DE4309771C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Fertigbearbeitung eines keramischen Turbinenrotors - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Fertigbearbeitung eines keramischen TurbinenrotorsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf
ein Fertigbearbeitungs
verfahren für einen keramischen Turbinenrotor, sowie auf eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
In den letzten Jahren besteht ein gewisses Bestreben, verschie
dene Bauteile von Brennkraftmaschinen für Kraftfahrzeuge aus
keramischen Materialien zu fertigen, um die Leistungsfähig
keit der Maschinen zu steigern. Bei einem Bearbeitungsprozeß
eines keramischen Turbinenrotors, der zur Verwendung in einem
Turbolader der Maschine geeignet ist, ist es erforderlich,
den Turbinenrotor ganz genau in zentrierten Zustand zu bringen,
um die Turbinenschaufeln feinzubearbeiten. Entsprechend die
ser Forderung ist, wie in Fig. 7a gezeigt,
ein herkömmlicher Turbinenrotor 1 an seinem Nabenteil 3
mit einer Zentrierbohrung 9 für einen Eingriff mit einer Spin
del 14a eines Spindelstocks versehen, sowie mit einer metalli
schen Lagerwelle 5 verbunden, die an ihrem anderen Ende mit
einer Zentrierbohrung 9 zum Eingriff mit einer Spindel 14b
eines Reitstocks ausgestattet ist. Alternativ dazu ist, wie in
Fig. 7b gezeigt, der herkömmliche Turbinenrotor 1
an seinem Nabenteil 3 mit einem kegelförmigen Ansatz 15 ver
sehen, der mit einer kegelförmigen Zentrierbohrung 16 in der
Spindel 14a des Spindelstocks zum Eingriff gebracht wird.
Im ersten Fall neigt der keramische Turbinenrotor da
zu, an seiner Zentrierbohrung 9 Risse zu erhalten. Wenn das
Vorhandensein eines Risses nicht eindeutig festgestellt wird,
kann der keramische Turbinenrotor während des Bearbeitungspro
zesses oder in seinem tatsächlichen Betrieb beschädigt werden.
Im zweiten Fall neigt der kegelförmige Ansatz 15 des
keramischen Turbinenrotors dazu, während des Bearbeitungs
prozesses abgebrochen zu werden. Bleibt der kegelförmige
Ansatz nach dem Bearbeitungsprozeß erhalten und wird er wäh
rend des folgenden Montagevorgangs abgebrochen, so wird die
Rotationsstabilität des Turbinenrotors beeinträchtigt und
verschlechtert.
Aus der DE 38 40 596 A1 ist eine Feinschleifmaschine mit einer
rotierbaren Aufnahme mit einer konischen Anlagefläche bekannt,
die mit einer Umlaufkante oder einer Zentrierfase des Werkstücks
in Eingriff bringbar ist, wobei die Zentrierfase der Aufnahme
stets länger ist als die Zentrierfase des Werkstücks. Bei sehr
harten Werkstücken wird bei dieser Vorgehensweise jedoch häufig
nur eine unzureichende Zentrierung der Werkstücke erreicht.
Folglich ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum
Fertigbearbeiten eines keramischen Turbinenrotors und eine
Vorrichtung zu dessen Umsetzung zu schaffen, mittels denen
keramische Turbinenrotoren ohne Beschädigung zuverlässig präzise
geschliffen werden können.
Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst und hinsichtlich der Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst.
Weitere Einzelheiten und Vorteile dieser Er
findung werden aus der folgenden, auf die Zeichnungen Bezug
nehmenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes deutlich. Es zeigen:
Fig. 1 eine Momentaufnahme eines Bearbeitungsverfahrensabschnitts für einen keramischen Tur
binenrotor gemäß dieser Erfindung;
Fig. 2 eine Momentaufnahme in einem Verbindungsvorgang für den Turbinenrotor mit
einer metallischen Lagerwelle;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Eingriffszustan
des des Turbinenrotors mit einem Befestigungsauf
satz, der an der Spindel eines Spindelstocks an
gebracht ist;
Fig. 4 eine Seitenansicht einer Abwandlung des in Fig. 1
dargestellen Turbinenrotors;
Fig. 5 eine Seitenansicht einer weiteren Abwandlung des
Turbinenrotors;
Fig. 6 eine noch andere Abwandlung des Turbinenrotors;
Fig. 7a und 7b jeweils Momentaufnahmen eines herkömmlichen Bearbeitungs
verfahrens für einen Turbinenrotor.
Wie der Fig. 2 am besten zu entnehmen ist, besitzt ein gesin
terter keramischer Turbinenrotor 1 ein Nabenteil 3, an dem
einstückig mehrere radiale Schaufeln 2 ausgebildet sind, und
ein Nabenteil 4 zur Verbindung mit einer metallischen Lager
welle 5. Am Nabenteil 3 des Turbinenrotors 1 ist ein Sechs
kant 7 ausgebildet, der mit einer entsprechenden Sechskant
öffnung eines Mutternschlüssels in Eingriff gebracht werden
kann. Die Lagerwelle 5 hat eine abgestufte Ausgestaltung, wo
bei ihr eines Ende ein napfförmiges Teil 6 besitzt und im
anderen Ende eine Zentrierbohrung 9 ausgearbeitet ist. In
einem Schleifprozeß des Turbinenrotors 1 wird das Nabenteil
3 an seinem vergrößerten Teil P1 durch ein Abstützglied
einer Schleifmaschine gelagert, während die radialen Schau
feln 2 durch ein weiteres Abstützglied der Schleifmaschine
an ihren rückwärtigen Stirnflächen P2 gestützt werden, um
den Turbinenrotor exakt zu positionieren und zu halten.
In dem beschriebenen positionierten Zustand des Turbinenro
tors 1 wird am vorderen distalen Ende des Nabenteils 3 durch
eine Schleifscheibe eine Zentrierfase 8 geschliffen, um
den Turbinenrotor 1 während einer Feinbearbeitung zu zentrie
ren. Hierauf wird der Turbinenrotor 1 an seinem vergrößerten
Teil P1 und seiner Zentrierfase 8 positioniert oder ge
lagert, um das Nabenteil 4 feinzubearbeiten.
Das Nabenteil 4 des Rotors 1 wird mit Preßsitz in eine axia
le Bohrung 6a des napfförmigen Teils 6 der Lagerwelle 5 ein
gesetzt, um den Rotor 1 mit der metallischen Lagerwelle 5
koaxial zu verbinden. Anschließend wird der Turbinenrotor 1
an seinem vergrößerten Teil P1 und der Zentrierfase 8
positioniert, um die Zentrierbohrung 9 im anderen freien Ende
der Lagerwelle 5 auszubilden.
Im anschließenden Bearbeitungsverfahren wird die Lagerwelle
5 an ihrer Zentrierbohrung 9 mit einer Spindel 14 eines Reit
stocks in Eingriff gebracht, während das Nabenteil 3 des
Rotors 1 an seiner Zentrierfase 8 mit einer entsprechen
den angefasten Fläche 10 eines Befestigungsaufsatzes in An
lage gebracht wird, der an einer Spindel eines Spindelstocks
montiert ist, um den Turbinenrotor 1 in den zentrierten Zu
stand zu bringen. In dem vorstehend beschriebenen zentrierten
Zustand des Turbinenrotors 1 werden die Turbinenschaufeln 2
durch einen Schleifvorgang an ihren Außenumfängen feinbear
beitet, wie auch die Lagerwelle 5 durch Schleifen fertigbe
arbeitet wird, um ein Wellenzapfenteil 12 zu bilden. Darüber
hinaus wird das napfförmige Teil 6 der Lagerwelle 5 geschlif
fen, um an diesem Ringnuten 13 auszubilden, und an seinem
distalen Endstück 17 wird ein Gewinde ausgearbeitet.
Während des Bearbeitungsvorgangs wird die angefaste Fläche
10 des Befestigungsaufsatzes durch eine drehende Reibung mit
der Zentrierfase 8 des Turbinenrotors 1 etwas beschä
digt. Wenn die angefaste Fläche 10 des Befestigungsaufsatzes
11 teilweise mit der Zentrierfase 8 des Turbinenrotors 1
in Anlage ist, wird an der angefasten Fläche 10 des Befesti
gungsaufsatzes 11 ein abgestufter Abschnitt oder Bereich bzw. Riefen
ausgebildet, was in einer Störung der Bearbeitungsbezugsgrö
ße oder der Konzentrizität des Turbinenrotors 1 resultiert.
Aus diesem Grund wird vorgezogen, daß, wie in Fig. 3 gezeigt,
die Breite L1 der angefasten Fläche 10 so bestimmt wird,
daß sie kleiner ist als die Breite L2 der Zentrierfase
8 des Turbinenrotors 1, damit die angefaste Fläche 10 des
Befestigungsaufsatzes 11 in ihrer Gesamtheit mit der
Zentrierfase 8 des Turbinenrotors 1 zur Anlage kommt.
Durch das vorstehend beschriebene Bearbeitungsverfahren kann
die Zentrierfase 8 des Turbinenrotors 1 präzise durch
Schleifen in einer einfachen Weise ausgebildet werden, wobei
die im Stand der Technik auftretenden Probleme
vermieden werden.
Bei einer praktischen Ausführungsform dieser Erfindung kann,
wie in Fig. 4 gezeigt ist, das Nabenteil 3 des Turbinenrotors
1 im Durchmesser lediglich an seinem frontseitigen Endab
schnitt vermindert werden, um das Ansetzen eines Muttern
schlüssels zu erleichtern. Alternativ kann, wie in Fig. 5
gezeigt ist, das Nabenteil 3 des Rotors 1 mit einem Paar von
parallelen Abflachungen 19 versehen werden, an die ein Schrau
benschlüssel anzulegen ist. Darüber hinaus kann, wie in Fig. 6
gezeigt ist, der frontseitige Endabschnitt des Nabenteils 3
des Rotors 1 als ein Sechskantkopf 20 ausgestaltet werden,
der an seinem frontseitigen freien Ende abgeschliffen wird,
um eine Zentrierfase 8 zur Anlage mit der angefasten
Fläche 10 des Befestigungsaufsatzes auszubilden. Des weite
ren ist erwünscht, daß die Zentrierfase 8 des Nabenteils
3 unter einem Winkel Θ von 20° bis 50° mit Bezug zur Achse
des Befestigungsaufsatzes 11 ausgestaltet wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Fertigbearbeitung eines keramischen
Turbinenrotors (1) mit einem Nabenteil (3), an dem einstückig
eine Mehrzahl von Turbinenschaufeln (2) ausgebildet ist,
wobei das Nabenteil (3) ein rückwärtiges, mit einer
metallischen Lagerwelle (5) koaxial verbundenes Ende (4) und
ein freies vorderes Ende hat, wobei
- - zunächst das Nabenteil (3) an seinem Außenumfang (P1) in der Nähe des rückwärtigen Endes (4) zentriert wird,
- - danach eine zu dieser Zentrierung konzentrische Zentrierfase (8) am vorderen Ende des Nabenteils (3) geschliffen wird,
- - danach das rückwärtige Ende (4) des Nabenteils (3) unter Beibehaltung der Zentrierung fertiggeschliffen wird, wobei zuvor die Zentrierfase (8) mit einer mit der gleichen Neigung angefasten Fläche (10) einer Aufnahme (11) in Anlage gebracht wird und die angefaste Fläche (10) innerhalb der Zentrierfase (8) liegt,
- - danach ein koaxiales Aufpressen der Lagerwelle (5) auf das rückwärtige Ende (4) des Nabenteils (3) im eingespannten Zustand erfolgt,
- - dann eine Zentrierbohrung (9) in das dem Nabenteil (3) abgewandte Ende der Lagerwelle (5) eingebracht wird und
- - danach das Fertigschleifen des Turbinenrotors (1) und der Lagerwelle (5) erfolgt, wobei diese an der Zentrierfase (8) des Nabenteils (3) und der Zentrierbohrung (9) der Lagerwelle (5) gehalten sind.
2. Vorrichtung zum Fertigbearbeiten eines keramischen
Turbinenrotors (1) mit einem Nabenteil (3), an dem einstückig
eine Mehrzahl von Turbinenschaufeln (2) ausgebildet ist, und
das Nabenteil ein rückwärtiges, mit einer metallischen
Lagerwelle (5) koaxial verbundenes Ende (4) und ein mit einer
Zentrierfase (8) versehenes freies vorderes Ende hat, mit
einer Aufnahme (11) für das Nabenteil (3), wobei die Aufnahme
(11) eine konische Anlagefläche hat, deren Neigung der
Zentrierfase (8) entspricht und deren axiale Länge geringer
ist als die der Zentrierfase (8), so daß die konische
Anlagefläche innerhalb der Zentrierfase (8) liegt.
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