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Nietmaschine. Die Erfindung betrifft elektrische Nietinaschinen mit
umlaufendem Elektromotor. Bei derartigen Nietmaschinen hat man bisher stets einen
einzigen Motor angeordnet, was eine Umsteuerung des Motors notwendig machte. Diese
bedeutet aber eine Kraftvergeudung und einen Zeitverlust, da der schwere Nietmotor
langsam anläuft und auch zur Beschleunigung seiner Massen während des Rückhubes
nicht unbedeutend Kraft verbraucht. Erfindungsgemäß wird neben dem Hauptmotor ein
Hilfsmotor angeor;lnet, der im wesentlichen die Aufgabe hat, den Rückhub des Nietgliedes
ohne Umsteuerung des Hauptmotors zu ermöglichen. Der Hilfsmotor ist bedeutend leichter
und kleiner als der Hauptmotor und läuft schneller als dieser, so daß zur Erzeugung
des Rückhubes weniger Zeit und Kraft erforderlich ist als bei Umsteuerung des Hauptmotors.
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Bei dem später dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
die Schraubenspindel, die zur Erzeugung des Nietschlages dient, mit dem Hilfsmotor
durch Feder und Nut verbunden, während im Hauptmotor in an sich bekannter Weise
eine .Mutter sitzt, in der die Spindel hin- und hergeschraubt werden kann. Zunächst
laufen beide Motoren gemeinsam an. Hat der Hauptmotor seine Tourenzahl erreicht,
so wird der Hilfsmotor umgesteuert, wodurch der Nietschlag zustande kommt. Im Augenblick
des Aufsetzens des Döppers bleibt der Hauptmotor stehen. Dadurch steigt der Strom
in seinem Anker augenblicklich stark an. Dieses Ansteigen des Stromes wird benutzt,
um Haupt- und Hilfsmotor auszuschalten. Im gleichen Moment fällt dann eine Haltebremse
ein, die bei Aufhören des Stromes durch eine Feder eingerückt wird. Sie hält den
Motor auf dem Niet so lange fest, bis dieser erkaltet ist. Wird die Bremse nun gelüftet,
so federt die Maschine zurück. Dabei kommt der Hauptmotor bereits durch den Rückdruck
der Schraubenspindel in Drehung, was durch geeignete Bauart des Getriebes dazu benutzt
wird, die Vorrichtung für den Rückhub und ein neues Arbeitsspiel bereitzumachen.
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Dies sind die Grundzüge der Erfindung. Einzelheiten ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung. Es sei nur noch kurz betont, daß der Vorteil, der durch
Anordnung des Hilfsmotors gewonnen wird, Ersparnis an Arbeit und Zeit ist.
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Auf der Zeichnung ist: Abb. i ein Längsschnitt durch die Mitte einer
Nietmaschine nach der Erfindung, wobei in gestrichelten Linien ein Teil des Bügels
angedeutet ist, Abb. a ein Schnitt nach Linie 2-a der Abb. i, Abb. 3 eine die Nietmaschine
in Tätigkeit zeigende Seitenansicht in verkleinertem Maßstab, wobei die Formänderung,
die der Bügel beim Nieten erfährt, in gestrichelten Linien eingetragen ist, und
zwar als ob sie sich auf denjenigen Bügelarm beschränkte, der das feststehende Widerlager
für den Niet trägt, und Abb..I ein Schaltscheizia der Maschine.
In
Abb. i und 2 zeigt i das Motorgehäuse, in welches ein drehbarer Anker 2 eingesetzt
ist, der an einem Ende einen wellenartigen Fortsatz 3 hat, der seinerseits an dem
äußeren Ende des Gehäuses in einem Kugellager .1. gelagert ist. Ein zweites Kugellager
5 ist am anderen Ende des Ankers zwischen diesem und dem Gehäuse angebracht. Der
beim Nieten entstehende Achsialdruck des Ankers wird von einem Drucklager 6 aufgenommen,
das als ein mit seiner Ebene senkrecht zur Ankerachse liegendes Rollenlager ausgebildet
ist. Der Druck des Ankers wird auf das Rollenlager 6 durch eine Bremsscheibe ; übertragen,
welche mit dem Ankerkörper aus einem Stück gegossen ist.
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Im Ankerkörper liegt eine kräftige Schraubenspindel 8, und ersterer
ist bei 9 imInneren mit passendem Muttergewinde versehen. Wenn die Schraubenspindel
und der Anker gegeneinander gedreht «-erden, so wird eine Gegene.inanderbewegung
in Richtung der Längsausdehnung der Spindel zustande kommen. Der Fortsatz 3 ist
hohl hergestellt und außen durch eine Kopfschraube verschlossen, die an ihrem inneren
Ende Zähne f i hat. Die Schraubenspindel hat eine Verlängerung 12, die dünner ist
als der Spindelkörper, sich durch den hohlen Fortsatz erstreckt und am Ende mit
einem Kopf versehen ist, der E,inkerbungen 13 aufweist, in welche die Zähne i i
hineinpassen. Die Zähne und die Einkerbungen sind so gestaltet, daß sie, wenn die
Schraubenspindel gegenüber dem Anker in Drehung versetzt wird, und zwar so, daß
sie sich auf die Kopfschraube io zubewegt, mit Flächen parallel zur Achse in Eingriff
miteinander kommen, so daß die Schraubenspindel nicht in dem Anker festgepreßt oder
eingekeilt wird. Mit anderen Worten, die Schraubenspindel kann nur bis zu einem
bestimmten Punkt zurückgezogen werden.
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Die dünne Verlängerung 12 an der Spindel dient als Federung beim Anhalten
der zurückgezogenen Schraubenspindel, indem sie, nachdem die Einkerbungen mit den
Zähnen in Eingriff gekommen sind, ein wenig nachgibt und so der Drehung der Schraubenspindel
einen elastischen Widerstand entgegensetzt, wodurch letztere allmählich zur Ruhe
kommt. In dein vom Kugellager d abgewandten Ende des Gehäuses ist gleitbar ein Stoßkolben
14 eingesetzt, genau gegenüber der Schraubenspindel und in Richtung ihrer Achse
beweglich. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist der Stoßkolben mit einer
äußeren Längsnut 15 versehen. Eine im Gehäuse feste Feder 16 greift in die Nut ein.
Der Stoßkolben ist mit einer Bohrung i7 Versehen, in die ein sogenannter Döpper
18 eingesetzt werden kann (Abb. 3). Der Stoßkolben ist erheblich dicker als die
Schraubenspindel, deren an ihn anstoßendes Ende mit einem verdickten Kopf r9 versehen
ist. Der Stoßkolben und dieser verdickte Kopf können als Reibungskuppelung zusammenwirken,
um beide zeitweise miteinander zu kuppeln und so die Schraubenspindel gegen Drehung
festzuhalten. Der Stoßkolben ist so gearbeitet, daß er beim Niethub durch die Schraubenspindel
in der einen Richtung vorwärtsgetrieben und beim Rückhub von der Schraubenspindel
zurückgezogen wird. Deshalb sind die Schraubenspindel und der Stoßkolben in passender
Weise miteinander so verbunden, daß, wenn die Kuppelungsflächen nicht in Berührung
miteinander sind, die Schraubenspindel sich unabhängig von dem Stoßkolben drehen
kann, wobei sie diesem gegenüber aber nur eine kleine Bewegung in Richtung ihrer
Achse ausführen kann. Dies wird erreicht durch eine Aussparung 2o im inneren Ende
des Stoßkolbens, welche von einem Pfropfen 21 verschlossen ist, durch den ein an
der Schraubenspindel befestigter Stift 22 mit einem in der Aussparung hinter dem
Pfropfen 21 liegenden Kopf 23 gesteckt ist. Der Pfropfen 21 ist dünner als der Abstand
zwischen dem Stiftkopf und dem Spindelkopf, so daß der Stoßkolben und die Schraubenspindel
eine kleine Strecke in achsialer Richtung gegeneinander bewegt werden können, währenddessen
sie Freiheit haben, sich unabhängig voneinander zu drehen.
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Mittels eines Kugellagers 25 ist auf einer Verlängerung 24 des Hauptankers
der Anker 26 eines Hilfsmotors aufgesetzt. Dieser Anker reicht über das Ende des
Hauptankers hinaus, um den Kopf 19 der Schraubenspindel und einen Teil des Spindelschaftes
zu umfassen, und ist mit einem Federkeil 27 versehen, der in eine längs der
Schraubenspindel laufende Nut 28 eingreift. Folglich sind der Anker des Hilfsmotors
und die Schraubenspindel so miteinander verbunden, daß sie sich nicht unabhängig
voneinander drehen, sich aber in Richtung der Spindelachse nach beiden Seiten gegeneinander
verschieben kÖnnen. Die Schraubenspindel schwimmt sozusagen, weil sie weder gegen
Drehung noch gegen Längsbewegung ständig festgehalten wird, sondern zeitweise Drehungsfreiheit
und zeitweise Bewegungsfreiheit in ihrer La ngsi-ichtung hat.
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Man seht, daß, wenn Strom in beide Motoren in solcher Richtung geschickt
wird, daß sich die Anker miteinander in derselben Richtung drehen, kein Bestreben
besteht, die Schraubenspindel nach innen oder außen zu bewegen, vielmehr die Spindel
sich einfach mit den Ankern dreht. Wenn andererseits eine relative Drehung der beiden
Anker herbeigeführt
wird, so muß die Schraubenspindel sich gegenüber
dein Hauptanker drehen. Daher können die Motoren veranlaßt werden, ohne Nietwirkung
zu laufen, oder die Schraubenspindel kann willkürlich veranlaßt werden, sich während
des Niethubes in der einen Richtung oder während des Rückhubes in der anderen Richtung
zu bewegen. Es «-erde angenommen, daß der Hauptanker, wenn er im Sinne des Uhrzeigers,
den Blick von links gegen Abb. i gerichtet, getrieben wird, die Schraubenspindel
nach links bewegt, d. h. in Richtung eines Niethubes. Deshalb muß beim Gebrauch
der Maschine beiden Motoren zunächst Strom von solcher Richtung und Stärke zugeführt
werden, daß der Hilfsmotor wenigstens so schnell arbeitet wie der Hauptmotor, um
dem letzteren zu gestatten, Energie aufzuspeichern, die später zu einem Nietschlag
verwendet werden kann. Wenn ein Niet geschlagen werden soll, muß der Hilfsmotor
umgesteuert «erden, so daß er wegen der gegenseitigen Drehung zwischen Schraubenspindel
und Hauptanker die Schraubenspindel zwingt, schnell nach links zu gehen. Die erste
Folge ist die, daß der Spindelkopf ig gegen das innere Ende des Stoßkolbens 14 stößt
und so die Spindel mit dein Stoßkolben gekuppelt wird. Wegen des Umstandes, daß
die Halbinesser der Reibungsflächen zwischen Schraubenspindel und Stoßkolben viel
größer sind als die Halbmesser der Reibungsflächen zwischen Spindelgewinde und Hauptanker,
kann kein Gleiten zwischen Schraubenspindel und Stoßkolben eintreten, sondern die
gesamte Relativdrehung kann nur zwischen dem Bolzengewinde der Spindel und dem Muttergewinde
des Hauptankers auftreten. Folglich wird die Schraubenspindel unbedingt gegen Drehung
festgehalten und drückt den Stoßkolben nach links, um einen Nietkopf zu bilden.
Nachdem der Niet geschlagen worden ist, werden Stoßkolben und Schraubenspindel dadurch
zurückgezogen, daß der Hilfsmotor wieder gezwungen wird, vieler vorwärts zu laufen.
Weil der Anker des Hilfsmotors ein sehr kleines Beharrungsvermögen im Vergleich
zu dem des Hauptmotors hat, der nach Beendigung eines Niethubes zur Ruhe kommt,
wird der kleine Motor viel schneller als der große beschleunigt und schraubt deshalb
tatsächlich die Treibspindel zurück in den Hauptanker. Daraus folgt, claß es unnötig
ist, den Hauptmotor zwecks Zurückziehens der Schraubenspindel umzustenern, denn
dies wird durch den kleinen Motor bewirkt, der nicht nur weniger Kraft verbraucht,
sondern auch viel schneller arbeitet als der große,. so daß die Nietarbeit sowohl
billiger wie schneller ausgeführt wir.i, als wenn der Hauptmotor nach jedem Arbeitshub
umgesteuert «erden muß, um den Rückgang des Nietwerkzeuges zu bewirken.
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Der Nietkolben muß wenigstens kurze Zeit nach einem Nietschlag in
seiner Lage festgehalten werden, tim dem Niet Zeit zu lassen, sich genügend abzukühlen,
damit er sich nicht sogleich, wenn der Druck aufhört, streckt. Dies kann bequem
durch eine Bremse erreicht werden, welche den Hauptanker am Sch;uß eines Nietschlages
an einer Drehung hindert, so daß der Nietkolben geschlossen an dem Werkstück festgehalten
wird, bis der Bedienungsmann es für richtig hält, ihn zurückzuziehen. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist ein passendes Bremsband 29 rund um die Bremsscheibe 7 gelegt,
wobei ,lie freien Bandenden durch einen Kniehebel 30
verbunden sind. Der Eisenkern
31 eines Solenoids ist mit einem Ende an den das Kniehebelgelenk bildenden Bolzen
32 angeschlossen. Der Kern erstreckt sich gleitbar durch ein magnetisches Gehäuse
33, in dem die Solenoidspule 34. eingebaut ist. Der Kern hat eine Verlängerungsstange
35, die unten aus dem Gehäuse hervorsieht und am unteren Ende mit einem Kopf 36
versehen ist. Zwischen dem Kopf 36 und dem Gehäuse befindet sich, um die Stange
35 gelegt, eine starke Schraubenfeder 37, die, wenn keine Gegenkraft vorhanden ist,
das Bremsband fest um die Scheibe 7 zieht. Wenn die Bremsspule 34 mit Strom beschickt
ist, wird der Kern 31 aufwärts gezogen, wobei er die Feder zusammendrückt und die
Bremse löst.
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Während der Nietkopf angestaucht wird, muß alle in dem schweren sich
drehenden Hauptanker aufgespeicherte Energie aufgezehrt werden, damit der Anker
anhält.
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In Abb. 3 ist die neue Nietmaschine bei der Arbeit dargestellt, wobei
sie auf das freie Ende eines der Arme 38 eines Bügels 39 aufgesetzt ist. Am freien
Ende des anderen Bügelarmes 38a befindet sich in der @'erlängerung des beweglichen
Döppers 18 ein feststehender Setzkolben i 8a. Wenn ein Niet .-i in einem Werkstück
B gestaucht 'wird, ist der Druck zwischen den beiden Bügelarmen so groß, daß eine
erhebliche Formänderung eintritt, die an dein Arm 38a (Abb. 3) durch gestrichelte
Linien dargestellt ist. Wenn der Druck auf den Niet beseitigt ist, schnell,--n die
Bügelarme in ihre normale Lage zurück. Bis aber der bewegliche Döpper anfängt, sich
von dem Werkstück zu lösen, werden die Kräfte, die in (lein Bügel aufgespeichert
sind und die Arme in ihre normale Lage zurückdrücken wollen, bis auf das Drucklager
am rechten Ende des Hauptankers übertragen, wobei eines der Glieder in dieser Kette
der Druckübertragung die Reibungskuppelung zwischen der Schraubenspindel und dem
Stoßkolben
ist. Mit anderen Worten, die Teile der Kuppelung werden unter großem Druck zusammengehalten,
und der kleine Hilfsmotor kann, wenn er nicht unterstützt wird, nicht die Kuppelung
lösen, um eine Drehung der Schraubenspindel für den Rückhub zu ermöglichen. Nun
kann aber erfindungsgemäß gerade dieser starke, die Kuppelungsteile aufeinanderpressende
Druck in der Weise ausgenutzt werden, daß eine Trennung der Kuppelungsflächen erreicht
wird und der kleine Motor die Arbeit des Zurückziehens der Schraubenspindel ausführen
kann.
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In dem Augenblick, wo die Bremse gelöst wird, kann das Bestreben der
Schraubenspindel, den Hauptanker rückwärts zu drehen, sich auswirken, und dieser
wird tatsächlich durch die Spindel zurückgetrieben. Der Hauptanker nimmt Drehvermögen
genug auf, um sich nach Aufhören des von der Schraubenspindel ausgeübten Drucks
noch ein Stück rückwärts zu drehen. Der erste Teil der Rückwärtsbewegung des Hauptankers
läßt die Schraubenspindel um ein der Formänderung des Bügels gleiches Stück zurückweichen,
und dann zieht der infolge der aufgenommenen Energie weiter zurücklaufende Anker
die Schraubenspindel von dem Stoßkolben. wenigstens so weit weg, um den Druck zwischen
dem Stoßkolben und der Schraubenspindel genügend aufzuheben, daß der Hilfsmotor
imstande ist, die Schraubenspindel in Umdrehung zu versetzen. Daher wird, wenn in
dem Augenblick, wo die Bremse gelöst wird; den beiden Motoren Strom im Sinne eines
Arbeitshubes zugeführt wird, der Hauptanker momentan gestoppt und tatsächlich zurückgetrieben;
aber sobald der Druck in der Kuppelung aufgehoben ist, wird der kleine Motor schnell
beschleunigt und kann, obgleich der Hauptanker unter dem Einfluß des in ihn geleiteten
Stroms schnell beginnt, sich zu drehen, die Schraubenspindel gegenüber dem Hauptanker
um eine Anzahl Drehungen bewegen, die genügt, sie vollständig zurückzuziehen. Mit
andern Worten, der Hilfsmotor zieht die Spindel zurück, bis oder bevor der schwere
Hauptmotor seine normale Laufgeschwindigkeit erreicht hat.
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Die Wirkungsweise der Maschine wird vielleicht am besten durch Erläuterung
des Schaltungsschemas der Abb. ,4 klar. 4o und 41 bezeichnen die vom Netz kommenden
Stromzuleitungen, während 42 der den Hauptstromkreis kontrollierende Schalter ist.
Die Motoren sind als Nebenschlußinaschinen dargestellt. Der Hauptmotor hat eine
Feldspule 2a und der Hilfsmotor eine Feldspule 26a, die unmittelbar quer -zwischen
den Leitungen liegen. Der durch den Hauptanker gehende Stromkreis wird durch einen
elektromagnetischen Schalter, in der Zeichnung bei 43 in einfachster Form dargestellt,
gesteuert. Der durch den Anker des Hilfsmotors gehende Stromkreis wird durch einen
Umschalter gesteuert, mittels dessen der Strom in jeder Richtung durch den Anker
gesandt werden kann. Die Zeichnung zeigt hierzu zwei elektromagnetische Schalter
44 und 45. Der durch die Bremsenspule 34 gehende Stromkreis wird durch einen elektromagnetischen
Schalter 46 bedient. Die Schalter 43, 44, 45 und 46 werden durch einen Handkontroller
in Form einer Trommel 47 gesteuert, der mit zwei längs der Trommel in einer Linie
und getrennt voneinander liegenden Kontakten 48 und 49 und einem andern Kontakt
50 versehen ist, der im Winkel gegen die Kontakte 48 und 49 versetzt ist.
Bei einer gewissen Stellung der Trommel berührt der Kontakt 48 zwei Kontaktfinger
5 i und 52 und verbindet sie miteinander, während der Kontakt 49 zwei Kontaktfinger
53 und 54 berührt und elektrisch miteinander verbindet. Eine auf die Trommel wirkende
Feder 55 sucht ständig diese in einer Lage zu halten, in der die Kontakte 48 und
49 mit ihren zugehörigen Kontaktfingern in Berührung stehen. Wenn die Trommel gegen
den Widerstand der Feder gedreht wird, so werden an den Kontaktfingern 51 bis 54
die Steuerstromkreise unterbrochen, und der Kontakt 5o tritt in Berührung mit zwei
Kontaktfingern 56 und 57 und verbindet sie elektrisch. Ein Widerstand @8 ist zwischen
die Kontaktfinger 5, und 52 eingeschaltet.
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Angenommen, der Hauptschalter 42 sei geschlossen und der Kontrollei
nehme die in der Zeichnung dargestellte Lage ein, so geht der Strom von der Hauptleitung
41 durch einen Draht 59 zu den Kontaktfingern 52 und 53. Von dem Kontaktfinger 52
geht der Strom zu dem Kontakt 48, dem Finger 5 i und dem Draht 6o, durch die antreibende
Spule für den Bremsschalter 46 und von dort zu der Hauptleitung 4o. Eine Abzweigung
von dem Draht 6o führt zu dem einen Ende der Spule des Schalters des Hauptankers,
während das andere Ende dieser Spule durch einen Draht 6 1 mit der Hauptleitung
40 verbunden ist. In der Leitung 61 ist ein Schalter 62 mit dem Bremsschalter verbunden,
so daß er sich öffnet, wenn der Bremsschalter sich öffnet, und schließt, wenn der
letztere sich schließt. Deshalb ist es für den Bremsschalter nötig, daß er geschlossen
wird, wodurch die die Bremse lösende Spule mit Strom versehen wird, bevor Strom
dem Hauptanker zugeleitet wird. Ein Draht 64 führt von dem Kontaktfinger 54 zu dem
einen Ende der zu dein Umschalter 45 des Hilfsmotors gehörigen
Treibspule,
während das andere Ende dieser Spule durch Drähte 65 und 66 mit der Hauptleitung4o
verbunden ist. Deshalb wird Strom durch den Anker des Hilfsmotors geschickt, der
vorher kurzgeschlossen worden ist, wobei der Strom in solcher Richtung fließt, claß
der Anker in derselben Richtung wie der Hauptanker umläuft.
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Die beiden Anker laufen ununterbrochen, bis ein Niet geschlagen wird,
wobei die Anker ihre Höchstgeschwindigkeit erreichen, so daß in dein Hauptanker
die höchstmögliche Energiemenge aufgespeichert wird. Soll ein Niet geschlagen werden,
so wird der Kontrollei in seine zweite Lage gebracht, in welcher der Kontakt 5o
die Kontaktfinger 56 und 57 überbrückt und von den anderen vier Kontakten der Stromkreis
unterbrochen ist. Wenn der Kontakt .48 die Kontaktfinger 5 r und 52 verläßt, wird
immer noch Strom den Spulen des Bremsschalters und des Hauptankerschalters zugeführt.
Der Strom geht jedoch durch den Widerstand 58, der den Strom so weit reduziert,
daß er zwar die Schalter 43 und 46 noch geschlossen halten, aber, nachdem diese
geöffnet worden sind, sie nicht wieder schließen kann. Der Strom, der zu der Spule
des Schalters 45 fließt, ist unterbrochen, jedoch so, daß dieser Schalter die in
der Zeichnung dargestellte Lage annimmt.
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Wenn der Kontakt 5o die Finger 56 und 57 überbrückt, fließt Strom
von dem Draht 59 durch den Finger 56, den Kontakt 5o und den Finger 57 zu einem
Draht 67, der mit dem einen Ende der Spule des Hilfsmotorschalters 44 verbunden
ist. Das andere Ende dieser Spule ist durch den Draht 68 mit dein Draht 66 verbunden.
Der Strom fließt nun durch den Anker des Hilfsmotors in einer Richtung, die seiner
vorherigen entgegengesetzt ist.
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Legt man den Kontrollschalter um, so -wird der Hauptmotor unbeeinflußt
gelassen, aber der Hilfsmotor umgesteuert. Infolgedessen wird die die Hauptarbeit
leistende Schraubenspindel, die sich bisher finit den beiden Ankern gedreht hat,
zur Ruhe gebracht und vielleicht sogar durch den Hilfsmotor um ein kleines Stück
zurückgedreht. Jedenfalls ist die Wirkung die, daß der Hauptanker sich relativ zur
Schraubenspindel dreht und deshalb diese in ihrer Längsrichtung bewegt, bis sie
den Stoßkolben berührt. Darauf bewegen sich die Schraubenspindel und der Stoßkolben
w ' hrend eines -.\iethubes gemeinsam, wie oben Z,
beschrieben, und
am Ende des Niethubes wird die ganze aus der Schwungkraft des Hauptankers herrührende
Energie aufgezehrt und der Hauptanker zur Ruhe gebracht. Wenn der Hauptanker zur
Ruhe kommt, wächst der durch ihn fließende Strom stark an und öffnet einen Überstromschalter
69 in der Leitung 59, denn die diesen Überlastschalter bedienende Spule ist mit
dein Hauptanker in Reihe geschaltet. Die Unterbrechung des Kontrollstromkreises
hat zur Folge, daß die Spulen der Schalter 4.3, 44 und .16 stromlos «-erden, wodurch
diese Schalter die in der Zeichnung gezeigte Stellung annehmen. Mit anderen Worten,
der Ankerstromkreis für den Hauptmotor wird geöffnet, der Ankerstromkreis für den
Hilfsmotor wird kurzgeschlossen, und die Bremsenspule wird stromlos, so daß es der
die Bremse bedienenden Spiralfeder möglich wird, die Bremse anzuziehen. Daher wirkt,
solange der Arbeiter den Kontrollschalter in der Arbeits- oder Nietstellung hält,
die Bremse auf den Hauptmotoranker, die Schraubenspindel und den Stoßkolben und
hält den Döpper an dem Werkstück fest angepreßt, so daß der Niet Zeit hat, sich
abzukühlen und zu verkürzen. Wenn der Stromkreis durch den Hauptanker unterbrochen
ist, schließt sich der LTberlastschalter wieder, aber es kann, wie oben gesagt,
nicht genügend Strom durch den Kontrollstromkreis fließen, um die Schalter 4.3 und
4.6 zu schließen, solange derWiderstand 58 eingeschaltet ist.
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Wenn der Arbeiter den Schaltergriff losläßt, springt die Trommel 4.7
in die auf der Zeichnung dargestellte Lage zurück, wobei sie den Anker des Hilfsmotors
und die Bremsspule gleichzeitig einschaltet, so daß der Hilfsmotor sofort sozusagen
eine Vorwärtsdrehung zu beginnen sucht und der Hauptanker sich frei drehen kann.
.In demselben Augenblick wird die in dein Bügel der Nietmaschine aufgespeicherte
große Energie frei und treibt die Schraubenspindel in den Hauptanker zurück und
dreht letzteren rückwärts, wie oben erklärt, wodurch die Kuppelung gelöst und der
Hilfsanker in den Stand gesetzt wird, die Schraubenspindel zu drehen. Eine kleine
Zeitspanne vergeht zwischen dem Augenblick, wo sich der Bremsschalter schließt und
dem, wo sich der Schalter des Hauptankers schließt, so daß in dem Augenblick, wo
die in dem Bügel aufgespeicherte Spannkraft auf die Schraubenspindel zurückwirkt,
der Hauptanker, weil kein Strom durch ihn fließt, sich einfach wie eine träge, frei
drehbare Masse verhält. Jedenfalls beginnt schließlich der Hilfsanker seine Vorwärtsdrehung
im selben Augenblick wie der Hauptanker, und die Schraubenspindel wird, weil die
Geschwindigkeit des Hilfsankers viel schneller zunimmt als die des Hauptankers und
der Hilfsanker bestrebt ist, den schwerfälligen Anker zu überholen, schneller gedreht
werden als dieser, bis sie vollständig zurückgezogen ist, so daß die beiden Anker
und die
Schraubenspindel sich wieder gemeinsam drehen müssen.
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Man sieht also, daß der Hauptanker nur einmal während eines Arbeitsspieles,
nlmlich zwischen dem N ietenhub und dem Beginn des Rückhubes, zur Ruhe kommt, da
der Hauptanker, wenn er zum Zurückziehen der Schraubenspindel umgesteuert werden
soll, sowohl am Ende des Niethubes wie auch am Ende des Rückhubes angehalten und
ain Ende des letzteren au, dein Zustand der Ruhe beschleunigt werden muß, bevor
genug Energie für eine zweite -N ietung aufgespeichert werden kann. Bei der neuen
Nietmaschine nimmt der Hauptanker, wenn er überhaupt in Bewegung ist, Energie auf,
die nicht in nutzlosem Anhalten des Ankers vergeudet wird, sondern unmittelbar zu
nützlicher Arbeit verwertet wird.
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Um zu verhindern, daß der Stoßkolben zu eil hinausgetrieben wird,
ist eine Sicherheitsvorrichtung angebracht, die am besten in Abb. i zu sehen ist
und einen Schalter 70 enthält, der in dein den Stoßkolben umgebenden Teil
des Gehäuses eingesetzt ist. Der Schalter hat einen radial beweglichen Stift 71,
der in die Nut 15 hinunterreicht. Auf denn Boden der Nut, nahe ihrem inneren Ende,
ist ein Nocken 72 vorhanden, der, falls der Stoßkolben zu weit hinausgetrieben äst,
mit dein Teil 71 des Sicherheitsschalters in Berührung kommt und ihn nach außen
bewegt, so claß der Stromkreis sich öffnet. Die Schaltleitung 59 geht durch
diesen Sicherheitsschalter, so daß, wenn der Schalter offen ist, die Schaltstromkreise
auch offen sind. Wenn erwünscht, kann eine Uniführung 73 (Abb. 4), die einen normal
offenen Schalter 7-. enthält, um den Sicherheitsschalter gelegt werden, die es dein
Arbeiter gestattet, die Schaltstromkreise zu schließen, sogar wenn der Sicherheitsschalter
offen ist. Es kann auch, wenn gewünscht, ein Kontrollschalter 75 an irgendeiner
Stelle in dein Stromkreis angebracht werden, uni diesen jederzeit nach Gefallen
ausschalten zu können.