DE4309587C2 - Fördervorrichtung für Bögen von Verpackungsmaterial - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung für Bögen von Verpackungsmaterial der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.

Aus der DE 27 18 912 C2 ist eine derartige Fördervorrichtung mit zwei hintereinandergeschalteten Förderern bekannt, die unter einem Winkel von etwa 90° ausgerichtet sind. Zwischen dem Austragsende des ersten Förderers und dem Einlaufende des zweiten Förderers ist eine Übergabevorrichtung angeord­ net, welche die einzeln aufeinanderfolgend zugeführten Bö­ gen von der Transportfläche des ersten Förderers erfaßt und nach einer Hub- und Schwenkbewegung auf die höherliegende Transportfläche des zweiten Förderers ablegt. Zu diesem Zweck weist die Übergabevorrichtung ein durch die Transportebe­ ne des ersten Förderers heb- und senkbares Hubmittel sowie einen in Richtung auf den Einlauf des zweiten Förderers be­ wegbaren Schieber auf, mit dem die Bögen in den Einlauf des zweiten Förderers geschoben werden. Ein Nachteil dieser Fördervorrichtung besteht darin, daß nur Bögen mit einer ausreichenden Eigensteifigkeit sachgerecht transportiert werden können, da dünne und damit flexible Bögen während des Übergabevorganges durch die mit Saugelementen versehe­ nen Hubmittel so stark verformt werden, daß das Einschieben der Bögen auf das einlaufseitige Ende des zweiten Förderers Probleme bereitet.

Aus der US 4 679 785 ist eine weitere Fördervorrichtung für insbesondere Textilmaterialien bekannt, die zwei unter einem rechten Winkel zueinander ausgerichtete Bandförderer und eine im Bereich der benachbarten Enden dieser Förderer angeordnete Übergabevorrichtung in Form eines Hubtisches aufweist. Durch eine Vertikalbewegung dieses Tisches werden die textilen Zuschnitte von dem in einer oberen Ebene ange­ ordneten Zulaufförderer auf den darunter angeordneten Ab­ laufförderer übergeben. Diese Vorrichtung ist aufgrund der Vielzahl von Einzelteilen konstruktiv aufwendig und wegen der verschiedenen Handhabungsvorgänge für die beim Bogen­ transport moderner Verpackungsmaschinen üblichen Taktfolgen nicht geeignet.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fördervorrichtung für Bögen von Verpackungsmaterial zu schaffen, die eine genaue Übergabe auch dünner flexibler Bögen von einem Förderer auf den nachgeordneten Förderer in hoher Taktfolge und mit ein­ fachen Mitteln ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentan­ spruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Übergabevorrichtung erfolgt der Transport der Bögen auch während des Über­ gabevorganges in der gleichen Ebene, so daß gesonderte He­ be- und Senkbewegungen wegfallen. Da ferner der Endlosför­ derer der Übergabevorrichtung in Verlängerung des Ablauf­ förderers angeordnet ist, werden die aufgenommenen Bögen nur einmal beschleunigt und ohne Geschwindigkeitsänderung an den Ablaufförderer übergeben. Dies führt nicht nur zu einer schonenden Behandlung auch sehr dünner und flexibler Bögen, sondern gewährleistet auch eine hohe Taktfolge bei der Bogenübergabe.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert, in der eine Fördervorrichtung schematisch in teilgeschnittener Seiten­ ansicht dargestellt ist.

Auf der dargestellten Fördervorrichtung 1 werden Bögen 2 aufeinanderfolgend in Richtung des Pfeiles 3 abgefördert, wobei zwei schrittweise und synchron angetriebene Endlos­ förderer 4, 5 unter einem Winkel von etwa 90° zueinander ausgerichtet sind.

Der Endlosförderer 4 enthält Saugelemente und mehrere End­ losbänder 6, die nebeneinander angeordnet und um zwei Sätze von Führungsrollen geführt sind. Die Führungsrollen 7 am Austragsende 8 haben eine gemeinsame Achse 9 und sind auf einer zu dieser Achse koaxialen gemeinsamen Welle 10 befe­ stigt, die von einem Motor 11 schrittweise gedreht wird. Die Führungsrollen 7 teilen die Endlosbänder 6 in einen oberen Transportabschnitt 12 und einen unteren Rücklaufab­ schnitt 13, wobei die zueinander koplanaren Transportab­ schnitte 12 der Endlosbänder 6 eine Transportfläche 14 für die Bögen 2 bilden. In einer Übergabestation 15 werden die Bögen 2 vom Endlosförderer 4 auf den Endlosförderer 5 über­ tragen.

Der Endlosförderer 5 enthält mehrere endlos umlaufende Saugbänder 16, die nebeneinander angeordnet und um zwei Führungsrollen 17, 18 sowie über einen Saugkasten 16a geführt sind. Die Füh­ rungsrollen 17, 18 sind auf gemeinsamen Wellen 19, 20 be­ festigt, die quer zur Achse 9 ausgerichtet sind. Die Welle 19 ist mit der Abtriebswelle eines Motors 21 verbunden und wird im Uhrzeigersinn schrittweise und synchron mit der Welle 10 gedreht. Die Führungsrollen 17 und 18 unterteilen die Endlosbänder 16 in einen unteren Transportabschnitt 22 und einen oberen Rücklaufabschnitt 23, wobei die koplanaren unteren Bandabschnitte 22 eine Transportfläche 24 bilden, die von der Übertragungsvorrichtung 15 wegführt und sich parallel oberhalb der Transportfläche 14 des Endlosförde­ rers 4 erstreckt.

Der Endlosförderer 5 schließt mit seiner Welle 19 an die Übertragungsvorrichtung 15 an, welche vom Endabschnitt 8 des ersten Endlosförderers 4 und von einem Saugförderer 25 zur Übergabe der Bögen 2 auf den Endlosförderer 5 gebildet wird. Der Übergabe-Endlosförderer 25 enthält mehrere endlos umlaufende Saugbänder 26, die nebeneinander und abwechselnd mit den Endlosbändern 16 des zweiten Endlosförderers 5 angeord­ net sind und um zwei Sätze von Führungsrollen 27, 28 lau­ fen. Alle Führungsrollen 27 sind auf einer zu den Wellen 19, 20 parallelen gemeinsamen Welle 29 befestigt, während die Führungsrollen 28 abwechselnd mit den Rollen 17 auf der Welle 19 fest angebracht sind. Die Führungsrollen 27, 28 unterteilen die Endlosbänder 26 in einen unteren Transport­ abschnitt 30, der sich über den Endabschnitt 8 des ersten Endlosförderers 4 erstreckt, und in einen Rücklaufabschnitt 31. Die zueinander koplanaren Bandabschnitte 30 der endlos umlaufenden Saugbänder 26 bilden eine untere Transportfläche 32, die dem Endabschnitt 8 zugewandt ist und tangential an die Trans­ portfläche 24 des zweiten Endlosförderers angrenzt. Die Wellen 19 und 29 sind durch einen inneren Rahmen 33 mitein­ ander verbunden, der entlang dem Transportabschnitt 30 an­ geordnete Saugkästen 34 trägt. Der Rahmen 33 ist auf der Welle 19 schwenkbar gelagert und wird von einer Betäti­ gungseinrichtung 35, die am Rahmen 33 in der Nähe der Welle 29 angreift, zwischen einer angehobenen Ruhestellung und einer abgesenkten Arbeitsstellung verschwenkt, wobei sich der Transportabschnitt 30 in der Arbeitsstellung oberhalb des Abschnittes 8 des Endlosförderers 4 erstreckt und die­ sen berührt, und wobei die Transportfläche 32 sich über der Transportfläche 14 befindet.

Die beschriebene Fördervorrichtung arbeitet wie folgt.

In der Zeichnung ist der Beginn eines Übergabevorganges dargestellt, in welchem die drei Endlosförderer 4, 5 und 25 stillstehen und sich der Übergabe-Endlosförderer 25 in der dargestellten angehobenen Stellung befindet. In diesem Zeitpunkt wird durch Aktivieren der Betätigungseinrichtung 35 der Übergabe-Endlosförderer 25 um die Welle 19 in Rich­ tung auf den Endlosförderer 4 verschwenkt, so daß seine Transportfläche 32 mit dem Bogen 2 in flächigen Kontakt gelangt und der Bogen 2 durch Saugwirkung an den Transport­ abschnitt 30 der Saugbänder 26 angezogen wird. Durch eine nachfolgende Rückschwenkung des Übergabe-Endlosförderers 25 in eine angehobene Lage wird der Bogen ohne Reib- oder Scheuerbewegung vom Endlosförderer 4 abgehoben. In dieser angehobenen Stellung des Übergabe-Endlosförderers 25 werden die Motoren 11 und 21 eingeschaltet, so daß der Übergabe­ vorrichtung 15 ein weiterer Bogen 2 zugeführt und der be­ reits übertragene erste Bogen 2 um einen Schritt auf der von den Endlosförderern 25 und 5 definierten Förderbahn be­ wegt wird, woraufhin ein weiterer Übergabevorgang erfolgt.

Claims (6)

1. Fördervorrichtung für Bögen von Verpackungsmaterial, be­ stehend aus

• - zwei hintereinander unter einem vorgegebenen Winkel angeordneten Endlosförderern (4, 5) mit je einem An­ triebsmotor (11, 21) und
• - einer zwischen dem Austragsende (8) des ersten Endlos­ förderers (4) und dem Eintragsende des zweiten Endlos­ förderers (5) angeordneten Übergabevorrichtung (15), die ein mit Saugsegmenten (34) besetztes heb- und senkbares Förderorgan (25) zur Übergabe der aufein­ anderfolgend auf den ersten Endlosförderer (4) zuge­ führten Bögen (2) an den zweiten Endlosförderer (5) aufweist,

dadurch gekennzeichnet, daß

• - die Transportflächen (14, 24) der beiden Endlosförde­ rer (4, 5) in der gleichen Ebene liegen und
• - das Förderorgan (25) der Übergabevorrichtung (15) ein in Verlängerung des zweiten Endlosförderers (5) ange­ ordneter und synchron mit diesem angetriebener Endlos­ förderer ist, der das Austragsende des ersten Endlos­ förderers (4) übergreift und auf der eingangsseitigen Antriebswelle (19) des zweiten Endlosförderers (5) ge­ lagert sowie zwischen einer angehobenen Ruhestellung und einer abgesenkten Arbeitsstellung verschwenkbar ist.

2. Fördervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportflächen (24 und 32) des zweiten Endlos­ förderers (5) und des Übergabe-Endlosförderers (25) in dessen Arbeitsstellung in einer Ebene liegen.

3. Fördervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die endseitigen Antriebs- und Umlenkrollen (28, 29) des Übergabe-Endlosförderers (25) sowie Saugkästen (34) an einem Schwenkrahmen (33) angeordnet sind, an dem ein Schwenkantrieb (35) angreift.

4. Fördervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Obertrum des ersten Endlosförderers (4) und das jeweilige Untertrum des zweiten (5) und des Übergabe- Endlosförderers (25) die jeweiligen Transportflächen (14; 24, 32) bilden.

5. Fördervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß über den unteren Förderflächen (24, 32) des zweiten Endlosförderers (5) und des Übergabe-Endlosförderers (25) Saugkästen (16a und 34) angeordnet sind.