DE4310017A1 - Transportflugzeug mit stumpfem Heck - Google Patents
Transportflugzeug mit stumpfem HeckInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Transportflugzeug mit stumpfem Heck,
das vorzugsweise durch zwei Strahltriebwerke angetrieben ist.
Das Rumpfheck konventioneller Transportflugzeuge wird überwiegend sehr
schlank ausgeführt, damit die Rumpfströmung bis zum Rumpfheck nicht ab
löst. Der zugespitzte Heckteil des Rumpfes kann für die Aufnahme von
Nutzlast schlecht ausgenutzt werden. So ist es auch bereits bekannt,
Transportflugzeuge mit einem stumpfen Heck auszuführen, wobei die Trieb
werke in Tragflächengondeln angeordnet sind. Diese Bauart hat mehrere
Nachteile. An einem stumpfen Heck entstehen umfangreiche Strömungswir
bel, die einen großen Strömungswiderstand darstellen. Weiterhin sind
auch die Triebwerksgondeln erhebliche Widerstandskörper.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Transportflugzeug mit
stumpfem Heck und zwei Strahltriebwerken zu schaffen, das durch eine
neue Konfiguration sowohl des Hecks als auch der Ansaugluft für die
Triebwerke widerstandsarm ausgebildet ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch den kennzeichnenden Teil des An
spruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen gekennzeichnet.
Die vollständige Integration von Rumpf und Antrieb durch die Installa
tion der Triebwerke im Rumpfheck und das Ansaugen der Nachlaufströmung
in mehrfacher Weise führt zu einer beträchtlichen Erhöhung des Vortrieb
wirkungsgrades, weil der Schub durch Beschleunigung derjenigen Luftmas
sen erzeugt wird, die vorher an der Rumpfoberfläche durch Reibung verzö
gert worden sind. Diese Rumpf/Triebwerks-Anordnung erlaubt ferner bei
geschickter Ausgestaltung des Rumpfhecks eine beträchtliche Aufdickung
und Verkürzung des Rumpfes und führt damit bei vorgegebenem Rumpfvolumen
zu einer Verringerung von bespülter Oberfläche und des Rumpfgewichts.
Eine weitere positive Auswirkung einer solchen Rumpfaufdickung ist die
Verringerung der bespülten Oberfläche des Flügels bei vorgegebener
Spannweite. Wird die Antriebsanlage weiterhin mit einer oder mehreren
Zweiachsen-Schubvektordüsen versehen, können Höhen- und Seltenleitwerk
beträchtlich verkleinert werden. Alle diese Vorteile führen bei vorgege
bener Nutzlast und Reichweite zu einem kleineren und leichteren Gerät
und zu einer wesentlichen Verringerung der spezifischen Transportkosten.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 mögliche Absaugschlitze an einem stumpfen Rumpfheck mit ablö
sungsfreier Strömung nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 den Druckverlauf der Grenzschicht an dem Rumpfheck der Fig. 1;
Fig. 3 Stromlinienverläufe für stumpfe Rumpfhecks, in deren hinteres
Ende eine Strömungssenke eingelassen ist;
Fig. 4 Druckverteilungen auf der Heckoberfläche für die stumpfen Rumpf
hecks nach Fig. 3;
Fig. 5 eine praktische Ausführungsform einer integrierten Grenz
schichtsteuerungs-Antriebsanlage;
Fig. 6 eine Ansicht in Richtung VI der Fig. 5;
Fig. 7 eine Ausführungsform eines Transportflugzeugs mit der Grenz
schichtsteuerungs-Antriebsanlage nach Fig. 5 und
Fig. 8 eine Heckansicht des Transportflugzeuges nach Fig. 7.
Fig. 1 zeigt für einen Schnitt durch ein stumpfes Heck 1 die erforderli
che Anordnung von Absaugschlitzen 2, um eine ablösungsfreie Grenz
schichtströmung zu erzielen. Hierbei ist vorausgesetzt, daß die Grenz
schicht jeweils einen Druckanstieg von 40% des jeweiligen Anfangsstau
druckes überwinden kann, ohne abzulösen. Da der jeweils überwindbare
Druckanstieg in erster Näherung proportional zum Quadrat der unmittelbar
stromabwärts der Absaugschlitze 2 vorliegenden Strömungsgeschwindigkeit
abnimmt, wird die Häufung der Absaugschlitze 2 in der Umgebung des hin
teren Staupunktes 3 immer größer. Es müßte dort ein anderes Mittel für
die Verhinderung der Stromablösung gefunden werden.
Fig. 2 zeigt den jeweiligen Druck p in Abhängigkeit von r/R für die ab
lösungsfreie Grenzschicht am Heck 1 der Fig. 1. Dabei bedeuten r der ra
diale Abstand von der Achse 1a vom Heck 1 und R der größte entsprechende
Abstand. Am Schnittpunkt der Ordinate r/R mit der Abszisse p bei p∞
ist der Wert für den Druck in der freien Strömung. Man erkennt, daß die
Strömung stromabwärts am Heck 1 Grenzschichten ausbildet, die einen be
trächtlichen Druckanstieg ohne Ablösung zu verkraften haben. Der größte
Druck p ist naturgemäß am Staupunkt 3.
Fig. 3 zeigt die Stromlinien A bis E für ein stumpfes Rumpfheck, in des
sen hinteres Ende eine Strömungssenke bei O eingelassen ist. Die darge
stellten Heckkonturen A bis E sind wiederum in Abhängigkeit von r/R auf
getragen. Je nach dem Volumen-Luftstrom Q der von hinten angesaugten
Luft ergeben sich die unterschiedlichen Heckkonturen und Heckdruckver
teilungen nach Fig. 4. Die mit A bezeichnete Kontur stellt den Referenz
fall ohne Heckabsaugung entsprechend den Fig. 1 und 2 dar. Bei Absaugung
bildet sich eine trichterförmige Einbuchtung im Rumpfheck aus. Mit zu
nehmender relativer Absaugmenge M = Q/v∞·F nimmt der Öffnungswin
kel des Trichters zu, während die Krümmung des daran anschließenden Kon
turteilstückes immer kleiner wird. In der Gleichung sind v∞ die
Strömungsgeschwindigkeit bei freier Strömung und F die Stirnfläche des
Rumpfes.
Fig. 4 zeigt die Druckverteilungen auf der Heckoberfläche A bis E. Wie
man sieht, hat die zentrale Heckabsaugung zur Folge, daß die jeweilige
Grenzschicht bei den Heckoberflächen B bis E einen wesentlich geringeren
Druckanstieg zu überwinden hat als im Referenzfall A. Der zu überwinden
de Druckanstieg wird mit zunehmender Saugmenge M der Senke immer klei
ner, er soll minimiert werden, ohne zu stark saugen zu müssen. Für die
einzelnen Heckkonturen A bis E der Fig. 3 sind in der Tabelle zu Fig. 4
die jeweilig erforderlichen Absaugmengen M in dimensionslosen Werten
aufgetragen, um die dargestellten Druckverteilungen A bis E zu errei
chen. Die Saugmenge des Triebwerks hat eine bestimmte Größe, die abge
stimmt werden muß mit der möglichen Saugmenge M der Senke. Dadurch er
gibt sich in der Praxis etwa die Heckkontur B.
Fig. 5 zeigt schematisch im Halbschnitt eine praktische Ausführung der
integrierten Grenzschichtsteuerungs-Antriebsanlage mit einem Zweikreis-
Triebwerk 10, welches an ein Rumpfheck 11 angebaut ist. Die im Innenbe
reich des Rumpfhecks 11 ankommende Luft wird einem mit Leitflächen ver
sehenen Kurzdiffusor 12 zugeführt und dort auf etwa 0,4 V∞ verzö
gert. Danach wird die Luft in zwei Umlenkgittern 13 umgelenkt und dem
Zweikreis-Triebwerk 10 zugeführt. Da bei der Kontur des Rumpfhecks 11
immer noch ein hoher Druckunterschied zu überwinden ist (siehe Fig. 4
Linie B), ist noch eine Grenzschichtsteuerung über einen Absaugschlitz
14 erforderlich. Die stromaufwärts durch eine Außenlippe 15 des Absaug
schlitzes 14 von der Außenströmung abgespaltete Grenzschicht wird einer
Ejektor-Diffusor-Kombination, bestehend aus einem Druckkanal 16, einer
Ejektordüse 17, einem Ejektor 18 und einem Diffusor 19 zugeführt, wo sie
auf den Gesamtdruck und die Strömungsgeschwindigkeit des über den Kurz
diffusor 12 im Heckinnenbereich angesaugten Luftstroms gebracht wird.
Die so aufbereitete Grenzschicht wird dann auch durch die Umlenkgitter
13 dem Triebwerk 10 zugeführt. Der gesamte im Heckbereich angesaugte
Luftstrom wird nach dessen Verarbeitung in Turbinenluft-Triebwerken 10
jeweils einer Zweiachsen-Schubvektordüse 21 zugeführt. Diese über ein
ausfallsicheres Flugführungssystem angesteuerten Düsen 21 erlauben eine
beträchtliche Verringerung der Größe der für die Nick- und Gierachse
erforderlichen konventionellen Höhen- und Seitenruder. Die gestrichelte
Linie 22 zeigt die Grenzstromfläche des in die Triebwerke gelangenden
Luftstroms. Es ist zu beachten, daß sich eine quer zur Flugrichtung ver
laufende Staulinie auf der Oberfläche der Triebwerke 10 rund um die
Triebwerke herum ausbildet. Entsprechend gering ist der Reibungswider
stand in diesem Bereich.
In der Fig. 6, welche eine Ansicht in Richtung VI aus der Fig. 5 dar
stellt, sieht man auf die Außenlippe 15 des Absaugschlitzes 14 und auf
die Ejektordüsen 17, die sich im Halbkreis um das Rumpfheck 11 herumzie
hen. Die Ejektordüsen 17 sind in ihrem Austrittsquerschnitt so gestal
tet, daß die transversale Verteilung des Austrittsimpulses ungefähr der
transversalen Verteilung der Dichte des Impulsverlustes der Grenzschicht
entspricht. Die Druckluft für die Ejektordüsen 17 wird durch den Druck
kanal 16 geleitet und in einem oder mehreren separaten nicht dargestell
ten Zweikreis-Gasgeneratoren erzeugt.
Die Fig. 7 und 8 zeigen die Draufsicht und Heckansicht von einem Trans
portflugzeug 25, welches mit der integrierten Grenzschichtsteuerungs-An
triebsanlage ausgerüstet ist. Es ist mit einem für Transportzwecke groß
volumigen Rumpf 26 versehen. Am Rumpfheck 26a, welches dem Rumpfheck 11
der Fig. 5 entspricht, sind oben und unten die beiden Außenlippen 15 und
die Absaugschlitze 14 dargestellt. Wegen der geringeren Einschnürung des
Rumpfhecks 26a im seitlichen Bereich können in diesem Bereich die Ab
saugschlitze 14 entfallen. Aus den Figuren sind weiterhin die Triebwerke
10 mit den Schubvektordüsen 21 sowie Tragflächen 27, Höhenruder 28, Sel
tenruder 29 und Fahrwerke 31 ersichtlich. In der Fig. 8 ist noch der um
die Triebwerke 10 herumgeführte Kurzdiffusor 12 eingezeichnet. Durch die
dargestellte Konfiguration des Transportflugzeuges 25 kann das Struktur
gewicht, der Kraftstoffbedarf und das Abfluggewicht gegenüber den her
kömmlichen Flugzeugen mit schlankem Rumpf und Anordnung der Triebwerke
in den Tragflächen deutlich reduziert werden.
Claims (9)
1. Transportflugzeug mit stumpfem Heck, das vorzugsweise durch zwei
Strahltriebwerke angetrieben ist, dadurch gekennzeichnet, daß die An
saugluft den direkt in das Rumpfheck (11, 26a) integrierten Triebwerken
(10) über einen Kurzdiffusor (12), durch Grenzschichtabsaugung über ei
nen Absaugschlitz (14) und durch eine Kombination aus Ejektoren (18) und
Diffusoren (19) zugeführt ist.
2. Transportflugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kurzdiffusor (12) um die beiden Triebwerke (10) herum angeordnet und
mit Leitflächen versehen ist.
3. Transportflugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grenzschicht stromaufwärts vom Kurzdiffusor (12) durch eine Außen
lippe (15) des Absaugschlitzes (14) von der Außenströmung abgespaltet
ist.
4. Transportflugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Ansaugluft in die Ejektoren (18) und Diffusoren (19) über Druckkanäle
(16) und Ejektordüsen (17) zugeführt ist.
5. Transportflugzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckkanäle (16) und Ejektordüsen (17) mit der Nebenstromluft eines
separaten Zweikreis-Gasgenerators beaufschlagt sind.
6. Transportflugzeug nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ejektordüsen (17) in die die Grenzschicht absaugenden
Absaugschlitze (14) einmünden, wobei die Absaugschlitze im ersten Teil
als Ejektoren (18) dienen und sich danach zu den Diffusoren (19) erwei
tern.
7. Transportflugzeug nach mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sich je ein Absaugschlitz (14) und je ein Druckka
nal (16) im oberen und unteren Teil des Rumpfhecks (11, 26a) befinden.
8. Transportflugzeug nach mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus den Kurzdiffusoren (12) und den Diffusoren
(19) kommende Ansaugluft vor dem Eintritt in die Triebwerke (10) durch
zwei Umlenkgitter (13) geleitet ist.
9. Transportflugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der gesamte angesaugte Luftstrom nach dessen Verarbeitung in den Trieb
werken (10) Zweiachsen-Schubvektordüsen (21) zugeführt ist.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
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D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 8099 |
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