DE4302169C2 - Elektroscheider für Schalenseparatoren - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Elektroscheider für Schalenseparatoren, die insbesondere bei der Korngrößenklassierung und Schalenabscheidung des Schälgemisches von Ölsaaten Verwendung finden.

Der Fachwelt sind gemäß der DE 40 34 737 A1 Elektroscheider für Schalenseparatoren bekannt, die im wesentlichen aus einer Wurftrommel, einer zugehörigen Elektrode in Form eines geradlinig gespannten Drahtes, Gutauffangtrichtern und Teilern zur Aufnahme der separierten Bestandteile bestehen. Zwischen Wurftrommel und Elektrode ist ein elektrisches Potential aufgebaut.

Während des Abscheidevorganges werden die einzelnen Bestandteile des Schälgemisches auf eine Wurftrommel geführt, welche dieses Gemisch mit einer vorbestimmten Bewegungsenergie beaufschlagt. Durch das anliegende elektrische Potential zwischen Wurftrommel und Elektrode werden die einzelnen Bestandteile des Schälgemische elektrisch aufgeladen, entsprechend ihrer Eigenmasse unterschiedlich abgelenkt und mittels der Teiler in drei Fraktionen aufgefangen. Dies führt u. a. dazu, daß feinste Staubteilchen von der Elektrode angezogen werden und ihrerseits an der Elektrode einen Mantel aus feinem Ölstaub bilden, der zu einer Erhöhung des elektrischen Widerstandes führt. Infolge der Erhöhung des elektrischen Widerstandes der Elektrode wird das aufgebaute elektrische Feld abgeschwächt und die Trennleistung sinkt.

D. h., ein qualitätsgerechtes Trennen des Schälgemisches in seine Bestandteile ist nicht mehr gewährleistet.

Abhilfe wird dadurch geschaffen, daß in Zeitabständen manuell die Elektrode von anhaftendem Ölstaub gereinigt wird. Dieses führt zu Produktionsausfall und somit erhöhten Kosten.

Des weiteren ist mit der US 2,258,767 eine kompakte und sich um ihre eigene Achse drehende und zylindrisch ausgeführte Elektrode offenbart worden, wobei mittels einer Reinigungsvorrichtung bei radial wirkendem Reinigungsdruck und Drehung der Elektrode um ihre Achse der Reinigungseffekt erzielt wird.

Diese von einer sehr stabilen Elektrode ausgehende Lösung ist für dünne flexible Elektroden ungeeignet, da zum einen aufgrund radialer Kraftwirkung die Geradheit der Elektrode nicht mehr gewährleistet ist und zum anderen nicht die gesamte Oberfläche der Elektrode gereinigt wird.

Weiterhin wird durch die FR 526.949 eine endlose Ausführung einer Elektrode offenbart. Dieser Lösung ist jedoch kein Hinweis zu entnehmen, wie die Elektrode in einem Elektroscheider während des Betreibens desselben von anhaftenden Partikeln zu reinigen ist ohne den Korona-Effekt und den Lauf der Elektrode negativ zu beeinflussen.

Der Erfindung gemäß Anspruch 1 liegt das Problem zugrunde, Elektroscheider für Schalenseparatoren zu schaffen, die die im Stand der Technik aufgezeigten Mängel vermeiden, d. h. ein qualitätsgerechtes Trennen des Schälgemisches in die gewünschten Fraktionen ohne Unterbrechung der Produktion gewährleisten.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß Elektroscheider geschaffen wurden, deren Elektrode kontinuierlich oder in Intervallen voll- oder halbautomatisch von anhaftendem Ölstaub gereinigt werden kann, um somit ein qualitätsgerechtes Trennen des Schälgemisches in die gewünschten Fraktionen über den gesamten Produktionsverlauf zu gewährleisten.

Ausführungsvarianten sind in den Ansprüchen 2 bis 7 und vorteilhafte Ausgestaltungen in den Ansprüchen 8 bis 10 dargelegt.

Die Erfindung mit ihren Ausführungsvarianten ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1: Darstellung eines Elektroscheiders im Scha­ lenseparator (Doppelelektroscheider),

Fig. 2: bevorzugte Ausführungsvariante (1) eines Elektroscheiders,

Fig. 3: Seitenansicht nach Fig. 2,

Fig. 4: Ausführungsvariante (2),

Fig. 5: Ausführungsvariante (3),

Fig. 6: Ausführungsvariante (4),

Fig. 7: Reinigungsvorrichtung.

Gemäß Fig. 1 ist dem Schalenseparator, bestehend aus einem Profilstahlrahmen 1 und zwei geneigten, un­ abhängig freischwingenden Siebkästen 2, einem Einlauf 3 und Einlauftrichter 4, ein Elektroscheider 5 (spiegel­ bildlich ausgeführt als Doppelelektroscheider) zugeord­ net, der seinerseits in vorliegender Form zwei Wurf­ trommeln 6, ein oder mehreren Elektroden 7 und Gut­ auffangtrichter 8 mit Teilern 9 aufweist.

Jeder Elektrode 7 sind ein oder mehrere, die Elektro­ de 7 berührende und feinen Ölstaub abstreifende Ab­ streifer 10 zugeordnet, wobei entweder der/die Abstrei­ fer 10 fest und die Elektrode 7 beweglich oder der/die Abstreifer 10 beweglich und die Elektrode 7 fest ange­ ordnet sind.

In Fig. 2 und 3 ist die bevorzugte Ausführungsvarian­ te (1) eines Elektroscheiders 5 dargestellt. Die Elektrode 7 ist in diesem Fall endlos ausgeführt und über einem Gestell 11 angeordnete Laufrollen 12 horizontal umlau­ fend geführt.

In der Führungsbahn der Elektrode 7 sind eine Spannvorrichtung 13 mit Potentialrolle 14 sowie eine Antriebsrolle 15 und ein oder mehrere Abstreifer 10, die Elektrode 7 berührend, fest am Gestell 11 angeordnet.

Die Antriebsrolle 15 ihrerseits ist über einen Isolator 16 mit einem regelbaren Elektromotor 17 verbunden. Das Gestell 11 der Elektrode 7 ist an einem Halter 18 so angeordnet, daß die Elektrode 7 in ihrer horizontalen Lage veränderbar und/oder schwenkbar ist. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die Position der Elektrode 7 zur zugehörigen Wurftrommel 6 so genau wie nötig einzurichten.

Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante (2) nach Fig. 8 ist eine endlose Elektrode 7 horizontal um eine auf einem Gestell 11 angeordnete Antriebsrolle 15 und eine Laufrolle 12 mit anliegendem Potential geführt. Die Elektrode 7 führt eine Hin- und Herbewegung durch, wobei die Antriebsrolle 15 über einen Isolator 16 mit einem regelbaren und umsteuerbaren Elektromotor 17 verbunden ist. In der Führungsbahn der Elektrode 7 sind ein oder mehrere, die Elektrode 7 berührende Abstrei­ fer 10 fest an der Trichterwand angeordnet.

Weitere Ausführungsvarianten (3 und 4) sind in den Fig. 5 und 6 beschrieben, wobei die Elektrode 7 mit anliegendem Potential horizontal geradlinig in einem Gestell 11 fest angeordnet ist. Sie unterscheiden sich untereinander darin, daß entweder das Gestell 11 mit Elektrode 7 oder ein oder mehrere Abstreifer 10 mit einer bekannten Changiereinrichtung 19 fest verbunden sind. Die Changiereinrichtung 19 kann elektrisch, hy­ draulisch oder pneumatisch betrieben werden.

Fig. 6 zeigt die Variante (4), d. h. Gestell 11 mit Elek­ trode 7 fest am Trichter 4 angeordnet und ein oder mehrere Abstreifer 10 mit einer eine Hin- und Herbe­ wegung ausführenden Changiereinrichtung 19 verbun­ den.

Fig. 5 zeigt die Variante (3), d. h. Gestell 11 mit Elek­ trode 7 fest mit einer eine Hin- und Herbewegung aus­ führenden Changiereinrichtung 19 verbunden und ein oder mehrere Abstreifer 10, die Elektrode 7 berührend, fest am Trichter 4 angeordnet.

Die Varianten (2) bis (4) stimmen des weiteren mit der Variante (1) dahingehend überein, daß das Gestell 11 der Elektrode 7 an einem Halter 18 so angeordnet ist, daß die Elektrode 7 in ihrer horizontalen Lage verän­ derbar und/oder schwenkbar ist. Gegebenenfalls ist die Changiereinrichtung 19 mit einzurichten.

Gemäß Fig. 7 sind der Potentialrolle 14 nach Fig. 2 und 3 sowie der jeweiligen Laufrolle 12 mit anliegendem Potential nach Fig. 4 je eine Reinigungsvorrichtung in Form eines federbelasteten, der Rillenform der jeweili­ gen Rolle 12, 14 angepaßten Keilelementes 20 zugeord­ net. Die Reinigungsvorrichtung ist außerhalb des Auf­ laufbereiches der Elektrode 7 auf der jeweiligen Rolle 12, 14 angeordnet und dient dazu, den in der Rille der jeweiligen Rolle 12, 14 anhaftenden Ölstaub abzustrei­ fen, um einen maximalen Potentialübergang von der jeweiligen Rolle 12, 14 auf die Elektrode 7 zu gewährlei­ sten.

Claims (10)

1. Elektroscheider für Schalenseparatoren, bestehend aus einer oder mehreren Wurftrommeln, einer oder mehreren Elektroden in Form eines dünnen flexiblen Drahtes oder Drahtseiles und einem oder mehreren Gutauffangtrichtern und Teilern, wobei zwischen Wurftrommel und Elektrode ein elektrisches Potential aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Elektrode (7) ein oder mehrere, die Elektrode (7) berührende und feinen Ölstaub in axialer Richtung der Elektrode (7) abstreifende Abstreifer (10) zugeordnet sind, wobei der oder die Abstreifer (10) aus an den Querschnitt der Elektrode (7) angepaßten oder sich anpassenden elastischen Material bestehen und/oder als Bürste ausgeführt sind.

2. Elektroscheider nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jede Elektrode (7) in Längsrich­ tung bewegbar ausgeführt ist und ein oder mehrere Abstreifer (10), die Elektrode (7) berührend, fest angeordnet sind.

3. Elektroscheider nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jede Elektrode (7) fest angeord­ net ist und ein oder mehrere Abstreifer (10), die Elektrode (7) berührend, in Längsrichtung der Elektrode (7) bewegbar ausgeführt sind.

4. Elektroscheider nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (7) endlos aus­ geführt und über einem Gestell (11) angeordnete Laufrollen (12) horizontal umlaufend geführt ist und in der Führungsbahn der Elektrode (7) eine Spannvorrichtung (13) mit Potentialrolle (14), eine Antriebsrolle (15) und ein oder mehrere Abstreifer (10), die Elektrode (7) berührend, fest am Gestell (11) angeordnet sind.

5. Elektroscheider nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (7) endlos und eine Hin- und Herbewegung ausführend, horizon­ tal um eine auf einem Gestell (11) angeordnete An­ triebsrolle (15) und eine Laufrolle (12) mit anliegen­ dem Potential geführt ist und in der Führungsbahn der Elektrode (7) ein oder mehrere, die Elektrode (7) berührende Abstreifer (10) fest angeordnet sind.

6. Elektroscheider nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (7) mit anliegen­ dem Potential horizontal geradlinig gespannt in ei­ nem Gestell (11) einer eine Hin- und Herbewegung ausführenden Changiereinrichtung (19) angeordnet ist und in der Führungsbahn der Elektrode (7), die so Elektrode (7) berührend, ein oder mehrere Abstrei­ fer (10) fest angeordnet sind.

7. Elektroscheider nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (7) mit anliegen­ dem Potential horizontal geradlinig gespannt in ei­ nem Gestell (11) fest angeordnet ist und ein oder mehrere Abstreifer (10), die Elektrode (7) berüh­ rend, mit einer parallel zur Elektrode (1) angeord­ neten, eine Hin- und Herbewegung ausführenden Changiereinrichtung (19) fest verbunden ist.

8. Elektroscheider nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (11) der Elektrode (7) an einem Halter (18) so angeordnet ist, daß die Elektrode (7) in ihrer horizontalen Lage veränder­ bar und/oder schwenkbar ist.

9. Elektroscheider nach Anspruch 1, 2, 4 und 5, da­ durch gekennzeichnet, daß die Antriebsrolle (15) für die Elektrode (7) über einen Isolator (16) mit einem regelbaren Elektromotor (17) verbunden ist.

10. Elektroscheider nach Anspruch 1, 2, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Potentialrolle (14) und der Laufrolle (12) mit anliegendem Poten­ tial je eine Reinigungsvorrichtung in Form eines federbelasteten, der Rillenform der jeweiligen Rol­ le (12, 14) angepaßten Keilelementes (20) zugeord­ net ist und die Reinigungsvorrichtung außerhalb des Auflaufbereiches der Elektrode (7) auf der je­ weiligen Rolle (12, 14) angeordnet ist.