DE4312428C1 - Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte - Google Patents
Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische SchaltgeräteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte
elektrische Schaltgeräte, bestehend aus einem Handgriff,
der drehbar in einem an der Kapselung befestigten Rahmen
angeordnet und mittels eines Kupplungsstückes mit der Schaltachse
des Schaltgerätes formschlüssig verbunden ist, wobei der
Handgriff die jeweilige Schaltstellung anzeigt und mittels eines
Schiebers sowohl in der Ein-Stellung als auch in der Aus-Stellung
blockierbar und in der blockierten Stellung abschließbar
ist.
Aus der EP 0 130 727 ist eine Handbetätigungsvorrichtung für
gekapselte elektrische Schalter bekannt, das ein Kupplungsglied
aufweist, das mit der Schaltachse über ein zweite Kupplungsteil
formschlüssig verbunden ist. Weiter weist die Handbetätigungsvorrichtung
einen Schieber auf, mit dem die Handbetätigungseinrichtung
in der verriegelten Stellung abschließbar ist.
Bei derartigen Handbetätigungsvorrichtungen muß der Schalter im
Falle einer automatischen Ausschaltung aufgrund eines Überstromes
die Masse des Handgriffs mitbewegen. Hierdurch kann die
Schaltung träger und die Kontakttrennung verzögert werden, da
der mechanische Aufbau des Schaltschlosses derartiger Schaltgeräte
für kleinere, direkt auf der Schaltachse angeordnete Handgriffe
optimiert ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Handbetätigungsvorrichtung
zu schaffen, die für den Fall einer automatischen
Abschaltung des Schaltgerätes dieses von der Handbetätigungsvorrichtung
entkoppelt und bei Auslösung des Schaltgerätes
aufgrund eines Überstromes, diese Auslösung anzeigt bzw. ein
Abschließen in der Aus-Stellung verhindert, wenn die Kontakte
nicht getrennt sind.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
An dem Drehknopf ist ein schwenkbar gelagerter Mitnehmer angeordnet,
der in der Stellung AUS des Drehknopfes mit einem mit
der Schaltachse des Schaltgerätes verbundenen Kupplungsstück
formschlüssig gekoppelt ist. Bei der Schaltbewegung des Drehknopfes
von der Stellung AUS in die Stellung EIN wird die
Schaltachse des Schaltgerätes mitgenommen, bis das Schaltschloß
des Schaltgerätes in der Stellung EIN verrastet. Mit einer
geringen Drehbewegung über die Stellung EIN hinaus wird die
Verbindung zwischen dem Kupplungsstück und dem Mitnehmer entkoppelt
und das Schaltgerät ist bereit zu einer von der Handbetätigungsvorrichtung
unabhängigen Ausschaltung, wenn ein Überstrom
oder Kurzschlußstrom auftritt.
Die Entkopplung wird vorteilhafterweise durch einen Auflaufnocken
bewirkt, indem der Mitnehmer auf die schiefe Ebene des
Nockens läuft und so weit verschwenkt, daß das Kupplungsstück
freigegeben wird. Die Lagerung des Mitnehmers erfolgt mittels
eines Lagerstiftes der in ein Langloch des Mitnehmers greift und
im Rahmen des Langloches eine Relativbewegung zwischen Handgriff
und Mitnehmer zuläßt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß
sich bei verschweißten oder blockierten Kontaktstücken des
Schaltgerätes bei der Ausschaltung der Mitnehmer verschiebt. An
dem Schieber ist ein Sperrstift und ein Zentrierstift vorgesehen,
wobei der Sperrstift bei Betätigung des Schiebers durch zur
Deckung gebrachte Bohrungen im Drehknopf und Rahmen greift und
die Verdrehung des Drehknopfes verhindert, während der Zentrierstift
durch eine Bohrung des Mitnehmers geführt wird. Bei blockierten
Kontaktstücken findet aufgrund der Verschiebung des Mitnehmers
der Zentrierstift die Bohrungen nicht und blockiert so
die Bewegung des Schiebers. Der Schieber läßt sich nicht betätigen
und die Handbetätigungsvorrichtung ist in der AUS-Stellung
nicht abschließbar.
Anhand der folgenden Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 die Handbetätigungsvorrichtung in geschnittener
Darstellung,
Fig. 2 eine Druntersicht der Betätigungsvorrichtung,
Fig. 3 den Drehknopf in geschnittener Darstellung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Verbindung zwischen
dem Drehknopf und dem Kupplungsteil
- in der AUS-Stellung,
Fig. 5 - bei der Einschaltbewegung,
Fig. 6 - in der EIN-Stellung verrastet,
Fig. 7 - in der Stellung AUSGELÖST,
Fig. 8 - bei verschweißten Kontakten.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist die Handbetätigungsvorrichtung
mittels einer bekannten Kupplungsverbindung, die die Kupplung 50
mit der Schaltachse 52 des Schaltgerätes verbindet, formschlüssig
gekoppelt. Die Übertragung der Drehbewegung erfolgt über das
Kupplungsteil 51. In einem Rahmen 2 ist der Drehknopf 1 drehbar
angeordnet. In dem Drehknopf 1 ist ein Schieber 4 gegen eine
Rückdruckfeder 5 geführt. Der Schieber 4 ist in dem Drehknopf 1
so weit verschiebbar, daß die Aussparung 6 frei wird und für
Abschließvorrichtungen, wie zum Beispiel Bügelschlösser, zugänglich
ist. In der eingeschobenen Stellung des Schiebers 4 ist der
Sperrstift 18 durch eine Bohrung 17 im Rahmen 2, der mit einer
Kapselung oder einer Montageplatte verschraubt ist, geführt und
verhindert ein Verdrehen des Handgriffs 12 (Fig. 2 und 3). Ein
Unterteil 3 wird mit dem Drehknopf 1 derart verschraubt, daß
Unterteil 3 und Drehknopf 1 den Rahmen 2 zwischen sich aufnehmen
und innerhalb des Rahmens 2 drehbar gehalten werden. Eine Abdeckplatte
53 schließt den Rahmen 2 der Handbetätigungsvorrichtung
so ab, daß die Kupplung 50 bei Aufsetzen der Kapselung
durch eine zentrale Öffnung 54 geführt werden kann und mit
dem Kupplungsteil 51 in Wirkverbindung tritt. Mit dem Kupplungsteil
51 wirkt eine federbeaufschlagte Klinke 8 zusammen, die bei
abgehobener Kapselung
den Drehknopf 1 in der jeweils eingestellten Stellung
hält.
Fig. 2 zeigt die Handbetätigungsvorrichtung aus der Sicht der
Schaltachse 52 des Schaltgerätes mit teilweise durchbrochener
Abdeckplatte 53. In einer Führungsbahn 9 liegt eine Rückstellfeder
7, die bei der Bewegung des Drehknopfes in EIN-Stellung
vorgespannt wird und bei Auslösung des Schaltgerätes den Drehknopf
1 in Richtung der AUS-Stellung bewegt.
In Fig. 3 ist der Drehknopf 1 geschnitten dargestellt. In dem
Handgriff 12 ist der Schieber 4 in axialer Richtung verschiebbar
geführt. In dem Schieber 4 sind ein Sperrstift 18 und ein Zentrierstift
20 vorgesehen, die in Bohrungen 21 und 22 des Schiebers
4 geführt sind. Der Sperrstift 18 verschwenkt bei der Betätigung
des Schiebers 4 einen Riegel 23 (Fig. 2), der verhindern
soll, daß die Kapselung bei verriegelter Handbetätigungsvorrichtung
geöffnet werden kann. Der Zentrierstift 20 läßt eine Bewegung
des Schiebers 4 nur zu, wenn die Bohrung 37 des Mitnehmers
30 sich mit der Bohrung 2 im Schieber 4 deckt. Der Mitnehmer
30 ist an dem Handgriff 12 schwenkbar angeordnet und
steht unter der Wirkung einer Zugfeder 31.
Die Wirkungsweise des Mitnehmers 30 auf das Kupplungsstück wird
anhand der Fig. 4 bis 8 erläutert.
Der Mitnehmer 30 weist eine Mitnehmeraussparung 38 (Fig. 6 und
8) auf, die mit dem Kupplungsteil 51 in Wirkverbindung steht.
Dabei sind die Mitnehmeraussparung 38 und das Kupplungsteil 51
derart ausgeformt, daß eine hintergriffige formschlüssige Verbindung
entsteht. In der Grundstellung, d. h. Aus-Stellung (Fig. 4),
ist die Mitnehmernase 32 mit der Nase 56 des Kupplungsteils
56 derart verhakt, daß bei der Bewegung des Drehknopfes 1 das
Kupplungsteil 51 sicher mitgenommen wird. Fig. 5 zeigt den Bewegungsablauf
kurz vor der Verrastung in Ein-Stellung. In der in
Fig. 5 erreichten Stellung erfolgt noch keine Verrastung der
Handbetätigungsvorrichtung, da die Rastaussparung 36 die Rastvorrichtung
13 noch nicht erreicht hat. Die Bewegung des Drehknopfes
in Richtung Ein-Stellung muß für die Verrastung weiter
geführt werden. Die Raststellung ist in Fig. 6 erreicht. Dabei
ist der Mitnehmer 30 durch das Auflaufen der Gleitnase 33 auf
die Auflaufschräge 34 (Fig. 4 und 5) um den Lagerstift 44 verschwenkt
und die Mitnehmernase 32 gibt das Kupplungsteil 51
frei. Dieses kann sich im Falle einer Auslösung des Schaltgerätes
frei in die Aus-Stellung bewegen.
Gleichzeitig stützt sich der Mitnehmer 30 auf dem Kupplungsstück
ab und drückt den Mitnehmer 30 mit der Rastaussparung 36 gegen
die Rastvorrichtung 13 und verklemmt den Mitnehmer 30. Im Rahmen
des sich in dem Langloch 41 bewegbar angeordneten Lagerstiftes
44 bewegt sich der Drehknopf 1 um den Winkel x, der dem erforderlichen
Drehwinkel für die Verrastung entspricht, zurück und
zeigt dadurch die definierte Ein-Stellung an. In dieser Stellung
ist die Handbetätigungsvorrichtung ebenfalls in der oberen beschriebenen
Weise abschließbar, da der Abstand zwischen den
Bohrungen 42 und 43 dem Bewegungsspielraum des Langloches 41
entspricht und der Sperrstift 20 durch die zweite Bohrung 43
greift.
Fig. 7 zeigt die Handbetätigungsvorrichtung in der Stellung, in
der das Schaltgerät ausgelöst hat und in die Aus-Stellung geschwenkt
ist. Da die Rückstellfeder 7 der Handantriebsvorrichtung
nur auf einem Teil des Rückstellweges aktiv ist, bleibt der
Drehknopf 1 in einer Zwischenstellung zwischen den Stellungen
Ein und Aus stehen, und dem Bedienenden wird die Auslösung durch
Überstrom oder Kurzschluß signalisiert. Vor dem Wiedereinschalten
muß der Drehknopf in die Aus-Stellung bewegt werden, damit
der Mitnehmer 30 das Kupplungsteil 51 für die Schaltbewegung
greifen kann.
Fig. 8 zeigt das Kupplungsteil 51 und den Mitnehmer 30 bei einem
Schaltzustand des Schaltgerätes, der durch blockierte oder verschweißte
Kontakte auftreten könnte. Durch das Blockieren der
Schaltachse und damit des Kupplungsteils 51 verdreht sich der
Drehknopf relativ zu dem Kupplungsteil 51. Der Anschlagnocken 45
schlägt an dem Kupplungsteil 51 an und über die weitere Drehbewegung
des Bedienenden versucht der Anschlagnocken die Kontakte
zu trennen. Wenn das nicht gelingt, bleibt das Kupplungsteil 51
in dieser Zwischenstellung vor der Aus-Stellung und hält dadurch
den Mitnehmer auch in einer Stellung, die nicht der Aus-Stellung
entspricht. Wenn der Drehknopf trotzdem in die Aus-Stellung
bewegt wird, so ist der Zentrierstift 20 außerhalb der Mittellinie
der Bohrungen 42 oder 43. Damit läßt sich der Schieber 4
nicht in die Abschließstellung bewegen.
Claims (10)
1. Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte,
bestehend aus einem Handgriff, der drehbar in einem an
der Kapselung befestigten Rahmen angeordnet und mittels eines
Kupplungsstückes mit der Schaltachse des Schaltgerätes formschlüssig
verbunden ist, wobei der Handgriff die jeweilige
Schaltstellung anzeigt und mittels eines Schiebers sowohl in der
Ein-Stellung als auch in der Aus-Stellung gegen Verdrehen blockierbar
und in der blockierten Stellung abschließbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Drehknopf (1) ein schwenkbar
gelagerter Mitnehmer (30) vorgesehen ist, der bei der Einschaltbewegung
an dem mit der Schaltachse (52) in Wirkverbindung
stehenden Kupplungsteil (51) formschlüssig angreift, dieses in
die Ein-Stellung mitnimmt und für eine von der Handbetätigungsvorrichtung
unabhängige Ausschaltung entkoppelt.
2. Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entkopplung
zwischen dem Mitnehmer (30) und dem Kupplungsstück (51)
durch einen Auflaufnocken (40) bewirkt wird, wobei der Mitnehmer
(30) in der Ein-Stellung des Schaltgerätes auf eine Auflaufschräge
(34) des Auflaufnockens (40) läuft und dadurch so verschwenkt,
daß das Kupplungsteil (51) freigegeben wird.
3. Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte
nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Mitnehmer (30) ein Langloch (41) vorgesehen ist, in das
ein Lagerstift (44) greift und daß im Rahmen des Langlochs (41)
der Mitnehmer (30) und der Drehknopf (1) relativ zueinander verdrehbar
angeordnet sind.
4. Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (4) einen Sperrstift (18) aufweist, der in den
Schaltstellungen EIN und AUS mit Bohrungen (17) in dem Rahmen
(2) zur Deckung kommt und bei axialer Betätigung des Schiebers
(4) in diese Bohrungen (17) greift und ein Verdrehen des Drehknopfes
(1) verhindert.
5. Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß bei betätigtem Schieber (4) zwischen dem Schieber (4) und
dem Handgriff (12) eine Öffnung freigegeben wird, durch die
ein Schloßbügel greifen kann.
6. Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte
nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kraftspeicher in Form einer Rückstellfeder (7) vorgesehen
ist, der mit der Einschaltbewegung von Hand vorgespannt
und im Falle einer Ausschaltung den Drehknopf (1) in die Aus-
Stellung bewegt.
7. Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellfeder (7) zwischen dem Drehknopf (1) und dem
Rahmen (2) in einer Führung (9) angeordnet ist, und mit der
Drehbewegung des Drehknopfes (1) zwischen einem Anschlag (35)
und einem Widerlager (39) vorgespannt wird, und daß in der Ein-
Stellung eine im Rahmen (2) angeordnete Rastvorrichtung (13) mit
dem Mitnehmer (30) verrastet, indem sie in eine Rastaussparung
(36) greift und die Rückstellbewegung verhindert.
8. Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellfeder (7) ihre Rückstellkraft nur über eine
Teilstrecke der Rückstellbewegung ausübt.
9. Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Drehknopf (1) ein Anschlagnocken (45) vorgesehen ist,
der bei verschweißten Kontaktstücken des Schaltgerätes die Betätigungskraft
direkt auf das Kupplungsstück überträgt.
10. Handbetätigungsvorrichtung für gekapselte elektrische Schaltgeräte
nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß bei verschweißten Kontaktstücken der Mitnehmer (30) nicht in
die endgültige Aus-Stellung bringbar ist, und ein mit dem
Schieber (4) gekoppelter Zentrierstift (20) nicht mit einer der
in dem Mitnehmer (30) vorgesehenen Bohrungen (42, 43) zur
Deckung kommt und damit ein Verschieben des Schiebers (4) nicht
zuläßt.
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