DE4307995A1 - Wischeranordnung mit über eine Exenterwelle verdrehbarem Wischerblatt - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wischeranordnung mit verdreh­ barem Wischerblatt. Derartige Anordnungen sind geeignet, eine Scheibe mit großer Krümmung sauberzuhalten. Gekrümmte Scheiben sind vielfach notwendig, da sie den Luftwider­ stand eines Fahrzeugs herabsetzen. Um zu erreichen, daß das Wischerblatt unabhängig von der Scheibenkrümmung etwa mit einem Winkel von 90° auf der Scheibe aufliegt, ist es notwendig, daß die Stellung des Wischerblatts auf der Scheibe der Krümmung folgt. Hierzu sind bereits eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, die zum Teil darin bestan­ den, das Wischerblatt auf dem Wischerarm oder aber auch den gesamten Wischerarm um seine Längsachse in Abhängig­ keit von der Scheibenkrümmung zu drehen.

Der Wischerarm besteht ganz allgemein aus zwei Teilen, nämlich dem Befestigungsteil auf der Antriebswelle und ei­ nem zu diesem unter Federspannung neigbaren Gelenkteil, welches das Wischerblatt trägt und welches abgestützt am Befestigungsteil das Wischerblatt unter der Vorspannung gegen die Scheibe drückt.

Aus der DE-OS 39 00 525 ist es weiterhin bekannt, das Be­ festigungsteil in ein von der Welle angetriebenes Schwenk­ teil und ein das Gelenkteil aufnehmendes Gelenkhalteteil auf zuteilen. Dabei ist das Gelenkhalteteil gegenüber dem Schwenkteil um die Längsrichtung des Haltearms in Abhän­ gigkeit von dem Schwenkwinkel des Schwenkteils drehbar. Somit nimmt das Gelenkhalteteil einschließlich des daran befestigten Gelenkteils und des Wischerblatts in Abhängig­ keit von dem Schwenkwinkel des Schwenkteils eine vorgege­ bene Winkelstellung ein, die sich durch eine entsprechende Kurvenscheibe an die Krümmung der zu säubernden Scheibe anpassen läßt. Nachteilig bei dieser bekannten Wischeran­ ordnung ist es, daß das Gelenkhalteteil in seiner Drehbe­ wegung durch relativ kurze Steuerhebel gedreht wird, die bei der Schwenkbewegung des Schwenkteils über eine ent­ sprechend ausgestaltete Kurvenscheibe laufen. Da die zur Drehung benötigten Kräfte nicht unerheblich sind, ist eine frühzeitige Abnutzung der Kurvenscheibe sowie der Lagerung des Gelenkhalteteils in dem Schwenkteil zu befürchten.

Die Erfindung geht daher aus von einer Wischeranordnung, der sich aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ergebenden Gattung. Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Wischeranordnung vorzuschlagen, bei der das Gelenkhalte­ teil besonders sicher und zur Aufnahme größerer Kräfte ge­ eignet in dem Schwenkteil gelagert ist und zur Herbeifüh­ rung einer Drehbewegung in einer Kulisse verschleißarm ge­ führt ist.

Die Erfindung wird durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ergebenden Merkmale gelöst. Die Er­ findung besteht im Prinzip also darin, die Drehbewegung des Gelenkhalteteiles mittels einer Exzenterwelle herbei­ zuführen, wobei der Exzenterhebel vergleichsweise lang und somit die notwendigen Führungskräfte zur Herbeiführung der Drehbewegung vergleichsweise klein gehalten werden können.

Um eine besonders sichere Führung des Exzenterzapfens der Exzenterwelle zu gewährleisten, empfiehlt sich in Weiter­ bildung der Erfindung die Anwendung der Merkmalskombina­ tion nach Anspruch 2. Die chassisfeste Kulissenführung trägt somit eine Führungsausnehmung, die in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 insbesondere als Nut ausgestaltet sein kann, die in die Mantelfläche einer Kulissenscheibe eingearbeitet ist.

Um eine sichere Führung des Gelenkhalteteils und damit ei­ nen erhöhten Widerstand gegenüber auf das Halteteil ausge­ übten Hebelkräften zu ermöglichen, empfiehlt sich in Wei­ terbildung der Erfindung die Anwendung der Merkmale nach Anspruch 4.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an­ hand der Zeichnung erläutert.

Dabei zeigt

Fig. 1 in ausschnittsweiser und teilweise geschnittener Darstellung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und

Fig. 2 in verkleinerter Darstellung eine Ansicht einer in Fig. 1 dargestellten Exzenterwelle.

Fig. 1 zeigt eine Lagerbuchse 1, die durch ein Karosserie­ blech 2 eines Kraftfahrzeugs ragt. Die Lagerbuchse 1 ist in Fig. 1 nur abgebrochen dargestellt. Sie ist mit dem Ka­ rosserieblech 2 durch eine geeignete Verschraubung, zu der unter anderem die Mutter 3 gehört, fest verbunden.

Die Lagerbuchse 1 trägt in einer entsprechenden umlaufen­ den Ausnehmung ein ringförmiges Sicherungsblech 4, das ei­ nen Anschlag für eine zylinderförmige Kulissenscheibe 5 bildet, die auf den oberen Abschnitt 6 der Lagerbuchse 1 aufgesetzt ist. Die Kulissenscheibe 5 ist in axialer Rich­ tung durch das Sicherungsblech 4 und die Mutter 38 festge­ legt. Die Winkellage der Kulissenscheibe 5 ist gegenüber dem Karosserieblech 2 durch einen Sicherungsbolzen 8 fixiert, der durch eine Bohrung in dem Karosserieblech 2 und der Kulissenscheibe 5 ragt. Der Sicherungsbolzen 8 ist mit dem Karosserieblech 2 unlösbar verbunden.

In der Lagerbuchse 1 ist eine Wischerwelle 9 geführt, die mittels eines Sicherungsringes 10 in axialer Richtung ge­ genüber der Lagerbuchse 1 gesichert ist. Auf das mit einem Rändelkonus versehene Ende der Wischerwelle 9 ist die Be­ festigung 24 eines Wischerarms 13 aufgesteckt und durch eine Mutter 14 gesichert.

Die Kulissenscheibe 5 ist mit einer sich über einen Win­ kelbereich von etwa 120° erstreckenden Steuernut 15 verse­ hen, die ausgehend von der Mantelfläche 16 der Kulissen­ scheibe 5 in diese eingearbeitet ist.

In die Steuernut 15 ragt ein mit einer Führungsrolle 18 versehener Exzenterzapfen 17, welcher über einen Exzenter­ hebel 20 mit der Exzenterwelle 19 verbunden ist. Der Ex­ zenterzapfen 17 ist über einen Exzenterhebel 20 gegenüber der Längsachse 21 der Exzenterwelle 19 versetzt. Die Ex­ zenterwelle 19 ist über geeignete Lagerhülsen und einen Sicherungsring in einer entsprechenden Bohrung der Befe­ stigung 24 drehbar und axial fixiert unverschiebbar gela­ gert.

Auf das Wellenende 22 der Exzenterwelle 19 ist ein Gelenk­ halteteil 27 unlösbar befestigt, was beispielsweise durch Auf schrumpfen, Aufpressen oder eine andere geeignete Ver­ bindung geschehen kann. An dem durch das Gelenkhalteteil gebildeten Ende des aus Gelenkhalteteil 27 und Befestigung 24 gebildeten Befestigungsteils 24 ist in an sich bekann­ ter Weise ein Gelenkteil 25 um einen Schwenkbolzen 26 schwenkbar gelagert.

Der Wischerarm 13 besteht somit aus Befestigungsteil 24 und Gelenkteil 25, wobei das Befestigungsteil 24 wiederum in eine Schwenkteil 12 und ein Gelenkhalteteil 27 zer­ fällt. Zu dem Gelenkhalteteil 23 gehört der Gelenkhalter 27 und die Exzenterwelle 19.

Fig. 2 zeigt die verkleinerte Ansicht auf die Exzenter­ welle 19 von der Wischerwelle 9 zum Gelenkteil 25 hingese­ hen. Die Drehbewegung des durch das Gelenkteil 25 gehalte­ nen Wischerblatts um die Längsachse der Exzenterwelle 19 kommt durch eine entsprechende Drehbewegung des Gelenkhal­ ters 27 und diese wiederum durch eine entsprechende Dreh­ bewegung der Exzenterwelle 19 zustande. Die Drehbewegung der Exzenterwelle 19 ergibt sich wiederum durch eine Lage­ änderung in Richtung der Richtungspfeile H des Exzenter­ zapfen 17, der einer entsprechenden Höhenänderung der Steuernut 15 bei einer Schwenkbewegung des Schwenkteils 12 folgt. Wie weiter oben schon erläutert, ist die Kulissen­ scheibe 5 chassisfest montiert, während die Exzenterwelle 19 und damit der Exzenterzapfen 17 der Schwenkbewegung der Befestigung 24 folgt. Hierdurch läßt sich jeder Winkellage der Befestigung 24 eine definierte Drehlage der Exzenter­ welle 19 und damit des Wischerblatts zuordnen.

Wie aus der Beschreibung ersichtlich, ist durch die Ausge­ staltung der Steuernut 15 in der Kulissenscheibe 5 die Drehbewegung des Wischerblatts festgelegt. Somit genügt es, für jeden Krümmungstyp einer Windschutzscheibe eine entsprechende Kulissenscheibe 5 bereitzuhalten, so daß in einfacher Weise die Wischeranordnung an jede Art von ge­ krümmter Windschutzscheibe durch Einfügen einer entspre­ chenden Kulissenscheibe angepaßt werden kann. Um die Wi­ scheranlage vor Verschmutzung zu schützen und eine Verlet­ zungsgefahr an vorspringenden Teilen auszuschließen, ist der Wischerarm mit aufgerasteten Blenden 28, 29 versehen.

Claims (4)

1. Wischeranordnung mit einem ein Befestigungsteil (24) und ein Gelenkteil (25) aufweisenden Wischerarm (13), wobei das Befestigungsteil (24) aus einem um eine Schwenkachse (S) schwenkbaren Schwenkteil (12) und ei­ nem das Gelenkteil (25) aufnehmenden Gelenkhalteteil (23) zusammengesetzt ist und wobei das Gelenkhalteteil (23) gemeinsam mit dem Schwenkteil (12) verschwenkt und gleichzeitig über eine Kurvenscheibe (5) in Abhängig­ keit von der Schwenklage des Schwenkteils (12) um die Längsachse (L) des Wischerarms (13) verdreht wird, da­ durch gekennzeichnet, daß das Gelenkhal­ teteil (23) über eine im Schwenkteil (12) gelagerte Ex­ zenterwelle (19) mit einem Steuerzapfen (27) in eine im wesentlichen in der Schwenkebene verlaufende Kulissen­ führung (15) eingreift.

2. Wischeranordnung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Kulissenführung eine in eine Kulissenscheibe (5) eingearbeitete Ausnehmung (15) ist.

3. Wischeranordnung nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Ausnehmung (15) eine im wesentlichen dem Schwenkwinkel (S) folgende Nut ist, die in die Mantelfläche (16) der Kulissenscheibe (5) eingearbeitet ist.

4. Wischeranordnung nach einem der vorangegangenen Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß der Ab­ stand der Lagerstellen (31, 32) im Schwenkteil (12) größer als die halbe Gesamtlänge des Gelenkhalteteils (23) ist.