DE430900C - Mechanisch angetriebener Hochspannungsgleichrichter - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBENAM 28. JUN11926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21g GRUPPE

(M 79324 VIIIJ2ig)

Zusatz zum Patent 406663.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Oktober 1922 ab. Das Hauptpatent hat angefangen am 20. März 1921.

Bei dem mechanisch angetriebenen Hochspannungsgleichrichter für Mehrphasenstrom nach dem Hauptpatent, das für den Betrieb von mit Hochspannung geringer Energie arbeitenden Stromverbrauchern, wie elektrischen Gasreinigern, Röntgenröhren u. dgl., bestimmt ist, wird die für Nichthochspannung an sich bekannte Art des Stromwendens, nämlich Synchronschaltung der einzelnen Phasen auf einen Zweileiterkreis, für Hochspannung dadurch ermöglicht, daß der bei dieser Synchronschaltung erfolgende Phasenkurzschluß durch die an den Kontakten auftretenden Übergangswiderstände unschädlich gemacht wird.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Anwendung dieses Schaltungsprinzips bei mechanisch angetriebenen Hochspannungsgleichrichtern für Einphasenstrom. Werden

ao bei Mehrphasenstromgleichrichtern, z.T3. beim Drehstromgleichrichter von den sechs* Wicklungsenden des Drehstromtransformators drei in einem Nullpunkt zusammengeschaltet und von den übrigen drei Enden je zwei abwechselnd durch den Gleichrichter kurzgeschlossen, so kann man sich bei Einphasenstrom den Vorgang der Gleichrichtung so erzeugt denken, daß bei zwei Wicklungen des Einphasentransformators zwei von den vier Enden zu einem Nullpunkt laufen, während die beiden andern 3c Enden in periodischen Zeitabschnitten kurzgeschlossen werden. Diese Kurzschlüsse erfolgen genau in der Hälfte jedes Zeitabschnittes zwischen zwei Maximalwerten, also in einem Augenblick, bei dem Spannungslosigkeit besteht.

Bei sehr vielen Anwendungsgebieten für Hochspannungsgleichstrom kommt es darauf an, bei möglichst hoher Maximalspannung eine möglichst große effektive Stromstärke zu' er-

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Walther Deutsch und Wilhelm Hoss in Frankfurt a. M.

zielen, ζ. B. beim Betriebe von elektrischen Gasreinigern, bei denen bei gegebenem Elektrodenabstand bzw. bei gegebener Weite der Elektrodenrohre mit der Maximalspannung bis nahe an die Überschlagsgrenze gegangen wird. Je größer der dabei mögliche Strom ist, um so höher ist auch der Reinigungsgrad des Gasreinigers. Der Wirkungsgrad eines Gleichrichters hängt somit von dem sogenannten

ίο Völligkeitsgrad ab, d.h. von dem Verhältnis des Effektivwertes zum Maximalwert des pulsierenden Stromes oder der pulsierenden Spannung. Die oben erläuterte Schaltung ermöglicht bei Einphasen-Hochspannungsgleichrichtern eine' vollständige Umlegung der einen z. B. negativen Halbwelle auf die andere z. B. positive "Seite, so daß ein· kontinuierlicher Linienzug entsteht und Pausen, in denen die Verbindung zwischen Verbraucherkreis und

ao Wechselstromerzeuger aussetzt, überhaupt nicht vorkommen. Hierin liegt der wesentliche Unterschied gegenüber den bekannten Synchronschaltungen und der Vorteil, daß bei derselben Maximalspannung die Effektivspannung und damit der Völligkeitsgrad bedeutend höher ist als dies früher mögHch war.

In der Abbildung ist ein auf diese Weise arbeitender¹ Einplhasengleichrichter schematisch in zwei Ausführungsformen dargestellt.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 1 und 2 sitzen die umlaufenden Segmente in der Ausdehnung von je i8o° auf zwei isolierenden Scheiben, während bei dem Beispiel nach Abb. 3 und 4 jede Scheibe je zwei Segmente von etwa 90⁰ trägt. In allen. Fällen ist das Segment bzw. das Segmentpaar der einen Scheibe gegen das Segment bzw. Segmentpaar der andern Scheibe versetzt.

Im einzelnen bezeichnen:

α die Antriebswelle, b die isolierte umlaufende Scheibe mit dem Segment / bzw. dem Segmentpaar /, /', das durch die Leitung e mit der Welle α und damit mit der Erde verbunden ist, c die andere umlaufend|e Scheibe mit dem Segment k bzw. dem Segtoentpaar k, k', d die Verbindungsleitung zwischen dem Segmentpaar /, /', g die Leitung von dem Segment k bzw. dem Segment·· paar k, k' zu einem Kugellager k, von dem aus die Gleichstromhochspannung auf die Leitung / abgenommen wird, I eine isolierte Welle zur starren Verbindung der beidien Scheiben & und c, m,m! Zuführungsstäbe für die Einphasenspannung, S die Sekundärwicklung des Einphasentransformators mit dem Nullpunkt/?, der dem Nullptunktg· der Dreiphaseöspaninuing in Abb. 1 des Hauptpatentes entspricht. An sich hat dieser Punkt ρ keinerlei praktische Bedeutung, vielmehr dient er nur dazu, um die Analogie des Dreipihasiengleichrich'ters mit dem Einphasengleichrichtex au erweisen.

Die Wirkungsweise ergibt sich ohne weiteres aus der Zeichnung und aus dem Hauptpatent.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Mechanisch angetriebener Hochspannungsgleichrichter gemäß der Bauart nach Patent 406663, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung zum Gleichrichten! einphasigen Wechselstroms entsprechend der Synchronschaltung des Mehrphasen-Hochspannungsgleichrichters nach Patent 406663 ausgebildet ist.

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