DE4305155A1 - Fahrdynamikregelungssystem - Google Patents
FahrdynamikregelungssystemInfo
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Description
Ein Fahrdynamikregler mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1 ist aus der DE 40 30 724 A1 bekannt, wobei dort Ausgangspunkt
ein ABS ist.
Die erfindungsgemäße modulare Fahrdynamikregelung ist hierarchisch
organisiert und gliedert sich in den Fahrdynamikrechner (FDR) mit
den unterlagerten Modulen Bremsenregelung (BRG) und in weiterer Ausbildung
Hinterachslenkregelung (HHL). Diesen Modulen sind die Stellsysteme
Radregler und hydraulische Hinterachslenkung untergeordnet.
Vor allem der untrainierte Fahrer wird durch die Fahrdynamikregelung
bei kritischen Fahrsituationen unterstützt. Das Fahrzeug wird auch
bei extremen Situationen stabilisiert. Die Abbremsung erfolgt bei
einer kritischen Situation selbsttätig, sofern das Fahrzeug mit
einer Einrichtung zur fahrerunabhängigen Bremsung ausgerüstet ist.
Spurabweichung und Bremsweg werden reduziert.
Neben diesen in der folgenden Beschreibung genauer beschriebenen
Modulen FDR und den unterlagerten Modulen BRG und HHL ist es
möglich, bei Bedarf weitere Module wie Fahrwerksregelung, korrigierende
Vorderachslenkregelungund Antriebsmomentenverteilung in das
Gesamtsystem einzubeziehen, ohne bereits bestehende unterlagerte
Module ändern zu müssen.
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben. Es zeigt Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Fahrdynamikregelungssystems
mit einem übergeordneten Fahrdynamikrechner 1,
einem unterlagerten Bremsenregler 2 und einem unterlagerten Hinterachslenkungsregler
3. Ein Block 4 stellt die Meßdatenerfassung dar.
Die Meßdatenerfassung liefert ein Giergeschwindigkeitssignal w, ein
z. B. aus der Quergeschwindigkeit Vy abgeschätztes Schwimmwinkelsignal
β Radgeschwindigkeit VRi, Lenkwinkelsignale
δV, δH, die Fahrzeuggeschwindigkeit Vx und Vy
und die Beschleunigungen.
Vom Fahrdynamikrechner (FDR) erhält der Bremsenregler (BRG) über die
Datenschnittstelle die Soll- und Grenzwerte sowie den Regelmodus
mitgeteilt. Die Zustandsgrößen sind dem FDR und den unterlagerten
Modulen zugänglich.
Der Bremsenregler beseht aus einem Gierwinkelgeschwindigkeitsregler
2a und einem Schwimmwinkelregler 2b zur Begrenzung des Schwimmwinkels.
Je nach Fahrsituation wird in Abhängigkeit des Bremsreglereingriffs
(brei) von einem unterlagerten Radregler 5 am jeweiligen
Rad der momentane Sollradschlupf erhöht bzw. der Sollradbremsdruck
erniedrigt. Die vom Radregler ausgegebenen Ventilöffnungszeiten
werden von einer 4-Kanal-Hydraulik 6 in entsprechende Radbremsdruckänderungen
umgesetzt.
Der Hinterachslenkregler 3 arbeitet als Gierwinkelgeschwindigkeitsregler
und kann zur Unterstützung der Bremsenregelung bei hohen
Schwimmwinkeln den Hinterradlenkwinkel entsprechend verstellen. Der
Hinterradlenkwinkel wird über einen Regler 7 von der HHL-Hydraulik 8
eingestellt.
Der Fahrdynamikrechner bestimmt den Sollwert der Giergeschwindigkeit.
Zur Bestimmung dieses Sollwerts wird zunächst die reibwertunabhängige
Gierverstärkung grefa aus der Fahrzeuglängsgeschwindigkeit
Vx und dem Parameter für die charakteristische
Geschwindigkeit Vch des Fahrzeugs berechnet.
Der Maximalwert für grefa orientiert sich an der maximal fahrbaren
Querbeschleunigung bymax. Damit muß folgende Bedingung erfüllt
sein:
Neben der reibwertunabhängigen Gierverstärkung grefa wird eine vom
ausgenutzten Reibwert µA abhängige Gierverstärkung grefb eingeführt.
Zu deren Bestimmung wird der ausgenutzte Reibwert µA
benötigt. Dieser kann z. B. wie folgt bestimmt werden:
Beschränkt man sich nur auf gebremste Manöver, kann auf die Querbeschleunigung
verzichtet werden, die Beschleunigung ist dann ausreichend
und kann aus dem Gradienten der Referenzgeschwindigkeit
bestimmt werden.
Es gilt:
Zudem muß folgende Bedingung erfüllt sein:
grefb grefa
Durch Multiplikation der beiden Gierverstärkungen mit dem Lenkwinkel
erhält man die dazu entsprechenden Gierwinkelgeschwindigkeiten.
wa = grefa * δv,
wb = grefb * δV.
Um die Lenkwilligkeit des Fahrzeugs besonders auf niedrigen Reibwerten
zu erhöhen, wird in Abhängigkeit des vom Fahrer vorgegebenen
Lenkwinkelgradienten der Sollwert für die Gierwinkelgeschwindigkeit
kurzzeitig überhöht. Dazu wird der Sollwert der Gierwinkelgeschwindigkeit
für kurze Zeit auf einen Wert erhöht, der größer als die
reibwertabhängige Gierwinkelgeschwindigkeit wb ist. Nachdem die
schnelle Lenkbewegung abgeschlossen ist (kleiner Lenkwinkelgradient),
klingt diese Überhöhung nach einer Übergangsfunktion
wieder auf ihren reibwertabhängigen Gierwinkelgeschwindigkeitswert
wb ab. Damit kann das Ansprechen des Fahrzeugs auf schnelle Lenkradbewegungen
deutlich verbessert werden.
Zunächst wird der Betrag des gefilterten Gradienten des Lenkwinkels
gebildet:
mit dem Lenkwinkelgradienten δvp, der Abtastrate des Rechners
τ und dem Filterparameter für den Lenkwinkelgradienten tp_δvp
mit der Bedingung: Wenn δvp<δvpmin dann wird δvp=0
gesetzt.
Die Übergangsfunktion dt1_δvp für δvp wird mit Hilfe von
δvp gebildet:
mit dem Verstärkungsfaktor kvd für δvp und dem Filterparameter
tp_dt1_δvp für die Übergangsfunktion dt1_δvp.
Daraus wird der Gewichtungsfaktor dt1_lenk erzeugt. Der Faktor
p_lenk dient zur Applikation des Ansprechverhaltens des Fahrzeugs:
dt1_lenk = dt1_δvp * p_lenk.
Den Sollwert für die Gierwinkelgeschwindigkeit erhält man aus den
mit dt1_lenk gewichteten Anteilen wa und wb. Mit p_maxwa wird
die maximale Überhöhung bestimmt (p_maxwa<1). Das Soll-Gierverhalten
des Fahrzeugs wird durch ein Modell in Form eiens Verzögerungsgliedes
mit geschwindigkeitsabhängigem Parameter bestimmt.
Man erhält damit den Sollwert der Giergeschwindigkeit ws.
Der Parameter tref (Zeitkonstante des Referenzmodells) wird aus
folgender Beziehung gewonnen:
tref = tref0 + ptref * (Vx - Vch).
Hierbei ist tref0 die Grundzeitkonstante des Modells und ptref
ein Parameter zur vx und vch abhängigen Anpassung von tref.
Der Fahrdynamikrechner 1 bestimmt auch den Grenzwert für den
Schwimmwinkel βg.
Der gefilterte Ist-Schwimmwinkel selbst wird entweder aus der gemessenen
oder der geschätzten Quergeschwindigkeit vy gewonnen.
mit dem Filterparameter tp_β der β-Berechnung.
Aus einem Kennfeld, dessen Argumente die Fahrgeschwindigkeit und der
ausgenutzte Reibwert µA sind, wird der Grenzwert für den
Schwimmwinkel des Fahrzeugs bestimmt. Das Vorzeichen ergibt sich aus
dem Ist-Schwimmwinkel β. Durch Filterung des Rohwertes βrg
erhält man dann den Grenzwert für den Schwimmwinkel βg1.
mit tp_βg dem Filterparameter der βg-Berechnung.
Aus diesem Grenzwert wird ein zweiter Grenzwert βg2 gebildet,
der wesentlich über dem Grenzwert βg1 liegt. Er dient zur Erkennung
einer besonders kritischen Situation.
βg2 = pkrit * βg1
mit pkrit=2,0 (z. B.).
Durch den Vergleich der Istwerte mit dem Soll- bzw. Grenzwert für
Gierwinkelgeschwindigkeit und Schwimmwinkel wird im Fahrdynamikrechner
1 auch der Fahrzustand bestimmt und daraus der Regelmodus
abgeleitet. Es wird zwischen den beiden Regelmodi "w-Regelung" und
"-Begrenzung" unterschieden. Bei stabilem Fahrzustand wird die
Gierwinkelgeschwindigkeit geregelt, bei Erreichen von βg1 mit
weiter ansteigender Tendenz wird der Schwimmwinkel auf den Grenzwert
βg1 begrenzt. Bei Überschreiten des Grenzwerts βg2 und bei
entsprechender Fahrzeuggeschwindigkeit liegt in jedem Fall der
Regelmodus "β-Begrenzung" vor.
Um eine weitere Zu- oder Abnahme des Schwimmwinkels zu erkennen, ist
es nötig dessen Gradienten zu bestimmen. Dies geschieht durch
Differentiation und anschließender Filterung von β.
mit tp_βp dem Filterparameter der βpfil-Berechnung.
Der Regelmodus "β-Begrenzung" liegt vor, wenn gilt:
Bei Fahren einer Linkskurve
β < 0 · [(β < βg1 · βpfil < 0) + β < βg2]
Bei Fahren einer Rechtskurve
β < 0 · [(β < βg1 · βpfil < 0) + β < βg2]
Das Zeichen "·" steht dabei für logische UND-Verknüpfung.
Das Zeichen "+" steht für logische ODER-Verknüpfung.
Das Zeichen "+" steht für logische ODER-Verknüpfung.
In allen anderen Fällen leigt der Modus "w-Regelung" vor. Jedoch
gibt es generell wirksame Bedingungen den Regelmodus "β-Begrenzung"
abzubrechen und wieder den Modus "w-Regelung" zu wählen. Diese
Bedingungen lauten:
Bei Unterschreiten einer bestimmten Geschwindigkeitsschwelle vxbs
wird in jedem Fall der Modus "w-Regelung" wirksam, d. h.:
Wenn Vx < vxbs
dann "w-Regelung".
In bestimmten Situationen ist es zweckmäßig, den Soll- und Istwert
der Gierwinkelgeschwindigkeit bei bestehendem Modus "β-Begrenzung"
als Kriterium zum Wechsel des Modus auf "w-Regelung" heranzuziehen.
Wenn |β<|βg₂| · [(|w|<p_βw * |wsoll|)+(w * wsoll<0)]
dann "w-Regelung".
Eine Stabilisierung des Fahrzeugs durch die modulare Fahrdynamikregelung
kann nur dann erfolgen, wenn ausreichend Vordruck zur
Kontrolle der Räder durch die Bremsenregelung vorhanden ist. Wenn
der Fahrer zu wenig Vordruck zur Verfügung stellt, oder überhaupt
nicht bremst, ist eine Stabilisierung des Fahrzeugs unter Umständen
nicht mehr gewährleistet. Daher ist es sinnvoll in kritischen
Situationen eine selbständige Abbremsung des Fahrzeugs auszulösen
bzw. einen ausreichenden Vordruck zur Verfügung zu stellen.
Ein Auslösen der aktiven Bremse erfolgt aufgrund einer hohen Regeldifferenz
bezüglich der Gierwinkelgeschwindigkeit und/oder wegen
eines zu hohen Schwimmwinkels. Beide Bedingungen können sich gegenseitig
nicht ausschließen.
Der Fahrdynamikrechner 1 bewertet zunächst die Regelabweichung der
Gierwinkelgeschwindigkeit. Besteht über eine gewisse Zeit eine
deutliche Regelabweichung der Gierwinkelgeschwindigkeit von ihrem
Sollwert und hat diese Regelabweichung eine weiter ansteigende
Tendenz, dann signalisiert FDR durch Erzeugen eines Signals "AKTIVE
BREMSE" dem unterlagerten Bremsenregler, daß ein aktiver Vordruckaufbau
erfolgen soll.
Dazu wird zunächst die Regelabweichung der Gierwinkelgeschwindigkeit
gebildet und stark gefiltert (Filter als Mittelwertbildner), damit
nicht jede unwesentliche Abweichung zu einer Auslösung der aktiven
Bremse führt.
Gradientenbildung der gefilterten Regelabweichung:
Überschreitet die Regelabweichung eine Schwelle mit weiter ansteigender
Tendenz, so erfolgt die Zurverfügungstellung des Vordrucks.
Wenn [|err_wfil| < err_w_aktiv_ein] · [err_wpfil < 0]
dann wird die AKTIVE_BREMSE bereitgestellt. Hierin ist
err_w_aktiv_ein eine vorgegebene Konstante.
Neben der Gierwinkelgeschwindigkeit wird auch der Schwimmwinkel des
Fahrzeugs in die Situationserkennung zur Auslösung eines aktiven
Vordruckaufbaus mit einbezogen. Überschreitet der Schwimmwinkel eine
bestimmte Schwelle (abhängig vom ausgenutzten Reibwert) mit weiter
ansteigender Tendenz, wird der Bremsenregler ebenfalls zum aktiven
Vordruckaufbau veranlaßt. Unterschreitet der Schwimmwinkel eine
bestimmte Schwelle mit abfallender Tendenz wird die "AKTIVE_BREMSE"
zurückgesetzt. Es handelt sich hier um eine Hysteresefunktion.
Wenn [[|β| < |βg1| * pβ_ein] · [β * βpfil < 0]] + |β| < |βg2|]
dann wird die AKTIVE_BREMSE wirksam gemacht. Hiermit ist pβ_ein
eine Konstante.
Das Zeichen "·" steht für logische UND-Verknüpfung.
Das Zeichen "+" steht für logische ODER-Verknüpfung.
Das Zeichen "·" steht für logische UND-Verknüpfung.
Das Zeichen "+" steht für logische ODER-Verknüpfung.
Der Parameter pβ_ein dient zur Applikation der Schwimmwinkelgrenze,
bei deren Überschreitung eine aktive Bremsung erfolgen soll.
Zudem gelten folgende Rücksetzbedingungen:
Wenn [|β| < |βg1| * pβ_aus] · [β * βpfil < 0]
dann wird die AKTIVE_BREMSE ausgeschaltet.
Bei Unterschreiten einer bestimmten Geschwindigkeitsschwelle
vx_aktiv_off ist keine aktive Bremsung mehr erlaubt.
Wenn VX < vx_aktiv_off
dann wird die AKTIVE_BREMSE abgeschaltet.
dann wird die AKTIVE_BREMSE abgeschaltet.
Der Modus "Aktive Bremsung" existiert parallel zu den Modi
"w-Regelung" und "β-Begrenzung" und kann nur von entsprechend
dafür ausgerüsteten Fahrzeugen verarbeitet werden (Möglichkeit der
Bereitstellung eines fahrerunabhängigen Vordrucks muß
vorhanden sein). Eine aktive Bremsung kann nur bei entsprechend
ausgerüstet Fahrzeugen erfolgen (Möglichkeit der Bereitstellung
fahrerunabhängigen Vordrucks muß vorhanden sein).
Wie bereits erwähnt, enthält der Bremsenregler 2 zwei getrennte
Regler zur Regelung der Gierwinkelgeschwindigkeit und zur Begrenzung
des Schwimmwinkels. Der vom Fahrdynamikrechner 1 vorgegebene Regelmodus
bestimmt, welcher Regler die Stellgrößen erzeugt. Je nach
Fahrzustand wird die Stellgröße unterschiedlich auf die einzelnen
Räder aufgeteilt. Die Stellsignale des Bremsenreglers 2 werden vom
unterlagerten Radregler 5 interpretiert. Unterschreiten die Regelabweichungen
ein bestimmtes Maß, wird der unterlagerte Radregler 5
nicht von der Bremsenregelung beeinflußt. Der Radregler 5 hat die
Aufgabe, die Räder zu stabilisieren und die Bremskräfte am jeweiligen
Rad zu optimieren.
Der Gierwinkelgeschwindigkeitsregler 2a wird aktiviert, wenn der
Fahrdynamikrechner 1 den Modus "w-Regelung" vorgibt (Leitung 1b).
Der Gierwinkelgeschwindigkeitsregler 2a arbeitet als nichtlinearer
PDT₁-Regler und bildet aus der Regelabweichung εw die beiden
Reglerausgangsgrößen pw und dt1w. Für die Regelabweichung erhält
man:
εw(k) = ws(k) - w(k).
Für den Proportionalanteil pw ergibt sich:
pw = εw(k) * Kpw,
wobei Kpw ein Verstärkungsfaktor ist.
Für den differentiellen Anteil erhält man, wobei vdtlw als Faktor
zur Anhebung des dtlw-Anteils dient:
ist eine Abklingzeitkonstante.
Von der sich anschließenden Stellgrößenverteilung werden nur Beträge
der Regleranteile bzw. das Summensignal aus proportionalem und
differentiellem Anteil weiterverarbeitet. Ein Abregelfaktor schwächt
die Stellgrößen in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit linear
ab, sobald die Fahrzeuggeschwindigkeit eine gewisse Schwelle vab
unterschritten hat.
pabsw = |pw| * abr_faktor,
pdtlabsw = |pw + dtlw| * abr_faktor.
Für den Abregelfaktor gilt:
Wenn Vx < vab
dann abr_faktor = 1
dann abr_faktor = 1
Vmin ist die Abbruchgeschwindigkeit und vab eine vorgegebene
Schwelle.
Eine Unempfindlichkeitszone wtot wird als Funktion von wa auf
folgende Weise bestimmt:
mit der Zeitkonstanten tref und dem Parameter wtot für den Unempfindlichkeitsbereich.
Dabei muß wtot innerhalb eines bestimmten Bereichs liegen:
wtot_min < wtot < wtot_max.
Vor der Weiterverarbeitung der beiden Reglerausgangsgrößen durch die
Stellgrößenverteilung muß der Fahrzustand des Fahrzeugs in Relation
zum Fahrerwunsch ermittelt werden. Je nach Regelabweichung εw
und Lenkwinkel δv werden im Regelmodus "w-Regelung" fünf Fahrzustände
unterschieden, die wie folgt klassifiziert sind:
Linkskurve, übersteuernd:
δv 0 · εw < 0 · |εw| < wtot.
Linkskurve, untersteuernd:
δv 0 · εw < 0 · |εw| < wtot.
Neutral:
|εw| wtot.
Rechtskurve, übersteuernd:
δw < 0 · εw < 0 · |εw| < wtot.
Rechtskurve, untersteuernd:
δw < 0 · εw < 0 · |εw| < wtot.
Bemerkung: Das Zeichen "·" steht für logische UND-Verknüpfung.
Der Fahrzustand Neutral liegt vor, wenn die Regelabweichung innerhalb
der Unempfindlichkeitszone Zone[-wtot; wtot] liegt.
Aus dem im Regler 2 ermittelten Fahrzustand und den beiden Reglerausgangsgrößen
werden die Bremsreglersignale brei für den unterlagerten
Radregler 5 gebildet. Je nach Vorzeichen der Bremsreglersignale
brei führt dies zu einer Erhöhung des Radschlupfs (brei
<0) oder einer Druckabsenkung (brei<0) am entsprechenden Rad.
Die Erhöhung des Radschlupfs über den vom Radregler bereits eingestellten
Wert hinaus hat ein Abnehmen derr Querkraft bei geringfügiger
Änderung der Längskraft zur Folge. Eine Bremsdruckabsenkung
vermindert die Längskraft unter Erhöhung des verfügbaren Querkraftpotentials
am jeweiligen Rad. Dadurch werden Giermomente um die
Fahrzeughochachse erzeugt, die auf das Fahrzeug stabilisierend
wirken.
Die Stellsignale für den unterlagerten Radregler werden in Abhängigkeit
vom Fahrzustand gebildet. Für die fünf oben beschriebenen Fälle
sind in der Tabelle I die Reaktionen aufgelistet.
Der dort verwendete Parameter gsew dient zur Umnormierung der
Reglerausgangsgrößen in entsprechende Schlupferhöhungen am jeweiligen
Rad. Der Parameter gpaw dient zur Anpassung der Reglerausgangsgrößen,
um eine entsprechende Druckreduzierung am betreffenden
Rad zu erreichen. Wenn das Stellsignal brei<0 ist und dementsprechend
eine Schlupferhöhung am Rad i erfolgen soll, so wird der
Stelleingriff auf smax begrenzt, um zu hohe Schlupfwerte zu vermeiden.
brei < smax.
Der Regler 2b zur Begrenzung des Schwimmwinkels arbeitet ebenfalls
als nichtlinearer PDTl-Regler und tritt in Aktion, wenn der Fahrdynamikrechner
1 über Leitung 1b den Modus "β-Begrenzung" vorgibt.
Aus der Regelabweichung εβ werden die beiden Reglerausgangsgrößen
pβ und dt1β gebildet. Für die Regelabweichung erhält
man:
εβ (k) = βgl(k) - β(k).
Für den Proportionalanteil pβ ergibt sich:
pβ = εβ(k) * Kp,
wobei Kpβ wieder ein Verstärkungsfaktor ist.
Bei der Bildung des dt1β-Anteils wird festgestellt, mit welchem
Gradienten Δεβ die Regelabweichung εβ zunimmt. Der
dt1β-Anteil wird nur dann aktualisiert, wenn der Gradient der
Regelabweichung ein bestimmtes Maß K Δεβ überschreitet. Dazu
wird zunächst der Gradient der Regelabweichung gebildet und
gefiltert:
Hiermit ist tp_Δεb ein Filterparameter.
Der dt1β-Anteil wird aktualisiert, wenn folgende Bedingung
erfüllt ist:
[Δεβ fil(k+1) < K Δεβ · β < 0] + [Δεβ fil(k+1) < -K Δεβ · β < 0].
Es ergibt sich dann für den dt1β-Anteil:
ist die Abklingzeitkonstante. Ist diese Bedingung nicht erfüllt,
klingt der dt1β-Anteil ab:
Vom pβ- und dt1β-Anteil werden nur Beträge bei der sich
anschließenden Stellgrößenverteilung weiterverarbeitet. Der Verstärkungsfaktor
vdt1b dient zur Anhebung des dt1β-Anteils.
pabsβ = | pβ |.
dt1absβ = vdt1β * | dt1β |.
Vor einer Weiterverarbeitung muß der Fahrzustand des Fahrzeugs in
Abhängigkeit vom Schwimmwinkel β bestimmt werden. Es gibt vier
Fahrzustände:
Linkskurve, hoher Schwimmwinkel: ββg1<0.
Linkskurve, kritische Situation: ββg2<βg1<0.
Rechtskurve, hoher Schwimmwinkel: ββg1<0.
Rechtskurve, kritische Situation: ββg2<βg1<0.
Linkskurve, kritische Situation: ββg2<βg1<0.
Rechtskurve, hoher Schwimmwinkel: ββg1<0.
Rechtskurve, kritische Situation: ββg2<βg1<0.
Die Stellsignale für den unterlagerten Radregler werden je nach
Fahrzustand gebildet. Die Tabelle II gibt die Maßnahmen an, die bei
den einzelnen Fahrzuständen vorgenommen werden.
Eine kritische Situation entsteht, wenn das Fahrzeug in einen sehr
hohen Schwimmwinkel gerät, verursacht z. B. durch einen Lenkfehler
des Fahrers. In dieser Situation wird ein erhöhter Stelleingriff
snot zugelassen, damit das Fahrzeug wieder stabilisiert werden
kann.
Wird vom Fahrdynamikrechner 1 eine aktive Bremsung ausgelöst, dann
greift der Bremsenregler 2 über den unterlagerten Radregler 5 auf
die Hydraulikventile 6 zu und leitet einen gesteuerten Vordruckaufbau
ein. Dazu werden kurzzeitig die Regelventile auf Druckhalten
gestellt, bis nach Umschalten eines Umschaltventils ein Druckspeicher
den nötigen Vordruck an den Regelventilen bereitstellt. Mit
Hilfe der Regelventile wird nun der Radbremsdruck nach einer Übergangsfunktion
(z. B. e-Funktion) in den einzelnen Radbremszylindern
erhöht und damit ein zu hoher Druckaufbaugradient vermieden. Der
Druckaufbau kann geregelt erfolgen, oder nach einer Pulsreihe eingesteuert
werden je nachdem, ob der Vordruck meßbar ist oder nicht.
Sobald der Modus "Aktive Bremsung" beendet ist, werden die Umschaltventile
so eingestellt, daß der Fahrer wieder den Vordruck erzeugen
kann.
Der Hinterachslenkalgorithmus des Hinterachslenkreglers der parallel
zum Bremsregler arbeiten kann enthält zwei alternative
Funktionseinheiten (3a und 3b):
- - Regelung der Fahrzeug-Giergeschwindigkeit (3a)
- - Begrenzung des Fahrzeug-Schwimmwinkels (3b)
Der übergeordnete Fahrdynamikrechner 1 bestimmt mittels der Größe
"Regelmodus" (Leitung 1c) welche der beiden Funktionseinheiten abgearbeitet
wird. Beide Funktionseinheiten erzeugen einen einzustellenden
Wert für den Hinterradlenkwinkel δh.
Durch das Lenken der Hinterräder werden die Schräglaufwinkel und
damit die an den Hinterrädern auftretenden Querkräfte variiert. So
werden auf das Fahrzeug stabilisierende Giermomente ausgeübt. Der
Giergeschwindigkeitsregler 3a bewerkstelligt dies, indem er den vom
Fahrdynamikrechner 1 vorgegebenen Sollwert ws mittels Lenken der
Hinterräder einstellt. Dazu kann ein beliebiger Regelungsalgorithmus,
z. B. ein PID-Regler oder eine in der DE 40 30 846-A1 beschriebene
Regelung eingesetzt werden. Damit ergibt sich das in Fig. 2
gezeigte Blockschaltbild.
Eine Stabilisierung des Fahrzeugs bei zu hohen Schwimmwinkeln kann
durch die Hinterachslenkwinkelregelung erreicht werden, wenn mittels
Lenken eine Erhöhung der Querkräfte an den Hinterrädern erzielt
wird. Dabei sollte an den Hinterrädern die maximal erreichbare Querkraft
eingestellt werden. Die Querkraft ist direkt abhängig vom
Schräglaufwinkel und damit vom Lenkwinkel eines Rades.
Wenn der optimale Schräglaufwinkelwert αopt, an dem die maximale
Querkraft auftritt, bekannt ist (z. B. als gemessene Kennlinie in
Abhängigkeit des Reibwerts αopt=f (μA) im Fahrdynamikrechner
abgelegt), dann kann mittels einer Steuerung direkt dieser
Schräglaufwinkel an den Hinterrädern eingestellt werden. Für die
Hinterräder gilt in guter Näherung
αh = δh + β + (lh × w)/vx
mit
αh - Schräglaufwinkel Hinterräder
δh - Lenkwinkel Hinterräder
β - Schwimmwinkel Fahrzeug
lh - Abstand Fahrzeugschwerpunkt - Hinterachse
w - Gierwinkelgeschwindigkeit Fahrzeug
vx - Längsgeschwindigkeit Fahrzeug.
αh - Schräglaufwinkel Hinterräder
δh - Lenkwinkel Hinterräder
β - Schwimmwinkel Fahrzeug
lh - Abstand Fahrzeugschwerpunkt - Hinterachse
w - Gierwinkelgeschwindigkeit Fahrzeug
vx - Längsgeschwindigkeit Fahrzeug.
Die Steuerungsvorschrift für den Hinterradlenkwinkel zur Einstellung
des optimalen Schräglaufwinkels an den Hinterrädern lautet
demnach
δh = αopt - β - (lh × w)/vx.
Bei Unkenntnis des Wertes αopt kann mittels einer Schwimmwinkelregelung
ein Wert für den Hinterradlenkwinkel δh erzeugt werden,
so daß eine Fahrzeugstabilisierung erfolgt. (Die Regelung ist analog
zu der oben beschriebenen Giergeschwindigkeitsregelung.) Als Sollwert
wird der vom Fahrdynamikrechner 1 vorgegebene Schwimmwinkelgrenzwert
βg1 verwendet. Auch hier kann ein beliebiger
Regelungsalgorithmus, z. B. ein PID-Regler, eingesetzt werden. Es
ergibt sich dann das Blockschaltbild der Fig. 3.
Der im Block 3b ermittelte Winkelwert δh wird durch den Lageregler
7 und die Hydraulik 8 in den Lenkwinkel δh umgesetzt.
abr_faktor: Geschwindigkeitsabhängiger Abregelfaktor. (0 . . . 1)
β: Schwimmwinkel des Fahrzeugs.
βg: Rohwert des Grenzwertes für β aus Kennfeld.
βg1: Grenzwert für den Schwimmwinkel. (0,06 . . . 0,18 rad)
βg2: Grenzwert für β zur Erkennung einer kritischen Situation. (0,13 . . . 0,25 rad)
βpfil: Gradient des Schwimmwinkels.
βrg: Rohwert von βg mit Vorzeichen.
brei: Stelleingriff der Bremsenregelung am Rad i.
bymax: Maximalwert der zulässigen Querbeschleunigung. (10 . . . 12m/s²)
bytot: Unempfindlichkeitsbereich für Begrenzung von gref.
Bx: Längsbeschleunigung des Fahrzeugs.
By: Querbeschleunigung des Fahrzeugs.
δv: Vorderachslenkwinkel.
δvp: Gradient des Vorderachslenkwinkels.
δvpmin: Schwelle für Gradient des Vorderachslenkwinkels. (0,1 rad/s)
dt1abs β: Betrag des gewichteten DT1-Anteils aus dem β-Regler.
dt1absw: Betrag des gewichteten DT1-Anteils aus dem w-Regler.
dt1_δvp: Übergangsfunktion für δvp.
dt1_lenk: Gewichtsfaktor zur Bildung von wsoll. (0 . . . 1)
dt1β: DT1-Anteil aus dem β-Regler.
dt1w: DT1-Anteil aus dem w-Regler.
Δεβ fil: Gradient der Regelabweichung für den Schwimmwinkel.
err_wfil: Gefilterte Regelabweichung der Gierwinkelgeschwindigkeit.
err_wpfil: Gefilterter Gradient der Gier-Regelabweichung.
err_w_aktiv_ein: Schwelle zur Auslösung einer aktiven Bremsung. (0,1 rad/s)
εβ: Regelabweichung des Schwimmwinkels.
εw: Regelabweichung der Gierwinkelgeschwindigkeit.
g: Gravitationskonstante (9,81 m/s²)
gpaβ: Parameter zur Druckabbau-Anpassung im Modus "β-Bregrenzung" (-0,1 . . . -0,2)
gpaw: Parameter zur Druckabbau-Anpassung im Modus "w-Regelung". (-0,1 . . . -0,2)
grefa: reibwertunabhängige Gierverstärkung.
grefb: reibwertabhängige Gierverstärkung.
grefmax: Maximal zulässige Gierverstärkung. (30 1/s)
gseβ: Parameter zur Schlupferhöhungs-Anpassung im Modus "β-Begrenzung". (0,1 . . . 0,2)
gsew: Parameter zur Schlupferhöhungs-Anpassung im Modus "w-Regelung". (0,1 . . . 0,4)
KΔεβ: Schwelle für Aktualisierung des dt1-Anteils. (0,03 rad/s²)
Kpβ: Verstärkung für den Proportionalanteil im β-Regler. (0,1 . . . 0,3)
Kpw: Verstärkung für den Proportionalanteil im w-Regler. (4 . . . 8)
kvd: Verstärkungsfaktor für δvp. (0,2 . . . 0,4)
lsp: Achsabstand des Fahrzeugs.
μA: Ausgenutzter Reibwert.
w: Gierwinkelgeschwindigkeit.
wa: reibungsunabhängiger Sollwert für die Gierwinkelgeschwindigkeit.
wb: reibwertabhängiger Sollwert für die Gierwinkelgeschwindigkeit.
ws: Sollwert für die Gierwinkelgeschwindigkeit.
wtot: Unempfindlichkeitsbereich für w-Regelung.
wtoto_0: Mindestwert für Unempfindlichkeit bei w-Regelung. (0,06)
wtot_par: Parameter für Unempfindlichkeitsbereich für w-Regelung. (-0,2)
wtot_min: Minimale Unempfindlichkeit für w-Regelung. (0,02 . . . 0,03)
wtot_max: Maximale Unempfindlichkeit für w-Regelung. (0,04 . . . 0,1)
pabs: Betrag des P-Anteils im -Regler.
pabsw: Betrag des P-Anteils im w-Regler.
pdt1absw: Betrag der Stellgröße des w-Reglers.
pβ: P-Anteil aus dem β-Regler.
pβ_ein: Parameter für Bestimmung der Schwimmwinkelgrenze zur Auslösung einer aktiven Bremsung. (0,8 . . . 1,2)
p_βw: Parameter für Moduswechsel. (0,9)
pby: Parameter zur Bestimmung von grefb. (0,7)
pw: P-Anteil aus dem w-Regler.
pkrit: Parameter für Grenzwert βg2. (2,0)
p_lenk: Parameter für dt1_lenk. (0,8)
p_maxwa: Parameter für maximale Überhöhung von wsoll. (0,5 . . . 1)
ptref: Parameter zur Vx bzw. Vch abhängigen Anpassung von tref. (0,003)
smax: Max. zulässige Schlupferhöhung in unkritischer Situation. (0,40)
snot: Max. zulässige Schlupferhöhung in kritischer Situation. (0,70)
: Abtastrate des Rechners.
tdt1_β: Abklingzeitkonstante im β-Regler. (0,1 s)
tdt1_w: Abklingzeitkonstante im w-Regler. (0,012 s)
tp_β: Filterparameter β-Berechnung. (0,2 s)
tp_βg: Filterparameter βg-Berechnung. (0,25 s)
tp_βp: Filterparameter βpfil-Berechnung. (0,2 s)
tp_δvp: Filterparameter für Lenkwinkelgradient. (0,4 s)
tp_dt1_δvp: Filterparameter für Umgangsfunktion dt1_δvp. (0,3 s)
tp_Δεβ: Filterparameter für Δεβ fil-Berechnung. (0,1 s)
tp_err_wfil: Filterparameter für Gier-Regelabweichung. (0,5 s)
tref: Zeitkonstante des w-Referenzmodells.
trefo: Grundzeitkonstante des w-Referenzmodells. (0,04 s)
Vch: Parameter für die charakteristische Geschwindigkeit. (17 . . . 25)
vdt1β: Parameter für Anhebung des DT1-Anteils im β-Regler. (0,25)
vdt1w: Parameter für Anhebung des DT1-Anteils im w-Regler. (0,4)
vrefp: Referenzbeschleunigung des Fahrzeugs.
vab: Schwelle für Abregelung. (6 m/s)
vmin: Abbruchgeschwindigkeit. (2 m/s)
Vx: Fahrzeuglängsgeschwindigkeit.
vx_aktiv_off: Abbruchschwelle für aktives Bremsen. (5 m/s)
vxbs: Abbruchschwelle für Modus "β-Begrenzung". (3 m/s)
Vy: Fahrzeugquergeschwindigkeit.
β: Schwimmwinkel des Fahrzeugs.
βg: Rohwert des Grenzwertes für β aus Kennfeld.
βg1: Grenzwert für den Schwimmwinkel. (0,06 . . . 0,18 rad)
βg2: Grenzwert für β zur Erkennung einer kritischen Situation. (0,13 . . . 0,25 rad)
βpfil: Gradient des Schwimmwinkels.
βrg: Rohwert von βg mit Vorzeichen.
brei: Stelleingriff der Bremsenregelung am Rad i.
bymax: Maximalwert der zulässigen Querbeschleunigung. (10 . . . 12m/s²)
bytot: Unempfindlichkeitsbereich für Begrenzung von gref.
Bx: Längsbeschleunigung des Fahrzeugs.
By: Querbeschleunigung des Fahrzeugs.
δv: Vorderachslenkwinkel.
δvp: Gradient des Vorderachslenkwinkels.
δvpmin: Schwelle für Gradient des Vorderachslenkwinkels. (0,1 rad/s)
dt1abs β: Betrag des gewichteten DT1-Anteils aus dem β-Regler.
dt1absw: Betrag des gewichteten DT1-Anteils aus dem w-Regler.
dt1_δvp: Übergangsfunktion für δvp.
dt1_lenk: Gewichtsfaktor zur Bildung von wsoll. (0 . . . 1)
dt1β: DT1-Anteil aus dem β-Regler.
dt1w: DT1-Anteil aus dem w-Regler.
Δεβ fil: Gradient der Regelabweichung für den Schwimmwinkel.
err_wfil: Gefilterte Regelabweichung der Gierwinkelgeschwindigkeit.
err_wpfil: Gefilterter Gradient der Gier-Regelabweichung.
err_w_aktiv_ein: Schwelle zur Auslösung einer aktiven Bremsung. (0,1 rad/s)
εβ: Regelabweichung des Schwimmwinkels.
εw: Regelabweichung der Gierwinkelgeschwindigkeit.
g: Gravitationskonstante (9,81 m/s²)
gpaβ: Parameter zur Druckabbau-Anpassung im Modus "β-Bregrenzung" (-0,1 . . . -0,2)
gpaw: Parameter zur Druckabbau-Anpassung im Modus "w-Regelung". (-0,1 . . . -0,2)
grefa: reibwertunabhängige Gierverstärkung.
grefb: reibwertabhängige Gierverstärkung.
grefmax: Maximal zulässige Gierverstärkung. (30 1/s)
gseβ: Parameter zur Schlupferhöhungs-Anpassung im Modus "β-Begrenzung". (0,1 . . . 0,2)
gsew: Parameter zur Schlupferhöhungs-Anpassung im Modus "w-Regelung". (0,1 . . . 0,4)
KΔεβ: Schwelle für Aktualisierung des dt1-Anteils. (0,03 rad/s²)
Kpβ: Verstärkung für den Proportionalanteil im β-Regler. (0,1 . . . 0,3)
Kpw: Verstärkung für den Proportionalanteil im w-Regler. (4 . . . 8)
kvd: Verstärkungsfaktor für δvp. (0,2 . . . 0,4)
lsp: Achsabstand des Fahrzeugs.
μA: Ausgenutzter Reibwert.
w: Gierwinkelgeschwindigkeit.
wa: reibungsunabhängiger Sollwert für die Gierwinkelgeschwindigkeit.
wb: reibwertabhängiger Sollwert für die Gierwinkelgeschwindigkeit.
ws: Sollwert für die Gierwinkelgeschwindigkeit.
wtot: Unempfindlichkeitsbereich für w-Regelung.
wtoto_0: Mindestwert für Unempfindlichkeit bei w-Regelung. (0,06)
wtot_par: Parameter für Unempfindlichkeitsbereich für w-Regelung. (-0,2)
wtot_min: Minimale Unempfindlichkeit für w-Regelung. (0,02 . . . 0,03)
wtot_max: Maximale Unempfindlichkeit für w-Regelung. (0,04 . . . 0,1)
pabs: Betrag des P-Anteils im -Regler.
pabsw: Betrag des P-Anteils im w-Regler.
pdt1absw: Betrag der Stellgröße des w-Reglers.
pβ: P-Anteil aus dem β-Regler.
pβ_ein: Parameter für Bestimmung der Schwimmwinkelgrenze zur Auslösung einer aktiven Bremsung. (0,8 . . . 1,2)
p_βw: Parameter für Moduswechsel. (0,9)
pby: Parameter zur Bestimmung von grefb. (0,7)
pw: P-Anteil aus dem w-Regler.
pkrit: Parameter für Grenzwert βg2. (2,0)
p_lenk: Parameter für dt1_lenk. (0,8)
p_maxwa: Parameter für maximale Überhöhung von wsoll. (0,5 . . . 1)
ptref: Parameter zur Vx bzw. Vch abhängigen Anpassung von tref. (0,003)
smax: Max. zulässige Schlupferhöhung in unkritischer Situation. (0,40)
snot: Max. zulässige Schlupferhöhung in kritischer Situation. (0,70)
: Abtastrate des Rechners.
tdt1_β: Abklingzeitkonstante im β-Regler. (0,1 s)
tdt1_w: Abklingzeitkonstante im w-Regler. (0,012 s)
tp_β: Filterparameter β-Berechnung. (0,2 s)
tp_βg: Filterparameter βg-Berechnung. (0,25 s)
tp_βp: Filterparameter βpfil-Berechnung. (0,2 s)
tp_δvp: Filterparameter für Lenkwinkelgradient. (0,4 s)
tp_dt1_δvp: Filterparameter für Umgangsfunktion dt1_δvp. (0,3 s)
tp_Δεβ: Filterparameter für Δεβ fil-Berechnung. (0,1 s)
tp_err_wfil: Filterparameter für Gier-Regelabweichung. (0,5 s)
tref: Zeitkonstante des w-Referenzmodells.
trefo: Grundzeitkonstante des w-Referenzmodells. (0,04 s)
Vch: Parameter für die charakteristische Geschwindigkeit. (17 . . . 25)
vdt1β: Parameter für Anhebung des DT1-Anteils im β-Regler. (0,25)
vdt1w: Parameter für Anhebung des DT1-Anteils im w-Regler. (0,4)
vrefp: Referenzbeschleunigung des Fahrzeugs.
vab: Schwelle für Abregelung. (6 m/s)
vmin: Abbruchgeschwindigkeit. (2 m/s)
Vx: Fahrzeuglängsgeschwindigkeit.
vx_aktiv_off: Abbruchschwelle für aktives Bremsen. (5 m/s)
vxbs: Abbruchschwelle für Modus "β-Begrenzung". (3 m/s)
Vy: Fahrzeugquergeschwindigkeit.
Claims (13)
1. Fahrdynamikregelsystem enthaltend einen übergeordneten Fahrdynamikrechner
und einen unterlagerten Bremsenregler, wobei der
Fahrdynamikrechner aus Meß- und Schätzgrößen Sollgrößen bestimmt,
deren Einregelung mit Hilfe der Einsteuerung von Bremsdrücken an den
Radbremsen eine Stabilisierung des Fahrzeugs bewirken, wobei als
Meßgrößen die Radgeschwindigkeiten vRi, die Giergeschwindigkeit w,
der Vordereachslenkwinkel δv verwendet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fahrdynamikrechner den Sollwert für die Giergeschwindigkeit
ws aus dem Lenkwinkel δv und den Gierverstärkungen
wa und wb nach Maßgabe der Beziehung
ws (k + 1) = ws(k) + k × p_maxwa [a wa + (1-a) x wb
- ws(k)]bildet, mit der Konstanten k, dem Gewichtungsfaktor a und dem
Parameter pmax, wa, daß der Fahrdynamikregler einen Grenzwert für
den Schwimmwinkel βg1 aus einem abgespeicherten Kennfeld mit den
Argumenten Fahrgeschwindigkeit und ausgenutzter Reibwert ermittelt,
daß der Fahrdynamikrechner weiterhin durch Auswertung der Angabe
Links- oder Rechtskurve aus dem Lenkwinkel δv und durch Vergleich
des geschätzten Schwimmwinkels β mit einer aus dem
Grenzwert βg1 und dem Gradienten βp des Schwimmwinkels
gebildeten Größe festgelegt, ob Normalregelbetrieb oder Sonderregelungsbetrieb
wirksam ist, daß der unterlagerte Bremsenregler
zwei Regelkanäle mit Proportional- und Differentialanteil aufweist,
von denen der eine bei Normalregelbetrieb wirksam ist und eine
Regelung nach Maßgabe der Abweichung εw der Giergeschwindigkeit
von der Sollgiergeschwindigkeit ws (εw=(ws-w)) bewirkt,
wobei ein proportionaler Anteil pw und ein differentieller Anteil
dt1w entstehen, daß der andere Regelkanal bei Sonderregelungsbetrieb
wirksam ist und eine Regelung nach Maßgabe der Abweichung
εβ=(βg1-β) bewirkt, wobei ein proportionaler pβ
und ein differentieller Anteil dt1β entstehen, daß aus der
Regelabweichung εw und dem Lenkwinkel δv der Fahrzustand des
Fahrzeugs im Vergleich zum Fahrerwunsch einer von mehreren ersten
Klassen zugeordnet wird, daß aus dem Schwimmwinkel β und den
Grenzwerten der Fahrzustand des Fahrzeugs eines von mehreren zweiten
Klassen zugeordnet wird und daß aus der ermittelten ersten bzw. aus
der ermittelten zweiten Klasse festgelegte Eingriffe an den einzelnen
Radbremsen vorgenommen werden, wobei die durchgeführten Druckänderungen
von den Anteilen pw und dt1w bzw. pβ und dt1β
abhängig sind.
2. Fahrdynamikregelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wa und wb aus den Gierverstärkungen grefa und grefb und
dem Vorderradlenkwinkel gebildet werden (w=gref × δv) und daß
der Gewichtsfaktor a vom Gradienten des Lenkwinkels δv abhängig
ist.
3. Fahrdynamikregelsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gierverstärkungen gemäß den folgenden Beziehungen gebildet
werden:
wobei vx die Fahrzeuggeschwindigkeit, lsp der Achsabstand, vch
eine fahrzeugcharakteristische Geschwindigkeit, pby ein Parameter,
μA der ausgenutzte Reibbeiwert und g die Gravitationskonstante
ist.
4. Fahrdynamikregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grenzwert βg1 durch Filterung des aus
dem Kennlinienfeld ermittelten Rohwerts βr ermittelt wird.
5. Fahrdynamikregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zweiter Grenzwert βg2=pk×βg1
gebildet wird, wobei pk<<1 ist, und daß dieser Grenzwert βg2
bei der Festlegung des Regelbetriebs mit ausgenutzt wird.
6. Fahrdynamikregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer unterhalb eines kleinen Werts liegenden
Fahrzeuggeschwindigkeit Normalregelungsbetrieb wirksam gemacht
wird.
7. Fahrdynamikregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß auf Normalregelbetrieb rückgeschaltet wird, wenn
der Schwimmwinkel β kleiner als der Grenzwert βg2 ist und
entweder w×ws kleiner 0 oder der Betrag von w kleiner dem
Produkt aus Betrag von ws und einem Parameterwert ist.
8. Fahrdynamikregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei
einem Fahrzeug, das einen Bremsdruckspeicher aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß über eine Hydraulik ein Vordruck aufgebaut wird,
wenn die Giergeschwindigkeit über eine Zeit um wenigstens einen
Vergleichswert von der Sollgiergeschwindigkeit abweicht und der
Gradient der Differenz positiv ist.
9. Fahrdynamikregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei
einem Fahrzeug, das einen Bremsdruckspeicher aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß über eine Hydraulik Vordruck aufgebaut wird,
wenn ein bestimmter Schwimmwinkel überschritten wird und sein
Gradient positiv ist.
10. Fahrdynamikregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den Proportional- und Integralanteilen pw,
pβ, dt1w und dt1β Größen
pabsw = |pw| × abr_faktor
pabsβ = |pβ|
dt1absw = |pw + dt1w| × abr_faktor
dt1absβ = vdt1β × |dt1β|wobei abr_faktor ein Abregelfaktor ist, der von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängt und die Stellgrößen pabsw und dt1absw unterhalb einer kleinen Geschwindigkeit abschwächt und vdt1β ein Verstärkungsfaktor ist.
pabsβ = |pβ|
dt1absw = |pw + dt1w| × abr_faktor
dt1absβ = vdt1β × |dt1β|wobei abr_faktor ein Abregelfaktor ist, der von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängt und die Stellgrößen pabsw und dt1absw unterhalb einer kleinen Geschwindigkeit abschwächt und vdt1β ein Verstärkungsfaktor ist.
11. Fahrdynamikregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß fünf erste Klassen
δv 0 und εw < 0 und |εw| < wtot
δv 0 und εw < 0 und |εw| < wtot
|εw| wtot
δv < 0 und εw < 0 und |εw| < wTot
δv < 0 und εw < 0 und |εw| < wtotfestgelegt sind, wobei wtot eine Totzone um den 0-Punkt ist und daß diesen Klassen bestimmte Bremseingriffe zugeordnet sind.
δv 0 und εw < 0 und |εw| < wtot
|εw| wtot
δv < 0 und εw < 0 und |εw| < wTot
δv < 0 und εw < 0 und |εw| < wtotfestgelegt sind, wobei wtot eine Totzone um den 0-Punkt ist und daß diesen Klassen bestimmte Bremseingriffe zugeordnet sind.
12. Fahrdynamikregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß vier zweite Klassen
β βg1 < 0
β βg2 < βg1 < 0
β βg1 < 0
β βg2 < βg1 < 0festgelegt sind und daß diesen Klassen Bremseingriffe an den Rädern zugeordnet sind.
β βg2 < βg1 < 0
β βg1 < 0
β βg2 < βg1 < 0festgelegt sind und daß diesen Klassen Bremseingriffe an den Rädern zugeordnet sind.
13. Fahrdynamikregelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Fahrdynamikrechner zusätzlich ein
Hinterachslenkwinkelregler nachgeschaltet ist, der einen Fahrzeuggiergeschwindigkeitsreglerkanal
und einen Reglerkanal zur Begrenzung
des Schwimmwinkels aufweist, wobei der Sollwert für die Giergeschwindigkeit
und die Grenzwerte für den Schwimmwinkel sowie die
Festlegung welcher Kanal wirksam ist vom Fahrdynamikrechner bestimmt
wird und daß jeder Regelkanal ein dem einzustellenden Hinterachslenkwinkel
kennzeichnendes Signal erzeugt.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4305155A DE4305155C2 (de) | 1993-02-19 | 1993-02-19 | Vorrichtung zur Regelung der Fahrdynamik |
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DE4305155A DE4305155C2 (de) | 1993-02-19 | 1993-02-19 | Vorrichtung zur Regelung der Fahrdynamik |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4305155A1 true DE4305155A1 (de) | 1994-08-25 |
DE4305155C2 DE4305155C2 (de) | 2002-05-23 |
Family
ID=6480887
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4305155A Expired - Lifetime DE4305155C2 (de) | 1993-02-19 | 1993-02-19 | Vorrichtung zur Regelung der Fahrdynamik |
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Country | Link |
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US (1) | US5455770A (de) |
JP (1) | JP3457045B2 (de) |
AT (1) | AT408641B (de) |
BR (1) | BR9400606A (de) |
DE (1) | DE4305155C2 (de) |
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