DE4310324A1 - Struktur eines Mikro-Pirani Sensors und dessen Temperaturkompensationsverfahren - Google Patents
Struktur eines Mikro-Pirani Sensors und dessen TemperaturkompensationsverfahrenInfo
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Description
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Mikro-Pirani
Unterdruckmeßgerät des thermischen Leitfähigkeits Typs
mit einem neuen Aufbau und auf eine Schaltkreisauslegung
zur Temperaturkompensation, sowie darüber hinaus auf ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Unterdruck Meß
gerätes.
Das Gebiet der Unterdrucktechnik hat sich seit sehr vie
len Jahren entwickelt. In wissenschaftlichen Studien und
industrieller Anwendung ist der Gebrauch von
Unterdruck-Ausrüstungen weit verbreitet. Ein Meßgerät
zur Erfassung des Grads oder Wertes des Unterdrucks ist
als ein wesentliches Teil einer solchen Ausrüstung an zu
sehen. Dementsprechend viele Vakuum-Meßgeräte gibt es
auf dem Markt. Die folgende Tabelle stellt verschiedene
Leistungsbereiche (in Torr) der üblichen Meßgeräte zu
sammen. Der zur Zeit am meisten gebräuchliche Druckbe
reich erstreckt sich von 10-6 - 10-5 Torr gegenüber At
mosphärendruck. Allgemein gilt, daß der Meßbereich eines
einzigen Unterdruck-Meßgerätes diesen angegebenen Druck
bereich nicht abdecken kann. Um einen solchen Druckbe
reich erfassen zu können, sollten alternativ zwei
Vakuum-Meßgeräte benutzt werden.
Zur Zeit beruhen die gebräuchlichen Vakuum-Meßgeräte
auf dem Prinzip der thermischen Leitfähigkeit. Dabei um
fassen die bekannten thermischen Leitfähigkeits Unter
druck-Meßgeräte im wesentlichen zwei Arten: Pirani Un
terdruck-Meßgeräte und Thermoelement Unterdruck-
Meßgeräte. Die herkömmlichen Pirani Unterdruck-Meßge
räte arbeiten entsprechend dem Zusammenhang zwischen dem
Wärmeverlust eines im Vakuum erhitzten Heizfadens und
dem Vakuum- oder Unterdruck innerhalb eines geeignet ge
wählten Bereiches im Meßgerät, das heißt der Beziehung,
wann die mittlere freie Weglänge von Molekülen unter ei
nem bestimmten Vakuumdruck der inneren Größe eines
Hohlraums oder Kammer entspricht, in den der erhitzte
Gegenstand eingebracht ist. Die Fig. 16a und 16b zei
gen das Wärmeabstrahldiagramm beziehungsweise die Wärme
abstrahlkurven eines erhitzten Gegenstands im Vakuum
(das heißt, des erwärmten Heizfadens in dieser Figur).
Wie es aus der Fig. 16a ersichtlich ist, kommt der Wär
meverlust des Heizdrahtes 19 zustande durch
- (1) die massiven Zuführungsdrähte zum Heizfaden (Leitung im Festkörper, wie mittels Pfeil 1 angegeben),
- (2) die Oberfläche des Heizfadens (Strahlung, wie mittels des Pfeils 2 angegeben) und
- (3) in Form von Dampfmolekülen (Gas-Übertragung, wie mittels des Pfeils 3 angegeben).
Wenn der Wärmeverlust des erhitzten Gegenstandes auf
grund der Dampfmoleküle unwesentlich für den Vakuumdruck
ist oder sehr klein ist im Vergleich zu dem Wärmever
lust, der durch die beiden anderen Arten entstanden ist,
kann der Vakuumdruck nicht gemessen werden. Wenn bei der
Wärmeübertragung der Dampfmoleküle diese den Heizfaden
19 treffen, wird ein Teil der thermischen Energie des
Heizfadens 19 in kinetische Energie der Moleküle umge
wandelt und von den Molekülen dem Heizfaden entnommen.
Wenn die mit kinetischer Energie versehenen Moleküle auf
die Wand der Kammer, die sich auf einer niedrigeren Tem
peratur befindet, auftreffen, wird ein Teil der
kinetischen Energie der Moleküle über die Wand der Kam
mer nach außen übertragen. Je höher die Anzahl der auf
die Wand auftreffenden Moleküle ist, desto größer ist
die übertragende Wärme. Außerdem wird unter konstanten
Ausgangsvoraussetzungen die einhergehende Temperaturän
derung des Heizfadens umgekehrt proportional zu der An
zahl der auftreffenden Moleküle sein. Die Änderung der
Heizfadentemperatur verursacht eine Änderung seines Wi
derstands. Deswegen kann eine Brückenschaltung dazu be
nutzt werden, die Änderung des Heizfadenwiderstands zu
messen, daraus die Dichte der Moleküle zu errechnen und
daraus anschließend auf den Unter- oder Vakuumdruck zu
schließen.
Das zuvor beschriebene, nach dem Prinzip der thermischen
Leitfähigkeit arbeitende Unterdruck-Meßgerät ist je
doch nur innerhalb gewisser Druckbereiche einsetzbar,
die sich aus der Konstruktion des Heizfadens, des
Hohlraums oder der Kammer und der Zuführungsdrähte zum
Heizfaden ergeben. Die Abb. 16b zeigt entsprechende
Wärmeabstrahlkurven der massiven Zuführungsdrähte, der
Oberfläche des Heizfadens und der Dampfmoleküle (A), (B)
und (C). Wie es aus der Kurve (C) ersichtlich ist, wird
im Falle eines hohen Unterdrucks, obwohl die Anzahl der
Moleküle, die auf den Heizfaden auftreffen, proportional
zum Anstieg des Drucks zunimmt, die mittlere freie
Weglänge der Moleküle invers dazu abnehmen, so daß der
Wärmeverlust nicht mehr wirkungsvoll über die Wand der
Kammer nach außen übertragen werden kann. Das bedeutet,
daß, wenn der Vakuumdruck einen Grenzwert übersteigt,
die Druckänderung nicht weiter die Gasübertragungsrate
beeinflussen wird und daß zu diesem Zeitpunkt das Unter
druck-Meßgerät seine maximale Meßgrenze erreichen
wird, die bestimmt wird durch das Verhältnis der mittle
ren freien Weglänge der Moleküle und dem Abstand zwi
schen dem Meßgerät und der Kammerwand. Außerdem wird im
Falle eines extrem niedrigen Drucks (d. h. Hochvakuum
bereiche) die Anzahl der Moleküle stark abnehmen, was
dazu führt, daß vom Gas verursachte Wärmeübertragung
kleiner ist als die Wärmeübertragung von den Zuführungs
drähten und von der Oberfläche des Heizfadens. Deswegen
wird die Änderung der Gastemperatur zu klein werden, um
vom Unterdruck-Meßgerät gemessen zu werden. Unter die
sen Bedingungen erreicht das Unterdruck-Meßgerät seine
untere Meßgrenze.
Gleichermaßen mißt das oben erwähnte Pirani Unterdruck-
Meßgerät den Unterdruck entsprechend den Temperatur
änderungen und so den Widerstand des Heizfadens aufgrund
der Änderung des Gasdrucks. Üblicherweise wird die Ände
rung des Heizfadenwiderstands mittels eines Brücken
schaltkreises, wie er in der Fig. 17 dargestellt ist,
gemessen. Bei Anwendung des dort gezeigten Brücken
schaltkreises zur Messung des Unterdrucks sollte der
Brückenschaltkreis in einem ersten Arbeitsgang durch
folgende Schritte auf den Nullpunkt kalibriert werden:
- (1) Dem Aussetzen des Unterdruck-Meßgerätes einem sehr niedrigen Unterdruck (d. h. einem sehr hochgradigen Vakuum), der extrem klein ist im Vergleich zur untersten Grenze des Unterdruck-Meßgerätes, so daß der sehr niedrige Unterdruck als ein pseudo-absolutes Vakuum be zeichnet werden kann. In diesem Zustand kann davon aus gegangen werden, daß der Wärmeverlust des Heizfadens nur von den massiven Zuführungsleitungen und der strahlenden Oberfläche des Heizfadens herrührt;
- (2) Justieren eines Spannungsteilers R2′ des Brückenschaltkreises, so daß der Ausgang des Brücken schaltkreises auf Null gestellt ist, das heißt, daß der Ausgang des Brückenschaltkreises abgeglichen ist. Dies bedeutet, daß ein elektrisches Signal, das als Folge ei nes Wärmeaustausches des festen Wärmeübergangs (Zufüh rungsleitungen) und des Wärmeübergangs aufgrund der strahlenden Oberfläche erzeugt wird, eliminiert wird. Der Justierschritt wird bei einer konstanten Temperatur vorgenommen (d. h., einer Referenztemperatur, wie sie im folgenden erwähnt wird); und
- (3) Füllen des Vakuumsystems mit einem Gas bis zu einem Bereich linearen Drucks des Meßgerätes und an schließendem Messen des Ausgangs des Brückenschaltkrei ses mit dem Pirani Unterdruck-Meßgerät beziehungsweise einem Standardmeßgerät. Dann wird die Empfindlichkeit des Unterdruck-Meßgerätes mit Hilfe der mindestens zwei gemessenen Werte berechnet und das ermittelte Er gebnis wird in einem Speicher zum späteren Gebrauch ab gelegt.
Das herkömmliche Pirani Unterdruck-Meßgerät weist je
doch das Problem auf, daß sich die Temperatur und damit
der Widerstand des Heizfadens mit der Umgebungstempera
tur ändern, so daß ein Drifteffekt aufgrund der Umge
bungstemperatur auftritt. Dieser von der
Umgebungstemperatur hervorgerufene Drifteffekt ändert
das gemessene Signal des Meßgerätes. Eine herkömmliche
Vorgehensweise zur Vermeidung dieses Problems besteht,
wie es in der Fig. 17 gezeigt ist, darin, zur
Kompensation eine Dummy- oder Blindröhre S′ in einem
Zweig des Brückenschaltkreises vorzusehen, die in ihrer
Ausführung einer wirklichen Sensorröhre G′ ähnlich ist.
Die wirkliche Sensorröhre G′ wird dann in den anderen
Zweig des Brückenschaltkreises gelegt, was ebenfalls in
Fig. 17 gezeigt ist. Die Blindröhre S′ ist eine in ei
nem pseudo-absoluten Vakuum versiegelte Röhre und wird
daher durch den Unterdruck nicht beeinflußt werden. Au
ßerdem wird die Temperatur des Heizfadens der Blindröhre
S′ auf den gleichen Wert gesetzt, wie ihn die
Sensorröhre S′ hat. Nebenbei bemerkt sind die Blindröhre
und die Sensorröhre sehr dicht zueinander angeordnet, so
daß ihre Umgebungstemperaturen sehr ähnlich sind. Dem
entsprechend wird eine Änderung der Umgebungstemperatur
gleichzeitig beide Röhren aber nicht den Ausgang des
Brückenschaltkreises beeinflussen. Die Realität jedoch
zeigt, daß die Konstruktion und die räumliche Anordnung
der beiden Röhren zueinander nicht identisch sind, und
daß die Temperaturkompensation noch nicht hinreichend
perfektioniert ist. Diese Vorgehensweise kann daher das
Problem der Umgebungstemperaturdrift nicht vollkommen
lösen. Das heißt, daß das von der Umgebungstemperatur
hervorgerufene Driftstörsignal die Genauigkeit und den
unteren Grenzwert des vom Unterdruck-Meßgerät gemes
senen Unterdrucks immer noch beeinflußt.
Die Betriebsverfahren des Pirani Unterdruck-Meßgerätes
umfassen:
- (1) eine Konstant-Vorspannungs Methode: Der Unterdruck wird entsprechend der Spannungsdifferenz des Brücken schaltkreises gemessen; da der Widerstand der meisten Metalle mit steigender Temperatur zunimmt und da sich die Heizfadentemperatur mit dem Unterdruck proportional ändert, kann der Unterdruck mit Hilfe einer Ermittlung des Heizfadenwiderstandes gemessen werden (d. h., der Spannungsdifferenz am Ausgang des Brückenschaltkreises); und
- (2) eine Konstant-Temperatur oder Konstant-Widerstands Methode: Diese Methode sieht vor, die Heizfadentempera tur beizubehalten, indem die Vorspannung des Brücken schaltkreises eingestellt wird (d. h., der Widerstand des Heizfadens ist konstant und der Brückenschaltkreis wird in einem abgeglichenen Zustand gehalten). Dann wird der Unterdruck entsprechend der abgegebenen Leistung oder dem Spannungsabfall am Heizfaden gemessen. Zur Zeit wen den die meisten Pirani Unterdruck-Meßgeräte das an zwei ter Stelle beschriebene Betriebsverfahren an, da das zweite Verfahren eine höhere Empfindlichkeit besitzt. Allgemein gilt, daß der Heizfaden aus einem Metall mit einem höheren Widerstands-Temperaturkoeffizienten (TCR) besteht. Üblicherweise enthalten die Materialien W, Ni oder andere Metallegierungen.
Die herkömmlichen Unterdruck-Meßgeräte des thermischen
Leitfähigkeits Typs haben jedoch große Volumina und es
ist schwierig, die entsprechenden Temperaturen des
Unterdruck-Meßgerätes und der Blindröhre gut aneinander
anzupassen. Der lineare Druckbereich des Unterdruck-
Meßgerätes liegt daher nur zwischen 1 bis 10-3 - 10-4
Torr und es ist schwierig, ihn herabzusetzen. Zu oben
genanntem Nachteil kommt hinzu, daß solche Unterdruck-
Meßgeräte lediglich in Einzelanfertigung hergestellt
werden und nicht als Massenprodukt, was die Kosten des
Meßgerätes hochschraubt.
Kürzlich wurde in weiten Kreisen überlegt, die Halblei
ter Mikrotechnologie zur Herstellung der verschiedensten
Mikrosensoren heranzuziehen. Ein solches Verfahren
erlaubt die Herstellung der Sensoren als Massenprodukt
und das Volumen eines jeden so hergestellten Sensors ist
sehr klein. Diese Technologie weist auch den Vorteil der
Fertigung eines signalverarbeitenden integrierten
Schaltkreises (IC) mit Mikrosensor für vielseitige An
wendung auf. Einer von diesen Mikrosensoren ist, wie in
der Fig. 18 dargestellt, von Mastorangele angegeben.
Die Vorrichtung umfaßt eine Schicht 181 aus
Polysilizium, die mittels der Halbleitertechnik herge
stellt wird, und die auf einem Substrat und mehreren
dünnen Längsbalken 182 (von denen nur einer in der Figur
gezeigt ist) floatet oder schwebt, die mittels eines
anisotropischen Ätzverfahrens hergestellt sind und als
Ersatz für den konventionellen Heizfaden dienen. Der
Längsbalken 182 ist dazu bestimmt, dem Unterdruck-Meß
gerät einen hohen thermischen Widerstand zu verleihen,
aber, wie es auch beim herkömmlichen Heizfaden der Fall
ist, ist seine Oberfläche zu klein, um eine ausreichende
Auftreffmöglichkeit für die Moleküle zur Erhöhung der
Empfindlichkeit bereitzustellen. Daher wird das Unter
druck-Meßgerät kaum zum Messen von Drücken unterhalb von
10-3 - 10-4 Torr einsetzbar sein.
Um den Sensorbereich zu erweitern, wurde ein
Thermosäulen Unterdruck-Meßgerät entworfen, dessen
schwebende Platte eine im Vergleich zum in Fig. 18 ge
zeigten Meßgerät größere Oberfläche aufweist. Wie es in
Fig. 19 gezeigt ist, umfaßt das Unterdruck-Meßgerät
eine schwebende Glasplatte 191, die an einem Ende mit
einem Halbleitersubstrat 192 verbunden ist und deren an
deres Ende sich in einen Hohlraum des Substrats 192 er
streckt. Mehrere serielle Thermosäulen-Sensorelemente
193 und Heizelemente 194 sind auf der Oberfläche der
schwebenden Glasplatte 191 angeordnet. Hier weist zwar
das Meßgerät eine größere Oberfläche auf, jedoch ist die
Querschnittsfläche der schwebenden Glasplatte 191 an ih
rer Kontaktstelle mit dem Träger oder Substrat 192 groß,
woraus eine schlechtere Wärmeisolation resultiert. Au
ßerdem wird die Temperatur der schwebenden Platte in der
Nähe des mit dem Substrat 192 verbundenen Endes
langsamer ansteigen als an anderen Stellen. So wird die
effektive Querschnittstemperatur des Meßgerätes herab
gesetzt und seine Druckempfindlichkeit verschlechtert
sich.
Eine Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine neue
Struktur eines Mikro-Pirani Unterdruck-Meßgerätes be
reitzustellen, die eine dünne schwebende Glasplatte, die
nach Silizium Halbleitertechniken hergestellt wurde,
aufweist, auf der ein thermisch empfindliches Element
angeordnet ist. Weiterhin erstrecken sich von den Rän
dern der dünnen schwebenden Platte eine Anzahl von Armen
oder Stegen, die mit einem geätzten Hohlraum eines
Substrats verbunden sind, um eine gute Wärmeisolation
zum Substrat zu erreichen. Bei vorliegender Erfindung
sollten zur Erzielung einer optimierten Empfindlichkeit
der Bereich der dünnen schwebenden Platte und die Länge
und Breite der Arme in speziellen Verhältnissen zueinan
der stehen.
Eine andere Aufgabe vorliegender Erfindung besteht
darin, Herstellungsverfahren für ein Mikro-Pirani Unter
druck-Meßgerät mit obiger Struktur anzugeben. Vorlie
gende Erfindung verwendet Halbleitertechniken zur
gleichzeitigen Herstellung des Unterdruck-Meßgerätes
und des Blind- oder Dummywiderstands zur Temperatur
kompensation, so daß das zuvor erwähnte Problem des
Umgebungstemperatur-Drifteffektes gelöst werden kann.
Eine weitere Aufgabe vorliegender Erfindung besteht
darin, ein Mikro-Pirani Unterdruck-Meßgerät anzugeben,
das auf einem monolithischen, thermoelektrischen Kühl
element gestapelt ist und einen thermischen Schutz zur
Abdeckung der gesamten Struktur der Sensorvorrichtung
aufweist, damit die Temperaturkompensation
und -stabilisierung verbessert und außerdem der
Druckmeßbereich erhöht werden.
Diese und weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale der
vorliegenden Erfindung sind besser zu verstehen und ein
zuschätzen unter Bezugnahme auf die schriftlichen Darle
gungen.
Fig. 1 zeigt den Aufbau einer Meßvorrichtung, die nach
einem Verfahren vorliegender Erfindung hergestellt
wurde; besagte Vorrichtung weist einen guten Isolations
effekt auf;
Fig. 2 zeigt ein Temperatur-Verteilungs-Diagramm der
Meßvorrichtung nach Fig. 1 bei Erhitzung, wobei jeder
der Trägerarme der Meßvorrichtung beispielsweise eine
Länge von A = 10 µm und eine Breite von B = 16 µm auf
weist und der Hohlraum, über dem die Vorrichtung instal
liert ist, eine Breite C = 128 µm hat;
Fig. 3 stellt ein typisches Diagramm dar, das den Zu
sammenhang zwischen der thermischen Impedanz und dem ak
tiven Bereich der Meßvorrichtung und den
Konstruktionsparametern A, B und C aufzeigt.
Fig. 4 ist ein Diagramm, daß den Zusammenhang zwischen
dem minimal auflösbaren Druck und den konstruktiven
Parametern A, B und C zeigt;
Fig. 5 ist ein Druckmeßdiagramm bei einem Betrieb mit
konstanter Temperatur, wobei die schwarzen Punkte die
von der Meßvorrichtung gemäß der Erfindung gemessenen
Werte darstellen und die ausgezogene Linie
theoretische Werte darstellt;
Fig. 6(a)-6(g) zeigen Herstellverfahrensdiagramme
für die Herstellung der Meßvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung, wobei die
Meßvorrichtung mit einem anisotropen V-Ätzverfahren
hergestellt wird;
Fig. 7(a)-7(b) zeigen Herstellverfahrensdiagramme
für die Herstellung der Meßvorrichtung gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung, wobei die
Meßvorrichtung durch eine Schichtabbautechnik
hergestellt wird;
Fig. 8(a)-8(h) zeigen Herstellverfahrensdiagramme
für die Herstellung der Meßvorrichtung gemäß einer
dritten Ausführungsform der Erfindung, wobei die
Meßvorrichtung durch eine niedrig-N-Konzentrations-
Ätzstoptechnik hergestellt wird;
Fig. 9 zeigt ein Temperaturdrift-Kurvendiagramm der
Ausgangssignale durch eine Vollkompensationsmethode
(wie die Kurve (X)) und eine Unkompensationsmethode
(wie die Kurve (Y));
Fig. 10 zeigt eine spezielle Temperaturkompensations
schaltung gemäß der Erfindung, worin βR4 eine konstante
Impedanz darstellt, (1-β)R4 einen Resistor aus dem
gleichen Material wie der Meßresistor R3 darstellt und
der Koeffizient β ein Wert zwischen 0,1 und 0,5 ist;
Fig. 11 ist ein Diagramm, das die optimierten Werte von β
für eine optimale Temperaturkompensation in Materialien
mit unterschiedlichem Temperaturkoeffizienten des Wider
stands (TCR) zeigt;
Fig. 12 ist ein Kurvendiagram, daß den Zusammenhang
zwischen der Temperaturempfindlichkeit und dem Druck
nach Temperaturkompensation entsprechend vorliegender
Erfindung aufzeigt, wobei T-Ta = 100°C, α= 0,25%, A =
10 µm, B = 16 µm und C = 128 µm sind;
Fig. 13 zeigt einen konstruktiven Schichtaufbau mit der
Meßvorrichtung, einem thermoelektrischen Kühlelement und
einer Abdeckung zur Beibehaltung der Temperatur der
Meßvorrichtung und zur Vermeidung des Umgebungstempera
tur-Drifteffektes;
Die Fig. 14(a) und 14(b) zeigen eine Aufsicht, bezie
hungsweise eine Schnittdarstellung einer Meßvorrichtung,
über der ein thermisches Schutzschild plaziert ist, um
die Umfangstemperatur über der Meßvorrichtung beizube
halten, und um eine gegenseitige Beeinflussung von Wär
mestrahlung zu vermeiden;
Die Fig. 15(a)-15(j) zeigen ein Herstellungsver
fahren gemäß einer vierten Ausführungsform vorliegender
Erfindung, das die Schritte zur Herstellung eines
thermischen Schutzschildes umfaßt;
Fig. 16(a) ist ein Diagramm, das drei verschiedene Wär
meabstrahlarten eines erwärmten Heizfadens in einem Un
terdruck-Meßgerät des thermischen Leitfähigkeits Typs
zeigt;
Fig. 16(b) ist ein Diagramm, daß den Zusammenhang
zwischen dem Unterdruck und den drei verschiedenen Wär
meabstrahlarten des in Fig. 16(a) gezeigten, erwärmten
Heizfadens veranschaulicht;
Fig. 17 zeigt ein Schaltkreisdiagram eines herkömmli
chen Pirani Unterdruck-Meßgerätes des thermischen
Leitfähigkeits Typs;
Fig. 18 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines her
kömmlichen Mikro-Pirani Unterdruck-Meßgerätes des
thermischen Leitfähigkeits Typs, worin der Heizfaden
durch einen schwebenden Balken aus Polysilizium ersetzt
wurde; und
Fig. 19 zeigt ein herkömmliches Thermosäulen
Unterdruck-Meßgerät mit einem einseitig schwebenden bzw. befe
stigten Ausleger.
Der Aufbau des Mikro-Pirani Unterdruck-Meßgerätes (im
folgenden kurz eine Meßvorrichtung genannt), wie es
durch die Erfindung angegeben wird, ist in Fig. 1 dar
gestellt. Das Mikro-Pirani Unterdruck-Meßgerät umfaßt
einen Silizium Träger 14, in welchem mittels einer Ätz
technik ein rechteckiger Hohlraum 11 ausgebildet ist.
Eine dünne, schwebende Glasplatte 12 ist oberhalb oder
im oberen Bereich des rechteckigen Hohlraums angeordnet.
Die schwebende Platte weist eine Anzahl von dünnen, bzw.
schlanken Trägerarmen oder -stegen 13 auf, die sich von
den Rändern oder, wie es in Fig. 1 gezeigt ist, von den
Ecken der schwebenden Platte zum Träger hin erstrecken,
um die schwebende Platte 12 mit dem Silizium Träger 14
zu verbinden und sie in dem Hohlraum 11 aufgehängt zu
halten. Aufgrund obigen Aufbaus wird das Unterdruck-
Meßgerät eine bessere Wärmeisolation und einen sehr
großen, effektiv den Druck erfassenden Bereich (d. h.,
den Füllungsgrad oder Füllfaktor, was dem Verhältnis der
Oberfläche der schwebenden Platte 12 und dem Hohlraum
11, bzw. dessen rechteckigem Querschnitt entspricht) er
reichen.
Außerdem ist die Temperatur auf der schwebenden Platte
12 gleichmäßig, wodurch ein Temperaturplateau, wie es in
der Fig. 2 dargestellt ist, ausgebildet wird. Das
Temperaturplateau ist aus dem Grund vorhanden, daß die
gesamte Wärmeimpedanz der schwebenden Platte 12 durch
die Wärmeimpedanz der schlanken Trägerarme 13 gesteuert
oder bestimmt wird, so daß der Temperaturgradient nur in
den Trägerarmen 13 auftritt. Entsprechend hat das
Unterdruck-Meßgerät vorliegender Erfindung im Vergleich
zum herkömmlichen Unterdruck-Meßgerät des Mikrotyps
aufgrund der größeren Meßfläche und einer guten Wärme
isolation eine bessere Temperaturempfindlichkeit. Da zu
sätzlich die Meßfläche und die konstruktiven Parameter
der Trägerarme (d. h., die Armlänge und Armbreite, sowie
die Meßfläche) einstellbar sind, kann das Unterdruck-
Meßgerät vorliegender Erfindung nach einem
Optimierungsvorgang ausgelegt werden. Wie es in der Fig.
3 gezeigt ist, ist die gesamte Wärmeimpedanz des
Unterdruck-Meßgerätes bei einer konstanten Armbreite B
proportional zur Armlänge A. Eine Zunahme der Armlänge A
hat jedoch eine Abnahme der effektiven Meßfläche der
Meßvorrichtung zur Folge (d. h., der Füllfaktor wird grö
ßer). Deswegen kann man bei einer konstanten Breite des
Hohlraums 11 ein optimiertes Verhältnis der konstrukti
ven Parameter, eine optimierte Vakuumempfindlichkeit und
eine minimale Meßgrenze des Unterdrucks erreichen.
In Fig. 4 sind Kurven des kleinsten auflösbaren Druckes
gezeigt, der sich aufgrund theoretischer Berechnungen
in Abhängigkeit des B/C Verhältnisses ergibt. Bei einer
Armlänge von A = 5 µm, einer Breite des Hohlraums von C
= 128 µm, einem B/C Verhältnis von 0,06 und einem Stör
geräusch des Systems von 4 µV (ein DMM Meßgerät des
Modeltyps HP 3478A), kann das Meßgerät einen minimalen
Druck von ungefähr 10-5 Torr erfassen, was effektiver
ist als beim herkömmlichen Unterdruck-Meßgerät. Fig. 5
zeigt eine aus Versuchen erhaltene Meßkurve des Drucks
bei konstanter Temperatur, wobei die schwarzen Punkte
die gemessenen Meßwerte darstellen und die durchgezogene
Linie die theoretische Kurve darstellt. Aus der Figur
ist es ersichtlich, daß die Meßgenauigkeit bei einem Un
terdruck in der Nähe von 5 * 10-5 Torr relativ schlecht
anfängt, weil zu dieser Zeit das Meßgerät noch von dem
System-Störrauschen beeinflußt wird. Dieses Problem kann
durch den Einsatz eines Meßschaltkreises mit niedrigerem
Rauschen beseitigt werden.
Vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Her
stellungsverfahren für das zuvor beschriebene
Mikro-Pirani Unterdruck-Meßgerät. Die Fig. 6(a) bis
6(g) zeigen das Herstellungsverfahren der Meßvorrichtung
gemäß einer ersten Ausführungsform vorliegender Erfin
dung. Das Verfahren umfaßt folgende Schritte:
- (1) Aufwachsen einer ersten dünnen Oxidschicht 61 (SiO2 oder eine Nitridschicht) auf einem Substrat 60 (wie es in der Fig. 6(a) gezeigt ist), Festlegen von Ätzfenstern und anschließendes Ätzen der SiO2 Schicht auf den Ätzfenstern mittels einer ersten Photolithogra phie, um eine Konstruktion, wie sie in der Fig. 6(b) gezeigt ist, zu erhalten;
- (2) Aufbringen eines dünnen Platinfilms im Vakuum und Herstellung eines gewölbten, temperaturempfindlichen Widerstandes 15 (wie es in der Fig. 1 gezeigt ist) mit tels eines zweiten photolithographischen Schrittes; Her stellung eines Blind- oder Dummywiderstandes 62d, der für die Temperaturkompensation vorgesehen ist, in dem gleichen Arbeitsschritt; der zu diesem Zeitpunkt erhal tene Aufbau ist in der Fig. 6(c) gezeigt;
- (3) Aufbringen einer zweiten dünnen Oxidschicht 63 auf die Struktur der Fig. 6(c) und anschließendes Fest legen von Kontaktfenstern mittels eines dritten photolithographischen Schrittes; Ätzen der zweiten Oxidschicht auf den Bereichen der Kontaktfenster und Ätzfenster; der geätzte Aufbau ist in der Fig. 6(d) ge zeigt;
- (4) Durchführung eines Metallisierungsschrittes, zum Beispiel durch Aufbringen eines Al Metalls 64 und anschließendes Herstellen von Metallverbindungsleitungen mittels eines vierten photolithographischen Schrittes (wie es in der Fig. 6(e) gezeigt ist);
- (5) Herstellen einer LTO Passivierungsschicht 65 und Öffnungen, wodurch ein wie in der Fig. 6(f) gezeig ter Aufbau erhalten wird; und
- (6) Ätzen des Silizium Materials in dem Bereich ei nes Hohlraums 66 mit einer anisotropischen V-förmigen Ätztechnik und anschließende Bildung einer Konstruktion einer schwebenden Platte 67, wie es in der Fig. 6(g) gezeigt ist.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform vorliegender Erfin
dung wird ein Verlust-Schicht-Verfahren (Schichtabbau
verfahren) einer mikro-Verfahrens Oberflächentechnik be
nutzt, um den Aufbau mit einer schwebenden Platte
herzustellen. Das Verfahren ist in den Fig. 7(a) bis
7(g) gezeigt und umfaßt folgende Arbeitsschritte:
- (1) Aufwachsen einer ersten SiO2 Schicht 71 mittels einer nassen Oxidation auf einem Siliziumsubstrat 70 (siehe Fig. 7(a)) und anschließendes Aufwachsen einer Polysiliziumschicht 72 ungefähr in der Dicke der abzu tragenden Schicht (siehe Fig. 7(b));
- (2) Festlegen des Bereichs der schwebenden Platte und anschließendes Aufwachsen einer zweiten SiO2 Schicht von ungefähr 1 µm Dicke auf den Bereich (siehe Fig. 7(c));
- (3) Durchführung der zuvor beschriebenen Schritte (2) bis (5) der ersten Ausführungsform vorliegender Er findung, das bedeutet, das Aufbringen eines Meßwiderstandes 74 (wärmeempfindlicher Widerstand, siehe Fig. 7(d)) und einer dritten SiO2 Schicht 75, das Ät zen von Kontaktfenstern (siehe Fig. 7(e)), das Ätzen von Öffnungen (siehe Fig. 7(f)) und das Herstellen von Metallverbindungsleitungen; und
- (4) Ätzen der Polysilizium Abbauschicht 72, die in Schritt (1) hergestellt wurde, mittels eines Hydrozink Ätzverfahrens, um eine Konstruktion einer schwebenden Platte 76 zu erhalten, wie sie in der Fig. 7(g) gezeigt ist.
Gemäß einer dritten Ausführungsform vorliegender Erfin
dung wird eine Ätzstopmethode einer Mikroverfahrens
technik benutzt, um den Aufbau einer schwebenden Platte
herzustellen. Diese Ausführungsform benutzt als Substrat
ein N-Typ Siliziumplättchen mit einer dotierten Konzen
tration von weniger als 1016/cm3 (das Bauteil ist in Fig.
8(a) mit 80 bezeichnet) und in dem für die schwe
bende Platte vorgesehenen Bereich werden dotierte Ionen
des P-Typs mit einer größeren Konzentration als die des
Subtrats implantiert (entspricht den mit 81 bezeichneten
Bereichen in der Fig. 8(a)). Die mit hoher Konzentra
tion versehenen Bereiche 81 werden schließlich mittels
einer Ätzlösung (HF : HNO3 : CH3 COOH = 10 : 30 : 80) weg
geätzt, um den konstruktiven Aufbau einer schwebenden
Platte zu schaffen. Das Verfahren wird im folgenden an
hand der Fig. 8(a) bis 8(h) ausführlich beschrieben:
- (1) Auf dem für die schwebende Platte bestimmten Bereich wird ein Teilbereich 81 mit einer höheren Im plantationskonzentration mittels eines Diffusions- oder Ionen-Implantierverfahrens hergestellt, wie es in der Fig. 8(a) gezeigt ist;
- (2) eine Oxidationsschicht 82 wird auf den Aufbau nach Fig. 8(a) aufgebracht (siehe Fig. 8(b));
- (3) die Kontaktfenster-Öffnungen werden entspre chend den in Fig. 8(c) mit 83 bezeichneten Bereichen geätzt;
- (4) ein Meßwiderstand 84 wird mittels irgendeines bekannten Aufbringverfahrens hergestellt. Der Dummywiderstand 84d wird gleichzeitig hergestellt (siehe Fig. 8(d));
- (5) das Aufbringen einer Oxidschicht 85 und das Ät zen der Öffnungen der leitenden Zuführungen oder Drähte wird ausgeführt, wie es in der Fig. 8(e) gezeigt ist;
- (6) ein Metallisierungsschritt wird durchgeführt. Die in der Fig. 8(f) mit 86 bezeichneten Bereiche sind aus Metall;
- (7) eine Niedertemperaturoxidation und ein Arbeits gang zur Bildung von Anschlußöffnungen wird durchge führt, wie es in der Fig. 8(g) gezeigt ist; und
- (8) der Bereich 81 wird geätzt. Der Ätzvorgang wird auf dem Substrat 80 beendet. Dann wird die Konstruktion einer schwebenden Platte 87 erhalten, wie sie in der Fig. 8(h) gezeigt ist.
Es ist zu beachten, daß beim Betrieb des Pirani
Unterdruck-Meßgerätes die Temperatur des Heizfadens mit
einer Veränderung der Umgebungstemperatur driftet. Eine
solche Drift bewirkt, daß der Heizfadenwiderstand von
seinem ursprünglichen, korrigierten Referenzwert ab
weicht, so daß das Ausgangssignal des Meßgerätes Fehler
aufweisen wird. Dieses Problem senkt die meßbare untere
Grenze des Drucks herab. Deshalb sollte vorliegende Er
findung eine Temperaturkompensationvorrichtung enthal
ten.
Dementsprechend verwendet vorliegende Erfindung einen
Blind- oder Dummywiderstand, der die herkömmliche
Dummyröhre, wie zum Beispiel die Röhre S′ in Fig. 17,
ersetzt. Der Dummywiderstand wird mit dem Aufbringen des
dünnen Platinfilms, wie es in den Ausführungsformen der
Fig. 6 bis 8 beschrieben ist (d. h., das Bauteil 62d
in Fig. 6, das Bauteil 74d in Fig. 7 und das Bauteil
84d in Fig. 8), hergestellt.
Da das Material des Dummywiderstands dasselbe ist wie
das des Meßelementes 15 auf der schwebenden Platte 12
und da er (zusammen mit diesem) in einem einzigen Ver
fahrensschritt hergestellt werden kann, sind die
Temperaturkoeffizienten beider Bauteile nahezu
identisch. Außerdem kann das Siliziumsubstrat auf einem
Metallblock oder einer Metallunterlage angebracht sein,
um die Temperatur des Substrats in etwa der Umgebungs
temperatur anzupassen. Wenn dann der
Umgebungstemperatur-Drifteffekt auftritt, ändern sich die
Temperatur und damit der Widerstand von beiden Bautei
len, dem Dummywiderstand und dem Meßelement, gleichzei
tig, so daß der Effekt einer Temperaturkompensation er
reicht wird.
Obwohl die zuvor beschriebene Kompensation die Nachteile
der herkömmlichen Unterdruck-Meßgeräte weitgehend besei
tigt hat, hat diese Kompensationsart doch noch einige
Nachteile. Allgemein gilt, daß die Temperatur und der
Impedanzkoeffizient des dünnen metallischen Filmwider
standes der folgenden Gleichung genügen:
ρ = ρo [1 +αo(T-Ta)]
worin αo der Temperaturkoeffizient des Widerstands ist,
Ta die Umgebungstemperatur ist, T die Temperatur des
Meßelementes ist (d. h., die Temperatur der schwebenden
Platte) und ρ der spezifische Widerstand des
Meßelementes ist.
Da die Temperaturen des Dummywiderstands und des
Meßelementes auf der schwebenden Platte im Betrieb nicht
identisch sind (d. h., eines befindet sich auf Umgebungs
temperatur und das andere auf der Temperatur der schwe
benden Platte), sollten die Temperaturkoeffizienten
(dρ/dT)/ρ davon nicht dieselben sein. Wenn sich die Um
gebungstemperatur ändert, wird die Veränderungsrate
beider Elemente unterschiedlich sein, so daß der Ausgang
des Brückenschaltkreises driftet. Die Voraussetzungen
sind jedoch anders als beim herkömmlichen Fall. Wie es
in der Fig. 9 gezeigt ist, wird eine Temperaturdrift
kurve, wie sie als Kurve X in Fig. 9 gezeigt ist,
entstehen, wenn die Anordnung und Gestaltung sowie der
Herstellungsprozeß des Dummywiderstands und des
Meßwiderstands (Meßelements) übereinstimmen (was als
Vollkompensation bezeichnet wird). Wenn der
Dummywiderstand durch einen konstanten Widerstand mit
einem Temperaturkoeffizienten Null ersetzt wird (was als
unkompensiert bezeichnet wird), ergibt sich eine
Temperaturdriftkurve wie sie als Kurve Y in Fig. 9 dar
gestellt ist. Es ist aus der Figur ersichtlich, daß die
Vollkompensation gegenüber der fehlenden Kompensation
Vorteile besitzt, auch wenn der Temperaturdrifteffekt
nicht vollständig beseitigt werden kann, wie es zuvor
ausgeführt wurde, da die Temperatur der beiden Wider
stände unterschiedlich ist.
Interessanterweise wurde entdeckt, daß die
Vollkompensation eine positive Drift mit sich bringt,
wohingegen die Nichtkompensation eine negative Drift
verursacht. Um das Problem des Umgebungstemperaturdrift
effekts vollständig zu lösen, kombiniert vorliegende Er
findung deswegen den vollkompensierten Widerstand mit
dem unkompensierten Konstantwiderstand in einem speziel
len Verhältnis für die jeweilige Teilkompensation und
bringt sie an die Position S′ des Schaltkreises der Fig.
17. Das Verbindungsschema ist wie in der Fig. 10
gezeigt, in der der gemischte Dummywiderstand über βR4
(A) und (1-β)R4 (B) kombiniert ist, worin β das Ver
hältnis des Konstantwiderstands zum gesamten
Dummywiderstand bedeutet, das zwischen 0,1 und 0,5
liegt, worin βR4 ein Konstantwiderstand mit dem
Temperaturkoeffizienten (TCR) Null ist und (1-β)R4 ei
nen Widerstand darstellt, der aus dem gleichen Material
gefertigt ist, wie der Widerstand R3.
Der Faktor β und der Temperaturkoeffizient Ao des
Meßwiderstands stehen über die folgende Gleichung mit
einander in Beziehung:
in der To die Referenztemperatur darstellt. Angenommen,
daß der Widerstandskoeffizient einer schwebenden Platin
platte bei Raumtemperatur 0,25% beträgt und daß die
Temperaturdifferenz der schwebenden Platte T-To gleich
100°C ist, dann ist β ungefähr 0,2. In der Praxis kann
der dünne Platin Filmwiderstand durch andere temperatur
empfindliche Materialien ersetzt werden, ohne den
Schutzbereich vorliegender Erfindung zu verlassen. Des
halb werden sich die Temperatur der schwebenden Platte
und der Temperaturkoeffizient αo mit dem Material und
der Vorspannung des Meßwiderstands ändern, was eine Veränderung
des Faktors β zur Folge hat. Die Fig. 11 zeigt
eine Kurve des Faktors β bei optimaler Temperaturkompen
sation. Der optimale Wert von für verschiedene TCR-
Werte liegt zwischen 0,1 und 0,5, was durch die in der
Fig. 12 gezeigten Kurve belegt ist. Fig. 12 zeigt Kur
ven der Temperaturempfindlichkeit bei verschiedenen
Drücken, wenn T-To = 100°C und αo = 0,25% beträgt. Es
wurde entdeckt, daß der Temperaturdrifteffekt unterhalb
des nutzbaren Unterdrucks von 300 Torr vollständig un
terdrückt werden kann, wenn β= 0,2 ist, was die Vor
teile vorliegender Erfindung gegenüber dem Stand der
Technik beweist.
Um den übrig bleibenden Temperaturdrifteffekt weiter zu
eliminieren, offenbart vorliegende Erfindung noch ein
Temperatur-gesteuertes Gerät, wie es in der Fig. 13 ge
zeigt ist, das die den Unterdruck messende Vorrichtung
in einem Zustand hält, in welchem sie eine Referenztem
peratur hat. Wie es in der Figur gezeigt ist, ist die
Meßvorrichtung S an ein monolithisches
thermoelektrisches Kühlelement C befestigt, wobei die
Bauteile mit den Bezugszeichen 131 und 132 den
Dummywiderstand (Bauteil B in Fig. 10) beziehungsweise
das Pirani Meßelement darstellen. Auf der den Unterdruck
messenden Vorrichtung S ist ein erster Temperaturfühler
T′ installiert. Der Temperaturfühler T′ kann, wie auch
der Dummywiderstand, in demselben Verfahren wie der wär
meempfindliche Widerstand hergestellt werden. Das
monolithische thermoelektrische Kühlelement C ist außer
dem an eine Grundplatte oder Basis F eines Gehäuses oder
einer anderen Ummantelungsvorrichtung befestigt, an der
ein weiterer Temperaturfühler T installiert ist. Beide
Temperaturfühler sind an getrennte, externe
Temperatursteuerschaltkreise (nicht gezeigt) anschließ
bar. Der Temperaturfühler T wird dazu benutzt, die Kühl
leistung des thermoelektrischen Kühlelementes C (Haupt-
Temperatursteuerung) zu steuern, wohingegen der Tempera
turfühler T′ dazu benötigt wird, die geringe Heizlei
stung selbst zu steuern (Fein-Temperaturkontrolle). Die
Temperatur der Unterdruckmeßvorrichtung kann daher ef
fektiver gesteuert werden.
Um zusätzlich zu verhindern, daß die schwebende Platte
beim Betrieb des Unterdrucksystems von einer externen
Wärmestrahlung beeinflußt wird, umfaßt vorliegende Er
findung außerdem ein thermisches Schutzschild 135, das
oberhalb der schwebenden Platte 12 angeordnet ist. Der
genaue Aufbau des thermischen Schutzschildes 135 ist in
den Fig. 14(a) und 14(b) dargestellt. Das thermische
Schutzschild ist brückenartig mit den Rändern oder Ecken
des Hohlraums 11 verbunden, um die schwebende Platte 12
abzudecken. An den entsprechenden Stellen der Trägerarme
der schwebenden Platte 12 ist das thermische Schutz
schild 135 nicht am Substrat befestigt und weist dort
Öffnungen 136 oder Aussparungen auf, wie es in den Fig.
14(a) und (b) gezeigt ist. Das Herstellungsverfahren
für das Schutzschild entspricht dem zuvor anhand der Fig.
7 beschriebenen Verfahren zur Abbauschicht 72. Jetzt
wird das Beispiel des Verfahrens nach Fig. 6 herangezo
gen, um den Herstellungsprozeß des thermischen Schutz
schildes 135 zu beschreiben. Die Diagramme des Verfah
rens sind in den Fig. 15(a) bis 15(j) gezeigt.
Gemäß vorliegender Erfindung wird das thermische Schutz
schild 135 entsprechend dem Verfahren zur Abbauschicht
72 nach dem Beispiel der Fig. 7 gefertigt. Daher soll
ten, wenn das Beispiel nach der Fig. 6 herangezogen
wird, die Arbeitsschritte der Fig. 7(g) und 7(h) zwi
schen die Schritte der Fig. 6(f) und 6(g) eingefügt
werden, um das thermische Schutzschild 135 herzustellen.
Wie es in den Fig. 15(a) und 15(b) gezeigt ist, wird
nach dem Schritt der Fig. 15(f) (d. h., Fig. 6(f)) eine
Polyimid Abbauschicht 15 auf den Bereich, der für die
schwebende Platte ausgewählt ist, mittels eines
photolithographischen Verfahrens (siehe Fig. 15(g))
aufgewachsen. Anschließend wird eine Metallschicht 16
aufgebracht, um den Bereich des thermischen Schutzschil
des 135 zu definieren. In dem Verfahrensschritt der Fig.
15(i) wird mittels eines Differenzialätzverfahrens
die Polyimidschicht 15 unter der Metallschicht 16 weg
geätzt, so daß die Metallschicht 16 (d. h., das
thermische Schutzschild 135) oberhalb des Bereiches, der
für die schwebende Platte ausgesucht wurde, auf gehängt
ist. Abschließend wird die schwebende Platte 17 durch
Ätzen des Siliziums mittels der anisotropen Ätztechnik
unterhalb der schwebenden Platte 17 ausgeformt.
Der aus der schwebenden Platte und dem thermischen
Schutzschild bestehende, resultierende Aufbau ist in
der Fig. 15(j) gezeigt. Das gleiche Verfahren kann auch
auf die Ausführungsformen der Fig. 7 und 8 angewendet
werden, ohne daß der Schutzbereich der Erfindung verlas
sen wird.
Es ist offensichtlich, daß bei vorliegender Erfindung
die Temperatur des thermischen Schutzschildes nahezu
dieselbe ist, die auch das Substrat aufweist, da das
thermisch sehr gut leitende Schutzschild an dem Substrat
befestigt ist. Deshalb werden die Bereiche unten und un
terhalb der schwebenden Platte 17 durch die Steuerung
des thermoelektrischen Kühlelementes auf einer konstan
ten Temperatur gehalten, so daß der Nachteil einer Wär
mebeeinflussung von außen vollständig beseitigt ist.
In Anbetracht der obigen Ausführungen kann festgestellt
werden, daß aufgrund der temperaturgesteuerten Vorrich
tung die Temperatur der schwebenden Platte und die Umge
bungstemperatur des Unterdruck-Meßgerätes vorliegender
Erfindung konstant gehalten werden und daß der Umgebung
stemperatur-Drifteffekt durch die Maßnahme des Mischwi
derstands-Temperatur-Kompensationsschaltkreises Außerkraft
gesetzt wird. Das auf dem Prinzip der Wärmeleit
fähigkeit beruhende Mikro-Pirani Unterdruck-Meßgerät
vorliegender Erfindung hat daher eine hohe Empfindlich
keit beim Messen des Unterdrucks und eine nahezu per
fekte Grenze für den Meßdruck.
Claims (10)
1. Mikro-Pirani Unterdruck-Meßgerät, dessen Aufbau folgende
Teile umfaßt:
- (a) eine schwebende Platte (12), die auf einem Hohlraum (11) eines Siliziumsubstrats (14), der mittels anisotropischer Ätztechnik hergestellt wurde, aufgehängt ist;
- (b) mehrere hängende Arme (13), die sich von der schwe benden Platte (12) wegerstrecken, um die Platte (12) an dem Umfang des Hohlraums (11) mit dem Substrat (14) zu verbinden, so daß die schwebende Platte (12), die oben am Hohlraum (11) aufgehängt ist, gehalten wird; und
- (c) ein gemischter Widerstandsschaltkreis zur Temperaturkompensation; der gemischte Widerstandsschaltkreis setzt sich zusammen aus einem Konstantwiderstand A mit einem Temperaturkoeffizienten Null und einem Wider stand B, der aus dem gleichen Material hergestellt wurde wie der wärmeempfindliche Konstantwiderstand; beide Wi derstände sind auf der schwebenden Platte miteinander in Reihe geschaltet.
2. Unterdruck-Meßgerät nach Anspruch 1 bei dem β das Ver
hältnis der Impedanz des Konstantwiderstands A zur Ge
samtimpedanz des gemischten Widerstandsschaltkreises ist
und das β einen Wert zwischen 0,1 und 0,5 annimmt.
3. Unterdruck-Meßgerät nach Anspruch 1 mit einem konvex und
bogenförmig geformten, thermischen Schutzschild, das die
schwebende Platte unter Bildung eines Spaltes dazwischen
abdeckt, wobei das thermische Schutzschild umfangsseitig
an den Rändern des Hohlraums des Substrats unter Bildung
von Öffnungen an entsprechenden Stellen der hängenden
Arme der schwebenden Platte befestigt ist.
4. Unterdruck-Meßgerät nach Anspruch 1 oder 3, das auf ein
thermoelektrisches Kühlelement mit Konstant-Temperatur
Steuermitteln aufgebracht ist und dann auf ein Grundele
ment aufgebracht ist, um noch eine weitergehende
Temperaturkompensation und Stabilisierungseffekte zu er
reichen.
5. Unterdruck-Meßgerät nach Anspruch 1, bei dem das Mate
rial für die schwebende Platte SiO2 oder Si3N₄ oder SiON
ist.
6. Unterdruck-Meßgerät nach Anspruch 1, bei dem das Mate
rial des wärmeempfindlichen Widerstands ein Material mit
hoher thermischer Empfindlichkeit ist.
7. Mikro-Pirani Unterdruck-Meßgerät mit einem Meßfühler,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dessen
Aufbau folgende Teile umfaßt:
- (a) eine über einem Hohlraum (11) schwebend gehaltene Platte (12), wobei der Hohlraum (11), vorzugsweise mit tels Ätztechnik, in einem Siliziumsubstrat (14) ausge bildet ist; und
- (b) mehrere von der schwebenden Platte (12) abgespreizte Stege (13), die die schwebende Platte mit dem Substrat verbinden, so daß sie vorzugsweise im oberen Bereich des Hohlraums (11) oder über diesem gehalten wird, wobei die Länge und Breite der Stege zur Erzielung einer gewünsch ten Wärmeimpedanz der Stege vorgebbar sind.
8. Unterdruck-Meßgerät nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fläche der schwebenden Platte und die
Länge und Breite der zur Aufhängung dienenden Stege in
einem bestimmten Verhältnis zu einander stehen.
9. Unterdruck-Meßgerät nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß außerdem
- (c) ein zusammengesetzter Kompensationswiderstand zur Temperaturkompensation einer Widerstandsänderung des Meßfühlers vorgesehen ist, wobei der zusammengesetzte Widerstand aus einem ersten Widerstand A mit einem Temperaturkoeffizienten von nahezu Null und einem dazu in Serie geschalteten zweiten Widerstand B, der aus dem gleichen Material und nach demselben Verfahren herge stellt wurde wie der Widerstand des Meßfühlers, besteht.
10. Unterdruck-Meßgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Widerstand des Meßfühlers zusammen
mit dem zweiten Widerstand B und eventuell noch zusammen
mit dem ersten Widerstand A auf der schwebenden Platte
angeordnet ist und auf ihr gemeinsam hergestellt wurden.
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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