DE4311642C2 - Vorrichtung zum Entwickeln blattförmiger fotografischer Schichtträger - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Haupt­ anspruchs.

Bei Einzelblatt-Entwicklungsgeräten, bei denen die einzelnen Blätter nachein­ ander durch mehrere Behandlungstanks transportiert werden, besteht allgemein die Schwierigkeit, daß die Vorderkanten der Blätter nach dem Verlassen eines Tanks praktisch um 180° umgelenkt werden müssen, um in den folgenden Tank eingeleitet werden zu können. In der DE-OS 28 32 820 ist eine Einrichtung ge­ zeigt, welche 6 Walzenpaare benötigt, um das lichtempfindliche Material von der senkrechten Aufwärtsbewegung in dem einen Tank in die senkrechte Abwärts­ bewegung in dem folgenden Tank überzuleiten. Dies ist jedoch sehr aufwendig und die Produktionskosten sind daher hoch. Es wurden deshalb in letzter Zeit starre Leitvorrichtungen verwendet, die zwischen dem letzten Transportrollenpaar des einen Tanks und dem ersten Transportrollenpaar des folgenden Tanks vor­ gesehen waren. Entsprechende Leitvorrichtungen sind z. B. in der DE- PS 36 14 253 gezeigt. Bei dieser Anordnung ist es jedoch wiederholt zu Beschä­ digungen der Vorderkante des Schichträgers, aber auch zu Verletzungen der Emulsionsschicht gekommen. Dies führt insbesondere bei der Entwicklung von Papierabzügen fotografischer Aufnahmen zu Qualitätsverlusten, die von den Kunden nicht tole­ riert werden.

Es war folglich die Aufgabe der Erfindung, eine Ent­ wicklungsvorrichtung der gattungsgemäßen Art so auszu­ bilden, daß diese Schäden vermieden werden können und die Überleiteinrichtungen trotzdem kostengünstig her­ stellbar sind.

Gelöst wird die Aufgabe durch eine Entwicklungsvorrich­ tung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptan­ spruchs. Bei der erfindungsgemäßen Überleiteinrichtung wird die Funktion des bekannten, starren Leitelements durch eine Leitwalze übernommen. Im Gegensatz zu der Umlenkung nach dem Stand der Technik gleitet die Vor­ derkante eines Einzelblattes jedoch nicht an der Ober­ fläche entlang und kann dabei beschädigt werden, son­ dern sie wird praktisch ohne Gleitreibung aktiv umge­ lenkt. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß selbst Schichtträger mit großer Rolltendenz und ge­ ringer Eigensteifigkeit sicher in den Aufnahmespalt des einlaufseitigen iransportwalzenpaares eingeführt werden.

Um die sichere Funktion gewährleisten zu können, wird der Durchmesser der Leitwalze um ein Vielfaches größer als der Durchmesser der Walzen der auslaufseitigen und einlaufseitigen Transportwalzenpaare gewählt. In vor­ teilhafter Weise beträgt der Durchmesser der Leitwalze das Drei- bis Fünffache des Durchmessers der Transport­ walzenpaare. Besonders gute Ergebnisse konnten erzielt werden mit Leitwalzendurchmessern zwischen 35 und 70 mm und Transportwalzen mit einem Durchmesser zwischen 10 und 20 mm. Um zu verhindern, daß Einzelblätter mit sehr geringer Eigensteifigkeit mit ihrer Vorderkante in den Schlitz zwischen einlaufseitigem Transportwalzenpaar und Leitwalze gelangen - was zu einer Störung führen würde - ist dieser Spalt auf höchstens 1 bis 2 mm be­ grenzt.

Um die Teilezahl zu vermindern und dadurch auch die Herstellungskosten zu verringern, werden für das aus­ lauf- und einlaufseitige Transportwalzenpaar vier Wal­ zen mit gleichem Durchmesser verwendet.

In vorteilhafter Weise ist die Leitwalze mit der glei­ chen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wie die Trans­ portwalzenpaare, so daß praktisch jegliche Gleitreibung zwischen dem fotografischen Schichtträger und der Wal­ zenoberfläche vermieden werden kann.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das anhand der Zeichnung eingehend erläutert wird.

Die einzige Figur zeigt die schematische Darstellung von zwei Behand­ lungstanks mit einer erfindungsgemäßen Über­ leitvorrichtung.

In den Tanks 1, 2 befindet sich Entwickler- 13 bzw. Bleichfixierlösung 14. Über die Trennwand 3 zwischen den Tanks 1 und 2 ist die Überleiteinrichtung 4 vorgesehen. Sie weist ein ausgangsseitiges Transportwalzenpaar 5, 6, eine Leitwalze 7 und ein eingangsseitiges Transportwalzenpaar 8, 9 auf. Alle fünf Walzen sind auf nicht gezeigte Weise mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Die Achsen der Transportwalzenpaare 5, 6 und 8, 9 liegen jeweils auf einer gestrichelt eingezeichneten Ebene 10, 11, die mit der Horizontalen einen Winkel A, B von 45° bilden. Die Achse der Leitwalze 7 ist senkrecht über der Trennwand 3 an­ geordnet. Zwischen den Transportwalzen 5 und 8 einer­ seits und der Leitwalze 7 andererseits besteht jeweils ein Spalt 12, der nicht größer als 1 bis 2 mm sein sollte.

Da die Transportsysteme für die Einzelblätter innerhalb der Bäder unwesentlich für die Erfindung sind, sind sie auch in der Figur nicht gezeigt.

Verläßt ein Einzelblatt das Entwicklungsbad 13, so wird es vom Transportwalzenpaar 5, 6 erfaßt. Durch diese An­ triebswalzen wird das Blatt in Richtung der Leitwalze 7 geschoben, bis seine Vorderkante an der Oberfläche an­ stößt. Da auch die Leitwalze 7 angetrieben ist, wird die Vorderkante des Blattes praktisch ohne Gleitreibung mitgeführt und in Richtung des Walzenpaares 8, 9 umge­ lenkt. Ist die Vorderkante erfaßt, wird das Blatt gleichmäßig über diese problematische Stelle gefördert, ohne daß es zu einer Beschädigung der Oberfläche durch Kratzer kommen kann. Das Transportwalzenpaar 8, 9 führt den Schichtträger einer Transporteinrichtung im Tank 2 zu, die hier ebenfalls nicht gezeigt ist.

Selbstverständlich kann die Entwicklungsvorrichtung auch aus mehreren Tanks mit mehreren Überleitungsein­ richtungen bestehen.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Entwickeln blattförmiger fotografischer Schichtträger mit wenigstens zwei Behandlungstanks, durch die die Schichtträger im Durchlauf transportiert werden, mit einer Einrichtung zum Überführen der Schichtträger aus einem Behandlungstank in den nächsten, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Behandlungstank (1) ein auslaufseitiges (5, 6) und im folgenden Be­ handlungstank (2) ein einlaufseitiges Transportwalzenpaar (8, 9) vorgesehen sind, deren Achsen jeweils in einer Ebene (10, 11) liegen, die zwischen 30 und 60° gegenüber der Horizontalen geneigt ist und daß zwischen dem auslaufsei­ tigen (5, 6) und dem einlaufseitigen Transportwalzenpaar (8, 9) eine obere Leitwalze (7) ohne zusätzliche untere Gegenwalze angeordnet ist, die die Vor­ derkante eines durch das auslaufseitige Transportwalzenpaar (5, 6) herange­ führten Schichtträgers in Richtung des einlaufseitigen Transportwalzenpaa­ res (8, 9) umlenkt und die mit der oberen Walze des ein/auslaufseitigen Trans­ portwalzenpaares in der Weise einen Spalt bildet, daß der Schichtträger durch diesen nicht ausweichen kann.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Durchmesser der Leitwalze (7) das Drei- bis Fünffache des Durchmessers der Walzen des auslaufseitigen (5, 6) und/oder ein­ laufseitigen Transportwalzenpaares (8, 9) be­ trägt.

3 . Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Durchmesser der Walzen des auslaufseitigen (5, 6) und/oder einlaufseitigen Transportwalzenpaares (8, 9) zwischen 10 und 20 mm und der Leitwalze (7) zwischen 35 und 70 mm beträgt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen der Leitwalze (7) und der der Leitwalze-benachbarten Walze (8) des einlaufseitigen Transportwalzenpaares (8, 9) ein Spalt (12) von 1 bis 2 mm besteht.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das auslaufseitige (5, 6) und einlaufseitige Transportwalzenpaar (8, 9) je­ weils aus Walzen gleichen Durchmessers bestehen.