DE4315036C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Löschen eines Tanklagers - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Löschen eines TanklagersInfo
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- A62C3/06—Fire prevention, containment or extinguishing specially adapted for particular objects or places of highly inflammable material, e.g. light metals, petroleum products
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Löschen eines Tanklagers, bei
dem mit Silan gefüllte Tanks in einer Auffangwanne stehen. Die Tanks, mit einer Höhe von
ca. 10 Metern stehen senkrecht. Silan wird zur Produktion von reinem Silizium und Silikonen
verwendet und ist äußerst explosiv und feuergefährlich. Bei Leckagen im Pumpenbereich
oder bei Flanschundichtigkeiten führt es zur Freisetzung von HCL-Dämpfen. Silan hat einen
Flammpunkt von -20°C.
Es ist eine Löscheinrichtung für brennbare Flüssigkeiten
in einer Wanne bekannt, bei der oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
eine Löschschiene vorgesehen ist, die mit einer gasförmigen
Löschmittelquelle verbunden ist. Bei dieser bekannten Einrichtung
wird das Löschmittel weich auf die brennende Flüssigkeit
aufgebracht. Diese Maßnahme reicht bei brennendem
Silan mit seiner hohen Hitzeentwicklung nicht aus (DE 37 38 796 A).
Brandversuche mit Silan-Flüssigkeiten haben eine äußerst schnelle Flammentwicklung mit
enormer Hitze und Thermik ergeben. Bei einem Brandversuch konnte eine Hitzeentwicklung
von 1300°C innerhalb von 30 Sekunden bei einer Höhe von 2 Metern über der Wanne
festgestellt werden. Das Feuer wurde mit CO₂-Niederdruck mittels Straßentankwagen gelöscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aufgrund von Leckagen oder dergleichen
ausgelaufenes und in der Auffangwanne gesammeltes Silan schnell und sicher zu löschen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die in der Auffangwanne brennende Silan-Flüssigkeit
mit CO₂ abgedeckt wird, das einer CO₂-Anlage mit automatisch auslösendem Anregersystem
entnommen ist, und daß oberhalb der CO₂-Schicht eine von einem Lochblech getragene
Löschschaumschicht aufgegeben wird.
Die Kombination von CO₂ und Löschschaum ergibt ein schnelles und sicheres Ablöschen des
brennenden Silans, weil die Schaumschicht das Löschmittel CO₂ nach unten hält und damit
verhindert, daß die Flammen nach oben durchschlagen. CO₂ und Löschschaum können
gleichzeitig aber auch nacheinander eingebracht werden. In jedem Falle kann die jeweilige
Auffangwanne ohne Verzögerung mit CO₂ geflutet werden, weil Personengefahr nicht
besteht. Im Normalfall werden die Auffangwannen von Personen nicht frequentiert. Im Falle
einer Reparatur wird die Anlage von der Werksfeuerwehr außer Betrieb genommen. Die
Schaumschicht kann von der Werksfeuerwehr mittels Schaumfahrzeugen aufgetragen werden.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird darin gesehen, daß die
Auffangwanne mit Abstand vom Wannenboden und mit Abstand zum oberen Wannenrand
mit einem Lochblech versehen ist, daß unterhalb des Lochbleches eine an eine CO₂-Leitung
angeschlossene Ringleitung vorgesehen ist, an die mehrere gleichmäßig verteilte Löschschienen
mit zum Wannenboden gerichteten Austrittsöffnungen oder Düsen angeschlossen
sind, und daß oberhalb des Lochbleches im Bereich des oberen Wannenrandes eine an eine
Löschschaumleitung angeschlossene Ringleitung vorgesehen ist, an die mehrere gleichmäßig
verteilte, zum Lochblech hin geöffnete Schaumrohre vorgesehen sind.
Mit dieser Einrichtung ist ein gleichmäßiges Fluten des unteren Teiles der Auffangwanne mit
CO₂ sichergestellt, wobei eine auf das Lochblech aufgebrachte Löschschaumschicht das CO₂
im unteren Raum festhält.
Die CO₂-Leitung kann an eine außerhalb der Auffangwanne aufgestellte stationäre CO₂-Anlage
angeschlossen sein. Ebenso kann die Löschschaumleitung an eine außerhalb der Auffangwanne
aufgestellte Löschschaumleitung angeschlossen sein. Anstelle einer stationären
Löschschaumanlage kann auch eine mobile Anlage, wie ein Feuerwehr-
Löschschaum-Fahrzeug, eingesetzt werden.
In jedem Falle muß sichergestellt sein, daß die Lochung des Lochbleches derart ausgebildet
ist, daß der Durchtritt eines Löschschaumes mit einer Verschäumungszahl zwischen 100 und
400 nach unten verhindert wird. Zu diesem Zweck werden die Durchmesser der Lochungen
des Lochbleches zwischen 5 und 10 mm Durchmesser ausgebildet. Um das Lochblech vor
Schäden zu bewahren, kann es von einem begehbaren Gitterrost getragen sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch die Auffangwanne mit den
senkrecht stehenden Silan-Tanks,
Fig. 2a einen Halbschnitt gemäß Linie A-B in Fig. 1,
Fig. 2b einen Halbschnitt gemäß Linie C-D in Fig. 1,
Fig. 3 die schematische Anordnung einer CO₂-Löschanlage,
Fig. 4 die schematische Darstellung einer Löschschaumanlage.
Das Silan-Tanklager 1 besteht aus einer Auffangwanne 2, in der mehrere senkrecht aufstehende
Silan-Tanks 3 aufgestellt sind. Mit einem Abstand 5 vom Wannenboden 6 und mit einem Abstand 7 vom
oberen Wannenrand 8 ist ein Lochblech 4 vorgesehen. Unterhalb dieses Lochbleches 4 ist
eine Ringleitung 10 angebracht, die einerseits an eine CO₂-Leitung 9 angeschlossen ist und
an die andererseits mehrere gleichmäßig verteilte Löschschienen 11 über Stichleitungen 12
angebracht sind. Die Löschschienen 11 sind mit Austrittsöffnungen oder Düsen 13 versehen, durch
die das Löschmittel CO₂ nach unten auf den Wannenboden 6 der Auffangwanne 2 gerichtet wird.
Oberhalb des Lochbleches 4 im Bereich des oberen Wannenrandes 8 sind mehrere
Ringleitungen 15 angeschlossen. Diese sind wiederum mit einer Löschschaumleitung 14
verbunden.
Die CO₂-Leitung 9 ist mit einer stationären CO₂-Anlage 18 verbunden. Diese besteht aus einem CO₂-
Behälter 19 oder aus CO₂-Gasflaschen. Sie ist mit einem Schnellöffnungsventil 20 und einer
Auslöseeinrichtung 21 versehen. Von dieser geht eine Steuerleitung 33 zu einer Brandmeldezentrale
22, der über eine Leitung 23 automatisch eine Brandmeldeeingabe zugeführt wird.
Das Schnellöffnungsventil 20 kann auch über eine Handauslösung 24 betätigt werden. Im
Brandfalle geht von der Brandmeldezentrale 22 ein Signal zum Signalgeber 25.
Die Löschschaumanlage besteht aus dem Schaummittelbehälter 27, der Schaummittelpumpe
28 und dem Zumischregler 29, der mit einer Löschwasserzuführung 30 verbunden ist.
Ein Absperrventil 31 mit einer Fernbetätigung 32 und der Steuerleitung 33 zu der nicht
dargestellten Brandmeldezentrale 22 ist mit der Löschschaumleitung 14 verbunden.
Im Falle einer Leckage im Pump- oder Leitungssystem sammelt sich Silan-Flüssigkeit 36 am
Wannenboden 6 der Auffangwanne 2. Entzündet sich diese Flüssigkeit, wird über das nicht
dargestellte Anregersystem und die Leitung 23 das Schnellöffnungsventil 20 des CO₂-
Behälters 19 geöffnet und damit der Raum 34 unterhalb des Lochbleches 4 mit CO₂
geflutet. Damit dieser Raum mit CO₂ geflutet bleibt, wird gleichzeitig oder nacheinander
mittels der Schaumrohre 16 und der Löschschaumanlage eine Schaumschicht 35 auf dem
Lochblech 4 aufgelegt. Diese Schaumschicht 35 verhindert ein Aufsteigen des CO₂-Löschmittels
nach oben, so daß dieses intensiv und schnell den Brand der Silan-Flüssigkeit 36 löschen
kann. Mit 37 ist ein Gitterrost bezeichnet, an den das Lochblech 4 aufgehängt ist. Der
Gitterrost 37 ist so stabil ausgebildet, daß er begehbar ist.
Claims (11)
1. Verfahren zum Löschen eines Tanklagers, bei dem mit Silan gefüllte Tanks in einer
Auffangwanne stehen, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Auffangwanne
brennende Silan-Flüssigkeit mit CO₂ abgedeckt wird, das einer CO₂-Anlage mit
automatisch auslösendem Anregersystem entnommen ist, und daß oberhalb der CO₂-
Schicht eine von einem Lochblech getragene Löschschaumschicht aufgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß CO₂ und Löschschaum
gleichzeitig in die Auffangwanne eingeleitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Löschschaum erst nach
dem Abdecken der brennenden Silan-Flüssigkeit mit CO₂ in die Auffangwanne
eingefüllt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Löschschaum durch eine
Werksfeuerwehr oder dergleichen mittels eines Löschschaum-Fahrzeuges in die
Auffangwanne eingeführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auffangwanne (2) mit Abstand (5) vom Wannenboden (6) und
mit Abstand (7) zum oberen Wannenrand (8) mit einem Lochblech (4) versehen ist, daß
unterhalb des Lochbleches (4) eine an eine CO₂-Leitung (9) angeschlossene Ringleitung
(10) vorgesehen ist, an die mehrere gleichmäßig verteilte Löschschienen (11)
mit zum Wannenboden (6) gerichteten Austrittsöffnungen oder Düsen (13)
angeschlossen sind, daß oberhalb des Lochbleches (4) im Bereich des oberen
Wannenrandes (8) eine an eine Löschschaumleitung (14) angeschlossene Ringleitung
(15) vorgesehen ist, an die mehrere, gleichmäßig verteilte, zum Lochblech (4) hin geöffnete
Schaumrohre (16) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die CO₂-Leitung (9) an
eine außerhalb der Auffangwanne (2) aufgestellte stationäre CO₂-Anlage (18) angeschlossen
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschschaumleitung
(14) an eine außerhalb der Auffangwanne (2) aufgestellte Löschschaumanlage angeschlossen
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschschaumanlage als
stationäre und/oder mobile Anlage ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Lochblech (4) mit einer
Lochung versehen ist, die den Durchtritt eines Löschschaumes, insbesondere eines
Mittelschaumes mit einer Verschäumungszahl zwischen 100 und 400 verhindert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher des Lochbleches
(4) einen Durchmesser von 5,0 bis 10,0 mm aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Lochblech (4) von
einem begehbaren Gitterrost (37) getragen wird.
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