DE4304923A1 - Rolladenelement und damit ausgerüstetes Gebäude - Google Patents
Rolladenelement und damit ausgerüstetes GebäudeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rolladenelement für senkrechte
Fensterflächen, mit einem auf eine Wickelwelle aufwickelbaren
Panzer, der in Führungsschienen geführt ist, sowie ein mit
einem solchen Rolladenelement ausgerüstetes Gebäude.
Dachflächenrolladen und textile Behänge zur Verdunkelung von
Lichtkuppeln und schräg liegenden Fenstern brauchen wegen
fehlender oder unzureichender Schwerkraftwirkung ein Gegen
zugsystem, um in beiden Richtungen betätigt werden zu können.
Normalerweise setzt man hierzu als Wickelwelle eine Feder
welle ein und zieht den Rolladenpanzer oder -behang mittels
einer auf der gegenüberliegenden Seite der abzudeckenden Fen
sterfläche angeordneten Antriebswelle, die über Zugbänder o. dgl.
am freien Ende des Panzers oder Behangs angreift, gegen
die Rückstellkraft der Federwelle von dieser ab. Die An
triebswelle kann auch auf derselben Seite der Fensterfläche
wie die Federwelle gelagert sein, wenn man die sich durch die
Führungsschienen erstreckenden Zugbänder über auf der gegen
überliegenden Seite der Fensterfläche gelagerte Umlenkorgane
führt.
Es ist weiterhin auch bereits bekannt, zur Verdunkelung oder
Verschattung senkrechter Fensterflächen das untere Ende eines
durch Schwerkraft abzulassenden Rolladenpanzers mit dem frei
en Ende eines textilen Behangs zu verbinden, der unterhalb
des Fensters auf eine Federwelle aufwickelbar ist. Wird in
diesem Fall der Rolladen hochgezogen, so zieht er gleichzei
tig den textilen Behang mit nach oben vor die Fensterfläche,
so daß diese immer verdunkelt oder verschattet, aber niemals
freigelegt ist, solange der Rolladenpanzer und der textile
Behang nicht manuell voneinander getrennt werden.
Wenn ein Gebäude nachträglich mit Rolläden ausgerüstet wird,
was oft in Verbindung mit einer Erneuerung der Fenster ge
schieht, ist man bestrebt, die lichte Fensterfläche möglichst
wenig zu verkleinern. Alle Versuche in dieser Richtung zielen
bisher auf die Verkleinerung des Querschnitts des aufgewic
kelten Rolladenpanzers und des Rolladenkastens. So wurden z. B.
spezielle Profile für die Rolladenstäbe entwickelt, um zu
erreichen, daß der Panzer im aufgewickelten Zustand nur einen
minimalen Raum beansprucht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rolladenelement
der eingangs genannten Art für normale Fenster mit senkrech
ten Fensterflächen zu schaffen, welches sich in bestehende
Gebäude so einbauen läßt, daß die lichte Fensterfläche nicht
verkleinert zu werden braucht, und welches generell, also
auch bei Neubauten, eine verbesserte Funktionssicherheit auf
weist und neue optische Akzente in einer Fassade setzen kann.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Wickelwelle im montierten Zustand senkrecht angeordnet
ist, und daß der Panzer auf der Gleitfläche einer horizonta
len Führungsschiene abgestützt, in dieser und einer weiteren
horizontalen Führungsschiene geführt sowie durch einen An
trieb der Wickelwelle aufwickelbar und durch einen Gegenan
trieb mittels flexibler, in oder neben den Führungsschienen
verlegter Zugorgane, welche am freien Ende des Panzers an
greifen, abwickelbar ist.
Der erfindungsgemäße Vorschlag beruht auf der Überlegung, daß
es normalerweise nicht oder nur sehr schwer möglich ist, ei
nen vorhandenen, armierten Fenstersturz abzuarbeiten, um
Platz für einen nachträglich anzubringenden Rolladenkasten zu
gewinnen. Demgegenüber läßt sich die Breite einer Fensterlai
bung meistens in einfacher Weise noch ein wenig erweitern,
ohne die Statik zu gefährden, zumal auf beiden Seiten der
Laibung jeweils nur die Hälfte des zu gewinnenden Maßes abge
tragen zu werden braucht. Außerdem genügt es, je nach Anbrin
gung des Rolladenkastens auf der Außenseite oder auf der In
nenseite des Fensters, das Mauerwerk nur auf dem jeweils in
Frage kommenden Teil des Wandquerschnitts zu entfernen.
Wenn man die äußere Fassade unverändert lassen möchte, wird
man in der Regel den Rolladenkasten auf der Innenseite des
Fensters anbringen. Man kann aber auch das neue Rolladenele
ment bewußt zur architektonischen Gestaltung der Fassade ein
setzen, indem man z. B. zur Verkleidung der Antriebswelle
denselben Kasten verwendet wie zur Aufnahme des auf die Fe
derwelle aufgewickelten Rolladenpanzers, die beiden Kästen
auf der Außenseite des Fensters gegenüberliegend anordnet und
ihnen eine im Querschnitt nach außen vorspringende, gerundete
Form gibt, wobei auch noch die Kästen von in Reihen überein
ander angeordneten Fenstern durch passende Blendstücke glei
chen Querschnitts verbunden werden können, so daß sich in der
äußeren Erscheinung durchgehende Halbsäulen ergeben.
Im Hinblick auf Witterungseinflüsse ist es vorteilhaft, daß
sich die Rolladenstäbe senkrecht erstrecken und demnach im
geschlossenen Zustand Regenwasser nicht in den Fugen zwischen
den Stäben stehen bleibt, sondern nach unten abfließt. Dort
kann es gezielt aus der unteren Führungsschiene abgeleitet
werden. Außerdem brauchen die unteren Enden der Rolladenstäbe
nicht auf der Gleitfläche der Führungsschiene aufzusitzen. In
den meisten Fällen genügt es, nur den Endstab bzw. eine End
schiene des Rolladenpanzers auf der Gleitfläche der unteren
Führungsschiene zu lagern und bei der Bewegung des Rolladens
gleiten zu lassen. Die übrigen Rolladenstäbe können kürzer
sein, so daß sie mit Abstand oberhalb der Gleitfläche enden.
Die Spannung einer als Wickelwelle eingesetzten Federwelle
verhindert, daß der Rolladen durchhängt und die Stäbe auf der
Gleitfläche aufsetzen. Regenwasser kann somit ungehindert von
den Rolladenstäben in die untere Führungsschiene hinein ab
tropfen und dort abfließen.
Das vorgeschlagene Rolladenelement ist in der Ausführung mit
gegenüberliegend in der Fensterlaibung anzubringenden Kästen
auch sehr gut geeignet, in dem nur den Gegenantrieb des Rol
ladens aufnehmenden Kasten eine Federwelle zu lagern, auf der
ein textiler Behang aufgewickelt ist, der durch eine im Rol
ladenkasten gelagerte Antriebswelle über Bänder, Drähte oder
andere Zugorgane ausgezogen werden kann. Bei Verwendung von
Führungsschienen mit parallelen Führungen für die Endschienen
des Rolladenpanzers und des textilen Behangs besteht somit
erstmals die Möglichkeit, ein Fenster wahlweise durch einen
Rolladen zu verschließen, durch einen textilen Behang zu ver
schatten oder zu verdunkeln oder auch den Rolladen und den
textilen Behang aufzuwickeln und das Fenster ganz oder teil
weise freizulegen. Der Rolladen und der textile Behang lassen
sich unabhängig voneinander betätigen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 eine Außenansicht eines in der Fassade
eines Gebäudes angeordneten Fensters mit
einem Rolladenelement mit vertikaler Wic
kelwelle;
Fig. 2 einen horizontalen Querschnitt durch das
Fenster und das Rolladenelement nach
Schnittlinie A-A in Fig. 1;
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch das Fen
ster und das Rolladenelement nach
Schnittlinie B-B in Fig. 1;
Fig. 4 den in Fig. 3 mit "Z" bezeichneten Aus
schnitt in einem größeren Maßstab;
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch den Rol
ladenkasten gemäß Schnittlinie C-C in
Fig. 2;
Fig. 6 einen waagerechten Querschnitt durch das
Rolladenelement nach Fig. 1 bis 5 in ei
ner gegenüber Fig. 2 abgewandelten Ein
baustellung;
Fig. 7 die Außenansicht zweier übereinander an
geordneter Fenster mit auf der Außenseite
der Gebäudewand montierten Rolladenkästen
mit senkrechter Wickelwelle;
Fig. 8 einen horizontalen Querschnitt durch ei
nes der Fenster nach Fig. 7;
Fig. 9 einen horizontalen Querschnitt durch ein
gegenüber Fig. 8 abgewandeltes Ausfüh
rungsbeispiel.
In der Außenansicht nach Fig. 1 erkennt der Betrachter des
Gebäudes den mit 12 bezeichneten Flügelrahmen eines Fensters
10 sowie dessen Blendrahmen 14. In horizontaler Lage er
streckt sich oberhalb des Fensters eine obere Führungsschiene
16 und unterhalb des Fensters eine untere Führungsschiene 18
für einen Rolladen, dessen Kasten 20 auf der linken Seite der
Fig. 1 nur gestrichelt angedeutet ist, da er äußerlich nicht
sichtbar ist. Im dargestellten, geöffneten Zustand sieht man
lediglich den mit 22 bezeichneten Endstab des in Fig. 2 ange
deuteten Rolladenpanzers 24. Ein weiterer, in Fig. 1 rechts
neben dem Fenster gestrichelt angedeuteter Kasten 26 enthält
gemäß Fig. 2 eine Antriebswelle 28 zum Schließen des Rolla
dens und eine Federwelle 30, auf der ein textiler Behang 32,
z. B. aus Markisenstoff, aufgewickelt ist, an dessen freien
Ende ein Endstab 34 angebracht ist.
Wie aus Fig. 2 weiterhin hervorgeht, ist in dem Rolladenka
sten 20 eine sich in senkrechter Richtung erstreckende Feder
welle 36 gelagert, auf welche der Rolladenpanzer 24 aufwic
kelbar ist. Mit Bezug auf die Wand 38, welche die Fensterlai
bung bildet, ist innenseitig neben der Federwelle 36 im Rol
ladenkasten 20 außerdem eine sich ebenfalls senkrecht er
streckende Antriebswelle 40 gelagert, mittels welcher der
textile Behang 32 von der Federwelle 30 abzuziehen ist. Ent
sprechend der Anordnung der Federwelle 36 und der Antriebs
welle 40 im Rolladenkasten 20 befindet sich die Antriebswelle
28 für den Rolladen mit Bezug auf die Wand 38 weiter außen
und die den textilen Behang 32 tragende Federwelle 30 weiter
innen jeweils in senkrechter Lage.
Um sowohl den Rolladenpanzer 24 als auch den textilen Behang
32 zu führen, haben die obere und untere Führungsschiene 16,
18 jeweils zwei Führungen. In der äußeren Führung 42 gleitet
der Rolladenpanzer 24 mit seinem Endstab 22, während in der
inneren Führung 44 der Endstab 34 des textilen Behangs 32 ge
führt ist. Er stützt sich dabei mit einer seitlichen Nase 35
auf der Oberseite der unteren Führungsschiene 18 ab, gleitet
also nicht auf dem Boden der Führung 44. In Fig. 3 und 4 sind
die Endstäbe 22 und 34 mit eingezeichnet. Wenigstens der End
stab 22 des Rolladenpanzers ist am unteren Ende mit einem
Gleitstück 23, z. B. aus Kunststoff, versehen. Es ist außer
dem in Fig. 4 gezeigt, daß am Boden der Führung 42 in der un
teren Führungsschiene 18 ein Blechstreifen 46 aus nichtro
stender Stahl eingesetzt ist, auf dessen Oberfläche der End
stab 22 des Rolladenpanzers 24 in senkrechter Richtung abge
stützt ist und bei der Bewegung des Rolladenpanzers gleitet.
Im übrigen bestehen die Führungsschienen 16, 18, wie üblich,
aus einem Aluminium-Strangpreßprofil. Wegen des geringen Ge
wichts des textilen Behangs 32 kann dessen Endstab 34 unmit
telbar auf dem Boden der Führung 44 im Aluminiumprofil glei
ten.
Vorzugsweise ist nur der Endstab 22 des Rolladenpanzers 24
auf dem Stahlblechstreifen 46 abgestützt. Die übrigen Stäbe
bzw. Lamellen des Rolladenpanzers 24 sind um so viel kürzer
als der Endstab 22, so daß sie sich zwar bis in die Führungen
42 der Führungsschienen 16, 18 erstrecken, aber oberhalb des
Stahlblechstreifens 46 enden. Der Panzer hängt dabei nur we
nig durch, weil er durch die Federwelle 36 unter Zugspannung
steht.
Dasselbe gilt für den textilen Behang 32 entsprechend. Um
seinen Verschleiß an der Ober- und Unterkante zu vermeiden,
endet er gemäß Fig. 3 und 4 oben etwas unterhalb der oberen
Führungsschiene 16 und unten etwas oberhalb der unteren Füh
rungsschiene 18.
In die Führungen 42, 44 der unteren Führungsschiene 18 ge
langt Regenwasser. Um dieses abzuleiten, sind gemäß Fig. 2
und 4 im Stahlblechstreifen 46 und im Strangpreßprofil der
Führungsschiene 18 mehrere Wasserauslaßöffnungen 48 vorgese
hen, durch die eingedrungenes Regenwasser auf die äußere Fen
sterbank 50 abtropfen kann.
Um den Rolladen zu schließen, d. h. den Rolladenpanzer 44 von
der Federwelle 36 gegen deren Rückstellkraft abzuziehen,
greifen oben und unten am Endstab 22 Zugbänder 52 bzw. 54 an,
deren anderes Ende jeweils auf einer auf der Antriebswelle
sitzenden Führungsrolle festgelegt ist, welche den in Fig. 5
gezeigten Führungsrollen 56 entspricht, die drehfest auf der
Antriebswelle 40 sitzen. Die Bänder 52, 54 erstrecken sich
bei geöffnetem Rolladen durch die Führungsschienen 16 bzw.
18, sind also von außen nicht sichtbar. Sie können aus tex
tilem Material, Kunststoff oder Metall bestehen. Ebenso wie
an der Verbindungsstelle zwischen dem Rolladenkasten 20 und
den Führungsschienen 16, 18 in herkömmlicher Weise Führungs
stücke angebracht sind, welche bei der Bewegung des Rolladens
dessen Stäbe in die Führung 42 hineinleiten, sind auch am
Übergang zwischen dem Kasten 26 und den Führungsschienen 16,
18 Führungsstücke vorhanden, welche die Zugbänder 52, 54 an
dieser Übergangsstelle mit geringer Reibung führen, wenn sie
nicht beim tangentialen Ablauf von ihren Wickelrollen 56 ge
radlinig in die Führung 42 eintreten.
Die vorstehende Beschreibung des Gegenzugsystems für den Rol
ladenpanzer 24 gilt entsprechend für das Gegenzugsystem des
textilen Behangs 32. Die an dessen Endstab 34 oben und unten
angreifenden Zugbänder 58, 60 sind an den in Fig. 5 gezeigten
Aufwickelrollen 56 der Antriebswelle 40 festgelegt. Weil
diese mit Bezug auf die Führungsschienen 16, 18 verhältnis
mäßig weit innen gelagert ist, werden die Zugbänder 58, 60
über im Rolladenkasten 20 gelagerte Führungsrollen 62 ge
führt. In diesem Fall erfolgt eine starke Umlenkung der Zug
bänder beim Übergang vom Rolladenkasten 20 in die Führungen
44 der Führungsschienen 16, 18, so daß den dort angebrachten
Führungsstücken oder Führungsrollen besondere Bedeutung zu
kommt. Dasselbe gilt auch für die Führungsstücke oder -rollen
für den textilen Behang 32 am Übergang vom Kasten 26 in die
Führungen 44, weil dort der von der weit innen angeordneten
Federwelle 30 abgezogene textile Behang 32 verhältnismäßig
stark umgelenkt wird. Hier sollten sich die Führungsstücke
oder -rollen im wesentlichen über die gesamte Höhe zwischen
den Führungsschienen 16, 18 erstrecken. Die Federwelle 30
kann allerdings soweit nach außen, d. h. an die Antriebswelle
38 des Rolladens herangerückt werden, daß der textile Behang
im horizontalen Schnitt nach Fig. 2 die Projektion des Um
fangs der Aufwickelrollen 56 der Zugbänder 52, 54 schneidet,
denn die Aufwickelrollen 56 befinden sich jeweils in Höhe der
Führungsschienen 16. 18, während sich der textile Behang 32
nur im Bereich zwischen den Führungsschienen 16, 18 er
streckt.
Wenn der Rolladenpanzer 24 naß eingerollt wird, tropft im
Rolladenkasten 20 Wasser von den Rolladenstäben ab. Um zu
verhindern, daß dieses Wasser in die Wand oder den Innenraum
des Gebäudes gelangt, ist die Federwelle 36 unten in einer
sie mit ausreichendem Abstand umgebenden Schale 62 gelagert,
welche nur einen seitlichen Ausgang in die Führung 42 der un
teren Führungsschiene 18 hat, so daß Tropfwasser dorthin ab
geleitet wird. Auch die Antriebswelle 28 und die Federwelle
30 können in solch einer Schale 63 gelagert sein.
Die Antriebswellen 28 und 40 werden vorzugsweise durch elek
trische Rohrmotoren angetrieben. Es besteht aber durchaus
auch die Möglichkeit, z. B. einen Antrieb mittels Handkurbel
und Schneckengetriebe mit Selbsthemmung vorzusehen. Weiterhin
geht aus Fig. 2 hervor, daß man den Rolladenkasten 20 und den
auf der anderen Fensterseite angebrachten Kasten 26 gegen den
Innenraum des Gebäudes gemäß Wärmeschutzverordnung nach DIN
4108 wärmeisoliert.
Bei dem vorstehend anhand von Fig. 1 bis 5 beschriebenen Aus
führungsbeispiel bildet das Rolladenelement zusammen mit dem
Fenster 10, 12, 14 eine vormontierte Einheit. Die Führungs
schienen 16, 18 sind gemäß Fig. 3 und 4 am Blendrahmen 14
festgeschraubt. Sie sind außerdem über Adapterstücke 64 (sie
he Fig. 4) mit den Kästen 20 und 26 verbunden. Das kombinier
te Fenster-Rolladenelement ist in innenseitige seitliche Er
weiterungen bzw. Aussparungen der Fensterlaibung eingesetzt.
Man erkennt aus Fig. 2 und 3, daß bei nachträglicher Anbrin
gung dieser seitlichen Aussparungen anläßlich der Renovierung
eines bestehenden Gebäudes die lichte Fensterfläche nicht
verkleinert zu werden braucht, obgleich zusammen mit dem neu
en Fenster zusätzlich ein Rolladen und auch noch ein textiler
Behang eingebaut werden. Durch die vorgesehene Anordnung je
weils einer Federwelle und einer Antriebswelle in den Kästen
20 und 26 hintereinander mit Blickrichtung von innen nach
außen durch das Fenster können die notwendigen Aussparungen
der Seitenwangen der Fensterlaibung in der Regel so klein ge
halten werden, daß die Statik des Gebäudes nicht beeinträch
tigt wird.
Das in Fig. 6 dargestellte Einbaubeispiel zeigt das kombi
nierte Fenster- und Rolladenelement gemäß Fig. 2 bis 5 in ei
ner nicht seitlich ausgesparten Fensterlaibung. Deren Breite
kann bei Neubauten entsprechend der Breite des Fenster- und
Rolladenelements bemessen werden. Selbst bei nachträglichem
Einbau eines derartigen kombinierten Elements anstelle eines
einfachen Fensters ergibt sich im Vergleich zu den bisher üb
licherweise verwendeten Fenster-Rolladenelementen mit einem
sich unterhalb des Fenstersturzes parallel zu diesem erstrec
kenden Rolladenkasten der Vorteil, daß die für die Ausleuch
tung eines Innenraums entscheidende Oberkante der lichten
Fensterfläche unverändert bleibt und nur an den Seiten eine
Einschränkung erfolgt.
Diese Einschränkung kann außerdem wesentlich geringer sein
als bei dem Einbaubeispiel nach Fig. 6. Eine Verkleinerung
der Kästen 20 und 26 ergibt sich bereits bei Verzicht auf
einen textilen Behang. Außerdem kann der Kasten 26, welcher
die Antriebswelle 28 aufnimmt, einen kleineren Querschnitt
haben als der Rolladenkasten 20. Schließlich kann der Kasten
26 praktisch vollständig entfallen, wenn man auf dieser Seite
der Führungsschienen 16, 18 lediglich Umlenkrollen für die
Zugbänder 52, 54 lagert und die Antriebswelle 28 etwa dort
anordnet, wo in Fig. 2 und 6 die Antriebswelle 40 für den
textilen Behang 32 gelagert ist.
Bei noch einer weiteren Ausführungsvariante sind die beiden
Federwellen 30 und 36 im Rolladenkasten 20 gelagert, während
die beiden Antriebswellen 28 und 40 im Kasten 26 unterge
bracht sind.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 und 8 zeigt ein Rolladen
element, welches unabhängig vom Fenster ist. Es kann jeder
zeit außen vor einem bestehenden Fenster montiert werden. Der
grundsätzliche Aufbau und die Funktionsweise sind dabei die
selben wie bei dem vorstehend beschriebenen Rolladen. Sinnge
mäß übereinstimmende Teile sind deshalb mit denselben Bezugs
zeichen versehen. Die Abweichung besteht lediglich darin, daß
ein nach außen gerundeter Rolladenkasten 66 und auf der ande
ren Seite ein ebenfalls gerundeter Kasten 68 Verwendung fin
den, die jeweils seitlich neben der Fensteröffnung auf der
Außenfläche der Wand 38 in senkrechter Lage befestigt sind.
Im Rolladenkasten 66 ist nur die Federwelle 36 und im Kasten
68 nur die Antriebswelle 28 gelagert. Die gerundeten, außen
über die Fassade vorstehenden Kästen 66, 68 können als ge
stalterisches Element genutzt werden, indem z. B. bei mehre
ren übereinander angeordneten Fenstern gemäß Fig. 7 im Quer
schnitt passende Verbindungsstücke zwischen die senkrecht
übereinander angeordneten Kästen 66 bzw. 68 gesetzt werden,
so daß sich durchgehende Säulen bzw. Lisenen ergeben. Im üb
rigen gilt auch für diese Ausführungsform, daß infolge der
seitlichen Anbringung der Kästen 66, 68 der Lichteinfall von
oben in das Fenster nicht beeinträchtigt wird, im Gegensatz
zu Rolladenkästen, die sich in horizontaler Lage außen vor
dem Fenstersturz erstrecken.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist eine Kombination der
Ausführungen nach Fig. 6 und Fig. 8. Ebenso wie bei der letz
teren sind ein Rolladenkasten 70 und auf der anderen Seite
des Fensters ein weiterer Kasten 72, in welchem die Antriebs
welle 28 des Rolladens gelagert ist, auf der Außenseite der
Wand 38 befestigt. In Übereinstimmung mit der Ausführung nach
Fig. 6 enthalten die Kästen 70, 72 zusätzlich eine Federwelle
30 und eine Antriebswelle 40 für einen textilen Behang 32. Um
die Kästen 70, 72 möglichst flach halten zu können, sind ei
nerseits die Federwelle 36 und die Antriebswelle 40, anderer
seits die Federwelle 30 und die Antriebswelle 28 jeweils
seitlich nebeneinander vor der Wand 38 gelagert.
Bei weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann
die Wickelwelle durch einen motorischen oder von Hand zu be
tätigenden Antrieb mit Selbsthemmung in beiden Drehrichtungen
antreibbar sein, während am freien Ende des Panzers über Zug
organe eine Federwelle angreift. In allen beschriebenen Fäl
len kann statt einer Federwelle eine Federdose oder ein ande
res Gegenzugsystem zum Einsatz kommen. Schließlich können die
Wickelwelle und eine den Gegenantrieb bildende Welle auch ko
axial gelagert sein.
Sämtliche Ausführungsvarianten des neuen Rolladenelements
bieten im Vergleich zu herkömmlichen Rolläden den Vorteil,
daß sie wegen des beschriebenen Gegenzugsystems weniger zum
Klappern neigen und sich bei Einbruchsversuchen nicht so
leicht öffnen lassen.
Claims (10)
1. Rolladenelement für senkrechte Fensterflächen, mit einem
auf eine Wickelwelle aufwickelbaren Panzer, der in Füh
rungsschienen geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wickelwelle als Federwelle (36) ausgebildet und im
montierten Zustand senkrecht angeordnet ist, und daß der
Panzer (24) auf der Gleitfläche (46) einer horizontalen
Führungsschiene (18) senkrecht abgestützt, in dieser und
einer weiteren horizontalen Führungsschiene (16) geführt
sowie durch einen Antrieb der Wickelwelle (36) aufwickel
bar und durch einen Gegenantrieb (28) mittels flexibler,
in oder neben den Führungsschienen (16, 18) verlegter
Zugorgane (52, 54), welche am freien Ende (22) des Pan
zers (24) angreifen, abwickelbar ist.
2. Rolladenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Endstab (22) des Rolladenpanzers (24) länger ist
als die übrigen Rolladenstäbe und das Gewicht des Panzers
(24) nur über den Endstab (22) auf der Gleitfläche (46)
der einen Führungsschiene (18) abgestützt ist.
3. Rolladenelement nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch eine Wasser-Auffangschale (62) im Rolladenkasten
(20) an dessen unteren Ende mit einem auf seiner Außen
seite mündenden Wasserablauf (42, 48).
4. Rolladenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekenn
zeichnet durch wenigstens einen zwischen den Enden der
unteren Führungsschiene (18) angeordneten Wasserablauf
(48) zur Ableitung von Wasser aus der Führungsschiene
(18).
5. Rolladenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Federwelle (36) als Wickelwelle
und eine Antriebswelle (28) als Gegenantrieb an demselben
Ende der Führungsschienen (16, 18) angeordnet sind und
die Zugorgane (52, 54) über am entgegengesetzten Ende der
Führungsschienen (16, 18) gelagerte Umlenkrollen laufen.
6. Rolladenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Federwelle (36) als Wickelwelle
und eine Antriebswelle (28) als Gegenantrieb an entgegen
gesetzten Enden der Führungsschienen (16, 18) gelagert
sind.
7. Rolladenelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschienen (16, 18) eine zweite Führung
(44) für den Endstab (34) eines textilen, auf eine zweite
Federwelle (30) aufwickelbaren Behangs (32) aufweisen,
welcher durch eine zweite Antriebswelle (40) mittels fle
xibler, in den Führungsschienen (16, 18) verlegter Zugor
gane (58, 60) abwickelbar ist, wobei die Federwelle (36)
des Rolladenpanzers (24) sowie die Antriebswelle (40) des
textilen Behangs (32) an dem einen Ende der Führungs
schienen (16, 18) und die Federwelle (30) des textilen
Behangs (32) sowie die Antriebswelle (28) des Rolladens
(24) an dem anderen Ende der Führungsschienen (16, 18)
angeordnet sind.
8. Gebäude mit wenigstens einem Rolladenelement nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rolladenkasten (20), in welchem die Wickelwelle (36) ge
lagert ist, eine Seitenkante der Fensteröffnung bildet,
welche in der Ebene der Innenfläche der Wand (38) liegt.
9. Gebäude mit wenigstens einem Rolladenelement nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rolladenkasten (66, 70), in welchem die Wickelwelle (36)
des Rolladens (24) gelagert ist, auf der einen Seite des
Fensters, und ein Kasten (68, 72), in welchem der Gegen
antrieb (28) des Rolladens (24) gelagert ist, auf der an
deren Seite des Fensters derart angeordnet sind, daß sie
nach außen über die Außenfläche der Wand (38) vorstehen.
10. Verfahren zur nachträglichen Montage eines Rolladenele
ments nach einem der Ansprüche 1 bis 7 in einer Fenster
laibung, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Laibung
und die lichte Höhe des Fensters unverändert bleiben, und
daß die Breite der Laibung um so viel erweitert wird, daß
die ursprüngliche lichte Breite des Fensters im wesentli
chen erhalten bleibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4304923A DE4304923A1 (de) | 1993-02-10 | 1993-02-18 | Rolladenelement und damit ausgerüstetes Gebäude |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4303900 | 1993-02-10 | ||
DE4304923A DE4304923A1 (de) | 1993-02-10 | 1993-02-18 | Rolladenelement und damit ausgerüstetes Gebäude |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4304923A1 true DE4304923A1 (de) | 1994-08-11 |
Family
ID=6480090
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4304923A Withdrawn DE4304923A1 (de) | 1993-02-10 | 1993-02-18 | Rolladenelement und damit ausgerüstetes Gebäude |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4304923A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996023949A1 (en) * | 1995-02-03 | 1996-08-08 | V. Kann Rasmussen Industri A/S | Dual screening device for a window |
DE19943626A1 (de) * | 1999-09-11 | 2001-03-22 | Weru Ag | Insekten- oder Lichtschutzrollo und Fenster mit einem Insekten- oder Lichtschutzrollo |
EP1174580A2 (de) * | 2000-07-19 | 2002-01-23 | H. H. Heim und Haus Holding GmbH | Vorbaurolladen |
EP1413707A1 (de) * | 2002-10-24 | 2004-04-28 | SKS Stakusit Bautechnik GmbH | Rolladenkasten |
-
1993
- 1993-02-18 DE DE4304923A patent/DE4304923A1/de not_active Withdrawn
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EP1174580A3 (de) * | 2000-07-19 | 2003-07-16 | H. H. Heim und Haus Holding GmbH | Vorbaurolladen |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |