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Die Erfindung betrifft einen Vorsatzrolladenkasten, insbesondere für Fertigteilhäuser, mit einer Antriebs- und Lagerungseinrichtung für ein aufrollbares Verschattungselement in einem Gehäuse.
Rolläden verbessern das Wärme- und Schallverhalten von Fenstern und Türen und dienen ebenso dem Einbruchsschutz.
So können Rolläden in der kalten Jahreszeit die Wärmeisolierwirkung der Fenster und Türen wesentlich verbessern und in der warmen Jahreszeit durch das Vermeiden direkter Sonneneinstrahlung ein Überhitzen der Räume verhindern.
Licht- und Belüftungsschlitze sorgen auf Wunsch für angenehmen Lichteinfall mit gleichzeitigem Sichtschutz und führen damit zu einem behaglichen Wohngefühl. Rolläden können in herabgelassenem Zustand zu einem äusserst preiswerten und deutlichen Verbesserung des Schallschutzverhaltens führen und herabgelassene Rolläden führen zu einem wesentlich höheren Einbruchsschutz, da erfahrungsgemäss Fenster mit Rolläden weniger häufig gewaltsam geöffnet werden und auch auf Wunsch vielfältige Einbruchssicherungssysteme im Bereich von Rollädenkonstruktionen lieferbar sind.
Einerseits wurden bisher Rolladenkästen möglichst in die Aussenfassade unauffällig integriert, andererseits erfreuen sich in jüngster Zeit gerade aussenliegende Rolladensysteme mit angenehmer, abgerundeter Bauform steigender Be- liebtheit. Die meist als Halbrundkasten ausgeführten Kastenkonstruktionen stellen in Verbindung mit den seitlichen Rolladenführungen ein architektoni- sches Element dar, welches zumeist in auffallenden Farben ausgeführt, das
Flair einer modernen, jugendlichen Architektur mitbestimmt.
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In jüngerer Zeit wurde dabei auf den bereits seit langem existierenden Vorsatz- rolladenkasten zurückgegriffen, da auf diese Weise die Integration eines Rolla- dens in einer Aussenwand unter dem Aspekt der Beibehaltung der Luftdichtig- keit der Gebäudehülle und der Vermeidung örtlicher Kältebrücken einfacher möglich ist als dies bei anderen Rolladen-Systemen der Fall ist.
Insbesondere im Fertigbau (Fertigteilhäuser) ist es ebenfalls erforderlich, vor- montierte Wandelemente zugleich mit einem bereits möglichst komplett vor- montierten Vorsatzrolladenkasten auszustatten.
Dies stösst in Bezug auf die derzeit eingesetzten Vorsatzrolladenkästen auf die Schwierigkeit, dass einerseits eine weitgehende Vorfertigung des Wandelemen- tes einschliesslich Rolladenkasten erforderlich ist, andererseits aber Transport- sicherheit gegeben sein muss. Die Wandelemente werden dabei in entspre- chenden Produktionsstätten vorgefertigt und auch mit dem Vorsatzrolladenka- sten versehen und mittels geeigneter Transportmittel, in der Regel mittels Lkws, von der Produktionsstätte zum Bauplatz transportiert. Dabei ist wegen der be- trächtlichen Transportkosten auf eine effiziente Ausnutzung des Transportrau- mes, d. h. auf eine möglichst hohe Packungsdichte der Wandelemente Wert zu legen.
Hierbei erweisen sich die Vorsatzrolladenkästen als hinderlich, da diese Vor- satzrolladenkästen aufgrund ihrer Abmessungen praktisch stets mit einem Ge- häuseteil über die Aussenfassade der Aussenwand in beträchtlichem Masse überstehen. Dies führt nicht nur zum Problem von Beschädigungen, sondern auch dazu, dass pro Transportzyklus wesentlich weniger Wandelemente zum
Bauplatz transportiert werden können und der zur Verfügung stehende Trans- portraum nicht effektiv ausgenutzt werden kann.
Die Alternative, die Vorsatzrolladenkästen erst auf dem Bauplatz zu montieren, hat wesentliche Nachteile, da dort in der Regel nicht das erforderliche Fachper-
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sonal zur Verfügung steht und die prinzipiellen Vorteile des Fertigbaus bzw. von Fertigteilkonstruktionen, die in der effizienten Herstellung von Wandkonstruk- tionen mit geeigneten Hilfsmitteln unter Industriebedingungen bestehen, nicht mehr vollständig genutzt werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Vorsatzrolladenkasten der eingangs genannten Art zu verbessern derart, dass unter Beibehaltung der insbesondere für den Fertigbau geltenden Vorteile der Verwendung vormontier- ter Einheiten vormontierte Vorsatzrolladenkasten beschädigungsfrei und unter effizienter Ausnutzung des Transportvolumens transportiert und in unkompli- zierter Weise am Einsatzort zur vollen Funktionsfähigkeit gebracht werden kön- nen.
Diese Aufgabe wird nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung mit einem Vorsatzrolladenkasten der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Gehäuse des Vorsatzrolladenkastens mehrteilig aus- geführt und die Gehäuseteile lösbar miteinander verbindbar sind.
Gemäss einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die vorgenannte Aufgabe erfindungsgemäss bei einem Vorsatzrolladenkasten der eingangs ge- nannten Art dadurch gelöst, dass die Antriebs- und Lagerungseinrichtung inner- halb des Gehäuses verlagerbar, insbesondere geradlinig verschiebbar oder um eine Drehachse verschwenkbar ist.
Bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in Unteran- sprüchen dargelegt.
Durch die erfindungsgemässe Lösung ist es in besonders einfacher Weise mög- lich, einen über ein zugehöriges Wandelement vorstehenden Teil des Rolla- denkastens teilbar vom übrigen Gehäuse auszubilden, so dass dieses Gehäuse- teil separat zum Bauort geliefert wird und/oder die Antriebs- und Lagerungsein-
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richtung auf die der Rolladen oder ein anderes z. B textiles Verschattungsele- ment (Markise) aufgewickelt werden kann, innerhalb des Gehäuses des Rolla- denkastens verlagerbar aufzunehmen, insbesondere zwischen einer zurücklie- genden (in der lichten Weite des Wandelementes) befindlichen Transportpositi- on und einer vorgeschobenen, zumindest partiell ausserhalb der lichten Weite des Wandelementes liegenden Arbeitsposition, insbesondere entweder gerad- linig zu verschieben oder um eine horizontale Drehachse zu verschwenken.
Verriegelungs- und Rastelemente, insbesondere in Verbindung mit den seitli- chen Kopfteilen des Gehäuses des Rolladenkasten, dienen zur lösbaren Fixie- rung der Antriebs- und Lagerungseinrichtung in der (ausgefahrenen) Arbeits- position oder der (zurückgezogenen) Transportposition.
Das partiell abnehmbare Gehäuse (d. h. das die lichte Weite des Wandelemen- tes überragende Gehäuseteil) ist vorzugsweise entlang einer vertikalen Tren- nebene vom übrigen Gehäuse trennbar und mit diesem verschraubt oder in anderer Weise lösbar verbunden. Hierbei können auch Rast- oder Schnapp- verbindungen, zumindest als unterstützende Massnahme zu einer Schraubver- bindung oder auch ein Exzenterverbindung gewählt werden.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff Vorsatzrolladenka- sten bzw. auch unter dem Begriff "Rolladen" also nicht nur eine Einrichtung verstanden, die tatsächlich einen Rolladen bestehend aus Rolladenstäben enthält, sondern auch eine Einrichtung, die eine textile Verschattungseinrich- tung für Fenster oder Türen, wie z.B. eine Markise, enthält, die auf einer Dreh- welle aufgewickelt werden oder von dieser abgespult werden kann. n
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausfühungsbeispielen und dezu- gehörigen Zeichnungen näher erläutert.
In diesen zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt eines montierten Vorsatzrollenkastens für den
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Fertigbau in Verbindung mit einem Wandelement im Bereich eines
Fensters in schematischer Darstellung, Fig. 2 einen koaxialen Horizontalschnitt in der Horizontalebene einer
Antriebs- und Lagerungseinrichtung eines Rolladens des Vorsatz- rolladenkastens nach Fig. 1 , Fig. 3 eine Darstellung ähnlich derjenigen nach Fig. 1, wobei die Antriebs- und
Lagerungseinrichtung für den Rolladenkasten in einer strichpunktierten
Arbeitsposition und einer in Volllinien gezeigten (verschwenkten) Trans- portposition innerhalb einer lichten Weite eines zugehörigen Wand- elementes dargestellt ist, Fig. 4 eine Darstellung ähnlich derjenigen nach Fig.
3, jedoch für ein alternati- ves Ausführungsbeispieles des Vorsatzrolladenkastens, bei dem die
Antriebs- und Lagerungseinrichtung des Rolladens geradlinig (linear) zwischen einer in unterbrochenen Linien dargestellten Arbeitsposition und einer in Volllinien dargestellten Transportposition (Aufnahme inner- halb der lichten Weite des Wandelementes) dargestellt ist,
Fig. 5 eine Darstellung eines Vorsatzrolladenkastens ähnlich derjenigen in
Fig. 1, jedoch für eine andere Gehäusegeometrie des Rolladenkasten- gehäuses,
Fig. 6 eine schematische Darstellung ähnlich derjenigen in Fig. 3, wobei jedoch ein äusserer Gehäuseteil von dem übrigen Gehäuse des Vorsatzrolla- denkastens abgenommen ist, sowie
Fig. 7 eine schematische Darstellung ähnlich derjenigen in Fig. 1 bei Einbau des Vorsatzrolladenkastens in eine Fertigteilwand mit Wärmedämm- verbund-Systemen.
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Fig. 1 zeigt im vertikalen Längsschnitt den prinzipiellen Aufbau eines erfin- dungsgemässen Vorsatzrolladenkastens 1 mit Führungsschienen 2 für den in einer strichpunktierten Umrisslinie dargestellten Rolladen 3, eingesetzt in ein vormontiertes Fertigteil-Wandelement 4 mit Fensterrahmenkonstruktion 5, Fensterflügel 6 und einer Rolladen-Betätigungseinrichtung (hier Kurbel) 7. Eine Antriebs- und Lagerungseinrichtung mit Rolladenwelle innerhalb des Rolladen- kastens 1 ist mit 8 bezeichnet.
Der Rolladenkasten 1 weist ein Gehäuse 10 auf, das entlang einer vertikalen Teilungsebene 10a geteilt ist, wobei ein über das Wandelemente vorstehendes Gehäuseteil 10b integral von dem übrigen stationären Gehäuseteil 10c ab- nehmbar ist.
Eine hier nur schematisch angedeutete Verschraubung des Gehäuseteiles mit dem übrigen Gehäuse erfolgt bei 11 (oben) sowie 12 (unten), wobei die obere Verschraubung 11 insbesondere mit einem hier nur schematisch angedeuteten, die jeweiligen seitlichen Kopfteile 10d des Rolladenkastens an beiden Enden überspannenden Winkelelement 13 erfolgt.
Fig. 2 zeigt in einem Horizontalschnitt durch die Rolladen-Wickelwelle 9 noch- mals den Aufbau des Wandelementes 4 bzw. den Einbau des Vorsatzrolladen- kastens 1 in ein Wandelement 4 im Bereich eines Fensters 5,6. Mit Hilfe eines hier nur schematisch angedeuteten Winkelelementes 13 (oben) ist das vordere
Gehäuseteil 1 Ob (abnehmbar) an den Verschraubungen 11,12 mit dem übrigen
Gehäuseteil 10c verschraubt.
Hierbei sind jedoch die weiteren Mittel bzw. Mechanismen zur Verlagerung der
Rolladen-Wickelwelle 9 bzw. der Antriebs- und Lagerungseinrichtung 8 für den
Rolladen 3 nicht dargestellt, insofern wird auf die nachfolgenden Erläuterungen anhand der weiteren Figuren verwiesen.
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Bei 8 befindet sich der Antrieb der Rolladenwelle 9, die gegenüberliegend in einem Lager 14 gelagert ist.
Bezug nehmend auf Fig. 3 zeigt diese Figur deutlich den Überstand des Vorsatzrolladenkastens 1 über die Aussenwand (in Pfeilrichtung) - Wandelement 4 - , wobei in dieser Darstellung schematisch nicht nur die Verschraubungen 11, 12 zum Abnehmen des vorstehenden Gehäuseteiles 10b des Gehäuses 10 des Rolladenkastens 1 entlang der vertikalen Teilungsebene 10a, sondern auch
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stellt ist, so dass in einer Transportposition (Volllinien) die Rolladenlagerung und Betätigungseinrichtung innerhalb einer lichten Weite des Wandelementes 4 zu liegen kommt und das äussere Gehäuseteil 10 entlang der vertikalen Teilungsebene 10a von dem übrigen Gehäuseteil 10c abgenommen werden kann.
Die Antriebs- und Lagerungseinrichtung für den Rolladen schwenkt dabei nach Lösen eines - hier nicht dargestellten - Verrastungsbolzens (vorzugsweise federelastisch vorgespannt) einwärts und kann in dieser Position ihrerseits verriegelt werden. In unterbrochenen Linien ist die Arbeitsposition der Antriebs- und Lagerungseinrichtung 8 mit der Rastposition 16 dargestellt.
Das äussere, als Rundkasten geformte Gehäuseteil 10b kann im Ganzen nach Lösen der Verschraubungen 11, 12 abgenommen werden, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist. Fig. 3 zeigt in Volllinien die Rolladenantriebs- und Lagerungseinrichtung 8 in ihrer (zurückgeschwenkten) Transportposition. In diesem Zustand ist der Rolladen 3 (hier nicht gezeigt) innerhalb der Führungsschienen 2 (das
Fenster abdeckend) aufgenommen, d. h. von der Rolladenwickelwelle 9 abgewickelt.
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Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform, wobei die gleichen Bezugszei- chen die gleichen Elemente wie in den vorhergegangenen Ausführungsbeispie- len bezeichnen.
Hierbei wird die Rolladenantriebs- und Lagerungseinrichtung 8 entlang einer (nicht dargestellten) Gleitführungsschienenanordnung parallel und geradlinig nach einwärts zwischen einer in unterbrochenen Linien dargestellten Arbeits- position und einer zurückgezogenen (in Volllinien dargestellten) Transportposi- tion verschoben und in diesen Positionen jeweils verriegelt.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei hier eben- falls ein geteilter Vorsatzrolladenkasten verwendet und die Antriebs- und Lage- rungseinrichtung für den Rolladen nach einwärts verlagerbar ist (ohne dass das hier dargestellt ist), wobei die Gehäuseform des Rolladenkastens als Rundka- sten von den anderen Ausführungsbeispielen abweicht.
Fig. 6 verdeutlicht den Transportzustand des Wandelementes 4 mit eingesetz- tem Rolladenkasten (stationäres Gehäuseteil 1 Oc) und in der Transportstellung verlagerter Antriebs- und Lagerungsvorrichung 8 für den Rolladen. Das äussere
Gehäuseteil 10b ist abgenommen. Gegebenenfalls kann die sich ergebende vordere Öffnung entlang der Teilungsebene 10a des Vorsatzrolladenkastens durch ein Verschlusselement verschlossen werden.
Fig. 7 zeigt den erfindungsgemässen Vorsatzrolladenkasten in Verbindung mit einem Wandelement 4, das zugleich eine wärmedämmende Isolierung 17 (Wärmeverbundsystem) trägt, auf der sich eine Putzschicht 18 befindet..
Durch die Erfindung ist es möglich, mit hoher Transportsicherheit eine effiziente
Ausnutzung des Transportraumes bei fertigmontierten Vorsatzrolladenkästen zu realisieren, wobei auf der Baustelle der Rolladenkasten durch Zurückführen der
Rolladenantriebs- und Lagerungseinrichtung (Rolladenwelle) in ihrer Arbeits-
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position und Schraubmontage des äusseren (für den Transport abgenommenen) Gehäuseteiles die Fertigmontage des Vorsatzrolladenkastens erfolgen kann.