DE4306057A1 - Verfahren zum Herstellen von Gießereikoks - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von GießereikoksInfo
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- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B57/00—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
- C10B57/04—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general using charges of special composition
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Gießereikoks gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Einsatzkohlen, die bereits von Hause aus ohne Beimischungen
geeignet sind, einen Koks mit den gewünschten Eigenschafts
werten, wie einer bestimmten Stückigkeit und einem bestimm
ten Abriebsverhalten, zu ergeben, sind in dem notwendigen
Umfang nicht verfügbar. Um die gewünschten Eigenschaftswerte
zu erhalten, ist es bei der Koksherstellung, insbesondere
bei der Gießereikoksherstellung bekannt, der Einsatzkohle,
welche bereits ein Gemisch aus mehreren Kohlekomponenten
und Koksgrus sein kann, etwa 5% erdölstämmiges Pech, bezo
gen auf die wasser- und aschefreie Einsatzkohle - beizumi
schen.
Dieses Bindematerial ist besonders dann unverzichtbar, wenn
Gießereikoks mit hohem Kohlenstoffanteil hergestellt werden
soll, da dann Koksgrus als wesentliche Einsatzkohlenkompo
nente mitverwendet wird.
Das erdölstämmige Pech ist vergleichsweise teuer.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, bei einem Verfahren
der eingangs genannten Art die Basis der verwendbaren Binde
mittel zu erweitern und dabei, vorzugsweise, ein besonders
preisgünstiges und möglichst wenig gesundheitsschädliches
Bindemittel zum Einsatz zu bringen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als
Bindemittel ein Vakuum-Rückstand aus der Hydrierung von Erd
öl verwendet wird.
Versuche haben ergeben, daß das erfindungsgemäße Bindemittel
zu annähernd gleichwertigen Kokseigenschaften wie bei der
Verwendung von sogenanntem Petropech führt, wobei das erfin
dungsgemäße Bindemittel erheblich preiswerter ist und wenig
karzinogene Inhaltsstoffe enthält. - Grundsätzlich ist das
erfindungsgemäße Verfahren auch bei der Herstellung von
Hochofenkoks mit Erfolg einsetzbar; ebenso kommt erfindungs
gemäß alternativ oder kumulativ die Verwendung von anderen
erdölstämmigen Rückständen und Schwerstölen als erfindungs
gemäßes Bindemittel/Additiv in Betracht.
Die Hydrierung von Erdöl ist an sich bekannt und u. a. in
dem als Standardwerk geltenden Buch der Hydriertechnologie
"Katalytische Druckhydrierung von Kohlen, Teeren und Mine
ralölen" von Dr. Walter Krönig, Springer-Verlag, 1950, be
schrieben. Die Hydrierbedingungen schwanken je nach dem zu
hydrierenden Einsatzstoff. In jedem Fall erfolgt sie unter
Zugabe von Wasserstoff bei erhöhtem Druck und erhöhter Tem
peratur, wobei typische Reaktionsbedingungen 100 bis 300 bar
Systemdruck bei Temperaturen zwischen 200 und 500°C betra
gen. Bevorzugt erfolgt diese Hochdruckhydrierung in einem
sogenannten Sumpfphasenreaktor. Der den Sumpfphasenreaktor
verlassende Produktstrom besteht aus Ölen, Feststoff und Ga
sen und wird nachfolgend z. B. in einem Heißabscheider, in
zwei Phasen getrennt, nämlich ein Kopfprodukt und ein Sumpf
produkt. Das Sumpfprodukt wird in einer nachfolgenden Vaku
umkolonne von destillierbaren Ölen abgetrennt. Der in der
Vakuumkolonne anfallende, Hydrier-Rückstand wird dann als
das erfindungsgemäße Bindemittel verwendet.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist die Verwendung des
Hydrier-Rückstande, der bei der Hydrierung nach dem soge
nannten VCC-Verfahren (VEBA-Combi-Cracking-Verfahren) an
fällt. Der neueste Stand des VCC-Verfahrens wurde anläßlich
der DGMK-Haupttagung 1990 in Münster/Westfalen unter dem Ti
tel "Neue Aspekte zum VCC-Verfahren" von Dr. Klaus Niemann
veröffentlicht. Es braucht daher hier nicht näher beschrie
ben zu werden.
Eine großtechnische VCC-Anlage mit 95% Konversion verarbei
tet die in Tabelle 1 wiedergegebenen Einsatzstoffe und pro
duziert die in Tabelle 2 wiedergegebenen Produkte. Die Ein
satzstoffe sind in Tabelle 3 und die Produkte in Tabelle 4
näher spezifiziert. Der erfindungsgemäß bevorzugt zu verwen
dende, verfestigte Hydrierrückstand aus der Vakuumkolonne
weist die in Tabelle 5 wiedergegebenen chemisch-physikali
schen Eigenschaften und Körnungen auf und wurde nachfolgend
in einem großtechnischen Versuch auf einer Kokerei als Bin
demittel der Einsatzkohle zum Herstellen von Gießereikoks
beigemischt. Die Kokskohlenmischung und die nach 33-stündi
ger Garungszeit erhaltenen Kokseigenschaften sind in Tabelle
6 wiedergegeben. Die gewonnenen Ergebnisse mit dem erfin
dungsgemäß verwendeten Hydrierrückstand als Bindemittel
(rechte Spalte der Tabelle 6) wurden mit den normalen Be
triebsergebnissen der Kokerei (Petropech als Bindemittel)
nach dem Stand der Technik verglichen (Tabelle 6, linke
Spalte).
Die Verkokung erfolgte in mehreren Öfen einer großtechni
schen Koksofenbatterie (Bauart Otto, Kammerbreite 450 mm,
Kammerhöhe 5,10 m, Kammerlänge 13,1 m, Volumen 27,64 m3).
Diesem Großversuch gingen viele Kleinversuche mit dem er
findungsgemäßen Bindemittel und anderen Mischungsverhältnis
sen in der Größenordnung von 3 bis 7% Bindemittel bezogen
auf die wasser- und aschefreie Einsatzkohle voraus. Diese
kleintechnischen Versuche wurden als Optimierungsversuche im
Vergleich zum Einsatz des herkömmlichen Binders durchge
führt.
Das Koksausbringen konnte durch die Erfindung gesteigert
werden; wie die Tabelle 6 deutlich macht.
Das erfindungsgemäße Bindemittel enthält überraschend wenig
polyzyklische aromatische Verbindungen.
Einsatzstoffe | |
Vakuumrückstand | |
166.666 kg/h | |
Additiv | 1.667 kg/h |
Frischwasserstoff | 7.042 kg/h |
Turbinenkondensat | 12.750 kg/h |
Summe | 188.125 kg/h |
Produkte | |
MD-Gas | |
8.384 kg/h | |
ND-Gas | 13.045 kg/h |
Off-Gas | 18 kg/h |
Naphtha | 24.081 kg/h |
Gasöl | 86.563 kg/h |
Vakuumgasöl | 31.525 kg/h |
Hydrierrückstand | 9.203 kg/h |
Sauerwasser | 15.306 kg/h |
Summe | 188.125 kg/h |
Spezifikation der Einsatzstoffe | |||
Vakuum-Rückstand: Arabian Light | |||
TBP Schnittpunkt | +565°C | ||
Dichte (15 °C) | 1,022 kg/dm3 | ||
Kohlenstoff | 84,38 Gew.-% | ||
Wasserstoff | 10,30 Gew.-% | ||
Schwefel | 4,34 Gew.-% | ||
Stickstoff | 0,38 Gew.-% | ||
Sauerstoff | 0,6 Gew.-% | ||
Asche | ca. 0,02 Gew.-% | ||
Feststoffe | nicht angegeben | ||
Nickel | 25 ppm. Gew. | ||
Vanadium | 114 ppm Gew. | ||
Eisen | nicht angegeben | ||
Asphaltene | 10 Gew.-% | ||
Conradson Carbon | 20,3 Gew.-% | ||
Viskosität @ | 50°C | 150.500 cSt | |
100°C | 1.589 cSt | ||
Additiv: Kohlestämmiges Material @ | Frischwasserstoff @ | Wasserstoff (H2) | min. 99,6 Mol.-% |
Stickstoff (N2) | max. 0,2 Mol.-% | ||
Methan (CH4) | max. 0,1 Mol.-% | ||
Ethan (C2H6) | max. 0,1 Mol.-% |
Spezifikation der Produkte | ||
MD/ND-Gas: interne Verwendung | ||
Naphtha | ||
TBP-Siedebereich | C5+ -180°C | |
Schwefel | <20 ppm | |
Stickstoff | <20 ppm | |
Gap Benzin/Gasöl (ASTM D86 95/5%) | min. 15°C | |
Gasöl @ | TBP-Siedebereich | 180-343°C |
Schwefel | <100 ppm | |
Wassergehalt | <50 ppm | |
Cetanzahl | <38 | |
Overlap Gasöl/Vakuumgasöl (ASTM D86) 95/5% | max. 30°C | |
Vakuumgasöl @ | TBP-Siedebereich | 343 °C+ |
Schwefel | <600 ppm | |
Stickstoff | <600 ppm | |
Anilinpunkt | - | |
Metalle | < 1 ppm | |
verfestigter Hydrienrücksand @ | TBP-Siedebereich | 524 °C + |
Analyse | |
C | |
86.0 Gew.-% | |
H | 6.0 Gew.-% |
O | 0.5 Gew.-% |
N | 1.0 Gew.-% |
S | 2.5 (2-4) Gew.-% |
Anorgan. Bestandteile | 4.0 (2-4) Gew.-% |
Feststoffe(Tuolol unlöslich) | 20-40 |
Chem.-physikalische Eigenschaften | |
Dichte (bei 15°C) | |
1.300-1.500 kg/m³ | |
Schüttdichte | 500-700 kg/m³ |
Stockpunkt | 150°C |
Flammpunkt | <200°C |
Entzündungstemperatur | <470°C |
Erweichungspunkt | 120-160°C |
Heizwert | 36 MJ/kg |
Brennwert | 37 MJ/kg |
Flüchtige Bestandteile | 40-70% |
Körnungsanalyse | |
6.3 mm | |
ca. 6 Gew.-% | |
6.3-3.15 mm | ca. 40 Gew.-% |
3.15-2.00 mm | ca. 20 Gew.-% |
2.00-1.00 mm | ca. 17 Gew.-% |
1.00-0.5 mm | ca. 5 Gew.-% |
0.5 mm | ca. 10 Gew.-% |
Claims (1)
- Verfahren zum Herstellen von Gießereikoks durch Mischen von Einsatzkohle und etwa 0,5 bis 10% von einem Bindemittel oder Additiv, bezogen auf die wasser- und aschefreie Ein satzkohle, und anschließendes Verkoken, gekennzeichnet durch die Verwendung von, insbesondere erdölstämmigem, Hydrier rückstand aus der Hydrierung von Schwerstölen, Vakuumrück stand, Kohlen, Lösungsmitteln und anderen Kohlenwasserstoffe enthaltenden Einsatzstoffen als Bindemittel oder Additiv.
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