DE4314304A1 - Silberkatalysator - Google Patents
SilberkatalysatorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Silberkatalysator
mit einem oder mehreren Alkalimetallen sowie mit Wolfram als
Promotoren für die Direktoxidation von Ethylen mit Sauer
stoff zu Ethylenoxid, auf einem porösen Träger, der im
wesentlichen aus α-Aluminiumoxid besteht und eine BET-Ober
fläche von 0,3 bis 3 m2/g hat.
Zur Herstellung von Ethylenoxid durch die Direktoxidation
von Ethylen mit Sauerstoff werden Silber enthaltende Kataly
satoren verwendet. In diesen Katalysatoren dient zumeist
α-Aluminiumoxid als Träger für die katalytisch aktive
Silberphase. Zusätzlich können in geringen Mengen Zusatz
stoffe enthalten sein, die die katalytischen Eigenschaften
des Katalysators fördern.
Das Silber und gegebenenfalls dem Katalysator zuzusetzende
Dotierstoffe können auf verschiedenerlei Weise auf den
Träger aufgebracht werden (vgl. US-A 2 294 383,
US-A 3 423 328, US-A 3 172 893). Üblicherweise wird ein
Tränkverfahren angewandt, wobei das Trägermaterial mit einer
Lösung einer geeigneten Vorstufe, z. B. eines Silbersalz-
Amin-Komplexes oder eines carbonsauren Silbersalzes, ge
tränkt wird. Nach der Tränkung mit einer Lösung der Silber
verbindung bzw. mit einer Lösung, die die Silberverbindung
und die Promotorverbindungen enthält, wird der so erzeugte
Katalysatorvorläufer in der Regel auf Temperaturen erhitzt,
bei denen sich die Silberverbindung zu metallischem Silber
zersetzt.
Wie bereits erwähnt werden den Silberkatalysatoren zur Ver
besserung der Wirksamkeit, insbesondere der Selektivität,
Promotoren aus dem Bereich der Alkalimetalle, besonders be
vorzugt die Alkalinnetalle Lithium, Cäsium und Rubidium zuge
setzt (s. z. B. DE-A 23 00 512, DE A 27 53 359,
EP-A 211 397).
In JP-A 105 750 (1981) werden Silberkatalysatoren offenbart,
die außer mit Alkalimetallpromotoren, vorzugsweise mit
Cäsium, noch mit Wolfram dotiert sein können. Diese Kata
lysatoren enthalten neben Silber auf einer Oberfläche von 1
bis 5 m2/g Trägermaterial 0,01 bis 0,05 Grammäquivalente/kg
Katalysator einer Komplexverbindung von Wolfram mit einem
Alkalimetall, worin das Alkalimetall/Wolfram-Atomverhältnis
zwischen 2 : 1 und 1 : 2 liegt. Bevorzugt wird Cäsiumwolframat
(Cs2WO4) verwendet. Dementsprechend ergibt sich für diese
Katalysatoren für deren Cäsiumgehalt ein Bereich von 2660
bis 13 000 Gew.-ppm und für deren Wolframgehalt ein Bereich
von 1840 bis 13 300 Gew.-ppm, jeweils bezogen auf den Gesamt
katalysator, entsprechend einer Menge von minimal rund
370 Gew.-ppm Wolfram, bezogen auf den Gesamtkatalysator, je
m2 BET-Oberfläche je Gramm Trägermaterial. Nach den Angaben
dieser Schrift soll der Cäsium- und Wolframgehalt der darin
gelehrten Katalysatoren mit zunehmender Oberfläche des ver
wendeten Trägermaterials ebenfalls ansteigen. Folglich ist
der rein rechnerisch ermittelte, minimal mögliche Wolframge
halt dieser Katalysatoren von 370 Gew.-ppm, bezogen auf den
Gesamtkatalysator, je m2 Oberfläche je Gramm Träger nach der
Lehre dieser Schrift als nicht vorteilhaft zu betrachten.
Aus EP-A 266 015 ist bekannt, daß sich durch Zusatz geringer
Mengen Rhenium zum Silberkatalysator eine erhebliche Steige
rung der Selektivität erzielen läßt, die jedoch beim Einsatz
dieser Katalysatoren bei der technischen Ethylenoxidsynthese
relativ schnell abnimmt, so daß diese Katalysatoren nur eine
geringe Standzeit haben. Zusätzlich zu Rhenium kann gemäß
den Beispielen dieser Schrift auch Wolfram als Dotierstoff
in diesen Silberkatalysatoren enthalten sein.
Gemäß DE-A 24 54 972 verbessert der Zusatz einer Reihe von
Elementen, insbesondere von Barium, Chrom, Calcium,
Magnesium und Strontium sowie von Kupfer, Gold, Zink,
Cadmium, Quecksilber, Niob, Tantal, Molybdän, Wolfram und
Vanadium, die Eigenschaften von Silberkatalysatoren zur Her
stellung von Ethylenoxid, deren Silbergehalt zwischen 3 und
15 Gew.-% Silber liegt. Für den Wolframgehalt wird in dieser
Schrift für diese Siibermengen und für BET-Oberflächen des
Trägermaterials von 0,04 bis 10 m2/g, ein weiter Be
reich - 0,052 bis 2570 Gew.-ppm, bezogen auf den fertigen
Katalysator - angegeben. Die angegebene Verbesserung der
Eigenschaften der Silberkatalysatoren wird in dieser Schrift
jedoch weder nach ihrer Art spezifiziert oder in Beispielen
dokumentiert, noch sind bisher technische Anwendungen Wolf
ram-dotierter Silberkatalysatoren bekannt.
Gemäß EP-A 357 293 können Silberkatalysatoren zur Herstel
lung von Ethylenoxid verwendet werden, die außer mit Alkali
metallen unter anderem noch mit Wolfram dotiert sein können
und obligaterweise noch Schwefel enthalten. Nachteilig an
diesen Katalysatoren ist deren geringe Aktivität, ausge
drückt durch die für einen 30%igen Sauerstoffumsatz erfor
derliche Betriebstemperatur, die bei diesen Katalysatoren
meistens deutlich über 230°C liegt. Aufgrund der zur Erzie
lung eines zufriedenstellenden Umsatzes erforderlichen hohen
Betriebstemperaturen altern diese Katalysatoren schneller
als solche, die bei niedrigeren Temperaturen eine gute Akti
vität entfalten, mit der Folge, daß die Aktivität relativ
schnell so weit abfällt, daß Reaktionstemperaturen angewandt
werden müssen, bei denen wassergekühlte Reaktoren nicht mehr
ohne zusätzliche aufwendige konstruktive Änderungen be
trieben werden können.
Wolfram-dotierte Silberkatalysatoren wurden bislang in indu
striellen Verfahren zur Herstellung von Ethylenoxid unseres
Wissens nicht verwendet. Die Ursache hierfür liegt darin
begründet, daß durch die Dotierung mit Wolfram die Aktivität
der Silberkatalysatoren soweit abgesenkt wird, daß in zur
Herstellung von Ethylenoxid im industriellen Maßstab
üblicherweise verwendeten, Druckwasser-gekühlten Rohrbündel
reaktoren die zum langfristigen Betrieb dieser Katalysatoren
notwendigen hohen Temperaturen nicht erreicht werden können,
es sei denn, es würden umfangreiche konstruktive Änderungen
an diesen Reaktoren vorgenommen.
Ethylenoxid ist eine weltweit in großen Mengen hergestellte
Grundchemikalie. Es besteht daher ein Bedarf an weiter ver
besserten Katalysatoren zur Herstellung dieser Verbindung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Silberkataly
satoren zur Ethylenoxidsynthese mit einer verbesserten
Selektivität und gleichzeitig hoher Aktivität zu finden.
Dementsprechend wurde ein Silberkatalysator mit einem oder
mehreren Alkalimetallen sowie mit Wolfram als Promotoren für
die Direktoxidation von Ethylen mit Sauerstoff zu Ethyleno
xid auf einem porösen Träger, der im wesentlichen aus α-Alu
miniumoxid besteht und der eine BET-Oberfläche von 0,3 bis
3 m2/g hat, gefunden, der Wolfram in einer Menge von 60 bis
330 Gew.-ppm, bezogen auf den gesamten Katalysator, je m2
Oberfläche je Gramm Trägermaterial enthält.
Es wurde gefunden, daß ein sehr enges Optimum für den Gehalt
der Katalysatoren an Wolfram existiert und daß die benötigte
geringe Wolframmenge in direkter Beziehung zur Oberfläche
des Trägermaterials steht. Einen hinsichtlich der Selektivi
tät und Aktivität besonders vorteilhaften Katalysator für
die Direktoxidation von Ethylen mit Sauerstoff zu Ethylen
oxid erhält man, wenn man auf einen Träger aus hochreinem
α-Aluminiumoxid, der eine BET-Oberfläche von 0,3 bis
3,0 m2/g, insbesondere von 0,5 bis 2,0 m2/g hat, zwischen 10
und 30 Gew.-% Silber aufbringt und den Katalysator zusätz
lich mit 100 bis 1000 Gew.-ppm, bevorzugt mit 150 bis
800 Gew.-ppm und besonders bevorzugt mit 200 bis 500 Gew.-
ppm Lithium und/oder mit 200 bis 2000 Gew.-ppm, vorzugsweise
mit 300 bis 1600 Gew.-ppm und besonders vorteilhaft mit 450
bis 1300 Gew.-ppm Cäsium, jeweils bezogen auf den fertigen
Katalysator, sowie mit 60 bis 330 Gew.-ppm, bevorzugt mit 75
bis 280 Gew.-ppm, besonders bevorzugt mit 95 bis 230 Gew.-
ppm und insbesondere mit 105 bis 160 Gew.-ppm Wolfram, bezo
gen auf den Gesamtkatalysator, je m2 BET-Oberfläche je Gramm
Trägermaterial, tränkt. Die BET-Methode zur Bestimmung der
spezifischen Oberfläche ist in J. Am. Chem. Soc. 60, 309 (1938)
beschrieben. Die Anionen der abgeschiedenen Komponenten sind
unerheblich für die Wirkung des Katalysators. Beispielsweise
können Oxide, Nitrate, Halogenide, Phosphate, Carbonate und
Carboxylate verwendet werden. Ebenso ist es möglich, die
Alkalimetalle vollständig oder vorteilhaft teilweise in Form
von Salzen komplexer Sauerstoffverbindungen des Wolframs,
beispielsweise in Form der betreffenden Alkalimetallwolfra
mate, auf dem Katalysatorträger abzuscheiden.
Bei der Herstellung der Silberkatalysatoren kann das Cäsium
ganz oder teilweise durch Rubidium ersetzt werden. In diesem
Fall werden zweckmäßigerweise 150 bis 2000 Gew.-ppm, vor
zugsweise 200 bis 1100 Gew.-ppm und besonders bevorzugt 300
bis 900 Gew.-ppm Rubidium, bezogen auf den fertigen Kataly
sator, aufgebracht. Ebenso kann das Lithium im mit Wolfram
dotierten Silberkatalysator ganz oder teilweise durch
Rubidium und/oder Cäsium ersetzt werden. Kombinationen mit
weiteren Alkalimetallpromotoren, wie Natrium und/oder
Kalium, sind ebenfalls möglich.
Der erfindungsgemäße Silberkatalysator zur Herstellung von
Ethylenoxid hat den Vorteil, daß die Selektivitätsverbesse
rung nicht durch eine drastische Verschlechterung der Akti
vität des Katalysators erkauft werden muß, welche den Kata
lysator für viele technische Anlagen unbrauchbar machen
würde. Überraschenderweise bewirkt der Wolframzusatz im er
findungsgemäßen Katalysator keine oder nur eine geringe Ver
minderung der Aktivität bei gleichzeitig erhöhter Selektivi
tät verglichen mit den Silberkatalysatoren des Standes der
Technik.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren bestehen aus den kataly
tisch aktiven Komponenten Silber, Wolfram und vorteilhafter
weise einem oder mehreren der genannten Alkalimetalle,
welche auf einem Trägermaterial aufgebracht sind. Als Trä
germaterial können verschiedenerlei poröse Materialien, wie
Aktivkohle, Titan- oder Siliciumdioxide oder keramische Mas
sen verwendet werden, wie sie auch in dem eingangs genannten
Schrifttum erwähnt sind.
Besonders vorteilhaft wird für die erfindungsgemäßen Silber
katalysatoren ein α-Aluminiumoxid-Trägermaterial verwendet,
das aus hochreinem α-Aluminiumoxid besteht, das einen
α-Aluminiumoxid-Gehalt von mehr als 99 Gew.-%, besonders
bevorzugt von mehr als 99,5 Gew.-% hat. Kenndaten geeigneter
α-Aluminiumoxidträger sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Die geometrische Form der Trägerpartikel ist im Hinblick auf
die katalytischen Eigenschaften von geringer Bedeutung, so
fern die Partikel hinreichend klein sind, um unter Reak
tionsbedingungen die Diffusion der am Reaktionsgeschehen be
teiligten Gase an die gesamte katalytisch wirksame Ober
fläche zu ermöglichen und die geometrische Form auch sonst
die Verfahrensparameter, insbesondere die Abführung der
durch die Reaktion erzeugten Wärme, nicht nachteilig beein
flußt, beispielsweise können die Trägerpartikel in Form von
Kugeln, Zylindern, elliptischen Formkörpern, Spiralen oder
vorzugsweise in Form von Ringen verwendet werden.
Die katalytisch wirksamen Metallkomponenten werden zweck
mäßigerweise durch ein Tränkverfahren auf das Trägermaterial
aufgebracht. Die Metallkomponenten können dabei in einer
oder mehreren Tränkstufen auf das Trägermaterial aufgebracht
werden. Die Tränklösung kann, insbesondere im Falle einer
einstufigen Tränkung, Salze aller katalytisch aktiven Kompo
nenten enthalten. Es ist auch möglich, zunächst nur das
Silber und hinterher die Alkalimetalle und das Wolfram auf
den Träger aufzubringen, oder aber auch das Silber mit einem
Teil der Alkalimetalle, beispielsweise mit Lithium gesondert
auf dem Träger abzuscheiden und hinterher den Träger mit dem
restlichen Alkalimetall und dem Wolfram zu dotieren. Nach
den einzelnen Imprägnierstufen kann der so behandelte Träger
in einer oder mehreren Stufen getrocknet und calciniert wer
den, wobei das zur Imprägnierung verwendete Silbersalz zu
metallischem Silber zersetzt wird. Dazu wird der Katalysator
im allgemeinen so lange auf Temperaturen von 180 bis 300°C
erhitzt, bis sich die verwendete Silberverbindung zu elemen
tarem Silber zersetzt hat.
Das Silber wird im allgemeinen in Form von Silbersalz
lösungen auf den Träger aufgebracht, vorzugsweise in Form
von mit Ammoniak oder mit Aminen stabilisierten Silbersalz
lösungen, wie es z. B. in DE-A 25 21 906 oder DE-A 23 00 512
beschrieben ist.
Das Wolfram kann mit diesen Tränklösungen z. B. in Form von
Wolframoxid, Orthowolframsäure, Isopolywolframsäure, Para
wolframsäure oder Metawolframsäure und/oder in Form von
deren Alkalimetall- und/oder Ammoniumsalzen auf den Träger
aufgebracht werden.
Die Anionen der Metallsalze in den Tränklösungen können
praktisch beliebig gewählt werden, beispielsweise kann die
Tränklösung die aufzubringenden Metalle in Form von deren
Hydroxiden, Nitraten, Halogeniden, Phosphaten, Carbonaten
oder Carboxylaten enthalten, wobei Nitrate und Carboxylate
bevorzugt sind. Unter den Carboxylaten werden die Oxalate
besonders bevorzugt.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Katalysatoren kann Ethylen
oxid nach an sich herkömmlichen Methoden durch die Direkt
oxidation von Ethylen mit Sauerstoff erzeugt werden. Dazu
können alle in den Ethylenoxid-Herstellungsverfahren des
Standes der Technik anwendbaren Reaktoren verwendet werden,
beispielsweise die üblicherweise industriell eingesetzten
außengekühlten Rohrbündelreaktoren (vgl. Ullmann′s Encyclo
pedia of Industrial Chemistry; 5th Edition; Vol. A10; S. 117
bis 135, 123 bis 125; VCH Verlagsgesellschaft; Weinheim
1987) als Such Reaktoren mit loser Katalysatorschüttung und
Kühlrohren, beispielsweise die Reaktoren gemäß
DE-A 34 14 717, EP-A 82 609 und EP-A 339 748. Besonders be
vorzugt werden die erfindungsgemäßen Katalysatoren in kombi
nierten Katalysatorschüttungen, wie sie in der deutschen
Patentanmeldung Nr. P 42 05 090.1 beschrieben sind, zur Her
stellung von Ethylenoxid verwendet.
Zur Herstellung von Ethylenoxid aus Ethylen und Sauerstoff
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Katalysatoren kann unter
herkömmlichen Reaktionsbedingungen gearbeitet werden. Dem
Ethylen und molekularen Sauerstoff enthaltenden Reaktionsgas
können dabei zusätzlich noch Inertgase, wie Stickstoff oder
sich unter den Reaktionsbedingungen inert verhaltende Gase,
wie Wasserdampf, Methan sowie gewünschtenfalls Reaktions
moderatoren (Inhibitoren), beispielsweise halogenierte Koh
lenwasserstoffe, wie Vinylchlorid oder 1,2-Dichlorethan, zu
gemischt werden. Zweckmäßigerweise liegt der Sauerstoffge
halt des Reaktionsgases in einem Bereich, in dem keine
explosionsfähigen Gasgemische vorliegen. Eine geeignete Zu
sammensetzung des Reaktionsgases zur Herstellung von Ethy
lenoxid kann z. B. aus ca. 30 Vol.-% Ethylen, ca. 8 Vol.-%
Sauerstoff und ca. 0,5 bis 5 ppm eines chlorhaltigen Inhibi
tors, wie Vinylchlorid oder Dichlorethan, bestehen, wobei
der Rest des Reaktionsgases in der Regel aus Kohlenwasser
stoffen, wie Methan oder Ethan, oder aber auch Inertgasen
wie Stickstoff, zusammengesetzt sein kann. Zusätzlich können
auch noch andere Stoffe wie Wasserdampf, Kohlendioxid oder
Edelgase im Reaktionsgas enthalten sein. Die Oxidation mit
den erfindungsgemäßen Katalysatoren kann bei Temperaturen
von 180 bis 300°C, vorzugsweise bei 200 bis 250°C, durchge
führt werden.
Vorteilhafterweise kann die Herstellung von Ethylenoxid aus
Ethylen und Sauerstoff in einem Kreisprozeß durchgeführt
werden. Dabei wird das Reaktionsgasgemisch im Kreislauf
durch den Reaktor geleitet und nach jedem Durchgang das neu
gebildete Ethylenoxid sowie die bei der Umsetzung gebildeten
Nebenprodukte aus dem Produktgasstrom entfernt, der nach Er
gänzung mit den erforderlichen Mengen an Ethylen, Sauerstoff
und Reaktionsmoderatoren wieder in den Reaktor zurückgeführt
wird. Die Abtrennung des Ethylenoxids aus dem Produktgas
strom und seine Aufarbeitung können nach den üblichen Ver
fahren des Standes der Technik (vgl. Ullmann′s Encyclopedia
of Industrial Chemistry; 5th Edition; Vol. A10; S. 117 bis
135, 123 bis 125; VCH Verlagsgesellschaft; Weinheim 1987)
erfolgen.
Als Trägermaterialien für die hergestellten Katalysatoren
dienten α-Aluminiumoxide mit einer Reinheit größer als 99%
in Form von Ringen mit den Abmessungen 8×8×2 mm (Durch
messer×Höhe×Wandstärke). Wichtige Kenndaten der in den
folgenden Beispielen verwendeten Träger, die die Bezeich
nungen I, II und III erhalten, sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Die Bestimmung des Gehaltes an löslichen Ionen wurde so
durchgeführt, daß man ca. 10 g Trägerpartikel genau abwog
und anschließend diese mit halbkonzentrierter Salpetersäure
10 Minuten lang kochte. Die filtrierte Lösung des so er
haltenen Extraktes wurde zur quantitativen Bestimmung der
genannten Elemente mittels Atomabsorptionsspektrometrie
verwendet.
Der SiO2-Gehalt des Trägermaterials wurde photometrisch
durch die Messung der Extinktion des blauen Silicium-Molyb
dato-Komplexes, der sich nach alkalischem Aufschluß einer
Probe des Trägermaterials und Umsetzung der erhaltenen Lö
sung mit Ammoniumheptamolybdat bildet, bei der Wellenlänge
von 820 nm bestimmt.
Als Vergleichskatalysator 1 diente ein marktüblicher Silber
katalysator, der mit Cäsium dotiert war. Die mit diesem
Katalysator gemäß Testmethode erzielten Ergebnisse sind in
Tabelle 3 aufgelistet.
Eine Lösung, die 14,3 Gew.-Teile Silbernitrat, 0,136 Gew.-
Teile Lithiumnitrat, 12,6 Gew.-Teile sek.-Butylamin und
2,1 Gew.-Teile Wasser enthielt, wurde mit einer zweiten
Lösung aus 0,0185 Gew.-Teilen Cäsiumhydroxid und
0,0594 Gew.-Teilen Orthowolframsäure (H2WO4) in 1 Gew.-Teil
10 gew.-%iger Ammoniaklösung in Wasser versetzt. 100 Gew.-
Teile des α-Aluminiumoxidträgers I wurden mit dieser Lösung
imprägniert und anschließend in einem Bandcalcinierer, bei
einer Temperatur von 220°C, binnen 10 Minuten in den
fertigen Katalysator umgewandelt. Vergleichskatalysator 2
entspricht einem Katalysator gemäß DE-A 24 54 972. Die gemäß
Testmethode mit diesem Katalysator erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle 3 aufgelistet.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren wurde unter
Verwendung folgender Mengen an Einsatzstoffen ein Kataly
sator hergestellt:
100 Gew.-Teile α-Aluminiumoxid II, 29,3 Gew.-Teile Silber
nitrat, 0,295 Gew.-Teile Lithiumnitrat, 25,9 Gew.-Teile
sek.-Butylamin, 5,3 Gew.-Teile Wasser, 0,0737 Gew.-Teile
Cäsiumhydroxid, 0,0194 Gew.-Teile Orthowolframsäure (H2WO4),
1 Gew.-Teil einer 10 gew.-%igen Ammoniaklösung in Wasser.
Die mit Katalysator A gemäß Testmethode erzielten Ergebnisse
bei der Herstellung von Ethylenoxid sind in Tabelle 3 aufge
führt.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren wurde unter
Verwendung folgender Mengen an Einsatzstoffen Katalysator B
hergestellt:
100 Gew.-Teile α-Aluminiumoxid III, 34,6 Gew.-Teile Silber
nitrat, 0,3 Gew.-Teile Lithiumnitrat, 6,4 Gew.-Teile Wasser,
30,5 Gew.-Teile sek.-Butylamin, 0,1032 Gew.-Teile Cäsium
hydroxid, 0,0932 Gew.-Teile Orthowolframsäure (H2WO4) und
1 Gew.-Teil einer 10 gew.-%igen wäßrigen Ammoniaklösung. Die
mit Katalysator B bei der Herstellung von Ethylenoxid aus
Ethylen und Sauerstoff gemäß Testmethode erhaltenen Ergeb
nisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Die Metallgehalte von Vergleichskatalysator 2 und den er
findungsgemäßen Katalysatoren A und B sind in Tabelle 2
angegeben.
Die Vergleichskatalysatoren 1 und 2 und die erfindungsge
mäßen Katalysatoren A und B wurden jeweils unzerkleinert in
einer Menge von je 13 dm3 in einen stählernen, druckfesten
Reaktor gefüllt, der von einem thermostatisierbaren Mantel
umhüllt war. Durch den Reaktor wurde ein Gas der folgenden
Zusammensetzung geschickt: 30 Vol.-% Ethylen, 8 Vol.-%
Sauerstoff, 6,5 Vol.-% CO2, 4 Vol.-% Argon, 4 Vol.-% Wasser
dampf, 3 ppm Vinylchlorid, Rest Methan. Der Druck während
der Umsetzung betrug 16 bar. Die Temperatur im Reaktor wurde
mit Hilfe der Thermostatisierflüssigkeit so eingestellt, daß
bei einer Raumgeschwindigkeit von 3300 Nm3 Gas/m3 Katalysa
tor×h ein Sauerstoffumsatz von 35% erreicht wurde. Nach
4 Tagen wurden Proben gezogen und die Aktivität (ausgedrückt
als die zum Einstellen eines 35%igen Sauerstoffumsatzes
notwendige Temperatur) sowie die Selektivität der Umwandlung
von Ethylen zu Ethylenoxid bestimmt. Die Ergebnisse, die
unter Anwendung dieser Testmethode mit den einzelnen Kataly
satoren erzielt wurden, sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Claims (6)
1. Silberkatalysator mit einem oder mehreren Alkalimetallen
sowie mit Wolfram als Promotoren für die Direktoxidation
von Ethylen mit Sauerstoff zu Ethylenoxid auf einem
porösen Träger, der im wesentlichen aus α-Aluminiumoxid
besteht und der eine BET-Oberfläche von 0,3 bis 3 m2/g
hat, und der Wolfram in einer Menge von 60 bis 330 Gew.-
ppm, bezogen auf den gesamten Katalysator, je m2
Oberfläche je Gramm Trägermaterial enthält.
2. Silberkatalysator nach Anspruch 1, der einen Silber
gehalt von 10 bis 30 Gew.-% hat.
3. Silberkatalysator nach Anspruch 1, der als Alkalimetall
Lithium, Rubidium und/oder Cäsium enthält.
4. Silberkatalysator nach Anspruch 1, dessen Gehalt an
Cäsium und/oder Rubidium 200 bis 2000 Gew.-ppm und
dessen Gehalt an Lithium 100 bis 1000 Gew.-ppm, jeweils
bezogen auf den gesamten Katalysator, beträgt.
5. Silberkatalysator nach Anspruch 1, dessen Träger zu mehr
als 99 Gew.-% aus hochreinem α-Aluminiumoxid besteht.
6. Verfahren zur Herstellung von Ethylenoxid durch die
Direktoxidation von Ethylen mit Sauerstoff mittels eines
Wolfram- und Alkalimetall-haltigen Silberkatalysators,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Silberkatalysator
gemäß den Ansprüchen 1 bis 5 verwendet.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4314304A DE4314304A1 (de) | 1992-05-12 | 1993-04-30 | Silberkatalysator |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DE4215493 | 1992-05-12 | ||
DE4314304A DE4314304A1 (de) | 1992-05-12 | 1993-04-30 | Silberkatalysator |
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DE4314304A1 true DE4314304A1 (de) | 1993-11-18 |
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ID=25914715
Family Applications (1)
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DE4314304A Withdrawn DE4314304A1 (de) | 1992-05-12 | 1993-04-30 | Silberkatalysator |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4314304A1 (de) |
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- 1993-04-30 DE DE4314304A patent/DE4314304A1/de not_active Withdrawn
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