DE4313380A1 - Verfahren zur Herstellung eines Artefakts - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines ArtefaktsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Arte
fakts aus teilchenförmigem Material. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Artefakts in der
Form eines Behälters, z. B. aus keramischem Material, das zum
Aufnehmen von Elektrodenmaterial in einer wiederaufladbaren
elektrochemischen Hochtemperaturzelle geeignet ist.
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines
gesinterten Artefakts aus sinterbarem aus teilchenförmigem Mate
rial zur Verfügung gestellt, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte umfaßt:
- - Anordnen wenigstens eines, wenigstens teilweise aus Eis geformten Kerns bzw. Mittelteils in einer Masse des teil chenförmigen Materials;
- - Verpressen und Verfestigen des teilchenförmigen Materials um jeden Kern bzw. jedes Mittelteil herum, um ein Roharte fakt zu formen, worin jeder Kern bzw. jedes Mittelteil we nigstens teilweise eingebettet ist;
- - Entfernen jedes Kerns bzw. Mittelteils von dem Rohartefakt, um einen Hohlraum darin zu hinterlassen;
- - Sintern des Rohartefakts zur Herstellung eines gesinterten einheitlichen Artefakts mit wenigstens einem darin durch die Entfernung des Kerns bzw. Mittelteils zurückgelassenen Hohlraums.
Wenn das teilchenförmige Material metallisch sein kann, ist es
vorzugsweise ein keramisches Material oder ein Vorläufer davon,
so daß das hergestellte gesinterte Artefakt aus keramischem
Material besteht, wobei das teilchenförmige Material eine Parti
kelgröße von 10 bis 200 mm hat.
Unter "Vorläufer" mit Bezug auf das teilchenförmige keramische
Material sind aus Teilchen bestehende bzw. teilchenförmige Sub
stanzen oder Mischungen zu verstehen, die, wenn sie während des
Sinterungsschritts erhitzt werden, zu dem gesinterten kerami
schen Material des gesinterten Artefakts transformiert oder
umgewandelt werden. Das aus Teilchen bestehende keramische Mate
rial oder Vorläufer davon haben vorzugsweise eine durchschnitt
liche Partikelgröße von 20 bis 50 µm, wenn ein isostatisches
Verpressen verwendet wird und eine durchschnittliche Partikel
größe von 50 bis 100 µm, wenn einachsiges oder Warmpressen ange
wendet wird.
Insbesondere kann das aus Teilchen bestehende Material ein Fest
stoff-Elektrolyt-Keramikmaterial aus Vorläufern davon sein,
wobei das Artefakt in der Form eines Behälters zum Aufnehmen von
aktivem Elektrodenmaterial in einer elektrochemischen Hochtempe
ratur-Energiespeicherzelle vorliegen kann.
Da jeder Kern bzw. jedes Mittelteil Eis enthält, kann der
Schritt der Entfernung des Kerns bzw. Mittelteils eine Sublima
tion wenigstens eines Teils des Eises eines jeden Kerns bzw.
Mittelteils bei einer Temperatur und einem Druck umfassen, bei
der bzw. bei dem das Eis ohne Schmelzen verdampft. Mit anderen
Worten, kann der Schritt der Entfernung des Kerns- bzw. Mittel
teils somit wenigstens teilweise eine Entfernung von wenigstens
einem Teil jedes Kerns bzw. Mittelteils durch Gefriertrocknung,
ohne die Bildung von jeglichem flüssigen Wasser sein einschlie
ßen.
Typischerweise wird jeder Kern bzw. jedes Mittelteil durch sein
Gießen in einer geeigneten Form bei Atmosphärendruck herge
stellt, indem man ihn in eine geeignete Form oder in die Form
einer Platte einfriert. Das für ein derartiges Gießen verwendete
Wasser kann gasfrei sein, das kein gelöstes Gas und insbesondere
vorzugsweise kein Kohlendioxid enthält, so daß kein Kohlendi
oxidgas während der Sublimation hergestellt wird, das Feststoff
elektrolytmaterialien oder ihre Vorläufer ungünstig beeinflussen
kann. Das Entfernen von Gas aus dem Wasser kann leicht durch
sein Kochen vor dem Einfrieren bewirkt werden. Deionisiertes
Wasser ist bevorzugt. Demgemäß kann jeder Kern bzw. jedes Mit
telteil durch sein Gießen bei atmosphärischem Druck mittels
Gefrieren geformt werden, wobei das dafür verwendete Wasser gas
frei ist.
Während jeder Kern bzw. jedes Mittelteil natürlich vollständig
aus Eis geformt werden kann, kann in einer besonderen Ausfüh
rungsform der Erfindung, jeder Kern bzw. jedes Mittelteil durch
Gießen einer Mischung aus Eis und dem gesinterten teilchenförmi
gen Material geformt werden, so daß jeder Hohlraum in dem ges
interten Artefakt in seinem Inneren eine Füllung enthält, die
aus diesem teilchenförmigen Material in poröser flüssigkeits
durchlässiger Form geformt ist, wobei die Füllung bewirkt, daß
die Festigkeit des gesinterten Artefakts verstärkt wird. Statt
dessen kann jeder Kern bzw. jedes Mittelteil aus einer Composit-
Art geformt werden, die einen inneren Teil enthält, z. B. in der
Form eines Dorns aus Stahl oder dergleichen, der wiederverwend
bar ist, wobei der innere Teil eine Oberflächenschicht aufweist,
die gefrorenes Eis darauf enthält.
Die Anordnung eines jeden Kerns und Mittelteils und die Masse
des teilchenförmigen Materials und das nachfolgende Verpressen
und Verdichten des teilchenförmigen Materials kann bei einer
Temperatur und einem Druck stattfinden derart, daß jeder Kern
bzw. jedes Mittelteil während dieser Schritte festbleibt. Somit
kann die Anordnung eines jeden Kerns bzw. Mittelteils in dem
teilchenförmigen Material unter umgebendem Atmosphärendruck und
bei einer Temperatur von <0°C stattfinden, wobei das Verpressen
und Verdichten bei einer Temperatur von <-4°C und die Entfernung
des Kerns bzw. Mittelteils stattfindet, nachdem das Verpressen
und Verfestigen bewirkt wurde, durch Reduzieren des umgebenden
Drucks auf das Rohartefakt auf einen Wert, bei dem das Eis auf
dem Kern bzw. Mittelteil sublimiert. Insbesondere kann die Ent
fernung des Kerne bzw. Mittelteils durch Aussetzen des rohen
Artefakts einer Temperatur zwischen -30°C und 0°C und einem
Umgebungsdruck von 10 bis 500 Pa, vorzugsweise 50 bis 500 Pa
stattfinden, wobei in einem besonderen Beispiel das Rohartefakt
einer Temperatur zwischen -15°C und -10°C und einem Umgebungs
druck von 100 Pa ausgesetzt wird.
Das Verfahren kann das Formen von einen oder mehreren geschlos
senen Hohlräumen in dem Rohartefakt einschließen, wobei in die
sem Fall eine Entfernung des Kerns- bzw. des Mittelteils voll
ständig durch Sublimation/Gefriertrocknen, Wasserdampf-Hindurch
gehen durch Diffusion durch das verfestigte teilchenförmige
Material stattfinden kann, bis der Kern oder die Kerne bzw. das
Mittelteil oder die Mittelteile verschwunden sind und nur Was
serdampf in jedem Hohlraum zurückbleibt. Stattdessen, wenn eine
oder mehrere Öffnungen in dem rohen Artefakt geformt werden, die
ein oder mehrere Hohlräume in dem Artefakt in Verbindung mit dem
Äußeren des Artefakts bringen, dann wird es, in Abhängigkeit von
dem Aussehen eines jeden Kerns bzw. Mittelteils, bevorzugt,
nicht mehr als eine Oberflächenschicht auf dem Kern bzw. Mittel
teil wegzusublimieren, z. B. eine Eisschicht auf einem Dorn, wie
oben erwähnt ist, wonach der Kern bzw. das Mittelteil physisch
von dem Artefakt z. B. durch Abschrauben des Dorns von dem Arte
fakt entfernt werden kann, wenn der Dorn schraubenförmig ist.
Wenn der Kern oder die Kerne bzw. das Mittelteil oder die Mit
telteile in Form von Dornen vorliegen, kann jeder Dorn schrau
benförmig sein, wie in der britischen Anmeldung Nr. 2 250 467A
der Anmelderin beschrieben ist, oder stattdessen kann jeder Dorn
eine konventionelle Form mit einer glatten zylindrischen äußeren
Oberfläche und einem gewölbten Ende aufweisen. In jedem Fall
kann das Verpressen in der Form von isostatischem Verpressen
erfolgen wobei eine Hülle, wie einer Latexhülle, über dem eis
beschichteten Dorn für diesen Zweck verwendet wird und wobei
eine Schicht aus teilchenförmigem Material um das Ende des Dorns
und dem angrenzenden Teil seiner Länge mit einer Hülle, die die
teilchenförmige Schicht umschließt, vorgesehen ist. Wenn der
Dorn schraubenförmig ist, kann er nach Sublimation der Oberflä
chenschicht axial von dem rohen Artefakt, wie dies oben be
schrieben ist, entfernt werden, oder wenn er eine glatte zylin
drische Gestalt hat, kann er einfach axial davon abgezogen wer
den.
Stattdessen kann das Verfahren dazu benutzt werden, um einen
Behälter in der Form einer seitlich verpreßten und abgeflachten
Umhüllung herzustellen, wobei in diesem Fall die Umhüllung der
art geformt und verpreßt sein kann, wie dies in der veröffent
lichten britischen Patentanmeldung Nr. 2 225 309A der Anmelderin
beschrieben ist, und wobei in diesem Fall ein einachsiges oder
Warmpressen üblicherweise angewendet wird, wobei jeder Kern bzw.
jedes Mittelteil gestaltet wird und das teilchenförmige Material
derart angebracht wird, daß wenigstens ein Teil eines jeden
Kerns bzw. Mittelteils die Form einer dünnen Platte oder Schicht
einnimmt, die mehrlagig zwischen einem Paar von Schichten des
teilchenförmigen Materials derart angeordnet ist, so daß nach
dem Sintern wenigstens ein Teil jedes Hohlraums in der Form
eines dünnen Zwischenraums bzw. Spalts zwischen gegenüberliegen
den Platten von gesintertem keramischen Material vorliegt, wobei
jede Platte oder Schicht wenigstens eine Öffnung dort durch hat,
die mit dem teilchenförmigen Material ausgefüllt ist, wobei das
teilchenförmige Material in jeder Öffnung nach ihrem Festwerden
in dem Zwischenraum durch das Verpressen und nach dem Sintern
eine Brücke über den Zwischenraum zwischen den zugehörigen Plat
ten bildet und dort durchgesintert wird, wobei die Brücke dazu
geeignet ist, als Verstrebung oder Verbindungsteil zwischen zu
gehörigen Platten zum Verstärken des Behälters zu wirken. Diese
Möglichkeit ist zweckmäßig, wenn beabsichtigt ist, daß der Be
hälter Feststoff-Elektrolytmaterial in einer elektrochemischen
Hochtemperaturzelle aufnehmen soll, derart, wie oben beschrieben
ist, daß der Behälter verpreßt wird, so daß er ein verpreßtes
oder abgeflachtes Aussehen aufweist, so daß er z. B. in Form
einer lateral abgeflachten Umhüllung bzw. eines Mantels mit
einem Paar von gegenüberliegenden außen befindlichen verkleiden
den Hauptseiten vorliegt, wobei sich wenigstens einer der Hohl
räume in der Nähe zu wenigstens einer dieser Hauptseiten des
Behälters befindet.
In diesem Fall, wenn der Hohlraum oder die Hohlräume, wie oben
beschrieben, abgeschlossen sind, ist jeder Kern bzw. jedes Mit
telteil vollständig von dem teilchenförmigen Material umgeben,
so daß nach dem Verpressen er vollständig in dem verdichteten
teilchenförmigen Material eingebettet ist, und derart, daß das
Sintern ein Artefakt mit einem abgeschlossenen Hohlraum darin
ergibt, wobei das Verfahren das Formen einer Beladungsöffnung in
den Hohlraum von dem Äußeren des Behälters nach dem Sintern ein
schließt.
Auf diese Weise kann der Hohlraum in dem Artefakt umschlossen
gehalten werden, bis er mit dem aktiven Elektrodenmaterial ge
füllt wird. Demgemäß kann eine geeignete Beladungs- oder La
dungsöffnung für aktives Elektrodenmaterial, wenn dies erforder
lich ist, maschinell in dem Hohlraum unmittelbar vor dem Beladen
mit aktivem Elektrodenmaterial hergestellt werden. Dies hält die
Oberfläche des Artfakts, das der Höhlung ausgesetzt ist, in
einem sauberen reinen Zustand und führt zu einer erhöhten Lager
beständigkeit des Artefakts. Dies kann wichtig sein, wenn das
aktive Elektrodenmaterial ein geschmolzenes Alkalimetall wie
Natrium ist. Selbstverständlich kann der Kern bzw. Mittelteil
einen Fortsatz aufweisen, der sich durch das teilchenförmige
Material erstreckt und der, wenn der Kern bzw. das Mittelteil
entfernt ist, eine Durchführungs- oder Beladungsöffnung zurück
läßt, und in diesem Fall kann während der Entfernung des Kerns
bzw. Mittelteils durch Erhitzen sublimiertes Kern- bzw. Mittel
teilmaterial aus dieser Öffnung herauskommen, anstelle durch das
teilchenförmige Material zu durchdringen, was es tut, wenn der
Hohlraum umschlossen gehalten wird.
Im allgemeinen kann das Verpressen und Verfestigen des teilchen
förmigen Materials durch isostatisches Verpressen oder einachsi
ges Verpressen (Warmpressen) oder einachsiges Verpressen gefolgt
von isostatischem Verpressen, erfolgen, nachdem der Kern bzw.
das Mittelteil in der Masse des teilchenförmigen Materials in
dem Inneren einer Form angeordnet worden ist. Die Verfestigung
führt zur Herstellung eines Rohartefakts, das den Kern bzw.
Mittelteil umgibt, das von einer genügenden Festigkeit ist, um
während der nachfolgenden Kern- bzw. Mittelteilentfernung und
Sinterung intakt zu bleiben. Das Verpressen kann durchgeführt
werden bei Drücken von 30 bis 150 MPa, vorzugsweise 30 bis 100 MPa.
Um gute Rohdichten und Rohfestigkeiten im Rohartefakt zu
erhalten, kann das Verfahren das Zumischen eines geeigneten
Bindemittels in das teilchenförmige Material, bevor der Kern
bzw. das Mittelteil darin angeordnet wird, einschließen. Dieses
Bindemittel kann als ein Schmiermittel wirken, um die Reibungs
kraft beim Verpressen zu vermindern, und geeignete Bindemittel
schließen z. B. Polymere oder Wachse ein, die in wässerigen oder
organischen Lösungsmitteln löslich sind. Derartige Polymere oder
Wachse schließen Polyvinylbutyrat, Polyvinylacetat, Polyvinylal
kohol, Polyethylenglykol, Polyethylenoxid und andere Polymere,
Wachse und Bindemittel, die im Stand der Technik bekannt sind,
ein. Diese Bindemittel können von 0,5 bis 30 Masse-% der Mischung
aus Binder und diesem Elektrolyt/Vorläufer, üblicherweise 0,5
bis 15% bilden.
Wenn das keramische Artefakt ein abgeflachtes Aussehen hat und
jeder Kern bzw. jedes Mittelteil eine Platte ist, kann das Ver
pressen und Verfestigen des teilchenförmigen Materials durch
uniaxiales Verpressen oder mittels Warmpressen in einer Metall
werkzeug vorgenommen werden. Jedoch wenn ein komplexeres kerami
sches Artefakt benötigt wird, wendet man vorzugsweise für das
Verpressen und Verdichten ein isostatisches Verpressen mit Hilfe
einer flexiblen Tasche oder einer Umhüllung an.
Im allgemeinen wird das Bindemittel an seinem Ort verbleiben,
nachdem der Eisenteil des Kerns bzw. des Mittelteils sublimiert
ist. Dies kann erwünscht sein, da es erlaubt, nach dem anfäng
lichen Entfernen des Kern- bzw. Mittelteilmaterials, daß das
Bindemittel an seinem Ort verbleibt, um das Rohartefakt vor dem
Sintern zu verstärken. Der Binder wird typischerweise während
des anfänglichen Teils des Erhitzens ausgetrieben, das durchge
führt wird, um das Artefakt zu sintern.
Wenn der Behälter dazu gedacht ist, bei der Verwendung zur Ver
bindung eines Reservoirs für aktives Elektrodenmaterial, z. B.
einem Reservoir für geschmolzenes Natrium zu dienen, kann ein
einzelner Hohlraum darin geformt werden, der dünn ist und ein
geringes Volumen hat, d. h. ein dünner Zwischenraum, wie oben
beschrieben ist, der sich nahe an wenigstens einer Oberfläche
des Behälters befindet. Jedoch wenn der Behälter nicht dazu
gedacht ist, zur Verbindung eines Reservoirs für Anodenmaterial
zu dienen, kann er zusätzlich ein Reservoir aufweisen, das darin
durch einen weiteren Hohlraum geformt wird, der ein wesentlich
größeres Volumen haben kann.
Demgemäß kann das Verfahren z. B. zwei oder üblicherweise drei
Kerne bzw. Mittelteile benutzen, die in dem teilchenförmigen
Material eingebettet sind, um zwei oder drei Hohlräume in dem
gesinterten Artefakt zu schaffen, wobei einer davon ein dickerer
Kern bzw. Mittelteil sein wird, das dazu bestimmt ist, das Re
servoir zu schaffen, und wobei der andere Kern oder die Kerne
bzw. das Mittelteil oder die Mittelteile dünner sind und dazu
bestimmt sind, einen Elektrodenraum neben der Oberfläche des
Artefakts für verstärkte Ionenleitung zu schaffen. Zwei Kerne
bzw. Mittelteile werden verwendet, wenn das Artefakt ein Reser
voir für aktives Elektrodenmaterial enthalten soll und zur Ver
wendung in einer elektrochemischen Zelle bestimmt ist, worin das
Artefakt auf einer Seite des anderen aktiven Elektrodenmaterials
der Zelle sitzt. Wenn das Artefakt dazu bestimmt ist, daß es ein
Reservoir für dieses aktive Elektrodenmaterial enthält und zur
Verwendung in einer elektrochemischen Zelle bestimmt ist, die
zwischen zwei Elektrodenteilen des anderen aktiven Elektrodenma
terials der Zelle sitzt, werden drei Kerne bzw. Mittelteile
benutzt. Wenn drei Kerne bzw. Mittelteile benutzt werden, wird
ein dickerer Kern bzw. Mittelteil der zentrale Kern bzw. das
Mittelteil sein und zwei dünnere Kerne bzw. Mittelteile werden
an gegenüberliegenden Seiten davon angeordnet.
Wie oben erläutert ist, ist es vorgesehen, daß eine wichtige
Anwendung der gesinterten keramischen Artefakte, die durch das
Verfahren hergestellt werden, darin besteht, als Elektrodenbe
hälter in wiederaufladbaren elektrochemischen Hochtemperaturzel
len, üblicherweise als geschmolzene Alkalimetallanodenbehälter
zu dienen. In diesem Fall wird das verwendete Feststoff-Elek
trolytmaterial oder sein Vorläufer ausgewählt, um ein kerami
sches Artefakt zu schaffen, das ein Leiter für Ionen des in
Frage stehenden Alkalimetalls ist. Für Zellen des Natrium/Schwe
feltyps oder solchen mit geschmolzenen Natriumanoden und -katho
den, die übergangsmetallhalogenidaktive Kathodenmaterialien
enthalten, die in einer Matrix aus elektronisch leitfähigem
Material dispergiert sind, das porös und permeabel ist und mit
Alkalimetallhaloaluminatsalzschmelzelektrolyten imprägniert ist,
kann dieses Elektrolytmaterial somit Nasicon, β-Aluminiumoxid
oder vorzugsweise β′′-Aluminiumoxid sein.
Geeignete keramische Feststoff-Elektrolyte können ebenfalls β-
oder β′′-Aluminiumoxid-Analoge einschließen, wobei die Natriumio
nen von β- oder β′′-Aluminiumoxid wenigstens teilweise durch
andere Metallionen substituiert sind, so daß derartige Keramiken
Leiter für solche anderen Metallionen sind (für Zellen, bei
denen die Anoden solche anderen Metalle sind).
Wenn der Behälter aus Feststoff-Elektrolyt-Keramikmaterial be
steht, wird er typischerweise in einer wiederaufladbaren elek
trochemischen Hochtemperatur-Energiespeicherzelle verwendet,
die ein Elektrodenpaar, nämlich eine Anode und eine Kathode, und
den Behälter umfaßt, wobei diese Elektroden in dem Behälter
enthalten sind und die Wand oder die Wände des Behälters als ein
Feststoffelektrolytseparator bzw. -scheider zwischen der Anode
und der Kathode wirken, wobei dieser Feststoffelektrolytscheider
ein Leiter für Ionen des aktiven Elektrodenmaterials der Zelle
ist.
Weiterhin kann ein derartiger Feststoffelektrolytbehälter, wenn
er dieses Elektrodenmaterial einer Zelle enthält, eine Elektro
denstruktur für eine Zelle, z. B. eine Anodenstruktur, liefern.
Üblicherweise ist die in dem Behälter enthaltene Elektrode die
Anode, wobei das aktive Anodenmaterial typischerweise ein Me
tall, wie ein Alkalimetall, z. B. Natrium, ist (wenn das kerami
sche Feststoffelektrolytmaterial Nasicon, β-Aluminiumoxid oder
β′′-Aluminiumoxid ist).
Die Erfindung erstreckt sich auf ein gesintertes keramisches
Artefakt, wann immer dies durch ein Verfahren, wie es oben be
schrieben ist, hergestellt worden ist.
Die Erfindung wird nun beispielweise unter Bezug auf das folgen
de erläuternde Beispiel und die Zeichnungen in Form von Diagram
men erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittseitenansicht eines Roh
behälters, der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
während einachsigem Verpressen davon in ein Roharte
fakt mittels eines Werkzeugs während es in einer Form
fixiert ist, hergestellt worden ist;
Fig. 2 eine schematische dreidimensionale Ansicht eines Kerns
bzw. eines Mittelteils zur Verwendung mit der Form von
Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich der von Fig. 2 eines anderen
Kerns bzw. Mittelteils zur Verwendung mit der Form von
Fig. 1;
Fig. 4 eine schematische Querschnittseitenansicht eines wei
teren Kerns bzw. eines Mittelteils zur Verwendung in
der Form, die in Fig. 1 gezeigt ist;
Fig. 5 eine schematische Querschnittseitenansicht eines wei
teren Rohbehälters, der gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren während dessen isostatischen Verpressens um
einen Dorn, während er in einer Form fixiert ist,
hergestellt ist;
Fig. 6 eine Querschnittseitenansicht des Dorns der in Fig. 5
gezeigt ist;
Fig. 7 ein schematisches Flußdiagramm der Vorrichtung, die
zur Sublimation gemäß der Erfindung eingesetzt wird;
Fig. 8 eine graphische Darstellung der Werte des Schmelz
punkts des Eises gegenüber dem Druck; und
Fig. 9 eine Phasendiagramm von Wasser, wobei die Phasen in
einer graphischen Auswertung des Drucks gegenüber der
Temperatur gezeigt sind.
In Fig. 1 der Zeichnungen bezeichnet Bezugsziffer 10 allgemein
eine Form und eine Werkzeuganordnung während des einachsigen
Verpressens eines Behälters in der Form einer verpreßten seit
lich abgeflachten Hülle gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Die Anordnung 10 umfaßt eine Form oder einen Werkzeugkörper 12,
einen beweglichen Kolben 14 und einen beweglichen Kolben 16.
In dem Inneren des Formkörpers wird eine Masse aus teilchenför
migen β′′-Aluminiumoxidteilchen 18 mit einer Partikelgröße von 50
bis 100 µm gezeigt, zugemischt mit 15 Masse-% eines wasserlösli
chen Wachses, nämlich Polyethylenglykol. Eingebettet in die
Masse der Partikel 18, ist ein Kern bzw. ein Mittelteil 20, der
(das) aus Eis ist (siehe ebenfalls Fig. 2, in der dieser Kern
bzw. dieses Mittelteil mit 20 bezeichnet ist), hergestellt aus
fein zerkleinertem Eis, das in eine geeignete Form bei -2°C bei
einem Druck von 20 MPa verpreßt worden ist. Somit kann fein
zerkleinertes Eis mit einem geeigneten Druck in eine geeignet
geformte Druckplatte und einem Druckstempelsortiment bei etwa
-2°C verpreßt werden, um den Kern bzw. das Mittelteil mit Öff
nungen 22 dort hindurch (wie unten beschrieben ist) zu formen.
Die Kerne bzw. Mittelteile können dann bei z. B. -15°C bis zu
ihrer Verwendung gelagert werden.
Unter Bezug ebenfalls auf Fig. 2 hat der Kern bzw. das Mittel
teil 20, der bzw. das in der Form einer flachen rechteckigen
Tafel oder Platte vorliegt, eine Vielzahl von röhrenförmigen
Öffnungen 22 dort hindurch, die gleichmäßig mit Zwischenräumen
angeordnet sind über ihre gesamte Fläche und die ihre Hauptsei
ten 24 miteinander verbinden.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Anordnung 10 mit
dem eingezogenen Kolben 14 und dem Kolben 16 am rechten Ort, wie
in Fig. 1 gezeigt ist, aufgestellt. Eine aus Teilchen bestehende
Mischung aus diesen β-Aluminiumoxidpartikeln 18 und Wachs, die
wie unten beschrieben ist, vorgemischt ist, wird in das Innere
der Form geladen und ein vorgeformter Eiskern bzw. vorgeformtes
Eismittelteil 20 wird in die Mischung 18, wie dies gezeigt ist,
eingebettet. Dies wird bewerkstelligt durch Beladen einer mehr
oder weniger flachen Schicht mit etwa der Hälfte der Mischung 18
in das Innere der Form, anordnen des Kerns bzw. Mittelteils 20
auf dieser Schicht, und Laden des Rests dieser Mischung 18 in
das Innere, oben auf den Kern bzw. das Mittelteil 20 als eine
zweite flache Schicht, die ebenfalls die Öffnungen 22 und die
peripheren Räume zwischen dem Kern bzw. Mittelteil 20 und den
Wänden der Form oder des Werkzeugkörpers 12 ausfüllt. Der Kolben
14 wird dann uniaxial in der Richtung des Pfeils 26 auf den
Kolben 16 gedrückt, der als Amboß wirkt, um die Mischung 18 um
den Kern bzw. das Mittelteil 20 und die Öffnungen 22 zu verpres
sen. Der Kolben 14 wird dann in die entgegengesetzte Richtung
eingezogen und das hergestellte Rohartefakt, das den Kern bzw.
das Mittelteil 20 enthält, wird aus der Form entfernt.
Das Verpressen wird durchgeführt bei einem Druck von z. B. 45 bis
50 MPa mit dem Kern bzw. Mittelteil 20 bei -15°C und der Mi
schung 18, der Form 12 und den Kolben 14, 16 bei einer Tempera
tur von -10°C in einer Umgebung von -10°C. Stattdessen, wenn das
Verfahren genügend schnell ausgeführt werden kann, um zu verhin
dern, daß das Eis schmilzt, kann das Verpressen der Mischung in
einer Umgebung bei Raumtemperatur durchgeführt werden, aber der
Kern bzw. das Mittelteil, das Pulver und die Anordnung 10 können
in ähnlicher Weise auf -15°C oder -10°C vorgekühlt werden.
Das Rohartefakt wird dann leicht unter Vakuum erhitzt, um den
Eiskern bzw. das Eismittelteil zu sublimieren, wie dies unten
beschrieben wird. Nachfolgend wird das Rohartefakt weiter bis
auf 400°C (gegebenenfalls bis zu 500°C) in Luft erhitzt, um
freies Wasser und Polyethylenglykol, das mit der teilchenförmi
gen Mischung verbunden ist, zu entfernen. Das Rohartefakt wird
dann weiter auf 1600°C unter Luft erhitzt, um die β′′-Aluminium
oxidpartikel zusammenzusintern zur Formung eines zusammenhängen
den, einheitlich gesinterten polykristallinen β′′-Aluminiumoxid
artefakts.
Dieses Artefakt ist eine hohle Hülle bzw. ein Mantel mit abge
flachtem Aussehen und hat einen abgeflachten zusammenhängenden
inneren Hohlraum in der Form eines Zwischenraums, der durch den
Kern bzw. das Mittelteil 20 zwischen gesinterten Platten ausge
füllt ist, die aus gesintertem Material 18 geformt sind, das
durch die Hauptseiten der Hülle gebildet ist. Das β′′-Aluminium
oxidmaterial 18 in den Öffnungen 22 ist in Pfeilern bzw. Stützen
(Verbindungsteile oder Verstrebungen) integral damit gesintert,
und die Hauptseiten 24 der Verkleidung, die durch Platten aus
den Schichten aus den gemischten Partikeln 18 auf gegenüberlie
genden Seiten des Kerns bzw. Mittelteils 20 in der Form 12 ge
formt worden sind,. verfestigend, verstärkend und mit Zwischen
raum anordnend. Diese Hauptseiten 24 sind miteinander an der
Peripherie der Verkleidung durch die Mischung 18 verbunden, die
in die peripheren Räume zwischen den Kanten des Kerns bzw. Mit
telteils 20 und der Form 12 geladen worden ist.
Diesbezüglich muß bemerkt werden, daß der Kern bzw. das Mittel
teil 20 (Fig. 2) einen nach außen gerichteten Vorsprung in der
Form eines Lappens oder Ohrs 28 haben kann, der bzw. das sich in
der Mitte entlang einer seiner Seitenkanten befindet. Der Kern
bzw. das Mittelteil wird dann in die Form 12 eingebracht, so daß
das Ohr 28 die Wand der Form bei 30 (Fig. 1) berührt. Nach der
Entfernung des Kerns bzw. Mittelteils und dem Sintern läßt das
Ohr 28 einen Raum zurück, der eine Durchführung oder eine Bela
dungsöffnung von dem Äußeren der Verkleidung durch diese Seiten
kante davon in den inneren Hohlraum des Mantels bildet, der
durch den Kern bzw. das Mittelteil 20 nicht besetzt wird.
Im Gegensatz dazu ist in Fig. 3 das Ohr 28 weggelassen worden
und ist durch ein Paar aus schräg abgeschnittenen, zylindrischen
runden Vorsprüngen 32 ersetzt, je in zentralen Stellen auf ge
genüberliegenden Seiten des Kerns bzw. des Mittelteils auf sei
nen nach außen gerichteten Hauptseiten, und wovon eine in Fig.
3 sichtbar ist. Der Kern bzw. das Mittelteil von Fig. 3 sitzt in
der Form in einer Art, so daß es kein gemischtes Material 18
zwischen den runden Vorsprüngen 32 und dem Kolben 14 und dem
Amboß 16 gibt. Nach der Entfernung des Kerns bzw. Mittelteils
und dem Sintern liefern die nicht durch diese runden Vorsprünge
besetzten Räume der Hülle bzw. dem Mantel ein paar von zentralen
gegenüberliegenden Öffnungen durch die Hauptseiten der Mantel
wände.
Als eine Abwandlung des oben beschriebenen Verfahrens muß be
merkt werden, daß keine speziellen Vorkehrungen (wie das Ohr 28
der Fig. 1 und 2 oder die runden Vorsprünge 32 von Fig. 3)
getroffen werden müssen für die Öffnungen in dem Mantel vor dem
Sintern. Prinzipiell kann die Verdampfung oder die Sublimation
stattfinden, ohne jegliche Öffnung in dem Inneren des Mantels,
da Wasserdampf aus dem Eiskern bzw. -mittelteil 20 durch die
Wände des Mantels diffundieren kann, bevor sie nach dem Sintern
verdichtet werden. Jegliche Öffnung(en) in das Innere des Man
tels können dann, wo dies gewünscht wird, nach dem Sintern, z. B.
durch maschinelle Herstellung, gemacht werden.
Eine weitere Abwandlung des Verfahrens schließt die Verwendung
von profilierten Seiten auf wenigstens einem der Kolben 14, 16,
ein, wie dies z. B. bei 34 bei der oberen Kolben 14 in Fig. 1
gezeigt ist. Die in Frage stehende Seite ist nach innen von
einem peripheren Streifen 36 aus durch eine flache Stufe bei 38
vertieft. Dieses Merkmal führt zu einer verstärkten Verdichtung
entlang der Peripherie des Rohmantels und des fertigen Mantels
nach dem Sintern, wobei das Ausmaß der Verdichtung in Abhängig
keit von der Verdichtbarkeit des Kerns bzw. Mittelteils 20 und
der Mischung 18 abhängt.
Eine noch weitere Abwandlung des Verfahrens schließt die Ver
wendung von Werkzeugen ein, deren Druckseiten mit einer Schicht
aus flexiblem Material, z. B. Polyurethan, beschichtet worden
ist. Dies unterstützt eine einheitliche Druckanwendung quer über
die gesamte Seite des Mantels.
Diesbezüglich soll bemerkt werden, daß bei der Verwendung die
Mäntel dazu bestimmt sind, geschmolzenes Natriumanodenmaterial
in elektrochemischen Hochtemperaturenergiespeicherzellen mit
geschmolzenem Anodenmaterial aufzunehmen, und die durch das Ohr
28 oder die runden Vorsprünge 32 geschaffenen Öffnungen sind als
Einlässe/Auslässe bestimmt, damit der innere Hohlraum des Man
tels in Verbindung mit den Behältern für geschmolzenes Natrium
gebracht wird, und/oder mit anderen ähnlichen Verkleidungen, die
geschmolzenes Natrium enthalten.
Wie die Kerne bzw. Mittelteile der Fig. 2 und 3 liegt der
Kern bzw. das Mittelteil 20 von Fig. 5 in der Form einer flachen
Tafel oder Platte von rechteckiger Kontur mit einer Vielzahl von
Öffnungen 22 dort vor, die gleichmäßig voneinander angeordnet
sind und über seinen gesamten Umfang verstreut sind. Wie im Fall
der Fig. 2 und 3 verbindet jede Öffnung 22 des Kerns bzw.
Mittelteils 20 die Platten, die die Hauptseiten 24 des Kerns
bzw. Mittelteils 20 liefern und ist in der Form eines Durchgangs
mit ungefähr Sanduhrform bei Betrachtung in einer seitlichen
Querschnittansicht, wie in Fig. 1 ersichtlich, mit Wänden, die
konvex nach innen sich ausbeulen, so daß sie einen verengten
Mittelabschnittsanteil aufweisen, worein Eingänge an gegenüber
liegenden Enden des Durchgangs führen. Die Eingänge sind ver
senkt und verjüngen sich nach innen, wobei sie konvex in Quer
schnittseitenansicht gekrümmt sind. Die peripheren Kanten 39 des
Kerns bzw. Mittelteils 20 sind abgerundet und konvex gebogen,
wobei sie ein ähnliches Profil in der Querschnittseitenansicht
zu den Wänden der Durchgänge 22 aufweisen.
Mit Bezug auf das sanduhrartige Aussehen der Verbindungsteile
oder -streben, das aus der Form der Durchgänge 22 entsteht,
wodurch sie abgerundete Ecken aufweisen, wo sie an diese Haupt
seiten anstoßen, und mit Bezug auf die abgerundeten peripheren
Kanten des Mantels (verursacht durch die abgerundete Kante 39
des Kerns bzw. Mittelteils 20), wird es geschätzt, daß diese
dazu neigen, einem Reißen des gesinterten Artefakts zu wider
stehen. Ein derartiges Reißen kann verursacht werden durch ther
mische Beanspruchungen und durch Beanspruchungen, die sich aus
Druckveränderungen quer über den Wänden des Mantels entstehen.
Es sollte weiter bemerkt werden, daß tatsächlich, wie oben er
wähnt ist, keine Öffnung in das Rohartefakt notwendig ist, um zu
erlauben, daß das sublimierende oder verdampfende Eis entweichen
kann. Somit sind keine Maßnahmen in dem Kern bzw. Mittelteil von
Fig. 1 vorgesehen, um eine derartige Öffnung zu schaffen (im
Gegensatz zu dem Ohr 28 und den runden Vorsprüngen 32 der Fig.
2 und 3). Der Wasserdampf kann tatsächlich durch die Wände
des Rohartefakts diffundieren, die genügend porös für diesen
Zweck sind, obwohl sie nach dem Sintern im wesentlichen herme
tisch luftdicht abgeschlossen werden. Das Vorhandensein einer
derartigen Öffnung kann ein Vorteil sein, da das Innere des
Behälters geschützt ist und in einem reinen Zustand für eine
verlängerte Lagerbeständigkeit gehalten wird. Wenn dies ge
wünscht wird, kann eine Öffnung in den inneren Hohlraum des
Artefakts maschinell angebracht werden, z. B. durch Bohren kurz
bevor der Verwendung.
In Fig. 4 ist der Kern bzw. das Mittelteil ganz allgemein mit 20
bezeichnet und die gleichen Bezugsziffern werden für gleiche
Teile davon wie in Fig. 1 verwendet. Ein weiterer Unterschied
zwischen dem Kern bzw. Mittelteil 20 von Fig. 4 und denen von
den Fig. 2 und 3 ist der, daß der Kern bzw. das Mittelteil
von Fig. 4 eine Oberflächenschicht 40 aufweist, die Partikel aus
Material mit einer Dochtwirkung enthält, wie die Partikel 18 aus
β′′-Aluminiumoxid, die für das Artefakt verwendet werden und die
mit Polyethylenglykol, wie oben beschrieben ist, und mit einem
geeigneten Anteil Kohlenstoffkugeln von ähnlicher Größe gemischt
werden. Während des Sinterns brennt der Kohlenstoff weg, um eine
poröse gesinterte β′′-Aluminiumoxidschicht zurückzulassen, die
den Hohlraum oder den gesinterten Mantel auskleidet. Diese porö
se Auskleidung ist für die Dochtwirkung von geschmolzenem Natri
um durch eine Kapillarwirkung während der Verwendung, wie unten
beschrieben wird, von dem Inneren des Hohlraums in eine Schicht
aus geschmolzenem Natrium, die die innere Oberfläche des Hohl
raums bedeckt geeignet.
Wie oben erläutert worden ist, sind die durch die in Fig. 1
gezeigte Anordnung hergestellten Behälter typischerweise Anoden
behälter (obwohl sie natürlich Kathodenbehälter sein können),
die geschmolzenes Natrium in einer elektrochemischen Hochtempe
raturenergiespeicherzelle enthalten. In derartigen Zellen wird
der Behälter in Sandwichweise zwischen zwei Kathodenabteilen in
einem Zellgehäuse angeordnet. In diesem Falle kann der durch die
Anordnung von Fig. 1 hergestellte Behälter, wie oben dargelegt
ist, eine Öffnung aufweisen, die maschinell darin angebracht
ist, zum Verbinden eines externen Reservoirs für geschmolzenes
Natrium.
In Fig. 5 der Zeichnungen bezeichnet Bezugsziffer 42 ganz all
gemein eine Vorrichtung zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen
Verfahren. Die Vorrichtung 42 liegt in der Form einer (am Werk
stück befestigten) Verpressungsvorrichtung vor, die ein hohles
zylindrisches äußeres Gehäuse aus weichem unlegierten Stahl
enthält, das der Länge geteilt ist, und das zwei Anteile auf
weist, die durch äußere Stahlringklammern 46 zusammengehalten
werden. Die Vorrichtung 42 wird in einer aufrechten Betriebs
weise gezeigt, wobei ihr oberes Ende durch einen zylindrischen,
elastisch flexiblen Latexstopfen 48 abgeschlossen ist. Anstelle
von Latex kann flexibles Polyurethan für den Stopfen 48 verwen
det werden.
Konzentrisch in dem Gehäuse 44 unter dem Kolben 16 angeordnet,
sitzt eine der Länge nach geteilte Form 50 mit Teilen, die durch
das Gehäuse 44 zusammengehalten werden. Die Oberseite der Form
50 hat eine zentrale Öffnung 52, die mit einem Stopfen 54 aus
ähnlichem Material zu dem des Stopfens 48 abgeschlossen ist. Die
Form 50, wie detaillierter noch unten beschrieben wird, hat ein
hohles schraubgewindeförmiges Inneres, in die die Öffnung 52
führt, wobei die Form 50 ebenfalls eine Öffnung 56 an ihrem
unteren Ende aufweist, die in dieses Innere führt.
Ein schraubgewindeförmiger Dorn 58 ist gezeigt, der konzentrisch
in dem hohlen Inneren der Form 50 sitzt, die radial nach innen
davon angeordnet ist und lose damit verschraubt ist. Der Dorn 58
hat einen Fuß 60, der in der Öffnung 56 aufgenommen ist, und
einen zentralen Schaft oder Stiel 62, der mit einem helikal sich
erstreckenden Schraubengewinde 64 ausgestattet ist, der sich von
dem Fuß 60 zu dem gegenüberliegenden Ende des Stiels 62 er
streckt.
Wie aus Fig. 5 entnommen werden kann und wie oben erwähnt wurde,
hat der innere Hohlraum der Form 50 ein schraubgewindeförmiges
Aussehen, wobei er mit einem internen helikal sich erstreckenden
Schraubengewinde 68 ausgestattet ist.
Die Gewindesteigung des Schraubengewindes 64 ist die gleiche wie
die des Schraubengewindes 68, wobei der Dorn 58 derart gestaltet
und zugeschnitten ist, so daß er in der Form angeordnet werden
kann, die radial nach innen von den Wänden des Hohlraums der
Form 50 angeordnet ist, und so daß die Schraubengänge des Gewin
des radial von den Schraubengängen des Gewindes 68 angeordnet
sind, um damit komplementär hineinzupassen. Die Form 50 und der
Dorn 58 definieren demgemäß dort zwischen einen ringförmigen
Raum 70 von innenliegender und äußerer gewindeter schraubenähn
licher Form. In diesem Raum 70 ist eine elastisch flexible her
metisch abdichtende kontinuierliche Latexhülle 72 vorgesehen.
Die Hülle 72 steht im Widerlager mit und formt eine Verkleidung
für die schraubengewindeförmige innere Oberfläche der Form 50
und an ihrem oberen Ende ist sie offen und erstreckt sich nach
außen durch die Öffnung 52, wobei die Peripherie ihres offenen
oberen Endes zwischen dem Stopfen 48 und der Oberseite der Form
50 geklammert ist und der Stopfen 54 dieses obere Ende ver
schließt. Der helikal geformte Raum 70 existiert demgemäß zwi
schen der Hülle 72 und der äußeren Oberfläche des Dorns 58.
Beim Einsatz wird die Vorrichtung 10, wie in Fig. 5 gezeigt ist,
aufgestellt. Es wird geschätzt, daß die Klammern 46 das Gehäuse
44 abdichtend gegenüber der äußeren zylindrischen Oberfläche der
Form 50 halten und abdichtend gegen den Stopfen 48 und dem Fuß
60 des Dorns 58. Der Stopfen 48 dichtet somit ein Ende des Ge
häuses 44 ab, und der Fuß 60 des Dorns 58, dessen offenes Ende
74 der Hülle 72, die zwischen ihr und dem Gehäuse 44 angeordnet
ist, dichtet das untere Ende des Gehäuses ab.
Um einen Elektrodenbehälter gemäß dem erfindungsgemäßen Verfah
ren herzustellen, wird die Vorrichtung 42, wie in Fig. 5 gezeigt
ist, aufgestellt, mit der Ausnahme, daß die Stopfen 48, 54 weg
gelassen werden und die niedrigste Klammer 46 um den Fuß 60 des
Dorns 58 wird genügend festgezogen, nur um zu verhindern, daß
Pulver aus dem Raum 70 nach unten läuft.
Ein geeignetes Pulver, wie β- oder β′′-Aluminiumoxid mit einer
Partikelgröße von 20 bis 50 µm und gemischt mit 15 Masse-% Poly
ethylenglykol, wird dann in den Raum 70 zwischen die Hülle 72
und den Dorn 58 durch die Öffnung 72 mit einer geeigneten Vibra
tion geladen, um dieses Pulver zu verdichten und zu verfestigen.
Wenn der Raum 70 mit Pulver gefüllt ist, bestimmt mit 76, wird
der Stopfen in die Position eingesetzt, gefolgt durch den Stopfen 48,
und gefolgt durch ein letztes Anziehen der Klammern 46,
um das Gehäuse 44 dicht gegen den Stopfen 48 und den Fuß 60 des
Dorns 58 abzudichten. Ein schmaler offener Raum 78 wird über dem
Pulver 46 unter dem Stopfen 54 zurückgelassen.
Die Form 50 wird mit einer oder mehreren geeigneten Durchgängen
und einer Vielzahl von Nadelstichporen (nicht gezeigt) versehen,
die mit dem Äußeren, z. B. über ein oder mehrere geeignete Durch
gänge (ebenfalls nicht gezeigt) in dem Stopfen 48 in Verbindung
stehen.
Wasser wird dann in das Innere der Hülle 72 über die Durchgänge
und die verschiedenen Nadelstichporen in der Form 50 bei einem
für isostatisches Verpressen geeigneten Druck eines rohen
schraubenförmigen hohlen Elektrodenbehälters von der Pulver
schicht, bezeichnet mit 76, eingebracht, das den Raum 70 füllt.
Dieser Druck kann z. B. 35 bis 50 MPa sein.
Nach dem Verpressen wird der Druck erleichtert, die Hülle 72,
die elastisch flexibel ist und geformt ist, um sich automatisch
mit den inneren Oberflächen der Form 50 anzupassen, springt
zurück, in den Kontakt mit der Form 50, frei von dem rohen Be
hälter. Der rohe Behälter und der Dorn 58 können dann zusammen
von dem Inneren der Form 50 in einer axialen Richtung nach unten
abgeschraubt werden, nachdem die Klammern 46 gelöst werden.
Es wird geschätzt, daß die Nadelstichlöcher über die gewindete
innere Oberfläche der Form 50 verteilt sind, um eine Wasser
schicht unter diesem Druck zwischen der Form 50 und der Hülle 72
zu schaffen, wobei dieses Wasser die Hülle nach innen drückt, um
dieses Pulver 76 gegen die äußeren gewindeten Oberflächen des
Dorns 58 zu verfestigen.
Wie oben unter Bezug auf die Fig. 1 bis 3 beschrieben worden
ist, kann das Verpressen in einer Umgebung mit dem Pulver 76 und
der Vorrichtung 42 bei z. B. -10°C durchgeführt werden, wobei das
verwendete Wasser für das isostatische Verpressen ebenfalls bei
-10°C ist und geeignete Antigefriermittel darin gelöst enthält.
In Fig. 6 ist der Dorn mit 58 bezeichnet und sein Fuß 60, der
Stiel 62 und das Gewinde 64 sind gezeigt. Ein besonderes Merkmal
des Dorns 58 ist, daß er aus rostfreiem Stahl besteht und eine
Eisoberflächenschicht 80 mit etwa 0,5 mm Dicke aufweist.
Diese Oberflächenschicht wird durch Anordnen des Stahlteils des
Dorns in eine geteilte Form (nicht gezeigt) geformt, die im
allgemeinen der Form 50, die in Fig. 5 gezeigt ist, ähnlich ist,
aber eine innere Oberfläche aufweist, die gewindet ist und eine
Form und eine Größe hat, um die Oberflächenschicht 80 auf dem
Stahlteil des Dorns zu schaffen. Die Schicht wird in üblicher
Weise durch Frieren von deionisiertem Wasser auf dem Stahlteil
des Dorns geformt, gefolgt durch Entfernen der Form. In dieser
Beziehung wird es geschätzt, daß die Oberflächen des Stahlteils
der Form behandelt werden kann, z. B. durch Aufrauhen, und die
innere Oberfläche der Form kann behandelt werden, z. B. durch ihr
Vorsehen mit einer Plastikverkleidung, so daß die Eisschicht 80
stärker an dem Stahlteil des Dorns als an der Form anhaftet, um
das Entfernen der Form zu erleichtern. Der Dorn 58 mit seiner
Eisschicht kann dann bei -15°C gelagert werden.
Zu Fig. 7 übergehend wird eine Versuchsapparatur gezeigt, bei
der die Durchführbarkeit des Kern- bzw. Mittelteilentfernungs
schritts der Erfindung gezeigt worden ist, obwohl natürlich
stattdessen ein kommerziell verfügbarer Gefriertrocknungsapparat
stattdessen verwendet werden kann. Der Apparat wird allgemein
mit 82 bezeichnet und umfaßt ein Vakuumexsikkatorgefäß 84 mit
einer großkalibrigen Rohrleitung 86, die dort von zu einer Vaku
umpumpe (nicht gezeigt) führt, die mit dem Ende der Rohrleitung
86 entfernt von dem Gefäß 84 verbunden ist. Die Rohrleitung 86
hat einen U-förmigen Abschnitt 88, der in eine Kühlfalle in der
Form eines Gefäßes 90 eintaucht.
Bei der Verwendung wird das verpreßte Rohartefakt bei -15°C
(entweder der abgeflachte rohe Mantel um den Kern bzw. das Mit
telteil 20, wie bei 92 in Fig. 7 gezeigt oder das rohe gewinde
förmige hohle Gefäß um den Dorn - siehe 28 und die Schicht 76 in
Fig. 5) in das Gefäß 84 gebracht, wobei das Gefäß 84 -15°C auf
weist, ein kaltes Medium mit <-60°C, wie flüssiger Stickstoff
94, wird in das Gefäß 90 geladen und Vakuum von etwa 100 Pa wird
in die Rohrleitung des 86 mittels der Vakuumpumpe gezogen.
Bei durchgeführten Versuchen, sowohl mit rohen Artefakten mit
Öffnungen, die zu ihren Hohlräumen führen (vergleiche Fig. 2, 3
und 5) oder mit komplett geschlossenen rohen Artefakten mit
keinen Öffnungen, die zu ihren internen Hohlräumen führen (siehe
Fig. 4) hat sich gezeigt, daß der Eiskern bzw. das Eismittel
stück 20 oder die Eisschicht 80, wie dies der Fall sein kann,
leicht sublimiert werden kann, ohne Herstellung von flüssigem
Wasser. Bei diesen Versuchen wurde der Masseverlust des Vakuum
exsikkators, der von der Sublimation des Eises herrührt, verwen
det, um die Eiskern- bzw. Eismittelstückentfernung zu verfolgen.
Es wurde festgestellt, daß Eiskerne von bis zu 30 g Masse in
etwa 12 Stunden entfernt werden konnten, wobei dem Exsikkator
erlaubt wurde, langsam auf Raumtemperatur während dieser Zeit
spanne sich zu erwärmen, während Gefrierdampfin dem U-förmigen
Rohrabschnitt 88 sublimierte. Ähnliche Ergebnisse waren in kom
merziellen Gefriertrocknungsapparaten erhältlich.
Mit den Umhüllungen, die, wie oben unter Bezug auf die Fig.
1 bis 4 beschrieben ist, hergestellt wurden, waren diese nach
der Sublimation/Gefriertrocknung fertig zum Sintern, wobei der
Polyethylenglykolbinder eine genügende Rohwiderstandsfähigkeit
zum Handhaben liefert. Eine Sublimation der Schicht 80 erlaubte
jedoch ein leichtes Abschrauben des Stahlteils des Dorns 50 von
dem rohen Artefakt, was in ähnlicher Weise eine adäquate Rohwi
derstandsfähigkeit für diesen Zweck und für das nachfolgende
Sintern zurückbehielt.
Es ist beabsichtigt, daß in einer typischen Ausführungsform der
Erfindung der Kern bzw. das Mittelteil 20 (vergleiche Fig. 1
bis 4) oder der Dorn 50 mit der Schicht 80 (siehe Fig. 5 und
6) aus deionisiertem Wasser, wie oben beschrieben ist, gegossen
wird. Getrennt davon wird eine Mischung aus β′′-Aluminiumoxidpul
ver mit einer mittleren Partikelgröße von 50 bis 100 µm oder 20
bis 50 µm, wie dies der Fall sein kann, und Polyethylenglykol
hergestellt. Das Polyethylenglykol wird mit dem β′′-Aluminiumoxid
als eine 30 Masse-%-Lösung in Wasser in einem Anteil, der 15
Massen-% auf einer Trockenbasis der Mischung davon mit β′′-Alumi
niumoxid ausmacht, gemischt. Diesem Mischen folgt eine Sprüh
trocknung mit einer Sprüherauslaßtemperatur von 130°C zu einem
Feuchtigkeitsgehalt von nicht mehr als 10 Masse-%.
Nach dem Beladen des β′′-Aluminiumoxids, das auf -10°C vorgekühlt
ist, in die Anordnung 10 (Fig. 1) oder die Vorrichtung 42 (Fig. 5),
ebenfalls vorgekühlt auf -10°C, findet ein Verpressen mit
einem Druck von 48 bis 50 MPa statt (Fig. 1 und Fig. 5) oder 230
bis 240 MPa (Fig. 5), um die Wanddicke des Mantels oder der
Schicht 76 (Fig. 5) auf etwa 40% ihres Originalwertes, z. B. von
5 mm auf 2 mm zu reduzieren.
Nach Sublimation-Gefriertrocknung, wie oben mit Bezug auf Fig.
7 beschrieben ist, und Entfernung des Stahlteils des Dorns 50
(Fig. 5 und 6) wird das Rohartefakt gemäß dem folgenden Heiz
bereich unter atmosphärischer Luft erhitzt, um das Polyethylen
glykol zu entfernen, um jegliches restliches Wasser durch sein
Verdampfen zu entfernen und um es von dem β′′-Aluminiumoxid zu
entbinden, und dann das Artefakt zu sintern:
Umgebungstemperatur - 400°C bei 25°C/Std. (in Luft),
400-1600°C bei 100°C/Std. (in Luft),
1600-1617°C bei 60°C/Std. (unter Luft),
1617-1000°C bei 240°C/Std. (unter Luft),
1O00°C - Umgebungstemperatur bei 360°C/Std. (unter Luft).
Umgebungstemperatur - 400°C bei 25°C/Std. (in Luft),
400-1600°C bei 100°C/Std. (in Luft),
1600-1617°C bei 60°C/Std. (unter Luft),
1617-1000°C bei 240°C/Std. (unter Luft),
1O00°C - Umgebungstemperatur bei 360°C/Std. (unter Luft).
Fig. 8 zeigt, daß bei den Temperaturen, die für das Verpressen
beabsichtigt sind, z. B. -10 bis -15°C Verpressungsdrucke von 35
bis 100 MPa leicht angewendet werden können, ohne jegliche Ge
fahr des Schmelzens des Kerns bzw. Mittelteils 20 (Fig. 1) oder
der Oberflächenschicht 80 (Fig. 6). Fig. 9 zeigt nun das Phasen
diagramm von Wasser unter Verwendung einer graphischen Darstel
lung des Drucks gegen die Temperatur. Aus Fig. 9 ist klar, daß
der Gefrier-/Sublimationszyklus (gezeigt durch die mit Pfeilen
versehenen Linien Fig. 9), der durch das erfindungsgemäße Ver
fahren angewendet wird, anwendbar ist. Flüssiges Wasser gefriert
bei 1 Atmosphäre Druck (etwa 100 kPa) und abgekühlt auf -15°C,
gefolgt durch einen Druckabfall auf 10-3 Atmosphären (etwa 100
Pa), bei welchem Druck ein Temperaturanstieg zur Sublimation
führt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines gesinterten Artefakts aus
sinterbarem teilchenförmigem Material, wobei das Verfahren
dadurch gekennzeichnet ist, daß es die folgenden Schritte
umfaßt:
- - Anordnen wenigstens eines Kerns bzw. eines Mittel teils, der bzw. das wenigstens teilweise aus Eis ge formt ist, in einer Masse des teilchenförmigen Materi als;
- - Verpressen und Verfestigen des teilchenförmigen Mate rials um jeden Kern bzw. um jedes Mittelteil zur For mung eines rohen Artefakts, bei dem jeder Kern bzw. jedes Mittelteil wenigstens teilweise eingebettet ist;
- - Entfernen jedes Kerns bzw. jedes Mittelteils von dem rohen Artefakt, um einen Hohlraum darin zurückzulas sen;
- - Sintern des rohen Artefakts zur Herstellung eines gesinterten einheitlichen Artefakts mit wenigstens einem Hohlraum, der darin durch die Kern- bzw. Mittel teilentfernung zurückgelassen worden ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
teilchenförmige Material ein keramisches Material oder ein
Vorläufer davon ist, so daß das hergestellte gesinterte
Artefakt aus, gesintertem keramischem Material besteht,
wobei das teilchenförmige Material eine Partikelgröße von
10 bis 200 µm hat.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
keramische Material ein Feststoffelektrolytkeramikmaterial
oder ein Vorläufer davon ist, wobei das Artefakt in der
Form eines Behälters zum Aufnehmen von aktivem Elektroden
material in einer elektrochemischen Hochtemperatur-Energie
speicherzelle vorliegt.
4. Verfahren gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kern- bzw. Mittelstückentfernungs
schritt die Sublimation wenigstens eines Teils des Eises
auf jedem Kern bzw. jedem Mittelteil bei einer Temperatur
und einem Druck umfaßt, bei dem das Eis ohne zu schmelzen
verdampft.
5. Verfahren gemäß irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kern bzw. jedes Mittel
teil durch Gießen bei Atmosphärendruck mittels Gefrieren
geformt wird, wobei das dafür verwendete Wasser gasfrei
ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Kern bzw. jedes Mittelteil durch Gießen einer Mi
schung aus Eis und dem sinterbaren teilchenförmigen Materi
al geformt wird, so daß jeder Hohlraum in dem gesinterten
Artefakt in seinem Inneren eine Füllung enthält, die aus
diesem teilchenförmigen Material in poröser, flüssigkeits
durchlässiger Form geformt ist, wobei die Füllung bewirkt,
daß die Festigkeit des gesinterten Artefakts verstärkt
wird.
7. Verfahren gemäß irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kern bzw. jedes Mittel
teil geformt wird, so daß es eine Verbundbeschaffenheit
aufweist, umfassend einen inneren Teil, der wiederverwend
bar ist, wobei der innere Teil eine Oberflächenschicht
aufweist, die gefrorenes Eis darauf enthält.
8. Verfahren gemäß irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anordnen eines jeden Kerns
bzw. Mittelteils in der Masse aus teilchenförmigem Material
und das nachfolgende Verpressen und Verfestigen des teil
chenförmigen Materials bei einer Temperatur und einem Druck
stattfindet, so daß jeder Kern bzw. jedes Mittelteil wäh
rend dieser Schritte festbleibt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Anordnen eines jeden Kerns bzw. Mittelteils in dem teil
chenförmigen Material unter umgebendem Atmosphärendruck und
bei einer Temperatur von <0°C stattfindet, wobei das Ver
pressen und Verfestigen bei einer Temperatur von <-4°c
stattfindet und die Kernentfernung nach dem Verpressen und
Verfestigen durch Reduzierung des Umgebungsdrucks auf das
rohe Artefakt auf einen Wert, bei dem das Eis auf dem Kern
bzw. dem Mittelteil sublimiert, bewirkt wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kernentfernung stattfindet durch Aussetzen des rohen Arte
fakts bei einer Temperatur zwischen -30°C und 0°C und einem
Umgebungsdruck von 10 bis 500 Pa.
11. Gesintertes keramisches Material, dadurch gekennzeichnet,
daß es durch ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche hergestellt worden ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
ZA924132 | 1992-04-24 | ||
GB929212333A GB9212333D0 (en) | 1992-06-10 | 1992-06-10 | Method of making an artifact |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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