
einem teilweisen Zerstören der Mo-V-O-Phase und Rückbildungen von Vanadium
oxid und Molybdänoxid führen.
Es hat sich als recht zweckmäßig erwiesen, wenn die Mo-V-O-Phase in Weiterbil
dung der Erfindung in einem Wirbelreaktor auf einen staubförmigen oxidischen
Träger dispergiert wird. In diesem Fall kann die aufgeschlämmte Mo-V-O-Phase
direkt in einen Wirbelreaktor eingegeben werden, in dem der oxidische Träger in
einem heißen Wirbelgas, welches ein reduzierendes Gas sein kann, aufgewirbelt
wird. So läßt sich in einem einzigen Arbeitsgang eine reine auf TiO₂ dispergierte
Mo-V-O-Phase erzeugen, die teilweise Sauerstoffdefektstellen aufweist, während
Verunreinigungen mit dem heißen Wirbelgas fortgetragen werden. Darüber hinaus
verhindert die Wirbelschicht ein Agglommerieren der staubförmigen Partikel.
Alternativ kann in einer anderen Weiterbildung der Erfindung vor dem Dispergieren
der Mo-V-O-Phase diese zusammen mit oxidischem Träger in einem Dispergie
rungsmittel aufgeschlämmt werden. Hierdurch wird die Voraussetzung dafür ge
schaffen, daß der Niederschlag auf einem anderen aufgeheizten Träger, der kein
oxidischer Träger sein muß, erfolgen kann.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, daß die katalytische Aktivität für die
Reduktion von Stickoxiden am Katalysator im Temperaturbereich über 420°C
keine Verringerung erfährt. Dies wurde möglich, weil der Katalysator frei von
V₂O₅ ist. Denn dieses katalysiert im Temperaturbereich ab ca. 420 °C die Oxida
tion von NH₃ mit Sauerstoff und verringert dadurch die gewünschte Reduktion der
Stickoxide mit NH₃, mit der sie in Konkurrenz tritt. Das ermöglicht es, den Kataly
sator auch vorteilhaft hinter Verbrennungsanlagen einzusetzen, die diskontinuierlich
arbeiten und bei denen daher die katalytische Aktivität über sehr große Tempe
raturbereiche möglichst gleichmäßig eingehalten werden soll.
Die Erfindung wird anhand zweier Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein vereinfachtes Blockschaltbild für die Erstellung des erfindungsgemäßen
Katalysators und
Fig. 2 eine Variante für die in der Fig. 1 gezeigte Dispergiervorrichtung.
In der Fig. 1 erkennt man oben einen Vorratsbehälter 2 für Vanadiumoxid 4 und
daneben einen Vorratsbehälter 6 für Molybdänoxid 8. Beide Vorratsbehälter 2, 6
sind über je eine Dosiereinrichtung 10, 12 an einen Mischer 14 angeschlossen. Der
Mischer 14 ist über eine Abzugsleitung 16 mit einer Schmelzvorrichtung 18 verbun
den. In der Abzugsleitung 16 befindet sich ein Verschlußschieber 20. Am unteren
Ende der Schmelzvorrichtung ist ein Auslaßventil 22 vorgesehen, über das die
Schmelze 24 in ein Abkühlbecken 26 gelassen werden kann. Das Abkühlbecken ist
über einen weiteren Verschlußschieber 28 an ein Mahlwerk 30 angeschlossen, wo
bei das Mahlwerk sein Mahlgut in ein Rührbecken 32 entlädt. Im Rührbecken 32
erkennt man ein Rührwerk 34. Am Rührbecken ist eine Zulaufleitung 36 mit einem
Dosierventil 38 für ein Dispergiermittel 40, im Ausführungsbeispiel Wasser, ange
schlossen. Außerdem ist an dem Rührbecken 32 ein Vorratsbehälter 31 für TiO₂ 33
über eine mit einer Dosiervorrichtung 35 ausgestattete Zuführungsleitung 37 ange
schlossen. An der tiefsten Stelle des Rührbeckens 32 ist eine Ablaßleitung 42 vor
gesehen, die über ein Dosierventil 44 zu einer Dispergiervorrichtung 46 führt. Die
Dispergiervorrichtung 46 ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 mit einer Mahlvor
richtung 48 zusammengefaßt und in einem gasdichten Gehäuse 50 eingebaut. Die
ses Gehäuse ist über eine separate Gasleitung 52 an einen Gasbehälter 54 für ein
reduzierendes Gas, im Ausführungsbeispiel Wasserstoffgas - es könnte auch ein
Kohlenwasserstoff, Kohlenmonoxid oder dergleichen sein -, angeschlossen. Das
Gehäuse 50 der Dispergiervorrichtung enthält außerdem eine Abgasleitung 56. Die
Mahlvorrichtung 48 ist über eine Abzugsleitung 58 an einen Mischer 60 ange
schlossen, an dem über eine weitere Zuführungsleitung 62 diverse Zuschläge zuge
mischt werden können. An den Mischer 60 schließt sich eine Aufwalzvorrichtung
64 an, in der zugeführte makroskopische Träger 66, vorzugsweise aus Streckmetall,
mit aus dem Mischer stammendem Material beschichtet werden können. An diese
Aufwalzvorrichtung 64 schließt sich ein Sinterofen 68 an.
Die Herstellung eines eine katalytisch aktive Mo-V-O-Phase enthaltenen Katalysa
tors erfolgt nun in der Weise, daß über die beiden Dosiervorrichtungen 10, 12, im
Ausführungsbeispiel Vanadiumoxid 4 und Molybdänoxid 8, im Verhältnis von
0,7 : 1 Gew.-% in den Mischer 14 eindosiert und dort mehrere Stunden lang inten
siv vermischt werden. Die fertige, das heißt die hinreichend gleichmäßig vermischte
Masse wird sodann über den Verschlußschieber 20 und die Abzugsleitung 16 dis
kontinuierlich, das heißt in einzelnen Chargen, in die Schmelzvorrichtung einge
führt und dort bei einer Temperatur von über 600°C, vorzugsweise bei 620°C,
aufgeschmolzen. Bei diesem Schmelzvorgang bildet sich bei einer Temperatur
oberhalb von 600°C eine Mo-V-O-Phase, der man die Formal VxMoyO₃₂ zuord
nen kann, wobei x + y 12 und x 1 und y 1 sind. Diese Mo-V-O-Phase ist je
doch nicht frei von ursprünglich im Überschuß eingesetztem MoO₃. Molybdänoxid
bzw. sein Vorläufer wurden im Überschuß eingesetzt, um zuverlässig alles Vana
diumoxid in die Mo-V-O-Phase einzubinden und freies V₂O₅ zu vermeiden. Diese
Schmelze 24 wird nach dem vollständigen Aufschmelzen und einer Verweilzeit von
etwa 15 Min. Dauer bei einer Temperatur oberhalb 610°C in ein Abkühlbecken 26
abgelassen. In diesem Abkühlbecken bilden sich infolge des Abschreckeffekts
Flakes. Diese werden nunmehr über ein Mahlwerk 30 auf einen Korndurchmesser
< 180 µm heruntergemahlen und das Pulver sodann in ein Rührbecken 32 befördert
wird. Dem Rührbecken wird außerdem ein Dispergiermittel 40, vorzugsweise
Wasser, zugegeben, so daß sich eine fließfähige Aufschlämmung 41 ergibt. Außer
dem wird dem Rührbecken 32 über die Zuführungsleitung 37 eine dosierte Menge
eines oxidischen Trägers, im Ausführungsbeispiel TiO₂-Pulver, zugeführt und die
Masse anschließend intensiv mittels des Rührwerkes 34 vermischt. Mit der so er
zeugten Aufschlämmung wird in kontinuierlichem Zustrom die Dispergiervor
richtung 46 beaufschlagt.
Als Dispergiervorrichtung 46 ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 eine Kugel
mühle verwendet, deren Kugeln aus einem sehr harten Material bestehen. Die Ku
geln werden im Ausführungsbeispiel auf eine Temperatur von 450°C erwärmt.
Dies geschieht durch Anblasen der Kugeln mit dem in einer hier nicht weiter dar
gestellten Heizvorrichtung aufgeheizten reduzierenden Gas mit dem das Gehäuse 50
der Dispergiervorrichtung erfüllt ist. Dieses Gas ist im Ausführungsbeispiel
Wasserstoffgas. Es kann aber auch Kohlenmonoxid oder ein anderer Kohlenwas
serstoff sein. Beim Auftropfen der Aufschlämmung auf die heißen Kugeln der
Kugelmühle schlägt sich die Aufschlämmung, das heißt die mit TiO₂ vermengte
Mo-V-O-Phase unter der Temperatureinwirkung auf den heißen Kugeln nieder, wo
bei die Mo-V-O-Phase auf dem TiO₂-Pulver dispergiert und das Dispergierungsmit
tel sowie gegebenenfalls vorhandene andere Verunreinigungen, wie zum Beispiel
MoO₃, verdampfen. Letztere gelangen über die Abzugsleitung 56 ins Freie bzw. in
eine Rückgewinnungsanlage (nicht dargestellt). Das ursprünglich in geringeren
Mengen der Mo-V-O-Phase beigemischte MoO₃ bildet mit dem Wasserdampf
Hydroxide, die flüchtig sind und mit dem Abgas über die Abgasleitung 56 entwei
chen. Die auf den Kugeln der Kugelmühle niedergeschlagene und auf TiO₂ disper
gierte Mo-V-O-Phase ist daher frei von MoO₃ und sonstigen Verunreinigungen.
Das auf den Kugeln der Kugelmühle niedergeschlagene Material ist während des
Dispersionsvorgangs dem reduzierenden Angriff des Wasserstoffgases ausgesetzt.
Das führt zu Fehlstellen im Sauerstoffgitter der Mo-V-O-Phase und somit letzt
endlich zu der erwünschten hohen katalytischen Aktivität der erzeugten Mo-V-O-
Phase. Durch den gegenseitigen Abrieb der Kugeln der Kugelmühle 48 untereinan
der und an der Wand der Kugelmühle wird das auf den Kugeln niedergeschlagene
und auf TiO₂ dispergierte Material von der Oberfläche dieser Kugeln abgetragen.
Das abgetragene Material fällt herunter und kann über die Abzugsleitung 58 inter
mittierend in den nachgeschalteten Mischer 60 geleitet werden. Im Mischer 60 wird
das abgetragene Material mit bekannten Zuschlägen, wie etwa Ton und organischen
Gleitmitteln, zu einer knetbaren Masse vermischt. Diese wird im nachfolgenden
Arbeitsschritt in der Aufwalzvorrichtung 64 auf einen makroskopischen Träger,
vorzugsweise Streckmetallblech 66, aufgewalzt. Dieses so mit der katalytisch
aktiven Masse beschichtete Streckmetallblech wird dann in dem nachfolgenden
Sinterofen 68 zu einem gebrauchsfähigen Katalysator calciniert.
Die Fig. 2 zeigt eine Variante des Ausführungsbeispiels der Fig. 1. Anstelle der
Dispergier- und Mahlvorrichtung 46, 48 ist ein Wirbelschichtreaktor 72 eingesetzt.
In den Wirbelschichtreaktor 72 ist die Zuführungsleitung 37 des Vorratsbehälters 31
für TiO₂-Pulver 33 angeschlossen. An den Wirbelschichtreaktor ist außerdem eine
Rezirkulationsleitung 74 mit einem Gasverdichter 76 und einer Heizvorrichtung 78
für das Kreislaufgas angeschlossen. Als Kreislaufgas wird im Ausführungsbeispiel
Wasserstoffgas verwendet, das einem Gasvorratsbehälter 75 entnehmbar ist. In der
Rezirkulationsleitung 74 ist eine intermittierend betreibbare Rückgewinnungsanlage
80 für die beim Dispergieren frei werdenden Substanzen integriert. Am Düsenboden
82 des Wirbelschichtreaktors ist eine Abzugsleitung 86 für die auf dem TiO₂-Pulver
dispergierte Mo-V-O-Phase zu erkennen. Diese Abzugsleitung mündet in die
Abzugsleitung 58 der Anlage gemäß der Fig. 1.
Bei der Herstellung eines eine katalytisch aktive Mo-V-O-Phase enthaltenen Kata
lysators wird zunächst wie anhand des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 beschrie
ben verfahren. Abweichend hiervor wird jedoch bei der Erstellung der Aufschläm
mung 41 kein TiO₂-Pulver zugemischt. Statt dessen wird eine vorgegebene TiO₂-
Menge in den Wirbelschichtreaktor 72 eingegeben nachdem der Gasverdichter 76
für das Kreislaufgas in Betrieb genommen wurde. Dabei wird das Kreislaufgas
beim Durchströmen der Heizvorrichtung 78 aufgeheizt. Es strömt durch den Sieb
boden 82 des Wirbelreaktors nach oben und erzeugt ein TiO₂-Wirbelbett 84, wel
ches über die mitgeführte Wärme auf 250 bis 550°C, im Ausführungsbeispiel auf
420°C, aufgeheizt wird. Sobald diese Temperatur des Wirbelbetts erreicht ist, wird
das Ventil 44 der Ablaßleitung für die Aufschlämmung geöffnet und wird die Auf
schlämmung 41 der Mo-V-O-Phase auf das Wirbelbett des Wirbelschichtreaktors
aufgetropft. Dabei dispergiert die Mo-V-O-Phase auf den einzelnen TiO₂-Partikeln
der Wirbelschicht und verdampft zugleich das Wasser und andere allenfalls vorhan
dene Verunreinigungen, wie überschüssiges MoO₃, in ähnlicher Form, wie dies
anhand des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 bei der dort gezeigten Dispergiervor
richtung 46 erläutert wurde. Intermittierend kann dann die Wirbelschicht mit der auf
dem TiO₂-Pulver dispergierten Mo-V-O-Phase über die Abzugsleitung 86, 58
abgezogen werden. Das im Kreislauf mitgeführte Dispergiermittel, im Ausfüh
rungsbeispiel das Wasser, und die mitgeführten MoO₃-Anteile können sodann in
der Rückgewinnungsanlage, die im wesentlichen eine Kühlfalle darstellt, auskon
densiert und zurückgewonnen werden. Anschließend kann der Wirbelschichtreaktor
erneut mit TiO₂-Pulver beladen werden und mit einer neuen Charge der Auf
schlämmung beschlickt werden. Die weiteren Arbeitsschritte sind dann wieder
identisch mit jenen, die anhand des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 beschrieben
wurden.
Im Endergebnis entsteht ein Katalysator, bei dem feinste Titanoxidpartikelchen mit
einer dispergierten, extrem reinen Molybdän-Vanadium-Sauerstoff-Schicht überzo
gen sind, deren Sauerstoffgitter einzelne Sauerstoffdefektstellen aufweist und damit
hochaktiv ist. Durch das Fehlen von freiem Vanadiumoxid und freiem Molybdän
oxid werden unerwünschte Nebenreaktionen, wie zum Beispiel die SO₂-SO₃-Kon
version nicht mit katalysiert. Des weiteren findet kein Einbruch der katalytischen
Aktivität im oberen Temperaturbereich mehr statt, weil kein freies V₂O₅ verfügbar
ist, das NH₃ bei Temperaturen über 420°C konkurrierend zur DeNOx-Reaktion
oxidieren könnte. Anstelle von TiO₂ können als oxidische Träger auch SiO₂,
Al₂O₃ und Tonerde oder deren Gemische eingesetzt werden.
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung eines eine katalytisch aktive Mo-V-O-Phase enthal
tenden Katalysators, indem Vanadiumoxid (V₂O₅) (4) und Molybdänoxid (MoO₃)
(8) oder ihre Vorläufer miteinander im Verhältnis von 0,7 : 1 Gew.-% bezogen auf
V₂O₅ und MoO₃, oder mit einem höheren Anteil an MoO₃ vermischt, die Mi
schung zur Erzeugung einer Mo-V-O-Phase auf eine Temperatur über 500°C auf
geheizt, die erzeugte Mo-V-O-Phase abgekühlt, gemahlen und danach einer redu
zierenden Behandlung unterworfen, auf einem erhitzten oxidischen Träger (33) dis
pergiert, und sodann das dispergierte Material gemahlen, gegebenenfalls zusammen
mit weiteren Zuschlagsstoffen auf einem geeigneten makroskopischen Träger (66)
aufgetragen und calciniert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
gemahlene Mo-V-O-Phase vor dem Dispergieren in einem geeigneten Dispergie
rungsmittel (40) (z. B. Wasser) aufgeschlämmt und in dieser Form auf den erhitzten
oxidischen Träger (33) aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die gemahlene Mo-V-O-Phase vor der Aufschlämmung in einem geeigneten Disper
gierungsmittel (40) einer reduzierenden Behandlung unterworfen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die gemahlene Mo-V-O-Phase (41) beim Dispergieren auf ei
nen oxidischen Träger (33) einer reduzierenden Behandlung unterworfen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der oxidische Träger (33) beim Dispergieren der Mo-V-O-
Phase auf 250 bis 600°C erhitzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
reduzierende Behandlung bei 250 bis 600°C erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die reduzierende Behandlung in einer Atmosphäre aus einem
oder mehreren der Gase Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe oder
Aromaten erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mo-V-O-Phase in einem Wirbelreaktor (72) auf einem
staubförmigen oxidischen Träger (33) dispergiert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor dem Dispergieren der Mo-V-O-Phase diese zusammen mit
einem oxidischen Träger (33) in einem Dispergierungsmittel (40) aufgeschlämmt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufschlämmung (41) auf den erhitzten Kugeln einer Kugelmühle (40) dispergiert
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der oxidische Träger (33) mitsamt der darauf dispergierten
Mo-V-O-Phase vermahlen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß als oxidischer Träger Titanoxid (33) verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß als oxidischer Träger Siliziumoxid verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß als oxidischer Träger Aluminiumoxid verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß als oxidischer Träger Tonerde verwendet wird.
16. Katalysator mit einer katalytisch aktiven Mo-V-O-Phase im wesentlichen nach
einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil an freiem V₂O₅ (4) unter 0,05 Gew.-% liegt.
17. Katalysator nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die katalytische Aktivität für die Reduktion von Stickoxiden im Temperaturbereich
über 420°C keine Verringerung erfährt.
18. Katalysator nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß er auf einem makroskopischen Trägermaterial (66) (Streckmetall, Drahtnetz,
metallische oder keramische Platte) aufgesintert ist.
19. Katalysator nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß er mit weiterem keramischen Material vermischt zu einem wabenförmigen
Formkörper extrudiert und gesintert ist.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934315062 DE4315062A1 (de) | 1993-05-06 | 1993-05-06 | Verfahren zur Herstellung eines Katalysators und nach diesem Verfahren hergestellter Katalysator |
DE4341160A DE4341160A1 (de) | 1993-05-06 | 1993-12-02 | Verfahren zur Herstellung eines Katalysators und nach diesem Verfahren hergestellter Katalysator |
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