DE4308541A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung eines Stellgliedes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung eines StellgliedesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Steuerung und/oder Regelung eines Stellgliedes gemäß den Ober
begriffen der unabhängigen Ansprüche.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung ist aus der
DE-OS 34 00 711 (US-A 4 638 782) bekannt. Dort wird ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung eines Stell
gliedes insbesondere zur Beeinflussung der Kraftstoffzumessung in
eine Brennkraftmaschine beschrieben, bei dem ausgehend von einem
Soll- und einem Istwert eine Regelabweichung bestimmt wird. Ein Reg
ler gibt ausgehend von der Regelabweichung eine Stellgröße zur
Beaufschlagung des Stellgliedes vor. Bei hohen Drehzahlen erfolgt
bei dieser Einrichtung eine Regelung mittels eines vorzugsweise
PI-Verhalten aufweisenden Reglers. In bestimmten Betriebszuständen
insbesondere bei niederen Drehzahlen, erfolgt lediglich eine Steue
rung des Stellgliedes.
Die verwendeten PI-Regler erfordern einen sehr hohen Applikations
aufwand. Insbesondere wenn unterschiedliche Parametersätze für
Groß- und Kleinsignalverhalten vorgesehen sind. Bei kleinen Dreh
zahlen ist hier kein geregelter Betrieb sondern nur eine Steuerung
des Stellgliedes möglich. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vor
gehensweise ist darin zu sehen, daß eine optimale Auslegung des
Reglers sehr schwierig ist. So sind bei großen Regelabweichungen
sehr große Verstärkungsfaktoren des Reglers wünschenswert. Bei klei
nen Regelabweichungen (Kleinsignalverhalten) sind dagegen nur sehr
kleine Verstärkungsfaktoren von Vorteil.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und
einer Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung eines Stellgliedes
der eingangs genannten Art eine Möglichkeit aufzuzeigen, mit der in
allen Betriebszuständen das Stellglied optimal eingestellt werden
kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
haben den Vorteil, daß sich das Stellglied in allen Betriebs
zuständen optimal eingestellen läßt.
Dadurch, daß wenigstens ein Maximalwert für die Stellgröße vorgebbar
ist, wenn die Regelabweichung außerhalb eines durch wenigstens zwei
Werte definierten Bereichs liegt, kann eine wesentliche Verbesserung
des Regelverhaltens erzielt werden. Durch die Verwendung eines
PI-Reglers innerhalb des definierten Bereichs kann die Genauigkeit
im Kleinsignalverhalten verbessert werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Insbesondere bei kleinen Drehzahlen tritt das Istwertsignal nur in
größeren Zeitabständen auf. Beim Stand der Technik wird in diesem
Fall auf eine Steuerung umgeschaltet. Will man die Regelung beibe
halten, müssen die Regelparameter an diese großen zeitlichen Abstän
de beim Istwertsignal angepaßt werden. Dies führt dazu, daß der Reg
ler sehr langsam wird. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestal
tung ist daher vorgesehen, daß mittels eines Modells der Istwert
bzw. die Regelabweichung zwischen den diskreten Zeitpunkten, bei
denen der Istwert erfaßt wird bzw. das Istwertsignal vorliegt,
berechnet wird. Dieses Modell benötigt nur eine sehr eingeschränkte
Genauigkeit, da nur die Änderung des Istwerts bzw. der Regelabwei
chung seit der letzten Erfassung des Istwertes berechnet werden muß.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Block
diagramm der erfindungsgemäßen Einrichtung, Fig. 2 ein Flußdiagramm
zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie Fig. 3 ver
schiedene Signale über der Zeit aufgetragen.
In Fig. 1 ist grob schematisch die erfindungsgemäße Vorrichtung
anhand eines Blockdiagramms dargestellt. Mit 100 ist eine Brenn
kraftmaschine bezeichnet, die von einer Pumpe 110 Kraftstoff zuge
messen bekommt. Mittels einer Spritzverstelleransteuerung 120 kann
ein Spritzversteller in der Pumpe zur Einstellung der Förderbeginn
bzw. der Einspritzbeginn des Kraftstoffs angesteuert werden.
Über einen ersten Schalter 125 gelangt ein Ausgangssignal P eines
Reglers 130 zu der Spritzverstelleransteuerung 120. Dem Regler 130
wird über einen zweiten Schalter 135 ein Ausgangssignal D eines
Verknüpfungspunktes 140 zugeleitet. An dem einen Eingang des
Verknüpfungspunktes 140 liegt das Ausgangssignal SBD eines
Verknüpfungspunktes 145. Zu diesem Verknüpfungspunkt 145 gelangt mit
positiven Vorzeichen das Ausgangssignal SBI eines Nadelbewegungs
fühlers 105, der vorzugsweise an der Brennkraftmaschine angeordnet
ist. Mit negativen Vorzeichen gelangt das Ausgangssignal SBS einer
Sollwertvorgabe 150 an den Additionspunkt 145.
Mittels des ersten Schalters 125 läßt sich die Spritzversteller
ansteuerung 120 alternativ mit einem Ausgangssignal PMAX einer Maximalwertvorgabe
132 oder einem Ausgangssignal PMIN einer Minimalwert
vorgabe 134 beaufschlagen. Mittels des zweiten Schalters 135 läßt
sich der Regler mit einem Ausgangssignal eines Initialisierungsmoduls
165 beaufschlagen.
Am zweiten Eingang des Verknüpfungspunktes 140 liegt über einen
dritten Schalter 162 ein Ausgangssignal SBIM eines Modells 160 an.
Das Modell 160 wird zumindest mit dem Ausgangssignals SBI des
Nadelbewegungsfühlers 105 und der aktuellen Stellgröße PI beauf
schlagt. Im einfachsten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem
Modell um ein PT1-Glied bzw. um einen Integrator. Es kann aber auch
vorgesehen sein, daß mittels eines Beobachters bzw. eines mehr oder
weniger umfangreichen Rechenprogramms das Modell realisiert wird.
Das Ausgangssignal des Verknüpfungspunktes 145 gelangt ferner zu dem
Initialisierungsmodul 165 sowie über einen vierten Schalter 175 zu
einem Schaltmodul 170. Mittels des Schalters 175 kann das Schalt
modul wahlweise auch mit dem Ausgangssignal des Verknüpfungspunktes
140 beaufschlagt werden. Das Schaltmodul 170 beaufschlagt die Schal
ter 135 und 125 mit entsprechenden Ansteuersignalen.
Üblicherweise befinden sich die Schalter in der, mit einer durchge
zogenen Linie eingezeichneten, Position. In diesem Fall arbeitet die
Einrichtung wie folgt. Ausgehend von dem Vergleich zwischen dem
Sollwert SBS, der von Sollwertvorgabe 150 vorgebbar ist, und dem
Istwert SBI für den Einspritzbeginn bestimmt der Regler 130 ein
Signal P zur Beaufschlagung der Spritzverstelleransteuerung 120. Der
Regler 130 weist vorzugsweise PI-Verhalten auf. Die Erfindung ist
aber nicht nur auf Regler mit PI-Verhalten beschränkt. Sie kann auch
bei Systemen mit Reglern verwendet werden, die ein anderes Verhalten
aufweisen.
Bei dem Signal P handelt es sich im einen Verstellwinkel. Dieser
Verstellwinkel wird durch die Spritzverstelleransteuerung vorzugs
weise durch Ansteuerung eines Magnetventils mit einem Tastverhältnis
realisiert. Mittels dieses Magnetventil ist der Druck in dem Spritz
versteller beeinflußbar. Abhängig von dem Druck nimmt der Spritz
versteller eine bestimmte Position ein. Je nach Position des Spritz
verstellers beginnt die Einspritzung zu unterschiedlichen Zeitpunk
ten. Der genaue Zeitpunkt des Beginns der Einspritzung läßt sich
beispielsweise mittels eines sogenannten Nadelbewegungsfühlers 105
erfassen.
Dieser so erfaßte Istwert SBI bezüglich des Einspritzbeginns wird
mit dem Sollwert SBS verglichen und dem Regler zugeführt.
Treten große Regelabweichungen auf, dies ist insbesondere dann der
Fall, wenn sich der Sollwert SBS stark ändert, so benötigt der
Spritzversteller eine gewisse Zeit, bis er den neuen Sollwert
erreicht hat. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß die Regel
abweichung SBD dem Schaltmodul 170 zugeführt wird. Erkennt das
Schaltmodul, daß die Regelabweichung SBD größer als ein oberer
Schwellwert bzw. kleiner als ein unterer Schwellwert ist, so wird
der zweite Schalter 135 in seine gestrichelte Position überführt.
Je nachdem, ob die Regelabweichung unter einen unteren Schwellwert
abfällt oder über einen oberen Schwellwert ansteigt, wird der Schal
ter 125 in seine obere oder in seine untere Stellung geschaltet. In
diesem Fall wird die Spritzverstelleransteuerung 120 mit einem Maxi
malwert PMAX bzw. mit einem Minimalwert PMIN beaufschlagt. Dies hat
zur Folge, daß der Spritzversteller und damit auch der Istwert sehr
schnell seinen neuen Wert einnimmt. Liegt die Regelabweichung SBD
außerhalb eines durch zwei Werte definierten Bereichs, so wird der
Regler abgeschaltet und ein Maximalwert für die Stellgröße vorgege
ben. Liegt die Regelabweichung innerhalb des definierten Bereichs,
ist der Regler 130 aktiv.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann auch vorgesehen
sein, daß mehrere Bereiche definiert sind. In diesem Fall ist es
möglich, daß in den unterschiedlichen Bereichen unterschiedliche
Werte gewählt werden.
Beim Abschalten des Reglers, dies bedeutet beim Öffnen der Schalter
135 und 125, wird der I-Anteil des Reglers eingefroren. Dies bedeu
tet, daß die Ausgangsgröße P des Reglers abgespeichert wird. Beim
Wiedereinschalten des Reglers, das heißt wenn der Schalter 125
wieder in seine mit einer durchgezogenen Linie bezeichneten Position
übergeht, wird der Schalter 135 erst etwas verzögert in seine
ursprüngliche Position zurückgeführt.
Zur weiteren Erläuterung der Funktionsweise sei nun auf Fig. 2
verwiesen. In einem ersten Schritt 200 wird der Sollwert SBS und der
Istwert SBI für den Einspritzbeginn erfaßt bzw. ermittelt. In einem
zweiten Schritt 205 wird die Regelabweichung D2 ermittelt. Im
Schritt 210 wird dann der definierte Bereich, innerhalb dem eine
Regelung und außerhalb dem eine Steuerung erfolgt, vorgegeben.
Die Größe dieses Bereichs ist üblicherweise konstant. Bei einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die Größe dieses Bereichs
bzw. die oberen und unteren Schwellwerte FEN-, FEN+ abhängig von der
Drehzahl vorgebbar. Im einfachsten Fall werden die Schwellwerte
umgekehrt proportional zur Drehzahl N gewählt. So können sie z. B.
gemäß der Formel:
FEN = K/N
gewählt werden. In diesem Fall handelt es sich bei K um eine
Konstante, die der Größe des Bereichs bei einer definierten Drehzahl
entspricht. Bei N handelt es sich um die aktuelle mittlere Drehzahl.
Die sich anschließende Abfrage 215 überprüft, ob die Regelabweichung
D2 größer als der obere Schwellwert FEN+ ist. Ist dies der Fall, so
wird im Schritt 220 die maximal mögliche Stellgröße PMAX gewählt.
Dies bedeutet, daß der zweite Schalter 135 in seine untere und der
erste Schalter 125 in seine obere Position geschaltet werden.
Erkennt die Abfrage 215, daß die Regelabweichung kleiner als die
obere Grenze FEN+ ist, so überprüft die zweite Abfrage 225, ob die
Regelabweichung D2 kleiner als die untere Grenze FEN ist. Ist dies
der Fall, so wird in Schritt 230 der Minimalwert PMIN für die Stell
größe P gewählt. Dies bedeutet es werden der Schalter 135 und der
Schalter 125 in ihre unteren Positionen gebracht. In diesem Fall
beaufschlagt die Minimalvorgabe 134 die Spritzverstelleransteuerung
120 mit der minimalen Stellgröße PMIN.
Anschließend an die Schritte 220 und 230, in denen der Schalter 135
geöffnet wird, folgt der Schritt 235, in dem ein Speicher R mit dem
Wert 1 besetzt wird. Dieser Wert 1 zeigt an, daß der Regler inaktiv
und die Spritzverstelleransteuerung 120 mit ihrem Minimal- oder
Maximalwert beaufschlagt wird.
Ergibt die Abfrage 225, daß die Regelabweichung D2 innerhalb des
vorgegebenen Bereichs liegt, so wird im Schritt 240 überprüft, ob
beim vorhergehenden Programmdurchlauf der Regler ausgeschaltet war.
Dies bedeutet, es wird überprüft, ob der Speicher R mit dem Wert 1
besetzt ist. Ist dies nicht der Fall, das bedeutet der Regler war
beim vorhergehenden Programmdurchlauf aktiv, so setzt das Programm
mit dem Schritt 255 fort. Erkennt die Abfrage 225, daß der Regler
beim vorhergehenden Programmdurchlauf nicht aktiv war, so berechnet
das Initialisierungsmodul 165 im Schritt 245 die Stellgroße IS2.
Diese erfolgt vorzugsweise gemäß der folgenden Formel:
IS2 = IS1 + D1 - D2.
Hierbei handelt es sich bei IS1 um den I-Anteil der Stellgröße beim
Ausschalten des Reglers, bei D1 handelt es sich um die Regelabwei
chung beim Ausschalten, und bei D2 handelt es sich um die aktuelle
Regelabweichung beim Wiedereinschalten des Reglers.
Anschließend wird im Schritt 250 die Konstante R auf Null gesetzt.
Dies zeigt an, daß der Regler nun wieder aktiv ist. Anschließend
wird im Schritt 255 der Schalter 125 und der Schalter 135 in seine
mit der durchgezogenen Linie eingezeichnete Position geschaltet. Im
sich anschließenden Schritt 260 werden die Werte für die Stellgröße
IS1 und für die Regelabweichung D1 mit den aktuellen Werten besetzt.
Anschließend startet der nächste Programmdurchlauf mit dem Schritt
200.
Die gleiche Vorbelegung der Stellgröße erfolgt, wenn das Initiali
sierungsmodul 165 aus einem Differenzierer besteht. Dazu beauf
schlagt der Differenzierer, während der Schalter 135 in seiner
unteren Stellung ist, den Regler laufend mit seiner Ausgangsgröße.
Wesentlich ist, daß die Einrichtung die größt- bzw. kleinstmögliche
Stellgröße PMAX, PMIN vorgibt und den Regler abschaltet, wenn die
Regelabweichung SBD außerhalb eines durch zwei Schwellwerte FEN+
bzw. FEN definierten Bereichs liegt. Liegt die Regelabweichung
wieder innerhalb des Bereichs, wird der Regler 130 eingeschaltet.
Die Zuschaltung des Initialisierungsmoduls 165 bewirkt beim Wieder
einschalten des Reglers eine stoßfreie Umschaltung. Mit lediglich
zwei weiteren Parametern FEN+ und FEN läßt sich im Großsignalbereich
eine größtmögliche Verstellgeschwindigkeit des Spritzverstellers
erreichen.
Das bis hier beschriebene Verfahren arbeitet dann optimal, wenn die
Rückmeldung der Istgröße SBI häufig genug erfolgt. Ist dies bei
kleineren Drehzahlen nicht mehr gegeben, muß gegebenenfalls auf eine
Steuerung umgeschaltet werden. Andererseits ist es auch möglich, wie
bereits beschrieben, den Bereich innerhalb dem der Regler aktiv ist
drehzahlabhängig vorzugeben.
Eine Anpassung der Regelparameter kann entfallen, wenn der Regler
nur beim Vorliegen eines neuen Istwertes eine neue Stellgröße P lie
fert. Die Spritzverstellerverstellung wird so bei sinkender Drehzahl
langsamer, sie erfolgt aber immer noch geregelt. Vorzugsweise wird
bei kleinen Drehzahl ein größerer Bereich gewählt als bei großen
Drehzahl, da bei kleinen Drehzahlen die Zeitdauer zwischen dem Auf
treten des Istwertes größer ist.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist gegeben, wenn ein
Modell 160 eingesetzt wird. Dieses Modell bildet die Bewegung des
Spritzverstellers 120 seit der letzten Erfassung des Istwertes SBI
nach. Dieses Modell stellt also ständig einen simulierten bzw. einem
beobachteten Istwert SBIM bereit, der dann an die Stelle des erfaß
ten Spritzbeginnistwertes SBI tritt. In diesem Fall arbeitet die
Vorrichtung nun wie folgt.
Tritt ein Signal des Nadelbewegungsfühlers 105 auf, befindet sich
der Schalter 162 in seiner mit einer durchgezogenen Linie einge
zeichneten Position. In diesem Fall liegt die Regelabweichung SBD am
Ausgang des Verknüpfungspunktes 145 an. Liegt kein aktuelles Signal
des Nadelbewegungsfühlers 105 vor, ist der Schalter 162 in seiner
geschlossenen (gestrichelt eingezeichneten) Position. In diesem Fall
wird der Sollwert SBS im Verknüpfungspunkt 140 mit dem Ausgangs
signal des Modells 160 SBIM verglichen.
Die Regelabweichung ergibt sich somit ausgehend von dem Vergleich
zwischen dem Sollwert SBS und dem Ausgangssignal des Modells 160 das
den Istwert SBIM vorgibt. Diese Regelabweichung D wird dann dem Reg
ler 130 und dem Schaltmodul 170 anstelle der Regelabweichung SBD
zugeführt.
Die Regelabweichung D gelangt über den vierten Schalter 175 anstelle
der Regelabweichung SBD zu dem Schaltmodul 170. Hierzu wird der
dritte und der vierte Schalter synchron zum Auftreten des Spritz
beginnistwertes SBI geschaltet.
Bei einer Variante dieser Ausführungsform ist vorgesehen, daß das
Modell nicht den Istwert, sondern die Regelabweichung nachbildet und
ein Korrektursignal zur Korrektur der Regelabweichung SBD bereit
stellt. In diesem Fall ist vorgesehen, daß das Ausgangssignal des
Nadelbewegungsfühlers 105 mittels geeigneter Mittel auf dem letzten
Wert konstant gehalten wird.
Das Signal SBD des Verknüpfungspunktes 145 ist somit zwischen den
einzelnen Meßimpulsen konstant und wird dann im Additionspunkt 140
mittels des Ausgangssignals des Modells 160 entsprechend korrigiert.
Hierzu stellt das Modell 160 in den Zeiträumen, in denen kein
aktueller Istwert SBI vorliegt, ein entsprechendes Korrektursignal
zur Verfügung.
Der Istwert des Nadelbewegungsfühlers steht also nur zu diskreten
Zeitpunkten zur Verfügung und wird nur zu diesen Zeitpunkten erfaßt.
Mittels des Modells 160 wird die Regelabweichung zwischen den
diskreten Zeitpunkten, bei denen der Istwert vorliegt, berechnet.
In Fig. 3 sind verschiedene Signale über der Zeit t aufgetragen. In
Teilfig. 3a sind die Zeitpunkte, bei denen die Signale NBI des
Nadelbewegungsfühlers 105 auftreten, mit Pfeilen markiert. Diese
treten im Abstand von DNBI auf. Dieser Abstand ist drehzahlabhängig.
Da üblicherweise nur ein Nadelbewegungsfühler vorgesehen ist, tritt
dieses Signal einmal pro Motorumdrehung auf. Der zeitliche Abstand
zweier solcher Signale beträgt beispielsweise in Fig. 2 ca. 37 msec.
Mit einer festen Abtastzeit T werden die einzelnen Programmabläufe
abgearbeitet. So wird beispielsweise der Programmablauf gemäß Fig. 2
ca. alle 10 msec. abgearbeitet. Diese Zeitpunkte, bei denen die
Programmabläufe starten, sind durch senkrechte Striche markiert.
Üblicherweise treten die Impulse des Nadelbewegungsfühlers 105 nicht
gleichzeitig mit den Abtastzeitpunkten T auf. Der Unterschied
zwischen den beiden Impulsen wird mit DT bezeichnet.
In Teilfig. 3b ist die Stellgröße P über der Zeit aufgetragen. In
Teilfig. 3c ist der Sollwert SBS strichpunktiert eingezeichnet. Mit
einer durchgezogenen Linie ist der Istwert SBI markiert. Mit einer
gestrichelten Linie ist der von dem Modell 160 berechnete Spritz
beginn SBIM eingezeichnet. Ferner sind die Schwellwerte FEN+ und
FEN-, die dem Bereich entsprechen, innerhalb dem eine Regelung bzw.
außerhalb dem die Steuerung erfolgt, aufgetragen.
Zu Beginn des betrachteten Zeitraums stimmen der Sollwert SBS sowie
der Istwert SBI nahezu überein. Nach einer sprungförmigen Änderung
des Sollwerts SBS, wie sie in Fig. 3c eingezeichnet ist, erfolgt
innerhalb der Zeit DT bis zu dem nächsten Abtastimpuls keinerlei
Änderung der Stellgröße oder des Istwertes. Erst bei dem nächsten
Abtastintervall wird die Regelabweichung neu berechnet. Zu diesem
Zeitpunkt erkennt die Einrichtung, daß die Regelabweichung großer
als der Schwellwert FEN+ ist. Dies hat zur Folge, daß die Stellgröße
ihren maximalen Wert PMAX annimmt.
Die Änderung der Stellgröße P bewirkt, daß der Istwert SBI über der
Zeit ansteigt. Der von dem Modell 160 berechnete Spritzbeginn SBIM
steigt ebenfalls über der Zeit an. Dieses Signal ist mit einer
gestrichelten Linie eingezeichnet. Tritt das nächste Signal des
Nadelbewegungsfühlers auf, so wird das Modell 160 im nächsten
Abtastintervall abgeglichen. Dies bedeutet, das Ausgangssignal SBIM
des Modells 160 wird derart korrigiert, daß die Werte des Ausgangs
signals SBIM des Modells 160 und der gemessene Istwert SBI überein
stimmen. Der Korrekturwert ist in der Figur mit DFBD bezeichnet. Der
Wert des Ausgangssignals SBIM startet wiederum bei dem erfaßten Wert
SBI des Istwerts.
Dieser Vorgang wird solange fortgesetzt, bis die Regelabweichung D
kleiner als der durch die Schwellwerte FEN+ und FEN definierte
Bereich ist. Zu diesem Zeitpunkt wird der Regler 130 aktiviert und
das Ausgangssignal des Reglers auf einen entsprechenden Wert
gesetzt. Abhängig von der Regelabweichung zwischen dem vom Modell
160 ermittelten Istwert SBIM und dem Sollwert SBS bestimmt der
Regler 130 die entsprechende Stellgröße P.
Bei dieser Ausführungsform können bei allen Betriebsbereichen,
insbesondere in allen Drehzahlbereichen die gleichen Schwellwerte
FEN+ und FEN beibehalten werden. Hierdurch verringert sich der
Aufwand bei der Applikation.
Claims (10)
1. Verfahren zur Steuerung und/oder Regelung eines Stellgliedes
insbesondere zur Beeinflussung des Zeitpunkts der Kraftstoffein
spritzung in eine Brennkraftmaschine, wobei ausgehend von einem
Soll- und einem Istwert eine Regelabweichung bestimmbar ist, und ein
Regler ausgehend von der Regelabweichung eine Stellgröße zur Beauf
schlagung des Stellgliedes vorgibt, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Maximalwert für die Stellgröße vorgebbar ist, wenn
die Regelabweichung außerhalb eines durch wenigstens zwei Werte
definierten Bereichs liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler
nur innerhalb des definierten Bereichs aktiv ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Regler wenigstens PI-Verhalten aufweist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Abschalten des Reglers der I-Anteil
eingefroren wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ausgehend von dem eingefrorenen I-Anteil und der
Regelabweichung vor dem Abschalten und der Regelabweichung beim
Einschalten, der I-Anteil beim Einschalten vorgebbar ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der I-Anteil beim Einschalten mittels eines
Differentialgliedes vorgebbar ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Istwert nur zu diskreten Zeitpunkten erfaßt
wird, wobei mittels eines Modells die Regelabweichung oder der
Istwert zwischen den diskreten Zeitpunkten vorgebbar ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei dem Modell um ein PT1-Glied handelt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich beim Stellglied um den Spritzversteller
einer Kraftstoffzumeßeinrichtung für eine selbstzündende Brennkraft
maschine handelt.
10. Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung eines Stellgliedes,
insbesondere zur Beeinflussung des Zeitpunkts der Kraftstoffein
spritzung in eine Brennkraftmaschine, mit Mitteln zur Bestimmung
einer Regelabweichung ausgehend von einem Soll- und einem Istwert,
und einem Regler, der ausgehend von der Regelabweichung eine Stell
größe zur Beaufschlagung des Stellgliedes vorgibt, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die wenigstens ein Maxi
malwert für die Stellgröße vorgeben, wenn die Regelabweichung außer
halb eines durch wenigstens zwei Werte definierten Bereichs liegt.
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