DE4307515A1

DE4307515A1 - Palette

Info

Publication number: DE4307515A1
Application number: DE19934307515
Authority: DE
Inventors: Bruno Wilbert
Original assignee: IDEA PRODUCTSERVICE GmbH
Current assignee: IDEA PRODUCTSERVICE GmbH
Priority date: 1993-03-10
Filing date: 1993-03-10
Publication date: 1994-09-15

Description

Die Erfindung betrifft eine Palette nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so wie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.

Unter einer Palette versteht man eine Plattform aus Holz, Metall oder Kunststoff, mit oder ohne Aufbau, die als Ladehilfsmittel für den Transport vorgesehen ist. Mit Hilfe einer solchen Transportplattform werden Stückgüter zu einer Ladeeinheit zusammen gestellt, was auch "palettieren" genannt wird. Paletten rationalisieren den Güter umschlag zwischen verschiedenen Transportträgern, wie Eisenbahn, Schiff, Last kraftwagen und Flugzeug mit ähnlichem Effekt wie beim Transport von Containern. Sie ermöglichen außerdem den Einsatz von Gabelstaplern und sind oft mehrfach sta pelbar. Paletten sind in der Regel national und/oder international genormt. Die Grundmaße der europäischen Pool-Palette betragen beispielsweise 1200 mm×800 mm bei einer Tragfähigkeit von 1000 kp. Dagegen betragen die Grundmaße der Hamburger-Hafen-Palette 1600 mm×1000 mm. Es werden verschiedene Arten von Paletten unterschieden, von denen nur die Flachpaletten, die Flachpaletten mit Bügel, die Fußpaletten, die Rungenpaletten, die Gitterboxpaletten und die Stahlboxpaletten genannt seien.

Paletten aus Holz, Metall oder Kunststoff sind zwar sehr stabil und tragfähig, doch weisen sie auch ein hohes Gewicht auf und sind in der Herstellung teuer.

Es sind indessen auch Paletten aus Wellpappe bekannt, bei denen auch die Füße aus Wellpappe bestehen können (DE-GM 83 25 113, DE-OS 34 42 439). Derartige Paletten haben wenig Gewicht und sind relativ kostengünstig herstellbar.

Für kleinere Paletten-Abmessungen, z. B. 1/3- oder 1/4-Euromaß, wurde ebenfalls schon eine Palette aus Wellpappe vorgeschlagen, welche die Form eine Bretts und zwei U-förmige Schienen als Füße hat (DE-OS 40 18 141). Diese Palette ist jedoch nur schwer von vier Seiten aus mit den Greifern eines Gabelstaplers unterfahrbar.

Des weiteren ist eine stapelfähige Palette aus Wellpappe bekannt, die einen Paletten boden und mindestens zwei im Querschnitt etwa V-förmige Palettenfüße aufweist (DE-GM 91 13 138). Diese Palette ist jedoch relativ kompliziert herzustellen.

Schließlich ist auch eine unterfahrbare Transportpalette aus Wellpappe bekannt, die mehrere Stützelemente aufweist, welche aus einem rechteckigen Pappstück mit nach oben offenen Schlitzen bestehen (DE-GM 90 02 610.1). Diese Pappstücke werden zu einem zweiseitig offenen Quader gefaltet. Auch diese Transportpalette kann nicht von allen vier Seiten her unterfahren werden.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine preiswert herstellbare Palette zu schaffen, die von vier Seiten her unterfahrbar ist.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß lediglich zwei rechteckige Wellpappen in vorgegebener Weise ausgestanzt, gefaltet und ineinander geschoben werden, um eine stabile Palette von hoher Tragkraft zu bilden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Palette sowie zwölf zu einem Stückgut zusammengefaßte Behälter;

Fig. 2 eine aus Stückgut und Palette bestehende Einheit;

Fig. 3 eine mit Ausstanzungen versehene Lage, welche im Endzustand der Palette deren Unterseite bildet;

Fig. 4 eine mit Ausstanzungen versehene Lage, welche im Endzustand der Palette deren Oberseite bildet;

Fig. 5 eine Darstellung der Faltung der in Fig. 3 dargestellten Lage;

Fig. 6 eine Darstellung der Faltung der in Fig. 4 dargestellten Lage;

Fig. 7 die Vorrichtung gemäß Fig. 5 im gefalteten Endzustand;

Fig. 8 die Vorrichtung gemäß Fig. 6 im gefalteten Endzustand;

Fig. 9 die fertige Palette.

In der Fig. 1 ist ein Stückgut 1 dargestellt, das aus zwölf neben- und übereinander an geordneten Behältern besteht, von denen zehn Behälter 2 bis 11 sichtbar sind. Die Basis bilden vier Behälter, auf denen zwei weitere Lagen von jeweils vier Behältern angeordnet sind.

Unterhalb des Stückguts 1 befindet sich eine erfindungsgemäße Palette 12, die aus einer Trag-Plattform 13 und mehreren Füßen 14 und 18 besteht. Die Trag-Plattform 13 besteht ihrerseits aus einer oberen Lage 19 und einer unteren Lage 20. Während die obere Lage 19 drei Falze 21 bis 23 in horizontaler Richtung aufweist, besitzt die untere Lage die in Fig. 1 nicht sichtbaren vertikalen Falze. Die Füße 14 bis 18 beste hen aus jeweils zwei senkrecht aufeinander stehenden Stegen 24, 25, die ihrerseits aus zwei Lagen zusammengesetzt sind. Die Herstellung dieser Stege 24, 25 erfolgt durch Faltung der Lagen 19, 20, was weiter unten noch im einzelnen ausgeführt wird.

In der Fig. 2 ist die Verbindung zwischen dem Stückgut 1 und der Palette 2 darge stellt. Hierbei sind Bänder 26, 27; 28, 29 aus Kunststoff oder Metall sowohl um die Behälter 2 bis 11 als auch um die Palette 12 geschlungen. Jedes Band 26 bis 29 um schlingt sechs Behälter und untergreift die Palette 12, wodurch im Endeffekt jeder Behälter in vertikaler und horizontaler Richtung gehalten wird. In die Leerräume zwi schen den Füßen 17, 18 bzw. 16, 17 oder 14, 15 bzw. 15, 16 können die Greifarme eines Gabelstaplers eingreifen und die gesamte Anordnung der Fig. 2 hochheben und an einen anderen Ort bringen.

In der Fig. 3 ist die Lage 20 vor ihrer Faltung und vor ihrem Zusammenfügen mit der Lage 19 dargestellt. Man erkennt hierbei, daß die Lage 20, die z. B. aus Wellpappe besteht, eine rechteckige Form hat und zwei lange Seiten 30, 31 sowie zwei kurze Seiten 32, 33 aufweist. Parallel zu der langen Seite 30 sind in einem Abstand drei rechteckige Löcher 34 bis 36 eingestanzt. Desgleichen sind drei weitere rechteckige Löcher 37 bis 39 parallel zur anderen langen Seite 31 eingestanzt. Alle Ausstanzun gen 34 bis 39 sind von jeweils vier weiteren Ausstanzungen 40 bis 57 flankiert, die schmale und horizontal verlaufende Rechtecke oder Schlitze darstellen. So befinden sich in dem Bereich zwischen dem Loch 34 und der langen Seite 30 zwei schmale Ausstanzungen 40, 41, die mit ihrer Längsseite parallel zur langen Seite 30 verlaufen und deren Mittelpunkte etwas seitlich von den Kanten 58, 59 des Lochs 34 angeord net sind. Spiegelbildlich zu den oberen Ausstanzungen 40, 41 sind die unteren Aus stanzungen 46, 47 in Bezug auf das Loch 34 angeordnet, wobei diese unteren Aus stanzungen 46, 47 gleichzeitig die oberen Ausstanzungen bezüglich des Lochs 37 sind. Die Kanten 60, 61 des Lochs 34 verlaufen parallel zu den Seiten 30, 31, während die Kanten 58, 59 parallel zu den Seiten 32, 33 verlaufen.

Mit 62, 63, 64 und 65 sind Knicklinien oberhalb des Lochs 34 bezeichnet, entlang denen die Lage 20 gefaltet wird. Diese Knicklinien 62 bis 65 setzen sich in den Knicklinien 66 bis 69 bzw. 70 bis 73 fest, so daß eine Faltung entlang der Knick linien 62, 66, 70 bzw. 63, 67, 71 bzw. 64, 68, 72 bzw. 65, 69, 73 möglich ist.

Knicklinien, die den Löchern 35, 38, 36, 39 zugeordnet sind, sind in der Fig. 3 eben falls dargestellt, aber nicht mit eigenen Bezugszahlen versehen. Für die Löcher 35, 36, 38, 39 gilt im Prinzip dasselbe wie für die Löcher 34, 37, so daß sich ein weiteres Eingehen hieraus erübrigt.

In der Fig. 4 ist die Lage 19 vor ihrer Faltung und vor dem Zusammenfügen mit der Lage 20 dargestellt. Diese Lage weist zwei parallele und durchgehende Begrenzun gen 74, 75 sowie zwei senkrecht hierzu verlaufende Begrenzungen auf, die mit Ein buchtungen 76 bis 81 versehen sind. Ähnlich wie die Lage 20 weist auch die Lage 19 sechs rechteckige Löcher 82 bis 87 auf. Die Seiten dieser Löcher verlaufen parallel zu den Begrenzungen 74, 75 bzw. Einbuchtungen 76 bis 81. So verlaufen die vertika len Seiten 89, 91 parallel zu den Einbuchtungen 76, 79, während die horizontalen Seiten 88, 90 des Lochs 83 parallel zu den Kanten 74, 75 verlaufen. Zwischen der Seite 89 und der Einbuchtung 79 ist mittig ein vertikaler Schlitz 92 vorgesehen. Ein Schlitz 93 mit den gleichen Abmessungen ist zwischen der Seite 91 des Lochs 83 und einer Seite 94 des Lochs 82 angeordnet. Desgleichen befindet sich ein Schlitz 95 zwischen der Einbuchtung 76 und einer Kante 96 des Lochs 82. Durch die Mitte der Schlitze 92, 93, 95 verlaufen Knickkanten 97, 98. Weitere Knickkanten 99, 100 ver laufen parallel zu den Knickkanten 97, 98 und knapp oberhalb bzw. unterhalb der Seiten 88, 90 des Lochs 83.

Eine entsprechende Anordnung von Knickkanten und Schlitzen ist auch für die Löcher 84 bis 87 vorgesehen, so daß sich ein weiteres Eingehen hierauf erübrigt.

In der Fig. 5 ist angedeutet, in welcher Richtung die Lage 20 gefaltet wird. Die an die Lage 20 angreifenden Faltungskräfte sind durch Pfeile 101, 102, 103 angedeutet. Man erkennt hierbei, daß sich durch die Einwirkung der Kraft 101 an den Knick linien 63, 65; 67, 68; 71, 72 (Fig. 3) eine Faltstelle 104, 105, 106 parallel zu den Sei ten 32, 33 herausbildet, welche die Löcher 34, 37 in zwei gleiche Hälften teilt. Ent sprechendes gilt für die Löcher 35, 38 bzw. 36, 39. Wirken die Kräfte 101 bis 103 weiterhin ein, so bilden diese Faltstellen 104 bis 106 gewissermaßen Höcker auf der Lage 20. Die Kanten, 58, 59 (Fig. 3) sind dann eng zusammengerückt, so daß sie einen schmalen Spalt bilden. Das Endprodukt der Faltung wird weiter unten in Zu sammenhang mit der Fig. 7 beschrieben.

Die Fig. 6 zeigt, in welcher Richtung Kräfte 110, 111, 112 angreifen müssen, um die Lage 19 zu falten. Dort, wo sich in Fig. 4 die Knicklinien 98, 99 befinden, bildet sich die Faltung 113 bis 118 heraus, so daß schließlich die Löcher 82, 83 bis auf einen kleinen Schlitz zusammenschrumpfen. Entsprechendes gilt bezüglich der Löcher 84 bis 87. Wie das gefaltete Endprodukt im einzelnen aussieht, ist in Fig. 8 dargestellt und wird in Zusammenhang mit der Fig. 8 näher beschrieben.

In der Fig. 7 ist der Endzustand der gefalteten Lage 20 gezeigt. Wie hieraus ersicht lich ist, sind die Löcher 34 bis 39 zu kleinen Schlitzen zusammengeschrumpft, wäh rend sich aus den benachbarten Verbindungsstegen 119, 120 Höcker gebildet haben, die hervorstehen. Diese Höcker sind mit 131 bis 139 bezeichnet. Sie bestehen aus zwei zusammengefalteten Lagen und weisen jeweils eine Durchbrechung 140 bis 148 auf, die sich gewissermaßen als Abzweigung aus den Schlitzen 40 bis 57 beim Falten ergeben haben.

Die Fig. 8 zeigt die zusammengefaltete Lage 19 im Endzustand. Aus den Brücken- Teilen 121, 122 ist ein Höcker mit einem mittigen Schlitz 95 geworden, wobei dieser Schlitz 95 aus dem Schlitz 95 gemäß Fig. 6 entstanden ist. Außer dem Höcker 150 sind noch acht weitere Höcker 151 bis 158 durch Faltung entstanden. Die ehemaligen Löcher 82 bis 87 existieren jetzt nur noch als schmale durchgehende Nuten.

Um zu der endgültigen Palette 12 zu gelangen, wird die gefaltete und in der Fig. 7 gezeigte Lage 20 über die in der Fig. 8 gezeigte Lage 19 gestülpt. Hierbei wird der Höcker 150 durch den Schlitz 40 geschoben und der über der Öffnung 140 befind liche Teil des Höckers 131 verschwindet in der Öffnung 95 des Höckers 150. Auf entsprechende Weise greifen auch die übrigen Höcker 132, 151 bzw. 133, 152 etc. ineinander. Das Endprodukt ist die Palette 12 mit den kreuzförmig ineinandergreifen den Höckern.

Claims

1. Palette, gekennzeichnet durch

1.1 eine erste Platte (19), die Stege (150 bis 158) aufweist, die in eine erste Richtung ausgerichtet sind;
1.2 eine zweite Platte (20), die Stege (131 bis 139) aufweist, die in eine zweite Richtung ausgerichtet sind, welche auf der ersten Richtung senkrecht steht;
1.3 Schlitze (40 bis 57) in der zweiten Platte (20), durch welche die Stege (150 bis 158) der zweiten Platte (19) schiebbar sind.

2. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß erste und zweite Platten (19, 20) derart aufeinanderlegbar sind, daß sie keinen Zwischenraum zwischen sich frei lassen.

3. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Stege (150 bis 158, 131 bis 139) der ersten und der zweiten Platte (19, 20) einen gleich weiten Abstand zur Unterseite der zweiten Platte (20) haben, nachdem die Stege (150 bis 158) der ersten Platte (19) durch die Schlitze (40 bis 57) der zweiten Platte (20) ge schoben sind.

4. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Platte (19, 20) sowie die Stege (150 bis 158, 131 bis 139) aus einem faltbaren Mate rial bestehen.

5. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Platte (19) im ungefalteten Zustand rechteckig ist und parallel zu zwei Seitenkanten (74, 75) Falt linien (97 bis 99) aufweist.

6. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Platte (19) im ungefalteten Zustand in einem Abstand von den Seitenkanten rechteckige Durch brechungen (82 bis 87) aufweist.

7. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Platte (19) im ungefalteten Zustand an zwei parallelen Seitenkanten rechteckige Einbuchtungen (76 bis 81) aufweist.

8. Palette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die rechteckigen Durch brechungen (82 bis 87) parallel zu den Seitenkanten (74, 75) von den Einbuchtungen (76 bis 81) einen größeren Abstand haben als zueinander.

9. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Platte (20) im ungefalteten Zustand rechteckig ist und parallel zu zwei Seitenkanten (32, 33) Falt kanten (62 bis 73) aufweist.

10. Palette nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Platte (20) im ungefalteten Zustand rechteckige Ausnehmungen (34 bis 39) aufweist, von denen zwei Seitenkanten (58, 59) parallel zu den Faltkanten (62 bis 73) angeordnet sind.

11. Palette nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß quer zu den Faltkanten (62 bis 73) Schlitze (40 bis 57) verlaufen.

12. Palette nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils oberhalb und unterhalb einer Durchbrechung (z. B. 34) zwei Schlitze (40, 41 bzw. 46, 47) vorgese hen sind.

13. Palette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Material Wellpappe ist.

14. Verfahren zur Herstellung einer Palette, gekennzeichnet durch folgende Schritte:

a) es wird eine erste Platte (19) mit Ausstanzungen (82 bis 87; 92, 93, 95; 76 bis 91) versehen;
b) es wird eine zweite Platte (20) mit Ausstanzungen (34 bis 39; 40 bis 57) versehen;
c) die erste Platte (19) wird entlang vorgegebener Faltlinien (97 bis 100) zusammen geklappt, so daß Stege (150 bis 158) entstehen;
d) die zweite Platte (20) wird entlang der vorgegebenen Faltlinien (62 bis 65) zusam mengeklappt, so daß Stege (131 bis 139) entstehen;
e) die Stege (150 bis 158) der ersten Platte (19) werden durch Schlitze (40 bis 57) der zweiten Platte (20) geschoben.